Unabhängiges Magazin für Wirtschaft und Bildung

26. Juli 2024

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„Digitalisierung bringt enorme Chancen mit sich“

„Digitalisierung bringt enorme Chancen mit sich“© NLK Burchhart

Land Niederösterreich und Wirtschaftskammer Niederösterreich starten weiteren Durchgang von Förderprogramm „digi4wirtschaft“. Für betriebliche Digitalisierungsmaßnahmen stehen ab sofort wieder sechs Millionen Euro zur Verfügung.

(red/czaak) Das Land Niederösterreich verlängert das Förderprogramm „digi4wirtschaft“. Seit 1. März stehen den niederösterreichischen Unternehmen somit wieder sechs Millionen Euro an Fördermittel für Digitalisierungsmaßnahmen zur Verfügung. Johanna Mikl-Leitner, Niederösterreichische Landeschefin und Wolfgang Ecker, Präsident der NÖ-Wirtschaftskammer präsentierten das Programm gemeinsam mit dem Unternehmer Franz Burger bei dessen Sägewerk im niederösterreichischen Rottersdorf.

Zahlreiche NÖ-Betriebe nutzten Initiative des Landes Niederösterreich
Sägewerk und Holzhandel Burger gilt als eines der zahlreichen Best-Practice-Beispiel der Digitalisierungsoffensive des Landes. „Die Digitalisierung bringt enorme Chancen und parallel auch viele Herausforderungen. Die Familie Burger hat sich all diesen Herausforderungen gestellt und ihre gesamte IT-Infrastruktur erneuert, das Warenwirtschaftssystem verbessert und vor allem auch ein Portal für Gewerbekunden eingerichtet“, erläutert Johanna Mikl-Leitner. „Der Betrieb hat sich somit fit für die Zukunft gemacht, Effizienzsteigerungen erreicht und ein besseres Service für die Kundinnen und Kunden erzielen können“, unterstreicht Niederösterreichs Landeshauptfrau.

Die Programmlinie „digi4Wirtschaft“ existiert seit vier Jahren, zahlreiche niederösterreichische Betriebe quer durch alle Branchen nutzten die gemeinsame Initiative des Landes Niederösterreich und der Wirtschaftskammer Niederösterreich für die anstehende digitale Transformation. Das Impulsprogramm basiert auf drei Säulen. „Digi kickstart“ sind Workshops mit dem Fokus auf Best-Practice-Beispielen, um praxisorientierte Zukunftsperspektiven und Vorteile aufzuzeigen und für das Thema zu sensibilisieren. Bei der zweiten Säule geht es um entsprechende Beratungsleistungen. Und bei der dritten Säule geht es um die konkrete Umsetzung von Digitalisierungsprojekten.

1.800 Projekte mit 34 Millionen Euro an Förderungen
„Dafür gibt es finanzielle Unterstützung von bis zu 35.000 Euro pro Projekt“, erklärt Johanna Mikl-Leitner. In den vergangenen vier Jahren wurden mehr als 1.800 Projekte umgesetzt und 34 Millionen Euro an Förderung ausgeschüttet. Mit diesen 34 Millionen sei es gelungen, 68,5 Millionen Euro in die Digitalisierung auszulösen. „Quer durchs Land ist dieses Förderprogramm gut angekommen, speziell im Industrieviertel und im Zentralraum wurden die meisten Förderungen abgeholt und innovative Digitalisierungsprojekte umgesetzt“, betont die NÖ-Landeschefin.

„Als Wirtschaftskammer Niederösterreich ist es uns wichtig, auch die Fortsetzung des Programms finanziell zu begleiten“, sagt Wolfgang Ecker Präsident der Wirtschaftskammer NÖ. „Wir machend das aus voller Überzeugung, weil wir wissen, dass dieses Geld 1:1 bei unseren Unternehmerinnen und Unternehmern ankommt.“ Ecker nannte als Erfolgsbeispiele ein Unternehmen in Korneuburg, das alle Prozesse über eine regional entwickelte Softwarelösung digitalisierte, ein international tätiges Unternehmen im Bereich der Elektromobilität, das wettbewerbsorientiert die wichtigsten Arbeitsprozesse digitalisierte und einen Herzogenburger Betrieb mit einem Roboter zur Optimierung der Fertigungsprozesse.

Zahlreiche weitere ergänzende Projekte
Ecker verwies ergänzend auch auf ein Webinar rund um die Verlängerung von digi4Wirtschaft“ am 19. März. Zudem werden zum Bereich IT-Sicherheit Angebote und Zusammenarbeit mit dem Land Niederösterreich, dem Haus der Digitalisierung und weiteren Partnern verstärkt. Am 11. März findet etwa eine umfassende Informationsveranstaltung zur neuen EU-Richtlinie NIS2 statt und bei der Roadshow zur Cybersicherheit wird es weitere vier Termine geben. „Gemeinsam mit den „Technologie- und Innovations-Partnern“ des Landes und der Wirtschaftskammer wird es auch ein Pilotprojekt zur IT-Sicherheit geben“, erläuterte Ecker von der Wirtschaftskammer Niederösterreich.

Zum angeführten Referenzprojekt des Unternehmens Sägewerk und Holzhandel Burger erörterte dann Firmenchef Franz Burger noch die Beweggründe für die Umsetzung der digitalen Innovationsschritte. „Es gibt 290 Sägewerke in Niederösterreich und das reicht vom kleinen Ein-Mann-Betrieb bis zum Industriebetrieb. Genau dazwischen liegt die Herausforderung für die Unternehmen“, so Burger. Burgers Sohn hat sich die internen Abläufe der Warenwirtschaft im eigenen Betrieb im Rahmen eines Maturaprojektes angesehen und das Digitalisierungspotenzial erhoben. Im Rahmen von „digi4wirtschaft“ habe man dann das Projekt erfolgreich umgesetzt. Heute biete Burger unter anderem ein digitales Kundenportal und bei den internen Prozessen wurde die komplette Warenwirtschaft digitalisiert. „Das war und ist die Basis für alle weiteren Schritte“, unterstreicht Franz Burger.

