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26. Juli 2024

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Mobiles Online-Shopping steigt kontinuierlich

Mobiles Online-Shopping steigt kontinuierlich© Pexels.com/cottonbro

Weltweite Online-Verkäufe stagnieren. Mobiles Shopping nimmt weiter zu. Anteil mobiler Zugriffe in Summe bei fast achtzig Prozent, so aktuelle Erhebungen von Salesforce.

(red/cc) Kunden kaufen aktuell etwas weniger über das Internet ein, der Zuwachs im ersten Quartal 2024 beträgt zwei Prozent. Die durchschnittlichen Ausgaben pro Bestellung sind mit einem Plus von einem Prozent auch nahezu gleich geblieben und das weltweite Bestellvolumen sank im Vergleich zum Vorjahr um zwei Prozent. Vergleichsweise stärker gestiegen ist laut dem regelmäßig erhobenen Shopping-Index des CRM-Anbieters Salesforce das Mobile Shopping mit einem Wert von vier Prozent.

Der europäische Markt und die restliche Welt
Bei einer vergleichenden Betrachtung der Märkte zeigt sich, dass Europa das Wachstum in letzten Quartalen angekurbelt hat. Dieser Trend hat sich nun im ersten Quartal 2024 verlangsamt, das Plus bei den Online-Verkäufen liegt aber immer noch bei drei Prozent. Der mobile Traffic und die mobilen Bestellungen machen mittlerweile 78 bzw. 66 Prozent aus.

Runtergebrochen auf einzelne Branchen verzeichnen die Segmente Gesundheit und Schönheitspflege mit plus zwölf Prozent das höchste Wachstum bei den Einkäufen via Web. Dahinter folgen Handtaschen mit plus sieben Prozent. Umgekehrt verzeichnen Elektronik (inkl. Zubehör), Spielzeug und Lernmaterialien mit minus dreizehn Prozent die stärksten Rückgänge.

Das zunehmend relevante Thema Kundenbindung
Ein Großteil des Wachstums bei den mobilen Einkäufen ist auf eine mittlerweile reibungslosere Abwicklung der Prozesse zurückzuführen, so Salesforce. Erleichtert werde das durch sogenannten Wallets (Anm. bei/von NutzerIn gespeicherte Bezahl-Applikationen), deren Nutzung im Jahresvergleich um 46 Prozent zunahm.

Kontinuierlich wichtiger in diesem Kontext ist die Markentreue. Nachdem die Verbraucher:innen viele Jahre die Marken gewechselt haben, unter anderem aus Preisgründen, ist nunmehr ein kontinuierliches Wachstum bei den Wiederkäufer:innen zu beobachten. Global lag dieser Anteil im ersten Quartal 2024 bei 43 Prozent und das bedeutet einen Anstieg von acht Prozent seit 2022, so die Erhebungen von Salesforce.

Die (verkaufs)kanalübergreifende Personalisierung des Kundenservice

„Unsere Untersuchungen zeigen, dass sechzig Prozent der Online-Einkäufe durch die Erfahrung im lokalen Geschäft beeinflusst werden. Es ist also eine entscheidende Komponente der digitalen Strategie. Mitarbeiter:innen in der stationären Filiale werden zu Social-Media-Manager:innen, Livestreamer:innen und Stylist:innen“, sagt Nino Bergfeld, Director Retail Advisory bei Salesforce.

Und: „Kundenbindung lohnt sich. Laut den Einzelhandelsdaten von Salesforce ist die beliebteste Art von Treueprogrammen ein Punktesystem. Zukünftig wird vor allem interessant, wie sich Sales-Aktionen auswirken und wie das Potenzial von Künstlicher Intelligenz genutzt wird“, betont CRM-Experte Nino Bergfeld von Salesforce.

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red/czaak, Economy Ausgabe Webartikel, 14.05.2024

Digitale Innovation als Programm

Digitale Innovation als Programm© Pexels.com/olly

Land Niederösterreich setzt bei bürgernaher Verwaltung seit vielen Jahren auf neue Technologien. Aktuell startet nun weitere Initiative zum Thema Künstliche Intelligenz.

(red/czaak) Mit mehr als 40 aktuellen Projektbeispielen und über 40 Indikatoren für das Jahr 2023 zeigt der aktuelle Digital-Report („digi report“) die erfolgreiche Umsetzung der Digitalisierungsstrategie Niederösterreich in praxisnaher und bürgerunterstützender Weise. Ebenso bereits im Vorjahr setzte Österreichs größtes Bundesland auf das Schwerpunktthema „Digitale Lösungen mit Fokus auf Künstliche Intelligenz (KI)".

Ein großer Mehrwert bei mehr als 1.000.000 Anträgen pro Jahr
„Gerade das letzte Jahr hat die Technologiewelt nachhaltig geprägt. Generative KI ist in der Breite angekommen. Jetzt gilt es, die richtigen Initiativen und Maßnahmen zu setzen, um die damit verbundenen Chancen zu nutzen“, betont Johanna Mikl-Leitner, Landeshauptfrau (ÖVP) von Niederösterreich. „In der NÖ Landesverwaltung haben wir uns schon früh mit künstlicher Intelligenz beschäftigt und diesen Weg werden wir konsequent weitergehen. Es geht darum, einfacher und effizienter zu arbeiten und die Landesverwaltung noch bürgernäher und serviceorientierter zu gestalten“, unterstreicht Niederösterreichs Landeschefin.

