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18. Juni 2025

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Etwas mehr Umsatz und weniger Gewinn

Etwas mehr Umsatz und weniger Gewinn© Pexels.com/pixabay

Umsatz der größten Autokonzerne steigt 2024 um rund zwei Prozent. Gewinne reduzieren sich um rund 20 Prozent. Deutsche Autobranche mit großem Minus, japanische und amerikanische mit Plus.

(red/czaak) Der Umsatz der 16 weltweit führenden Autokonzerne legte im vergangenen Jahr um 1,6 Prozent zu. Vor allem die japanischen Hersteller Suzuki und Honda konnten sich über ein zweistelliges Wachstum freuen. Die deutschen Autobauer Mercedes-Benz, BMW und der Volkswagen-Konzern kommen zusammen auf ein Umsatzminus von 2,8 Prozent. Nur der französisch-amerikanische Autokonzern Stellantis erzielte mit minus 17 Prozent eine noch schwächere Umsatzentwicklung. Insgesamt schrumpften die Gewinne über alle Konzerne hinweg um 20 Prozent.

Das sind Ergebnisse einer Analyse der Beratungs- und Prüfungsorganisation EY. „Gerade die für österreichische Zulieferer sehr wichtige deutsche Autoindustrie verzeichnete ein sattes Minus“, sagt Axel Preiss, Leiter Advanced Manufacturing & Mobility bei EY. Insgesamt lag der Gewinnrückgang von Volkswagen, Mercedes-Benz und BMW bei 27 Prozent. Schlechter als Mercedes-Benz und BMW entwickelten sich nur Nissan (minus 73 Prozent) und Stellantis (minus 84).

US-Autobauer vergleichsweise erfolgreich

Auch bei der Profitabilität gab es starke Einbußen. Im Vorjahr waren noch Mercedes-Benz, Stellantis und BMW die margenstärksten Autokonzerne der Welt gewesen. Im Jahr 2024 wurde das Margenranking hingegen angeführt von Kia, Suzuki und Toyota. Mercedes-Benz rutscht vom ersten auf den vierten Platz, BMW vom dritten auf den sechsten, und Stellantis sogar von Platz zwei auf Platz 15. Der Volkswagen-Konzern belegte 2024 wie im Vorjahr den zehnten Platz.

Im internationalen Vergleich besser entwickelten sich vor allem die japanischen Hersteller. Deren Gesamtumsatz legte um acht Prozent zu, während der Gewinn nur um ein Prozent schrumpfte. Die US-Autobauer legten zusammen mit sechs Prozent sowohl beim Umsatz sowie mit fünf Prozent auch beim Gewinn zu.


Keine kurzfristige Besserung der Lage und Sparen als Gebot der Stunde

„Schwacher Absatz, hohe Investitionen in die Elektromobilität, die sich aufgrund der schwächeren Nachfrage nicht rechnen. Dazu Probleme wie teure Software-Fehlschläge, Restrukturierungskosten und Rückrufe“, so Preiss zu den Gründen für die Entwicklungen am deutschen Markt. Im vergangenen Jahr stiegen die Aufwendungen der drei deutschen Autokonzerne für Forschung und Entwicklung um fünf Prozent auf den Rekordwert von 31,2 Milliarden Euro.

Laut Preiss seinen, die hohen Forschungsausgaben allerdings auch auf veraltete und ineffiziente Prozesse in diesem Bereich zurückzuführen. Diese gelte insbesondere im Vergleich zu den asiatischen Wettbewerbern. Zudem gebe es keine klare Fokussierung in Bezug auf die zu adressierenden Kundensegmente und bei der Modellpalette. Preiss geht im laufenden Jahr von keiner Trendwende aus – weder beim Absatz noch bei Umsatz und Gewinn.

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red/czaak, Economy Ausgabe Webartikel, 29.04.2025