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28. September 2024

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Fokussieren Sie Ihre 
Energie, und legen Sie los

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Skirennläufer visualisieren die Rennstrecke. Und stellen sich genau vor, wie es ist, zu siegen. Mit Affirmationen und Visualisierungen kann jeder Mensch Blockaden überwinden und Ziele erreichen.

„Sie sind zu hundert Prozent für Ihr Leben verantwortlich.“ Dieser Satz ist schockierend. Und so ungerecht. Denn die anderen sind doch mitschuldig am eigenen Elend. Die Eltern, die einen nie ermutigt haben, die Kollegin, die einen ausgestochen hat, die Chinesen, die das Land mit Billigprodukten überschwemmen, weswegen der Chef die Löhne drückt.
„Sie sind zu hundert Prozent für Ihr Leben verantwortlich.“ Der Satz steht in vielen Lebenshilfebüchern, die man anhäuft, um den inneren Schweinehund zu besiegen, magisch zu entrümpeln oder das Wichtigste immer zuerst zu machen.
Bei politisch denkenden Menschen erregt der Satz sofortigen Widerspruch: Die Opfer von Kriegen, Hungersnöten und Überflutungen sind nicht verantwortlich für das Elend, das die Natur oder menschliche Mächte ihnen aufbürden. Doch davon abgesehen: Wer die hundertprozentige Verantwortung für das eigene Leben ohne Wenn und Aber akzeptiert und aufhört, anderen Menschen eine Co-Verantwortung für die eigene Misere zuzuschieben, erlebt diese Verantwortung nicht als Bürde, sondern als befreiend. Als Beginn eines selbstbestimmten Handelns. Wenn man einmal diese inneren Einstellungen geändert hat, kann die Arbeit zur Änderung des Lebens beginnen. Dazu gibt es Mentaltechniken wie Affirmationen und Visualisierungen.

Selbstmanipulation
Affirmationen sind Sätze, mit denen man negative Aussagen und Erwartungen in positive verwandelt. Wer der inneren Unlust entsprechend denkt: „Ich sollte laufen gehen“, sendet sich selber das Signal: „Ich sollte zwar laufen gehen, aber es freut mich gar nicht.“ Die Wahrscheinlichkeit, dass man dann zu Hause hocken bleibt, ist groß. Wenn man den Satz jedoch umformuliert, etwa auf „Ich gehe voller Freude laufen“, fällt der Schritt hinaus ins Freie leichter. Natürlich ist das Selbstmanipulation. Doch wer das konsequent macht, kommt zum gewünschten Resultat.
Noch wirksamer sind Visualisierungen. Dabei stellt man sich vor, dass die Wünsche und Ziele bereits realisiert sind. In dieser Vision joggt man entspannt und schlank und durchtrainiert im Wald. Oder am Sandstrand, wenn es einen dorthin zieht. Zusammen mit der Affirmation „Ich gehe voller Freude laufen“ bietet die Visualisierung einen Anreiz, das Laufen ins Leben zu integrieren.
Doch was tun, wenn man sich zwar als entspannte Läuferin vor dem geistigen Auge sieht und auch gerne durchtrainiert wäre, aber dennoch nicht oft genug laufen geht? Dann war die Visualisierung nicht stark genug. Auch Mentaltraining muss gelernt werden.

Mit dem Brennspiegel
„Man muss die Energie richtig fokussieren“, sagt die Therapeutin Waltraud Paminger. „So wie man mit einer Lupe oder einem Brennspiegel die Sonnenstrahlen einfängt und sie auf einen einzelnen Punkt fokussiert, mit dem man Papier zum Brennen bringen kann.“
Es sei sinnvoll, so die Therapeutin, nicht drei wichtige Ziele gleichzeitig im Auge zu haben. Wenn sich der Inhalt der Wünsche von Tag zu Tag ändert, kann im Unterbewusstsein nicht genügend Kraft entwickelt werden, die Veränderungen durchzuziehen. „Je präziser das Bild ist, desto wirksamer ist es.“
Für die Visualisierung des Wunschbildes sollte man sich täglich eine Viertelstunde Zeit nehmen. Wer sich nicht auf das Bild konzentrieren kann, weil die Gedanken alle zehn Sekunden abschweifen, sollte begleitende Konzentrationsübungen machen. Etwa ein paar Minuten lang einen Gegenstand fixieren und ihn aus allen Blickwinkeln betrachten.
Die Wirksamkeit dieser mentalen Techniken ist im Spitzensport erprobt. Skirennläufer fahren die Abfahrtsstrecke oder den Slalomkurs Dutzende Male vor dem geistigen Auge ab, bevor sie sich real auf Eis und Schnee stürzen. Auch bei banalen Dingen soll die Methode funktionieren. „Wenn ich einen Parkplatz suche, konzentriere ich mich darauf, ihn genau dort zu finden, wo ich ihn haben will. Das gelingt erstaunlich oft“, lacht Paminger.