„Beispielsweise wird die Bearbeitung von Online-Anträgen durch neue Technologien unterstützt: Um die Formularserver nicht zu überlasten, reiht ein Cloud-Service in Spitzenzeiten die Antragstellenden aneinander und leitet sie zum Online-Formular oder Online-Ratgeber weiter“ erläutert Werner Trock, Direktor des NÖ-Landesamts. „Derzeit laufen mehrere Projekte im Bereich der künstlichen Intelligenz. Nach einer Einreichung etwa prüft ein KI-basiertes Tool automatisch die Gültigkeit der dem Antrag beigefügten Ausweiskopie, um den manuellen Prüfaufwand zu reduzieren. Ein großer Mehrwert bei mehr als 1.000.000 Anträgen pro Jahr“, so Trock.

127 Projekte in Umsetzung
Neben dem Schwerpunktthema wurden zahlreiche weitere Vorzeigeprojekte realisiert, die die große thematische Bandbreite unterstreichen. Beispiele dafür sind das „Haus der Digitalisierung“, die digitale Pilotplattform „LENIE“, die mit fünf Pilotgemeinden entwickelt wurde, das Projekt „NÖ SAP - Digital Finance“ oder das Pilotprojekt „Telewundmanagement“.

„Derzeit befinden sich 127 Projekte in Umsetzung. Gerade in herausfordernden Zeiten zeigt sich, dass es richtig und wichtig ist, den digitalen Wandel zu nutzen“, untermauert Mikl-Leitner die Innovationskraft der NÖ-Landesregierung. „Mit digitalen Lösungen machen wir unser Bundesland fit für die Zukunft. Der digi report zeigt den kontinuierlichen digitalen Fortschritt und die Vorreiterrolle unseres Bundeslandes“, ergänzt die Niederösterreichische Landeshauptfrau. Der digi report steht zudem auch in interaktiver Form zur Verfügung und wird durch Videos, Fotos und animierte Grafiken ergänzt (siehe Link).

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red/czaak, Economy Ausgabe Webartikel, 14.05.2024

Die Empfindsamkeit der Quantensimulatoren


Die Empfindsamkeit der Quantensimulatoren
© Pexels.com/cottonbro

Quanteneffekte sind anfällig für äußere Störungen und gehen extrem leicht kaputt. Die TU Wien forscht an stabileren Quantenexperimenten und entwickelt neue Varianten an Schutzmechanismen.



(red/czaak) Quantenexperimente haben immer wieder mit demselben Problem zu kämpfen, egal ob es um Quantencomputer geht, um Quanten-Teleportation oder neuartige Quanten-Sensoren: Quanteneffekte gehen extrem leicht kaputt. Sie sind äußerst empfindlich gegenüber Störungen von außen, etwa gegenüber Fluktuationen, die einfach durch die umgebende Temperatur entstehen. Daher ist es entsprechend relevant, Quantenexperimente möglichst effektiv abkühlen zu können.

Relevante Temperatur im ohnehin schon extrem kalten Bose-Einstein-Kondensat
Die TU Wien forscht rund um diese Thematik und konnte nun zeigen, dass eine solche Art von Abkühlung auf eine interessante neue Art erzielt werden kann: Man teilt ein Bose-Einstein-Kondensat in zwei Teile auf, und zwar weder abrupt noch besonders langsam, sondern mit einer ganz bestimmten zeitlichen Dynamik. Diese sorgt dafür, dass zufällige Fluktuationen so gut wie möglich verhindert werden – und so kann die relevante Temperatur im ohnehin schon extrem kalten Bose-Einstein-Kondensat noch einmal deutlich verringert werden. Wichtig ist das für Quantensimulatoren, mit denen die TU Wien Erkenntnisse über Quanteneffekte erzielen möchte, die mit bisherigen Methoden nicht untersucht werden konnten.


„Quantensimulatoren sind Systeme, deren Verhalten durch quantenmechanische Effekte bestimmt ist, und die man besonders gut kontrollieren und überwachen kann. Man kann diese Systeme daher verwenden, um grundlegende Phänomene der Quantenphysik zu studieren, die auch in anderen Quantensystemen vorkommen, dort aber nicht so leicht untersucht werden können“, erklärt Maximilian Prüfe, der am Atominstitut der TU Wien mit Unterstützung des FWF neue Methoden erforscht.

Versuche mit Wasserwellen können Erkenntnisse über Schallwellen bringen
Verwendet wird dabei ein physikalisches System, um eigentlich etwas über andere Systeme zu lernen. Das ist in der Physik nicht völlig neu, auch Versuche mit Wasserwellen können Erkenntnisse über Schallwellen bringen. Wasserwellen sind allerdings leichter zu beobachten. „Quantensimulatoren werden in den letzten Jahren immer mehr zum nützlichen und vielseitigen Werkzeug. Zu den wichtigsten Möglichkeiten, interessante Modellsysteme zu realisieren, gehören Wolken aus extrem kalten Atomen, wie wir sie in unserem Labor untersuchen“, erläutert Prüfe. Quantensimulation ist auch ein zentrales Thema im kürzlich gestarteten Exzellenzcluster QuantA, in dem verschiedene Quantensysteme untersucht werden.


Die entscheidende Größe, die die Einsatztauglichkeit solcher Quantensimulatoren derzeit normalerweise limitiert, ist ihre Temperatur. Es gibt unterschiedliche Möglichkeiten, etwas abzukühlen: Man kann zum Beispiel ein Gas kühlen, indem man sein Volumen sehr langsam vergrößert. Bei extrem kalten Bose-Einstein-Kondensaten werden die energiereichsten Teilchen rasch entfernt, bis nur noch eine Sammlung von Atomen übrigbleibt, die ziemlich einheitlich recht wenig Energie haben und somit kühler sind.

