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© pexels/mateusz dach

Ver­netz­ter Bier­ge­nuss aus der Cloud

Nie­der­län­di­sches Braue­rei Hei­ne­ken setzt im Kon­text mit ver­än­der­ten Kun­den­an­for­de­run­gen ver­stärkt auf digi­tale Inno­va­tion. Im aktu­el­len Fokus steht das Thema glo­bale Ver­net­zung, War­tung und cloud-basierte Ser­vices von Ama­zon Web Services. 

Ein Bier im Stamm­lo­kal zu trin­ken, scheint ganz ein­fach zu sein : Ein Gast kommt her­ein und bestellt beim Bar­kee­per, der dann ein Bier zapft. Wenn hier nun das Wort “Ver­bin­dung” ver­wen­det wird, um diese Erfah­rung zu beschrei­ben, könnte es sich ein­mal auf die soziale Ver­bin­dung zwi­schen Freun­den bezie­hen, die sich am Wochen­ende bei einem Getränk aus­tau­schen — oder auf Kol­le­gen, die sich nach der Arbeit noch kurz zusam­men­setz­ten. Oder aber es beschreibt die phy­si­sche Ver­bin­dung — den Weg des Bie­res von der Braue­rei zum Zapfhahn.

Die digi­tale Trans­for­ma­tion star­tet direkt in der Brauerei
Für den inter­na­tio­na­len Bier­kon­zern Hei­ne­ken beschreibt Ver­bin­dung zuneh­mend die digi­tale Zukunft des Unter­neh­mens und seine Ambi­tio­nen, die am bes­ten ver­netzte Braue­rei der Welt zu wer­den. Die nie­der­län­di­sche Tra­di­ti­ons-Braue­rei besteht seit mehr als 150 Jah­ren und nutzt moderne Cloud-Tech­no­lo­gie, um sowohl den Weg von der Braue­rei zum Ver­brau­cher (glei­cher­ma­ßen das „Front End“) als auch die Tech­no­lo­gie, die die­sen Weg unter­stützt (das „Back-End“) sei­nes Geschäfts digi­tal zu transformieren. 

Hei­ne­ken hat die Berei­che E‑Commerce, Daten und Ana­ly­tik erheb­lich aus­ge­baut und gleich­zei­tig seine IT-Infra­struk­tur moder­ni­siert. „Wir wol­len unse­ren Ver­brau­chern und Kun­den ein naht­lo­ses digi­ta­les Erleb­nis über alle Berüh­rungs­punkte hin­weg bie­ten”, sagte Ronald den Elzen, Chief Digi­tal and Tech­no­logy Offi­cer bei Hei­ne­ken. Der Start für diese tech­no­lo­gi­sche Trans­for­ma­tion beginnt 2018 direkt in den Braue­reien mit spe­zi­ell ent­wi­ckel­ten digi­ta­len Funk­tio­nen, die es den Mit­ar­bei­tern ermög­li­chen, sich mit den Anla­gen zu verbinden. 

Ende 2022 sind 60 Stand­orte rund um den Glo­bus mit Con­nec­ted Bre­wery-Platt­form verbunden
Diese Anwen­dun­gen lie­fern wert­volle Erkennt­nisse, wie die erwar­tete Pro­dukt­leis­tung oder die ver­blei­bende Zeit bis zur not­wen­di­gen War­tung. Wenn Braue­rei­an­la­gen nicht die gewünschte Leis­tung erbrin­gen oder effi­zi­en­ter arbei­ten könn­ten, schla­gen die Apps mit einer intel­li­gen­ten Dia­gno­se­funk­tion Lösun­gen vor und unter­stüt­zen so die Mit­ar­bei­ter bei ihren Auf­ga­ben. Bis Ende 2022 sol­len 60 Stand­orte rund um den Glo­bus voll­stän­dig mit Hei­ne­kens soge­nann­ter Con­nec­ted Bre­wery-Platt­form ver­bun­den sein. Diese inno­va­tive Platt­form läuft über die Cloud von Ama­zon Web Ser­vices (AWS).

