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22. Juli 2024

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Emissionsvolumen hat sich eingebremst

Emissionsvolumen hat sich eingebremst© Bilderbox.com

Zahl und Wert der Börsengänge sind 2016 weltweit gesunken.

Ölpreisschwankungen, das Brexit-Votum und zuletzt die US-Wahl führten zu Rückgängen auf dem weltweiten IPO-Markt. So sank die Zahl der Börsengänge gegenüber dem Vorjahr um 16 Prozent auf 1.055, das Emissionsvolumen ging sogar um ein Drittel auf 135 Milliarden US-Dollar zurück. Trotz der deutlichen Einbußen lag das Primärmarktjahr 2016 im historischen Durchschnitt.
Vor allem in den USA und Europa waren kräftige Rückgänge zu verzeichnen: In den USA sank die Zahl der Transaktionen um 36 Prozent auf 112 IPOs, während das Emissionsvolumen um 37 Prozent auf 21,3 Milliarden US-Dollar zurückging. Damit war 2016 in den USA das schlechteste IPO-Jahr seit dem Krisenjahr 2009. In Europa waren noch stärkere Einbußen zu verzeichnen: Die Zahl der IPOs ging um 36 Prozent auf 174 zurück, das von Börsenneulingen eingesammelte Kapital sank sogar um fast die Hälfte auf 31,7 Milliarden US-Dollar.

China nur teilweise betroffen
Nur leicht rückläufig war die Zahl der Börsengänge hingegen in China – das dort erzielte Emissionsvolumen sank allerdings um 23 Prozent auf 46,2 Milliarden US-Dollar. Insgesamt sammelten Börsenneulinge 50,9 Milliarden US-Dollar ein – ein Viertel weniger als im Vorjahreszeitraum. Das sind Ergebnisse des aktuellen weltweiten IPO-Barometers der Prüfungs- und Beratungsorganisation EY für das Jahr 2016.
„Nach dem guten IPO-Jahr 2015 verlief das Jahr 2016 eher enttäuschend“, resümiert Gerhard Schwartz, EY Österreich. „In den Vereinigten Staaten verharrten etliche Kandidaten angesichts der Präsidentschaftswahl in Wartestellung. In Europa bremste der Markt nach dem Brexit-Votum abrupt ab. Obwohl sich die Bewertungen in der zweiten Jahreshälfte gut entwickelten, war das Marktumfeld weiter von Unsicherheit und Vorsicht geprägt. Etliche Unternehmen legten ihre Börsenpläne auf Eis oder entschieden sich für Alternativen – etwa einen Verkauf an strategische Investoren.“

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red/stem, Economy Ausgabe Webartikel, 23.01.2017

250 akademische Physiotherapeuten in zehn Jahren

250 akademische Physiotherapeuten in zehn Jahren© Bilderbox.com

Die FH St. Pölten gehört zu den ersten Ausbildungsstätten in Österreich, die das Bachelorstudium Physiotherapie gestartet haben.
Letzten Herbst feierte der Studiengang sein zehnjähriges Bestehen. In diesem Zeitraum hat er 250 AbsolventInnen hervorgebracht. Bei der Veranstaltung war auch die Wanderausstellung „Physiotherapie im Zeitsprung“ zu sehen.

Seit nunmehr zehn Jahren bildet der Studiengang Physiotherapie der FH St. Pölten Fachleute mit einem breit gefächerten Wissen zu Therapie, Rehabilitation und Prävention im Bereich der Physiotherapie aus. „In diesem Jahrzehnt hat der Studiengang nicht nur 250 AbsolventInnen hervorgebracht, sondern an 15 Forschungsprojekten mitgewirkt und 40 studentische Projekte zu Prävention und Gesundheitsförderung umgesetzt“, sagt Kerstin Lampel, Leiterin des Studiengangs Physiotherapie an der FH St. Pölten. Aktuell stehen 40 Anfangsstudienplätze pro Jahr für die dreijährige Ausbildung zur Verfügung.

