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02. Mai 2024

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Drei ist zuwenig

Drei ist zuwenig© piqs.de/bruce

Junge Wirtschaft Wien fordert Senkung der Lohnnebenkosten für alle Gründer.

Nicht nur innovative Startups, sondern alle Unternehmen schaffen Arbeitsplätze – daher fordert die Junge Wirtschaft Wien eine Senkung der Lohnnebenkosten für alle Gründer. Von der Sinnhaftigkeit und den positiven Auswirkungen dieser Forderung ist auch Staatssekretär Harald Mahrer überzeugt, der das Anliegen der Jungen Wirtschaft Wien unterstützt.
Erst im Sommer hat die Bundesregierung ihr Startup-Paket vorgestellt und damit laut einer Aussendung der Jungen Wirtschaft einen Schritt in die richtige Richtung gemacht. Das Paket sieht allerdings nur eine Reduktion der Lohnnebenkosten für die ersten drei Mitarbeiter in den ersten drei Jahren und für sogenannte „innovative Startups“ vor.
„Das ist uns noch zu wenig“, so Jürgen Tarbauer, Vorsitzender der Jungen Wirtschaft Wien. „Das Start-up Paket ist ein erster und wichtiger Schritt, die Lohnnebenkosten-Befreiung muss aber für alle GründerInnen gleichermaßen gelten.“

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red/stem, Economy Ausgabe Webartikel, 31.10.2016

Commuting electrical brethren

Commuting electrical brethren© piqs.de/pingou

Lower Austria increases the acceptance of e-mobility.

(St. Pölten; English/german) Lower Austria wants to have 50,000 E-automobiles on the road by 2020. A step in this direction was also the project e-commuters in Lower Austria launched in 2013. Country councillor Petra Bohuslav and Federal Minister Andrä Rupprechter explained that "not only the acceptance of e-mobility has increased significantly”, but that environment has also benefited. A reduction of 223 tons of CO2 per year was demonstrated.
The project involved 49 municipalities between Vienna and Vienna Neustadt with more than 126,000 employees. 5 focal points involved, amongst others, the combination of electric vehicles and public transport, carpools and the electric bicycle. "Our goal is to make E-mobility suitable for everyday use and extensively usable throughout Austria", says the CEO of the Climate and Energy Fund, Ingmar Höbarth. "Lower Austria has opened up e-mobility for commuters."

Refuelling at the publican’s premises
And one has also gained important insights: One mainly charges at home (77 percent) or at work (12 percent). The project operators and the country especially want to invite the catering trade to offer charging stations in the future, as charging times and length of stay could be optimally combined there.
Petra Bohuslav sees "great potential for the future", since the maintenance costs could be reduced considerably due to the conversion. In addition, the benefit in kind for employees and employers would be omitted for E-company cars - in addition to other tax benefits -. 33 percent of participating companies and communities want to buy an electric car within the next three years, or to buy an additional electric car.

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Pendelnde Strombrüder

Niederösterreich steigert die Akzeptanz der E-Mobilität.

Niederösterreich will bis zum Jahr 2020 50.000 E-Mobile auf der Straße haben. Ein Schritt in diese Richtung war auch das 2013 ins Leben gerufene Projekt e-Pendler in Niederösterreich. Wirtschaftslandesrätin Petra Bohuslav und Bundesminister Andrä Rupprechter erklärten, dass „nicht nur die Akzeptanz von e-Mobilität deutlich gestiegen ist“, auch die Umwelt habe profitiert. So wurde eine Reduktion um 223 Tonnen CO2 pro Jahr nachgewiesen.
Das Projekt umfasste 49 Gemeinden zwischen Wien und Wiener Neustadt mit mehr als 126.000 Beschäftigten. In 5 Schwerpunkten ging es unter anderem um die Kombination von Elektrofahrzeugen und öffentlichen Verkehrsmitteln, um Fahrgemeinschaften und das Elektrofahrrad.
„Unser Ziel ist es, die E-Mobilität alltagstauglich und in ganz Österreich großflächig nutzbar zu machen“, sagt der Geschäftsführer des Klima- und Energiefonds, Ingmar Höbarth. „Niederösterreich hat die E-Mobilität für die Pendler erschlossen.“

