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26. Juli 2024

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Weltraumdaten gegen Umweltkatastrophen

Weltraumdaten gegen Umweltkatastrophen© pexels/pixabay

Immer öfter ereignen sich unvorhergesehene Umweltkatastrophen wie Überflutungen oder Hangrutschungen. Projekt der Europäischen Weltraumbehörde mit Beteiligung der TU Wien widmet sich der Berechnung des Wasserkreislaufs.

(red/cc) Der Klimawandel verändert den Wasserkreislauf und das eröffnet mehrere relevante Fragen, die sich nicht in einer einfachen, global gültigen Formel zusammenfassen lassen. Der Wasserkreislauf ist ein komplexes System, regional können sich ganz unterschiedliche Veränderungen zeigen. In manchen Regionen wird es trockener, in anderen steigt die Regenmenge, Extremwetterereignisse ändern und verschieben sich. Um nun dieses komplexe System besser vorhersagbar zu machen, startete ein von der Europäischen Weltraumbehörde ESA finanziertes Projekt. Geleitet vom italienischen National Research Council (NRC) wird dabei ein sogenannter Digitale Zwilling der Hydrosphäre geschaffen.

In Folge wird dann der Wasserkreislauf und die relevanten mit ihm verbundenen Phänomene physikalisch am Computer nachgebildet und so lässt sich simulieren, wie eine ganz bestimmte Region auf hydrologische Veränderungen reagiert. Damit sollen nicht nur Katastrophen wie Überschwemmungen, sondern auch schleichende, etwaig durch Temperaturveränderungen verursachte Veränderungen in Wasserhaushalten räumlich detaillierter vorhergesagt werden. Ein wichtiges Element dafür sind Satellitendaten und da sorgt die TU Wien dafür, dass speziell Radarsatellitendaten über den Wasserkreislauf nun in sehr guter räumlicher Auflösung zur Verfügung stehen.

Ein „digitaler Zwilling“ der Erde
Das Konzept des „digitalen Zwillings“ spielt in der Industrie schon lange eine wichtige Rolle. Komplizierte Systeme wie etwa Produktionsanlagen werden physikalisch exakt am Computer nachgebildet. Damit können dann beliebige und entsprechende realitätsnahe Bedingungen vorgeben werden. Ähnlich wie beim Flugsimulator mit neuartigen Flugmanövern, lässt sich so gefahrlos vorhersagen, was in einer speziellen Situation geschehen wird.

„Genauso ein digitaler Zwilling entsteht nun für das globale Wassersystem“, erklärt Mariette Vreugdenhil vom Department für Geodäsie und Geoinformation der TU Wien. Wenn für große Gebiete räumlich hochaufgelöste Daten zur Verfügung stehen, dann lässt sich mit höherer Treffsicherheit sagen, welche Effekte sich unter bestimmten Bedingungen zeigen werden, bis hin zu Überflutungen oder Hangrutschungen an einem ganz bestimmten Ort.

Auf die Auflösung kommt es an
Von besonders großer Bedeutung sind dabei Daten über die Bodenfeuchte und daran forscht die TU Wien schon seit Jahren. Genutzt werden primär Messergebnisse von Radarsatelliten, die den Erdboden rund um die Uhr untersuchen. Daraus können wichtige Informationen über die Eigenschaften des Bodens abgeleitet werden und letztlich Vorhersagen erfolgen, ob der Boden in einer bestimmten Gegend angesichts kommender Regenfälle noch weiteres Wasser aufnehmen kann oder nicht. Entscheidend dafür ist allerdings, dass man die räumlichen Gegebenheiten mit sehr hoher Auflösung kennt.

„Hohe Auflösung heißt bei uns etwa: Ein Pixel pro Kilometer“, sagt Wolfgang Wagner, Leiter des Forschungsbereichs Fernerkundung der TU Wien. „Mittels KI trainiert man mit unterschiedlichen Datensätzen und hofft dann, auf diese Weise die Auflösung zu verbessern. Das ergibt zwar schöne Bilder, aber ob die etwas mit der Wirklichkeit zu tun haben, ist oft eine andere Frage“, skizziert Wagner. Um die Interpretation der Satellitendaten auf ihre Richtigkeit hin besser überprüfen zu können, verfolgt die TU Wien eine andere Strategie.

Start mit Abbildung der Po-Ebene in Italien
„Unser Modell arbeitet mit stimmigen physikalischen Formeln“, verweist Wagner auf den Einsatz von Machine Learning, etwa für die Kalibrierung der Parameter für die finale Berechnung der Daten. Damit soll gesichert sein, dass die Berechnung eines hochauflösenden Datensatzes auf bekannten Naturgesetzen beruht und es nicht etwa zu einer Art KI-Halluzination ohne faktische Basis kommt.

Start war mit der Abbildung der Po-Ebene in Italien, eine besonders komplexe Region. „Wir haben die Alpen, wir haben Schnee, der schwer zu simulieren ist, besonders in unregelmäßigem und komplexem Gelände wie den Bergen. Dann gibt es das Tal mit all den menschlichen Aktivitäten von Industrie bis zur Bewässerung“, so Luca Brocca vom italienischen NRC.