Abkühlung durch Kontrolle der Fluktuationen
„Wir verwenden aber eine ganz andere Technik“, sagt Tiantian Zhang, die dieses Thema im Rahmen ihrer Doktorarbeit am Doktoratskolleg des Vienna Center for Quantum Science and Technology untersucht hat. „Wir erzeugen ein Bose-Einstein-Kondensat und spalten es dann in zwei Teile auf, indem wir in der Mitte eine Barriere erzeugen“, so Zhang. Wie viele Teilchen sich danach auf der rechten und auf der linken Seite der Barriere befinden, ist quantenphysikalisch unbestimmt. Aufgrund der Gesetze der Quantenphysik gibt es hier eine gewisse Unschärfe. Das Forschungsteam an der TU Wien konnte nun zeigen, dass weder eine extrem abrupte noch eine extrem langsame Teilung des Bose-Einstein-Kondensats optimal ist.

Es braucht einen Mittelweg, eine genau passende dynamische Aufspaltung des Kondensats, um die Quantenfluktuationen möglichst gut zu kontrollieren. Mit klassischer Berechnung via Computer ist dieses Problem heute nicht lösbar. Das Forschungsteam der TU Wien zeigte mittels einer passenden Aufspaltungs-Dynamik die mögliche Unterdrückung der Fluktuation der Teilchenzahl, und das wiederum übersetzt sich in eine Reduktion genau jener Temperatur, die es zu minimieren gilt. „Die Unterdrückung der Fluktuationen ist genau das, was wir brauchen, um unser System noch besser als bisher als Quantensimulator nutzen zu können. Man kann damit nun auch bisher unzugängliche Fragen aus der grundlegenden Quantenphysik beantworten“, unterstreicht Maximilian Prüfe vom Atominstitut der TU Wien.

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red/czaak, Economy Ausgabe Webartikel, 14.05.2024

Künstliche Intelligenz am Arbeitsplatz

Künstliche Intelligenz am Arbeitsplatz© pexels/bertellifotografia

Microsoft und LinkedIn veröffentlichen umfassende Erhebung zum stark steigenden Einsatz von KI bei der Arbeit. Viele Mitarbeitenden experimentieren noch mit KI. Aus Betriebssicht soll daraus nun neue Wertschöpfung entstehen.

(red/czaak) Microsoft und LinkedIn als Plattform für Führungskräfte haben den Work Trend Index für das Jahr 2024 veröffentlicht. Der Fokus liegt beim Thema Künstliche Intelligenz und ihr Einsatz am Arbeitsplatz, der Titel lautet entsprechend: „AI at work is here. Now comes the hard part“. Die Studie basiert auf einer Befragung von 31.000 Menschen in 31 Ländern, dazu kommen Arbeits- und Einstellungstrends auf LinkedIn, Billionen von Microsoft 365-Produktivitätssignalen und Umfragen unter Fortune-500-Kunden.

Einsatz von generativer KI am Arbeitsplatz hat sich in letzten sechs Monaten fast verdoppelt
Ersichtlich ist insbesondere, wie KI nach nur einem Jahr die Art und Weise beeinflusst, wie Menschen weltweit arbeiten, führen und einstellen. Der Einsatz von generativer KI am Arbeitsplatz hat sich in den letzten sechs Monaten fast verdoppelt. LinkedIn verzeichnet einen signifikanten Anstieg von Fachkräften, die KI-Fähigkeiten zu ihren Profilen hinzufügen, und die meisten Führungskräfte würden mittlerweile niemanden ohne KI-Fähigkeiten einstellen. Diese Führungskräfte sind an einem schwierigen Punkt angelangt: dem Übergang von Experimenten zu greifbaren geschäftlichen Auswirkungen.

Microsoft kündigt parallel neue Funktionen in der Anwendung Copilot für Microsoft 365 an, und LinkedIn stellt kostenfrei über fünfzig Online-Kurse für LinkedIn Mitglieder zur Verfügung und die sollen Berufstätigen auf verschiedenen Ebenen helfen, ihre KI-Fähigkeiten zu verbessern. Der Bericht hebt mehrere Erkenntnisse gesondert hervor und dazu gehört etwa, dass 75 Prozent der Wissensarbeiter:innen heute KI bei der Arbeit nutzen. KI spare Zeit, fördere die Kreativität und ermöglicht die Konzentration auf Kernaufgaben bzw. bringe auch Freiraum für neue Wertschöpfung.

Mehrheit der Unternehmen fehlt Plan für die Umsetzung
59 Prozent haben noch Bedenken, die Produktivitätsgewinne durch KI zu quantifizieren und 60 Prozent geben an, dass ihrem Unternehmen ein Plan für die Umsetzung fehlt. Der Druck, einen sofortigen Return on Investment (ROI) vorweisen zu müssen, mache „Führungskräfte träge“ und so nehmen rund 80 Prozent der Mitarbeitenden die Dinge selbst in die Hand und bringen ihre eigenen Tools mit zur Arbeit. Das erschwert aber Vorteile, die sich aus einem strategischen Einsatz von KI ergeben könnten.

Die aktuellen Daten zeigen zudem einen versteckten Mangel an Fachkräften, die einen Karrierewechsel anstreben, und enorme Chancen für diejenigen, die sich im Bereich KI weiterbilden. Die Mehrheit der Führungskräfte (55 Prozent) befürchtet, dass in diesem Jahr nicht genügend Fachkräfte zur Verfügung stehen werden, um offene Stellen zu besetzen, wobei Führungskräfte in den Bereichen Cybersicherheit, Ingenieurwesen und kreatives Design am stärksten betroffen sind, so weitere Ergebnisse der Erhebung.

