Unabhängiges Magazin für Wirtschaft und Bildung

26. Juli 2024

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Von der Forschung zum betrieblichen Einsatz

Von der Forschung zum betrieblichen Einsatz© Pexels/ Chokniti Khongchum

Maschinelles Lernen, Sicherheit und Simulation erfordern leistungsstarke IT-Infrastrukturen. Quantencomputing spielt hier eine immer größere Rolle. T-Systems und AQT bieten nun erste Lösungen für den betrieblichen Einsatz.

(Christian Czaak) Als der Physiker Anton Zeilinger im Dezember 2022 den Nobelpreis für seine Forschungen zum Thema Quantenverschränkungen erhielt, war das auch eine Bestätigung für die langjährige unterstützende Aufbauarbeit von Institutionen wie der Österreichischen Akademie der Wissenschaften (ÖAW) aber auch für die Forschungsarbeit österreichischer Universitäten.
Quantentechnologie hilft bei sehr komplexen (mathematischen) Berechnungen, die „normale“ Supercomputer an die Grenzen ihrer Leistungsfähigkeit bringen. Bei einem Sudoku würde ein herkömmlicher Computer eins nach dem anderen lösen, ein Quantencomputer parallel alle „betrachten“ und damit weitaus rascher die beste Lösung finden. Ein anderes Anwendungsgebiet sind hochsichere Verschlüsselungen für Kommunikation und Datenübertragung.

Quantencomputing von Marktführer AQT und eigene Quantum-Cloud von T-Systems
Diese weitaus höhere Rechenleistung bringt nun auch neues Potential für wirtschaftliche Anwendungen. Die Steuerung von Maschinen, Energiebedarf oder von Verkehrsströmen zur Stauvermeidung, Risikoanalysen in der Finanzbranche oder im medizinischen Bereich die Analyse genetischer Informationen zur Entwicklung neuer Methoden in der Krebsbehandlung sind einige Beispiele.
Damit Unternehmen, Verwaltung, Infrastrukturbetreiber oder Gesundheitseinrichtungen Quantentechnologie ausprobieren und nutzen können, hat der IT-Dienstleister T-Systems mit der sogenannten Quantum-Cloud eine eigene Plattform und spezielle Software zur Quantensimulation entwickelt.

Pakete von Proof-of-Concept bis zu branchenübergreifenden Business Cases
„Über die Plattform können fertige einzelne Bausteine oder komplette Pakete für einen einfachen Einstieg ins Quantencomputing über rechenzeit-basierte Nutzungsmodelle genutzt werden und das erstreckt sich von Einführungen über Proof-of-Concepts bis hin zu umfassenden Business Cases“, sagt Jörn Kellermann, SVP Global Portfolio and Technology Excellence bei T-Systems.
Quantentechnologie und Quantencomputer kommen über eine Kooperation von T-Systems mit dem Innsbrucker Unternehmen AQT, ein Spin-Off von Uni Innsbruck und ÖAW und europäischer Marktführer beim Bau von Ionenfallen basierten Quantencomputern.

Erfolgreiche Demonstrationen in den Bereichen Chemie, Risiko-Analyse und Prozess-Optimierung
Mehrere Partner der AQT konnten hier bereits Demonstrationen in den Bereichen Chemie, Portfolio-Optimierung, Risiko-Analyse, oder Prozess-Optimierung erfolgreich umsetzen. Mit Unterstützung des European Innovation Council (EIC) und des QCDC-Projekts (Quantum Computers for Data Centers) stellt AQT Quantencomputing über die Cloud-Plattform für europäische und internationale Forscher, öffentliche Einrichtungen und die Industrie zur Verfügung.

„Gemeinsam mit T-Systems bieten wir unseren Kunden praxisorientierten Zugriff auf die besten Quantencomputer in Europa. Wir sind davon überzeugt, dass die Synergie zwischen unseren Quantenrechnern und der Cloud-Infrastruktur von T-Systems komplett neue Fähigkeiten und Märkte für Europa eröffnen wird“, so Thomas Monz, CEO und Gründer von AQT.

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red/czaak, Economy Ausgabe Webartikel, 24.06.2024

Die digitale Transformation von Industriekonzernen

Die digitale Transformation von Industriekonzernen© SAP_RHIMagnesita

RHI Magnesita setzt für Umbau der Technologieinfrastruktur auf Anwendungen rund um RISE with SAP. Zentraler Bestandteil ist das Datenmanagement in Echtzeit als Service mittels Cloud-Computing.

