Unabhängiges Magazin für Wirtschaft und Bildung

30. April 2024

Search form

Search form

Frischekur für graue Zellen

Frischekur für graue ZellenFotolia.com

Beatrix Grubeck-Loebenstein: „Unsere Aufgabe im Institut ist es – vereinfacht ausgedrückt – den natürlichen Alterungsprozess der Zellen hinauszuzögern und so auch all jene Krankheiten hinauszuzögern, die damit verbunden sind“, erklärt die Direktorin des Instituts für Biomedizinische Alternsforschung (IBA).

economy: Was zeichnet eine auf das Altern fokussierte Forschungsarbeit eigentlich aus?
Beatrix Grubeck-Loeben-stein: Dazu ist zu sagen, dass wir eine Institution der Österreichischen Akademie der Wissenschaften sind, das heißt, wir betreiben Grundlagenforschung. Aber diese soll nicht im Elfenbeinturm vonstatten gehen, sondern sie soll auch angewandt werden. So gesehen betreiben wir eine anwendungsoffene Grundlagenforschung. Abgesehen davon sind wir ein biomedizinisches Zentrum, wir versuchen biologische Vorgänge zu erfassen. Wir untersuchen das Altern von Zellen, weil Kenntnisse rund um die Zellalterung einen ganz wesentlichen Baustein dafür darstellen, um Erkrankungen und mögliche Behinderungen im fortgeschrittenen Alter erklären zu können. Unsere Aufgabe ist es, vereinfacht ausgedrückt, diesen Alterungsprozess der Zellen hinauszuzögern und so auch all jene Krankheiten hinauszuzögern, die damit verbunden sind.

Welche Schwerpunkte setzen Sie bei Ihrer Arbeit?
An unserem Institut gibt es fünf Abteilungen, die sich letztendlich ein und derselben Aufgabe widmen, nämlich der Erforschung der Zellalterung. Sie behandeln lediglich verschiedene Zelltypen. Da gibt es zum einen die Immunologie, die sich neben Studien über die Grundlagen der Alterung des Immunsystems der praktischen Frage nach adäquaten Impfungen für ältere und alte Menschen widmet, weil eben klar ist, dass Impfungen, wie sie zum Beispiel Kinder bekommen, nicht unbedingt zielführend für die ältere Generation sind. Eine weitere Abteilung beschäftigt sich mit dem Hormonsystem älterer Menschen. Hier geht es vor allem um die Prostata und deren temporäre Entwicklung. Die dritte Abteilung widmet sich dem Gefäßsystem und der Haut. Sauerstoffradikale sind hier ein Thema. „Erwachsenenstammzellenforschung“ steht im Zentrum der vierten Abteilung – praktische Schwerpunkte sind Gewebs- und im speziellen Knochen- und Sehnenregeneration. Schließlich gibt es noch die Sparte „Fettgewebe“, wobei über diesen Themenkomplex noch sehr viel nicht bekannt ist. Man weiß nur, dass unterschiedliche Fettzellen unterschiedlich schnell und auch von der Qualität her anders altern.

Wie ist Österreich im Vergleich zur Europäischen Union beziehungsweise dem Rest der Welt bezüglich dieser Forschungs-sparte aufgestellt?
In Relation zur Bevölkerung sind wir hier in Österreich sehr gut aufgestellt. Dazu kommt der große Vorteil, dass man relativ früh die Notwendigkeit beziehungsweise die Sinnhaftigkeit dieses Forschungszweigs erkannt hat. Immerhin trat bereits 1991 das erste diesbezügliche Institut seinen Dienst an. Das war damals eine echte Pionierleistung. Natürlich sind andere Länder in dieser Frage wesentlich weiter – etwa die USA. Dort gibt es für eine derartige Forschung ein Budget von mehr als einer Billion Dollar. Auch in Großbritannien zum Beispiel oder in Deutschland sind die Fördertöpfe besser dotiert als hierzulande. Grundsätzlich ist zu sagen, dass alle europäischen Länder die Notwendigkeit se-hen, angesichts der demografischen Entwicklungen entsprechende Maßnahmen zu setzen. Altersforschende Institute gibt es mittlerweile quer über den Globus, in einzelnen Ländern sind auch Überlegungen im Gange, dieses Forschungsgebiet auf universitärer Ebene entsprechend auszubauen beziehungsweise zu etablieren. Ich denke, unsere Aufgabe ist es, weiter in die Forschung zu investieren und weiter zu expandieren – 
schon allein deshalb, um mit dem internationalen Standard mithalten zu können und den Herausforderungen, die übrigens auf uns alle zukommen, gerecht zu werden.

Sie werden aus Mitteln des Wissenschaftsministeriums und des Gesundheitsminis-teriums subventioniert. Ein guter Teil der Förderungen kommt aber auch von der EU. Welche diesbezüglichen Projekte laufen derzeit?
In Summe haben wir hier aktuell fünf EU-geförderte Projekte, das aktuellste beschäftigt sich mit der Ermittlung von Parametern und Kennzahlen des Alterns an sich. Gesucht werden, vereinfacht ausgedrückt, Formeln, um damit das biologische im Gegensatz zum chronologischen Altern bestimmen zu können. 26 Forschergruppen aus 14 europäischen Ländern sind daran beteiligt, 3700 Freiwillige werden gesucht. Diese werden in weiterer Folge auf Herz und Nieren untersucht, und anhand der erhobenen Werte, die in eine Datenbank aufgenommen und ausgewertet werden, sollen die altersbedingten Veränderungen der Körperfunktionen oder deren Beschaffenheit identifiziert werden.

Werden wir tatsächlich immer älter, oder haben wir den Zenit schon überschritten, schlägt das Pendel also möglicherweise demnächst in die andere Richtung aus?

