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27. April 2024

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Das Unternehmen Mensch oder Firmengründungen für die Allgemeinheit

Das Unternehmen Mensch oder Firmengründungen für die Allgemeinheit© piqs.de/sharon pruitt

Staatssekretär Harald Mahrer fordert mehr Mut zum „sozialen Gründen“ und Vertrauen in soziale Zukunftsbranchen.

Geld verdienen mit Sinn liegt laut Staatssekretär Harald Mahrer im Trend: „Wie kann ich mit einem betriebswirtschaftlichen Ansatz ein soziales Problem lösen?“, ist die zentrale Frage, die sich Social Entrepreneurs stellen. Rund 2.000 Social Businesses gibt es derzeit in Österreich, laut einer WU-Studie dürfte sich deren Anzahl bis 2025 vervierfachen. Vor allem die Digitalisierung, ambitionierte Klimaziele, die Migrationsfrage und Armutsbekämpfung würden einen riesigen Markt darstellen.
Die Digitalisierung biete besonders im Bildungsbereich große Chancen: „Der weltweite Markt für digital unterstütztes Lernen wird sich bis 2020 vervierfachen“, so Mahrer. Europaweit gebe es auch viel Engagement von sozialen Unternehmen im Migrations- und Asylbereich zu beobachten. In Österreich brauche es aber noch mehr Mut zum sozialen Gründen.

Finanzielle Nachhaltigkeit
Gründer von Social Businesses sind „Personen, die daran interessiert sind, ein soziales oder ökologisches Problem zu lösen, und zwar nicht durch die traditionelle Methode als Bittsteller und Angewiesenheit auf Spenden, sondern als selbsterhaltende Organisation, die die Probleme an den Wurzeln packt und durch innovative Lösungsansätze löst, anstatt lediglich Symptome zu bekämpfen“, führt Franziska Graf vom Social Entrepreneurship Forum (SEF) aus.
Maßgeblich für ein Social Business sei auch die finanzielle Nachhaltigkeit, also dass sich eine Organisation durch ihre Tätigkeiten langfristig selbst erhalten und finanzieren kann. Heimische Paradebeispiele sind laut SEF das Wiener Unternehmen Helioz mit dem Gerät Wadi, das anzeigt, ob ursprünglich verunreinigtes Wasser wieder getrunken werden kann. Ein weiteres Vorzeigeprojekt ist die niederländische Ocean Cleanup Foundation (OCF), die Plastik aus den Meeren entfernt.

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APA-Science/red/stem, Economy Ausgabe Webartikel, 05.12.2016