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23. Juli 2024

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Weitgehend schutzlose Daten

Weitgehend schutzlose Daten© Bilderbox.com

Die Mehrheit der Unternehmen in Österreich hat Nachholbedarf beim Datenschutz. Strengere Vorgaben und deutlich höhere Strafen ab Mai 2018 sollten hellhörig machen.

Im Mai 2018 tritt in allen Mitgliedstaaten der Europäischen Union die neue EU-Datenschutz-Grundverordnung in Kraft. Die Datenschutzbehörde kann bei Verfehlungen drastische Bußgelder verhängen: Die Strafzahlungen können bis zu 800 Mal höher sein als bisherige Strafsummen und bis zu vier Prozent des weltweiten Jahresumsatzes ausmachen – je nach Größe des Unternehmens können Strafzahlungen viele Millionen Euro ausmachen, bislang lag die Obergrenze in Österreich bei 25.000 Euro pro Vergehen.
Den österreichischen Unternehmen bleiben noch 13 Monate, um ihren Datenschutz an die neuen Richtlinien anzupassen. Das sind Ergebnisse des Trendbarometers „Datenschutz in Österreich“ der Prüfungs- und Beratungsorganisation EY. Dafür wurden über 30 österreichische Unternehmen – darunter auch mehrere ATX-Unternehmen – befragt.

Entsprechende Ausstattung der Ressourcen
„Mit den erhöhten Anforderungen der neuen Verordnung führt kaum ein Weg an der Einrichtung eines Datenschutz-Management-Systems vorbei“, so Gottfried Tonweber, Senior Manager IT Advisory bei EY Österreich. Der Datenschutz wird zwar bereits in mehr als zwei Drittel der Unternehmen als wichtiges Thema eingestuft. Dennoch geben 80 Prozent der Studienteilnehmer an, dass im eigenen Unternehmen nicht genügend finanzielle und personelle Ressourcen für den Datenschutz zur Verfügung stehen. In Deutschland sind immerhin 57 Prozent der Datenschutzbeauftragten zufrieden mit ihrer Ressourcenausstattung.
Bei 77 Prozent der befragten Unternehmen in Österreich arbeitet nur bis zu maximal eine Person im Datenschutzumfeld. Bei deutschen Unternehmen zeigt sich – auch aufgrund der bereits geltenden strengeren Anforderungen – ein gegenteiliges Bild: Dort beschäftigen 73 Prozent der befragten Unternehmen mehr als zwei Personen in ihrer Datenschutzabteilung.

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red/stem/mich, Economy Ausgabe Webartikel, 01.05.2017

Konjunktursommer in Österreich

Konjunktursommer in Österreich© piqs.de/lost phoenix

Die Industrie rechnet mit einem Konjunkturaufschwung in Österreich, das zeigt das aktuelle Konjunkturbarometer für das 1. Quartal 2017.

Das IV-Konjunkturbarometer erreicht ein Sechs-Jahres-Hoch. Noch bessere Werte wurden zuletzt im Sommer 2011 verzeichnet. Der Mittelwert aus den Beurteilungen der gegenwärtigen Geschäftslage und der Geschäftslage in sechs Monaten legt von +29 Punkten auf +34 Punkte zu.
Für einen robusten Aufschwung der heimischen Industrie spricht erstens die günstige Konstellation, dass zum ersten Mal seit drei Jahren während zwei aufeinander folgender Quartale sowohl der Indikator der aktuellen Geschäftslage (+48 Punkte nach +41 Punkten) als auch jener der Geschäftserwartungen (+21 Punkte nach +17 Punkten) nach oben weist. Zweitens hat der Aufschwung an Breite gewonnen – nur noch jedes siebenunddreißigste Unternehmen berichtet von einer schlechten Geschäftslage, während selbiges noch vor einem halben Jahr auf jedes neunzehnte Unternehmen zutraf.

Die Pessimisten und die Optimisten
Dennoch findet sich drittens keine Spur von Jubelstimmung, die auf ein konjunkturelles Überschießen hindeuten könnte. Denn auf Sicht von sechs Monaten schätzen unverändert drei Viertel der Respondenten aus der Industrie den Geschäftsgang als gleichbleibend ein, während sich der Anteil der Optimisten, die eine weitere Verbesserung erwarten, zu Lasten der Pessimisten kaum mehr, nämlich um nur noch zwei Prozentpunkte, erhöht hat.
Die Entwicklung der Gesamtauftragsbestände deutet eine Fortsetzung des Aufschwunges zumindest bis in den Sommer hinein an. Zum nunmehr dritten Mal in Folge nach zuvor fünf Quartalen mit konsekutiven Rückgängen nehmen diese abermals von +46 Punkten auf +52 Punkte zu. Im Gleichlauf weiten sich auch die Auslandsaufträge aus, die von +42 Punkten auf +48 Punkte zulegen.

