
Weiterhin angespannte Wirtschaftslage
In Österreich wird jede 6. Rechnung zu spät bezahlt. Ein Viertel der Unternehmen erreicht im Jahresergebnis 2025 gerade einmal die „Schwarze Null“. Hier können Zahlungsausfälle zur Existenzfrage werden, so aktuelle Erhebungen des KSV1870.
Die in Österreich traditionell gute Zahlungsmoral zeigt nach mehreren Krisenjahren nun erste Verschlechterungen. So hat sich die Zahlungsdauer gegenüber dem Vorjahr bei Privatpersonen (15 Tage) und Gemeinden (26 Tage) um jeweils zwei Tage sowie im Bund (36 Tage) um einen Tag erhöht. Insbesondere bei den Privaten dürften die hohen Kosten ein zentraler Faktor sein.
Schlechte Geschäfte bei über fünfzig Prozent der Betriebe
Insgesamt bleibt die Zahlungsmoral der Unternehmen gegenüber dem Vorjahr aber noch stabil. Das bedeutet auch, dass jede sechste (17 Prozent) offene Forderung zu spät bezahlt wird. Nachdem aktuell die Geschäftslage nur von 47 Prozent der Betriebe als „sehr gut“ oder „gut“ bezeichnet wird und 25 Prozent für dieses Geschäftsjahr nur mit einer „schwarzen Null“ rechnen, ist es essenziell, dass es zu keiner weiteren Verschlechterung des Zahlungsverhaltens kommt. Bei der Prognose für 2026 ist rund ein Drittel der Befragten skeptisch.
Wie die aktuelle Austrian-Business-Check-Umfrage des KSV1870 zeigt, hat sich die Talfahrt der heimischen Wirtschaft nach rund drei Jahren kontinuierlicher Talfahrt auf niedrigem Niveau eingependelt. „Ein Jahr des Stillstands ist ein verlorenes Jahr, das gerade in Krisenzeiten doppelt und dreifach schmerzt. Die Ergebnisse zeigen aber auch, wie weit der Weg für Österreich noch ist, um auch international wieder konkurrenzfähig zu werden“, so Ricardo-José Vybiral, CEO der KSV1870 Holding AG.
Rückläufige oder maximal gleichbleibende Umsätze
Im Jahresvergleich hat sich die Situation u.a. im Bereich „Herstellung von Waren“ und in der Gastronomie/Beherbergung etwas verschlechtert, während u.a. im Handel oder im Grundstücks-/Wohnungswesen zumindest leichte Verbesserungen erkennbar sind. Mit Blick auf die Bundesländer liegt Kärnten am Ende, während die Steiermark am besten abschneidet.
Weiters sprechen zwei Drittel der Befragten von rückläufigen oder maximal gleichbleibenden Umsätzen. Um den Weg aus der Krise zu finden, erachtet Vybiral finanzielle Erleichterungen, einen geringeren bürokratischen Aufwand und eine gezielte, langfristig ausgerichtete Förderpolitik als essenzielle Bausteine, um die wirtschaftliche Stabilität der Unternehmen zeitnah zu verbessern. Dazu seien Lösungen gefragt : etwa für die abermals steigenden Energiekosten oder den akuten Arbeitskräftemangel, so der KSV-Boss. (red/cc)