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20. April 2024

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Im Osten nichts Neues

Im Osten nichts Neues© Bilderbox.com

Eine weltweite Blutdruck-Studie zeigt für reiche Länder wie Österreich einen positiven Trend. Osteuropa bleibt Sorgenkind.

Eine weltweite Studie der NCD Risk Factor Collaboration analysiert die Blutdruck-Trends von 1975 bis 2015. Österreich liegt im Trend der übrigen Länder mit hohem Bruttonationaleinkommen. „Das Vorkommen von Bluthochdruck ist in Österreich von 1975 bis 2015 bei Männern von 40,8 auf 25,2 Prozent und bei Frauen von 31,0 auf 16,8 Prozent deutlich gesunken. Im internationalen Länder-Ranking liegt Österreich bei den Frauen damit im vorderen Viertel“, sagt Hanno Ulmer, Leiter des Departments für Medizinische Statistik, Informatik und Gesundheitsökonomie an der Medizinischen Universität Innsbruck.
Gemeinsam mit seinem Vorarlberger Kollegen Hans Concin vom Arbeitskreis für Vorsorge- und Sozialmedizin (aks) in Bregenz hat er Blutdruckdaten von rund 65.000 Personen für die weltweite Studie beigesteuert. „Vor dem Hintergrund des WHO-Ziels, die Bluthochdruck-Prävalenz bis 2025 um 25 Prozent zu senken, erreichen die Frauen damit ein akzeptables, Männer ein optimierbares Niveau“, erklärt Concin.

Risikofaktoren
„Die Senkung der Bluthochdruck-Rate in High-Income-Ländern hat auch eine Minderung des Schlaganfall-Risikos zur Folge, was auf gute Aufklärung und Behandlung zurückzuführen ist“, kommentiert Johann Willeit von der Innsbrucker Univ.-Klinik für Neurologie. Das Problem Bluthochdruck hat sich in den vergangenen vier Jahrzehnten zu den Low-Income-Ländern in Südasien und Sub-Sahara-Afrika verlagert, während die Bluthochdruckprävalenz in Osteuropa anhaltend hoch geblieben ist.
Mit 38 Prozent verzeichnet Kroatien die höchste Bluthochdruck-Prävalenz bei Männern, die westafrikanische Republik Niger hat mit 36 Prozent die höchste Bluthochdruck-Quote bei den Frauen. Die niedrigsten Blutdruckwerte weltweit verzeichnen Süd-Korea, die USA und Kanada.

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red/stem, Economy Ausgabe Webartikel, 13.12.2016