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22. Juli 2024

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Weltkrebstag: Paradigmenwechsel in der zielgerichteten Krebstherapie

Weltkrebstag: Paradigmenwechsel in der zielgerichteten Krebstherapie(C) krebsratgeber.at

Innovative Substanzen verbessern Prognose und Lebensqualität

Die medizinische Forschung hat in der Krebstherapie in den vergangenen Jahren enorme Fortschritte erzielt. Fast vierteljährlich werden neue Therapien zugelassen bzw. das Einsatzgebiet der innovativen Immuntherapie um weitere Tumorarten ergänzt. Somit wird die Lebenserwartung der Patienten deutlich verlängert und ihre Lebensqualität signifikant verbessert. Experten sprechen von einer "Revolution in der Onkologie".
In vielen Bereichen der Tumortherapie fanden in jüngster Zeit enorme Entwicklungen statt. Beispielsweise läuft in der Behandlung von Tumoren des Urogenitaltraktes derzeit ein Paradigmenwechsel - diese Tumore sind wesentlich besser behandelbar als noch vor wenigen Jahren. "In Abhängigkeit von der Tumorart ist heute Langzeitüberleben auch in fortgeschrittenen Stadien möglich, die früher in kürzester Zeit zum Tod geführt haben", berichtet Manuela Schmidinger, Professorin an der Univ. Klinik für Innere Medizin I und Klinischen Abteilung für Onkologie sowie Programmdirektorin metastasiertes Nierenzellkarzinom an der MedUni im Wiener AKH.

Beispiel Blasenkarzinom
Aktuellstes Beispiel ist das Blasenkarzinom, der neunthäufigste Tumor des Menschen. Bisher bestand die Erstlinientherapie bei Metastasierung aus platinhältigen Chemotherapien, viele Patienten sind jedoch nicht einmal zu Behandlungsbeginn fit genug dafür. Nach Versagen dieser Therapie standen bisher kaum wirksame Optionen zur Verfügung. Daher war das metastasierte Urothelialkarzinom bisher mit einer schlechten Prognose verbunden.
Nach mehr als 30 Jahren ohne wesentliche Behandlungsfortschritte brachte die Entwicklung des Immuntherapeutikums Atezolizumab einen dramatischen Durchbruch.
„In Europa ist Atezolizumab derzeit noch nicht zugelassen", so Schmidinger. Aufgrund der positiven Studiendaten aus der Phase-II-Studie IMvigor 210 hat jedoch bereits die US-amerikanische FDA (Food and Drug Administration) erste Schritte gesetzt und eine beschleunigte Zulassung von Atezolizumab für die Behandlung von Patienten mit bestimmten Formen von lokal fortgeschrittenem oder metastasierendem urothelialen Karzinom erteilt. Schmidinger ist optimistisch, dass sich die Prognose urologischer Tumoren weiter dramatisch verbessern wird: „Durch Kombination der besten Strategien wird die Zukunft urologischer Therapien noch wesentlich vielversprechender.“

Comprehensive Cancer Center (CCC) an der MedUni Wien und dem AKH
Einen zentralen Beitrag zu den stetigen Verbesserungen in der Krebsbehandlung leistet auch das CCC der Medizinischen Universität Wien und des Allgemeinen Krankenhauses unter der Leitung von Univ.-Prof. Christoph Zielinski, Leiter der Univ. Klinik für Innere Medizin I sowie der Klinischen Abteilung für Onkologie. Das 2010 gegründete CCC vernetzt alle Berufsgruppen der MedUni Wien und des AKH Wien, die Krebspatienten behandeln, Krebserkrankungen erforschen und in der Lehre bzw. der Ausbildung in diesem Bereich aktiv sind. Wesentliche Pfeiler sind hierbei u.a. Tumorboards. "Diese stellen die Basis interprofessioneller Therapieempfehlungen in der Onkologie dar und sind Schlüssel zu einer individuellen, bestmöglich abgestimmten Versorgung jeder einzelnen Patientin und jedes einzelnen Patienten unter Einschluss des Wissens aller um die jeweilige Erkrankung sich rankenden Disziplinen", erklärt Zielinski.
Des Weiteren wurden sogenannte "Units" errichtet, die den Bogen zwischen der klinischen Versorgung von Patienten mit bestimmten Krebsarten, der klinischen Forschung und der Grundlagenforschung spannen sollen. Darüber hinaus wurde die Plattform für "personalisierte Medizin in der Onkologie" (Molecular Diagnostics and Treatment in Oncology) etabliert. Diese bündelt die Expertise zur individualisierten Behandlung und fördert die Forschungsbemühungen auf diesem Gebiet.