KI legt für Arbeitnehmer:innen die Messlatte höher
Während weltweit zwei Drittel der Führungskräfte niemanden ohne KI-Kenntnisse einstellen würden, haben nur 39 Prozent der Nutzer von ihrem Unternehmen eine KI-Schulung erhalten, und nur 25 Prozent der Unternehmen planen, in diesem Jahr eine solche Schulung anzubieten. Die Fachkräfte bilden sich also selbst weiter. Seit Ende letzten Jahres ist die Zahl der LinkedIn-Mitglieder, die ihrem Profil KI-Fähigkeiten wie Copilot und ChatGPT hinzugefügt haben, um das 142-Fache gestiegen, und die Zahl der nicht-technischen Fachkräfte, die Kurse von LinkedIn Learning nutzen, um ihre KI-Fähigkeiten zu verbessern, ist um 160 Prozent gestiegen.

„KI definiert Arbeit neu und es ist klar, dass wir neue Spielregeln brauchen“, sagt Ryan Roslansky, CEO von LinkedIn. „Es sind diejenigen Führungskräfte, die auf Agilität statt auf Stabilität setzen und intern in den Aufbau von Kompetenzen investieren, die ihren Unternehmen einen Wettbewerbsvorteil verschaffen und effizientere, engagiertere und fairere Teams bilden“, so Roslansky. „KI demokratisiert das Fachwissen in der gesamten Belegschaft“, ergänzt Satya Nadella, CEO von Microsoft. „Jedes Unternehmen hat die Möglichkeit, diese Technologie anzuwenden, um die Entscheidungsfindung und die Zusammenarbeit zu verbessern – und damit letztlich auch die Geschäftsergebnisse.“

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red/czaak, Economy Ausgabe Webartikel, 10.05.2024

Die Treffgenauigkeit deutscher Corona-Hilfen

Die Treffgenauigkeit deutscher Corona-Hilfen© pexels/hasanalbari

Einer aktuellen Studie zufolge haben die Corona-Unterstützungen in Bayern primär besonders betroffene Kleinbetriebe unterstützt. Gastro und Hotellerie erhielten das meiste Geld.

(red/cc) Die Corona-Überbrückungshilfen haben in Bayern vor allem viele kleine Betriebe mit weniger als 50 Beschäftigten und die besonders durch die Pandemie betroffenen Branchen erreicht. Zu diesem Ergebnis kommt das ifo Institut in einer ersten Auswertung der Hilfen im Auftrag der Industrie- und Handelskammer (IHK) für München und Oberbayern. Ausgewertet wurden sieben Förderprogramme mit über 300.000 Anträgen und Auszahlungen in Höhe von 11,2 Milliarden Euro.

Das meiste Geld bekamen Unternehmen aus dem Gastro- und Hotelgewerbe, das zu den am meisten von den Schließungen betroffenen Branchen gehörte. Sie erhielten mit 4,7 Milliarden Euro einen Anteil von 40 Prozent der Gesamtsumme. Danach folgt der Einzelhandel mit 1,6 Milliarden Euro und die Kunst- und Kulturbranche mit einer Gesamtsumme von 1,3 Milliarden Euro.

Die durchschnittliche Gesamtsumme betrug 86.000 Euro
Insgesamt wurden rund 130.000 Unternehmen unterstützt. Firmen konnten auch in Deutschland mehrere Anträge stellen. Rund ein Drittel der geförderten Unternehmen bekam Leistungen aus einer Überbrückungshilfe, ein knappes weiteres Drittel aus zwei Überbrückungshilfen. Anträge für alle sieben betrachteten Corona-Zuschüsse stellten nur zwei Prozent der Unternehmen. 86.000 Euro war die durchschnittliche Gesamtsumme je Unternehmen. Ein Siebtel (rd. 14,5 Prozent) der Unternehmen bekam mehr als 100.000 Euro. Die Hälfte der geförderten Unternehmen erhielt in Summe weniger als 14.500 Euro.

Mit den untersuchten Coronahilfen wurden etwa 98 Prozent aller Unternehmen im bayerischen Gastgewerbe erreicht. Über 38.000 Betriebe erhielten im Schnitt rd. 126.000 Euro. In der Kunst- und Kulturbranche waren es rund 80 Prozent oder 13.700 Unternehmen mit durchschnittlichen Hilfen von rund 97.000 Euro. Im Handel waren es ein Fünftel aller Unternehmen, bzw. 18.175 mit durchschnittlichen Hilfen von 87.300 Euro. In allen anderen Branchen ist der Anteil der geförderten Unternehmen deutlich geringer.

„Zahlen zeigen gute Wirksamkeit der Hilfen in betroffenen Branchen“
„Die Zahlen zeigen eine gute Wirksamkeit der Hilfen in den betroffenen Branchen. Die Programme haben offensichtlich angemessen zeitlich und saisonal auf den Pandemieverlauf reagiert und damit die Liquidität der Betriebe in Notlagen gesichert“, sagt Manfred Gößl von der IHK für München und Oberbayern. Da zusätzlich auch andere Betriebshilfen zur Verfügung standen (Anm. Steuerstundungen, Kreditbürgschaften oder Kurzarbeit), braucht es laut ifo weitere Betrachtungen, um die Wirkung aller Corona-Hilfen hinterher zu analysieren.

Die IHK hat als Bewilligungsstelle die Anträge der Unternehmen aus dem ganzen Freistaat für die diversen Überbrückungshilfen bearbeitet und dem ifo Institut in anonymisierter Form für die wissenschaftliche Analyse zur Verfügung gestellt worden. Die ebenfalls von der IHK administrierten Neustarthilfen für Soloselbstständige, die bayerische Oktoberhilfe sowie Härtefallprogramme blieben waren kein Bestandteil. Insgesamt hatte die IHK in der Antragsphase in den Jahren 2020 bis 2023 im Rahmen von 14 Förderprogrammen rund 445.000 Anträge erhalten und 11,9 Milliarden Euro ausbezahlt.