Modell für ganzen Erdball
Das Modell soll letztlich auf den ganzen Erdball ausgedehnt und laufend verbessert und verfeinert werden. Wünschenswertes Ziel wäre eine multidimensionale Abbildung der Hydrosphäre, in der ausgewählte Prozesse mit einer räumlichen Auflösung in der Größenordnung von zehn Metern erfasst werden können, also ein Computermodell zur finalen Entscheidungsfindung, das rechtzeitig auf Gefahren hinweisen kann und auch dazu dient, die Auswirkungen verschiedener menschlicher Eingriffe auf lokaler Ebene zu erklären.

"Diese gemeinsamen Bemühungen von Wissenschaft, Raumfahrtbehörden und Entscheidungsträgern versprechen eine Zukunft, in der ein digitaler Zwilling der Erde für die Hydrologie unschätzbare Erkenntnisse für ein nachhaltiges Wassermanagement und die Widerstandsfähigkeit gegen Katastrophen liefern", unterstreicht Luca Brocca vom italienischen National Research Council (NRC).

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red/czaak, Economy Ausgabe Webartikel, 23.04.2024

Einkommensschwache Haushalte weiter unter Druck

Einkommensschwache Haushalte weiter unter Druck© pexels/cottonbro

Im privaten Bereich ist Zahl eröffneter Schuldenregulierungsverfahren geringer als erwartet gestiegen, durchschnittliches Schuldenausmaß sinkt. Situation weiter angespannt, so aktuelle Berechnungen des KSV1870.

(red/czaak) Neben dem Thema Firmeninsolvenzen (economy berichtete) hat sich der Kreditschutzverband von 1870 (KSV1870) auch die Daten der Privatkonkurse im ersten Quartal 2024 angeschaut. Laut Hochrechnung wurden im ersten Quartal 2024 in Österreich 2.265 eröffnete Schuldenregulierungsverfahren (25 Fälle pro Tag) gezählt. Das sind um rund vier Prozent mehr als im Vorjahr.

Dabei verzeichnet lediglich das Burgenland einen signifikanten Rückgang (- 44 Prozent), alle anderen Bundesländer vermelden Zuwächse. Im Gegensatz zu den Fallzahlen sind die Passiva um rund drei Prozent auf 220 Mio. Euro leicht rückläufig. Damit sinkt auch das Schuldenausmaß pro Schuldner auf 97.000 Euro (- 7.000 Euro). Aufgrund der aktuellen Entwicklung erwartet der KSV1870 am Jahresende rund 9.500 eröffnete private Schuldenregulierungsverfahren.

Vergangenes Jahr große finanzielle Belastung für heimische Privathaushalte
Obwohl sich die Inflation im Jahresverlauf 2023 eingebremst hat, stellte das vergangene Jahr eine große finanzielle Belastung für die heimischen Privathaushalte dar. Dafür verantwortlich ist laut Wirtschaftsforschung neben den im Vorjahr gestiegenen Verbraucherpreisen auch das generell recht hohe Preisniveau in Österreich. Das hat zwar zur Folge, dass Privatpersonen in finanziell prekären Zeiten ihren Konsum - dort wo es möglich ist - einschränken und auf das Notwendigste reduzieren, dennoch gelingt es vielen nicht mehr, ihre finanziellen Verpflichtungen vollumfänglich zu stemmen.

Aufgrund dieser Entwicklung wurden seit Jahresbeginn 2.265 Schuldenregulierungsverfahren eröffnet, was einer Steigerung von 4,2 Prozent gegenüber dem Vergleichszeitraum des Vorjahres entspricht. „Diese Entwicklung ist die Fortsetzung des Vorjahresniveaus. Trotz persönlicher Einschränkungen geht es sich infolge der anhaltend äußerst herausfordernden Wirtschaftslage für viele Menschen finanziell nicht mehr aus. Für sie ist eine geordnete Entschuldung der einzige Ausweg“, erklärt Karl-Heinz Götze, Leiter KSV1870 Insolvenz.

Das Niveau des Jahres 2023 setzt sich fort
Der bundesweite Anstieg an eröffneten Schuldenregulierungsverfahren spiegelt sich in sämtlichen Regionen wider, mit einer Ausnahme. Das Burgenland verzeichnet mit einem Minus von 44 Prozent als einziges Bundesland einen massiven Rückgang bei den privaten Pleiten. Alle anderen acht Bundesländer vermelden Zuwächse. Am deutlichsten fällt dieser in der Steiermark mit plus 11 Prozent aus. Wien verzeichnet einen Anstieg von 8 Prozent. Parallel dazu werden hier mit 795 eröffneten Schuldenregulierungsfällen auch die meisten Fälle gezählt.

Im Gegensatz zu den Fallzahlen sind die vorläufigen Verbindlichkeiten im ersten Quartal 2024 auf 220 Mio. Euro leicht rückläufig. Gegenüber dem Vorjahr weist die KSV1870 Hochrechnung ein Minus von rund drei Prozent aus. So ist auch das durchschnittliche Schuldenausmaß etwas gesunken, von 104.000 auf 97.00 Euro pro Schuldner. Generell spitzt sich die Lage für die einkommensschwächeren Haushalte weiter zu. Aus heutiger Sicht erwartet der KSV1870 jedenfalls einen weiteren Anstieg und geht von rund 9.500 Fällen am Jahresende aus.

