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27. April 2024

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Gelungener Innovationstransfer braucht Entwicklungsräume

Gelungener Innovationstransfer braucht Entwicklungsräume© pexels/chokniti khonhchum

Die praxisorientierte Entwicklung von neuen Technologien erfordert entsprechende Testräume. T-Systems und Nvidia starten Kooperation bei souveränen Cloud-Diensten für Industrieumgebungen.

(Christian Czaak) Die digitale Transformation mit der richtigen Integration neuer Technologien und Services in bestehende Abläufe erfordert von Unternehmen Know-how und Zeit. IT-Dienstleister müssen dabei nicht mehr nur Technologie können, sondern auch Produktionsprozesse und Geschäftsmodelle verstehen. Die Verknüpfung dieser Kriterien braucht gesonderte Entwicklungsräume und entsprechende technologische Lösungen.

Wie hier nun neue Wertschöpfung entstehen kann, ist der Ansatz einer neuen Kooperation von T-Systems mit der amerikanischen Nvidia Corporation, einem der weltweit größten Hersteller von Prozessoren und Chips. Nvidia hat mit Omniverse eine Digital-Plattform speziell für Industrieumgebungen entwickelt und T-Systems übernimmt nun Migration und Management in einer souveränen europäischen Cloud-Plattform.

Souveräne Cloud-Dienste
Der Begriff Souveränität betrifft das Thema Daten mit der vollständigen (souveränen) Kontrolle über Management und Zugriff und er betrifft Applikationen und Dienste, die an jedem Ort und zu jeder Zeit rasch und einfach auf verschiedene Plattformen migrierbar sein müssen. „Dieses Prinzip der Souveränität darf auch bei Weiterentwicklungen vom Plattformbetreiber nicht unterhöhlt werden und zudem muss gesichert sein, dass auch etwaige Zugriffe von Unbefugten über originäre Funktionen der Plattform unterbunden werden“, sagt Peter Lenz, Managing Director von T-Systems Austria.

Ein wichtiger Bestandteil zur Entwicklung neuer digitaler Anwendungen für industrielle Produktions- und Logistikumgebungen sind sogenannte digitale Zwillinge. Gemeinsam mit hybriden Cloud-Diensten zur bedarfsgenauen Nutzung spezifischer Applikationen sowie für Management und Sicherung unterschiedlich priorisierter Daten können damit unabhängig vom Tagesgeschäft neue Anwendungen praxisnahe entwickelt werden.

Digitale Zwillinge
Ein deutscher Automobilkonzern betreibt in der Omniverse-Plattform nun erste Use-Cases, wo etwa im CAD-Bereich fachübergreifende und geografisch verteilte Teams in Echtzeit zusammenarbeiten und neue Produktionsprozesse vergleichsweise rasch und kosteneffizient simulieren können.

Weitere Einsatzgebiete von digitalen Zwillingen sind Projekte in Bereichen wie Produktentwicklung, Sicherheits- und Qualitätstests sowie Mitarbeiterschulung. T-Systems will mit dem Angebot primär Unternehmen aus der Fertigungs- und Automobilindustrie unterstützen, digitale Innovationen voranzutreiben, die Effizienz von Planungsprozessen zu steigern, kostspielige Fehler zu vermeiden oder generell Barrieren für eine industrielle Digitalisierung abbauen.

„Unsere Bereitstellung von sicheren und souveränen Cloud-Plattformen ist ein wichtiger Schritt für die europäische Industrie und für unsere Kunden, um das Omniverse von Nvidia in vollem Umfang zu nutzen und die Themen Digitalisierung, Innovation und Nachhaltigkeit zu verschränken“, so Adel Al-Saleh, CEO von T-Systems.

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red/czaak, Economy Ausgabe Webartikel, 20.11.2023