Unterstützung im Berufsleben
Patienten leben trotz bzw. mit ihrer Tumorerkrankung deutlich länger als vor zehn, zwanzig Jahren. Moderne personalisierte Therapien werden die Chancen auf ein Langzeitüberleben weiter steigern. „Und damit rückt, neben dem Überleben, ein neuer Aspekt immer mehr in den Blickwinkel: die Lebensqualität und das Leben mit Krebs im Alltag", betont Univ.-Prof. Paul Sevelda, Vorstand der Abteilung für Gynäkologie und Geburtshilfe im Krankenhaus Wien-Hietzing und Präsident der Österreichischen Krebshilfe.
Viele Menschen mit Krebs stehen mitten im Berufsleben. Die meisten sind während der Behandlung nicht in der Lage, ihrer Tätigkeit wie bisher nachzugehen. In der ersten Zeit der Erkrankung ist es notwendig und verständlich, dass die medizinische Behandlung, der Verlauf und die Wirksamkeit der Therapie im Mittelpunkt des Interesses der Patienten stehen. Berufspausen sind aber meist unumgänglich. Betroffene erleben in dieser Phase existenzielle sowie berufliche Unsicherheiten. „In den Krebshilfe-Beratungsstellen verzeichnen wir ein deutliches Ansteigen an der Notwendigkeit spezieller Beratungen zum Thema „Krebs und Beruf'", so Sevelda.

Teilzeitkrankenstand soll in Regierungsprogramm
Viele Patienten würden gerne nach der Therapie ihre Arbeit wiederaufnehmen, können aber ihre volle Leistung noch nicht erbringen. Bis dato wurden sie faktisch gezwungen, solange im Krankenstand zu verbleiben, bis sie zu 100 Prozent einsatzfähig sind. Es gab aber auch viele Krebspatienten die zu 100 Prozent arbeiten gingen, obwohl sie sich erst zu 50 Prozent einsatzfähig fühlten und sich damit überforderten. Die Österreichische Krebshilfe hat deshalb die Bundesregierung aufgefordert, die Möglichkeit eines "Teilzeitkrankenstandes" in das Regierungsprogramm aufzunehmen.
Nach sieben Jahren zäher Verhandlungen wurde die Wiedereingliederungsteilzeit Ende 2016 gesetzlich verabschiedet und tritt mit 1. Juli 2017 in Kraft. Damit besteht die Möglichkeit, eine Herabsetzung der wöchentlichen Normalarbeitszeit für die Dauer von ein bis sechs Monaten mit dem Arbeitgeber zu vereinbaren - mit einer einmaligen Verlängerungsmöglichkeit (bis zu drei Monaten). Patienten haben - sofern sie sich in einem privatrechtlichen Arbeitsverhältnis befinden und dieses davor mindestens drei Monate angedauert hat - die Möglichkeit, so schrittweise in den Arbeitsprozess zurückzukehren und sich stufenweise an die Anforderungen des Berufsalltages anzunähern.

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red, Economy Ausgabe Webartikel, 07.02.2017

Kunsthandwerk aus Beton: Eine Mutter macht Karriere

Kunsthandwerk aus Beton: Eine Mutter macht Karriere(C) dekolux

Eine 38jährige Mutter hat sich mit der Herstellung von handgefertigten Dekorationen aus Beton erfolgreich selbständig gemacht.