Sorge um qualifizierte Arbeitsplätze
Nach der infolge einer anziehenden Auftragslage deutlichen Expansion der Produktionstätigkeit im Vorquartal nehmen die Unternehmen das Tempo ihrer Produktionsausweitung nunmehr leicht zurück. Der saisonbereinigte Wert auf Sicht eines Quartals geht von +22 Punkten auf +20 Punkte zurück. Die Aufhellung des Stimmungsbildes wirkt sich bei der Einstellungsneigung der Unternehmen am stärksten aus.
Der Saldo für den Beschäftigtenstand erhöht sich sprunghaft von +7 Punkten auf +25 Punkte. War im Vorquartal ein im Vergleich zum konjunkturellen Momentum eher unterkühlter Befund festzustellen, wurde diese Lücke nunmehr geschlossen. Der über die letzten Jahre hinweg aus Sorge vor einem Mangel an qualifizierten Arbeitskräften nicht konjunkturkonforme, systematisch leicht überhöhte Beschäftigtenstand wurde durch den einsetzenden Aufschwung im Vorquartal absorbiert, sodass nunmehr knapp jedes dritte Unternehmen zusätzliche Beschäftigte aufzunehmen plant. Daher sollte nicht nur die Beschäftigung in Österreich in den kommenden Monaten weiter zunehmen, sondern auch die Arbeitslosigkeit spürbar zurückgehen.

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red/stem/mich, Economy Ausgabe Webartikel, 01.05.2017

Industrie 4.0 aus der Cloud

Industrie 4.0 aus der Cloud© www.cncmonster.eu

Ein Niederösterreicher bringt die Industrie 4.0 zu kleinen Unternehmen – und damit auch die globale Vernetzung.

Auch kleinere Betriebe sollten bei der Industrie 4.0 mitmachen. Das will ein Unternehmen in Oed, Bezirk Amstetten, mit seiner online-Plattform Wirklichkeit werden lassen. „Auch wenn wir technisch schon so weit sind, dass die Maschinen untereinander kommunizieren können, sind doch die Kosten der Umrüstung für viele kleinere Produktionsbetriebe der Metallverarbeitung nicht erschwinglich. Hier können wir eine Lücke füllen“, sagt Daniel Auer, geschäftsführender Gesellschafter von cncMonster GmbH.
„Aus der Vernetzung der Abläufe von der technischen Zeichnung, der Angebotslegung bis zur Produktion mit Werkzeugauswahl haben wir eine Lösung geschaffen, die in der Cloud funktioniert und somit auch kleineren Betrieben die Möglichkeit gibt, nicht nur die Automatisierung voranzutreiben, sondern sich auch Zugang zum weltweiten Markt zu verschaffen“, erklärt Auer das Geschäftsmodell.

Kleinstmengen
Auf der Plattform können sich Unternehmen in der CNC-Zerspanung und Metallverarbeitung sowie deren potentielle Kunden eintragen. Durch freiwilligen Datenaustausch können die optimalen Werkzeuge für die jeweilige Fertigung und die Lieferanten der Rohstoffe organisiert werden. „Auch wenn man nur einen Einzelteil braucht, finden wir den am besten geeigneten Produzenten“, bekräftigt Auer und fügt an, dass besonders kleine Firmen von seiner Plattform profitieren können, die Plattform sich aber ebenfalls für die Großindustrie eigne.
Für den Raum Deutschland, Österreich und Schweiz ortet Auer 24.000 potentielle Nutzer, von denen sich bereits 500 registriert haben. Weiters gibt es auch schon Anbieter aus der Türkei, Spanien, Indien und Japan. „Gerade die günstige Produktion findet in Asien und Osteuropa statt, wo hingegen die komplexeren Dinge eher bei uns gefertigt werden“, erklärt Auer.

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NOe-Wirtschaftspressedienst/red, Economy Ausgabe Webartikel, 01.05.2017

Virtueller Weltrekordhalter

Virtueller Weltrekordhalter© Saturn_LenaHofmayr

Mehr als einen Tag brachte ein Oberösterreicher in der virtuellen Realität zu. Problematisch war nur der Schlafmangel.