Beim Wirt tanken
Und man habe auch wichtige Erkenntnisse gewonnen: Geladen wird hauptsächlich zuhause (77 Prozent) beziehungsweise am Arbeitsplatz (12 Prozent). Die Projektbetreiber und das Land wollen künftig insbesondere die Gastronomie einladen, Ladestationen anzubieten, denn dort könnten Ladezeiten und Verweildauer optimal kombiniert werden.
Landesrätin Bohuslav sieht „sehr großes Potenzial für die Zukunft“, zumal man mit der Umstellung die Wartungskosten deutlich reduzieren könne. Außerdem entfalle bei E-Dienstautos – neben anderen steuerlichen Vorteilen – der Sachbezug für Arbeitnehmer und Arbeitgeber. 33 Prozent der teilnehmenden Betriebe und Gemeinden wollen sich innerhalb der nächsten drei Jahre ein Elektroauto oder ein weiteres zulegen.

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NOe-Wirtschaftspressedienst/red/stem/cc, Economy Ausgabe Webartikel, 31.10.2016

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Leben wie die Indianer

Leben wie die Indianer© piqs.de/mayer peter

Jeden Tag bei jedem Wetter im Wald, auf Wiesen und Feldern, kein festes Gebäude, nur ein großes Indianerzelt mit einem Holzofen für kalte Wintertage.

Für viele ein Traum aus Kindertagen. Aber wer würde das (s)einem Kleinkind tatsächlich zumuten? Der private „Wald.Kinder.Garten“ im Münichsthal bei Wolkersdorf will Kinder das Leben im Einklang mit der Natur lehren, und alle Beteiligten – Betreiber, Eltern und Kinder – scheinen damit glücklich zu sein.
„Wir haben keinen Strom und tragen das Wasser im Kanister zu unserem Tipi. WC gibt es keines, Kot wird vergraben, das Papier verbrannt“, erklärt die Initiatorin Maria Mittermaier das komfortlose Kindergartenleben. Die Montessori-, Wald- und Kleinkinderpädagogin hat 2005 den Waldkindergarten als gemeinnützigen Verein gegründet.

Übergang in Schule kein Problem
„Mit wettergerechter Kleidung, einem Rucksack und einer guten Portion Neugierde freuen sich unsere Waldfüchse auf jeden Ausflug“, berichtet Mittermaier, die den Kindergarten gemeinsam mit nur einem weiteren Betreuer führt. Die Idee des Waldkindergartens ist es, den Kindern Bewegung in der Natur und das Erkunden ihres Lebensraumes zu ermöglichen und sie anzuleiten, ihre Spiel- und Handlungsmöglichkeiten selber auszuloten und zu bestimmen.
Zur Überraschung mancher Eltern dürfte der Übergang in die Schule für die „verwilderten“ kleinen „Waldfüchsen“ kein Problem sein. Im Vergleich zu Kindern aus regionalen Regelkindergärten könnten sie länger stillsitzen, sich leichter konzentrieren und würden in den Fächern Lesen, Sachkunde und Mathematik überdurchschnittliche Leistungen erbringen, wird berichtet.

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NOe-Wirtschaftspressedienst/red/aha, Economy Ausgabe Webartikel, 28.10.2016

Wo die Maschinen wachsen

Wo die Maschinen wachsen© piqs.de/mschmitt

Ein neues Buch zeigt, wie viel die Menschen noch von der Natur lernen können.

Der Wissenschaftszweig Bionik sieht die Natur als Vorbild und erforscht deren Nutzen für die Entwicklung von Materialien, Strukturen und Prozessen – ganz im Sinne Leonardo Da Vincis, der sich für seine Fluginstrumente ebenfalls von der Natur inspirieren ließ.
Neugierig in die Natur zu gehen, von ihr zu lernen und interdisziplinär zu denken, betrachtet auch Ille C. Gebeshuber als Kernaufgabe ihrer Forschung. Die österreichische Physikerin holte sich jahrelang im malaysischen Regenwald Inspiration für völlig neue technische Anwendungen, die der Umwelt nicht schaden, sondern nützen. In „Wo die Maschinen wachsen“ kann das nun nachgelesen werden.

