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23. Juli 2024

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Eine nachhaltige wellige Erfolgsgeschichte

Eine nachhaltige wellige Erfolgsgeschichte© Wellpappe_LudwigSchedl

Die österreichische Wellpappe-Industrie verzeichnete 2016 ein leichtes Absatzplus. Der Online-Handel ist weiterhin ein Wachstumstreiber.

Wellpappe ist leicht und trotzdem stabil und lässt sich vollständig recyceln. Dank ihrer Wellenkonstruktion bietet sie einen schützenden Polster für Güter aller Art und sorgt dafür, dass Lebensmittel oder Computer sicher, hygienisch und qualitativ hochwertig ankommen. "Verpackungen aus Wellpappe sind die Musterschüler der Kreislaufwirtschaft", sagt Max Hölbl, seit Jänner 2017 neuer Sprecher des Forum Wellpappe Austria. Sie bestehen zu 100 Prozent aus nachwachsenden Rohstoffen und sind biologisch abbaubar."
Neben den Fragen der Wirtschaftlichkeit rücken die Umwelteigenschaften von Verpackungen immer mehr ins Zentrum des öffentlichen wie unternehmerischen Interesses. Wellpappe kann heute bis zu 20mal wieder in der Produktion eingesetzt werden. Die Recyclingrate von Wellpappe liegt in Österreich bei rund 99 Prozent.

Absatzplus
Die Österreichische Wellpappe-Industrie hat 2016 insgesamt 979 Millionen Quadratmeter Wellpappe geliefert, das ist ein Absatzplus von 1,8 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Der Umsatz ist um 1,5 Prozent auf 500,9 Millionen Euro gestiegen. Die Entwicklung der Wellpappe Industrie entspricht damit dem allgemeinen Wirtschaftswachstum Österreichs für 2016, das laut WIFO bei 1,5 Prozent lag. "Nach eher verhaltenen ersten drei Quartalen gewann vor allem das letzte Quartal deutlich an Dynamik“, so Hölbl.
„Als Wachstumstreiber stellt sich weiterhin der Online-Handel heraus“, erklärt Hölbl. "Der Produktionsanteil für den E-Commerce liegt bei rund sieben bis zehn Prozent.“ Der Export ist leicht rückläufig (-1,0 Prozent). Hingegen ist der Import von Wellpappe-Erzeugnissen – plus 7,3 Prozent – gestiegen. Für 2017 rechnet Hölbl mit einem Mengenwachstum und Absatzplus von 1,5 Prozent.

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red/stem/cc, Economy Ausgabe Webartikel, 10.04.2017

Digitization yes, but not without networking

Digitization yes, but not without networking© T-Systems Austria

For a long time there was only one Queen among networks in companies.

An expert comment by Claus Haiden, Vice President telecommunications, T-Systems Austria. MPLS (multi-protocol label switching) as Internet-based technology, widely used in wide area networks (WAN) due to the high, guaranteed transmission performance and security. Today these classic networks face new challenges. On the other hand, the amount of data in company networks increases, each application places different demands on the network and being without Internet is not possible anymore.

Cloud computing, networked machines and products as well as digital collaboration lead to more and more data transfers via company networks. If companies still want the same network quality as before, they need to book bandwidth - and that costs. At the same time, the variety of applications and data transfer requirements is growing with Voice over IP (VoIP), Cloud services and mobile network access. In parallel, the data for the voice transmission via VoIP in the WAN require low latency times.

The future belongs to hybrid networks
Virtual private networks (VPNs) are advancing through the Internet. They network machines, vehicles and products, connect public clouds and mobile users to the corporate network, are available almost everywhere, and cost less than MPLS connections. However, they are far from achieving their quality because they do not allow traffic prioritization. A high network utilization can slow down transmission, especially internationally. Factors such as line length and their technology, copper or glass fibre have a greater impact on MPLS.
Neither a pure MPLS network nor an Internet VPN really meet all the requirements of companies, so corporate networks of the future need a hybrid approach. The MPLS network is also used as a backbone and Internet VPNs provide an alternative, mostly on secured tunnels (IP-Sec). Depending on the requirement or availability, the type of connection is different: only via MPLS, only via Internet or both. In a recent study, market researchers from Radiant Insights point out that the use of MPLS-IP-VPN services is expected to increase by combining video, voice and data on a platform, and the ability to provide scalable bandwidths.