(red/cc) RHI Magnesita ist ein weltweit führender Anbieter von Feuerfestprodukten, -Systemen und -Lösungen. Inkluidiert oder daraus entstehen wesentliche Teile von Infrastrukturen, die Menschen im täglichen Leben nutzen. Das Unternehmen beschäftigt über 12.000 Mitarbeiter:innen, produziert an 47 Standorten weltweit und liefert seine Produkte in mehr als 100 Länder.

Für das neu definierte Programm „Nachhaltiges Heat Management für eine bessere Welt“ benötigte RHI Magnesita nun eine adäquate technologische Basis für die durchgängige Interaktion mit Kunden, Lieferanten und Geschäftspartnern – und dies über alle Regionen, Märkte und Produktlinien hinweg. RHI Magnesita entschied sich für das sogenannte RISE with SAP und für die Implementierung der damit verbundenen mehrstufigen IT-Landschaft.

Effizienz, Agilität und Innovation durch Echtzeitdaten und schlankere Prozesse
Primäre Bestandteile dabei sind SAP S/4HANA Cloud Private Edition und SAP S/4HANA Public Edition, also eine hybride Cloud-Architektur. „Mit der neu gestalteten digitalen Landschaft, die wir gemeinsam mit SAP entwerfen, wird sich RHI Magnesita zu einem digital vernetzten, kundenzentrierten und datengetriebenen Unternehmen entwickeln“, sagt Ticiana Kobel, Executive Vice President Legal & Transformation bei RHI Magnesita.

„Der Umstieg auf SAP S/4HANA als Dienst über die Cloud ist entscheiden für unseren Weg zu mehr Effizienz, Agilität und Innovation. Wir gewinnen Echtzeiteinblicke, verschlanken Prozesse und verbessern so auch die Entscheidungsfindung in unserem globalen Netzwerk“, betont Ticiana Kobel von RHI Magnesita.

SAP und RHI Magnesita verbindet in Österreich langjährige Partnerschaft
Mit SAP S/4HANA Cloud soll RHI Magnesita nun über eine einheitliche Sicht auf das operative Geschäft und die Lieferketten verfügen, was die Infrastrukturanforderungen reduziert und das Unternehmen dann auch für eine bessere Integration zukünftiger Akquisitionen bei gleichzeitigen Kosteneinsparungen vorbereiten soll.

„RHI Magnesita leitet eine echte digitale Transformation ein, wo mehrere IT-Landschaften in die Cloud wechseln und so von Kosteneinsparungen durch Skalierbarkeit und Flexibilität profitieren“, sagt Alexander Kläger, SAP President Middle and Eastern Europe. „SAP und RHI Magnesita verbindet in Österreich eine langjährige Partnerschaft. Wir freuen uns, dass RHI die Digitalisierung in der Cloud maßgeblich vorantreibt und so neue Maßstäbe setzt“, ergänzt Christina Wilfinger, Geschäftsführerin von SAP Österreich.

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red/cc, Economy Ausgabe Webartikel, 21.06.2024

Die Umwandlung von Steuerfreibeträgen

Die Umwandlung von Steuerfreibeträgen© Pexels/ Michaela St

Deutsches ifo Institut und Zentrum für neue Sozialpolitik beleuchten Umwandlung von Steuerfreibeträgen zu Gutschriften und daraus resultierende Effekte auf Entlastungswirkung und Beschäftigung. 


(red/czaak) Wenn in Deutschland der Grundfreibetrag in der Einkommensteuer komplett umgestellt würde auf eine Steuergutschrift, dann würden die unteren Einkommensgruppen stärker davon profitieren, die Beschäftigung würde aber sinken. Das hat eine Modellrechnung des ifo Instituts ergeben, die im Auftrag des Zentrums für neue Sozialpolitik (ZSP) erstellt wurde.

Erhöhungen der Freibeträge im aktuellen System entlasten Menschen mit geringem Einkommen weniger
„Freibeträge mindern für alle das Einkommen, das versteuert werden muss. Das führt zu größeren absoluten Steuervorteile in höheren Einkommensgruppen, weil dort die Grenzsteuersätze höher sind“, erklärt Andreas Peichl, Leiter des ifo Zentrums für Makroökonomik und Befragungen. „Die Gutschriften dagegen sind direkte Abzüge von der Steuerzahlung“, so der Ökonom weiter.