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red/czaak, Economy Ausgabe Webartikel, 07.03.2024
Unabhängiges Magazin für Wirtschaft und Bildung 26.07.2024
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Probleme und Hilfe beim Online-Shopping

Probleme und Hilfe beim Online-Shopping© pexels/Tima Miroshnichenko

Internet-Ombudsstelle meldet für 2023 über 10.000 Fälle bei Streitigkeiten oder Problemen beim Online-Shopping. Widerrufsrecht, Gewährleistung, Lieferungen als primäre Themen.

(red/czaak) Streitigkeiten rund um das gesetzliche Widerrufsrecht, ausbleibende Lieferungen und Gewährleistungsfragen zählten zu häufigsten Problemen beim Online-Shopping, bei denen Betroffene im Jahr 2023 Hilfe suchten. Insgesamt 10.036 Fälle bearbeitete das Team der Internet Ombudsstelle, darunter 3.234 Schlichtungsverfahren und weitere 5.690 Beratungen. Zunehmen tun Probleme mit online gebuchten Dienstleistungen und dafür hat die Ombudsstelle nun auf der Webseite den neuen Info-Schwerpunkt „Reisen und Tickets“ geschaffen.

Die Internet Ombudsstelle steht seit nunmehr 25 Jahren den Konsument:innen als Anlaufstelle bei rechtlichen Problemen im digitalen Bereich zur Seite. Fragen und Beschwerden rund um Online-Shopping, Abo-Fallen, Internetbetrug, Bilder im Netz oder Datenschutz können kostenlos und direkt über die Internet-Seite eingebracht werden. Mit den angeführten 10.036 Eingaben für 2023 verzeichnete die Verbraucherschlichtungsstelle wiederum eine anhaltend hohe Nachfrage.

Seit 25 Jahren bewährte Anlaufstelle und Best Practice Modell in EU
In mehr als 3.000 Fällen konnte eine außergerichtliche Streitschlichtung zwischen Konsumenten und Unternehmen durchgeführt werden. In weiteren 5.690 Fällen gab es fundierte Beratungen zu konkreten Problemen oder Rechtsfragen rund um Online-Shopping sowie die Nutzung digitaler Medien. Insbesondere bei Fällen mit niedrigem Streitwert hat sich die außergerichtliche Streitschlichtung als sinnvolles Instrument bei der Beilegung von Streitigkeiten rund um Online-Shopping bewährt.

„Fast alle von uns nutzen die Annehmlichkeiten des Internets beim Einkauf. Leider halten sich aber nicht alle Anbieter im Web an die geltenden Gesetze. Die Internet Ombudsstelle und die Watchlist Internet helfen Verbraucher:innen bei Problemen weiter. Sie leisten damit einen wichtigen Beitrag zum digitalen Konsumentenschutz, den das Konsumentenschutzministerium mit seiner Förderung unterstützt“, erläutert Johannes Rauch, Konsumentenschutzminister. „Besonders freut mich, dass die Watchlist Internet auch in der EU als Best-Practice-Modell für andere Mitgliedsstaaten dient“, betont Rauch.

Beschwerden über Warenbestellungen, Dienstleistungen und Online-Services
2023 dominierten bei den insgesamt 3.234bearbeiteten Schlichtungsfällen neuerlich Streitigkeiten rund um Retouren und das für online abgeschlossen Verträge besondere gesetzliche Widerrufsrecht. Dahinter folgen Beschwerden über Lieferverzögerungen und ausbleibende Lieferungen, Probleme bei der Kündigung von Verträgen sowie Streitigkeiten zu Fragen der Gewährleistung und Garantie. Nicht nur klassische Warenbestellungen im Online-Handel waren Gegenstand von Schlichtungsverfahren der Internet Ombudsstelle.

Konsumenten beschweren sich vielfach auch über Probleme im Zusammenhang mit online bestellten Dienstleistungen (z. B. Ticketbestellungen, Reise- und Kursbuchungen) oder mit Online-Services wie beispielsweise Dating-Plattformen, Online-Coachings oder sozialen Medien. Auch im Zusammenhang mit der Veröffentlichung von Fotos von Personen (Mein Bild im Netz) konnte die Internet Ombudsstelle oft im Rahmen eines Schlichtungsverfahrens zu einer Lösung beitragen.

Online-Soforthilfe mit über 250 Fragen und Antworten zu zehn Themenbereichen
Die Internet Ombudsstelle bietet zu allen Themen in ihrem Zuständigkeitsbereich umfassende Informationen auf ihrer Webseite an. Dabei geht es nicht nur Themen aus dem E-Commerce-Bereich, sondern auch um datenschutzrechtliche und urheberrechtliche Fragen sowie Probleme im Zusammenhang mit sozialen Medien (z. B. Hass im Netz). Die umfassende Sammlung von mittlerweile über 250 häufig gestellten Fragen und Antworten wird von Nutzerinnen und Nutzern immer intensiver für eine Sofort-Hilfe genutzt.

Mit mehr als 570.000 Besuchen waren um 35 Prozent mehr Website-Zugriffe als im Vorjahr zu verzeichnen. Neu hinzugekommen ist im Jahr 2023 ein eigener Themenbereich zu Reisen und Tickets mit mehr als 30 detaillierten Fragen und Antworten rund um Flug- und Reisebuchungen, Veranstaltungstickets und Gutscheine

Internetbetrug und Streitschlichtung und Datenschutz und Lieferung
Ergänzend zur Streitschichtung berät die Internet Ombudsstelle Hilfesuchende in Fällen, bei denen eine Streitschlichtung nicht möglich ist. In insgesamt 5.690Fällen erhielten Konsumenten eine kostenlose Beratung von der Internet Ombudsstelle, etwa zu rechtlichen Fragen beim Privatverkauf oder in Fällen von Internetbetrug. Bei den Beschwerden über Internetbetrug standen wieder irrtümliche Bestellungen bei Fake-Shops im Vordergrund.

Weitere Themen waren Abo-Fallen und unterschiedliche Formen des Vorschussbetrugs, d. h. der Täuschung von Personen, um eine Zahlung zu erhalten. Aber auch mit allgemeinen rechtlichen Fragen zu digitalen Medien (z. B. urheberrechtlichen oder datenschutzrechtlichen Fragen) konnten sich Konsumentinnen und Konsumenten an die Internet Ombudsstelle wenden und Auskunft erhalten.

