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19. März 2024

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Schwerarbeiter

Schwerarbeiter© piqs.de/jakob montrasio

Österreicher, die für ihre Firma ins Ausland gehen, sollten steuerlich besser gestellt werden.

Viele junge Österreicher zieren sich, wenn sie das Angebot erhalten, eine Zeit lang fern der Heimat beruflich tätig zu sein. Nun lässt Peter Keller, Geschäftsführer der FHW Franz Haas Waffelmaschinen aus dem Bezirk Korneuburg, mit einem Vorschlag aufhorchen. In einem Interview mit ORF-Saldo regt er an, die Entlohnung von Mitarbeitern, die im Ausland arbeiten, steuerlich zu begünstigen.
„Wir suchen für unsere Aussengesellschaften Leitungsfunktionen, finden aber in Österreich dazu keine Leute und müssen diese Positionen daher mit Personen aus anderen Ländern besetzen“, sagt Keller. Das sei schade, weil damit viele hoffnungsvolle Karrieren verbaut würden.

Hohe Belastung
Der Haas-Chef schlägt daher vor, Technikern, die bei ihren Auslandsaufentalten hohen Belastungen ausgesetzt sind, steuerlich besserzustellen: „Das sind keine Leute, die in Konferenzräumen sitzen und teuer essen gehen. Sie müssen in Fabriken, die irgendwo in China in der tiefsten Provinz stehen, schwer arbeiten. Das sollte mehr anerkannt werden.“
Die Firma selbst könne ihren Auslandsmitarbeitern nicht mehr bezahlen, „weil wir uns das im weltweiten Wettbewerb mit türkischen, indischen, chinesischen und indonesischen Konkurrenten nicht leisten können.“
Die Firma Haas betreibt neben ihrer Zentrale in Leobendorf Werke in Dänemark, den Niederlanden, China, USA und Brasilien. Servicestützpunkte ausserhalb Europas unterhält sie in Singapur, Kolumbien, Indien und in der Türkei.

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NOe-Wirtschaftspressedienst/red/stem, Economy Ausgabe Webartikel, 22.09.2016