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red/czaak; translation by economy, Economy Ausgabe Webartikel, 10.04.2017

Bitte kein Social Media!

Bitte kein Social Media!© piqs.de/helvetica

Auch in einer zunehmend digitalisierten Welt wünschen sich Konsumenten Kundenservice vor allem per Telefon.

Für den Großteil der Österreicher ist das Telefon die erste Wahl im Kundenservice. Auf die Frage nach dem bevorzugten Kontaktweg zu Unternehmen nannten 44 Prozent das Telefon als ihren Favoriten. In dringenden Fällen möchten sogar 65 Prozent beim Unternehmen anrufen können. Kostenlose 0800-Nummern werden dabei als kundenfreundlicher wahrgenommen. Das zeigt eine Studie von MindTake-Research.

Die Realität sieht anders aus
Auch wenn die Medien voll von Geschichten über den Kundenservice der Zukunft per Chatbot, Live-Chat und Social Media sind: Objektiv betrachtet sieht die Realität ganz anders aus. Nach wie vor greifen Kunden aller Altersschichten am liebsten zum Telefon, um ein Unternehmen zu kontaktieren. Bei der von atms beauftragten Studie wurden im Januar 2017 502 Österreicher zu Gratis-Hotlines befragt. Laut der Studie ist die Bekanntheit und Akzeptanz von 0800-Hotlines hoch. Über zwei Drittel der Befragten haben bereits bei Telefonnummern mit der Vorwahl 0800 angerufen, weitere 28 Prozent zumindest schon davon gehört. Lediglich 6 Prozent sagt eine 0800-Nummer gar nichts.

Erste Wahl
Für fast drei Viertel der Befragten ist das Telefon die erste (44 Prozent) oder zweite (28 Prozent) Wahl für die Kontaktaufnahme zu Unternehmen. Danach folgen die E-Mail und persönliche Gespräche vor Ort. Das Kontaktformular auf der Website nennen nur 7 Prozent als erste Wahl, Social Media steht mit 1 Prozent an letzter Stelle. Bei wichtigen oder dringenden Anliegen wird das Telefon noch häufiger genutzt – fast zwei Drittel der Befragten (65 Prozent) geben dabei dieser Kontaktform den Vorzug. „Die Studienergebnisse bestätigen, dass das Telefon auch im ‚digitalen Zeitalter‘ das am meisten genutzte Kontaktmedium ist und Konsumenten es keinesfalls missen wollen“, fasst Mag. Markus Buchner, Geschäftsführer atms, die Studienergebnisse zusammen.”

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red/stem/cc, Economy Ausgabe Webartikel, 10.04.2017

Intelligente Daten an der TU-Wien

Intelligente Daten an der TU-Wien© piqs.de/brian

An der TU Wien wird eine neue Stiftungsprofessur für Data Intelligence geschaffen.

Die Digitale Transformation produziert noch nie dagewesene Datenmengen, die Unternehmen vor neue Herausforderungen stellen. Hinter dem Begriff Data Intelligence verbirgt sich das Know-how, diese Daten auszuwerten und aufzubereiten, um komplexe Entscheidungsprozesse zu vereinfachen. Tools wie data mining, data forecasting oder network analysis liefern Entscheidungshilfen zum Beispiel für konkrete Geschäftsprobleme.
Die Stiftungsprofessur ist, voraussichtlich ab 1. Oktober 2017 und befristet auf fünf Jahre an der Fakultät für Informatik angesiedelt. „Mit der Kombination von Statistik und Informatik geben wir künftigen Data Scientists das optimale Rüstzeug für die Digitale Transformation mit auf den Weg“, erklärt Hannes Werthner, Dekan der Fakultät für Informatik.

Die Stiftungsprofessur wird durch Unterstützung der T-Mobile Austria Mutter Deutsche Telekom möglich. „Die Kompetenz der TU Wien zum Thema ‚Intelligente‘ Technologien und deren Gespür für die Industrie sind für uns ausschlaggebende Gründe für die Zusammenarbeit“, erklärt Raimund Schmolze, Vizepräsident der T-Labs.