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red/cc, Economy Ausgabe Webartikel, 10.05.2024
Unabhängiges Magazin für Wirtschaft und Bildung 26.07.2024
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„Mädchen haben bei Technik kollaborativen Ansatz“

„Mädchen haben bei Technik kollaborativen Ansatz“© Palfinger_humnig

MINT-Initiativen sollen Jugendliche und insbesondere Mädchen für technische Berufe begeistern. Der Kranhersteller Palfinger zeigt nun im Industriebereich erfolgreiche Wege und Initiativen auf.

(red/czaak) Fachkräfte zu gewinnen und im Betrieb zu halten, ist für jedes Unternehmen essenziell und das gilt auch für Industriebetriebe. Im traditionell starken Industriegebiet Oberösterreich setzt nun der Kranhersteller Palfinger mit Aktionen wie der „MINT Girls Challenge“, „Neugierig ins Leben“, dem „Girls‘ Day“ in Oberösterreich und dem „Kindertag der Industrie“ auf frühe Förderung. All diese Initiativen bieten Kindern und Jugendlichen viele Möglichkeiten, die spannenden Seiten von Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik zu entdecken.

Bei Palfinger drängen immer mehr junge Frauen in technische Berufe und damit in bisherige Männerdomänen. Ein Beispiel ist Emilia Bruckmann, die als Werkstofftechnikerin Stahle und Bleche den härtesten Tests unterzieht und damit die Produktsicherheit erhöht. „Chemie und Physik waren in der Schule meine Lieblingsfächer“, so Bruckmann, die diese Leidenschaft bei Palfinger zum Beruf machte. Bei Mädchen und jungen Frauen Interesse an technischen Berufsbildern zu wecken, darum geht es auch bei der von Palfinger unterstützten Initiative „MINT Girls Challenge“.

Über 150 Einreichungen von über 900 Mädchen oder Mädchengruppen
Die Teilnehmerinnen können hier mithilfe von Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik (MINT) aktiv und selbstständig Herausforderungen lösen. In Summe gab es über 150 Einreichungen von über 900 Mädchen bzw. Mädchengruppen aus ganz Österreich. Die besten Ideen, Experimente und Werkstücke wurden nun im Wiener Palais Wertheim in Beisein der Minister:innen Susanne Raab (Frauen und Medien) und Martin Kocher (Wirtschaft und Arbeit) sowie Sabine Herlitschka, Infineon-Chefin und IV-Vizepräsidentin, präsentiert.

Eine von insgesamt zwölf Auszeichnungen überreichte Maria Koller, Chief Human Resources Officer bei Palfinger. „Es war schön zu sehen, mit wie viel Freude die Siegerinnen ihre Projekte umgesetzt und ihre Auszeichnungen entgegengenommen haben“, betonte Maria Koller. „Wir bei PALFINGER sind stolz darauf, die ‚MINT Girls Challenge‘ zu unterstützen“, so Koller, die die Gewinnerinnen dann spontan zu einer gemeinsamen Tour am PALFINGER Standort Lengau einlud.

Mehr Frauen für MINT-Berufe
Generell verstärkt die demographische Entwicklung den bestehenden Mangel an Fachkräften auf dem Arbeitsmarkt. Junge Menschen früh für technische Berufe zu begeistern ist also essenziell. Vor allem junge Frauen, die in diesen Bereichen immer noch unterrepräsentiert sind. Ein Umstand, der sich ändern lassen soll. „Als technische Ausbilderin bei PALFINGER arbeite ich täglich mit jungen, motivierten Menschen zusammen und erlebe ihre Begeisterung für MINT-Fächer und ihre hohe Leistungsbereitschaft“ berichtet etwa Verena Lekl, gelernte Prozesstechnikerin.

„Diese Mädchen sind für die Digitalisierung immens wichtig. Sie gehen oft anders an Technik heran und haben einen kommunikativen sowie kollaborativen Ansatz. Sie wollen mit Menschen zusammenarbeiten – und das ist, was MINT-Berufe bieten: Arbeit für und mit Menschen – unterstützt durch Maschinen“, unterstreicht Maria Koller von Palfinger. „Wir möchten das entsprechend noch stärker sichtbar und erlebbar machen und fördern bei PALFINGER bewusst junge weibliche Talente - egal ob Lehrlinge, Studentinnen oder Absolventinnen“, so Koller.

Kinder als Zukunft von morgen
Immer mehr Berufsbilder in MINT-Fächern eröffnen Digitalisierung und Industrie 4.0. Das unterstützt Palfinger am sogenannten Kindertag der Industrie (KIDI)“, wo zusammen mit anderen Unternehmen Kindern am 25. Juni über einen Workshop auf spielerische Weise Einblicke in das Unternehmen und in die vielen spannenden Facetten der MINT-Berufe bekommen.

„Wir verfügen über die Expertise und die Role Models, die für die Perspektiven einer neuen Arbeitswelt stehen. Dieses Wissen macht Mut für morgen. Es ist daher auch ein Aufruf an Mädchen und Frauen, sich unserem Team anzuschließen um die technologische Welt mit uns, und auch für uns zu gestalten“, betont Maria Koller, CHRO Palfinger abschließend.