Spannend und spektakulär
Dabei schaut sie sich beispielsweise umweltfreundliche Alternativen für Computer und Handys von magnetischen Bakterien oder Glas produzierenden Algen ab. Die Vielfalt der Möglichkeiten ist spannend, spektakulär und überraschend. Durch ihren ganzheitlichen Zugang zur Forschung und ihre interdisziplinäre Art zu denken und Wissenschaftsbereiche zu verknüpfen entstehen so konkrete Lösungen für die großen Probleme der Menschheit.
Gebeshuber zählt zu den gefragtesten Experten im Bereich der Bionik und Nanotechnologie. Die Steirerin studierte Technische Physik und habilitierte sich in Experimentalphysik. Nach einigen Jahren als Leiterin der strategischen Forschung des österreichischen Kompetenzzentrums für Tribologie in Wiener Neustadt lehrte sie von 2009-2015 als Professorin an der National University of Malaysia, wo sie sich im Dschungel Inspiration für Anwendungen der Technik holte. Seit 2016 ist sie wieder zurück in Österreich um ihre Forschung an der TU Wien fortzusetzen.

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red/stem/cc, Economy Ausgabe Webartikel, 28.10.2016

Elektronische Zahlung weiterhin zentrales Sicherheitsthema

Elektronische Zahlung weiterhin zentrales Sicherheitsthema@ piqs.de/kuno

Software AG und PayCommerce machen in Sachen elektronische Zahlungssicherheit gemeinsame Sache.

PayCommerce gehört laut eigenen Angaben zu den führenden grenzüberschreitenden Zahlungsnetzwerken, das 85 Banken in 72 Ländern verbindet und integrierte Zahlungsabwicklung und Inkasso in Echtzeit ermöglicht. Technisch setzt der Dienstleister dabei auf die „Digital Business Platform“ der Software AG. Die Plattform des deutschen Spezialisten für digitale Geschäftsprozessintegration bietet laut PayCommerce alle nötigen Funktionen für die Optimierung internationaler Business-to-Business-, Business-to-Consumer- und Consumer-to-Business-Transaktionen.

Innovationen wie Sofort-Überweisung
Gleichzeitig stelle sie automatisch sicher, dass alle Transaktionen den jeweils relevanten Compliance-Richtlinien entsprechen. Betrügerische Aktivitäten würden bereits im Ansatz erkannt, wodurch Gegenmaßnahmen noch vor dem Eintritt eines potenziellen Schadens ergriffen werden könnten. Die Digital Business Platform ist als flexible Entwicklungsumgebung mit gebrauchsfertigen Anwendungsservices konzipiert, aus denen sich Kunden individualisierte, quasi maßgefertigte Geschäftsprozesse schneidern können. Zahlungsplattformen globaler Finanzdienstleister und innovative Anwendungen wie Sofort-Überweisung, Blockchain und digitales Echtzeit-Banking nutzen die Technik.

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red/aha/cc, Economy Ausgabe Webartikel, 28.10.2016

Ein profitabler Apfel mit 38 Mrd. Dollar Gewinn

Ein profitabler Apfel mit 38 Mrd. Dollar Gewinn© piqs.de/matu

Wal-Mart bleibt das umsatzstärkste Unternehmen. Apple führt beim Gewinn – und steckt dabei allein soviel in die Tasche wie die fünf führenden europäischen Unternehmen zusammen.

Bei den umsatzstärksten Unternehmen dies- und jenseits des Atlantiks liegt weiterhin der Handelsriese Wal-Mart klar auf der Spitzenposition. Dahinter folgen Apple und Berkshire Hathaway auf Platz zwei und drei der US-Unternehmen mit dem höchsten Umsatz. Beim Gewinn ist Apple hingegen weiterhin das Maß aller Dinge: Mit einem operativen Gewinn von umgerechnet rund 38 Milliarden US-Dollar machte der iPhone-Hersteller mehr Gewinn als die fünf gewinnstärksten europäischen Unternehmen zusammen.

VW an der Spitze
Bei den umsatzstärksten Unternehmen in Europa schob sich Volkswagen trotz Umsatzrückgangs an Shell vorbei. Der niederländische Ölkonzern verzeichnete ebenso wie die drittplatzierte BP deutliche Umsatzeinbußen aufgrund des niedrigen Ölpreises. Der deutsche Automobilkonzern Daimler und der Schweizer Bergbaugruppe Glencore komplettieren die Top-5 der umsatzstärksten Unternehmen Europas.
Unter den Top-300-Unternehmen Europas, gemessen am Umsatz, finden sich mit OMV (Platz 109), voestalpine (160), STRABAG (171) und Andritz (290) auch vier Vertreter aus Österreich. Das sind die Ergebnisse einer Studie der Prüfungs- und Beratungsorganisation EY, für die die Bilanzzahlen der jeweils 300 umsatzstärksten börsennotierten Unternehmen in Europa und den USA (ohne Banken und Versicherungen) analysiert wurden. Die Zahlen beziehen sich jeweils auf das erste Halbjahr des aktuellen Geschäftsjahres.