Also, wir sind definitiv noch nicht bei dem Alter angelangt, das uns die Wissenschaft prognostiziert. Derzeit gehen wir davon aus, dass älter als 120 Jahre nicht möglich ist. Es gibt zweifelsohne immer mehr 100-Jährige, und diese Entwicklung ist sicherlich noch lange nicht abgeschlossen, da wird es zweifelsohne noch einige Veränderungen geben.

INFO
• Grundlagenforschung. Das Institut für Biomedizinische Alternsforschung ist ein Zentrum für Alternsforschung (Gerontologie). Das Institut wurde 1992 von der Österreichischen Akademie der Wissenschaften mit Unterstützung des Landes Tirol und der Stadt Innsbruck gegründet. Das Institut befindet sich in einem historischen Gebäude, das speziell für die moderne biologische und medizinische Forschung adaptiert wurde. Die Gründung des Instituts für Biomedizinische Alternsforschung war ein Teil der Strategie der Akademie der Wissenschaften, die verschiedenen im ganzen Land verteilten Projekte im Bereich der Gerontologie näher zusammenzuführen.

Links

Economy Ausgabe 70-02-2009, 27.02.2009

Die digitale Homöopathie

Die digitale HomöopathieQuintsysteme

Christian Steiner: „Ich habe immer an die Wirkung der Homöopathie geglaubt, aber mir war klar, dass es dafür einen wissenschaftlichen Grund geben muss, einen begründbaren Wirkungsmechanismus. Und der liegt in dem langwelligen Infrarot-Fingerprint von Substanzen“, erklärt der Arzt, Homöopath und Begründer der Holopathie.

economy: Sie haben ein Dia-gnose- und Therapiesystem entwickelt, das Sie Holopathie nennen. Was ist das Besondere daran?
Christian Steiner: Holopathie ist die Kombination aus Homöopathie, Elektroakupunktur und Bioresonanz, aber auf einer neuen Ebene, nämlich der digitalen Homöopathie. Das heißt, die Anwendung von Schwingungstechnologie auf digitaler Ebene. Ich selbst komme von der klassischen Homöopathie und habe schon früh auch mit Bioresonanz gearbeitet. Um nun das Wesen der Holopathie zu erklären: Jede Substanz, die eine Wärmestrahlung aussendet, schwingt dadurch. Das heißt, in der Temperatur einer Substanz ist ein Fingerprint der Eigenschaften dieser Substanz enthalten. Ich habe immer an die Wirkung der Homöopathie geglaubt, aber mir war klar, dass es dafür einen wissenschaftlichen Grund geben muss, einen begründbaren Wirkungsmechanismus. Und der liegt eben in dem langwelligen Fingerprint von Substanzen.

Was bedeutet das genau?
Was wir machen, ist, dass wir den Infrarot-Fingerprint einer Schwingung, also eigentlich das Äquivalent dazu im langwelligen Bereich, digital aufzeichnen, dann zurückanalogisieren und auf den Patienten übertragen. Die Illusion ist für den Körper perfekt. Es wirkt genauso, als würde der Patient ein bestimmtes Homöopathikum einnehmen. Es ist nicht viel anders, als wenn Sie eine hochwertige Musik-CD aufzeichnen. Wir haben gesehen, dass Homöopathie genauso ein Signal ist wie etwa eine Arie der Netrebko und es nur vom technischen Equipment abhängt, das eine wie das andere aufzunehmen.

Und wie setzen Sie diese Schwingungen ein?

Wir haben die Fingerprints, also die Schwingungen und die damit verbundenen biophysikalischen Wirkungen, von momentan über 10.000 Substanzen in unserer Datenbank. Wenn wir diese Schwingungen bei Tests oder in der Therapie auf den Patienten übertragen, führt das zu einer sofortigen Veränderung der Meridiane. Diese reagieren schützend auf eine negative Ener-gie, indem sie den Hautwiderstand erhöhen. Das ist sinnvoll, weil dadurch die Schwingung weniger weit eindringen kann. Wenn aber die Schwingung willkommen ist, bleibt der Hautwiderstand gleich oder wird eher geringer. Das kann man elektrophysiologisch messen. Auf diese Weise kann man austesten, ob der Patient bestimmte Substanzen verträgt oder sie sogar braucht.

Und was passiert in der holopathischen Therapie?

Man sollte von unten nach oben gehen: Die Basis des Lebens sind die Organe – und hier vor allem der Darm. Also schaue ich zuerst mal, wie die Darmflora beschaffen ist, und bestimme, mit welchen Substanzen man sie korrigieren kann. Man nennt das Symbioselenkung. Parallel dazu erfolgt immer ein Umweltcheck. Ich schau mir genau an, mit welchen Schwermetallen ein Mensch belastet ist: mit Palladium aus Auto-Katalysatoren, mit Blei aus alten Treibstoffen – der Boden ist noch voll davon –, mit Aluminium aus den Verpackungen – die Säure des Joghurts löst das heraus – und Quecksilber aus Amalgam-Plomben. Dann kläre ich, ob eine latente radioaktive Belastung vorhanden ist. Eine Belastung etwa mit Cäsium liegt zwar weit unterhalb der Wahrnehmungsgrenze eines Geigerzählers, aber diese Substanzen sind extrem toxisch. Die Holopathie ist als digitale Homöopathie im Moment das einzige Verfahren, mit dem man so etwas messen kann. Das Thema ist leider sehr aktuell, denn die sibirischen Permafrostböden tauen auf. Dadurch gelangen die wilden Atommüll-Lagerstätten der ehemaligen UdSSR wieder in den Wasserkreislauf und werden um den Globus verteilt. Die gute Nachricht ist: Wir können mit unserem Verfahren auch herausfinden, wie man diese Belastungen beseitigen kann. Die Antwort lautet Symbioselenkung, also die Keime fördern, die imstande sind, die Darmflora so aufzubauen, dass Schwermetalle ausgeleitet werden.