Akademisierung und Forschung
„Die Akademisierung der Physiotherapie durch die Einrichtung an der Fachhochschule hat mehrere Vorteile gebracht: etwa eine internationalere Ausbildung durch Auslandspraktika und eine starke Verbindung der Lehre mit der Forschung, die bei uns an der FH St. Pölten einen hohen Stellenwert hat“, erklärt Lampel.
Weiterentwickelt wurde in den letzten Jahren auch die Art des Unterrichts: Der Einsatz von innovativen Lehrmethoden unterstützt die unterschiedlichen Lerntypen von Studierenden in den vielfältigen physiotherapeutischen und klinischen Fächern.
Im Jahr 1916 startete im Krankenhaus Lainz in Wien die erste staatlich anerkannte Physiotherapie-Ausbildung in Österreich. 2006 wurde die Ausbildung an Fachhochschulen angesiedelt und damit akademisiert. Dies ermöglicht den Absolventen die Zulassung zum Masterstudium und später zum Doktorats-/PhD-Studium.

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red/cc, Economy Ausgabe Webartikel, 20.01.2017

Eine tragfähige Brücke zwischen Wissenschaft und Business

Eine tragfähige Brücke zwischen Wissenschaft und Business© Bilderbox.com

Die Christian Doppler Forschungsgesellschaft (CDG) fungiert in Österreich seit über 20 Jahren als wichtigster Einfädler für erfolgreiche Kooperationen zwischen Wissenschaft und Wirtschaft.

CD-Labors öffnen den Kooperationspartnern das Tor zu gemeinsamer anwendungsorientierter Grundlagenforschung mit beiderseitigem Nutzen für Unternehmen und Wissenschaft. Mit den Josef Ressel-Zentren fördert die CDG seit 2012 auch an Fachhochschulen die Kooperation mit Firmen. Die von der CDG geförderte Form der Kooperation sieht in der Praxis meist so aus: Eine Forschungsgruppe erarbeitet Grundlagenwissen, das beim Unternehmenspartner in die Entwicklung neuer Produkte und Verfahren fließt. Dabei erfolgt ein reger Wissens-, Erfahrungs- und Fragenaustausch zwischen den Partnern.

Dritte Säule der Forschungsförderung
Konkret geschieht dies in eigens eingerichteten Forschungseinheiten mit fixen Laufzeiten, in denen anwendungsorientierte Grundlagenforschung betrieben wird: Christian Doppler Labors an Universitäten und außeruniversitären Forschungseinrichtungen, Josef Ressel Zentren an Fachhochschulen. Unter der Leitung von hoch qualifizierten Wissenschafter arbeiten Forschungsgruppen in engem Kontakt zu den Unternehmenspartnern an innovativen Antworten auf unternehmerische Forschungsfragen.
Die Förderung der reinen Grundlagenforschung erfolgt in Österreich durch den Wissenschaftsfonds (FWF), die Forschungsförderungsgesellschaft (FFG) unterstützt vor allem Forschung von Unternehmen. Mit den CD-Labors und JR-Zentren ist die CDG genau die Lücke an der Schnittstelle von Wissenschaft und Wirtschaft, von Grundlagenforschung und wirtschaftsnaher Forschung. Die lange Liste der Unternehmenspartner der CDG liest sich wie das „who is who“ der führenden Wirtschaftsbetriebe des Landes von AVL über Borealis, Infineon, Kapsch, OMV, Plansee, RHI, Siemens bis Voestalpine. Aber auch viele technologieorientierte KMU profitieren von der Zusammenarbeit mit der CDG.

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red/cc, Economy Ausgabe Webartikel, 20.01.2017

Europa will den Markt für smarte Sensortechnik erobern

Europa will den Markt für smarte Sensortechnik erobern© Bilderbox.com

Das Internet der Dinge (IoT) vernetzt Autos, Energiesysteme und Haushaltsmaschinen genauso wie Produktionsanlagen. Europa möchte in dieser smarten Technologiezukunft eine entscheidende Rolle spielen und Österreich spielt mit.

Das EU-Projekt „IoSense“ will die kostengünstige Fertigung der für das IoT benötigten Sensoren voranbringen, indem es Wissenschaft und Wirtschaft gemeinsam an Lösungen forschen lässt. 33 Partner sind mit von der Partie, darunter gleich neun österreichische. Das Projekt IoSense, das im Mai 2016 gestartet und auf drei Jahre angesetzt ist, steht für „Internet of Sensors“. Im Mittelpunkt steht die kostengünstige Herstellung von Sensorsystemen. Geleitet von Infineon Technologies in Dresden ist IoSense eines der bedeutendsten europäischen Pilotlinienprojekte.

