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19. Mai 2024

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Salzburger Software steuert Teilchenbeschleuniger im MedAustron

Salzburger Software steuert Teilchenbeschleuniger im MedAustron© medaustron

Das Ionentherapiezentrum MedAustron in Wr. Neustadt (NÖ) verspricht erfolgreiche Strahlentherapien für bisher unbehandelbare Tumore.

In einer Forschungskooperation zwischen dem MedAustron und dem radART Institut der Paracelsus Medizinischen Privatuniversität Salzburg (PMU) wurde eine wesentliche Komponente für den Behandlungs- und Forschungsbetrieb entwickelt: ein Set an Softwaresystemen, mit dem sich der gesamte Bestrahlungsablauf exakt steuern lässt. Die Ausgangsbasis des 2012 gestarteten Projekts war ein von den Salzburger Forschern entwickeltes System, das alle Workflows in der Strahlentherapie abbildet und in der Therapie mit Linearbeschleunigern bereits erfolgreich im Einsatz ist.

Zentrale Funktion im Therapieworkflow
Ziel war eine Weiterentwicklung für den Einsatz in der Ionentherapie, da vergleichbare Programme dafür am Markt nicht verfügbar waren. Entstanden ist das Produkt „ORAion“, ein umfangreiches Software-Set, das nicht nur den MedAustron-Teilchenbeschleuniger in die Therapieworkflows integriert, sondern auch Schnittstellen zu allen Medizintechniksystemen bietet.
Damit erfüllt das System eine zentrale Funktion im täglichen Betrieb des MedAustron. Im Vollbetrieb wird es jährlich 1000 Patienten neuartige Therapien durch Protonen- und Ionenbestrahlung ermöglichen. Über die Benutzeroberfläche von ORAion wird die Bestrahlung der PatientInnen gesteuert. Das beinhaltet die richtige Positionierung im Raum, die Überprüfung der Tumorposition und die Generierung des Teilchenstrahls nach den erforderlichen Parametern.

Echte Pionierarbeit
„Die Forschungskooperation mit radART war und ist für uns immens wichtig und ich freue mich sehr über den erfolgreichen Abschluss. Das System, das in den vergangenen Jahren von den Salzburger Forschern gemeinsam mit unseren Experten entwickelt worden ist, stellt gewissermaßen das Verbindungselement der einzelnen technischen Bausteine dar“, kommentiert MedAustron Geschäftsführer Alfred Zens die Kollaboration.
Felix Sedlmayer, wissenschaftlicher Leiter des radART Institutes ergänzt: „Viele der entwickelten Innovationen haben echten Pioniercharakter und bergen auch enormes Potential für hoch reputative Fachpublikationen.“

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red/cc, Economy Ausgabe Webartikel, 17.01.2017