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© Pexels.com/Branimir Balogovic

Wachs­tum und Unsicherheit

Öster­rei­chi­sche Natio­nal­bank pro­phe­zeit kräf­tige Kon­junk­tur­er­ho­lung und BIP-Wachs­tum. Unsi­cher­heit über das Aus­maß des Wirt­schafts­wachs­tums bringt die neue Omikron-Mutante.

Die Oes­ter­rei­chi­sche Natio­nal­bank (OeNB) erwar­tet in ihrer aktu­el­len Pro­gnose für Öster­reich ein BIP-Wachs­tum im heu­ri­gen Jahr 2022 von 4,3 Pro­zent, nach 4,9 für 2021. Mit dem Aus­lau­fen der nega­ti­ven Effekte der vier­ten Corona-Welle und der Auf­lö­sung der glo­ba­len Lie­fer­eng­pässe sollte sich die Wirt­schaft wie­der rasch erho­len, so die OeNB-Exper­ten. Für 2023 wer­den 2,6 und für 2024 wer­den 1,8 Pro­zent Wachs­tum ange­nom­men. Die Arbeits­lo­sen­quote sinkt laut Arbeits­markt­ser­vice (AMS) von 10,1 Pro­zent im Jahr 2021 bis zum Jahr 2024 auf 6,0 Pro­zent. Unsi­cher­heit ob der wirt­schaft­li­chen Aus­wir­kun­gen gibt es auf Grund der neuen Omikron-Mutation.

Infla­tion und Budgetdefizit
Beim Thema Infla­tion ist der Wert auf­grund von Ener­gie­preis­an­stie­gen und Lie­fer­eng­päs­sen im Jahr 2021 auf 2,7 Pro­zent gestie­gen. 2022 wer­den Ener­gie­preise, die CO2-Steuer sowie Teue­run­gen bei Roh­stof­fen zu einem wei­te­ren Anstieg auf 3,2 Pro­zent füh­ren. Bis 2024 wird dann wie­der mit einem Rück­gang auf 2,0 Pro­zent gerech­net. Das Bud­get­de­fi­zit ver­bes­sert sich 2021 deut­lich auf 5,9 Pro­zent des BIP. Mit der Erho­lung und dem Aus­lau­fen der Corona-Maß­nah­men soll das Defi­zit im Jahr 2022 trotz Steu­er­re­form auf 2,1 Pro­zent sin­ken. Die Staatschul­den­quote wird vom his­to­ri­schen Höchst­stand von 83,2 Pro­zent des BIP im Jahr 2020 auf 75,5 Pro­zent im Jahr 2024 sinken.

Ent­wick­lun­gen bei Export, Tou­ris­mus und Dienstleistungen
Run­ter­ge­bro­chen auf ein­zelne wirt­schafts­po­li­ti­sche Seg­mente über­tra­fen etwa die öster­rei­chi­schen Güter­ex­porte bereits zur Jah­res­mitte 2021 das Vor­kri­sen­ni­veau deut­lich. Im zwei­ten Halb­jahr pas­sierte dann durch die glo­ba­len Lie­fer­eng­pässe eine Dämp­fung. Schwer belas­tet durch die vierte Corona-Welle und die deut­schen Rei­se­war­nun­gen wurde erneut der Tou­ris­mus. Nach einem Wachs­tum der Exporte von Gütern und Dienst­leis­tun­gen von 10,5 Pro­zent im Jahr 2021 wird für die Jahre 2022 bis 2024 mit Wachs­tums­ra­ten von 3,2, 4,8 und 2,5 Pro­zent gerechnet.

Lock­down ver­schiebt Auf­hol­pro­zess im pri­va­ten Konsum
Der pri­vate Kon­sum im Jahr 2021 kann den Ein­bruch des Jah­res 2020 mit einem Wachs­tum von 1,8 Pro­zent nur teil­weise kom­pen­sie­ren. Nach einem Rück­gang auf­grund des vier­ten Lock­downs gegen Jah­res­ende 2021 soll der Kon­sum im Jahr 2022 mit einem Plus von 5,7 Pro­zent zur Kon­junk­tur­stütze wer­den. In den Jah­ren 2023 und 2024 soll das Kon­sum­wachs­tum mit 3,4 und 2,4 wei­ter­hin kräf­tig ausfallen.

Löhne stei­gen im Ein­klang mit Infla­tion und Produktivität
Beim Thema Lohn­ab­schlüsse führte die wirt­schaft­li­che Erho­lung Mitte 2021 und die danach gestie­gene Infla­tion zu höhe­ren Lohn­ab­schlüs­sen von durch­schnitt­lich 3,2 Pro­zent für 2022. Für 2023 und 2024 wird mit Kol­lek­tiv­ver­trags­er­hö­hun­gen von 3,1 und 2,7 Pro­zent gerech­net. Das kumu­lierte Lohn­wachs­tum der Jahre 2021 bis 2024 ent­spricht dabei der Summe aus kumu­lier­tem Pro­duk­ti­vi­täts­wachs­tum und Infla­tion. Vom Lohn­wachs­tum im Pro­gno­se­zeit­raum sollte daher kein zusätz­li­cher Preis­druck aus­ge­hen, so die Exper­ten der Öster­rei­chi­schen Nationalbank.

Autor: red/czaak
11.01.2022

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