Aufbau von Pilotlinien
Die kostengünstige Herstellung von Sensorsystemen ist eine wesentliche Voraussetzung für das so genannte Internet der Dinge. Nur so können Geräte und Systeme die Eigenschaften der physischen Welt erfassen und in der digitalen Welt abbilden. „Immer mehr Sensoren kommen in Autos und im Straßenverkehr, aber zunehmend auch in Smartphones und in Lifestyle-Produkten zum Einsatz.“, so Reinhard Ploss, Vorstandsvorsitzender der Infineon Technologies AG zum Projekt IoSense.
Im Mittelpunkt von IoSense steht der Aufbau von drei vollständig vernetzten Pilotlinien mit sich ergänzenden Kompetenzen: von der Entwicklung neuer Sensortechnologien und Methoden der wettbewerbsfähigen Hochvolumenfertigung bis hin zur Erarbeitung neuer Anwendungsbeispiele. Ziel ist es, mit den Pilotlinien die Fertigungskapazitäten zu verzehnfachen und gleichzeitig den Kosten- und Zeitaufwand um 30 Prozent zu verringern. So sollen innovative, neue Mikroelektroniksysteme zukünftig weniger als ein Jahr von der Idee zur Marktreife benötigen.

Europäische Zusammenarbeit von Wissenschaft und Wirtschaft
Das IoSense-Projekt vereint 33 Partner aus sechs Ländern – sowohl wissenschaftliche Forschungseinrichtungen als auch Firmen. Österreich ist mit neun Projektpartnern überdurchschnittlich stark vertreten. Konkret nehmen das Austrian Institute of Technology (AIT), Austria Micro Systems (Ams), Carinthian Tech Research (CTR), die FH Burgenland, Infineon Technologies Austria, das Material Center Leoben, die TU Graz, die Universität Klagenfurt und Virtual Vehicle an IoSense teil.
Dabei decken die Forschungspartner die gesamte Wertschöpfungskette modernster Leistungshalbleiter-Produkte ab, einschließlich Trägermaterialien (Substrate), der Halbleiter-Entwicklung, der Weiterentwicklung in Logistik- und Automatisierungstechnik sowie Chip-Embedding- und Packaging-Lösungen.
Gefördert wird das Forschungsprojekt im Rahmen des europäischen Förderprogramms für Mikro- und Nanoelektronik (ECSEL Electronic Components and Systems for European Leadership). ECSEL Joint Undertaking ist eine Public-private-Partnership (PPP) zwischen EU, einer großen Zahl von Mitgliedsstaaten und den drei europäischen Industrieverbänden AENEAS, ARTEMIS-IA und EPoSS. Das Forschungsvolumen beträgt 65 Millionen Euro, das Fördervolumen 15 Millionen Euro.

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red/cc, Economy Ausgabe Webartikel, 20.01.2017

„Arbeitnehmer müssen von Digitalisierung profitieren“

„Arbeitnehmer müssen von Digitalisierung profitieren“© Bilderbox.com

Die Plattform Industrie 4.0 verstärkt die Unterstützung von Betrieben beim Umstieg auf Digitalisierung.

Um den Umstieg auf die digitalisierte und automatisierte Arbeitswelt zu unterstützen, hat das Infrastrukturministerium im letzten Jahr den Verein „Industrie 4.0 Österreich“ ins Leben gerufen. Ziel ist, die unterschiedlichen Facetten der Digitalisierung zu erforschen und Lösungen zu erarbeiten, etwa für die Entwicklung neuer Produktionstechnologien oder Fragen zur Weiterbildung.
„Österreich ist für den Umstieg auf Industrie 4.0 gut aufgestellt. Wir gehören hier zu den Pionieren in Europa, auf Augenhöhe mit Deutschland und Schweden. Wir werden die Digitalisierung nutzen, um neue, gut bezahlte Arbeitsplätze nach Österreich zu holen“, sagt Infrastrukturminister Jörg Leichtfried.

Industrie 4.0 Check
Mit dem „Industrie 4.0-Check“ stellt die Plattform ein Modell bereit, mit dem Betriebe künftig überprüfen können, wie gut sie für die Umstellung auf die Digitalisierung gerüstet sind. Es zeigt etwa, ob bei einem kleinen Betrieb Tablets in der Produktion eingesetzt werden sollten oder bei Hightech-Unternehmen der Produktionsprozess komplett am Computer durchgespielt werden sollte, noch bevor der Prototyp gebaut wird.
Beim Umstieg auf Industrie 4.0 gehe es aber auch um die Menschen, die mit dieser Technik arbeiten, so der Minister. „Ich will, dass auch die Arbeitnehmer von Industrie 4.0 profitieren. Deshalb müssen wir massiv in Ausbildung und Qualifizierung investieren. Wir brauchen ein Qualifizierungspaket 4.0“, fordert Leichtfried.

