Unabhängiges Magazin für Wirtschaft und Bildung

22. Juli 2024

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Neujahrswunder an den Unis

Neujahrswunder an den Unis© unicater.de

Die Rektoren wollen überlaufene Fächer beschränken dürfen, der freie Hochschulzugang sei nicht mehr zeitgemäß, so die mit dem neuen Regierungspakt übereinstimmende Sichtweise der uniko.

Der Präsident der Universitätenkonferenz (uniko), Oliver Vitouch, hat mit den Aussagen von Bundeskanzler Christian Kern (SPÖ) zur Studienplatzfinanzierung schon "sein erstes Neujahrswunder" erlebt. Als Folge wünscht er sich eine Verordnungsermächtigung für Rektorate, in überlaufenen Fächern die Zahl der Plätze zu limitieren.
Den freien Hochschulzugang sieht Vitouch als nicht mehr zeitgemäß: "Während er 1972 goldrichtig war und den Zweck der Öffnung gut erfüllt hat, sind Wunsch und Wirklichkeit seit damals auseinandergegangen." Überhaupt müsse man vom "angeblich freien Zugang" sprechen, weil es ihn in vielen Fächern nicht mehr gebe. Und wo er noch existiere, gebe es schlechte Arbeitsbedingungen, hohe Drop-out-Raten und eine schlechte soziale Durchmischung. „Insgesamt müsse die Verbindlichkeit zwischen Unis und Studierenden steigen“, meinte Vitouch. „Das bedeute eine Art Sorgsamkeitspflicht für jene, die die Aufnahme geschafft und eine realistische Chance auf Beendigung des Studiums haben.“

Indirekte Finanzierung
Vitouch wünscht sich auch Änderungen im Privatuniversitätsgesetz: Für Privatunis gilt derzeit nur ein Finanzierungsverbot des Bundes - Länder und Gemeinden sind davon ausgenommen. Auf offene Ohren stößt Vitouch bei Vizekanzler Reinhold Mitterlehner. Auch er sehe sowohl das Qualitäts- als auch das Finanzierungsproblem. Bei letzterem sei es paradox, wenn er einerseits um Mittel für die Studienplatzfinanzierung streiten müsse, andererseits aber Länder mit Mitteln aus dem Finanzausgleich Privatuniversitäten errichteten: "Da habe ich eine indirekte Finanzierung."
Den freien Hochschulzugang sieht Mitterlehner ähnlich wie Vitouch. Bei einem fast vollständig budgetfinanzierten Hochschulsystem werde dieser nicht immer finanzierbar sei, erinnert er an die weitgehende Studiengebührenfreiheit.

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APA-Science/red/stem, Economy Ausgabe Webartikel, 15.02.2017

Hohe Auflösung im Nanometerbereich

Hohe Auflösung im Nanometerbereich© getec-afm.com

Innovative 3D-Mikroskope aus Langenlois erobern den Weltmarkt.

Einen völlig neuen Zusatz, der erstmals eine echte 3D-Darstellung der Nanowelt ermöglicht, hat die GETec Microscopy GmbH in Langenlois für Rasterelektronenmikroskope entwickelt. Das Gerät stößt weltweit auf großes Interesse, berichtet der geschäftsführende Gesellschafter Ernest Fantner.
„Dass wir so gute Kontakte nach China herstellen konnten, verdanken wir nicht zuletzt den Aktivitäten der Wirtschaftskammer Niederösterreich und der zwischen China und Österreich bestehenden Forschungskooperation. Hier sind viele Türen geöffnet und Kooperationen vorbereitet worden“, sagt Fantner. Bei dem von GETech neu entwickelten Zusatz namens AFSEM handelt es sich vom Typ her um ein Rasterkraftmikroskop, das man mit den meisten Elektronenmikroskopen kombinieren kann.