Bereits 36 Prozent der Beratungsfälle zum Thema Betrug
Betrug im Netz machte insgesamt 36 Prozent der Beratungsfälle bei der Internet Ombudsstelle aus. Ist man bereits Opfer eines Internetbetrug geworden, können Streitschlichtung und Beratung den Betroffenen zumeist nicht mehr helfen. Daher kommt der Betrugsprävention eine entscheidende Rolle zu. Die Watchlist Internet warnt Konsumenten vor aktuellen Betrugsmaschen im Internet und ergänzt damit das Angebot der Internet Ombudsstelle.

2023 wurden auf der größten deutschsprachigen Präventionsplattform bereits 3,2 Mio. Website-Besucher und knapp 13 Mio. Seitenaufrufe verzeichnet. Insgesamt wurden für die 180 redaktionell aufbereiteten Warnmeldungen sowie 12.984 neuen Fake-Shop-Warnungen 11.603 eingegangene Meldungen von Konsument:innen analysiert. Auch der Fake-Shop-Detector, ein Browser-Plug-in, hilft mittels Künstlicher Intelligenz beim Erkennen betrügerischer Online-Shops und kann über fakeshop.at kostenlos heruntergeladen werden.

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red/czaak, Economy Ausgabe Webartikel, 04.03.2024

Visuelles Datenmanagement für Industrieproduktionen

Visuelles Datenmanagement für Industrieproduktionen© pexels/pixabay

Wissensgestützte Datenanalyse in der industriellen Produktion. FH St. Pölten eröffnet neues Josef Ressel Zentrum. Industriepartner sind Greiner Assistec, STIWA Group, Welser Profile und Schmid Schrauben Hainfeld.

(red/cc) Die Fachhochschule St. Pölten eröffnet ein neues Josef Ressel Zentrum für wissensgestützte visuelle Datenanalyse in der industriellen Produktion (Industrial Data Lab). Primäre Aufgabe ist die Optimierung industrieller Fertigungsprozesse mittels visueller Analysemethoden. Das Bundesministerium für Arbeit und Wirtschaft (BMAW) und die Unternehmen Greiner Assistec, STIWA Group, Welser Profile und Schmid Schrauben Hainfeld finanzieren das Zentrum.

Arbeits- und Wirtschaftsministerium fördert Forschung mit der Industrie
Der Fokus des neuen Josef Ressel Zentrums richtet sich auf die Optimierung des Zusammenspiels zwischen Mensch und Maschine, um effektiver und effizienter relevante Erkenntnisse aus industriellen Fertigungsdaten sowie Produktionsdaten zu gewinnen. Auf dieser Basis sollen dann Fertigungsprozesse verbessert, optimiert und teilautomatisiert werden.

„In Zeiten eines hohen Fachkräftebedarfs ist es besonders wichtig, das Wissen der Beschäftigten im Betrieb zu teilen sowie für die Zukunft zu bewahren und weiterzuentwickeln. Wissensgestützte visuelle Datenanalyse hat hier großes Potential, von visuellen Aufbereitungen für Schulung und Unterstützung des Personals bis hin zu neuen Algorithmen für automatisierte Datenanalysen“, erläutert Martin Kocher, Arbeits- und Wirtschaftsminister.

Mensch und Maschine verbinden
„Das neue Ressel Zentrum bündelt unsere Expertisen im Bereich Visual Analytics und Industrie 4.0 und wird diese wesentlich weiterentwickeln. Es freut mich, dass wir nun gemeinsam mit Industriepartnern unser mittlerweile drittes Josef Ressel Zentrum starten können. Das zeigt die Forschungsstärke der FH St. Pölten, die guten Beziehungen zur Wirtschaft und die Bedeutung dieser Forschung für die Wirtschaft“, ergänzt Hannes Raffaseder, Geschäftsführer der FH St. Pölten.

„Durch die Digitalisierung der Fertigungsindustrie werden in sämtlichen Phasen eines industriellen Produktionsprozesses massive Mengen an Datensätzen gesammelt, die meist auch einen zeitlichen Zusammenhang besitzen. Werden diese in Beziehungen zueinander, zum Gesamtprozess und zu Endprodukten gesetzt und in relevanter Weise interpretiert, so können daraus wertvolle Informationen gewonnen werden, bis hin zur Optimierung des gesamten Fertigungsablaufs“, erklärt Markus Wagner, der Leiter des neuen Zentrums.

Daten visualisieren
Die Schwierigkeit eines solchen Unterfangens: Für menschliche Expert:innen kann die schiere Fülle an Daten überfordernd wirken, auch weil die Daten teilweise widersprüchlich erscheinen können. Für Computersysteme wiederum ist die Erkennung von Trends und Mustern in großen Datenmengen wesentlich einfacher, allerdings fehlt ihnen für die sinnvolle Interpretation der zahlreichen auftretenden Muster das Expertenwissen der Menschen. Um die Zusammenarbeit zwischen Mensch und Maschine in diesem Kontext zu verbessern, wird das Josef Ressel Zentrum mittels Methoden des Fachgebiets der „Visual Analytics“ Daten visualisieren, um Erkenntnisse abzuleiten.

Zu diesem Zweck arbeitet das Team des Zentrums daran, ein im Vorfeld bereits an der FH St. Pölten entwickeltes theoretisches Modell aus diesem Bereich für die Praxis in der industriellen Fertigung nutzbar zu machen. Forscher der FH St. Pölten haben das Modell gemeinsam mit Partner im Projekt „KAVA-Time“ (Knowledge-Assisted Visual Analytics Methods for Time-Oriented Data) entworfen, das sich zum Ziel gesetzt hatte, explizites Expertwissen zu extrahieren, zu formalisieren und in ein VA-System zu integrieren. Damit soll es für automatische Datenanalysen verwendet werden und für Informationsgewinne in den Resultaten sorgen.