Das Infrastrukturministerium fördert österreichische Betriebe
bei der Umstellung der Produktionsweise. Insgesamt investiert das Ministerium rund 185 Millionen Euro in Forschungsförderungen zum Schwerpunkt Industrie 4.0 und gibt Unternehmen im Rahmen von Pilotfabriken die Möglichkeit, neue Produktionsmethoden zu testen, ohne die Abläufe im eigenen Betrieb zu beeinträchtigen.

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red/stem/cc, Economy Ausgabe Webartikel, 20.01.2017

Innovative Lehre und Forschung in der Wachau

Innovative Lehre und Forschung in der Wachau © Suzy Stöckl

Mit rund 9.000 Studierenden und 20.000 Absolventen aus 93 Ländern ist die Donauuniversität Krems (DUK) ein führender Anbieter von Weiterbildungsstudien für ganz Europa geworden.

Mitten im malerischen Ambiente des Weltkulturerbes Wachau konzentriert sich die DUK als einzige öffentliche Universität für Weiterbildung im deutschsprachigen Raum mit ihrem Studienangebot speziell auf die Bedürfnisse von Berufstätigen und bietet Master-Studiengänge und Kurzprogramme in fünf Studienbereichen an.

Interdisziplinäre Querverbindungen und anwendungsorientierte Forschung
Die Studierenden sind durchschnittlich 40 Jahre alt, verfügen über mehrjährige Berufserfahrung und in der Regel über einen höheren Bildungsabschluss (Universität, Fachhochschule oder Akademie). Die DUK führt das Qualitätssiegel der AQ-Austria gemäß Österreichischen Hochschulqualitätssicherungsgesetz. Laufend werden neue Studienangebote entwickelt, wobei gezielt auf neue interdisziplinäre Querverbindungen und zukunftsträchtige Spezialgebiete gesetzt wird. So werden in den Studiengängen Medizin mit Management, Pädagogik mit Neuen Medien oder Recht mit Sozialwissenschaft kombiniert.
Die Donau-Universität Krems widmet sich in erster Linie der translationalen Forschung in den Bereichen Gesundheit und Medizin, Bildungsforschung und Lifelong Learning, Europäische Integration, Migration und Wirtschaft sowie Kunst, Kultur und Architektur – und das in intensiver Kooperationen mit Unternehmen und anderen öffentlichen Institutionen. Die drei Fakultäten der Universität arbeiten in der Forschung über ihre Fachgrenzen hinweg zusammen.

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red/cc, Economy Ausgabe Webartikel, 19.01.2017

Metall-Forschung wird zum Unternehmen Wettbewerbsfähigkeit

Metall-Forschung wird zum Unternehmen Wettbewerbsfähigkeit© www.k1-met.com

Das K1-MET Kompetenzzentrum für metallurgische und umwelttechnische Verfahrensentwicklung mit den Standorten Linz und Leoben hat eine neue Organisationsstruktur erhalten.

Nach sieben Jahren als Arbeitsgemeinschaft zwischen den führenden lndustrieunternehmen und Universitäten des Landes wurden die Forschungs- und Entwicklungsprojekte nun in einem eigenständigen Unternehmen, der K1-MET GmbH, durchgeführt.
Dazu Andreas Flick, Chief Technology Officer Upstream bei Primetals Technologies, einem der K1 MET-Miteigentümer: „Durch die Gründung der K1-MET GmbH stärken wir die Kooperation nicht nur mit der Wissenschaft, sondern auch mit der Wirtschaft, und wir können gemeinsame Forschung auf höchstem Niveau betreiben.“ Die dabei aufgebauten Kompetenzen seien unverzichtbar, um im internationalen Wettbewerb zu bestehen.

Schlüssel für zukünftigen Erfolg in Stahlindustrie
Die zentralen Forschungsgebiete von K1-MET sind die Optimierung der metallurgischen Prozesse, die Etablierung neuer Technologien sowie die Senkung des Energieverbrauchs und der CO2-Emissionen. Das Kompetenzzentrum läuft im Rahmen des COMET-Programms der FFG (Forschungsforderungsgesellschaft) zur Förderung der Kooperation von Industrie und Wissenschaft. Die Gesamtlaufzeit beträgt acht Jahre (2015 bis 2023).
„CO2-Reduktion bei der Produktion von Stahl, energie- und ressourceneffiziente Prozesse und die branchenübergreifende Zusammenarbeit sind der Schlüssel für den zukünftigen Erfolg in der Stahlindustrie", betont Flick. In Zukunft würden genau diese Themen weiter in den Vordergrund rücken, gerade im Hinblick auf das Spannungsfeld zwischen den großen Stahlerzeugern in China und in Europa.
Eigentümer der K1-MET GmbH sind mit jeweils 35 Prozent die voestalpine und die Montanuniversität Leoben. 20 Prozent gehören Primetals Technologies und die Johannes Kepler Universitat Linz stellt mit zehn Prozent den zweiten wissenschaftlichen Eigentümer dar.