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red/stem, Economy Ausgabe Webartikel, 10.04.2017

Freunde und Stars sind am wichtigsten

Freunde und Stars sind am wichtigsten© piqs.de/david shankbone

Die junge Generation ist wegen ihrer Freunde und den Stars auf Snapchat, Werbung und News lässt sie kalt.

Snapchat-User wenden sowohl traditionellen Medienunternehmen als auch der Werbung den Rücken zu. Das zeigt eine Studie der Marketingplattform Fluent mit über 3.000 Teilnehmern. Besonders besorgniserregend für Snapchat ist, dass die 18- bis 24-Jährigen die Werbeformate zu 80 Prozent ignorieren. Im Durchschnitt über alle Altersgruppen hinweg sind es immerhin noch 69 Prozent, die die Werbeanzeigen verweigern.

Schlechte Nachrichten
"Es geht hauptsächlich um exklusive lustige, witzige Inhalte. Zusätzlich zu der Kommunikationsmöglichkeit mit Freunden folgen sie Celebrities. Sie setzen sich nicht wirklich mit Werbung oder gängigen Nachrichtenseiten auseinander", erklärte Jordan Cohen, Fluent. Auf Snapchat vertretene Nachrichtenunternehmen wie CNN oder die New York Times können sich wenig Aufmerksamkeit verschaffen: 61 Prozent der Nutzer haben keine einzige Nachrichtenseite abonniert. Auch auf Sportnachrichten verzichtet die Hälfte der User und 57 Prozent lassen Entertainment-Seiten wie Daily Mail kalt.
Wie sich vor allem die Erkenntnisse über das mangelnde Interesse an Werbung auf den bevorstehenden IPO von Snapchat auswirken werden, bleibt abzuwarten. Die Bedürfnisse der jungen Zielgruppe zu erkennen, wäre jedenfalls vorteilhaft - immerhin sagte der Großteil der Befragten, dass er die App im Alter von 35 Jahren wohl nicht mehr nutzen würde, wodurch Snapchat eine Spielwiese für die junge Generation bliebe.

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PressetextAustria/red/stem, Economy Ausgabe Webartikel, 10.04.2017

Positive Effekte der Forschungsprämie

Positive Effekte der Forschungsprämie © piqs.de/tieger

Die Forschungsprämie wirkt vor allem bei jenen Firmen unterstützend, die kontinuierlich Forschung und Entwicklung (F&E) betreiben.

Die Forschungsprämie wurde im Jahr 2002 eingeführt und ist seit 2011 das einzige steuerliche Instrument in Österreich zur Förderung von F&E, das allen Unternehmen gleichermaßen zugänglich ist. In den vergangenen Monaten wurde die Prämie im Auftrag des Finanzministeriums vom IHS, der KMU Forschung Austria und WPZ Research evaluiert.
Im aktualisierten Regierungsprogramm wurde auch eine Steigerung der Forschungsprämie auf 14 Prozent festgeschrieben - die Anhebung, die rund 120 Millionen Euro kostet, soll im April im Ministerrat behandelt werden und 2018 in Kraft treten. Davon dürften Unternehmen, bei denen Forschung und Entwicklung heute kaum eine Rolle spielen, allerdings nicht profitieren - eine konkrete Anreizwirkung sei hier "kaum gegeben". Diese Unternehmen würden mehr durch die direkte Forschungsförderung angesprochen.

Standortrelevant
Wie dem Evaluierungsbericht zu entnehmen ist, wurden im Kalenderjahr 2015 knapp 502 Millionen Euro Forschungsprämie an 2.262 Unternehmen ausbezahlt. Eine Grobschätzung zeige, dass ein Euro mehr an Forschungsprämie zwischen 1,21 und 2,26 Euro mehr F&E-Ausgaben bewirkt. Die Forschungsprämie wird von rund 75 Prozent der forschungstreibenden Unternehmen in Österreich in Anspruch genommen. Darunter sind jeweils etwa ein Viertel Kleinst-, Klein-, Mittel- und Großunternehmen.
Die Forscher erkannten auch noch Effekte auf die Standortsicherung. So gaben 144 der befragten Unternehmen an, aufgrund der Forschungsprämie F&E-Aktivitäten nach Österreich verlagert oder mehr F&E-Verantwortung hier angesiedelt zu haben. Das Evaluierungsteam empfahl unter anderem, eine umfassendere Wirkungsanalyse des gesamten Fördersystems Österreichs durchzuführen, sobald die Daten von Bund, Ländern, Gemeinden und EU gemeinsam verfügbar seien.

