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08. Mai 2024

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„Eisen-Atlas“ des Gehirns ermöglicht Alzheimer-Früherkennung

„Eisen-Atlas“ des Gehirns ermöglicht Alzheimer-Früherkennungwww.fh-kaernten.at

MRT-Technologie der FH Kärnten erkennt neurodegenerative Erkrankungen im Frühstadium.

„Erhöhte Eisenkonzentrationen im menschlichen Gehirn können auf altersbedingte Krankheiten wie Alzheimer oder Parkinson hinweisen. Und das schon Jahre bevor die ersten Symptome auftreten und es zum Ausbruch kommt", erklärt Günther Grabner, Lehrender und Forscher am Studiengang Radiologietechnologie der FH Kärnten, die Hintergründe seines Forschungsprojekts. Als Partner der Medizinischen Universität Wien und der Friedrich Schiller Universität Jena erstellt er einen sogenannten „Eisen-Atlas", der lokale Eisenkonzentrationen im Gehirn darstellt.
Ziel ist es, mithilfe der Magnetresonanztomografie (MRT) die Konzentration von Eisen sichtbar und auswertbar zu machen. An der Medizinischen Universität Wien werden Gehirne mittels MRT bildgebend und histologisch untersucht, lokale Eisenkonzentrationen bestimmt und Eisenfärbungen durchgeführt. An der FH Kärnten werden diese Färbungen in 3D rekonstruiert und in einem Eisenatlas dargestellt. Die weiteren Berechnungen zur Eisenkonzentration erfolgen an der Friedrich Schiller Universität Jena.

„Ausgezeichnete“ Leistung
Auf MRT-Fachkonferenzen in Europa und Asien wurde das Projekt für seine „hochwertigen wissenschaftlichen Leistungen“ ausgezeichnet. Insbesondere wurden die histologischen Hirngewebeuntersuchungen post mortem gewürdigt. Das Gehirn wird vorher meist in Formalin fixiert, um den Zersetzungsprozess nach dem Tod zu stoppen. Im Hinblick darauf wurde der Effekt der Formalinfixierung auf MRT-Daten untersucht und festgestellt, dass zwar die Relation der Eisenkonzentrationen in unterschiedlichen Gehirnregionen erhalten bleibt, jedoch leichte Änderungen durch die Gewebefixierung und deren Dauer auftreten können und somit die Ergebnisse beeinflussen.

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red/cc, Economy Ausgabe Webartikel, 26.01.2017