Welche Belastungen lassen sich noch messen?
Mindestens 50 Prozent der Belastung, die ein Mensch heute mit sich herumträgt, ergeben sich durch Elektrosmog. Erfahrene Holopathie-Anwender können die Belastungen genau feststellen und aus welchen Frequenzen sie besteht. Wir können diese Belastung „löschen“. Das geht aber nur, weil wir die entsprechenden Informationen digital gespeichert haben. Der Hauptfaktor sind die Handy-Masten, weil Handys technisch stark überfrachtet sind. Wir erleben eine extreme Ausnutzung aller Frequenzbänder und damit eine sehr starke Frequenzdichte, die sich entsprechend negativ auf den Menschen auswirkt. Es hat sich gezeigt, dass wir mit unserer Methode dem Körper helfen können, die Handy-Strahlung besser zu tolerieren. Eben durch die Schwingungen bestimmter Substanzen, die die Abwehrkraft des Körpers gegen diese Frequenzbänder unterstützen.

Kann man nur Substanzen oder auch so was wie einen Gemütszustand scannen?

Wenn Sie bestimmte Akupunkturpunkte am Kopf hernehmen und deren Schwingungen aufzeichnen, ähnlich wie im EEG (Elektroenzephalogramm; Methode zur Messung der elektrischen Aktivität des Gehirns, Anm. d. Red.), nur eben mit unserem Gerät, können Sie auch das Schwingungsmuster von Stress, Angst, Aggres-sion und so fort aufzeichnen. Wir können auf diese Weise auch Zustände des Unterbewusstseins abfragen, weil ich von Hunderten von Patienten, die in verschiedenen problematischen und psychotischen Zuständen waren, die Schwingungen ihrer Kopfpunkte aufgezeichnet habe. Über die Akupunktur konnte ich diese Punkte bestimmten Hirnbereichen zuordnen und kann daher heute sagen, was im Unterbewusstsein oder im limbischen System oder im Stammhirn eines Patienten passiert. Ich kann dann auch die Blockaden des Patienten lösen, etwa mit den Schwingungen von Neurotransmittern.

Wie funktioniert das genau?

Neurotransmitter sind Botenstoffe, die wir brauchen, damit das Gehirn funktionieren kann. Ich vergleiche das mit einem Motor der sich ohne Motoröl festfrisst: Erschöpfung, beginnende Depression, Migräne, Antriebslosigkeit, Lustlosigkeit, Burn-out im weitesten Sinne – das sind fast immer Zustände eines Mangels an Serotonin, Dopamin oder Noradrenalin. Die Patienten können sich noch so sehr zusammennehmen, noch so große Willenskraft einsetzen, sie schaffen es nicht, da rauszukommen, weil ihnen das Motoröl des Gehirns fehlt. Aber wie gesagt: Mit unserem System kann man das messen und schwingungsmäßig korrigieren beziehungsweise dem Patienten bestimmte Aminosäuren empfehlen, die die Vorstufen dieser Botenstoffe sind und als Nahrungsergänzung eingenommen werden können.

Economy Ausgabe 70-02-2009, 27.02.2009

Gesunden im „Healing Environment“

Gesunden im „Healing Environment“Hans Wimmer

Armenversorgung, Massenbetreuung, Hochleistungsmedizin – im Lauf der Jahrhunderte veränderten sich die Anforderungen an Krankenhäuser ständig. Auch baulich. Ein Streifzug durch die Architekturgeschichte.

D er Gesunde hat viele Wünsche, der Kranke nur einen. Bei den Patienten, die in einem der 270 Krankenhäuser Österreichs stationär untergebracht sind, gesellt sich angesichts deren meist suboptimalen Charmes schnell noch einer hinzu. Bettenburgen und Betonklötze haben heute ausgedient. Das Krankenhaus hat sich in einem Zeitraum von 200 Jahren von einer christlichen Pflegeinstitution zu einer hoch technisierten Gerätemedizin in Großkliniken entwickelt.
Für Cor Wagenaar sind Krankenhäuser revolutionäre Gebäude, weil sie die ersten Räumlichkeiten waren, die von wissenschaftlichen und philosophischen Konzepten determiniert wurden. In der Geschichte der Krankenhausarchitektur macht der niederländische Experte fünf Revolutionen aus.: 1. den Sieg der Wissenschaft, Philosophie und Technik, 2. die Verbreitung technologischer Innovationen, 3. das Hospital für die Massen, 4. den teilnehmenden Patienten und 5. die Rückkehr des Hospitals zu den Menschen.
Kaum eine Branche unterliegt derart umfassenden Umwälzungen wie der Gesundheitsmarkt, mit Auswirkungen auf die bauliche und räumliche Struktur von Krankenhäusern. „Ein Krankenhausbau, und sei es auch nur eine Erweiterung, ist eine der komplexesten Bauaufgaben überhaupt“, erklärt die Architektin Meike Kirchner. „Eine Vielzahl an Vorschriften muss beachtet, aktuelle und zukünftige Entwicklungen berücksichtigt werden, und der Mensch als Patient und Mitarbeiter darf auch nicht zu kurz kommen.“ Eine schwierige Aufgabe, an der viele beteiligt sind: Betreiber, Kostenträger, Politik und nicht zuletzt der Architekt.
Der Krankenhausbau der Vergangenheit hat sich schwerpunktmäßig auf die medizinische Funktionalität konzentriert. Ergebnisse der Hospital-Branding-Studie zeigen, dass die Architektur und vor allem die gestalterische Ausstattung eine enorme Bedeutung hat.
Eine freundliche, moderne Gestaltung ist ein wertvoller Therapiebeitrag, da durch sie die Lebensqualität und das Wohlgefühl während des Krankenhausaufenthaltes erhöht wird. Und dies ist die Königsdisziplin im sowieso schon äußerst komplexen Krankenhausbau. Die technischen Vorgaben und die funktionellen Ansprüche so umzusetzen, dass der Patient nicht schon durch die ihn umgebende Architektur ständig an seine Krankheit und die Abhängigkeit von der Apparatemedizin erinnert wird.