Und: „Diese Gutschriften könnten auch auf untere Gruppen ausgeweitet werden, die bislang nichts von Freibeträgen haben, weil sie keine Einkommensteuer zahlen. Allerdings wären die Beschäftigungseffekte stark negativ“, betont Peichl. „Unsere Studie belegt, wie Erhöhungen der Freibeträge im aktuellen System Menschen mit geringem Einkommen weniger entlasten“, ergänzt Mansour Aalam, Direktor des ZSP.

Vollständige Umstellung auf Gutschriften wie in den USA schwierig
„Die in der Studie modellierte Verknüpfung von Steuer- und Transfersystem kann eine Grundlage bieten, mit experimentellen Ideen über das drängende Problem der Nichtinanspruchnahme nachzudenken“, erläutert Aalam vom ZSP. „Eine vollständige Umstellung auf Gutschriften wie in den USA ist im komplexen deutschen System nicht einfach, da viele Dinge ineinandergreifen“, ergänzt Maximilian Blömer vom ZSP und Co-Autor der aktuellen Studie.

In Deutschland beträgt der Freibetrag derzeit rund 11.000 Euro. Dieser wird im Modell auf null gesetzt und stattdessen eine Steuergutschrift ausgezahlt. So würde eine jährliche Gutschrift von 1.527 Euro dem Staat Mehreinnahmen von 84,4 Milliarden Euro bringen, eine von 4.581 Euro hingegen Mindereinnahmen von 107,2 Milliarden. Neutral wäre die komplette Umstellung auf Gutschrift bei 2.820 Euro.

Bei bestimmten Effekten profitiert Mittelschicht am stärksten
„Eine aufkommensneutrale Umstellung auf Gutschriften würde aber dazu führen, dass deutlich weniger Menschen arbeiteten, etwa im Umfang von 550.000 Vollzeitstellen. Obendrein würden 400.000 Personen den Arbeitsmarkt verlassen“, skizzieren die ZSP-Experten. Der Grundfreibetrag sorgt im Schnitt für eine Entlastung von mehr als 4.000 Euro jährlich (etwa 9,6 Prozent des verfügbaren Einkommens) je Haushalt. Die absolute Entlastung steigt kontinuierlich mit dem zu versteuernden Einkommen.

Relativ gesehen profitiert die Mittelschicht bei Effekten von mehr als zehn Prozent auf das verfügbare Einkommen am stärksten vom Grundfreibetrag. Die absolute Entlastung von Paar-Haushalten ist im Vergleich zu jener der Haushalte mit nur einem Erwachsenen mehr als doppelt so hoch.
Die Studie untersucht auch die Wechselwirkungen auf Minijobs, Sozialleistungen, und das Ehegatten-Splitting.

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red/czaak, Economy Ausgabe Webartikel, 21.06.2024
Unabhängiges Magazin für Wirtschaft und Bildung 26.07.2024
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Die besten Entrepreneure der Welt

Die besten Entrepreneure der Welt

EY zeichnete auch heuer wieder besonders erfolgreiche Firmengründer aus. Globaler Sieger wurde ein Inder mit seinen Unternehmen Tube und Chola. Aus Österreich nahm Ewald-Marco Münzer mit seinem Betrieb für Bioindustrie teil.

(red/czaak) Vellayan Subbiah hat sich den Titel „EY World Entrepreneur Of The Year 2024“ gesichert. Bei der aktuellen Wahl setzte sich der Vorstandsvorsitzende von Tube Investments of India (TII) und Vorstandsvorsitzende von Cholamandalam (Chola) Investment and Finance gegen die Konkurrenz aus 47 Ländern durch. Er ist der vierte Gewinner aus Indien in der 24-jährigen Geschichte des Preises.
Österreich wurde bei der Verleihung des World Entrepreneur Of The Year Award durch Ewald-Marco Münzer, Geschäftsführer des Familienunternehmens Münzer Bioindustrie, vertreten. Der Unternehmer wurde im vergangenen Jahr als „Entrepreneur Of The Year“ ausgezeichnet und von der Fachjury ausgewählt, um für Österreich beim EY World Entrepreneur Of The Year Award 2024 ins Rennen zu gehen.

Vom Abfall zur Energie als Motto des Familienunternehmens Münzer
„Der EY World Entrepreneur Of The Year zählt zu den angesehensten Auszeichnungen für Unternehmer:innen weltweit. Hier bekommen sie die einzigartige Chance, sich einem globalen Netzwerk anzuschließen und dadurch neue Möglichkeiten zum Wachstum ihres Unternehmens zu erschließen“, so Erich Lehner, Partner bei EY und verantwortlich für den EY Entrepreneur Of The Year bei EY Österreich. Münzer Bioindustrie wurde in der Kategorie Nachhaltigkeit & Greentech ausgezeichnet.