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red/czaak, Economy Ausgabe Webartikel, 23.04.2024

Künstliche Intelligenz im Bereich Investor Relations

Künstliche Intelligenz im Bereich Investor Relations© pexels/lalorosas

Studiengang Digital Business Communications der FH St. Pölten beleuchtet aktuelle Relevanz von KI in der Finanzkommunikation. In Kooperation mit junicorn consulting wurden 253 börsennotierte Unternehmen im DACH-Raum befragt.

(red/czaak) Künstliche Intelligenz hat das Potenzial, viele Bereiche zu revolutionieren und dazu gehört auch die Kommunikation mit den Investoren von börsennotierten Unternehmen. „Das enorme Tempo, mit der die technologische Entwicklung voranschreitet und neue Sphären durchdringt, zwingt auch IR-Verantwortliche, sich frühzeitig mit KI auseinanderzusetzen“, sagt Monika Kovarova-Simecek, Leiterin des Masterstudiengangs Digital Business Communications an der FH St. Pölten.

Die in Zusammenarbeit mit junicorn umgesetzte Studie mit 253 börsennotierten Betrieben aus Deutschland, Österreich und der Schweiz beleuchtete mehrere Aspekte im entsprechenden Einsatz von KI. Inkludiert waren Themen und Fragen wie, in welchem Ausmaß und für welche Aufgaben wird derzeit KI in Investor Relationseingesetzt, welche KI-Tools werden genutzt oder nicht, welches Wissen um KI ist bei den IR-Professionals vorhanden, welche Vorteile, Herausforderungen und Risiken ergeben sich etwaig bei der Anwendung von KI, und final, was erwarten IR-Professionals bei welchen spezifischen Tätigkeiten KI zur Anwendung kommen wird.

Zwischen Skepsis und Pioniergeist
Die Ergebnisse schwanken zwischen aufgeschlossener Neugierde und Reserviertheit. 34 Prozent der befragten IR-Professionals sehen in künstlicher Intelligenz noch keine unmittelbare Relevanz für ihre Arbeit, 51 Prozent sehen die Möglichkeiten von KI-Tools und 13 Prozent planen den aktiven Einsatz. Un mit 59 Prozent schätzen mehr als die Hälfte der IR-Manager das eigene KI-Wissen selbstkritisch als stark ausbaufähig ein.
Operativ wird KI im IR-Bereich primär bei Übersetzungen von Texten, zur Textbearbeitung, Ideengenerierung und Recherche eingesetzt. Die am häufigsten genutzten KI-Tools sind Deepl (44 Prozent) und ChatGPT (22). In Summe nutzen IR-Verantwortliche aber nur ein paar wenige KI-Tools. Von den 16 abgefragten Anwendungen kommen in Investor Relations nur sechs zum Einsatz. Viele der woanders bereits gängigen KI-Tools, wie DALL-E, Midjourney oder Jasper AI, sind in den Investor Relations noch kein Thema.

Potenzial für weitere Einsatzgebiete
Gegenüber den Potenzialen der KI zeigen sich die IR-Profis aufgeschlossen. Content Creation für Geschäfts- und Nachhaltigkeitsberichte kommen für 63 Prozent in Frage, IR-Präsentationen (63), die IR-Website (53) oder Social Media (45) sind weitere mögliche Einsatzgebiete. Auch die Vorstellung, KI für Newsletter (41) und E-Mails (34Prozent) zu nutzen, findet unter IR-Managern Anklang. Für 24 Prozent ist auch der Einsatz von KI bei Chat Bots vorstellbar.

Diese Offenheit basiert im Kontext mit erwarteten Vorteilen primär bei Zeitersparnis (85 Prozent) und Effizienzsteigerung (84 Prozent). Indem lästige Routineaufgaben wegfallen, könnten sich IR-Manager auf strategische Aufgaben konzentrieren, was nicht nur zu einer Kostenreduktion führt, sondern auch die Arbeitsqualität verbessert. Zu klären sind Fragen nach Datensicherheit und Datentransparenz, Risken beim Thema Cybersecurity, fehlendes Know-how bei Mitarbeitenden und die Einhaltung IR-spezifischer rechtlicher Anforderungen.

Strategische Planung, Schulung der Mitarbeitenden und Sicherheitsfragen
Die erfolgreiche Integration von KI in Investor Relations erfordert daher nicht nur das Nutzen der Chancen, sondern auch strategische Planung und Sicherheitsmaßnahmen. „Unsere Studie spiegelt nicht nur den aktuellen Stand der KI-Nutzung in Investor Relations wider, sondern zeichnet auch die Konturen einer Zukunft, in der KI eine Schlüsselrolle in der IR-Kommunikation und Interaktion mit Investor:innen und anderen Stakeholdern spielen könnte“, so Monika Kovarova-Simecek, Leiterin des Masterstudiengangs Digital Business Communications an der FH St. Pölten.

„Ein Zukunftsbild, das sowohl Herausforderungen als auch unermessliche Möglichkeiten birgt, und ein klares Signal sendet: Die Zeit, die KI in der IR ernst zu nehmen, ist jetzt!“, betont Kovarova-Simecek von der FH St. Pölten. Die Studie wurde im Rahmen des Webinars „KI in der IR – Game Changer oder Challenger“ präsentiert. Über die Webseite der FH können die Präsentationen sowie das Booklet mit allen Studienergebnissen, Praxisquiz, Wissensquellen und Interviews mit en Experten nachgelsen werden.