Thermische Analyse im Nanometerbereich
Der besondere Vorteil dieser Entwicklung besteht darin, dass die Proben nicht auf ein anders Mikroskop getauscht werden müssen, sondern zusätzlich zum bereits verwendeten Rasterelektronenmikroskop mit der Zuschaltung des AFSEM in 3D dargestellt werden. Fantner sagt weiter, dass das AFSEM eine fünf- bis zehnmal höhere Auflösung habe und darüber hinaus eine elektrische, magnetische und thermische Analyse mit Auflösung im Nanometerbereich machen könne, was weltweit einzigartig sei.
Produziert wird das AFSEM zusammen mit Partnern in Bulgarien und Kalifornien. Zum Vertrieb kooperiert man mit der Schweizer Firma Nanosurf. Bereits acht solcher Geräte sind schon in Forschungseinrichtungen im Einsatz, zum Beispiel in Berkeley und in Frankfurt. In Österreich werden sie in den Technischen Universitäten Wien und Graz sowie in der Montanuni Leoben verwendet. Obwohl das AFSEM auf den Nanobereich in der Forschung spezialisiert ist, wird es auch schon von einem Automobilhersteller zur Qualitätskontrolle eingesetzt. Für 2017 peilt die GETech Microscopy mit sieben Mitarbeitern einen Umsatz von etwa zwei Millionen Euro an.

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NOe-Wirtschaftspressedienst/red/stem, Economy Ausgabe Webartikel, 15.02.2017
Unabhängiges Magazin für Wirtschaft und Bildung 22.07.2024
economy
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Kleider machen Luftballons, aber Vorsicht beim Setzen

Kleider machen Luftballons, aber Vorsicht beim Setzen© ballonwerkstatt.at

Dass man mit Luftballons nicht nur Kinder unterhalten, sondern auch Damen einkleiden kann, zeigt der Einpersonenunternehmer Manfred Zwettler mit seiner Ballonwerkstatt in Schrems in Niederösterreich.

Seine Kreationen sind auf Events und für Fotoshootings sehr beliebt und auch bereits auf dem Life Ball getragen worden. Die Luftballonkleider bestehen nur aus Luftballonen, die mit einer speziellen Technik miteinander verwoben und so tragbar werden. Damit man diese Kleider auch bequem anziehen kann, haben sie sogar einen Reißverschluss. Alle Kleider sind eine Maßanfertigung für die jeweilige Trägerin und halten etwa 24 Stunden.

Walking Act auf Strassenfesten
Als sein besonderes Anliegen nennt Zwettler, dass seine Luftballons aus Naturlatex bestehen und nach ihrer Verwendung vollkommen kompostierbar sind. Pro Jahr fertigt er etwa 20 Kleider, die ab 400 Euro erhältlich sind und aus rund 150 Luftballons bestehen. Für ein Brautkleid mit Schleppe benötigt er etwa 800 Ballons. Neben den Luftballonkleidern bietet Zwettler auch Ballon-Shows an. Entweder als Walking Act auf Straßenfesten, wo er laufend Luftballontiere für Kinder macht oder als stationäre Show bei Kinderfesten oder Geburtstagsfeiern.
Weiters erstellt Zwettler Dekorationen für Events aller Art: „Hier sind der Fantasie kaum Grenzen gesetzt“, betont er. Von der Palme bis zum Schiff oder dem Firmenlogo ist so gut wie alles möglich. Begehrt sind auch kleine Geschenke aus Luftballons, wie Blumen, die bereits ab drei Euro erhältlich sind. Pro Jahr verarbeitet der Ballonkünstler etwa 50.000 Luftballons ausschließlich aus Naturlatex, die er über einen deutschen Importeur aus den USA bezieht. Als zweites unternehmerisches Standbein hat Zwettler die Elektrotechnik gewählt. Da ist er für Planungen von Elektroinstallationen in Häusern sowie Netzwerken unterwegs.