Design als Therapie
Vorbildlich umgesetzt wurde diese Philosophie im Landeskrankenhaus Graz West, das zu den bemerkenswertesten Krankenhäusern Österreichs zählt. Zukunftsweisend in seiner patientengerechten Architektur, beispielgebend in innovativer Spitalsorganisation und zudem Eckpfeiler eines viel beachteten Verbundmodells, wo Partnerspitäler unterschiedlicher Trägerschaften eng hinsichtlich Aufgabenverteilung und Leistungserbringung kooperieren.
Als Pionierprojekt des Feng-Shui im Gesundheitswesen gilt die Urologie Lainz. „Moderne Krankenhausarchitektur sollte die reine Medizintechnologie in den Hintergrund treten lassen und in den Aufenthaltsbereichen der Patienten ein Form-, Farb- und Lichtgestaltungselement einfließen lassen, welches eher an das heimische Wohn-Schlaf-Zimmer beziehungsweise an ein Hotel erinnert“, kon-statiert der Vorstand der Lainzer Urologie Heinz Pflüger.
Genau diese Elemente wurden zur unabdingbaren Voraussetzung für das neue Wiener Krankenhaus Nord. Es wird, so der auftraggebende Wiener Krankenanstaltenverbund, in jeder Hinsicht ein Spital mit Vorzeigecharakter sein. Innovative architektonische Lösungen werden die modernen Behandlungs- und Managementprozesse unterstützen. „Good Practice“ soll nicht nur in Hinblick auf Beschaffungs- und Management-ökonomie erfolgen, sondern vor allem auch in Hinblick auf das Krankenhaus als „Healing Environment“. economy befragte Architekt Hans Wimmer, Gewinner des zweistufigen EU-weiten Wettbewerbs und Gewinner der Ausschreibungen für den Hauptbahnhof und Westbahnhof Wien, zum Thema.

Herr Wimmer, was macht denn ein Spital zum „Wohlfühlspital“?
Auf das primäre Anliegen des Auftraggebers der optimierten Funktionalität als Basis der Gesamtkonzeption ist zunächst zu verweisen. Der Konzeption des Krankenhaus des 21. Jahrhunderts, „Healthy Hospital“, liegen des Weiteren zugrunde: Hightech und Hightouch sind optimal zu vereinen.
„Wohlfühlspital“ bedeutet Wohlfühlen für all jene Personen, die dort arbeiten und die sich dort aufhalten. Der Landschafts-entwurf vereint die Vorstellung von Wohlfühlen, Heilen, Wachsen und Gesunden zu einer Gesamtkonzeption, er spricht alle Sinne an und verbindet Landschaftselemente mit der Baukörperstruktur. Selbstverständlich ist dem Thema „Wohlfühlen“ größte Aufmerksamkeit in allen Schritten der Umsetzung sowie in allen Phasen der Entwurfs- und Entwicklungsarbeit zu widmen.

Der Begriff „Wohlfühlspital“ ist nicht neu, was ist am Krankenhaus Wien Nord so besonders?

Sämtliche Vorteile des Typus „kompaktes Krankenhaus“ sowie jene des Typus „Pavillon-Krankenhaus“ werden im Entwurf des Krankenhauses Nord, der auf einem modularen System aufbaut, vereint.

Was ist die besondere Herausforderung beim Krankenhausprojekt, zum Beispiel im Vergleich zum Hauptbahnhof?

Meine Architektur interpretiert den Ort, übersetzt funktionale Abläufe in Räume und schafft ein Spannungsfeld zwischen Rationalität und Poesie. Und in diesem Gestaltungsprozess steht immer der Mensch im Mittelpunkt. Auf ein Krankenhaus bezogen bedeutet dies: Architektur selbst kann mit Sicherheit nicht heilen, aber mit Sicherheit kann sie optimale Voraussetzungen für den Heilungsprozess schaffen.

Economy Ausgabe 70-02-2009, 27.02.2009

Nuklearmediziner um Zukunft besorgt

Nuklearmediziner um Zukunft besorgtEPA

Die Nuklearmediziner schlagen Alarm: Der Ausfall der veralteten Reaktoren hat europaweit einen Radioisotop-Mangel ausgelöst. Der Versorgungsengpass bedroht akut die Gesundheit Tausender Tumorpatienten.