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red/czaak, Economy Ausgabe Webartikel, 06.05.2024

Neue Forschungsinfrastruktur gegen die Klimakrise

Neue Forschungsinfrastruktur gegen die Klimakrise© NLK Pfeiffer

Land Niederösterreich forciert angewandte Forschung für die Landwirtschaft. Eröffnung spezieller Klimakammern am Austrian Institue of Technology in Tulln. Resilienz der Agrarwirtschaft gegenüber dem Klimawandel im Fokus.

(red/czaak) Das Land Niederösterreich eröffnete kürzlich die neuen Klimakammern des Austrian Institute of Technology (AIT) in Tulln. Die technologisch wie wissenschaftlich letztaktuelle Einrichtung soll einen wichtigen Schritt im Kampf gegen die Auswirkungen des Klimawandels auf die Landwirtschaft darstellen und darauf abzielen, nachhaltige Lösungen für die Zukunft zu entwickeln.

„Mit den Klimakammern stärken wir nicht nur die Wissenschafts- und Forschungslandschaft in Niederösterreich, sondern auch die Resilienz unserer Agrarwirtschaft gegenüber dem Klimawandel“, so Johanna Mikl-Leitner, Landeschefin (ÖVP) von Niederösterreich. „Die Initiative ‚d4agrotech‘ ist ein klares Bekenntnis zu Forschung und Innovation in Niederösterreich. Diese Anlagen sind ein zentraler Bestandteil der Strategie, unser Bundesland als einen führenden Standort für landwirtschaftliche Forschung und nachhaltige Entwicklung in Europa zu etablieren“, erläuterte Mikl-Leitner.

Allein in Niederösterreich jeder fünfte Arbeitsplatz direkt oder indirekt von Landwirtschaft abhängig
„Indem wir die Spitzenforschung fördern, unterstützen wir die lokale Landwirtschaft und tragen auch dazu bei, die Herausforderungen des Klimawandels und der Nahrungsmittelsicherheit anzugehen“, betonte die Landeshauptfrau weiters. Tulln gelte mittlerweile als Forschungs-Zentrum, wo unter anderem mit dem AIT und dem „Haus der Digitalisierung“ perfekte „Schnittstellen“ zwischen Forschung, Wissenschaft und Wirtschaft entstanden seien. „Allein in Niederösterreich ist rund jeder fünfte Arbeitsplatz direkt oder indirekt von der Landwirtschaft abhängig“, so Mikl-Leitner.

„Im Jahr 1950 hat ein bäuerlicher Betrieb nur zehn Menschen mit Lebensmitteln versorgt, heute ernährt ein Landwirt bereits 120 Landsleute“, untermauert Niederösterreichs Landeshauptfrau auch die große volkswirtschaftliche Bedeutung. „Diese Entwicklung hat der technologische Fortschritt ermöglicht und daher ist es Niederösterreich als Österreichs größtem Bundesland auch so wichtig, die Landwirtschaft zu fördern und zu unterstützen“, ergänzt NÖ-Landeshauptfrau im Rahmen der Eröffnung.

Erhöhte Erntesicherheit und umweltfreundliche Düngemittel
Die Klimakammern ermöglichen es Forschern, unter kontrollierten Bedingungen zu studieren, wie verschiedene Pflanzenarten auf extreme Wetterbedingungen und Klimawandel reagieren. „Wir können so früh analysieren, wie Pflanzen auf Umweltbedingungen und Schädlinge reagieren und wie effizient sie Nährstoffe nutzen“, erklärte Alexander Svejkovsky, Geschäftsführer des AIT. „Diese detaillierten und digital erfassten Informationen helfen uns, Pflanzen mit höherer Toleranz und Effizienz zu identifizieren“, so Svejkovsky. Die Forschung soll die Erntesicherheit erhöhen und parallel umweltfreundliche Düngemittel- und Pestizidlösungen entwickeln.

„d4agrotech“ ist eine gemeinsame Initiative von Austrian Institute of Technology (AIT) und Land Niederösterreich, welche eine ganzheitliche Erhebung und Analyse von landwirtschaftlichen Daten sowie treffsichere Vorhersagen und maßgeschneiderte Empfehlungen ermöglichen soll. Die Klimakammern helfen, jene Pflanzensorten auszuwählen, die sich besser an Umweltbedingungen anpassen und somit zur Sicherung des Ernteertrages beitragen können. Das Projekt wird durch EU-Förderungen unterstützt.

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red/czaak, Economy Ausgabe Webartikel, 06.05.2024

Die Themen Eigenkapital und Investitionen

Die Themen Eigenkapital und Investitionen© pexels/karolina grabowska

Mehr Eigenkapital bei Österreichs Unternehmen. Investitionen erfolgen vorsichtiger mit entsprechenden Auswirkung auf heimischen Kreditmarkt, so aktuelle Erhebung des KSV1870.

(red/czaak) Trotz schwieriger Rahmenbedingungen konnten die Österreichischen Unternehmen zuletzt ihre Eigenkapitalausstattung verbessern. 57 Prozent (+ 6 Prozent gegenüber 2023) der Betriebe bewerten ihre aktuelle Eigenkapitalsituation daher auch mit „sehr gut“ oder „gut“. Gleichzeitig sehen 42 Prozent der Befragten die Entwicklung innerhalb der vergangenen drei Jahre positiv.

Die Ambivalenz beim Thema Investitionen
Die Investitionsfreude der Unternehmen sinkt parallel aber trotzdem und das steht im Kontext mit zahlreichen wirtschaftlichen Herausforderungen und negativen Einflüssen, etwa geopolitisch. Lediglich 17 Prozent (2023: 21) haben Investitionen im laufenden Jahr fix eingeplant. Gleichzeitig steigt der Anteil jener, die Investitionen für 2024 bereits jetzt zur Gänze ad acta gelegt haben und das hat auch Folgen für den heimischen Kreditmarkt. Gerade einmal neun Prozent (2023: 20 Prozent) der Unternehmen planen eine Kreditaufnahme in diesem Jahr.

