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26. April 2024

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Emissionsvolumen hat sich eingebremst

Emissionsvolumen hat sich eingebremst© Bilderbox.com

Zahl und Wert der Börsengänge sind 2016 weltweit gesunken.

Ölpreisschwankungen, das Brexit-Votum und zuletzt die US-Wahl führten zu Rückgängen auf dem weltweiten IPO-Markt. So sank die Zahl der Börsengänge gegenüber dem Vorjahr um 16 Prozent auf 1.055, das Emissionsvolumen ging sogar um ein Drittel auf 135 Milliarden US-Dollar zurück. Trotz der deutlichen Einbußen lag das Primärmarktjahr 2016 im historischen Durchschnitt.
Vor allem in den USA und Europa waren kräftige Rückgänge zu verzeichnen: In den USA sank die Zahl der Transaktionen um 36 Prozent auf 112 IPOs, während das Emissionsvolumen um 37 Prozent auf 21,3 Milliarden US-Dollar zurückging. Damit war 2016 in den USA das schlechteste IPO-Jahr seit dem Krisenjahr 2009. In Europa waren noch stärkere Einbußen zu verzeichnen: Die Zahl der IPOs ging um 36 Prozent auf 174 zurück, das von Börsenneulingen eingesammelte Kapital sank sogar um fast die Hälfte auf 31,7 Milliarden US-Dollar.

China nur teilweise betroffen
Nur leicht rückläufig war die Zahl der Börsengänge hingegen in China – das dort erzielte Emissionsvolumen sank allerdings um 23 Prozent auf 46,2 Milliarden US-Dollar. Insgesamt sammelten Börsenneulinge 50,9 Milliarden US-Dollar ein – ein Viertel weniger als im Vorjahreszeitraum. Das sind Ergebnisse des aktuellen weltweiten IPO-Barometers der Prüfungs- und Beratungsorganisation EY für das Jahr 2016.
„Nach dem guten IPO-Jahr 2015 verlief das Jahr 2016 eher enttäuschend“, resümiert Gerhard Schwartz, EY Österreich. „In den Vereinigten Staaten verharrten etliche Kandidaten angesichts der Präsidentschaftswahl in Wartestellung. In Europa bremste der Markt nach dem Brexit-Votum abrupt ab. Obwohl sich die Bewertungen in der zweiten Jahreshälfte gut entwickelten, war das Marktumfeld weiter von Unsicherheit und Vorsicht geprägt. Etliche Unternehmen legten ihre Börsenpläne auf Eis oder entschieden sich für Alternativen – etwa einen Verkauf an strategische Investoren.“

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red/stem, Economy Ausgabe Webartikel, 23.01.2017