Ob Pflanztöpfe, Vogelbäder, Garten- und Geburtsschilder, Kerzen- und Teelichthalter, Haussegen, Türschilder oder Grabteller - alles entsteht in nicht selten wochenlanger Detailarbeit entsprechend dem Geschäftsslogan „mit Liebe handgemacht“.
„Für mich ist es wichtig, jedes Stück nach den Wünschen des Kunden individuell zu fertigen,“ erklärt Brigitte Pils, eine 38-jährige ehemalige Handelsangestellte und Mutter von vier Kindern aus Neustadtl an der Donau (NÖ). Allein das Mischen, Gießen und Binden des Betons, das Schleifen und Waschen bis zum Untergrundvorbreiten, Beschriften, Aufbringen von Schutzlack und die restlichen Dekorationen erfordern einen Arbeitsprozess bis zu drei Wochen.

Hobby wird zum Beruf
Die Geschäftsidee kam Pils „auf der Suche nach außergewöhnlichen Geschenken für Familie und Freunde. Im World Wide Web bin ich auf den Werkstoff Beton gestoßen und dachte, ich versuche es einmal. Es hat mir sofort großen Spaß gemacht, und immer mehr der Beschenkten fragten mich, wo ich das gekauft hätte.“
Zu ihren Kunden zählen Menschen, die rustikale Deko mögen und Wert auf Handgemachtes aus Österreich legen, sowie Leute, die zu besonderen Anlässen Außergewöhnliches suchen. Sonst kommen Betondekorgegenstände mittlerweile beinahe ausschließlich aus Fernost. „Ich bereue es keine Minute, mich selbständig gemacht zu haben“, sagt Pils, die ihr kreatives Startup „Dekofux“ genannt hat. „Einen normalen Job zu finden, ist als Mutter von vier Kindern sehr schwierig. Nun habe ich mein Hobby zum Beruf gemacht, kann mir meine Zeit selber einteilen und bringe Familie und Job in Einklang.“ Auf ihrer Homepage gibt es auch einen Webshop.

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NOe-Wirtschaftspressedienst/red, Economy Ausgabe Webartikel, 07.02.2017

Krebstag im Wiener Rathaus am 14. Februar 2017

Krebstag im Wiener Rathaus am 14. Februar 2017(C) wien.gv.at

Aufklärung und Erfahrungsaustausch sind für Krebspatienten und ihre Angehörigen besonders wichtig. Der Verein "Leben mit Krebs" lädt daher auch 2017 wieder zum Krebstag ins Wiener Rathaus.

Am Dienstag, 14. Februar, 10-15 Uhr, bieten namhafte Referenten bei freiem Eintritt ein umfassendes Vortragsprogramm inklusive einer Podiumsdiskussion zum Thema "Krebs 2020". Das breite Spektrum der Therapiemöglichkeiten bei Krebserkrankungen von Brust, Lunge, Haut, Prostata, Darm, Niere, Knochenmark und Lymphsystem stehen auf dem Programm.
Aber auch begleitende Themen wie Ernährung und Rehabilitation bei Krebs werden angesprochen", erklärt Univ.-Prof. Gabriela Kornek, Präsidentin des Vereins "Leben mit Krebs" und Ärztliche Direktorin des AKH Wien. Neben medizinischen Experten stehen auch Selbsthilfegruppen wie etwa Europa Donna Austria, Mamma Mia - Selbsthilfe bei Brustkrebs, Multiples Myelom Selbsthilfe, Plattform Hodenkrebs und Selbsthilfe Prostatakrebs vor Ort für persönliche Fragen zur Verfügung. Parallel zum Publikumstag findet auch eine Ärztefortbildung zum Thema Immuntherapie statt.

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red/cc, Economy Ausgabe Webartikel, 07.02.2017

Nationalbank fördert Forschung zur Finanzmarktstabilität

Nationalbank fördert Forschung zur Finanzmarktstabilität(C) OENB

Der Jubiläumsfonds der OeNB unterstützt 2017 und 2018 im Bereich Wirtschaftswissenschaften schwerpunktmäßig Projekte zum Thema „Finanzmarkt und Finanzmarktstabilität“

Seit seiner Gründung 1966 hat der Fonds wissenschaftliche Forschung mit bereits 775 Millionen Euro gefördert. Hintergrund des neuen Förderschwerpunkts seien die bis zum heutigen Tag spürbaren Auswirkungen der globalen Finanzmarktkrise in Österreich und der EU, erläutert die Nationalbank. Um zukünftige Finanzmarktkrisen, die hohe volkswirtschaftliche Kosten verursachen, zu vermeiden, sollen Forschungsvorhaben gefördert werden, die die hohe Relevanz der Finanzmarktstabilität in Österreich und Europa aufzeigen und wirtschaftspolitische Instrumente und Maßnahmen zur Vermeidung von künftigen Finanz(markt)krisen entwerfen.