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red/stem, Economy Ausgabe Webartikel, 28.10.2016

Jährlich 50 neue Klassen

Jährlich 50 neue Klassen© Bilderbox.com

Wiens Schulsystem platzt aus den Nähten.

Wien wächst rasant – und die Bildungseinrichtungen müssen mitwachsen. Jährlich 2.500 Kinder mehr in Schulen oder Kindergärten stellen die Stadtverwaltung vor große Herausforderungen. Beim Ausbau setzt man – wohl auch aus Kostengründen – vor allem auf die Erweiterung oder Sanierung bestehender Einrichtungen, teils im nicht unumstrittenen „Holzbaracken“-Stil, aber auch auf Neubauten und das Bildungscampus-Modell.
Bis 2025 werde die heutige 1,8 Millionen-Stadt um zehn Prozent wachsen, bis 2045 um 20 Prozent, sagte Bildungsstadträtin Sandra Frauenberger (SPÖ) in der Bürgermeister-Pressekonferenz. Pro Jahr würden daher 50 neue Volksschule- und Neue Mittelschulklassen sowie 30 neue Kindergartengruppen benötigt werden.

Neue Schulbauten
Beim Ausbau setzt die Stadt auf vier Varianten. An bereits bestehenden Schulen werden wie schon bisher Zubauten in Holzbauweise errichtet. Weiters sollen bestehende Einrichtungen im Rahmen des Schulsanierungspaketes - für das von 2008 bis 2017 570 Mio. Euro budgetiert sind - in Schuss gebracht. Bisher wurden 95 Projekte umgesetzt. Dieses Paket soll laut Frauenberger nun bis 2023 verlängert werden.
Zusätzlich werden Schulneubauten realisiert. Dabei wird auch auf das Konzept des Bildungscampus mit Schulen und Kindergärten unter einem Dach gesetzt. Derzeit befinden sich zwei solcher Einrichtungen in der Donaustadt im Bau, für sechs weitere Standorte ist der Projektstart erfolgt.

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APA-Science/red/aha, Economy Ausgabe Webartikel, 27.10.2016

Gestures before contents

Gestures before contents© piqs.de/maharepa

The non-verbal communication plays a significant role when evaluating politicians.

(Vienna; english/german) The patterns of movement and the voices of politicians influence assessment of their personality. For example, sweeping lifting and lowering movements of the arms impart the impression of dominance. This could be demonstrated by a study funded by the Science Fund FWF.
Politicians compete daily for the attention of the electorate. "One should not underestimate the role of non-verbal communication. People judge others by their appearance, according to how they speak and move, and other outward appearances”, explains anthropologist Mark Koppensteiner. "Especially nowadays, when we often see politicians in short TV clips, the contents recede into the background."

Clips from the German Parliament
Test subjects were confronted with 16-second clips of political speeches from the German Parliament. The research team was surprised to find how much the subjects were guided by simple movement patterns in their assessments. "Many and sweeping movements with little variation in the height of amplitude are considered more extrovert", explains Koppensteiner. "Especially vertical movements, thus for example, lifting and lowering of the arms are classified as dominant. Thereby, a few sweeping high and low movements with the arms are sufficient to appear dominant. "
However, the movements alone do not influence the impression formation: "The tone of voice, intonation, and vocal pitch had a strong influence. In extroversion, friendliness and serenity, a coupling of voice and gestures was also shown as a commonly perceived signal", says Koppensteiner.

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Gesten vor Inhalten
Die nonverbale Kommunikation spielt bei der Bewertung von Politikern eine bedeutende Rolle.