28 Stunden, 43 Minuten und 24 Sekunden lang hat der Oberösterreicher Johannes Löffelmann spielend in der Virtual Reality (VR) verbracht und damit nicht nur den VRekord von Saturn geschafft, sondern einen offiziellen Guinness World Record nach Österreich geholt. Er ist nun offizieller Guinness World Records-Titelhalter mit der längsten VR-Gaming-Spielzeit.
Löffelmann hat ausgestattet mit einer PlayStation PS4 Pro und der PlayStation VR-Brille das VR-Game „Job Simulator: The 2050 Archives” gespielt. Dabei durfte er jede Stunde 10 Minuten Pause machen und diese 10 Minuten auch ansammeln, um sie am Stück zu verbrauchen. Das hat der Oberösterreicher auch getan und in der Nacht eine längere Pause von rund 40 Minuten eingelegt.

Große Herausforderung

„Die größte Herausforderung für mich war der Schlafmangel. Vor allem in den frühen Morgenstunden hatte ich einen Durchhänger“, so Löffelmann. Der 31-Jährige aus Weißkirchen an der Traun hat sich auch beruflich dem Thema Virtual Reality verschrieben. Mit seinem Unternehmen my360planet vermietet er nicht nur diverse VR-Devices, sondern programmiert auch Virtual Reality Anwendungen für Unternehmen.
Der von Saturn unterstützte Rekordversuch fand vor dem Gerngross auf der Wiener Mariahilfer Straße. Tausende Interessierte kamen, um live beim VR-Gaming von Johannes Löffelmann dabei zu sein, sich über Virtual Reality zu informieren und VR-Produkte selbst auszuprobieren. Der Live-Stream auf Facebook und Twitch erzielte eine Reichweite von über 211.000 Kontakten.

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red/stem/mich, Economy Ausgabe Webartikel, 01.05.2017

Vignette digital ja bitte

Vignette digital ja bitteBM Jörg Leichtfried und Asfinag-Vorstand Klaus Schierhackl © BMVIT

Zwei von drei Autofahrern wollen laut Verkehrsminister Jörg Leichtfried die Digitale Vignette. Die digitale Ergänzung der Klebeversion kommt mit dem Vignettenjahr 2018.

Ab Dezember 2017 bekommt die österreichische Klebevignette eine digitale Schwester. Verkehrsminister Jörg Leichtfried hat den entsprechenden Gesetzesentwurf dem Nationalrat vorgelegt. Nach einstimmigem Beschluss im Verkehrsausschuss erfolgt kommende Woche die Abstimmung im Plenum.

Automatische Verlängerung
Laut einer Umfrage halten 83 Prozent der befragten Autofahrer die Digitale Vignette für eine gute Idee. 60 Prozent wollen sie kaufen. Die Digitale Vignette ist an das Kennzeichen gebunden und kann ab November online oder über die ASFINAG-App „Unterwegs“ gekauft werden. Mit Sommer 2018 ist sie auch in Trafiken, Tankstellen und bei den Autofahrerclubs ÖAMTC und ARBÖ erhältlich. Ab Herbst 2018 gibt es zudem ein Vignetten-Abo mit der Möglichkeit zur automatischen Verlängerung.

Zahlreiche Vorteile
„Sie bringt Vorteile für rund 420.000 Wechselkennzeichenbesitzer, die künftig nur mehr eine Digitale Vignette für ihre Fahrzeuge kaufen müssen“, erklärt Leichtfried. Geht eine Autoscheibe mit Klebevignette zu Bruch, müsse keine Ersatz besorgt werden, der Umstieg auf die Digitale Vignette ist kostenlos. In speziellen Fällen wie etwa beim Wohnsitzwechsel besteht die Möglichkeit, die Digitale Vignette gegen einen Kostenersatz auf das neue Kennzeichen umzuschreiben, anstatt wieder ein Autobahnpickerl zu kaufen. Die Digitale Vignette ist ab November 2017 über den Webshop der ASFINAG oder über die App „Unterwegs“ erhältlich. Bezahlt wird mit Kreditkarte, Paypal oder Sofortüberweisung.

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red/stem, Economy Ausgabe Webartikel, 01.05.2017
Unabhängiges Magazin für Wirtschaft und Bildung 23.07.2024
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Österreich shoppt sich auf Europas Online-Gipfel

Österreich shoppt sich auf Europas Online-Gipfel© Bilderbox.com

Die Österreicher nehmen gemeinsam mit Großbritannien, Deutschland und Polen einen Spitzenplatz beim Online-Shopping ein.