Leistungsfähige Volkswirtschaft
Eine funktionierende und leistungsfähige Volkswirtschaft brauche als zentrales Bindeglied ein stabiles und robustes Banken- und Finanzsystem. Eine effiziente und reibungslose Versorgung der Unternehmen, der privaten Haushalte und der öffentlichen Hand mit finanziellen Mitteln erfordere das Vertrauen in die Stabilität des Banken- und Finanzsystems. Dieses müsse daher nachhaltig gesichert werden, unterstreicht die Nationalbank.
Das Schwerpunktthema „Finanzmarkt und Finanzmarktstabilität“ gilt für die Vergabesitzung 2017 (zusätzlich zum Schwerpunktthema „Competitiveness in Austria – stylized facts, economic analysis, challenges and policy options“) sowie für die Vergabesitzungen 2018. Die Frist zur Einreichung von Projektanträgen für die Vergabesitzung im Jahr 2017 (Entscheidung im Dezember) beginnt am 1. Februar 2017 und endet am 5. April 2017 (mittags). Weitere Termine werden zeitgerecht bekannt gegeben.

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red, Economy Ausgabe Webartikel, 07.02.2017

Bestens statt nur billig für 35 Milliarden Euro

Bestens statt nur billig für 35 Milliarden Euro(C) FEEI

Umfangreiche Wifo-Studie der Elektro- und Elektronik-Industrie belegt ungenügende Anwendung des Bestbieterprinzips bei Bundesvergabe und negative volkswirtschaftliche Auswirkungen.

Mit der Novelle des Bundesvergaberechts bei öffentlichen Vergaben ist auch das so genannte Bestbieterprinzip als Standardverfahren vorgesehen. Wie sich das Prinzip des „technisch-wirtschaftlich günstigsten Angebots“ in der Vergaberealität niederschlägt, hat nun eine vom Fachverband der Elektro- und Elektronikindustrie (FEEI) und dem Fachverband Metalltechnische Industrie in Auftrag gegebene Studie des Wirtschaftsforschungsinstituts Wifo analysiert.

Untersuchung von 18.600 Vergaben belegt ungenügende Anwendung von Bestbieterprinzip
In den vergangenen sechs Jahren wurden rund 18.600 Vergaben in ganz Österreich untersucht. Das Ausschreibungsvolumen beläuft sich dabei auf 35,2 Mrd. Euro oder zirka elf Prozent des BIP wobei im sogenannten Oberschwellenbereich etwas mehr als die Hälfte mittels Bestbieterprinzip vergeben. Bei genauerer Betrachtung zeigt sich, dass das vom Gesetzgeber vorgesehene Bestbieterprinzip deutlich zu kurz kommt, im europäischen Vergleich befindet sich Österreich damit im Mittelfeld.
„Die enorme Wirkungskraft der öffentlichen Beschaffung kann sich zu wenig entfalten“, kritisiert Brigitte Ederer, FEEI-Präsidentin. „Trotz des Einsatzes von preisfremden Kriterien wie Qualität oder Nachhaltigkeit dominiert der Preis die Auswahl. Vielfach werden Bestbieterausschreibungen mithilfe von Feigenblattkriterien zu verdeckten Billigstbietervergaben. Diese österreichische Besonderheit sucht im europäischen Ländervergleich ihresgleichen.“ „Der vorhandene Spielraum in Bestbieterverfahren wird nicht genützt und wertvolle Hebelkraft für heimische Unternehmen wird vertan“, ergänzt Christian Knill, Präsident des Fachverbands Metalltechnische Industrie.