Einfache Bedienung um Wissensverlust vermeiden
Die Umsetzung dieses Prinzips für unternehmerische Anwendungen ist das Ziel des Josef Ressel Zentrums, wobei großer Wert auf ein intuitives User Interface gelegt wird, das durch visuelle Interaktionsmöglichkeiten – zum Beispiel Drag&Drop-Gesten – bedient werden kann. So kann den Experten ihr implizites Wissen bewusst gemacht werden. Das Modell soll dabei auf verschiedene Nutzergruppen zugeschnitten werden, etwa Prozesstechniker, Qualitätsmanager, Maschineningenieure oder Vertriebsleiter.

Zudem soll durch solche Systeme dem Wissensverlust in den Betrieben durch Abwanderung oder Pensionswellen entgegengewirkt bzw. sollen neue Mitarbeiter mittels des gespeicherten Wissens geschult werden. Neben dem bereits abgeschlossenen Josef Ressel Zentrum für konsolidierte Erkennung gezielter Angriffe (TARGET) und dem noch laufenden für Blockchain-Technologien & Sicherheitsmanagement ist das Josef Ressel Zentrum für wissensgestützte visuelle Datenanalyse in der industriellen Produktion (Industrial Data Lab) das bereits dritte Ressel Zentrum an der FH St. Pölten.

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red/cc, Economy Ausgabe Webartikel, 04.03.2024

Der digitale Wandel in Österreichs Unternehmen

Der digitale Wandel in Österreichs Unternehmen© pexels/christina morillo

Digitale Kluft zwischen großen und kleinen Betrieben wird größer. Investitionen in KI nehmen zu. Neue Wertschöpfung durch Digitalisierung als zentrale Ergebnisse einer neuen Studie von EY.

(red/czaak) Die Bedeutung digitaler Technologie für österreichische Unternehmen war auf dem Höhepunkt der Covid-Pandemie im Jänner 2022 am größten. Damals gaben vier von fünf Unternehmen an, dass digitale Technologien für das eigene Geschäftsmodell eine große Rolle spielen. Aktuell liegt dieser Anteil bei nur noch 63 Prozent – und geht damit im zweiten Jahr in Folge erneut zurück (2023: 67). Und 37 Prozent der Betriebe geben an, dass digitale Technologien für das eigene Geschäftsmodell eine nur geringe oder gar keine Rolle spielen.

Digitale Transformation als integraler strategischer Bestandteil
Ein Viertel bewertet die Rolle der Digitalisierung aber anhaltend als sehr groß. Gleichzeitig ist der Anteil der Unternehmen, für die digitale Konzepte kaum eine oder gar keine Rolle spielen, seit dem Vorjahr von 33 auf 37 Prozent erneut angestiegen. So hoch war der Wert seit 2018 nicht mehr. In der Finanzdienstleistung (60 Prozent), gefolgt vom Bereich Soziales, Wissenschaft, Bildung und Kultur (31) und Tourismus (30) werden digitale Technologien besonders häufig eingesetzt, Schlusslicht sind Immobilienwirtschaft und Baugewerbe (16) sowie Transport, Energie und Verkehr mit sechs Prozent.

Das sind Ergebnisse einer Studie der Prüfungs- und Beratungsorganisation EY, für die über 600 mittelständische Unternehmen mit 30 bis 2.000 Mitarbeiter:innen in Österreich befragt wurden. „Die Bedeutung digitaler Technologie für österreichische Unternehmen geht erneut zurück. Dieser Abwärtstrend unterstreicht die Notwendigkeit für Unternehmen, die digitale Transformation nicht nur als vorübergehende Lösung in Krisenzeiten zu betrachten, sondern als integralen Bestandteil ihrer langfristigen Strategie“, sagt Susanne Zach, Leiterin AI & Data bei EY Österreich.

KI-Investitionen für IT, Marketing & Vertrieb und Innovationsprojekte
„Investitionen in KI und den damit verbundenen Technologien sind für Unternehmen bei der digitalen Transformation unverzichtbar“, ergänzt Christoph Mayer, Partner Cloud Transformation und verantwortlich für die EY Microsoft Service Group bei EY Österreich. Rund jedes vierte österreichische Unternehmen (24 Prozent) will in den nächsten Jahren in KI investieren (2023 noch 15 Prozent). Im Fokus stehen dabei die Bereiche IT und EDV (50) sowie Marketing, Vertrieb, Kundendienst (43). Immerhin 19 Prozent der Betriebe wollen KI-Investitionen für Forschung & Entwicklung (F&E) nutzen und elf Prozent für Produktentwicklung und generelle Innovationsprojekte.

Den Bereich Data Analytics wollen 18 Prozent aufstocken, jeder siebte Betrieb (15) plant Cloud Computing einzusetzen. Die Bedeutung von Data Analytics und Cloud Computing hat gegenüber 2023 abgenommen. Der Anteil der Unternehmen, die in den kommenden Jahren nicht in weitere digitale Technologien investieren wollen, ist gegenüber dem Vorjahr von 38 auf 48 Prozent gestiegen. „Das Problem geeignete Fachkräfte zu finden, hat auch Auswirkungen auf geplante Digitalisierungsprojekte. Die kommen dadurch nur langsam oder gar nicht voran“, erläutert Christoph Mayr von EY.

Mit KI und lokalen Cloudservices zu mehr Wettbewerbsfähigkeit und Wachstum
Im Kontext zur Kooperation zwischen EY und Microsoft bei der Unterstützung von Unternehmen bei der digitalen Transformation, unterstreicht auch Microsoft Österreich die betriebliche Bedeutung mit den damit verbunden technologischen Diensten. Die Tochter des US-Konzerns hat dafür etwa die Initiative „Mach heute Morgen möglich“ gestartet. Der Fokus liegt dabei auf Künstliche Intelligenz, um Innovation, Wachstum und die Wettbewerbsfähigkeit zu fördern. Operativ geht es um die abteilungsverbindende Optimierung betrieblicher Abläufe und Entscheidungsprozesse mit dem damit verbundenen Datenmanagement.