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red/czaak, Economy Ausgabe Webartikel, 23.04.2024

Deutlich bessere Stimmung im deutschen Einzelhandel

Deutlich bessere Stimmung im deutschen Einzelhandel© pexels/kseniachernaya

Das Geschäftsklima im deutschen Einzelhandel hat sich rund um Ostern deutlich verbessert und auch die Erwartungen für zukünftig bessere Geschäfte sind zuletzt gestiegen, so aktuelle Erhebungen des deutschen ifo-Instituts.

(red/cc) Das in München (D) ansässige ifo Institut erhebt regelmässig die geschäftliche Stimmung deutscher Unternehmen und beleuchtet dabei auch einzelne Branchensegmente. Dieser sogenannte ifo-Index für das Geschäftsklima hat sich nun im Einzelhandel im März spürbar aufgehellt. Der Indikator zur Bewertung der aktuellen Geschäftslage stieg im Vergleich zum Februar stark. Deutlich verbessert haben sich auch die Geschäftserwartungen an die Zukunft.

Baumärkte, Fahrradhändler und der Bekleidungseinzelhandel
„Der zuletzt vorherrschende Pessimismus geht zurück. Das Ostergeschäft wr offenbar für viele Einzelhändler ein Lichtblick“, sagt Patrick Höppner vom ifo-Institut. Im Kontext mit einzelnen Handelssegmenten schätzen insbesondere Bau- und Heimwerkermärkte, Fahrradhändler und der Bekleidungseinzelhandel die Geschäftslage nun weitaus positiver ein als im Vormonat. Bergauf ging es auch bei den Lebensmitteleinzelhändlern, besonders im Bereich Süßwaren. Leichte Verschlechterungen der Geschäftslage gab es im Einzelhandel mit Computern und Software sowie bei Autohändlern.

Lieferengpässe reduzieren sich
Das ifo-Institut beschäftigt sich im Rahmen der Erhebungen auch mit dem Thema Preiserhöhungen und wie dafür die Planungen aussehen. Hier denken nur noch so wenige Einzelhändler wie zuletzt vor drei Jahren an Erhöhungen. Rückläufig war auch der Anteil der Einzelhändler, die von Lieferengpässen betroffen sind. „Die Unsicherheiten für den Seehandel aufgrund der Krise im Roten Meer haben für viele Einzelhandelslieferketten weiterhin eine eher untergeordnete Bedeutung“, erklärt Patrick Höppner vom ifo-Institut.

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red/cc, Economy Ausgabe Webartikel, 23.04.2024

Die selbstreinigende Wandfarbe

Die selbstreinigende Wandfarbe© TU Wien

Forscher der TU Wien entwickeln neue Wandfarbe, die sich durch Sonneneinstrahlung selbst reinigt und Schadstoffe chemisch abbauen kann. Basis ist ein Durchbruch in der Katalyse-Forschung.



(red/cc) Eine schöne weiße Wandfarbe bleibt meistens nicht für immer schön und weiß. Oft lagern sich verschiedene Substanzen aus der Luft an der Oberfläche an. Das kann ein gewünschter Effekt sein, weil dadurch die Luft kurzzeitig sauberer wird, doch im Lauf der Zeit verfärbt sich die Farbe und muss erneuert werden.


Einem Forschungsteam von TU Wien und der Università Politecnica delle Marche (Italien) gelang es nun, spezielle Titanoxid-Nanopartikel zu entwickeln, die, verbunden mit gewöhnlicher, kommerziell erhältlicher Wandfarbe richtige Selbstreinigungskräfte hat. Die Partikel sind dabei photokatalytisch aktiv, sie können das Licht der Sonne nutzen, um Substanzen aus der Luft nicht nur zu binden, sondern anschließend auch zu zerlegen. Die Wand macht die Luft sauberer – und reinigt sich gleichzeitig selbst. Als Ausgangsmaterial für die neue Wandfarbe dient Abfall in Form von Metallspänen, die sonst weggeworfen werden müssten, und getrocknete Olivenblätter.



Modifiziertes Titanoxid in der Wandfarbe
Generell kommen in der Raumluft ganz unterschiedliche Schadstoffe vor, – von Rückständen von Putzmitteln und Hygieneartikeln bis hin zu Molekülen, die beim Kochen entstehen, oder die von Materialien wie Leder abgegeben werden. In manchen Fällen kann das zu Beschwerden führen, das sogenannte „Sick Building Syndrom“. „Schon seit Jahren versucht man, spezielle Wandfarben zum Reinigen der Luft zu verwenden. Titanoxid-Nanopartikel sind in diesem Zusammenhang besonders interessant, da sie ein breites Spektrum von Schadstoffen binden und abbauen können“, so Günther Rupprechter vom Institut für Materialchemie der TU Wien.