Effektives Instrument zur Stärkung von wirtschaftspolitischen Impulsen
Das Bestbieterprinzip könnte aber ein effektives Instrument sein, um Innovation, Technologien und Wertschöpfung in Österreich zu stärken. „Was am Ende zählt, ist nicht nur der billigste Preis. Die öffentliche Hand muss bei Investitionen gerade in konjunkturell schwierigen Zeiten wichtige Impulse setzen, der beste Bieter ist im Endeffekt der mit vielseitigen, zukunftssicheren Lösungen“, so Knill weiter. Konkret belegt die Wifo-Studie, dass bei rund 20 Prozent der Bestbietervergaben das Gewicht des Preises über 95 Prozent beträgt und damit das beherrschende Kriterium ist. Das entspricht jedem fünften Auftrag und bei etwa einem Drittel (34 Prozent) hat der Preis immer noch 90 Prozent Gewicht.
Andere preisfremde Kriterien wie Lieferung, Nachhaltigkeit oder Service, die in anderen Ländern ebenfalls zur deutlichen Verringerung des Preises herangezogen werden, werden in Österreich laut FEEI „überdurchschnittlich oft als Feigenblattkriterien eingesetzt und haben de facto keinen Einfluss auf das Ergebnis.“ Auffallend ist zudem die hohe Gewichtung auch im Vergleich zu anderen europäischen Ländern, die in der Studie untersucht wurden: In keinem anderen untersuchten EU-Land ist die Preisgewichtung so stark und häufig ausgeprägt wie in Österreich.

Forderungen nach gesetzlicher Festschreibung von Mindestgrenzen
Um Österreich zu einem Vorzeigeland für Vergabeverfahren zu machen, fordern die Unternehmen der Elektro- und Elektronikindustrie sowie der Metalltechnischen Industrie eine gesetzliche Verankerung von mindestens zwei preisfremden Kriterien. „Um das Problem der so genannten Feigenblattkriterien zu verhindern, soll darüber hinaus eine Maximalgewichtung des Preises gesetzlich festgeschrieben werden, etwa 60 bis 80 Prozent“, erläutert Knill.
Als zielführend sieht der FEEI, Kataloge mit inhaltlich substantiierten Qualitätskriterien zu erstellen, um Auftraggebern und Beschaffern die Auswahl an preisfremden Kriterien zu erleichtern. Wesentlich für die Stärkung des Bestbieterprinzips ist auch die laufende Schulung der Personen und Entscheidungsträger in den ausschreibenden Stellen. Dies erfordert Ressourcen sowie fachliche und technische Kompetenz auf der Auftraggeberseite was insbesondere bei komplexen Projekten der Fall ist.
Brigitte Ederer appelliert als FEEI-Präsidentin: „Um Chancen im wahrsten Sinne ‚vergeben‘ zu können, möchten wir den Entscheidungsträgern Mut machen. Die öffentlichen Beschaffer sollen innovativen österreichischen Unternehmen die Chance geben, auch am Heimmarkt aktiv und erfolgreich zu sein!“

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red/cc, Economy Ausgabe Webartikel, 07.02.2017
Unabhängiges Magazin für Wirtschaft und Bildung 22.07.2024
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STARTS-Prize 2017 schlägt Brücke zwischen Kunst und Technik

STARTS-Prize 2017 schlägt Brücke zwischen Kunst und Technik(C) aec.at

Ab sofort können sich Künstler, Wissenschaftler und Techniker um den diesjährigen STARTS-Prize der Europäischen Kommission bewerben.

Gesucht und prämiert werden Projekte, die die Zusammenarbeit von Wissenschaft, Technologie und Kunst erfolgreich proben und das Potential haben, zur wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Innovation beizutragen. Ausgeschrieben und durchgeführt wird der Wettbewerb von Ars Electronica, BOZAR und Waag Society.
Den Gewinnern des STARTS-Prize 2017 winken Preisgelder von 20.000 Euro und prominente Auftritte beim Ars Electronica Festival in Linz, am Brüsseler BOZAR Electronic Arts Festival sowie bei der Amsterdamer Waag Society. Prämiert werden die Siegerprojekte am 10. April von einer internationalen Jury, erstmals öffentlich vorgestellt werden sie im Rahmen eines Pressegesprächs Anfang Mai. Die offizielle Preisverleihung findet am 8. September bei der großen Prix Ars Electronica Gala in Linz statt. Die Online-Einreichung für den STARTS-Prize 2017 endet am 3. März, die Teilnahme ist kostenlos.