Vom Abfall zur Energie, so lautet das Motto des 1991 geründeten Familienunternehmens, das Ewald-Marco und Michael Münzer in zweiter Generation führen. Primär geht es um die Entsorgung von flüssigen Abfällen, die Sammlung und Verwertung von Altspeisefetten für die Biodieselproduktion sowie um die technische Reinigung von Industrieanlagen. Zentrale Mission ist die Dekarbonisierung des Transport- und Verkehrssektors und nachhaltiges Wirtschaften. Das Unternehmen verfügt über Standorte auf drei Kontinenten.

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red/czaak, Economy Ausgabe Webartikel, 18.06.2024

Nachhaltigkeit und Teuerung und Künstliche Intelligenz

Nachhaltigkeit und Teuerung und Künstliche Intelligenz© Pexels.com/readymade

Konsumenten machen sich zunehmend Sorgen. Inflation und Klimawandel sowie Misstrauen gegenüber neuen Technologien und Social Media an vorderer Stelle, so neue Studie von PwC.

(red/czaak) Konsumenten bereitet die nach wie vor angespannte wirtschaftliche Lage Sorgen. Für 64 Prozent zählt die anhaltende Inflation zu den drei größten Risiken, für 31 Prozent stellt die Teuerung das größte Risiko dar und liegt damit noch vor den Schwankungen in der Gesamtwirtschaft und dem Klimawandel.

Diese wirtschaftlichen Sorgen wirken sich auch auf das Kaufverhalten aus, wo 43 Prozent angeben, überlegtere Einkäufe zu tätigen, um ihre Gesamtausgaben zu senken. Das sind die wichtigsten Ergebnisse der diesjährigen Studie „Voice of the Consumer“ von PwC, für die laut Angaben 20.000 Verbraucher:innen aus 31 Ländern befragt wurden.

Konsumenten achten auf Nachhaltigkeit
Obwohl der Klimawandel für die Befragten nicht das größte Risiko darstellt, geben 85 Prozent an, dass sie die Auswirkungen des Klimawandels in ihrem Alltag deutlich spüren. Deswegen sind nachhaltige Produkte weiterhin beliebt. Der Großteil (80 Prozent) ist weiterhin dazu bereit, mehr für nachhaltig produzierte oder beschaffte Waren zu bezahlen.

Konkret würden die Konsumenten durchschnittlich rund zehn Prozent mehr für Produkte zahlen, die bestimmten Umweltkriterien entsprechen. Zu diesen Faktoren zählen unter anderem lokale Produktionen sowie die Nutzung recycelter oder umweltfreundlicher Materialien. Auch bei der Ernährung spielt Nachhaltigkeit eine starke Rolle, wo etwa das Interesse für pflanzliche Ernährung steigt. 52 Prozent geben etwa an, mehr frisches Obst und Gemüse konsumieren zu wollen.

Weniger oder anders reisen und Elektromobilität
Weitere 22 Prozent nehmen sich vor, den Konsum von Fleisch zu reduzieren und ein Viertel (26 Prozent) möchte künftig verstärkt auf pflanzliche Alternativen setzen. Als weitere Maßnahmen für mehr Nachhaltigkeit werden genannt: weniger oder anders reisen (31 Prozent), ein Elektroauto kaufen (24 Prozent) sowie die Reduktion von Onlineshopping (22 Prozent).

„Der Klimawandel liegt für Konsument:innen bei den Risiken zwar nicht an erster Stelle, allerdings ist das Bewusstsein für die Wichtigkeit von nachhaltigem Konsum vorhanden. Die Bereitschaft, für nachhaltige Produkte mehr zu zahlen ist da“, sagt Nicole Prieller, Geschäftsführerin Digital and Customer Transformation bei PwC Österreich. „Für Unternehmen gilt es, diese Kriterien zu erfüllen und sichtbar aufzuzeigen“, unterstreicht Prieller.