Economy Ausgabe 68-12-2008, 01.01.2009

Alle(s) auf Strom-Linie

Alle(s) auf Strom-Linie

Vor dem Hintergrund des ökonomischen Tsunamis, der die Volkswirtschaften Care-Pakete für die eigene Realwirtschaft schnüren lässt, versinkt die einstige Vorzeigebranche, die in Amerika und Europa nach staatlichen Hilfen ruft, in einer tief greifenden Rezession.

Die Ursachen sind neben anhaltend hohen Ölpreisen schnell und apodiktisch aufgezählt: Absatzschwäche, Überkapazitäten, Preiskrieg und Rabattschlachten, Qualitätsprobleme, hohe Rohstoffpreise, Managementfehler und falsche Modelle. Weltweit müsse sich die Automobilindustrie auf drei harte Jahre einstellen, diagnostiziert der deutsche Experte Ferdinand Dudenhöffer angesichts von Patienten, von denen viele auf der Intensiv- und einige bereits auf der Palliativstation liegen. Auf der „Mondial de l’Automobile“ in Paris verbreiteten die zu Crashtest-Dummies mutierten Bosse zwar noch gute Laune, doch was sie konzedierten, klang eher nach Götterdämmerung, denn alle stehen unter Strom. Wenn wir auch in Zukunft nicht auf individuelle Mobilität verzichten wollen, kommen wir um alternative Antriebe nicht herum. Benzin und Diesel sind passé. Eine Zeitenwende ist eingeläutet, an deren Ende der Mythos Auto neu erfunden werden wird – mit einem Plus- und einem Minus-Pol. „Die Zukunft des Automobilgeschäfts gehört der Elektrifizierung“, so Dudenhöffer. Eine Studie des Center of Automotive Research (CAR) an der Fachhochschule Gelsenkirchen geht davon aus, dass um das Jahr 2025 keine Neuwagen mehr auf den Markt kommen werden, die nicht entweder mit Hybrid- oder reinem Elektroantrieb ausgestattet sind. Die Tatsache, dass die Ölmultis massiv in Stromkonzerne und regenerative Energien investieren, stimmt hoffnungsfroh.

Economy Ausgabe 66-11-2008, 01.11.2008

Krise auf hohem Niveau

Krise auf hohem NiveauEPA

Ruhetage bei BMW Steyr, Kurzarbeit bei Magna in Graz, gekündigte Arbeiter. Nun schlägt die Autokrise auf die Zulieferer in Österreich durch. Bis zu 200.000 Beschäftigte sind potenziell davon betroffen.

Das Fließband steht still. Zwar sind es nur zwei Tage, die BMW Steyr im November die Benzinmotorenfertigung ruhen lässt, und fünf Tage, die der Dieselmotor Pause macht. Die Belegschaft wird ihre Plusstunden abbauen. Der Betriebsratsobmann verhinderte einen etwa doppelt so langen Stillstand, den die Unternehmensleitung wollte. Ein weiteres Zeichen, dass die Krise auf dem internationalen Automarkt auf die Zulieferer in Österreich durchschlägt.

Doch das Niveau, von dem nun Abstriche gemacht werden, ist hoch, und die Krise scheint - noch - relativ gemäßigt. Für 2008 erwartet BMW Steyr eine Produktion von knapp unter 800.000 Motoren. Das wird zwar ein Rückgang gegenüber dem Vorjahr sein, doch die 2007 produzierten 817.000 Motoren waren ein Rekord, eine Steigerung um 16 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Drei Mrd. Euro Umsatz machte das Unternehmen 2007; 2700 Beschäftigte hat es im Schnitt. Da das Werk Steyr fast zwei Drittel aller BMW-Motoren liefert, hängt die weitere Auftragslage unmittelbar von der Weltkonjunktur ab.