Die Einführung einer lokalen Cloudregion durch Microsoft spielt dabei eine wichtige Rolle (economy berichtete). Lokale Speicherung und Verarbeitung von Daten soll nicht nur die Sicherheit sensibler Informationen, sondern auch schnellere Datenverarbeitungen ermöglichen. „Die Ergebnisse der Studie verdeutlichen die fortschreitende Bedeutung der digitalen Transformation für österreichische Unternehmen. Die geplanten Investitionen etwa in KI sind auch entscheidend, um die Wettbewerbsfähigkeit im Land zu stärken und Innovationen voranzutreiben“, betont entsprechend auch Hermann Erlach, General Manager bei Microsoft Österreich.

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red/czaak, Economy Ausgabe Webartikel, 04.03.2024

Die Ambivalenz zwischen Empfang und Masten

Die Ambivalenz zwischen Empfang und Masten© pexels/iqbal farooz

Alle Nutzer:innen von Mobilfunkgeräten wollen einen guten Empfang und eine entsprechend große Netzabdeckung. Beim Thema Infrastruktur und Mobilfunkmasten ergibt sich dann aber ein differenziertes Bild, so eine Studie des deutschen Bitkom-Verbandes.

(red/czaak) Nachfolgend nun der dritte Teil der kleinen Serie zum Thema „Mobilfunk“ nach einer umfassenden Studie (1.007 Menschen in Deutschland ab 16 Jahren) des deutschen Digitalverbandes Bitkom anlässlich des aktuellen internationalen Branchentreffs in Barcelona. Nach den bereits erschienen Teilen zum Thema Wirtschaftsfaktor/Marktvolumina sowie Nutzungsverhalten (inkl. Demografie, Apps u.w.) wird nunmehr das Thema Infrastruktur erörtert.

Bei der Wahl ihres Mobilfunkanbieters legen praktisch alle Nutzer:innen eines Mobiltelefons Wert auf einen guten Empfang am Wohnort (97 Prozent). Ebenso vielen ist eine möglichst große Netzabdeckung (97 Prozent) wichtig und 87 Prozent eine möglichst hohe Surfgeschwindigkeit. Die Preise sollen für 81 Prozent möglichst niedrig sein und drei Viertel (75 Prozent) wollen flexible Kündigungsmöglichkeiten.

97 Prozent wollen guten Empfang und 87 Prozent gute Bandbreiten zum Surfen
Ein guter Kundenservice (69 Prozent) und die Nachhaltigkeit des Mobilfunkunternehmens (69 Prozent) ist ebenfalls für viele Kunden wichtig. Zunehmend beliebt sind Angebote, bei denen ein Mobilfunkvertrag mit einem anderen Service kombiniert wird: 51 Prozent legen Wert auf einen Mobilfunkvertrag, bei dem es das Smartphone dazu gibt, 36 Prozent ist die Kombination mit Streamingdiensten wichtig und 31 Prozent mit Festnetz- und TV-Anschluss.

So eindeutig das Bild bei dem Wunsch nach gutem Empfang und einer guten Netzabdeckung ist, so geteilt ist es bei der Frage, ob neue Funkmasten für den Ausbau des Mobilfunknetzes errichtet werden sollten. 56 Prozent der Bevölkerung sind insgesamt dafür – und 41 Prozent dagegen. Doch auch unter jenen Smartphone-Nutzern, die sich einen guten Empfang am Wohnort wünschen, wollen viele keine neuen Masten: 37 Prozent sind hier dagegen. „Die Verbraucher:innen wünschen sich zu Recht die schnellsten und sichersten Netze. Aber: Ohne Mobilfunkmasten kein flächendeckender Empfang“, sagt Markus Haas vom Präsidium des Bitkom-Verbandes.

56 Prozent der Bevölkerung für neue Funkmasten und 41 Prozent dagegen
Dennoch gibt es in der Bevölkerung Vorbehalte: 58 Prozent wollen nicht in einem Haus wohnen, auf dem eine Funkantenne installiert ist. 33 Prozent befürworten zwar insgesamt den Mobilfunkausbau, wollen aber keinen Funkmast in der Nähe ihrer Wohnung. Zugleich geben 46 Prozent an, von Bürgerprotesten genervt zu sein, die den Bau von Funkmasten verhindern.

Gleichwohl haben die Netzbetreiber in den vergangenen Jahren ein hohes Tempo beim Ausbau vorgelegt. „Trotz hochbelasteter Lieferketten und steigender Bau- und Energiepreise wurden große Fortschritte erzielt“, so Haas. So ist laut aktuellem Gigabit-Grundbuch der Bundesnetzagentur (Anm. in Deutschland) aktuell für mindestens 97 Prozent der Haushalte das superschnelle 5G verfügbar.

Verfahren beschleunigen und Bürokratie entschlacken
Schon zwischen 2018 und 2022 hat sich Deutschland bei der digitalen Infrastruktur im EU-Vergleich von Rang 16 auf Rang 4 nach vorne gearbeitet. „Die jüngsten Zuwächse schreiben diese Erfolgsgeschichte fort. Wenn Politik und Wirtschaft an einem Strang ziehen, können wir auch in Deutschland in kurzer Zeit richtig viel bewegen“, unterstreicht Markus Hass vom Bitkom-Verband.

Von entscheidender Bedeutung ist aus Sicht des Bitkom-Verbandes, dass Planungs- und Genehmigungsverfahren für den Mobilfunkausbau weiter vereinfacht und beschleunigt werden. Insbesondere der Pakt für Planungs- und Genehmigungsbeschleunigung sei ein Meilenstein für den Mobilfunkausbau in Deutschland. „Er kann das Tempo beim Netzausbau weiter beschleunigen – und muss deshalb schnell umgesetzt werden“, betont Haas.

Planungs- und Genehmigungsverfahren müssen vereinfacht und beschleunigt werden
Mit Blick auf das TK-Netzausbaubeschleunigungsgesetz fordert der Bitkom-Verband von der Bundesregierung mehr Engagement. Der Ausbau der Telekommunikationsnetze sollte als „überragendes öffentliches Interesse“ eingestuft werden, wie beim Ausbau der erneuerbaren Energien. Dies würde die Erteilung von Baugenehmigungen beschleunigen. Auch die Kommunen könnten den Mobilfunkausbau vor Ort unterstützen, indem sie für neue Standorte werben und etwaige Zweifel in der Bevölkerung ausräumen, so der Bitkom-Verband.