Konsum-Boom und Datenschutz-Bedenken auf Sozial Media
Für den Konsum werden soziale Medien immer stärker als Plattform genutzt. 2019 kauften nur 21 Prozent der Verbraucher Produkte über Social Media, mittlerweile tun dies 46 Prozent. Eine wichtige Rolle spielen dabei Influencer:innen. 41 Prozent geben an, dass so ihre Kaufentscheidung beeinflusst wurde. Soziale Medien werden zudem genutzt, um neue Marken zu entdecken (67 Prozent). Obwohl der digitale Konsum steigt, äußern 71 Prozent Bedenken bezüglich des sicheren Umgangs ihrer persönlichen Daten.

Der Großteil (83 Prozent) gibt an, dass der Schutz ihrer Daten einer der wichtigsten Faktoren für ihr Vertrauen ist und 80 Prozent fordern eine Bestätigung, dass ihre Daten vertraulich behandelt werden. Lediglich 52 Prozent geben an, dass sie verstehen, wie mit ihren Daten umgegangen wird. „Unternehmen müssen in den Sozialen Medien ansprechenden und authentischen Inhalt schaffen, der bei ihrer Zielgruppe Anklang findet und gleichzeitig Vertrauen scshafft“, so Prieller.

KI-Nutzung wächst trotz Vertrauenslücken
Ein zunehmend relevantes Thema im Konsumverhalten ist KI. 80 Prozent der Verbraucher:innen sorgen sich dabei über die künftigen Entwicklungen von generativer KI. Umgekehrt geben 55 Prozent an, KI bei der Zusammenstellung von Produktinformationen zu vertrauen und 50 Prozent lassen sich von der KI Produkte empfehlen. Bei risikoreicheren Dienstleistungen ist das Vertrauen geringer, nur 31 Prozent würden KI zur Investmentberatung heranziehen.

Auch bei medizinischen Behandlungsempfehlungen (25 Prozent) oder der Rechtsberatung (23) ist das Vertrauen in KI niedriger. Insbesondere bei Chatbots ziehen Unternehmen verstärkt KI heran. Die Befragten nutzen Chatbots gerne, um Lösungen für ihre Einkaufsprobleme zu erhalten (44), allerdings verlangt fast die Hälfte der Konsument:innen (49 Prozent) eine direkte Verbindung zu einem Mitarbeitenden, wenn Fragen durch den Chatbot nicht beantworten werden können. „Betriebe müssen bei KI am Ball bleiben und dabei die Sorgen der Konsument:innen berücksichtigen sowie ihr Vertrauen in KI-gestützte Anwendungen stärken“, so Rudolf Krickl, CEO von PwC Österreich, abschließend.

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red/czaak, Economy Ausgabe Webartikel, 18.06.2024

„Österreichs Unternehmen müssen um jeden Euro kämpfen“

„Österreichs Unternehmen müssen um jeden Euro kämpfen“ Mikhail Nilov

Knapp ein Drittel mehr Konkurse, dazu größte Zahl an Großinsolvenzen mit entsprechend stark gestiegenen Passiva, so die Bilanz von KSV 1870 für das erste Halbjahr.

(red/czaak) Die Firmenpleiten in Österreich sind massiv gestiegen. Im ersten Halbjahr 2024 wurden 3.308 Unternehmen insolvent und das entspricht einem Zuwachs von 26 (!) Prozent gegenüber dem Vorjahr 2023. Bei den Branchen sind besonders der Handel und die Bauwirtschaft sowie Gastronomie und Beherbergung betroffen. Ebenso angestiegen sind die Großinsolvenzen, wo bereits jetzt 36 Stück mit Passiva von über zehn Milliarden Euro zu Buche stehen. Einen hohen Anteil haben hier die Unternehmen der Signa-Gruppe.

Das sind die zentralen Ergebnisse einer aktuellen Erhebung des Kreditschutzverbandes von 1870 (KSV1870). Untersucht und erfragt wurden auch die Gründe für dieses Entwicklung. An vorderer Stelle stehen hier eine sich stark eintrübende Geschäftslage mit vielerorts sinkenden Umsätzen sowie fehlende Aufträge. „Der wirtschaftliche Druck steigt und Österreichs Betriebe müssen um jeden Euro kämpfen. Für immer mehr Unternehmen spitzt sich die Lage zu. Es ist aktuell davon auszugehen, dass sich die Zahl der Insolvenzen auch weiter auf ähnlich hohem Niveau bewegen wird“, so Karl-Heinz Götze vom KSV1870.

