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26. April 2024

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Das kulturelle Welterbe wird mit heimischem Know-how digitalisiert

Das kulturelle Welterbe wird mit heimischem Know-how digitalisiert© www.ait.ac.at

Ein US-Innovationssystem setzt auf international anerkannte Internet-Technologiekompetenz des Austrian Institute of Technology (AIT).

In Kooperation mit international führenden Universitäten setzen AIT-Experten ihr Know-how auf dem Gebiet der Internettechnologien ein, um den Zugang zu wertvollen historischen Quellen im Internet zu vereinfachen und deren Nutzung zu erleichtern. Die Forschung wird im Rahmen des Projekts „Pelagios“ von der amerikanischen Andrew W. Mellon Foundation gefördert.
Die neuen Online-Werkzeuge machen digitalisierte Kulturgüter für jedermann leichter auffindbar und unterstützen ForscherInnen bei der effizienten Digitalisierung und Veröffentlichung neuer Materialien im Internet. Mit Hilfe digitaler Verfahren werden Ortsangaben in historischen Quellen identifiziert – unter anderem in griechischen, lateinischen und arabischen Texten, mittelalterlichen „mappae mundi“, Portolan Seekarten sowie Landkarten aus dem frühen China.

Online-Suchmaschine mit kollektiver Intelligenz
Durch digitale Querverweise zu den Ortsnamen lassen sich erstmals Inhalte von Karten und Texten im Detail vergleichen. WissenschafterInnen können dadurch verfolgen, wie sich Ortsnamen, Geografie und Sprache im Lauf der Zeit verändert haben, wie und wann neue Ortsnamen erstmals erwähnt wurden und wie sich das geografische Verständnis in verschiedenen Wissenstraditionen über die Zeit hinweg entwickelt hat.
Die vom AIT entwickelten innovativen Technologien für Datenaufbereitung, Annotation und Visualisierung erlauben den Projektpartnern eine effizientere Arbeit und rascheren Informationsgewinn aus historischen Quellen. Sie geben ihnen auch die Möglichkeit, die extrem großen Datensätze in Echtzeit zu durchsuchen und zu analysieren und so die komplexen Zusammenhänge interaktiv zu erforschen.

Das Projekt Pelagios nutzt auch österreichische Big Data-Kompetenz
Das AIT hat mit dem Forschungsteam „Digital Insight“ rund um Ross King auf dem Gebiet des Managements großer und komplexer Datenmengen einen internationalen Ruf erlangt. So wurden etwa Lösungen für einen offenen, einfachen und intuitiven Zugang zu großen Datenbanken, bestehend aus Bild-, Audio-, Video- und Textdateien entwickelt.
Einige der im Rahmen des Projekts „Pelagios“ entwickelten Tools werden bereits von Institutionen und ExpertInnen aus 13 Ländern in 8 verschiedenen Sprachen genutzt. Pelagios wird von der amerikanischen Andrew W. Mellon Foundation mit insgesamt 1.264.000 US Dollar gefördert.

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red/cc, Economy Ausgabe Webartikel, 17.01.2017