Die Bewegungsmuster und Stimmen von Politikern beeinflussen die Beurteilung ihrer Persönlichkeit. So vermitteln beispielsweise ausladende Heb- und Senkbewegungen der Arme den Eindruck von Dominanz. Das konnte durch eine vom Wissenschaftsfonds FWF unterstützte Studie nachgewiesen werden.
Politiker buhlen täglich um die Gunst der Wählerschaft. „Man darf die Rolle der nonverbalen Kommunikation nicht unterschätzen. Menschen beurteilen andere nach ihrem Aussehen, danach, wie sie sprechen und sich bewegen, und nach anderen Äußerlichkeiten“, erläutert der Anthropologe Markus Koppensteiner. „Gerade heutzutage, wo wir Politiker meist in kurzen TV-Clips sehen, treten Inhalte in den Hintergrund.“

Clips vom deutschen Bundestag
Probanden wurden mit 16-sekündigen Clips von Politikerreden aus dem deutschen Bundestag konfrontiert. Das Forscherteam war überrascht, wie sehr sich die Versuchspersonen von einfachen Bewegungsmustern in ihren Einschätzungen leiten ließen. „Viele und ausladende Bewegungen mit wenig Variation in der Höhe der Amplitude werden als eher extravertiert eingeschätzt“, erklärt Koppensteiner. „Besonders vertikale Bewegungen, also beispielsweise das Heben und Senken der Arme, werden als dominant eingestuft. Dabei reichen wenige ausladende Hoch- und Tiefbewegungen mit den Armen, um dominant zu erscheinen.“
Jedoch beeinflussen nicht die Bewegungen allein die Eindrucksbildung: „Tonfall, Intonation und Stimmhöhe hatte einen starken Einfluss. Bei Extrovertiertheit, Freundlichkeit und Gelassenheit zeigte sich zudem eine Kopplung von Stimme und Gestik als gemeinsam wahrgenommenes Signal“, so Koppensteiner.

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red/stem/czaak, Economy Ausgabe Webartikel, 27.10.2016

NÖ bündelt Standorte von berufsbildenden Landesschulen

NÖ bündelt Standorte von berufsbildenden Landesschulen© piqs.de/uwe weinreich

Das Land NÖ legt angesichts sinkender Schülerzahlen Standorte von gewerblichen Berufsschulen und Landwirtschaftlichen Fachschulen in „Kompetenzzentren“ zusammen.

"Wir wollen zeitgemäße Strukturen schaffen", sagte Landesrätin Barbara Schwarz (ÖVP) bei der Präsentation des neuen Konzepts in St. Pölten. Die Zahl der Landwirtschaftlichen Fachschulen im Bundesland soll innerhalb von fünf Jahren von derzeit 18 auf zwölf verringert werden, jene der gewerblichen Berufsschulen von 19 auf 17.
"Einzelne Standorte sind mit sinkender Auslastung konfrontiert", sagte Gottfried Haber von der Donau-Universität Krems. In den Landesberufsschulen sei die Zahl der Schüler in den vergangenen drei Jahren von rund 20.000 auf 17.000 zurückgegangen. Durch eine "inhaltlich sinnvolle Konzentration von Ausbildungsangeboten" sollen Doppelgleisigkeiten und eine Kannibalisierung zwischen den Standorten vermieden werden, erklärte Haber.

"Es wird keine Kündigungen geben"
Gleichzeitig sollen die Lehrpläne im landwirtschaftlichen Bereich überarbeitet werden: "Die Ausbildung muss an künftige Berufserfordernisse angepasst sein", betonte die Landesrätin. Geplant ist außerdem, dass Schüler zwischen einzelnen Modulen wählen können. Gewünscht werden unter anderem Infos zu Bewerbung, Verträgen, Wirtschaftswissen und Know-how, um einen Businessplan zu erstellen, verwies Peter Filzmaier von der Donau-Universität Krems auf eine Online-Umfrage unter 577 Niederösterreichern zwischen 14 und 24 Jahren.
Die Zahl der Ausbildungsplätze werde durch die Zusammenlegung nicht reduziert. Der Personalstand soll langfristig sinken, indem Posten nicht nachbesetzt werden. "Es wird keine Kündigungen geben", betonte Schwarz. An den verbleibenden Standorten werden 100 Millionen Euro in zeitgemäße Infrastruktur wie Internate investiert. Schüler an Standorten von Landwirtschaftlichen Fachschulen, die aufgelassen werden, sollen ihre Ausbildung dort abschließen können, betonte Schwarz. Über die Nachnutzung der Gebäude gebe es Gespräche mit den Gemeinden.

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APA-Science/red/aha, Economy Ausgabe Webartikel, 27.10.2016

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