Mit 10 Prozent vom gesamten Einkaufsvolumen liegen die Österreicher beim Einkaufen im Internet europaweit im Spitzenfeld. Ermittelt wurde das beim E-Shopper Barometer des Marktforschungsinstitutes Kantar auftrags der DPD-Group mit der Befragung von 23.450 Verbrauchern in 21 europäischen Ländern zum Thema Online-Shopping.
Neben europaweiten Trends wie etwa Mobile Commerce oder einer wachsenden Bereitschaft für Einkäufe in ausländischen Online-Shops zeigt diese bis dato umfangreichste Studie in diesem Segment auch die überragende Bedeutung komfortabler Versand-Services für den E-Commerce. Faktoren wie ein unkomplizierter Retourenprozess sowie Transparenz und Flexibilität bei der Paketzustellung gehören zu den wichtigsten Treibern einer Kaufentscheidung im Online-Shop.

Mehr Auslandskäufe
Europaweit haben 52 Prozent aller E-Shopper schon einmal in einem ausländischen Online-Shop eingekauft. Je nach Land gibt es aber sehr große Unterschiede: Besonders aufgeschlossen für einen Einkauf im Ausland sind Verbraucher aus Lettland (82 Prozent), Portugal (81 Prozent) und der Schweiz (79 Prozent). Österreich reiht sich mit 70 Prozent ebenfalls auf den vorderen Rängen ein. Bevorzugte Einkaufsländer der Österreicher sind Deutschland (76 Prozent), USA (32 Prozent) und China (31 Prozent).
Die Studie zeigt auch das große Wachstumspotenzial des internationalen E-Commerce: 31 Prozent der E-Shopper, die noch nie im Ausland eingekauft haben, beabsichtigen dies in Zukunft zu tun. Die wichtigsten Kriterien beim Online-Shopping sind Transparenz im Bezug auf Produkt Add-ons, Versandkosten und Rücksendeablauf sowie detaillierte Produktbeschreibungen und kostenloser Versand. Gründe, die am ehesten vom Online-Shopping abhalten, beziehen sich auf den Rückversand: komplizierte Abläufe, fehlende Transparenz bei den Richtlinien oder drohende Kosten.

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28.04.2017

Flieger aus dem Drucker

Flieger aus dem Drucker© Bilderbox.com

Neue im 3D-Druck angefertigte Komponenten machen Flugzeugbau bei Boing günstiger.

Das auf additive Fertigung spezialisierte Unternehmen Norsk Titanium wird 3D-gedruckte Titan-Strukturkomponenten für Boeing fertigen. Mit dem Boeing Dreamliner soll erstmals ein kommerzielles Flugzeug mit von der US-Luftfahrtaufsicht FAA zugelassenen Titanteilen aus dem 3D-Drucker abheben. Für Boeing bedeutet das Norsk zufolge Millioneneinsparungen bei wichtigen Strukturkomponenten.
Der 3D-Druck ist in den vergangenen Jahren immer alltagstauglicher geworden. Der aktuelle Deal zwischen Boeing und Norsk ist ein Meilenstein für die additive Fertigung und die Luftfahrt. Immerhin handelt es sich bei den Titanbauteilen für den Dreamliner um kritische Strukturkomponenten für ein Passagierflugzeug. Dass Boeing tatsächlich auf 3D-gedruckte Teile setzt, ist also ein Zeichen großen Vertrauens darin, dass die additiven Fertigungstechnologien bereits weit gereift sind.

Kostenreduktion
Boeing und Norsk haben beim Design der Komponenten, die Boeing jetzt bestellt hat, eng zusammengearbeitet. Die Fertigung erfolgt mit Norsks proprietärem RPD-Verfahren (Rapid Plasma Deposition). Dabei wird Titan in Argongas zum Schmelzen gebracht und schichtweise präzise aufgetragen. Nach eingehenden Tests waren Boeing und Norsk im Februar dieses Jahres soweit, damit Komponenten für die Zertifizierung durch die FAA vorzulegen. Jetzt beginnt die kommerzielle Fertigung.
Der Zulieferer ist davon überzeugt, dass er Boeing einen massiven Kostenvorteil bringen wird, wenn bis 2018 immer mehr Komponenten gedruckt werden. "Das bedeutet mindestens zwei bis drei Millionen Dollar Einsparungen pro Dreamliner", so Chip Yates, Vice President Marketing bei Norsk Titanium. Das wäre etwa ein Prozent des Katalogpreises von 225 bis 306 Millionen Dollar.

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PressetextAustria/red/stem, Economy Ausgabe Webartikel, 28.04.2017

Waldorfschüler bei Naturwissenschaften und Lesen besser

Waldorfschüler bei Naturwissenschaften und Lesen besser© Bilderbox.com

Schüler der Waldorfschulen zeigten in PISA-Studien spezifische Stärken und Schwächen.