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NOe-Wirtschaftspressedienst/red/stem, Economy Ausgabe Webartikel, 14.02.2017

HTL-Projektideen verstärkt umsetzen

HTL-Projektideen verstärkt umsetzen© HTL Mödling

Eine Förder-Initiative der Industrie soll die HTL in NÖ noch innovativer machen.

Eine neue Initiative der Wirtschaftskammer Niederösterreich (WKNÖ) wird Extra-Geld für innovative Schulprojekte an den HTL in Niederösterreich bereitstellen. Die Aktion proHTL NÖ sei vorerst einmal für fünf Jahre geplant und soll „sicherstellen, dass innovative Projektideen nicht Theorie bleiben, sondern in der Praxis umgesetzt werden“, stellte Helmut Schwarzl, der Obmann der chemischen Industrie in Niederösterreich fest.
Für WKNÖ-Vizepräsident Dieter Lutz sind „Fachkräfte mit Stärken im naturwissenschaftlichen Bereich die Grundlage für Innovationen und damit für Qualität und Wettbewerbsfähigkeit“. Die fortschreitende Digitalisierung steigere den Bedarf an HTL-Absolventen zusätzlich. Landesschulratspräsident Johann Heuras rückte die Bedeutung der Vernetzung zwischen Schule und Wirtschaft ins Licht. Mittlerweile würden bereits 40 Prozent aller Diplomarbeiten auf diese Weise initiiert. Darüber hinaus sei proHTL NÖ aber auch bestens geeignet, die Vernetzung der einzelnen HTL-Abteilungen und auch die interdisziplinäre Vernetzung voranzutreiben.
In den 14 HTL im Land unterrichten an 16 Standorten derzeit rund 1.300 Lehrkräfte mehr als 11.300 Schüler. Im Vorjahr haben 1.300 Absolventen eine der blau-gelben HTL verlassen. Im Rahmen des Förder-Wettbewerbs kann eine HTL bis zu 70.000 Euro für ein innovatives Schulprojekt erhalten. Gefördert werden Investitionen im Maschinenbau sowie in der Elektrotechnik, Mechatronik und Informatik. Projekte können vom 1. Februar bis 31. März eingereicht werden. Ende April/Anfang Mai wird entschieden, welches Projekt oder welche Projekte den Zuschlag bekommen. Die eigentlich Projektarbeit startet mit dem Schuljahr 2017/2018.

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NOe-Wirtschaftspressedienst/red/stem, Economy Ausgabe Webartikel, 14.02.2017

Instagram mit den größten Werbezuwächsen im Netz

 Instagram mit den größten Werbezuwächsen im Netz© instagram

100 Millionen neue Mitglieder in sechs Monaten bei Instagram. Auch Facebook, Pinterest, LinkedIn und Twitter legen bei Werbeumsätzen stark zu, so eine aktuelle US-Studie.

Unternehmen haben im abgelaufenen Geschäftsjahr gegenüber 2015 rund 65 Prozent mehr für Werbung auf Facebook, Twitter, LinkedIn, Instagram und Pinterest ausgegeben. Allein die Fotosharing-Plattform Instagram ist dabei auf der Überholspur und verzeichnete die höchsten Wachstumsraten der fünf vom US-Medientech-Firma 4C untersuchten Social-Media-Dienste.

Neue User durch neue Features
4C hat 900 Marken und deren Medienausgaben beziehungsweise deren soziale Aktivitäten auf den fünf Plattformen genauer analysiert. Die Studie zeigt, dass die Werber um 138 Prozent mehr bezahlte Werbung auf Instagram schalteten als noch ein Jahr zuvor. Die Facebook-Tochter konnte 2016 durch neue Features eine Vielzahl von neuen Usern gewinnen. So können seit August Mitglieder und Marken kurze Foto- und Video-Storys posten, die nach 24 Stunden wieder verschwinden. Allein in den vergangenen sechs Monaten erhöhte sich die Mitgliederzahl um 100 Millionen auf 600 Millionen Accounts.
Gerade Marken für Heim und Garten, aber auch Dienstleistungen haben ihre Ausgaben auf Instagram hochgeschraubt. LinkedIn durfte sich über das zweithöchste Wachstum mit einem Anstieg von 130 Prozent freuen. Pinterest wuchs um 109 Prozent zwischen dem vierten Quartal 2015 und dem vierten Quartal 2016. Facebook konnte zwischen 2015 und 2016 seine Werbeeinnahmen um 74 Prozent steigern, während Twitter seine nur um ein Viertel erhöhte.