Überall in Europa gibt es seit Monaten Engpässe bei der nuklearmedizinischen Versorgung. Grund ist der annähernd zeitgleiche Ausfall der Reaktoren, die Molybdän-99 erzeugen. Davon gibt es weltweit nur fünf Anlagen. Der für Europa wichtigste Reaktor im niederländischen Petten ist nach einem Leck im Kühlsystem nicht wieder in Betrieb genommen worden.
Auch die beiden anderen europäischen Reaktoren in Belgien und Frankreich, die Isotope für die nuklearmedizinischen Zentren produzieren, waren zeitweilig wegen Wartungsarbeiten außer Betrieb. Außerhalb Europas gibt es noch Reaktoren in Kanada und Südafrika. Der Forschungsreaktor im deutschen Jülich, der ebenfalls Molybdän-99 erzeugen konnte, wurde bereits 2006 abgeschaltet.
Von den Nuklearmedizinern dringend für die Untersuchungen benötigt wird eigentlich Technetium-99m, das als Zerfallsprodukt des wiederum bei der Spaltung von Uran anfallenden Molybdän-99 entsteht. Die Gammastrahlung, die das in den Körper eingeschleuste Technetium-99m aussendet – diese Untersuchung wird als Szintigrafie bezeichnet –, kann gemessen werden und gibt dann Hinweise auf die Durchblutung von Organen oder auf Entzündungsherde oder Tumore. Die Bedeutung der nuklearmedizinischen Diagnostik insgesamt ist unbestritten sehr groß. Untersuchungen vor und während Brustkrebsoperationen, bei Chemotherapien, vor und nach Transplantationen, zur Vorbereitung bei Herzoperationen und bei der Diagnostik und Behandlung von Tumoren werden von den Nuklearmedizinern durchgeführt.
Für einen erheblichen Teil der Patienten bedeutet der Versorgungsengpass eine akute Gefahr für ihre Gesundheit. Besonders bei schnell wachsenden Tumoren kann eine fehlende Therapiemöglichkeit lebensbedrohend sein.
Im Februar und Mai sei wegen neuerlicher Wartungs-arbeiten an den Reaktoren wieder mit einer Verschärfung der Situation zu rechnen, warnte jetzt die deutsche Gesellschaft für Nuklearmedizin. Der aktuelle Notstand in der Nuklearmedizin – viele Szintigrafien fallen ganz aus oder werden verschoben – hat auch die Politik alarmiert. Die Gesundheitsminister der EU-Länder haben das Beratergremium für Krisensituationen einberufen.

Garching als Lösung
Eine Lösung wäre die Nutzung der Forschungsneutronenquelle in Garching. Betreiber ist die Technische Universität (TU) München, Eigentümer das Landes Bayern. Winfried Petry, wissenschaftlicher Direktor in Garching, sagte im Gespräch mit economy, die Forschungsneutronenquelle sei eine moderne Anlage, die bereits andere Isotope für medizinische Zwecke produziere. Der Reaktor müsse nur um eine Einheit zur Erzeugung von Molybdän-99 ergänzt werden. Dann könne Europa zu großen Teilen von Garching aus versorgt werden. Der Finanzierungsbedarf betrage fünf Mio. Euro. Eine Anpassung sei zügig möglich. Der Bau eines gänzlich neuen Kernreaktors würde 400 Mio. Euro kosten und mindestens zehn Jahre dauern. Eine Herstellung von Molybdän-99 durch Elektronenbeschleunigung, wie Thomas Ruth vom kanadischen Labor für Partikel- und Nuklearphysik in Vancouver in der Zeitschrift Nature vorschlägt, hält Petry weder wissenschaftlich noch ökonomisch für sinnvoll.
Handeln ist jedenfalls dringend angesagt, warnen die Nuklearmediziner. „Da die Reaktoren aus den 1950er und 1960er Jahren stammen, wird aus derzeitiger Sicht der letzte 2015 abgeschaltet werden müssen“, betont Markus Mitterhauser vom Wiener AKH.
In vielen Fällen sei auch ein Ausweichen auf eine moderne, weitere Untersuchungsmethode, die PET-CT (Positronen-Emissions-Tomografie in Kombination mit Computertomografie), ein durchaus möglicher Ausweg aus der Krise, meint Mitterhauser. Während die CT eine rein topografisch-anatomische Information vermittelt, gibt die PET über funktionelle Strukturen (zum Beispiel aktives Tumor-Gewebe) Auskunft. Vereinfacht ausgedrückt weiß die CT, „dass da etwas sein muss“, während die PET zeigt, „was da ist“.
In Kombination eingesetzt, kann in einer einzigen Untersuchung ermittelt werden, wo exakt ein Tumor sitzt oder sich eine Lymphknotenmetastase befindet. „Dadurch sehen wir sofort, ob der Patient durch eine Operation geheilt werden kann“, schwärmt Primar Alexan-der Becherer vom Landeskrankenhaus (LKH) Feldkirch.
Die noch junge PET-CT – das erste Gerät weltweit kam 2001 auf den Markt, in Österreich bot als Erstes das PET-CT-Zentrum Linz am Krankenhaus der Barmherzigen Schwestern im Jänner 2003 die Untersuchung an – findet immer mehr Anklang und wird von einer steigenden Zahl von medizinischen Fächern in Anspruch genommen, etwa in der Chirurgie (Indikationsstellung und Operationsplanung), der Dermatologie (Aufspüren von Melanomgeweben), der Pulmologie (Lungenkrebs), der Radiotherapie (Zielbestimmung und Erfolgskontrolle) sowie der generell der Onkologie, also Krebsforschung (Therapiekontrolle).

Kritik an Krankenkassen
„Nicht mitgemacht haben diesen Entwicklungsschub allerdings die Sozialversicherungsträger“, kritisiert Christian Pirich, Vostand der Universitätsklinik für Nuklearmedizin am LKH Salzburg. „Es ist ein Paradoxon, dass die Geräte von den Spitalserhaltern gekauft werden müssen und die Untersuchungen nicht bezahlt werden, es gibt keinerlei Refunding dafür“, poltert Pirich und fährt fort: Es werde nicht verstanden, „wie sehr die PET-CT sinnlose Operationen vermeidet, onkologische Therapien durch verfeinerte Therapiekontrolle und -abstimmung erfolgreicher macht oder die Früherkennung und rechtzeitige Behandlung von Tumoren ermöglicht.“ 
Pirich fordert daher ein „rasches und zukunftsorientiertes Umdenken zum Nutzen der Patienten“.
Die PET-CT ist ein entscheidender Fortschritt in der Onkologie, darüber sind sich die Mediziner einig. „Die PET-CT ist allerdings keine neue diagnostische Wundermethode, die alle anderen Untersuchungen überflüssig werden lässt“, betont Markus Raderer vom Wiener AKH und Spezialist für maligne Lymphome (bösartige Erkrankungen bei Lymphknoten, Rachenmandeln, Milz und Knochenmark). Es sei wichtig, dass nicht jeder Patient unkritisch die PET-CT durchläuft, „wenn andere Methoden gleich gut oder sogar besser sind“, stellt Raderer klar. Die PET-CT könne jedenfalls keinesfalls die konventionelle Überprüfung von Gewebeproben ersetzen, sagt der Wiener Mediziner.