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Economy Ausgabe Webartikel, 19.01.2017

Salzburg Research erprobt smarte Assistenzsysteme für Senioren

Salzburg Research erprobt smarte Assistenzsysteme für Senioren© Bilderbox.com

Wie können Wohnungen adaptiert werden, um selbstbestimmtes Altern in den eigenen vier Wänden zu ermöglichen? Salzburg Research testet ein selbst entwickeltes System für „Active & Ambient Assisted Living“ im Feld.

Im Forschungsprojekt ZentrAAL wird ein erweiterbares Softwaresystem zur Unterstützung des selbstbestimmten Alterns getestet. 60 Senioren wurden mit unterstützender Technik ausgestattet. Aus täglichen Nutzung entstehen wertvolle Rückmeldungen, die in die Weiterentwicklung des Systems einfließen. Forschung, Technologieanbieter und Betreuungsorganisationen erhalten dadurch wichtige Aufschlüsse über die Wirksamkeit und Akzeptanz einzelner AAL-Komponenten.
„Die Salzburger Testregion entwickelt ein Gesamtpaket, das sowohl leicht nachrüstbare Sicherheits- und Convenience-Technologie in Wohnungen, das Monitoring persönlicher Aktivitäten und von Terminen sowie die Förderung von Gemeinschaftsaktivitäten in betreuten Wohneinheiten umfasst“, so ZentrAAL-Projektleiterin Cornelia Schneider von Salzburg Research.

Smartwatch für den Notfall
Zur Überprüfung des Wohnungsstatus und für die automatische Alarmierung wurden verschiedene Sensoren und Aktoren installiert: Herdüberwachung, Funklichtschalter, Zwischenstecker bei viel genutzten Geräten wie Kaffeemaschine oder Fernseher und Fensterkontakte. Ein digitaler Türspion sowie eine digitale Waage sind ebenso im System integriert. Ein stationäres Tablet ist fix neben der Wohnungstür installiert. Die NutzerIn kann dort den aktuellen Wohnungsstatus abrufen. Außerdem zeigt das Tablet offene Erinnerungen und Termine. Wenn jemand anläutet, sieht die Person am Tablet wer draußen steht.
Auch die SeniorInnen selbst sind mit dem System vernetzt. Eine Smartwatch unterstützt bei der Aufzeichnung von körperlichen Aktivitäten und zeigt Erinnerungen an. Fitnessanwendungen, Gemeinschaftsfunktionen oder die Terminverwaltung können über das mobile Tablet verwendet werden. Eine Notruffunktion ist sowohl am mobilen Tablet als auch auf der Smartwatch verfügbar. ZentrAAL wird im Rahmen des FFG-Programms benefit mit Mittel des Bundesministeriums für Verkehr, Innovation und Technologie gefördert.

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red/cc, Economy Ausgabe Webartikel, 19.01.2017

Software aus Hagenberg entschlüsselt Geschäftsprozesse

Software aus Hagenberg entschlüsselt Geschäftsprozesse© Bilderbox.com

Geschäftsprozesse sind die Basis jedes Unternehmens. Mit „Process Mining“ sollen real gelebte Prozesse identifiziert, analysiert und optimiert werden.

„Die Grundidee des Process Mining ist, de-facto-Prozesse durch Extraktion von Wissen aus Ereignislogs zu erkennen, zu überwachen und zu verbessern“, beschreibt Christine Natschläger vom Software Competence Center Hagenberg, einem COMET Zentrum, die neue Methode. Das sei auch der eigentliche Unterschied zwischen Process Mining und klassischem Business Process Management (BPM). BPM basiere auf dem Top-down Prinzip, das heißt ein Prozessmodell werde definiert (de jure) und ausgeführt. In der praktischen Ausführung können jedoch Abweichungen auftreten oder es fehlen entsprechende Ausführungsdaten. Im Gegensatz dazu setze Process Mining beim durchgeführten Produktionsprozess an und identifiziere das reale Prozessmodell mit detaillieren Kennzahlen (Bottom-up Prinzip).