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PressetextAustria/red, Economy Ausgabe Webartikel, 14.02.2017

Fleckerlteppich für Flüchtlinge

Fleckerlteppich für Flüchtlinge© Caritas

Das Angebot an Deutschkursen für Flüchtlinge ist von gravierenden Unterschieden zwischen den Bundesländern gekennzeichnet.

Ob Flüchtlinge gut Deutsch lernen, hängt auch davon ab, in welchem Bundesland sie landen: Während Tirol, Wien und Salzburg vergleichsweise gute Kursangebote bereitstellen, bilden Vorarlberg, Kärnten und das Burgenland die Schlusslichter. Zu diesem Ergebnis kommt eine österreichweite Recherche der Menschenrechtsorganisation SOS Mitmensch.
Erhoben wurde dabei, ob es im jeweiligen Bundesland einen Masterplan für flächendeckende Deutschkurse gibt, wie viele Asylsuchende tatsächlich einen Kurs besuchen können, wie intensiv die Kurse sind, welche Kursniveaus angeboten werden und wie lange die Wartezeiten sind. Auffallend sind die extremen Unterschiede zwischen den neun Bundesländern. So erreichen die Kurse zwischen 25 und 86 Prozent der Asylsuchenden. Unterrichtet wird zwischen einer und 20 Stunden pro Woche.

Lippenbekenntnisse
"Obwohl von Regierungsseite immer wieder betont wird, Sprache sei der Schlüssel zur Integration, ist Österreich derzeit ein Fleckerlteppich was die Bereitstellung von Deutschkursen betrifft", kritisierte SOS Mitmensch-Sprecher Alexander Pollak in einer Aussendung. "Für Asylsuchende ist es ein Lotteriespiel, ob sie in einem Bundesland landen, das Deutsch lernen ermöglicht, oder ob sie für Monate oder sogar Jahre zum Herumsitzen und Nichtstun verdammt sind", so Pollak.
Bei der Organisation spricht man von einem vorläufigen Vergleich, da in manchen Ländern Maßnahmen erst im Anlaufen sind. In einigen Monaten werde es eine neuerliche Überprüfung geben. Der zuständige burgenländische Landesrat Norbert Darabos (SPÖ) nimmt "kopfschüttelnd" zur Kenntnis, dass die Hilfsorganisation "mit falschen Zahlen" hantiere. Im Burgenland hätten bereits über 900 Asylwerber vom Land finanzierte Sprachkurse besucht.

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APA-Science/red/stem, Economy Ausgabe Webartikel, 14.02.2017

Computerfehler einfach wegrechnen

Computerfehler einfach wegrechnen© IST

In einem vom Wissenschaftsfonds FWF finanzierten Projekt werden schnelle mathematische Analysemethoden entwickelt, um die Sicherheit von Computerprogrammen und Hardware zu erhöhen.

Computermethoden für Software-Tests gibt es schon lange, jedoch wuchs die Komplexität der Programme in den vergangenen Jahren stetig, während die Leistungsfähigkeit der Testmethoden hinterherhinkte, insbesondere was ihre Geschwindigkeit angeht. Der Computerwissenschafter Krishnendu Chatterjee beschäftigte sich in einem vom Wissenschaftsfonds FWF finanzierten Projekt mit der Analyse von Computersystemen mittels mathematischer Methoden, die Softwaretests signifikant beschleunigen sollen.