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red, Economy Ausgabe Webartikel, 07.02.2017

Möglicher Lehrermangel durch Einbruch bei Pädagogik-Absolventen

Möglicher Lehrermangel durch Einbruch bei Pädagogik-Absolventen(C) bilderbox.com

Bis 2025 werden laut einer Prognose des Bildungsministeriums knapp 34.000 Lehrer in Pension gehen, gleichzeitig werden durch die Umstellung der Pädagogenausbildung 2017/18 weniger Junglehrer als bisher auf den Markt kommen.

Das Bildungsministerium erwartet dennoch keine Engpässe beim Personal. Der Absolventen-Ausfall soll durch Lehrer auf der Warteliste und Quereinsteiger gedeckt werden. Zwar führe bei den Volksschulen die Verlängerung der Ausbildung um ein Jahr dazu, dass es 2017/18 nur sehr wenige Abschlüsse durch „Nachzügler“ aus dem alten Studium geben wird. Aber der Ausfall könne durch die Absolventen auf der Warteliste abgedeckt werden, so die Prognose des Bildungsressorts. 2018/19 soll es dann wieder 1.377 Neo-Lehrer für 1.192 zu besetzende Stellen geben, 2019/20 sollen es 1.470 für 1.194 Stellen sein.
In der Sekundarstufe (Neue Mittelschule/NMS, AHS, BMHS) wird nur das bisherige NMS-Studium durch die neue Ausbildung länger. Hier rechnet das Bildungsressort 2017/18 (im Südosten) bzw. 2018/19 (im Rest Österreichs) zwar mit weniger Absolventen. Aber: "Je nach Fach kann der Zusatzbedarf entweder aus der Warteliste oder bedarfsorientiert durch das Zusatzangebot für Quereinsteiger abgedeckt werden." Bei der bisherigen AHS- und BMHS-Lehrerausbildung erwartet das Ministerium sogar eine im Schnitt kürzere Studiendauer und eine Verringerung der bisher hohen Abbruchsquoten, weil nun auch die Unis Aufnahmeverfahren durchführen.

Überaltertes Lehrpersonal
Insgesamt zeigen die Daten des Ministeriums in den vergangenen Jahren allerdings einen Rückgang bei den Erstsemestrigen von rund 2.200 im Jahr 2010/11 auf 1.800 (2016/17) bei den Volksschulen und von 5.600 auf 4.900 im Sekundarbereich. Laut Daten der Statistik Austria zeigt die Altersverteilung der Lehrer derzeit ein auffälliges Bild: Größte Altersgruppe ist jene der 55- bis 59-Jährigen. Insgesamt sind derzeit 46 Prozent des Lehrpersonals 50 Jahre oder älter. An Hauptschulen und NMS sind es sogar 54 Prozent.
Grünen-Bildungssprecher Harald Walser warnt angesichts des Rückgangs bei den Lehramtsstudenten in Kombination mit der zu erwartenden Pensionierungswelle und der verlängerten Ausbildung davor, dass in acht bis zehn Jahren etwa 10.000 Lehrkräfte fehlen würden. Auf den vom Ministerium ins Treffen geführten Wartelisten würden nämlich viele, die bereits einen anderen Job angenommen haben, gar nicht mehr zur Verfügung stehen.

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APA-Science/red/cc, Economy Ausgabe Webartikel, 07.02.2017

Mit Social Media Analyse die Musikhits von morgen erkennen

Mit Social Media Analyse die Musikhits von morgen erkennen(C) piqs.de

In einem vom Wissenschaftsfonds FWF geförderten Projekt erforscht Computerwissenschafter Markus Schedl wie mithilfe von Daten aus Social Media eine automatisierte, präzise auf die Hörgewohnheiten von Personen abgestimmte Musikauswahl ermöglicht werden kann.