Wichtig sei außerdem, dass bei der kommenden Vergabe von Mobilfunkfrequenzen ein Verfahren gewählt werde, das dem Markt keine Investitionsmittel entzieht. „Der Ausbau digitaler Infrastrukturen ist für die wirtschaftliche und gesellschaftliche Entwicklung Deutschlands von immenser Bedeutung. Die Politik hat es in der Hand, mit einigen klugen Entscheidungen die Grundlagen für einen beschleunigten Ausbau zu schaffen. Die Netzbetreiber wollen kein Geld, sie wollen weniger Bürokratie und mehr unternehmerische Freiheit“, so Markus Haas vom Bitkom-Verband.

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red/czaak, Economy Ausgabe Webartikel, 04.03.2024

Die digitalen Alleskönner

Die digitalen Alleskönner© pexels/pixabay

Smartphones übernehmen immer mehr Funktionen. Kommunizieren, Fotografieren, Fernsehen, den Weg erkunden oder Einkaufen sind nur einige Beispiele. Neue Studie des deutschen Bitkom-Verbandes zeigt, wer welche Dienste wann und wo verwendet.

(red/czaak) Bitkom, der deutsche Verband von Digitalunternehmen hat eine umfassende und detaillierte repräsentative Befragung unter 1.007 Menschen in Deutschland ab 16 Jahren zum Thema Mobilfunk und Smartphones beauftragt, wo neben wirtschaftlichen Aspekten (economy berichete) auch Themen zur Nutzung von Smartphones und Applikationen (Apps) ermittelt wurden.

Fast 60 zusätzliche Applikationen
Grundsätzlich gilt: Je jünger die Menschen, desto mehr Apps werden genutzt. Die 16- bis 29-Jährigen zählen mit durchschnittlich 56 Apps zur den „Heavy Usern“ (2023: 42 Apps). 44 Prozent aus dieser Gruppe haben mehr als 50 zusätzliche Apps auf ihr Smartphone geladen. Die 30- bis 49-Jährigen verfügen im Schnitt über 41 Extra-Apps, ebenfalls ein deutliches Plus gegenüber den 33 Apps im Jahr 2023.

Schon etwas geringer fällt der Zuwachs an zusätzlich installierten Apps bei den über 50-Jährigen aus: Diese Altersgruppe (Anm. bis 64 Jahre) nutzen im Schnitt 30 zusätzliche Apps (2023: 27) und die Generation 65+ hat 18 mobile Anwendungen extra installiert (2023: 19). „Ob Wettervorhersage, Gaming oder Bildbearbeitung: Apps machen Smartphones attraktiv und wertvoll. Sie sind ein bedeutender Teil des milliardenschweren Ökosystems rund um die Geräte und dieser Markt wird weiter wachsen“, sagt Markus Haas vom Präsidium des Bitkom-Verbandes.

Welche Geräte und Funktionen vom Smartphone ersetzt werden
Neben geschäftlichen Funktionen übernehmen Smartphones auch im privaten Alltag immer mehr Aufgaben: Zwei Drittel (67 Prozent) der Nutzer haben ihre Fotokamera wegen ihres Smartphones aussortiert und fast ebenso viele (66 Prozent) ihren Wecker. 41 Prozent ersetzen das Festnetztelefon durch ihr Smartphone und 39 Prozent das klassische Navigationsgerät. Ebenfalls immer öfter ersetzt werden Taschenlampe (26 Prozent), Radio (21 Prozent), Armbanduhr (15 Prozent), Scanner (6 Prozent) und das Babyfon (2 Prozent). Zwei Prozent ersetzen mit Smartphone und App den Autoschlüssel zum Aufsperren. Für 31 Prozent ersetzt das Smartphone den Ticketautomaten im öffentlichen Personenverkehr.

83 Prozent der Nutzer eines Smartphones können sich ein Leben ohne das Gerät nicht mehr vorstellen. 71 Prozent fühlen sich damit im Alltag sicherer und 55 Prozent hätten ohne Smartphone viele Freunde aus den Augen verloren. Parallel ist das Gerät auch Informationszentrale und Zugang zum Weltgeschehen: Knapp die Hälfte (48 Prozent) der Befragten hätte das ohne Smartphone nicht. Gleichwohl führt eine als zu intensiv wahrgenommene Nutzung auch zu negativen Empfindungen. 63 Prozent würden ihr Smartphone gern weniger nutzen, es gelingt aber oft nicht. Bei mehr als jedem/er Dritten (39 Prozent) führt die Dauer der eigenen Smartphone-Nutzung immer wieder zu Diskussionen im Freundes- und Familienkreis.

Smartphones werden nicht mehr so schnell ersetzt
Die Menschen in Deutschland haben ihre Smartphones länger in Gebrauch. Nur noch 43 Prozent haben ein Gerät, das jünger als ein Jahr ist (2023 noch 55 Prozent, 2022 60 Prozent). Rund ein Viertel (27 Prozent) hat das Smartphone bereits zwei Jahre oder länger in Gebrauch (23 Prozent 2023, 16 Prozent 2022). Aktuell beläuft sich das Durchschnittsalter eines selbstgekauften Smartphones auf 17,5 Monate.

Knapp 70 Prozent derjenigen, die ein Smartphone für private Belange nutzen, haben ihr Gerät selbst gekauft. 6 Prozent nutzen ein geschenktes Smartphone und 23 Prozent ihr dienstliches Gerät auch privat. „Die Geräte sind inzwischen sehr robust und werden länger mit Updates versorgt, entsprechend sind sie auch länger in Gebrauch. Das wirkt sich positiv auf den CO2-Fußabdruck der Geräte aus. Immer mehr gebrauchte Smartphones kommen mittlerweile auch generalüberholt und mit Garantie versehen zurück in den Markt“, erklärt Markus Haas vom Bitkom-Verband.