Anwendung der Graphentheorie
Für die mathematische Analyse von Computersystemen wird die sogenannte "Graphentheorie" genutzt. Ihr Gegenstand sind Objekte, die man sich als Netzwerke aus miteinander verbundenen Punkten oder Knoten vorstellen kann. Computersysteme lassen sich mathematisch als Graphen darstellen: Ein Knoten steht für einen bestimmten Zustand, in dem sich das System befindet, eine Kante steht für einen Übergang zwischen zwei Zuständen.
Dieser Rahmen ist besonders geeignet für die Prüfung von Computersystemen. Gemeinsam mit Projektpartnerin Monika Henzinger von der Universität Wien untersuchte er, wie die Methoden der Graphen-Algorithmen adaptiert und erweitert werden müssen, um wirklich bessere Algorithmen für die Probleme zu bekommen, die in komplexen Computersystemen von heute entstehen können.

Geschwindigkeitsschranken durchbrochen
Es gelang, mehrere seit den Neunzigerjahren bestehende Schranken für die Geschwindigkeit bestimmter Verifikationsalgorithmen zu durchbrechen, etwa im Bereich sogenannter "Markov Decision Processes". Das sind Modelle, die mehrere Auswahlmöglichkeiten und ein Zufallselement beinhalten. "Ein Beispiel ist die Entwicklung von Robotern", erklärt Chatterjee. "Ein Roboter interagiert mit einer Umgebung, in der es Unsicherheit gibt, und er hat Auswahlmöglichkeiten, kann etwa nach links oder rechts gehen."
Für viele Anwendungen ist die Beantwortung der Frage zentral, welche Ereignisse in so einem Modell mit absoluter Sicherheit eintreten. "Der bisher effizienteste Algorithmus dafür war aus 1995 und hatte quadratische Komplexität", sagt Chatterjee. Damit ist gemeint, dass etwa ein doppelt so großes System die vierfache Laufzeit benötigt. "In unserem Projekt konnten wir diese Grenze mit Graph-algorithmischen Techniken überwinden." In einem Folgeprojekt will Chatterjee nun unter anderem untersuchen, wie sich die neuen Erkenntnisse in der Praxis umsetzen lassen.

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red, Economy Ausgabe Webartikel, 14.02.2017

Kleinster Lautsprecher der Welt kommt aus Graz

Kleinster Lautsprecher der Welt kommt aus Graz© usound

Handy-Lautsprecher werden nun digital, einem österreichischen Unternehmen ist der Durchbruch gelungen.

Das Grazer Start-up USound will mit seinen Mikro-Lautsprechern für Smartphones den Handymarkt aufmischen. Das vor drei Jahren gegründete Unternehmen hat sich nun weitere 12 Mio. Euro Kapital für den Markteintritt geholt. USound bastelt seit mehreren Jahren am kleinsten Lautsprecher der Welt. Nun ist dieser marktreif, die Produktion steht kurz bevor. Die Gründer von USound haben ihre auf der MEMS-Technologie (Micro Electronic Mechanical Systems) basierenden Lautsprecher mit zahlreichen Patenten abgesichert.
Der Lautsprechermarkt ist dank neuer Halbleitertechnologien im Umbruch. In Smartphones sind Lautsprecher der letzte wichtige analoge Bauteil, ihre Soundqualität ist oft mäßig. Seit dem Patent von Werner von Siemens aus dem Jahr 1877 haben sich die weitverbreiteten elektrodynamischen Lautsprecher technologisch nur wenig weiterentwickelt.