Bekannt sind solche Methoden der automatisierten Auswahl von Inhalten etwa von Youtube oder Amazon, aber auch von Musikdiensten wie Spotify, nach dem Prinzip: Kunden, die A kaufen, kaufen auch B.
Markus Schedl vom Institut für Computational Perception an der Johannes Kepler Universität Linz geht da noch einen entscheidenden Schritt weiter. Er erforscht, wie sich Hörer, aber auch Musikstücke modellieren lassen und wie diese Modelle zur automatisierten Auswahl von Musik verwendet werden können. So sollen nicht nur das aktuelle Hörverhalten verstehbar, sondern auch Trends frühzeitig erkennbar werden. Ein Verfahren, das den Megahit von morgen vorhersagen kann, wäre wohl so etwas wie der Stein der Weisen für die Musikindustrie.

Finden statt suchen
Um mehr über das Hörverhalten zu lernen, greift Schedl auf Daten verschiedener Social-Media-Plattformen zurück, wie etwa Twitter. Es werden nur Tweets verwendet, die einen Künstler- oder Songnamen beinhalten. Zudem ist es wichtig, den Aufenthaltsort der Person zu kennen, das Hörverhalten variiert nämlich regional stark. Für diese Zuordnung sind GPS-Daten in den Tweets essenziell. Ziel der Untersuchung ist dabei nicht nur, die reine Bekanntheit von Songs und Musikgruppen zu bestimmen, sondern eine feinere Unterscheidung zu treffen: Ist ein Song schon länger bekannt? Oder ist er "heiß", erreicht also gerade jetzt eine erhöhte Aufmerksamkeit?
Ein drittes Projektziel der neuen Technologie ist die Entwicklung neuer, innovativer Musik-Interfaces. Diese sollen sich präzise an der Persönlichkeit des Users orientieren: Will er nur vertraute Musik hören? Oder ist er experimentierfreudig und offen für Neues?. "In Summe konnten wir mehr als eine Milliarde Listening-Events für unsere Forschungen sammeln und analysieren", sagt Schedl. "Das ermöglicht uns, detaillierte Benutzerprofile hinsichtlich Faktoren wie Offenheit für Neues oder Orientierung am Mainstream zu erstellen."
Der Überbegriff für Forschungen dieser Art lautet "Social Media Mining". Während Google, Facebook, Amazon, Microsoft & Co diese großteils hinter verschlossenen Türen betreiben, zeigt öffentlich finanzierte Grundlagenforschung wie jene von Markus Schedl jedermann die Potenziale dieser neuen Disziplin auf.

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red/cc, Economy Ausgabe Webartikel, 07.02.2017

Ökologie, Ökonomie und Innovation bei Straßenerhaltung und Verkehrsmanagement.

Ökologie, Ökonomie und Innovation bei Straßenerhaltung und Verkehrsmanagement.(C) asfinag

Mit Investitionen von rund 1,2 Mrd. Euro pro Jahr in die heimische Infrastruktur und der Sicherung von rund 12.000 Arbeitsplätzen ist die Asfinag ein wichtiger volkswirtschaftlicher Partner.

(Christian Czaak) 30 Mrd. Kilometer macht die Jahresfahrleistung auf Österreichs Strassen insgesamt aus, davon entfallen rund 26,5 Mrd. km auf klassische Kraftfahrzeuge und 3,5 Mrd. km auf LKW über 3,5 Tonnen. Seit 2010 erfolgt Bemessung und Abrechnung auch abhängig von Emissionsklassen (EURO 0 bis VI). Besonders saubere LKW ersparen sich bis zu 30 Prozent an Mautkosten. Dieser ökologische Anreiz für die Wirtschaft hat zur Folge, dass der Anteil an sauberen LKW in den letzten Jahren auf über 45 Prozent gestiegen ist und umgekehrt der Anteil der weniger sauberen Klassen auf unter 15 Prozent gesunken ist.

2015 hat die Asfinag über die LKW-Maut rund 1,25 Mrd. Euro eingenommen, in Summe wurden 2,3 Mrd. an Umsatzerlösen verbucht. Mit den aktuell verlautbarten Investitionen von rd. 1,2 Mrd. in die heimische Infrastruktur im heurigen Jahr ist die Sicherung von rund 12.000 Arbeitsplätzen in Österreich verbunden und die Asfinag entsprechend ein wichtiger standortpolitischer Partner. Bis 2021 werden in Summe über 7 Mrd. Euro in Erhalt und Neubau des Straßennetzes investiert.