Softwaretool schafft Durchblick
Die Daten, die als Basis für die Prozessanalyse dienen, sind im Unternehmen in der Regel bereits vorhanden, zum Beispiel als Ereignislogdaten von Maschinen oder aufbereitet in Datenbanken. Diese Daten werden analysiert und in Verbindung zueinander gebracht. „Dadurch entstehe wertvolles Wissen über die aktuellen Abläufe eines Unternehmens“, so Natschläger, „das als Ausgangsbasis für die Verbesserung der Prozesse verwendet werden kann“. Man könne Ausreißer- oder Fehlverhalten identifizieren, Ausführungs-, Warte-, oder Durchlaufzeiten kontrollieren oder einfach die Prozesseinhaltung überwachen.
„Mit dem Tool „SCCH Process AnT“ können Prozesse präzise analysiert werden. Es kann große Datenmengen effizient und verlässlich verarbeiten. Wir können so eine umfangreiche und detaillierte Prozessanalyse mit verschiedensten Kennzahlen anbieten“, erklärt Natschläger.

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red/aha, Economy Ausgabe Webartikel, 19.01.2017

Visualisierung schafft Entscheidungsgrundlagen

Visualisierung schafft Entscheidungsgrundlagen© vvris

Nach der Verlängerung der COMET-Förderung weitet das VRVis seine angewandte Forschung im Bereich Visual Computing aus.

Das VRVis - Zentrum für Virtual Reality und Visualisierung wurde im Jahr 2000 im Rahmen des Förderprogrammes K-plus gegründet und ist seit 2010 ein K1-Zentrum im Rahmen des COMET-Programms. Aktuell ist die VRVis Forschungs-GmbH eine international anerkannte und Österreichs führende Einrichtung für anwendungsorientierte Forschung im Bereich Visual Computing, bildet im Verbund mit der TU Wien, der TU-Graz und der Universität Wien eines der größten Forschungscluster in Europa auf dem Gebiet der Computergrafik und ist aktiver Partner der Forschungsinitiativen des Bundes und der Stadt Wien.

Anwendungsfeld Big Data
Immer mehr Sensoren (Internet of Things), bildgebende Systeme in Medizin und Fototechnik, Geoinformationssysteme, Simulationen und auch soziale Netze generieren Unmengen an Daten. Das Schlagwort Big Data ist in aller Munde. Wie kann man aus der Datenflut Erkenntnisse gewinnen? Für VRVis Geschäftsführer Georg Stonawski ist Visualisierung eine der wesentlichen Antworten auf diese Frage: „Um Nutzen aus diesen Daten ziehen zu können, Abläufe in der Industrie und Wirtschaft zu verbessern, neue Ideen und Prozess-Modelle entwickeln zu können, ist die Analyse und Auswertung dieser Daten eine unabdingbare Voraussetzung. Visual Computing ist in der Lage, große Datenmengen buchstäblich zu veranschaulichen.“

Forschungsfelder quer durch die Industrien
Visual Computing ist eine Querschnittstechnologie, die für zahlreiche Märkte interessant ist, die das Werkzeug Computergraphik einsetzen. In der Automobilindustrie etwa werden Simulationsdatensätze interaktiv visuell analysiert, um Motoren zu optimieren. Oder es werden Werkstoffteile virtuell, also zerstörungsfrei getestet. Auch die Visualisierung von Strömungen ist ein beliebtes Einsatzgebiet.
Infrastrukturunternehmen wiederum verwenden Visual Computing zum Beispiel für die 3D-Rekonstruktion von Objekten auf Basis von Bild- oder Laserscandaten. In Healthcare und Biotechnologie werden medizinische Datensätze visualisiert, bildgebende Verfahren für die Forschung angewendet oder einfach Operationsplanungen oder -schulungen durchgeführt.
Darüber hinaus hilft Visual Computing bei Simulationen für Verkehrslösungen, Sicherheitslösungen für Tunnels, aber auch bei der Optimierung von Energieprognosen. Auch 3D-Technologien im Bereich Kunst und Kultur, etwa zur Rekonstruktion und Darstellung von historisch wertvollen Objekten, basieren auf Visual Computing. Gleiches gilt für Virtual und Augmented Reality, Robotik und noch vieles mehr.

red/aha/cc, Economy Ausgabe Webartikel, 18.01.2017

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