Links

Economy Ausgabe 70-03-2009, 26.02.2009
Unabhängiges Magazin für Wirtschaft und Bildung 30.04.2024
economy
Newsletter www.economyaustria.at


Ab nun können Sie zu allen Berichten sofort posten. Wir freuen uns auf Ihre kritischen Ergänzungen, subjektiven Kommentare, objektiven Einschätzungen oder individuellen Sichtweisen. Die Redaktion.



... mehr

... mehr

... mehr

... mehr

... mehr

... mehr

... mehr

... mehr

... mehr

... mehr

 
  Impressum | Suche | Datenschutzerklärung © economyaustria.at 2024  
 
Dieses Mail ist ein Service von economyaustria.at fuer seine Abonnenten.
Sie erhalten den Newsletter niemals unverlangt. Der Bezug ist kostenlos.
Sie koennen das Abonnement ueber Ihr Nutzerprofil bequem an- und abmelden

 
Vorschau

Ohne Bargeld durch die Welt

Ohne Bargeld durch die WeltFotolia.com

Thomas Grabner: „Es gibt allgemein einen starken Trend zum bargeldlosen Bezahlen. Zum Vergleich: In den USA werden schon seit ein paar Jahren mehr als 50 Prozent aller Umsätze, also nicht nur im Internet, bargeldlos bezahlt. In Österreich liegen wir noch unter 20 Prozent“, erklärt der Geschäftsführer von Qenta.
<!--break-->
<strong>economy: Welche Bedeutung hat E-Payment im Internet in Österreich bereits? </strong>
Thomas Grabner: Wir gehen von einem gesamten Einzelhandels-umsatz im Internet von rund 740 Mio. Euro aus. Die Hälfte davon sind echte E-Payment-Zahlungen. Allerdings wächst der „Markt“ für echtes E-Payment um 20 bis 25 Prozent pro Jahr und damit wesentlich stärker als der Gesamtmarkt, denn im Internet werden aufgrund der aufgeschlossenen Benutzer herkömmliche Zahlungsmethoden schnell durch zeitgemäße ersetzt.

<strong>Wenn Sie von „echtem“ E-Payment sprechen, wie definieren Sie das?</strong>
Es gibt noch immer genug Anwendungen im Internet, wo Sie in einem Webshop zwar eine Kreditkartennummer eingeben, der Shop-Betreiber Ihre Bestellung dann aber per E-Mail erhält und per Fax an das Kreditkarteninstitut schickt. Nicht dazu zählen wir auch Zahlungen über Terminals, mittels Datenträger-austausch oder zeitverzögerter Datenübermittlung. Echtes E-Payment läuft tat-sächlich internetbasiert ab, wobei die eingegebenen Daten in Echtzeit überprüft werden. Es geht darum, dass technische Protokolle zur Datenübertragung im Internet durchgängig zum Einsatz kommen. Und last not least wird die Transaktion über einen Payment Service Provider abgewickelt, der als Mittler zwischen einem Unternehmen und einer Kreditkartengesellschaft fungiert.

<strong>Zählen Sie auch eps, den E-Payment-Standard, dazu?</strong>
Ja, das zählt auch dazu. eps ist nach Visa und Mastercard bereits das wichtigste nationale elektronische Zahlungsmittel. Damit können auch Kunden, die keine Kreditkarte besitzen, im Internet elektronisch be-zahlen. Dieser von den meisten österreichischen Banken unterstützte Standard baut auf dem Überweisungsverfahren des Online-Bankings auf. Wenn ein Händler im Internet diese Zahlungsform anbietet, erscheint eine Eingabemaske, wie Sie sie vom Online-Banking Ihrer Hausbank kennen, in die Sie Ihre Verfügerdaten eingeben und damit die Überweisung von Ihrem Bankkonto aus durchführen können.

<strong>Welche Entwicklung sehen Sie für das E-Payment in der nahen Zukunft?</strong>
Es gibt allgemein einen starken Trend zum bargeldlosen Bezahlen. Zum Vergleich: In den USA werden schon seit ein paar Jahren mehr als 50 Prozent aller Umsätze, also nicht nur im Internet, bargeldlos bezahlt. In Österreich liegen wir noch unter 20 Prozent. Vor allem bei Kleinbeträgen wird es durch die Mastercard-Pay-Pass- und Visa-Pay-Wave-Terminals eine kleine Revolution geben. Die Kreditkarte wird dabei nicht mehr in ein Terminal eingeführt, sondern nur kurz an ein Lesegerät gehalten; ein in die Karte integrierter Spezial-Chip überträgt die Kartendaten dann per Funk. Damit können kleine Beträge, wie sie in Trafiken, im Kino oder in einem Lokal üblich sind, wesentlich schneller als mit Bargeld bezahlt werden, denn die Bezahl-Transaktion dauert weniger als eine Sekunde.