Zentraler IT-Fokus auf Kunden und Mitarbeiter

Wesentlich für die Bewältigung der internen Aufgaben, aber auch der Anforderungen im Bereich Bau, Betrieb und Maut ist die IT-Infrastruktur der Asfinag mit dem zentralen Fokus Kunden und Mitarbeiter. Den Mitarbeitern werden je nach Einsatzfeld entweder klassische Office-IT Endgeräte, aber auch Hard- und Software für spezielle Anwendungsfälle zur Verfügung gestellt, beispielsweise bei der digitalen Einsatzsteuerung von diversem Spezialequipment, das in Fahrzeugen oder auch mobil einsetzbar ist.

In Summe werden rund 600 Softwareprodukte vollautomatisiert auf rund 2.000 fixe und 750 mobile Endgeräte verteilt. Die Digitalisierung spielt dabei eine zentrale Rolle, vom Geografischen Informationssystem (GIS) über die Vergabeplattform Provia für Aufträge bis hin zu modernen Kundenanwendungen wie die eigene Asfinag-App oder der Anzeige von Reisezeitverlusten an Grenzübergängen in Echtzeit.

Weitere Bestandteile sind spezielle Abrechnungsprozesse, diverse Online-Plattformen oder die digitale Archivierung von Dokumenten, Plänen oder Korrespondenzen. Als besonders innovativ gilt seitens der Asfinag ein eigenes Video-Konferenz-System mit speziellen Chatfunktionen zur Unterstützung des Wissenstransfers womit die Kommunikation innerhalb des gesamten Konzerns wesentlich erleichtert und optimiert wird.

Innovative Technologien bringen aber auch für die Kunden der Asfinag weitreichende Vorteile. Mit Hilfe moderner Sensorik-Technologien erhalten Autofahrer aktuell wesentliche Informationen etwa zu Witterungsverhältnissen, Zustand der Fahrbahnen oder Verkehrsbehinderungen. Diese Informationen sind sowohl online wie auch über Smartphones permanent und ortsunabhängig abrufbar. Im Rahmen der Verkehrsauskunft Österreich (VAO) werden zudem Informationen auch über andere Verkehrsträger zur Verfügung gestellt.

Ständige Innovation für Sicherheit und Service

Die Asfinag betreibt auch umfangreiche FE-Aktivitäten, etwa im Bereich „Verkehrsmanagement“ und „Aufmerksamkeit“. Aufgrund der Vernetzungsmöglichkeiten mit den Fahrzeugen befindet sich das Verkehrsmanagement derzeit generell in einer Umbruchphase. Bisher entstanden Daten zur Steuerung und Information des Verkehrs vor allem mittels der sogenannten Digitalen Infrastruktur. Das ist jener Teil der Straßeninfrastruktur der Daten erzeugt, verarbeitet und weiterleitet. In den letzten Jahren sind verschiedene Technologien zur Vernetzung der Intelligenten Infrastruktur mit den Fahrzeugen entwickelt und getestet worden, die nunmehr kurz vor der Umsetzung stehen.

Beispiele dazu sind einerseits die direkte Kommunikation zwischen Fahrzeug und Infrastruktur auf der Strecke mittels WLAN (Anm. Car2X über ITS-G5) und deren Integration in die Onboard-Elektronik, etwa für Warnungen vor Gefahrenstellen. Und andererseits die Verbreitung von Smartphone Apps für die Nutzung vor und während der Fahrt zur Information des Fahrers, etwa die Asfinag-App „Unterwegs“.

In all diesen Bereichen ist die Asfinag bereits seit Jahren aktiv und arbeitet an der Umsetzung der direkten Information des Fahrers im Auto mit Echtzeitinformation, insbesondere über sicherheitskritische oder routenrelevante Ereignisse. Basis hierfür ist auch die Zusammenarbeit mit Forschungseinrichtungen, etwa um innovative Technologien wie „AKUT“ („Ohren“ für den Tunnel) oder Thermoscanner einzusetzen und auch damit die Sicherheit aller Verkehrsteilnehmer zu erhöhen.

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red/czaak, Economy Ausgabe Webartikel, 07.02.2017

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