Falls nun einfach gewöhnliche Titanoxid-Nanopartikel der Farbe beigemischt werden, beeinträchtigt das die Haltbarkeit der Farbe. Genau wie Schadstoffe von den Partikeln zersetzt werden, können diese auch die Farbe selbst instabil und rissig machen. Im schlimmsten Fall können dann sogar flüchtige organische Moleküle freigesetzt werden, die ihrerseits gesundheitsschädlich sein können. Nach einer gewissen Zeit wird die Farbschicht grau und unansehnlich, spätestens dann muss sie erneuert werden.

Selbstreinigung durch Licht
Die Nanopartikel können sich allerdings selbst reinigen, wenn sie mit UV-Licht bestrahlt werden. Titanoxid ist ein Photokatalysator – ein Material, das bei geeigneter Lichteinstrahlung chemische Reaktionen ermöglicht. Die UV-Strahlung lässt in den Partikeln freie Ladungsträger entstehen, mit deren Hilfe die eingefangenen Schadstoffe aus der Luft in kleine Teile zerlegt und wieder abgegeben werden können. So werden die Schadstoffe unschädlich gemacht, bleiben aber nicht dauerhaft an der Wandfarbe angelagert. Die Wandfarbe bleibt langfristig stabil.



In der Praxis nützt das wenig, es wäre überaus aufwändig, die Wand immer wieder mit intensivem UV-Licht zu bestrahlen, um den Selbstreinigungsprozess aufrecht zu erhalten. „Unser Ziel war daher, diese Partikel so zu verändern, dass der photokatalytische Effekt auch durch gewöhnliches Sonnenlicht hervorgerufen werden kann“, erklärt Günther Rupprechter. Das gelingt, indem man den Titanoxid-Nanopartikeln dann Phosphor, Stickstoff und Kohlenstoff beimischt. Dadurch ändern sich die Lichtfrequenzen, die von den Partikeln aufgenommen werden können und statt nur durch UV-Licht wird die Photokatalyse dann auch durch gewöhnliches sichtbares Licht ausgelöst.


96 Prozent Schadstoffentfernung und Müll als Rohstoff

Das Forschungsteam mischte die derart modifizierten Titanoxid-Partikel ganz gewöhnlicher, handelsüblicher Wandfarbe bei und überspülte eine damit bemalte Oberfläche mit einer schadstoffhaltigen Lösung. Durch Sonnenlicht konnten anschließend 96 Prozent der Schadstoffe abgebaut werden. Die Farbe selbst verändert sich dabei nicht, weil die Schadstoffe nicht bloß gebunden, sondern mit Hilfe von Sonneneinstrahlung auch zerlegt werden. Für den kommerziellen Erfolg solcher Farben ist es auch wichtig, dass keine allzu teuren Grundstoffe notwendig sind.

„In der Katalyse verwendet man etwa Edelmetalle wie Platin oder Gold. In unserem Fall reichen aber Elemente, die überall leicht verfügbar sind: Um Phosphor, Stickstoff und Kohlenstoff zu gewinnen, haben wir getrocknetes Laub von Olivenbäumen verwendet, das Titan für die Titanoxid-Partikel haben wir aus Metallabfällen gewonnen, die normalerweise einfach weggeworfen werden“, skizziert TU-Forscher Rupprechter. Final vereint die neuartige Wandfarbe also mehrere Vorteile gleichzeitig: Sie kann Schadstoffe aus der Luft unschädlich machen, sie hält länger als andere Farben und sie ist sogar auch noch rohstoffschonend in der Herstellung und kann aus recycelten Materialien gewonnen werden. Weitere Experimente dazu werden durchgeführt, eine Kommerzialisierung der Wandfarbe ist geplant.

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red/cc, Economy Ausgabe Webartikel, 19.04.2024

Regionale Wertschöpfung mit einem internationalen Fokus

Regionale Wertschöpfung mit einem internationalen Fokus© NLK Filzwieser

Niederösterreichs Wirtschaftsagentur ecoplus steht seit Jahrzehnten für erfolgreiche Standortentwicklung. Aktuelle Erhebung des renommierten Economica Instituts belegt zudem große Relevanz für den Arbeitsmarkt.

(red/czaak) Trotz großer Herausforderungen für die Wirtschaft wie Teuerung, hohe Zinsen, Personal- und Fachkräftemangel oder auch sinkende Auslandsnachfrage ist Niederösterreich weiterhin ein starker Wirtschaftsstandort. Ein Partner für Unternehmer:innen wie Betriebe ist seit vielen Jahren die Wirtschaftsagentur ecoplus. Aktuell präsentierten nun Landeschefin Johanna Mikl-Leitner, ecoplus Geschäftsführer Helmut Miernicki und Christian Helmenstein als Geschäftsführer des renommierten Economica Instituts für Wirtschaftsforschung die Ergebnisse eine Relevanzanalyse zum Einfluss der Wirtschaftsagentur ecoplus auf den Wirtschaftsstandort Niederösterreich.

Nachweislich nachhaltige Impulse
Mit Unterstützungsleistungen wie etwa der Standortsuche, den Wirtschaftsparks, den Technopolen und Branchen-Netzwerken ist ecoplus eine zentrale Institution für nachhaltige Impulse wie Wertschöpfung und das unterstreicht auch das Ergebnis der durchgeführten Analyse. „ecoplus mit Innovationsinitiativen wie den Technopolen, Beteiligungen wie den Bergbahnen am Hochkar, den Unternehmen in den 16 Wirtschaftsparks sowie mit spezifischer Regionalförderung setzt nachweislich starke ökonomische Impulse für die niederösterreichische Wirtschaft“, sagt Johanna Mikl-Leitner, Landeshauptfrau und ÖVP-Chefin von Niederösterreich.