Links

Economy Ausgabe 66-11-2008, 21.01.2009

Kartengeschenk

KartengeschenkPayLife

Plastikgeld für individuelle Wünsche.

Verpackungsdesign wählen, Guthaben festlegen und fertig! Die Prepaid-Mastercard-Geschenkkarte ist gleichsam ein Gutschein der etwas anderen Art, denn schließlich entscheidet der Beschenkte, was er sich dafür leisten will. Bezahlen kann man mit der Prepaid-Mastercard weltweit, sogar im Internet – kurzum: überall dort, wo Mastercard akzeptiert wird. Das Wichtigste dazu auf einen Blick: Die Prepaid-Mastercard ist einmalig beladbar, der gültige Ladebetrag ist mit maximal 700 Euro festgelegt.
Die Bezahlung erfolgt mittels Unterschrift, bei Einkäufen im Internet dient die Kartennummer als Legitimationsnachweis. Erwähnenswert ist darüber hinaus, dass dem Beschenkten beziehungsweise dem Nutzer bei der Verwendung der Karte keinerlei zusätzliche Kosten entstehen. Über das Internet kann er sich jederzeit über sein aktuelles Guthaben informieren.
Die Prepaid-Mastercard eignet sich vor allem für Unternehmen – als Incentive für Mitarbeiter und für Geschäftspartner –, ist aber ebenso empfehlenswert für Kundinnen und Kunden. Für Weihnachten oder ab einer bestimmten Bestellmenge können Unternehmen darüber hinaus auch ein individuelles, dem Anlass entsprechendes Design auswählen.

Economy Ausgabe 66-11-2008, 21.01.2009

Geld im Kartenformat

Geld im Kartenformat Fotolia.com

Prepaid-Karte ersetzt bei Trenkwalder in Zukunft private Vorauszahlungen und nachträgliche Abrechnungen.

Seit Mitte Oktober dieses Jahres steht für die Prepaid-Karte „Maestro Allrounder“ von Pay Life eine neue Art der Anwendung zur Verfügung. Das Unternehmen Trenkwalder Personaldienste setzt ab sofort die Trenkwalder-Prepaid-Karte österreichweit ein. Geplant ist deren Einsatz vor allem im Montage-Bereich.
Trenkwalder Personaldienste mit Zentrale im niederösterreichischen Schwa-dorf ist in Österreich an 51 Standorten vertreten. Der Personalstand wird per Ende des Jahres 10.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter betragen. Das Unternehmen, eine Tochterfirma der international tätigen Trenkwalder-Gruppe, ist heimischer Marktführer im Bereich Personaldienstleistungen. Der Umsatz lag im Vorjahr bei rund 313 Mio. Euro.

Einfache Abwicklung
Trenkwalder will mit der neuen Prepaid-Karte künftig seine Monteure, zum Beispiel deren Aufwendungen für Verpflegung und Unterkunft, bezah-len. Privat zu leistende Vorauszahlungen und zeit- sowie arbeitsintensive nachträgliche Abrechnungen sind auf diese Weise nicht mehr notwendig. Die Auszahlungen werden über Maestro-Allrounder-Karten durchgeführt – also über eine wiederbeladbare Maestro-Prepaid-Karte. Die Karte ist PIN-geschützt und sowohl zum Bezahlen am Point of Sale als auch zur Bargeldbehebung interna-tional geeignet. Das gleiche PayLife-Produkt wird bereits seit Februar 2007 äußerst erfolgreich beim Heerespersonalamt für bargeldlose Präsenz- und Ausbildungsdienstabrechnung verwendet.
„Wir haben den Allrounder kreiert, um Unternehmen und Institutionen mit speziellen Anforderungen einen unkomplizierten Zugang zur modernen und bequemen Welt des Kartenzahlens zu verschaffen“, erklärt Peter Neubauer, Vorsitzender der Geschäftsführung von Pay Life: „Besonders freuen wir uns, dass dieses Produkt jetzt auch bei Trenkwalder zum Einsatz kommt. Die gute Zusammenarbeit ermöglichte eine maßgeschneiderte Lösung zum Vorteil aller Beteiligten.“

Aufstockung geplant
In einer ersten Tranche beginnt der Personaldienstleister mit 3500 Karten, mittelfristig rechnet Trenkwalder allerdings mit der Ausgabe von bis zu 10.000 Karten pro Jahr.
Die Karten werden ab sofort bei Trenkwalder direkt ausgegeben und auch vom Unternehmen selbst wiederbeladen. Die Abwicklung läuft dabei über das Pay-Life-Prepaid-Center, das eigens für derartige Services installiert wurde.

Links

Economy Ausgabe 66-11-2008, 21.01.2009

Im Zeichen der Forschung

Im Zeichen der Forschung Stadt Wien

Die Stadt Wien will spätestens bis zum Jahr 2015 Forschungs- und Wissensmetropole Mitteleuropas sein.

Schon heute ist Wien ein Top-Forschungsstandort. Mehr als 35.000 Menschen haben ihren Arbeitsplatz im Bereich der Forschung und experimentellen Entwicklung. Mit einer Forschungsquote von 3,13 Prozent liegt die Bundeshauptstadt deutlich über dem österreichischen Durchschnitt. Für die nähere Zukunft hat sich die Stadt nunmehr neue, ambitionierte Ziele gesetzt – nämlich bis 2015 die Forschungs- und Wissensmetropole Mitteleuropas zu werden.
Um den Wienerinnen und Wienern die Bedeutung von Forschung und Wissenschaft als wichtigen Wirtschaftszweig bewusst zu machen, wurde die Initiative „Forschung findet Stadt“ ins Leben gerufen. Mit einer Reihe von Initiativen und Veranstaltungen, darunter das Wiener Forschungsfest am Rathausplatz, das mit mehr als 20.000 Besuchern auf enormes Interesse stieß, verweist man auf den praktischen Nutzen, den jede und jeder Einzelne im Alltag aus den Erkenntnissen von Wissenschaft und Forschung ziehen kann.