Tempo der Firmeninsolvenzen beschleunigt sich
Bei einer Betrachtung der einzelnen Quartale 2024, dann zeigen sich beim ersten Quartal 1.688 Konkursfälle und das entspricht dem höchsten Wert seit 2009, also seit 15 Jahren. Mit 1.620 Firmenpleiten liegt das zweite Quartal nur geringfügig dahinter. Trotz eines leichten Rückgangs der Fallzahlen in den vergangenen Wochen kann von einer Verlangsamung des Insolvenzgeschehens nicht gesprochen werden. „Das Tempo hat sich gegen Ende 2023 deutlich beschleunigt und ist bis heute konstant hoch“, so Götze.

Runtergebrochen auf einzelne Branchen gibt es die meisten Insolvenzen im Handel und bei Kfz-Werkstätten mit 585 Fällen (+ 21 Prozent). Knapp dahinter folgt die Bauwirtschaft mit 573 Fällen (+ 27) und Gastronomie & Beherbung mit 403 Fällen (+ 15 Prozent). Diese drei Bereiche seien seit vielen Jahren „führend“ und aktuell für fast die Hälfte der Pleiten verantwortlich. „Angesichts eines in Österreich recht hohen Preisniveaus, etwa beim Faktor Energie, leiden diese Branchen unter ihrer energieintensiven Tätigkeit ganz besonders“, meint Götze. Für das gesamte Jahr erwartet der Experte vom KSV1870 mindestens 6.500 Firmeninsolvenzen.

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red/czaak, Economy Ausgabe Webartikel, 18.06.2024

Geschäftsmodell Cyber-Kriminalität mit KI-Services

Geschäftsmodell Cyber-Kriminalität mit KI-Services© Pexels.com/Rahul Pandit

Generative KI-Tools haben das Potenzial wirklich disruptive Cyberangriffe zu ermöglichen. Eine Analyse von Trend Micro zeigt neueste Entwicklungen und beleuchtet Bedrohungen der nahen Zukunft.

(red/czaak) Technologien im Bereich der Künstlichen Intelligenz (KI) gewinnen in der Wirtschaft rasch an Akzeptanz und das inkludiert auch die neuen generativen, sprachgesteuerten Anwendungen. Auch die Welt der Cyberkriminalität verwendet KI und hier gibt es zwar Versuche, eigene cyberkriminelle Large Language Models (LLMs) zu entwickeln, doch diese wurden weitgehend aufgegeben. Die Kriminellen setzen nun auf bestehende Modelle, die sie „jailbreaken“. Hier wird mit speziellen Tricks versucht die grundsätzlich ja integrierten Sicherheitsvorkehrungen zu umgehen, so aktuelle Analysen des Security-Dienstleisters Trend Micro.

KI-gestützte Cyber-Attacken als (kriminelle) Dienstleistung
Bei „Angeboten“ von Jailbreaking-as-a-Service nutzen Kriminelle raffinierte Techniken, um LLMs dazu zu bringen, Anfragen zu beantworten, die eigentlich blockiert werden sollten. Diese Techniken reichen von Rollenspielen über hypothetische Szenarien bis hin zur Nutzung fremder Sprachen. Dienstanbieter wie OpenAI oder Google arbeiten daran, diese Sicherheitslücken zu schließen. Cyberkriminelle Nutzer wiederum müssen deshalb auf raffiniertere Jailbreaking-Prompts zurückgreifen. So ist ein Markt für eine neue Klasse von kriminellen Diensten in Form von Chatbot-Angeboten für Jailbreaking entstanden.

„Cyberkriminelle haben KI schon lange vor dem jüngsten Hype um generative KI in der IT-Branche missbraucht. Trend Micro hat sich daher in kriminelle Untergrundforen begeben, um herauszufinden, wie Cyberkriminelle KI tatsächlich nutzen, um ihre Ziele zu erreichen und welche Art von KI-gestützten kriminellen Dienstleistungen angeboten werden. In diesen Untergrundgesprächen über KI zeigt sich, dass das Interesse an generativer KI den allgemeinen Markttrends gefolgt ist, die Akzeptanz jedoch hinterherzuhinken scheint“, sagt David Sancho, Researcher bei Trend Micro.
„Wir haben Geschäftsmodelle rund um diese KI-gestützten Fälschungen gesehen“

„Wir haben auch LLM-Angebote von Kriminellen für Kriminelle gesehen. Darunter FraudGPT, DarkBARD, DarkBERT und DarkGPT, die viele Ähnlichkeiten aufweisen. Aus diesem Grund vermuten wir, dass sie höchstwahrscheinlich als sogenannte Wrapper-Dienste für den legitimen ChatGPT oder Google BARD funktionieren. Wir nennen sie Jailbreaking-as-a-Service-Dienste“, so Sancho.