„Die Wirtschaftsagentur erzielt eine Brutto-Wertschöpfung in Höhe von 4,6 Milliarden Euro und 51.198 Beschäftigungsverhältnisse sind auf die von der Agentur ausgelösten wirtschaftlichen Impulse zurückzuführen. Als gesonderter Fokus gehört da auch die Hebung der regionalen Wertschöpfung, die Schaffung und Sicherung von Arbeitsplätzen und final die kontinuierliche Stärkung der Wettbewerbsfähigkeit unserer Betriebe dazu“, unterstreicht Mikl-Leitner die nachhaltigen Ergebnisse der vielfältigen Anstrengungen im internationaler werdenden Wettbewerb der Standorte.

Niederösterreich als führende Wirtschaftsregion im internationalen Kontext
Damit dies so bleibe, stelle man weitere Weichen mit dem Ziel, „Niederösterreich zu der führenden und gleichzeitig smarten wie nachhaltigen Wirtschaftsregion in Europa zu machen“, betont die Landeschefin. Zur Unterstützung und Förderung hat das Land einen Fachbeirat unter der Leitung des Wirtschafts-Ökomomen Christian Helmenstein implementiert, der nun drei zentrale Bereiche herausgearbeitet hat. Ein Fokus betrifft den gesamten Bereich der Digitalisierung, ein zweiter den Umgang mit ökologischen Ressourcen mit Schwerpunkten auf Bio-Ökonomie, Kreislaufwirtschaft, erneuerbare Energien und Ressourceneffizienz und als drittes und bewusst eigenes Thema ,Smarte Vitalität´, wo es vor allem um Innovationen im Gesundheitsbereich geht.

In all diesen Bereichen hat das Land NÖ auch bereits konkrete Maßnahmen gesetzt. Beim Thema Digitalisierung etwa eigene KI-Schwerpunkte im Tullner-Haus der Digitalisierung oder das sechs Millionen Euro schwere Förderprogramm „digi4wirtschaft. Allein davon können rund 150 Firmen profitieren, über 70 Firmen wurden schon mit einem Investitionsvolumen von 3,25 Millionen unterstützt. In Bezug auf den Bereich Ressourcen hat ecoplus 700 leerstehende Gewerbe- und Industrieflächen erhoben und diese werden nun für Betriebsansiedelungen nutzbar gemaht. Und bei der Initiative „Smarte Vitalität“ liegt der Fokus auf Projekten, die sich mit der besseren Datenverarbeitung im Gesundheitswesen beschäftigen.

Niederösterreicher:innen haben höchste Kaufkraft und die höchsten Haushaltseinkommen
„Niederösterreich wird auch weiterhin die bestmöglichen Rahmenbedingungen und ein unternehmerfreundliches Umfeld bieten, denn nur mit leistungsfähigen Unternehmen können wir Wachstum vorantreiben sowie Arbeitsplätze und Wohlstand im Land sichern“, resümiert Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner. Dass neben Wirtschaftsthemen in Niederösterreich tatsächlich auch das Wohlbefinden der Menschen zählt, zeigt der Umstand, dass die Niederösterreich:innen im Bundesländer-Vergleich die höchste Kaufkraft und die höchsten Haushaltseinkommen haben.

„Wir betreiben 16 Wirtschaftsparks verteilt über ganz Niederösterreich, in denen wir derzeit 1.050 Unternehmen mit 24.500 Beschäftigten angesiedelt haben. Daneben fördern wir die Entwicklung interkommunaler Betriebsgebiete und hier haben wir aktuell 440 Betreuungen in Bezug auf Betriebsansiedelungen“, so Helmut Miernicki von ecoplus zu weiteren Zahlen. Christian Helmenstein, Geschäftsführer des Economica Instituts, nennt ecoplus einen „Katalysator für die Entwicklung der niederösterreichischen Regionalwirtschaft“. Jeder 17. erwirtschaftete Euro und jede 16. Beschäftigung im Land stehen „in direkter Verbindung mit ecoplus“, bestätigt der renommierte Ökonom.

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red/czaak, Economy Ausgabe Webartikel, 19.04.2024
Unabhängiges Magazin für Wirtschaft und Bildung 26.07.2024
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Neue betriebliche Wertschöpfung

Neue betriebliche Wertschöpfung© CANCOM

Datengestützte Automation mittels KI ermöglicht Unternehmen höhere Produktivität und neue Wertschöpfung. Ein Expertenkommentar von Sinan Tankaz, Director AI & Digital Solutions bei CANCOM.

KI hat das Potenzial, fast jeden Aspekt unseres Lebens zu transformieren und das erstreckt sich von der Art und Weise, wie wir arbeiten und kommunizieren bis hin zu medizinischen Diagnosen oder der Bewältigung globaler Herausforderungen. In der Wirtschaft war der Einsatz bisher von primär analysierenden Anwendungen geprägt. Nun ist mit den generativen KI-Modellen eine neue Generation mit erweiterten Fähigkeiten gestartet und diese werden ihre Einsatzmöglichkeiten stetig ausbauen.