Internationale Reputation
„Wien ist heute als Forschungsstandort auch im internationalen Vergleich sehr gut aufgestellt. Dass in Wien so viel und so hochwertig geforscht wird, kommt in Form von Wirtschaftswachstum, hochwertigen Arbeitsplätzen und steigender Lebensqualität allen Wienerin-nen und Wienern zugute“, ist Finanz- und Wirtschaftsstadträtin Vizebürgermeisterin Renate Brauner überzeugt. Wien wolle jetzt und in Zukunft unter den Bes-ten sein. Erfolge in den Be-reichen Kommunikation, Energie- und Biotechnologie zeigen, dass man auf dem richtigen Weg ist. Um diese Dynamik von Forschung und Innovation weiter zu unterstützen, wird nachhaltig in diese Bereiche investiert. So wurden seit 2004 die Forschungsausgaben in Wien um 19 Prozent auf rund 78 Mio. Euro erhöht. Damit trägt die Stadt Wien mehr als 21 Prozent aller Forschungsausgaben der Bundesländer. Über zwei Mrd. Euro werden für Forschungsaktivitäten in der Bundeshauptstadt ausgegeben. 40 Prozent dieser zukunftsträchtigen Investitionen trägt der öffentliche Sektor, 35 Prozent steuern private Unternehmen bei, und 25 Prozent der Ausgaben kommen aus dem Ausland.
Mit gezielter Innovations- und Technologiepolitik will man den bestehenden Standortvorteil weiter ausbauen. Dazu zählt neben monetärer Unterstützung in Form von maß-geschneiderten Förderprogrammen und Serviceleistungen durch Beratungsstellen vor allem der forcierte Ausbau im infrastrukturellen Bereich. Forschungsstätten wie etwa das Vien-na Bio-tech-Center in St. Marx sind international anerkannt und machen Wien darüber hinaus auch für Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus anderen Staaten attraktiv. „Wiener Forscher sind im Ausland gefragt, und umgekehrt ist es für internationale Top-Leute ein guter Schritt auf der Karrie-releiter, in Wien zu forschen“, sagt Brauner: „Das zeigt, dass wir auf einem guten Weg sind.“

Erfolgreicher Kurs
Maßgeblichen Anteil an diesem erfolgreichen Kurs haben dabei auch zwei Förderagenturen in der Stadt Wien – der Wiener Wissenschafts-, Forschungs- und Technologiefonds (WWTF) und das Zentrum für Innovation und Technologie (ZIT). Als ein wichtiger Baustein der Wiener Technologie- und Innovationspolitik gelten vor allem die jährlich stattfindenden themenspezifischen Wiener Förderwettbewerbe. Die-se sogenannten „Calls“ sollen wissenschaftliche, besonders aber auch Projekte der betrieblichen Forschung und Entwicklung in Wien stärken. Ein nächstes Highlight wird die Präsentation der Sieger- des vom ZIT durchgeführten Calls „Motion Media Vienna 2008“ sein, der Innovationen im Bereich Bewegtbild in Wien fördert.


Neuer Impuls für 
Biotech-Standort
Die Life-Science-Branche zählt zu den wachstumsstärksten Forschungsdisziplinen. Bereits 140 Unternehmen sind in Wien in den Bereichen Biotechnologie, Pharma, Medizintechnik und spezialisierte Zulieferer tätig. Eine der zentralen Anlaufstellen im dichten Biotech-Netzwerk aus privaten Forschungsstätten und Universitäten ist das Vienna Biocenter (VBC) in der Stadtentwicklungszone St. Marx. Mehr als 1000 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler und rund 700 Studierende aus über 40 Natio-nen sind hier aktiv. Um den beständig steigenden räumlichen Anforderungen auch in Zukunft gerecht zu werden, errichtet die Wien Holding durch ihr Tochterunternehmen WSE (Wiener Stadtentwicklungsgesellschaft) gemeinsam mit der S+B Gruppe nunmehr die sogenannte Marxbox, eine neue Technologie-Immobilie, die – ausgestattet mit Labors und Büroflächen – weiteren Unternehmen aus dem Biotech-Bereich Platz bietet. Finanz- und Wirtschaftsstadträtin Vizebürgermeisterin Renate Brauner: „Unser Ziel ist es, Wien zur Forschungshauptstadt Mitteleuropas zu machen. Die Marxbox ist ein weiterer wichtiger Baustein auf diesem Weg.“ Die Marxbox wird auf einem 1400 Quadratmeter großen Grundstück, das sich auf dem Areal des ehemaligen Schlachthofs in St. Marx befindet, gebaut. In dem mehrgeschoßigen Gebäude sind Labor- und Büroräumlichkeiten mit einer Gesamtfläche von 7200 Quadratmetern vorgesehen. Nach der Fertigstellung der Immobilie im Jahr 2010 werden hier rund 450 Menschen arbeiten. Die Bauarbeiten selbst sichern rund 200 Arbeitsplätze. Die Gesamtinvestitionen in das Projekt belaufen sich auf rund 14 Mio. Euro.
Das Gebiet auf dem und rund um den ehemaligen Schlachthof in St. Marx ist einer der wichtigsten innerstädtischen Wirtschafts- und Technologiestandorte. In den vergangenen Jahren hat die Stadt Wien gemeinsam mit privaten Investoren dort zukunftsorientierte Projekte wie das T-Center oder das Media Quarter Marx realisiert.

Links

Economy Ausgabe 66-11-2008, 21.01.2009

Pages