„Weiters haben wir auch andere möglicherweise gefälschte kriminelle LLM-Angebote untersucht: WolfGPT, XXXGPT und Evil-GPT. Dabei befassen wir uns auch mit Deepfake-Diensten für Kriminelle, wo wir Preise und einige frühe Geschäftsmodelle rund um diese KI-gestützten gefälschten Bilder und Videos gesehen haben“, ergänzt David Sancho, Senior Threat Researcher bei Trend Micro.

Deepfake-Services auf dem Vormarsch
Trend Micro äußert sich auch zum Thema Deepfakes. Diese gibt es zwar schon länger, aber erst kürzlich wurden echte cyberkriminelle Angebote entdeckt. Kriminelle bieten Deepfake-Dienste an, um Systeme zur Identitätsüberprüfung zu umgehen. Besonders im Finanzsektor wird dies zu einem zunehmenden Problem, da Banken und Kryptowährungsbörsen immer strengere Überprüfungen verlangen.

Die Erstellung von Deepfakes wird immer günstiger und einfacher. Cyberkriminelle nutzen diese Technologie, um gefälschte Bilder und Videos zu erstellen, die selbst fortgeschrittene Sicherheitssysteme täuschen können. Dabei reicht oft schon ein gestohlenes Ausweisdokument, um ein überzeugendes Fake-Bild zu erstellen.

Einschätzungen für die nahe Zukunft und drei grundlegende Regeln
Die Entwicklungen zeigen, dass Kriminelle immer neue Wege finden, KI-Technologien zu missbrauchen. Unternehmen und Privatpersonen müssen deshalb wachsam bleiben und ihre Cybersicherheitsmaßnahmen stetig verbessern, um gegen diese Bedrohungen gewappnet zu sein. Trend Micro hat drei grundlegende Regeln von cyberkriminellen Geschäftsmodellen ausgemacht, wenn diese Akteure in großem Stil auf GenAI setzen.

Ales Erstes wollen Kriminelle mit möglichst geringem Aufwand und niedrigem Risiko ein bestimmtes wirtschaftliches Ergebnis erreichen. Sie übernehmen neue Technologien nur, wenn die „Rendite“ höher ist als bei den bestehenden Methoden ist die zweite These. Und drittens gilt: Evolution statt Revolution. Kriminelle bevorzugen schrittweise Anpassungen, statt umfassender Überarbeitungen, um neue Risikofaktoren zu vermeiden.

Aktuell über 6 .700 Large Language Modelle nur auf einer KI-Plattform
Zusammenfassend gesagt, bleibt der Bedarf an sicheren, anonymen und nicht nachverfolgbaren Zugängen zu LLMs bestehen. Damit werden sich kriminelle Dienste immer wieder neue LLMs zunutze machen, die dann auch einfacher zu jailbreaken oder auf ihre speziellen Bedürfnisse zugeschnitten sind.

Derzeit gibt es allein auf der KI-Plattform Hugging Face über 6.700 verfügbare LLMs. Es werden aber immer mehr alte und neue kriminelle Tools GenAI-Funktionen integrieren. „Cyberkriminelle beginnen die tatsächlichen Möglichkeiten der generativen KI gerade erst zu entdecken“, so die finale Erkenntnis von Trend Micro.

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red/czaak, Economy Ausgabe Webartikel, 18.06.2024

Reichhaltige Jüdische Kultur und Kunst

Reichhaltige Jüdische Kultur und Kunst © Pexels.com/cottonbro studio

Land Niederösterreich und Stadt St. Pölten haben ehemalige Synagoge in St. Pölten renoviert. Kommendes Wochenende erstes Jewish Weekend Festival mit internationalen Ensembles und einheimischen Künstlern.

(red/czaak) Die ehemalige jüdische Synagoge in St. Pölten wurde kürzlich nach einer aufwändigen Renovierung wieder eröffnet. Am kommenden Wochenende (14. bis 16. Juni) findet nun erstmals das Jewish Weekend statt, ein Festival für jüdische Kultur. Besucherinnen und Besucher bekommen bei diesem Festival vielfältige Beiträge internationaler Ensembles und einheimischer Künstler:innen verschiedener Genres präsentiert.