Das Platt­form-Pro­jekt „Con­nec­ted Bre­wery“ geht aber noch wei­ter. Hei­ne­ken trans­for­miert seine gesamte Lie­fer­kette und auto­ma­ti­siert die Pro­zesse in den Berei­chen Brauen, Ver­pa­cken, Qua­li­tät, War­tung und Ver­sor­gung. Die der­art ver­bes­serte Metho­dik nennt sich „Total Pro­duc­tive Manage­ment (TPM)“ und dabei kommt AWS eine ent­schei­dende Rolle zu. Mit­tels der AWS-Tech­no­lo­gie für maschi­nel­les Ler­nen (ML) wer­den ein­zelne Pro­zesse ver­bes­sert, etwa der Maisch-Pro­zess, wo dann auto­ma­ti­sche Anpas­sun­gen von Para­me­tern wie Zeit und Tem­pe­ra­tur vor­ge­nom­men werden. 

Allein bei einem Seg­ment Ein­spa­run­gen von 14 Mil­lio­nen US-Dollar
Nach fast einer hal­ben Mil­lion Hek­to­li­ter, die via ML gebraut wur­den, konn­ten die soge­nann­ten Extrakt­ver­luste um über elf Pro­zent (exakt 11,2 %) gesenkt wer­den. Da sich immer mehr Braue­reien an die digi­tale Platt­form von Hei­ne­ken anschlie­ßen, kann das Unter­neh­men allein durch die Opti­mie­rung des Maisch­pro­zes­ses rund 14 Mil­lio­nen Dol­lar ein­spa­ren, so Berech­nun­gen. Die War­tung von Anla­gen und die Opti­mie­rung von Aus­fall­zei­ten ist ein wei­te­rer Schritt, bei dem ML hilft. 

Wär­me­tau­scher etwa müs­sen rou­ti­ne­mä­ßig gerei­nigt wer­den, was wie­derum zu Pro­duk­ti­ons­un­ter­bre­chun­gen führt. Hier macht dann die intel­li­gente ML-Tech­no­lo­gie von AWS, Vor­her­sa­gen dar­über, wann die nächste Rei­ni­gung eines Wär­me­tau­schers statt­fin­den sollte – und auch das bringt Ver­bes­se­rung und spart par­al­lel erheb­li­che Kosten.

Digi­tale Lösun­gen für geän­derte Anfor­de­run­gen in unter­schied­li­chen Bereichen
Im Ver­pa­ckungs­pro­zess wie­derum hilft ML, die Geschwin­dig­keit der Maschi­nen zu opti­mie­ren, um einen kon­ti­nu­ier­li­chen Pro­dukt­strom zu gewähr­leis­ten. ML-Modelle ler­nen zunächst das Ver­hal­ten des Pro­zes­ses und steu­ern dann spä­ter die Anla­gen, um Stopps zu mini­mie­ren. Die Modelle haben Anga­ben zufolge zu einer Stei­ge­rung der Pro­duk­ti­ons­ka­pa­zi­tät um bis zu 10 Pro­zent geführt, was dem Unter­neh­men Ein­spa­run­gen im Mil­lio­nen­be­reich ermöglicht.

Alle drei Anwen­dungs­fälle — Rezep­t­op­ti­mie­rung, vor­aus­schau­ende War­tung und Ver­pa­ckungs­ge­schwin­dig­keit — sind Schritte in der Lie­fer­kette, bei denen das Pro­fes­sio­nal Ser­vices-Team von Ama­zon Web Ser­vices (AWS) Hei­ne­ken gehol­fen hat, neue Effi­zi­enz und Ein­spa­run­gen zu erzie­len. Im Laufe der Zeit wer­den diese digi­ta­len Lösun­gen sowohl hori­zon­tal in den Hei­ne­ken-Braue­reien als auch ver­ti­kal durch neue tech­no­lo­gi­sche Anwen­dungs­fälle ein­ge­führt, um die “Con­nec­ted Bre­wery” von Hei­ne­ken zu beschleu­ni­gen. Hei­ne­ken nutzt mit AWS die Leis­tungs­fä­hig­keit der Cloud-Tech­no­lo­gie, um rasch und umfas­send digi­tale Lösun­gen zu ent­wi­ckeln, die sich ändern­den Anfor­de­run­gen in unter­schied­li­chen Berei­chen gerecht werden.

Autor: red/czaak
06.12.2022

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