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APA-Science/red/stem, Economy Ausgabe Webartikel, 10.04.2017
Unabhängiges Magazin für Wirtschaft und Bildung 23.07.2024
economy
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Zulassung für neue Therapie bei Kinderkrebs

Zulassung für neue Therapie bei Kinderkrebs© piqs.de/sharon pruitt

Österreichische Apeiron Biologics erhält von europäischer Gesundheitsbehörde grünes Licht für Immuntherapie des Neuroblastoms.

Das Biotechunternehmen Apeiron Biologics hat vom "Committee for Medicinal Products for Human Use" (CHMP) der europäischen Gesundheitsbehörde EMA (European Medicines Agency) die Empfehlung zur Marktzulassung für ihr Immuntherapeutikum des Hochrisiko-Neuroblastoms dinutuximab beta erhalten.

Wiener St. Anna Kinderspital als Nukleus
Dinutuximab beta wird für die Behandlung des Hochrisiko-Neuroblastoms bei Kindern ab 12 Monaten und darüber indiziert, die nach der Erstbehandlung eine teilweise oder vollständige Remission erfahren haben und für Patienten mit einem Rückfall oder einer refraktären (Anm. unbeeinflussbar) Erkrankung. Die Entwicklung von dinutuximab beta hat ursprünglich an der Wiener St. Anna Kinderkrebsforschung begonnen, initiiert durch die renommierte Kinderkrebsforscherin und Ärztin Ruth Ladenstein (economy berichtete).

Internationale klinische Studien mit mehr als 1.000 Patienten
Danach folgten zahlreiche internationale klinische Studien, die von der Siopen Neuroblastom-Studiengruppe und einer Gruppe der deutschen Universitätsmedizin Greifswald durchgeführt wurden. Im Jahr 2011 erwarb Apeiron die kommerziellen Rechte am Projekt und leitete sodann die Bemühungen zur Zulassung. Als Basis für die Einreichung zur Marktzulassung in der EU im Jahr 2015 dienten die Ergebnisse der klinischen Studien mit mehr als 1.000 behandelten Patienten.

Großer Erfolg für Apeiron Biologics
"Das Hochrisiko-Neuroblastom ist eine schwere Erkrankung mit einem großen medizinischen Bedarf. Diese Empfehlung ist ein ganz wichtiger Schritt in der erfolgreichen Entwicklung unseres Unternehmens“, freut sich Hans Loibner, CEO von Apeiron. "Die Empfehlung des CHMP ist ein wichtiger Meilenstein um dinutuximab beta Kindern mit der schweren Erkrankung des Hochrisiko-Neuroblastoms zur Verfügung zu stellen. Als nächsten Schritt planen wir, dinutuximab beta in den USA zur Zulassung einzureichen“, ergänzt Lee Morley, CEO von Eusa Pharma, das exklusiv die weltweite Vermarktung verantwortet.

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red/czaak, Economy Ausgabe Webartikel, 07.04.2017

Studenten als Lehrer

Studenten als Lehrer© piqs.de/worldislandinfocom

An die 1.000 Studenten unterrichten an Österreichs Schulen. So werden Engpässe abgefangen.

Bis 2025 gehen in Österreich jedes Jahr 3.000 bis 4.000 Lehrer in Pension, trotzdem gibt es laut Beantwortung einer parlamentarischen Anfrage durch das Bildungsministerium "prinzipiell" keinen Personalmangel. Engpässe durch Langzeitkrankenstände oder Karenzen werden neben Überstunden auch durch die Aufnahme nicht vollgeprüfter Lehrer abgefangen. Derzeit sind knapp 1.000 Studenten im Einsatz.

