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26. April 2024

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Die Notwendigkeit einer neuen Gleichberechtigungsstrategie

Die Notwendigkeit einer neuen Gleichberechtigungsstrategiebdb.bmbf.gv.at

Die Grünen fordern mehr Geld für Schüler mit Sonderförderbedarf.

Die Grünen fordern eine Strategie für die Gleichberechtigung von behinderten und nicht-behinderten Kindern. Österreichweit befänden sich noch immer über 35 Prozent der 30.700 Pflichtschüler mit sonderpädagogischem Förderbedarf in Sonderschulen, der Rest wird in Integrationsklassen unterrichtet.
Außerdem verlangen die Grünen mehr Geld für Schüler mit Behinderung. Bildungssprecher Harald Walser und Behindertensprecherin Helene Jarmer kritisierten die Pro-Kopf-Förderung beim Ausbau der Ganztagsschulen, dieses "Gießkannenprinzip" werde den unterschiedlichen Bedürfnissen nicht gerecht. Aus ihrer Sicht hätte es gereicht, von den beschlossenen 750 Mio. Euro rund 20 Mio. Euro umzuschichten.

Vorbild Südtirol
Sonderschulen gebe es in vielen Ländern nicht mehr. Diese werden "von nicht wenigen als menschenrechtwidrig angesehen", sagte Walser in einer Pressekonferenz. Die Modellregionen für Inklusion in Österreich - Kärnten, Steiermark und Tirol - seien ein "weiterer Hohn", weil dafür keine zusätzlichen Gelder zur Verfügung gestellt würden.
In Südtirol funktioniere der individuelle Anspruch auf Förderung vorbildhaft, selbst in kleinsten Orten, so Walser. Dort würden die Eltern vor der Einschulung die Schule informieren und dann wird festgelegt, was das kostet. Schüler hätten das Recht, im Heimatort mit geeigneten Mittel unterrichtet zu werden.
Jarmer nannte als Beispiel eine niederösterreichische Mutter, die ihr Kind mit Down-Syndrom in eine Sonderschule geben musste, weil dorthin der Fahrtendienst kostenlos angeboten wurde. Bei der Schule im Wohnort sei das Kind mit Verweis auf die zu geringen Ressourcen abgelehnt worden.

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APA-Science/red/stem, Economy Ausgabe Webartikel, 31.01.2017