Größtmöglicher Nutzen
Eines der bekanntesten Beispiele ist der „Generative Pre-trained Transformer”, kurz Chat GPT von OpenAI. Hier nutzen Generative KI-Algorithmen vorhandene Daten wie Texte, Videos, Bilder oder auch Computercodes und erstellen daraus selbständig neue Inhalte. Dieser kreative Zugang unterscheidet sich entsprechend von der reinen Analysefunktion und das bedeutet auch für Unternehmen neue Anwendungsformen.

Ein typisches Beispiel hierfür ist der Microsoft Copilot, der Office-Anwendungen wie Word, Excel oder PowerPoint mit generativen KI-Funktionen ausstattet. Ziel ist es, Mitarbeiter bei ihrer täglichen Arbeit zu unterstützen – und so ihre Produktivität zu steigern. Um den größtmöglichen Nutzen aus solchen Workplace KI-Technologien zu ziehen, müssen Unternehmen besonders die Nutzererfahrung beachten. Damit ist gemeint, dass Mitarbeiter auch genau wissen, wie sie die KI im Arbeitsalltag optimal nutzen können.

Ein weiteres Einsatzgebiet für KI sind Call-Center, die branchenübergreifend mit hohen Kosten bei Betrieb und Personal verbunden sind. Als CANCOM haben wir hier etwa ein eigenes KI-basiertes Assistenzsystem zur Kundenbetreuung entwickelt, das im ersten Schritt alle repetitiven Arbeiten automatisiert.

Branchen mit umfangreichen Kundengruppen
Im zweiten Schritt erkennt und meldet ein AI-Recommender eigenständig den idealen Zeitpunkt der Kundenansprache, den bevorzugten Kommunikationskanal und zudem, welches Angebot am sinnvollsten ist. Damit wird bei standardisierten Anfragen oder Beratungen eine rasche und zielgenaue Serviceleistung möglich und das Callcenter-Team kann die frei gewordenen zeitlichen Ressourcen für schwierige Beratungen oder generell neue betriebliche Wertschöpfung nutzen.

Derartige KI-Lösungen im Kundenservice sind besonders für traditionell geprägte Branchen mit vielen Kunden sinnvoll, da sie auch Bedürfnisse und Erwartungen von unterschiedlichen Zielgruppen bedienen könne. Zum Beispiel Finanzdienstleister, Telekomunternehmen, Energieversorger oder Gesundheitsinstitutionen können dabei sowohl jüngere „Digital Natives“ als auch ältere Menschen passgenau bedienen.
Ein Anbieter wie Amazon demonstriert beispielhaft, was ein derart ausdifferenziertes Qualitätsniveau im Kundenservice für die Wettbewerbsposition eines Unternehmens bedeuten kann. Wir selbst setzen bei der Implementierung von KI auf die gezielt entwickelte Grafen-Technologie. Dabei werden ähnliche Profile mit ähnlichem Verhalten zusammengeführt, dynamische Daten generiert und entsprechende Profile und Empfehlungen gebildet.

Passgenaue Kundenanforderungen
Ein weiteres Segment für moderne KI-Anwendungen ist die Industrie. Das zeigt etwa ein KI-Projekt für einen Hersteller von großen Industrie-Transportsäcken, sogenannte Big Bags. Ziel war die Erfüllung eines Leistungsversprechens an die Kunden, dass diese „Big Bags“ selbst bei maximaler Beanspruchung zuverlässig halten. Eine ausgefeilte Sensorik liefert lückenlose Daten, die mit künstlicher Intelligenz ausgewertet werden. Die Algorithmen lernen, kleinste Abweichungen bei der Produktqualität zu entdecken und spielen dabei die Stärke von Maschinen aus, an 7 Tagen in der Woche 24 Stunden lang unermüdlich zu kontrollieren. 

Allein durch die Nutzung von KI können wir auch dem Fachkräftemangel entgegenwirken und generell die Produktivität und den Wohlstand in Europa auch in Zukunft auf dem heutigen Niveau halten. Bei der Umsetzung von KI-Projekten kann CANCOM Austria umfassend unterstützen – von der Definition passender Use Cases über die Entwicklung von eigenen KI-Modellen bis hin zur Anwendung von KI-Modellen im täglichen Business. Dabei sind alle Leistungen auf individuelle Kundenanforderungen zugeschnitten.

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Sinan Tankaz, Economy Ausgabe Webartikel, 16.04.2024

Das nötige Fundament für eine neue Ökonomie

Das nötige Fundament für eine neue Ökonomie© pexels.com/raj tatavarthy

Umfangreiche ökologische Herausforderungen bringen viele neue Anforderungen an die Digitalisierung. Das vernetzte Management und die punktgenaue Verfügbarkeit von Daten über Abteilungen und Unternehmen hinweg spielen dabei eine zentrale Rolle.

(Christian Czaak) Große ökologische Herausforderungen bedeuten ab nun auch neue Anforderungen im Kontext mit der digitalen Transformation von Unternehmen und Institutionen. Die Themen Nachhaltigkeit und Resilienz sind zwei neue Bestandteile im Anforderungsprofil von entsprechenden Innovationsprojekten.