Die Farbe des Smartphones und der Preis als Auswahlkriterien
Diese Robustheit und eine möglichst lange Nutzungsdauer spielen bei der Auswahl eines Smartphones mittlerweile die größte Rolle: 98 Prozent achten auf robusteres Bildschirmglas und 96 Prozent auf eine lange Akkulaufzeit. 95 Prozent ist die Bildschirmqualität wichtig und 92 Prozent die Größe des Speicherplatzes. Eine langfristige Versorgung mit Updates (87 Prozent), die Kameraqualität (87 Prozent) sowie die Displaygröße (77 Prozent) spielen ebenfalls für viele eine große Rolle. Fast zwei Drittel (64 Prozent) achten auf die Marke – und jede/r Zweite auch auf die Farbe des Geräts (52 Prozent).

Im Durchschnitt wollen Nutzer:innen für ihr nächstes Smartphone maximal 241 Euro ausgeben – 2023 waren es 238 und 2022 waren es 232 Euro. Ein Drittel (33 Prozent) ist bereit, maximal 100 Euro für das nächste Smartphone zu bezahlen. 29 Prozent sind bereit, zwischen 100 und 299 Euro auszugeben und 13 Prozent zwischen 300 und 499 Euro. Fast jede und jeder Fünfte (18 Prozent) erklärt, mehr als 500 Euro für das nächste Smartphone auf den Tisch legen zu wollen. „Insbesondere in Kombination mit einem Mobilfunkvertrag sind niedrige Preise für neue Smartphones möglich“, so Haas vom Bitkom-Verband zu einer weiteren Erkenntnis der repräsentativen Studie.

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red/czaak, Economy Ausgabe Webartikel, 01.03.2024

Der seinen Weg suchende Künstler

Der seinen Weg suchende Künstler© George Heidegger

Günther George Heideggers neuer Roman „Das Glück als junger Mann“ ist eine autobiografisch geprägte Erzählung mit einem Kobold als zweitem Ich. Zentrale Themen sind Liebe, Verantwortung und Erfolg. Der Nukleus passierte auf einer langen Reise durch die griechische Inselwelt.

(red/czaak) Günther George Heidegger hat seinen neuen Roman „Das Glück als junger Mann“ publiziert. Heidegger ist nach seinem Studium der Kunstgeschichte an der Uni Innsbruck als freischaffender Maler und Schriftsteller tätig. Zuletzt erschienen von dem 1960 in Bregenz geborenen Autor etwa „Klimt geht“, „Die Bregenzer Saga“, „Fickschwein“ oder „Taps, der Kater“. Die Idee für die aktuelle Geschichte kam Heidegger während einer ausgedehnten Stipendiums-Reise durch die griechische Inselwelt. Bei den Überlegungen für den Roman schwebte ihm etwas vor, das viel vom Zauber der Inselwelt hatte und entsprechend auch vermitteln sollte.

„Natürlich sollten auch alle Elemente einer guten Story enthalten sein und in mit Filmen vergleichbaren Szenen und Dialogen geschrieben sein“, erzählt Heidegger im Gespräch mit economy. Die herkömmliche Romanstruktur und Erzählstruktur fand der Autor nicht wirklich interessant und geeignet. Mehrere Überlegungen gab es auch beim Titel: „Der erste Plan war „Eine Reise in meine Zeit, in den Augenblick“. Später fand ich den aktuellen Titel „Das Glück als junger Mann“ treffender“, so Heidegger.

Die Entwicklung eines sensiblen, unentschlossenen Künstlers
Die Geschichte selbst erzählt von der Entwicklung eines sensiblen, unentschlossenen Künstlers, der seinen Weg sucht, in die Vergangenheit reist und in die Zukunft als erfolgreicher Künstler blickt. Er wird von einem Kobold als guten Geist begleitet, der ihn auf seine Unentschlossenheit und Stärken aufmerksam macht, mit ihm Zwiesprache hält und ihn auf den richtigen Pfad in „Der besten aller Welten“ führt.

Der Kobold ist es auch, der ihn fordert selbst tätig zu werden und sich dem realen Leben zuzuwenden. “Höre auf dein Herz, lerne zu lieben, übernehme Verantwortung für dein Leben, folge deinem Talent, unabhängig von Aussicht auf Erfolg“, so einer der Ratschläge des Kobolds. Final ist der Roman eine Reise in die Zeit, in die Kunst und das Leben geworden, eine Auseinandersetzung mit dem Alltag, mit Träumen und Wünschen, der Realität - und wie man eben in der besten aller Welten überlebt.

Textauszug aus „Das Glück als junger Mann“
„Ich meine, wenn man ein gutes Buch liest, ist das so, als ob man 100 andere lesen würde. Es offenbart, zeigt uns alles, so wie eine Frau, die uns liebt. Sie gestaltet, breitet uns den Mantel ihres Innersten aus, sie öffnet unser Herz. Gefühle sind alles, was wir haben. So ein Buch enthält Gefühle, Wünsche und Träume - alles Wesentliche. Es ist ein Kosmos, so wie eine Frau, die liebt! belehrt er mich. Die ganze Welt in einem Buch, in einem Herz? frage ich neugierig.“ („Das Glück als junger Mann“; Günther George Heidegger; 2024; Edition Kunstlabor; Das Buch ist erhältlich bei Morawa oder in der Edition Kunstlabor im WUK in Währing).

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Biologische Ersatzstoffe für Humanmedizin

Biologische Ersatzstoffe für Humanmedizin© pexels/mart production

Steigender Bedarf an Spendergewebe oder Organen wird immer mehr zu Herausforderung. Deutsche Innovationsagentur SPRIND startete dazu letzten November eigene Förder-Programmlinie und präsentiert nun erste Ergebnisse.

(red/czaak) Immer mehr Patient:innen sind auf Spendergewebe oder Organe angewiesen. Der steigende Bedarf kann aber bei weitem nicht gedeckt werden. Die Patienten leiden unter langen Wartelisten und vielfältigen medizinischen Herausforderungen - oder sie sterben, noch bevor eine Spende verfügbar ist. Künstlich erzeugtes Gewebe kann hier eine nachhaltige Verbesserung der Lebensqualität bedeuten.

In den letzten Jahrzehnten haben Wissenschaftler, Ingenieure und Ärzte Werkzeuge entwickelt, um biologische Ersatzstoffe zu konstruieren, die natürliches Gewebe nachahmen. Ein finales Ziel, die Grenzen etwa der herkömmlichen Organtransplantation zu überwinden, blieb bis dato jedoch unerreicht. Auch an der Med Uni Innsbruck wird dazu intensiv geforscht (economy berichtete).