Namhafte Kunden
Die drei USound-Gründer Ferruccio Bottoni, Andrea Rusconi-Clerici und Jörg Schönbacher haben eine extrem kleine, energieeffiziente und erstmals digitale Version eines Miniaturlautsprechers entwickelt. In einem ersten Schritt sollen diese in Kopfhörern zum Einsatz kommen, danach in Smartphones und anderen Bereichen, so der Wunsch des Gründerteams. USound ist laut Angaben bereits im Gespräch mit großen Handykonzernen, dem Vernehmen nach auch mit einem chinesischen Hersteller. Ob auch Apple dabei ist, verriet Bottoni nicht. Erste Kundenaufträge seien bereits eingelangt.
Mit dem frischen Geld soll ab dem Frühjahr die Serienproduktion finanziert werden. Das Grazer Unternehmen fertigt die Lautsprecher nicht selbst, sondern lässt diese in Schweden und Althofen in Kärnten produzieren. "Wir sind auch im Gespräch mit großen Halbleiterherstellern im EU-Raum", so USound-Chef Bottoni.

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APA-Science/red/stem, Economy Ausgabe Webartikel, 14.02.2017

Immer mehr Betriebe in Österreich wollen Flüchtlinge einstellen

Immer mehr Betriebe in Österreich wollen Flüchtlinge einstellen © pics.de

85 Prozent der österreichischen Unternehmen wollen Flüchtlinge mit Arbeitsberechtigung in ihrem Betrieb anstellen. Bereits jeder neunte beschäftigt zumindest einen.

Zu diesem Ergebnis kommt die Umfrage „Flüchtlinge in österreichischen Mittelstandsunternehmen“ der Prüfungs- und Beratungsorganisation Ernst & Young. Für die Studie wurden insgesamt 900 mittelständische Unternehmen in Österreich telefonisch befragt. Aktuell sind fast 28.000 Asylberechtigte aus Nicht-EU-Ländern beim Arbeitsmarktservice als arbeitssuchend gemeldet, 2017 wird diese Zahl laut Prognosen steigen. Die erfolgreiche Integration in den Arbeitsmarkt stellt demnach eine der zentralen Herausforderungen in den nächsten Jahren dar.
Eine besondere Rolle kommt dabei den mittelständischen Unternehmen in Österreich zu. Denn Flüchtlinge sind als Arbeitskräfte im österreichischen Mittelstand gefragter denn je: 33.000 mittelständische Betriebe bekunden ihre Einstellungsbereitschaft. Seit Beginn der Umfrage im Jänner 2016 (76 Prozent) ist dieser Wert kontinuierlich gestiegen. 57 Prozent würden Flüchtlingen sogar unabhängig von ihrem Asylstatus eine Stelle geben. Befeuert werden diese Pläne durch den seit dem Vorjahr weiter verschärften Fachkräftemangel: Momentan haben drei Viertel der Unternehmen in Österreich laut eigenen Angaben Schwierigkeiten, geeignete Mitarbeiter für offene Stellen zu finden – gleichzeitig wollen aber 29 Prozent in den kommenden sechs Monaten zusätzliche Stellen schaffen.

Akuter Fachkräftemangel
Dazu Helmut Maukner, Country Managing Partner von EY Österreich: „Viele Betriebe suchen händeringend nach geeigneten Fachkräften für vakante Stellen. Demensprechend ist auch die Bereitschaft, Flüchtlinge anzustellen, so groß wie noch nie. Immer mehr setzen diese Pläne auch in die Realität um: Jedes neunte Mittelstandsunternehmen in Österreich beschäftigt momentan zumindest einen Flüchtling.“
In absoluten Zahlen arbeitet momentan bei 4.300 mittelständischen Betrieben in Österreich zumindest ein Flüchtling, bei knapp 1.100 sind sogar vier oder mehr beschäftigt. In Oberösterreich sind es besonders viele: Dort haben 16,7 Prozent der Betriebe einen oder mehrere Flüchtlinge angestellt. Dahinter folgen Unternehmen aus der Steiermark (14,6 Prozent) und Salzburg (12,4 Prozent). In Niederösterreich (4,2 Prozent), Kärnten (6,2 Prozent) und dem Burgenland (7,4 Prozent) finden sich hingegen in den wenigsten Unternehmen Flüchtlinge unter den Beschäftigten.

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red, Economy Ausgabe Webartikel, 14.02.2017

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