Diese Sichtweise hat sich auch in Wissenschaft und Politik als eines der Fundamente der Klimaziele von UN und EU etabliert. Gemäß einer Studie des Weltwirtschaftsforums können digitale Anwendungen die globalen Treibhausemissionen um bis zu 20 Prozent verringern. Fast die Hälfte dieser Einsparungen betreffen dabei nur den Produktionsbereich von Industrie und Mittelstand.

Nachhaltige Kreislaufwirtschaft
Ein Beispiel für ökologische wie ökonomische Nachhaltigkeit und Kreislaufwirtschaft via Digitalisierung ist das von der EU geförderte Projekt „Recycling Technologies for Circular Aluminium (RecAL)“. Unter der Leitung des Leichtmetallkompetenzzentrums Ranshofen (LKR) vom Austrian Institute of Technology (AIT) soll dabei bis 2050 der Recycling-Anteil an der europäischen Gesamtproduktion von Aluminium auf 50 Prozent gesteigert werden.

Dieses Recycling aus Produktionsabfällen birgt enormes Potenzial und benötigt lediglich fünf Prozent der Energie, die für die Herstellung von Primärmaterial erforderlich ist. Angesichts seiner entscheidenden Rolle bei der globalen Dekarbonisierung, zielt das Projekt RecAL in Einklang mit dem Europäischen Green Deal nun darauf ab, das Potenzial dieses Rohstoffes umweltfreundlich und effizient auszuschöpfen.

Europaweit entwickeln dafür 19 Partnerunternehmen gemeinsam neue Recycling-Technologien für eine kreislauforientierte Aluminiumwirtschaft und CANCOM Austria liefert die dazugehörige Digitaltechnologie. „Wir sehen uns hier als Pionier, der das Potenzial und die Notwendigkeit erkannt hat, eine nachhaltige Metall-Produktion und Aluminium-Wiederverwendung durch Datentransparenz zu ermöglichen“, erläutert Dietmar Wiesinger, Mitglied des Vorstands von CANCOM Austria (ehem. K-Businesscom).

Digitale Plattform und punktgenaues Datenmanagement
Zentrale Basis dieses Projekts ist eine digitale Plattform zur Verfolgung von Aluminium-Recyclaten, die über den ganzen Kontinent hinweg Lieferanten mit Käufern und technologischen Lösungsanbietern verbindet und entsprechend alle Informationen und Aktivitäten bündelt. Sämtliche Beteiligte entlang der gesamten Wertschöpfungskette erhalten dabei alle jeweils benötigten Daten.

Die Bereiche Sicherheit, Verfügbarkeit und das entsprechend exakte Management dieser Daten waren die zentralen Themen im Anforderungsprofil. „Unsere Stärke liegt darin, dass wir sowohl ein starkes Industrienetzwerk als auch die richtige Methodik und jahrelanges Know-how sowie die Architektur, Entwicklung und den Betrieb der Lösung einbringen können“, ergänzt Ivan Mayorov, Executive Board Member der RecAL-Initiative und New Ventures Architect bei CANCOM Austria.

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red/czaak, Economy Ausgabe Webartikel, 16.04.2024

Die kosteneffiziente Nutzung letztaktueller Technologien

Die kosteneffiziente Nutzung letztaktueller Technologien© TSA Alexander Bruckner

Cloud Services bedeuten eine betriebliche Veränderung bei Management der Daten und Betrieb der IT-Infrastruktur ohne Kosten und Komplexität eigener Rechenzentren. Ein Expertenkommentar von Alexander Bruckner, Public Cloud Experte T-Systems.

Als T-Systems sehen wir einen steten Anstieg bei der Nutzung von Cloud Diensten. Das resultiert aus der zunehmenden Digitalisierung der Wirtschaft mit dem Bedarf an flexiblen, skalierbaren und kosteneffizienten IT-Lösungen.Inkludiert sind dabei immer öfter hybride Cloud-Lösungen, die die parallele Nutzung öffentlicher und privater Dienste erlauben, um die bedarfsgenauen Anforderungen an Flexibilität, Geschwindigkeit, Datenschutz und Sicherheit zu erfüllen.

Neue Maßnahmen und Compliance-Angebote
Das Thema Sicherheit gilt oft als Grund für die Reserviertheit gegenüber Cloud-Diensten und hier bieten nun Managed Cloud Services neue Maßnahmen und Compliance-Angebote, die auch ganz spezifische Anforderungen von Betrieben erfüllen. Ebenso verstärkt eingesetzt bei Cloud-Services werden Künstliche Intelligenz (KI) und Machine Learning. Damit wird die Leistungsfähigkeit verbessert, indem etwa automatisch Ressourcen zugewiesen oder Sicherheitsprobleme erkannt werden.

Individuelle betriebliche Anforderungen brauchen erfahrenen Anbieter
Final ermöglichen Managed Cloud Services die flexible und kosteneffiziente Nutzung letztaktueller IT-Lösungen und Hybride Cloud, KI und neue Sicherheitsfunktionen erhöhen die Attraktivität. Wichtig bei der Entscheidung für einen Cloud-Partner sind individuelle betriebliche Anforderungen und dafür braucht es einen erfahrenen und zuverlässigen Anbieter.

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Alexander Bruckner, Economy Ausgabe Webartikel, 16.04.2024

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