Die Entwicklung von Zellen, von Gewebearchitektur und technische Materialien
Die deutsche Innovationsagentur SPRIND hat nun letzten November zu diesen Themen eine eigene mehrstufige Förderprogrammlinie gestartet. Im Fokus steht ein fortschrittliches Konzept, welches das bisher am weitesten entwickelte künstliche Gewebe hervorbringt. Dieses Gewebe muss dem natürlichen Gewebe des Menschen bei Größe, Struktur und Komplexität so nahe wie möglich kommen und kann Elemente wie die Entwicklung von Zellen, die Entwicklung von Gewebearchitektur oder technische Materialien umfassen, zusammengefasst im sogenannten Tissue Engineering.

Ziel der ersten Stufe mit einer Laufzeit von acht Monaten ist die Demonstration der Eigenschaften des künstlichen Gewebes. Das wird von Sprind mit bis zu 500.000 Euro unterstützt. In der abschließenden zweiten Stufe mit einer Laufzeit von zwei Monaten stehen den Teams dann jeweils bis zu 100.000 Euro zusätzlich zur Verfügung. Hier richtet sich der Fokus schon auf die Planung eines sogenannten First-in-human Trial. Wie von anderen Innovationsprojekten gewohnt, werden die Teams auch hier durch Sprind begleitet und mit weiteren Expert:innen vernetzt.

Die Teilnehmer des Projekts "Tissue Engineering"
In der ersten Stufe des 10-monatigen Innovationswettbewerbes werden nun vier Teams finanziert, um die Machbarkeit eines neuartigen Ansatzes von Tissue Engineering für eine erste Transplantation beim Menschen zu demonstrieren. Die nachfolgenden Teams erschaffen Organersatz für Leber, Bauchspeicheldrüse, Muskeln und Gelenkknorpel.

„Das Gewebe soll dem natürlichen Vorbild so nahe wie möglich kommen, um Patient:innen als Transplantat eine hohe Lebensqualität zu ermöglichen. Dafür braucht es Innovationen im Engineering von Zellen, der Entwicklung von Gewebearchitekturen oder technischen Materialien“, erläutert Jano Costard, Challenge Officer bei SPRIND.

Das Unternehmen Cellbricks
Das Team von Cellbricks (Anm. GmbH) hat sich zum Ziel gesetzt, fehlende oder gestörte Leberfunktionen zu ersetzen, da ohne eine funktionierende Leber der Stoffwechsel des Körpers zusammenbricht. Gemeinsam mit ihren klinischen Partnern an der Charité Berlin (Anm. Krankenhaus) will das Cellbricks-Team menschliches Lebergewebe in großem Maßstab nachbilden.

Dabei soll mittels 3D-Bioprinting komplexes Lebergewebe aus Biotinten mit extrazellulärer Matrix und menschlichen Leberzellen hergestellt werden. Diese Gewebetherapeutika werden im Labor biotechnologisch hergestellt und schließlich in den Körper der Patienten implantiert. Ziel ist ein längeres und gesünderes Leben.

Das Unternehmen ZonalCartHT – Bizonal cartilage grafts
Fehlender oder beschädigter Knorpel verursacht enorme Schmerzen und macht unsere Gelenke oft unbrauchbar. Das Team von ZonalCartHT um Solvig Diederichs (Orthopädie Universitätsklinikum Heidelberg) und Uwe Freudenberg (Leibniz-Institut für Polymerforschung Dresden) arbeitet an der Entwicklung eines neuartigen Knorpelersatzes, der Gelenkfunktionen wiederherstellen soll.

Dabei wird durch die Kombination aus biohybriden Hydrogelen und Stammzellen eine komplexe zweischichtige Matrix entwickelt, die den natürlichen Übergang zwischen Knochen und Knorpel spiegeln soll. Gleichzeitig sollen die eingesetzten Materialien eine nachhaltige Funktion und Belastbarkeit ermöglichen, um Gelenkfunktionen wiederherzustellen und mehrmaligen Gelenkersatz zu verhindern. Die Med Uni Innsbruck arbeitet an einem ähnlichen Projekt (economy berichtete).

Muscle Engineering for Human Transplant
Trotz ihrer Plastizität können Verletzungen und Krankheiten die Regenerationsfähigkeit des Muskelgewebes an ihre Grenzen bringen. Um Muskelverletzungen und -krankheiten besser behandeln zu können, will das Team von Bruno Cadot (Institut de Myologie, Paris), Francisco Fernandes (Sorbonne Université, Paris) und Léa Trichet (Sorbonne Université Paris) große transplantierbare Muskeleinheiten herstellen.

Das vom Team genutzte sogenannte Ice-Templating ermöglicht die Herstellung makroskopischer und komplexer Gewebearchitekturen aus Kollagen und Fibrin. Diese sollen anschließend mit verschiedenen Zelltypen des Muskelgewebes besiedelt werden, um funktionale und Muskeleinheiten zu erhalten, die anschließend beschädigtes Gewebe ersetzen sollen.

Functional Bioprinted Pancreas Tissue
Obwohl Insulin vielen Menschen mit Typ 1 Diabetes eine wirksame Behandlung bietet, besteht bis heute keine Aussicht auf eine Heilung, da das körpereigene Gewebe für die Insulin-Produktion fehlt. Riccardo Levato (Utrecht University Medical Center) und sein Team wollen hier der Heilung einen entscheidenden Schritt näherkommen.

Mit Hilfe des Licht-induzierten Bioprinting kombinieren sie zeitgleich Stammzellen, biologisch aktive Moleküle und Extrazellulärmatrix zu funktionalen Gewebeeinheiten. Das entstehende Gewebe ähnelt der endokrinen Bauchspeicheldrüse und kann ebenfalls Insulin produzieren. Weitere Funktionalisierungen sollen das neue Gewebe aber auch vor der Zerstörung durch das Immunsystem schützen, um so das Grundproblem von Typ 1 Diabetes zu lösen.

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red/czaak, Economy Ausgabe Webartikel, 27.02.2024

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