Nächster Schritt in Mission Nobelpreis
Der Campus des Institute of Science and Technology Austria (ISTA) in Klosterneuburg wird umfassend erweitert. Land Niederösterreich und Bund investieren 3,3 Mrd. Euro in die international führende Forschungsinstitution.
(red/czaak) Am Institute of Science and Technology Austria (ISTA) in Klosterneuburg erfolgt die dritte Ausbaustufe und dafür stellen Land Niederösterreich und Bund bis zum Jahr 2036 insgesamt 3,28 Milliarden Euro zur Verfügung. „Der heutige Tag bringt nicht nur den nächsten Schritt im Ausbau des ISTA, sondern auch den nächsten Schritt in unserer Mission Nobelpreis“, kommentierte Johanna Mikl-Leitner, ÖVP-Landeschefin von Niederösterreich, anlässlich der gemeinsamen Pressekonferenz mit Bildungsminister Martin Polaschek (ÖVP) und ISTA-Präsident Martin Hetzer. Bei der Vorstellung der neuen Ausbaustufe wurde auch die bisherige Erfolgsgeschichte thematisiert.
47 Prozent bedeuten höchste europäische Erfolgsquote bei ERC-Grants
Vom seinerzeit so kritisierten und von Erwin Pröll trotzdem durchgezogenen Projekt hat sich das ISTA auch international zu einem absoluten Leuchtturm im Bereich Wissenschaft und Forschung entwickelt. „Wir haben hier nicht nur die besten Forscher:innen, sondern auch die besten Rahmenbedingungen, und diese stellen wir gemeinsam mit dem Bund zur Verfügung“, betont Mikl-Leitner. „Im weltweiten Wettbewerb um die besten Köpfe ist dies auch nötig und so hat Niederösterreich bisher 500 Millionen Euro investiert und der Bund 1,28 Mrd. Euro. Bis 2036 werden nun insgesamt 3,3 Mrd. Euro in die Hand genommen, davon 820 Mio. Euro vom Land“, skizziert die NOe-Landeschefin.
Das Erscheinungsbild des Campus wird sich dabei nachhaltig verändern, etwa mit dem neuen Science Experience Center 2025 und mit dem siebten (2027), achten (2030) und neunten (2034) Laborgebäude. Über 1.000 Mitarbeiter:innen aus rund 80 Ländern belegen die internationale Strahlkraft des ISTA. Allein vier Forscher:innen wurden bereits mit dem Wittgenstein-Preis und sechs Forscher:innen mit dem Erwin Schrödinger-Preis der Akademie der Wissenschaften ausgezeichnet. 47 Prozent bedeuten die höchste europäische Erfolgsquote bei den ERC-Grants – der Durchschnitt liegt hier bei acht bis 15 Prozent. Die dritte Ausbaustufe sieht eine Verdoppelung der Mitarbeiterzahl auf 2.000 sowie eine Verdoppelung der Professorenzahlen auf 150 vor.
Über 250 Millionen Euro an eingeholten Fördergeldern
„Das ISTA steht für Spitzenforschung und bietet Forscherinnen und Forschern die besten Rahmenbedingungen. Damit spielt diese Institution auch eine tragende Rolle, wenn es darum geht, brillante Köpfe auszubilden und die weltbesten Forscherinnen und Forscher nach Österreich zu holen“, betont auch Martin Polaschek als Bildungs- und Wissenschaftsminister. „Das ISTA soll ein Platz sein, wo die großen Fragen fächerübergreifend beantwortet werden können“, ergänzt ISTA-Präsident Martin Hetzer. Auch Hetzer verwies auf die außerordentlich hohe Erfolgsquote bei den ERC-Grants, wo bereits über 250 Millionen Euro an Fördergeldern nach Klosterneuburg geholt werden konnten.
Aktuell forschen am ISTA in Klosterneuburg rund 80 Forschungsgruppen zu Naturwissenschaften, Mathematik und Computerwissenschaften. Bis 2036 soll das Institut mit rund 150 Forschungsgruppen und über 2.000 Personen die kritische Größe erreicht haben, um sich dauerhaft in der Weltklasse der internationalen Forschung zu etablieren. Dafür braucht es neue Gebäude und Infrastruktur, die im Zuge des sogenannten „Masterplan 2036“ errichtet werden sollen. Teil davon ist auch ein neuer Kindergarten mit Platz für doppelt so viele Kindergruppen wie bisher.