Darunter sind Stars der jüdischen Musikszene, wie zum Beispiel das polnische Klezmer-Trio Kroke oder das kanadische Payadora Tango Ensemble mit ihren preisgekrönten Stücken. Künstlerinnen und Künstler wie Sharon Kam oder Isabel Frey haben für das Festival eigene Programme kreiert, die hier nun zur Uraufführung kommen.

Es gilt gerade jetzt die jüdische Kultur vor den Vorhang zu holen
„Mit diesem Festival setzen wir ein wichtiges Zeichen, um die jüdische Kultur besonders in diesen Zeiten vor den Vorhang zu holen und zu zelebrieren. Diese Bandbreite an jüdischer Musik erweitert und bereichert die niederösterreichische Kunst- und Kulturlandschaft“, sagt Johanna Mikl-Leitner, Landeschefin (ÖVP) von Niederösterreich.

Die meisten Veranstaltungen finden in der Ehemaligen Synagoge St. Pölten statt, aber auch die Bühne im Hof oder das Festspielhaus St. Pölten werden zu Austragungsorten von Film und Musik. Die musikalischen Höhepunkte werden von historischen Erörterungen und Gesprächen zu Themen jüdischer Gegenwart begleitet.

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red/czaak, Economy Ausgabe Webartikel, 14.06.2024

Gründe für schwaches Wachstum in Österreich

Gründe für schwaches Wachstum in Österreich© Pexels.com/exnl

Die Österreicher arbeiten weniger als 2019. Parallel forcieren Gewerkschaften ihre Aufrufe für kürzere Arbeitszeiten. Agenda Austria beleuchtet nun die Entwicklungen genauer.

(red/czaak) In Österreich forcieren Gewerkschaften und ihnen nahe Institutionen seit Monaten ihren Kampf für kürzere Arbeitszeiten. Das Argument dafür lautet, dass die gesetzlichen Arbeitszeiten seit Jahrzehnten unverändert seien. Mit dem neuen SPÖ-Chef Andreas Babler wittern sie hier Morgenluft und dabei spielen ihnen auch die Demografie in die Hände. Bei dieser Entwicklung kommen mehrere Faktoren zusammen. Die Baby-Boomer-Generation geht in Pension und durch Geburtenrückgänge kommen immer weniger Junge nach. Dieser Trend gibt den Arbeitnehmervertretern mehr Verhandlungsmacht.

Ausmaß gearbeiteter Stunden versus die Entwicklung der Arbeitnehmer
Was dabei aber gerne übersehen wird, ist, dass die Arbeitszeiten ohnehin laufend verkürzt werden – ganz ohne rechtliche Vorgaben. Das Ausmaß der gearbeiteten Stunden wächst schon länger nicht mehr mit der Entwicklung der Arbeitnehmer mit, wie eine Auswertung der Agenda Austria zeigt. „Wir eilen zwar von einem Beschäftigungsrekord zum nächsten, die gesamte Arbeitszeit im Land ist in den letzten zehn bis 15 Jahren jedoch nur leicht gestiegen. Gegenüber 2019 arbeiten wir in Summe sogar weniger“, erklärt Dénes Kucsera, Ökonom bei Agenda Austria.

Steuersystem fördert Trend zur Teilzeitarbeit
Einen ersten Bruch gab es nach der Finanzkrise, seither stieg das Arbeitsvolumen schwächer als die Anzahl der unselbständig Beschäftigten. Ein zweiter Bruch kam mit der Corona-Pandemie. Seither wuchs die Zahl der Arbeitnehmer um vier Prozent. Das Arbeitsausmaß sank hingegen um 0,5 Prozent. „Das liegt vor allem am Trend zur Teilzeit, der maßgeblich durch unser Steuersystem befördert wird. Mehrarbeit lohnt sich für viele kaum“, betont Kucsera.

Zahl offener Stellen zeigt genügenden Arbeitsbedarf
Die Zahl der offenen Stellen zeigt, das es genügend Arbeitsbedarf gebe. Aber auch die durchschnittlich gearbeiteten Stunden in Vollzeitarbeit sind seit Jahren rückläufig. Ein Trend, der Österreich laut den Experten von Agenda Austria zum Verhängnis werden könnte, da in der großen Mehrzahl der EU-Staaten das Arbeitsvolumen wächst. „Das ist einer der Gründe, für das schwache Wachstum in Österreich“, unterstreicht Dénes Kucsera, Ökonom bei Agenda Austria.

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red/czaak, Economy Ausgabe Webartikel, 14.06.2024

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