Viele Pensionierungen
In den AHS unterrichten besonders häufig Lehramtsstudenten: Hier sind es 432, an den berufsbildenden mittleren und höheren Schulen (BMHS) 180. Nach Bundesländern fallen hier vor allem Niederösterreich (268) und Wien (172) ins Gewicht. Laut Bildungsressort werden etwa Uni-Absolventen eingesetzt, die ihr Unterrichtspraktikum noch nicht komplett hinter sich gebracht haben. In den Pflichtschulen stehen 372 Lehramtsstudenten in der Klasse, wobei hier fast ausschließlich Wien betroffen ist.

Höhepunkt kommt 2020
Insgesamt gibt es mehr als 120.000 Lehrer in Österreich, wobei hier auch Karenzierte mitgezählt werden. Von diesen gehen 2018 laut Prognose des Bildungsressorts rund 3.100 in den Ruhestand, 2020 soll der vorläufige Höhepunkt mit etwas mehr als 4.000 Pensionierungen erreicht sein. Das Ministerium räumt allerdings ein, dass es bei diesem "Übertrittsratenmodell" Unsicherheitsfaktoren wie Pensionierungsverhalten, Berufsaustritte, Zenitkonto und Karenzen gibt. Dem standen 2015/16 knapp 4.000 Lehramts-Absolventen an den Pädagogischen Hochschulen (PH) gegenüber. Dazu kamen knapp 2.000 Absolventen eines Lehramtsstudiums an den Universitäten.

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APA-Science/red/stem, Economy Ausgabe Webartikel, 07.04.2017

Nutzung von Online-Medien genetisch vorbestimmt

Nutzung von Online-Medien genetisch vorbestimmt© piqs.de/phototroopers

Die Ergebnisse stellen personalisierte Online-Angebote infrage.

Wie ein Mensch das Internet nutzt, hängt von seinen Genen ab. Das haben Forscher des King's College London durch das Beobachten von ein- und zweieiigen Zwillingen bewiesen. Die Wissenschaftler haben sich auf die Frage konzentriert, weshalb sich das Nutzungsverhalten so stark unterscheidet.
Deshalb untersuchten sie die Aktivitäten von 8.500 sowohl eineiigen als auch zweieiigen Zwillingspärchen im Alter von 16 Jahren. Eineiige Zwillinge teilen 100 Prozent der Gene, während zweieiige Zwillinge nur zur Hälfte identisches Erbgut besitzen. Bei der Analyse hat sich herausgestellt, dass die Gene signifikante Auswirkungen auf die Internetnutzung hat. Die genetischen Folgen betreffen vor allem die Nutzung von Entertainment-Angeboten, sozialen Netzwerken, Lerninhalten und Gaming. Die Nutzung hängt von den Online-Medien selbst, aber auch von den Einflüssen ab, die passiv empfangen werden. Bei Zwillingen wird dieser Faktor ganz besonders deutlich.

Individuelle Präferenzen
"Die Leitkomponente dieser Genotyp-Umwelt-Korrelation bedeutet Auswahlmöglichkeit. Also, dass Individuen nicht einfach nur passive Rezipienten ihrer Umwelt sind, sondern aktiv ihre Erfahrungen selektieren. Diese Selektionen korrelieren dann mit ihren genetischen Neigungen", erklärt Robert Plomin vom King's College London.
Die Ergebnisse lassen Fragen aufkommen, ob personalisierte Medienagebote und das Ausmaß, in dem soziale Medien gefiltert werden, Menschen nur noch den Informationen aussetzen, die auch ihren Standpunkt vertreten. Somit würden dazu im Konflikt stehende Inhalte ausgesperrt. Aber auch in dieser Hinsicht seien individuelle Präferenzen von wichtiger Bedeutung. "Wenn eine Person womöglich Online-Medien bevorzugt, die seine Meinung vertreten, würde sich jemand anderes dazu entscheiden, auch andere Standpunkte zu sondieren", so Plomin.

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PressetextAustria/red/cc, Economy Ausgabe Webartikel, 07.04.2017

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