Gebremste Produktion

Bei Magna Steyr Fahrzeugtechnik in Graz sind die Auswirkungen der Krise bereits ausgeprägter. Das Werk produzierte 2007 knapp 200.000 Autos: mehrere Allradfahrzeugtypen für Chrysler, Mercedes und BMW sowie ein Cabriolet für Saab. 2006 waren 248.000 Autos produziert worden. Ursachen für den Rückgang sind die Verlagerung der Produktion einiger Modelle und der schwache US-Markt. So wird der BMW X3 ab 2010 im BMW-Werk in South Carolina statt bei Magna in Graz gebaut. Den Abzug einiger Modelle hat das Magna-Management bereits kompensiert. Ab 2009 werden Peugeot, Aston Martin und Porsche in Graz fertigen lassen.

Einstweilen wird die Produktion heruntergefahren, und deshalb gibt es weniger Arbeit: Im Sommer hat Magna in Graz bereits 350 Stammarbeiter und 350 Leiharbeiter gekündigt, bis zu 200 Arbeiter werden Anfang nächsten Jahres gehen müssen. Bei anderen wird ab November die Arbeitszeit reduziert. Von den 6000 in Graz beschäftigten Personen werden 2600 kurz-arbeiten. Auch an anderen Standorten des Magna-Konzerns, etwa in Gleisdorf, gibt es Kurzarbeit, und die Magna-Zulieferer Johnson Controls und Lear haben Leute gekündigt.

Die angespannte Lage und all die Meldungen über Kündigung und Kurzarbeit lassen leicht den Blick auf das Wesentliche vergessen: Die Autozulieferindustrie in Österreich ist eine bemerkenswerte Erfolgsgeschichte. 35.000 Beschäftigte haben die 168 Betriebe, die zum Fachverband der Fahrzeugindustrie gehören. 2007 erwirtschafteten sie einen Produktionswert von rund 13 Mrd. Euro, wovon 87 Prozent exportiert wurden.

Die Autozulieferbranche im weiteren Sinne umfasst 700 Betriebe mit bis zu 200.000 Beschäftigten, die rund 24 Mrd. Euro Umsatz erzielen. Obwohl Österreich keine eigenen Autofirmen hat, ist das Land in Sachen Auto ein Nettoexporteur. 2007 wurden um 5,4 Mrd. Euro Autos importiert, um 16 Mrd. Euro Motoren, andere Komponenten und ganze Autos exportiert. Die Hälfte dieser Exporte geht nach Deutschland.

AVL List ist Patentmeister

Österreich hat nicht nur Ableger internationaler Autokonzerne, sondern Unternehmen, die selber international agieren. Der in Graz beheimatete Motoren- und Testsystemhersteller AVL List beschäftigt 4300 Personen, davon an die 2000 in Graz, und erzielte 2007 einen Umsatz von 625 Mio. Euro. Zehn Prozent des Umsatzes gehen in die Forschung. Das Ergebnis: AVL List lag 2007 im Erfinderranking des Österreichischen Patentamts mit 71 erteilten Patenten an der Spitze, weit vor Fronius International und ARC Seibersdorf Research.

Economy Ausgabe 66-11-2008, 01.11.2008

Anmeldung Talents austria

Liebe Schüler/innen und liebe Lehrer/innen,

ab sofort läuft die Anmeldung für den Wettbewerb und ihr könnt hier eure Projekte eintragen.
Bitte zuerst hier registrieren http://www.economyaustria.at/user/register, und anschließend das Projekt anlegen.
Es is keine Freischaltung des Benutzerkontos notwendig.

Bereits registrierte User können sich hier einloggen: http://www.economyaustria.at/user

Einsendeschluss für Eure Projekte ist der 15. Juni 2014.

Unter "TeilnehmerInnen" sind alle eingetragenen Projekte nach Kategorien abrufbar.

Das Talents Austria - Team

11.02.2008

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