Die österreichischen Waldorfschüler schneiden bei der PISA-Studie 2015 in Naturwissenschaften und Lesen signifikant besser ab als andere 15- bzw. 16-Jährige, in Mathematik sind ihre Ergebnisse hingegen schlechter. Das zeigt eine Sonderauswertung durch das Bildungsforschungsinstitut (Bifie). Für die Analyse wurden in einer Vollerhebung die Ergebnisse von 149 Schülern der bundesweit zehn Waldorfschulen mit dem Österreich-Schnitt verglichen. Die untersuchte Gruppe ist dabei speziell: Waldorfschüler sind deutlich öfter Akademikerkinder, ihre Eltern haben außerdem einen deutlich höheren beruflichen Status.

Kompakter
Die Ergebnisse der Sonderauswertung im Detail: In den Naturwissenschaften, dem Schwerpunktthema von PISA 2015, liegen die Kompetenzen der Waldorfschüler um sieben Punkte über dem Österreich-Schnitt. In Lesen haben sie acht Punkte Vorsprung, in Mathematik liegen sie hingegen acht Punkte zurück. Dass die Waldorfschüler trotz der vielen Akademikerkinder nicht noch besser abschneiden, liegt laut Angelika Lütgenhorst vom Waldorfbund an der speziellen Ausrichtung der Schulen.
An den Waldorfschulen gibt es sowohl weniger Risiko- als auch Spitzenschüler: Im Österreich-Schnitt können 31 Prozent in allen drei Bereichen (Lesen, Mathematik, Naturwissenschaften) nicht einmal die einfachsten Aufgaben lösen, an den Waldorfschulen sind es 23 Prozent. Gleichzeitig liefern österreichweit 15 Prozent besonders gute Ergebnisse in allen drei Kategorien, unter Waldorfschülern sind es nur acht. Für Lütkenhorst ist es erfreulich, dass die Waldorfschüler wie schon in den vergangenen Jahren in Naturwissenschaften und Lesen bessere Ergebnisse erreichen konnten als im Österreich-Schnitt. In Mathematik, wo die Resultate seit 2006 schlechter ausfallen als im Österreich-Schnitt, sieht sie "Reflexionsbedarf".

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APA-Science/red/stem, Economy Ausgabe Webartikel, 28.04.2017

Starke Frauen als Vorbilder

Starke Frauen als Vorbilder© ErnstYoung

EY lud Österreiche Managerinnen in die Österreichische Nationalbibliothek.

Die Prüfungs- und Beratungsorganisation EY, die mit der Initiative „Women. Fast Forward“ die Gleichstellung in Österreich fördert, lud zu einer Diskussions- und Kulturveranstaltung unter dem Titel „Starke Frauen in der Bildung“ in die Österreichische Nationalbibliothek.
Über 50 Managerinnen folgten der Einladung zu einem Kamingespräch zwischen Johanna Rachinger und Standard-Chefredakteurin Alexandra Föderl-Schmid, in dem die Generaldirektorin der Österreichischen Nationalbibliothek über ihren persönlichen Werdegang und ihre Erfahrungen als Frau im Spitzenmanagement erzählte.

Weibliche Führungskräfte als Impulsgeber
Elfriede Baumann, Partnerin bei EY Österreich, betonte die Bedeutung von prägenden Frauen für Wirtschaft und Gesellschaft: „Starke Frauen sind und waren schon immer wichtige Impulsgeber und sind wichtige Vorbilder für nachfolgende Generationen an weiblichen Führungskräften. Wir brauchen diese ‚Role Models‘, um zu untermauern, was viele Studien klar zeigen: Kein Unternehmen kann es sich mehr leisten, auf Frauen in Führungspositionen zu verzichten.“
Wie wichtig diese Bewusstseinsbildung sei, unterstreiche auch das Ergebnis einer aktuellen EY-Umfrage unter 900 Führungskräften in Österreich, wonach erstmals seit Befragungsbeginn die Mehrheit keinen positiven Zusammenhang zwischen Frauen in Führungspositionen und dem Erfolg eines Unternehmens sieht: „Natürlich ist Kompetenz keine Frage des Geschlechts. Natürlich machen weibliche Führungskräfte ein Unternehmen nicht automatisch erfolgreicher. Aber die Mischung macht’s – und erfolgreiche weibliche Role Models sind essenziell, um diese Erkenntnis breiter durchzusetzen“, so Elfriede Baumann.

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red/stem, Economy Ausgabe Webartikel, 28.04.2017

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