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10. Dezember 2024

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Künstliche Intelligenz und die Medienwelt

Künstliche Intelligenz und die Medienwelt© pexels/tara winstead

Ein Symposium zum Thema Medienethik an der FH St. Pölten beleuchtete aktuelle technologische Entwicklungen und etwaige ethische Bedenken durch den Einsatz von Künstlicher Intelligenz.

(red/czaak) Künstliche Intelligenz (KI) bietet umfangrieche Möglichkeiten, Medien und Gesellschaft zu verändern. Beispiele hierfür sind KI und journalistische Arbeit, wie etwa automatisierte Contentverarbeitung und -verbreitung, neue Geschäftsmodelle, etwa via digitale Plattformen, autonome KI-Entscheidungen, etwa über Personaleinstellungen oder die Auswahl von Content sowie KI-generierte Bilder und sogenannte Deep-Fake-Videos.

Das jährliche Forschungs- und Lehrsymposium „Medienethik“ der Fachhochschule St. Pölten widmete sich nun dieses Jahr dem Thema „Aktuelle Entwicklungen von KI in der Medienlandschaft“. Es beleuchtete aktuelle technologische Möglichkeiten und mögliche (auch ethische) Bedenken beim Einsatz von künstlicher Intelligenz (KI) in Medien. Economy bringt nachfolgend eine Zusammenfassung der einzelnen Sichtweisen und Erörterungen. Das Symposium Medienethik ist eine Kooperation des Departments Medien & Digitale Technologien der FH St. Pölten und des IMEC (Interdisciplinary Media Ethics Centre).

Michael Litschka von der FH St. Pölten
„Es gibt unzählige Fragen, die im Zusammenhang mit KI und Medien noch zu klären sind: Wie kommen wir mit Fake News zurecht? Wie schützen wir Kinder und Jugendliche? Wie gehen wir mit KI-produzierten Inhalten (z. B. Kunstwerken) rechtlich und ethisch um? Wollen wir Avatare als Nachrichtensprecher und künstlich erzeugte Radiostimmen?“, sagt Michael Litschka, Leiter der Forschungsgruppe Media Business der FH St. Pölten. „Welche Entscheidungen dürfen Algorithmen bedenkenlos treffen, und wann sind Menschen einzubinden?“, so Litschka, der auch Organisator des Symposiums war.

Katja Bühler vom Forschungszentrum VRVis
Um Antworten zu finden, diskutierten Experten auch mit dem Publikum. „Visuelle Medien sind effektive Mittel der Kommunikation: Ein Bild sagt mehr als tausend Worte. Der Ruf nach einem ethischen Umgang mit visueller Kommunikation ist nicht neu, bekommt aber im Zeitalter der künstlichen Intelligenz eine neue Dimension“, so Katja Bühler, wissenschaftliche Leiterin des COMET-Forschungszentrums VRVis. „Das umfasst beispielsweise Fragen zum geistigen Eigentum für KI-generiertes Bildmaterial bis hin zu fundamentalen Fragen der Vertrauenswürdigkeit“, betonte Bühler.

Petra Herczeg von der Uni Wien
"Es gibt nicht nur eine Form der Verwendung von KI-Tools, sondern vielfältige Nutzungsmöglichkeiten, die dazu führen, dass junge Menschen hin- und hergerissen zwischen Euphorie und Skepsis mit den unterschiedlichen Tools umgehen“, sagt Petra Herczeg, Studienprogrammleiterin am Institut für Publizistik und Kommunikationswissenschaft der Uni Wien. „Für den Journalismus braucht es Aufklärung über Algorithmen und (digitale) Entscheidungskompetenz der Jugendlichen muss gestärkt werden, im Sinne einer inklusiven, gerechten und aufgeklärten Gesellschaft“, so Herczeg.

Katharina Schell von der APA
„Es besteht kein Zweifel daran, dass KI-Technologien die Art, wie wir Medien und Journalismus machen, verändern werden. Es liegt aber an uns, diesen Wandel aktiv mitzugestalten. Es braucht viel Wissen um die Technologie, ihre Grenzen und Potenziale sowie eine strategische Einordnung. Erst dann kann entschieden werden: Was ist sinnvoll – und was ein No Go“, betont Katharina Schell, stv. Chefredakteurin für Digitalisierung & Innovation bei der Austria Presse Agentur (APA).

Wolfgang Struber von der RTR
“KI ermöglicht neue Formen der Inhaltsproduktion, -verteilung und -analyse. Das bedeutet auch neue ethische Herausforderungen. Es ist entscheidend, dass der Einsatz von KI in den Medien journalistische Prinzipien wie Verantwortlichkeit, Transparenz, Fairness, Sorgfalts- und Wahrheitspflichten und die Wahrung der Menschenwürde, aber auch den Datenschutz berücksichtigt“, unterstreicht Wolfgang Struber, Geschäftsführer der RTR für den Bereich Medien. „Nur so können wir sicherstellen, dass die Vorteile der KI genutzt werden, ohne gesellschaftliche Grundwerte und das Vertrauen in die Medien zu gefährden“, ergänzt Struber.

André Wolf von Mimikama
„KI eröffnet uns Türen zu ungeahnten Möglichkeiten der Content-Erstellung, birgt jedoch auch das Risiko einer undurchsichtigen Informationsverarbeitung oder ihrer manipulativ einsetzbaren Ergebnisse. Wir sollten darauf zielen, dass diese Technologie die menschliche Perspektive erweitert, statt sie zu ersetzen“, so André Wolf, Pressesprecher von Mimikama, dem Verein zur Aufklärung über Internetmissbrauch. „Letztlich ist es die Verantwortung von uns allen, ein Gleichgewicht zwischen technologischem Fortschritt und ethischer Integrität zu wahren“, erörtert Wolf.

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red/czaak, Economy Ausgabe Webartikel, 19.03.2024