Der Mix an Krisen, mit denen sich Österreichs Wirtschaft zuletzt konfrontiert sahen, ist wohl einzigartig und hat vielerorts auch unmittelbaren negativen Einfluss sowohl auf die Geschäftstätigkeit als auch die betrieblichen Ergebnisse genommen. Gleichzeitig aber bewerten 57 Prozent der Befragten ihre aktuelle Eigenkapitalausstattung mit „sehr gut“ oder „gut“. Besonders gut entwickeln sich Industrieunternehmen, 71 Prozent performen sogar überdurchschnittlich.

Sichtweisen von einzelnen Branchen
Runtergebrochen auf einzelne Segmente und Branchen, ist das Gewerbe mit 46 Prozent am wenigsten zufrieden. In diesem Sektor ist auch das getroffene Urteil „mangelhaft“ und „ungenügend“ mit 21 Prozent am höchsten. „Viele Unternehmen haben zuletzt vieles richtig gemacht. Angesichts zahlreicher externer Gefahren ist das keine Selbstverständlichkeit und zeugt von einer bestehenden Widerstandsfähigkeit“, erklärt Gerhard Wagner, Geschäftsführer der KSV1870 Information GmbH.

Beim Handel sind 43 Prozent der Unternehmen mit der Entwicklung zufrieden, 24 Prozent sind unzufrieden. In der Bauwirtschaft sind 40 Prozent zufrieden und 23 Prozent unzufrieden. Im Bereich Gastronomie/Beherbergung gab es hingegen überwiegend Stillstand in punkto Eigenkapitalentwicklung: Hier sind 28 Prozent zufrieden und 21 Prozent unzufrieden, dazu hat sich bei 51 Prozent de facto keine Veränderung ergeben.

Hintergründe und Bereiche für Investitionen
Die Bandbreite an Herausforderungen und wirtschaftlichen Ungewissheiten dürfte auch dazu führen, dass Unternehmen ihre Investments noch vorsichtiger und genauer planen. Nur 17 Prozent (2023: 21) der Unternehmen haben für dieses Jahr Investitionen fest eingeplant, weitere 41 Prozent (49 in 2023) machen etwaige Investments von der künftigen Geschäftsentwicklung abhängig. Parallel dazu steigt der Anteil von jenen, die keine Investitionen ins Auge fassen von 30 auf 42 Prozent an.

Ein Lichtblick: Von jenen Unternehmen, die Geld in die Hand nehmen möchten, wollen 55 Prozent die Investitionen dazu nutzen, um den eigenen Betrieb weiterzuentwickeln und innovativer auszurichten. Das ist insbesondere in der Industrie und am Dienstleistungssektor der Fall. Gleichzeitig gibt es aber auch 41 Prozent (Handel, Gewerbe), die etwaige Investments primär für die Aufrechterhaltung des laufenden Betriebs verwenden wollen.

Die Auswirkungen auf den heimischen Kreditmarkt
Die rückläufige Investitionsbereitschaft innerhalb der österreichischen Wirtschaft führt auch zu einer Reduktion der Kreditaufnahmen. Im Vergleich zum vergangenen Jahr sind diese deutlich gesunken ist, von von 20 auf neun Prozent. Gerade einmal jedes zehnte Unternehmen will im Jahr 2024 einen Kredit aufzunehmen. „Insgesamt scheinen Österreichs Unternehmen dem Thema Kredit aktuell eher reserviert gegenüberzustehen. Es scheint schon jetzt klar, dass es Ende des Jahres deutlich weniger Kreditvergaben geben wird als in der jüngeren Vergangenheit“, so Wagner.

Die häufigsten Gründe für Kredite sind auch heuer insbesondere Renovierungs- und Umbaumaßnahmen, der Aufbau neuer Geschäftsbereiche sowie der Ankauf von Immobilien. Generell wird die Kreditaufnahme seitens der Unternehmen als zunehmend schwieriger bewertet, so die Erhebung des KSV1870. Aktuell tun das 66 Prozent der Betriebe, vor zwei Jahren waren es noch 52 Prozent. Primäre Gründe sind die Zinserhöhungen, aber auch die Forderung von immer mehr privaten und unternehmerischen Sicherheiten. Zusätzlich erschwert das hohe Maß an Bürokratie eine mögliche Kreditaufnahme.

Wünsche von Unternehmen an die nächste Regierung
Auf die Frage, welche Wünsche die heimischen Unternehmer an eine zukünftige Bundesregierung haben, wurden insbesondere die zuvor als erschwerend angesehenen Faktoren genannt. Das sind primär die Senkung von Lohnkosten, die Reduktion der Bürokratie und umfassende Steuerentlastungen. Angesichts der aktuellen Kostensituation in vielen Bereichen kommt dies wenig überraschend. Genauso wichtig wären aber auch Gegenmaßnahmen zum Thema Arbeitskräftemangel und eine praxisorientierte Bildungsreform, die sich an den tatsächlichen Bedürfnissen und Anforderungen der Wirtschaft orientiert, so das Resümee des KSV1870.

Im Rahmen des Austrian Business Checks befragt der KSV1870 zweimal pro Jahr Unternehmen in Österreich, wie es um ihre wirtschaftliche Situation bestellt ist. An der aktuellen Umfrage im März 2024, die gemeinsam mit dem Markt- und Meinungsforschungsinstitut Marketagent durchgeführt wurde, haben rund 1.200 Unternehmen teilgenommen, so die Angaben des Kreditschutzverbandes von 1870, KSV1870.

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red/czaak, Economy Ausgabe Webartikel, 06.05.2024

20 Prozent weniger Energie und 50 Prozent weniger CO2

20 Prozent weniger Energie und 50 Prozent weniger CO2© Siemens_FutureKeyVisual

Siemens und Mercedes-Benz transformieren mit digitalem Energiezwilling die Nachhaltigkeit industrieller Produktionen. Weiterer Fokus betrifft Thema Energieeffizienz.

(red/czaak) Im Rahmen einer strategischen Partnerschaft zwischen Siemens und der Mercedes-Benz AG haben die beiden Unternehmen gemeinsam einen digitalen Energiezwilling entwickelt, um die Integration von Energieeffizienz- und Nachhaltigkeitsmaßnahmen in einer modernen Fabrikplanung zu verbessern.

Der innovative „Digital Energy Twin“ soll dem Autohersteller dabei helfen, weltweit alle eigenen Produktionsstandorte bis 2039 zu einhundert Prozent mit erneuerbaren Energien zu betreiben. Dieser „Zwilling“ soll sowohl für neue als auch für bestehende Fabriken die Energieplanung in der Frühphase verbessern, vereinfachen und beschleunigen und damit final die Planungszeit signifikant reduzieren.

Expertise von Siemens in Bereichen Dekarbonisierung und digitale Energiezwillinge
Die Zusammenarbeit kombiniert die Expertise von Siemens in den Bereichen Dekarbonisierung und digitale Energiezwillinge mit dem fundierten Automobilbau-Know-how von Mercedes-Benz, um eine skalierbare Anwendung für das Umfeld der Automobilbranche zu entwickeln. Siemens stellt dabei auch Schulungs- und Supportleistungen für den digitalen Energiezwilling bereit und verantwortet die Wartung und Weiterentwicklung, damit dieser im gesamten globalen Produktionsnetzwerk von Mercedes-Benz eingesetzt werden kann.

Basierend auf Verhaltensmodellen von Gebäuden, technischen Anlagen und Energieerzeugungseinrichtungen verknüpft der Digital Energy Twin Wetterdaten, Lastprofilsimulation, Anlagenauswahl und Dimensionierung. Das Tool wurde in der „Factory 56“ im Mercedes-Benz-Werk Sindelfingen entwickelt. Durch die Simulation eines physischen Energiesystems werden vorgeschlagene Planungsszenarien für den Energieverbrauch verifiziert und Empfehlungen zur Optimierung der gewünschten Ergebnisse gegeben, einschließlich Energieeffizienz und damit verbundener Kostenersparnis sowie Emissionsreduzierung.

Exakte Modellierung von Betriebsprozessen und Energienutzung
„Dank der genauen Modellierung von Betriebs- und Energienutzungsszenarien ermöglicht der digitale Energiezwilling eine schnellere und transparentere Entscheidungsfindung in frühen Planungsphasen“, sagt Matthias Rebellius, Mitglied des Vorstands der Siemens AG und CEO von Smart Infrastructure. „Dies zeigt, wie wir bei Siemens die reale und die digitale Welt miteinander verbinden, um skalierbare, nachhaltige Fortschritte in der Industrie voranzutreiben. Es ist ein spannender erster Schritt zu einem integrierten Prozess für optimierte Planung, Gebäudebetrieb und Produktion“, betont Rebellius.

Basis für den Digital Energy Twin ist der Siemens Xcelerator, eine offene digitale Business-Plattform für die digitale Transformation von Unternehmen, wo final dann auch gemeinsam maßgeschneiderte Produkte und Lösungen für die unterschiedlichsten Branchen entwickelt werden können, und das parallel bzw. ohne Beeinträchtigung der normalen Prozessabläufe. Siemens und die Mercedes Benz AG haben bereits 2021 eine strategische Partnerschaft für die nachhaltige Automobilproduktion vereinbart.

Bis zu 20 Prozent Energieeinsparungen und 50 Prozent Senkung der CO₂-Emissionen
„Der Digital Energy Twin ist unsere Antwort, um erfolgreich Gebäudeprozesse zu visualisieren, zu analysieren und nachhaltig zu optimieren. Durch diesen innovativen Ansatz können wir bestehende Fabrikgebäude besser verstehen und sie in lebendige Smart Buildings transformieren. Und so maximieren wir ihr Potenzial und setzen zukunftsweisende Maßstäbe für eine energieeffiziente und nachhaltige Gebäudenutzung im globalen Produktionsnetzwerk von Mercedes-Benz,“ ergänzt Arno van der Merwe, Vizepräsident Produktionsplanung von Mercedes Benz Cars.

Digitale Energiezwillinge sind ein wichtiger Bestandteil des Siemens-Portfolios zur Unterstützung von Industriekunden bei der Erreichung ihrer Nachhaltigkeits- und Dekarbonisierungsziele. Wie kürzlich bekannt gegeben, arbeitet Siemens mit einem weiteren internationalen Partner an dessen globaler Net-Zero-Production-Roadmap zusammen. Dabei wird ein digitaler Energiezwilling eingesetzt, um den Energieverbrauch zu simulieren und zu ermitteln, wo in 15 Brauereien weltweit Energieeinsparungen erreicht werden können. Siemens schätzt zwischen 15 und 20 Prozent Energieeinsparungen an jedem Standort sowie eine durchschnittliche Senkung der CO₂-Emissionen um 50 Prozent.

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red/czaak, Economy Ausgabe Webartikel, 06.05.2024

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