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26. Juli 2024

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Die Zukunft der Herzmedizin ist digital

Die Zukunft der Herzmedizin ist digital© F.Lechner MedUni Innsbruck

Beim letzten Kardiologie Kongress in Innsbruck wurden neue Entwicklungen aus klinischem und niedergelassenem Bereich erläutert. Schwerpunkte waren Digitale Medizin und Künstliche Intelligenz.

(red/cc) Beim 26. Kardiologie Kongresses Anfang März in Innsbruck wurden primär neue klinische Behandlungsmethoden und Forschungsvorhaben erörtert. Davon sollen Patienten ebenso profitieren wie von einem neuen Großgerät, das ab August an der Innsbrucker Klinik zum Einsatz kommt. Im Sommer wird zudem an der Univ.-Klinik für Innere Medizin III, Kardiologie und Angiologie der erste Patient im neuen und damit vierten Herzkatheter-Labor behandelt werden können.

Generell hat die invasive Kardiologie von den Koronareingriffen bis hin zu den neuen Katheter-basierten Herzklappenimplantationen in den letzten Jahren eine enorme Entwicklung durchlaufen. Die Qualität der immer komplexer werdenden Prozeduren ist jedoch nur an einem erfahrenen Zentrum gegeben. Um den steigenden Leistungszahlen gewachsen zu sein, erfolgt nun der Bau eines neuen Herzkatheterlabors an der Innsbrucker Klinik. „Der Ausbau ist wichtig, um sowohl der wachsenden Zahl an Notfällen als auch den elektiv zu versorgenden Herzpatientinnen und -patienten gerecht zu werden“, erklärt Axel Bauer, Klinikdirektor und Kongress-Organisator.

Künstliche Intelligenz in der klinischen Forschung
Neben der demographischen Entwicklung spielen auch eine verbesserte Diagnostik und Kathetertechnik eine wichtige Rolle. Letztere erlaubt es, auch ältere Patienten optimal behandeln zu können. „Ein Gefäßverschluss muss in weniger als einer Stunde wiedereröffnet sein, um den Schaden am Herzmuskel möglichst gering zu halten. Diese Intervention setzt entsprechende Erfahrung und Routine voraus“, ergänzt Bernhard Metzler, geschäftsführender Oberarzt der Klinik.

Ganz oben auf der Agenda des 26. Kardiologie Kongresses standen die Themen Künstliche Intelligenz (KI) und Digitale Medizin. In diesem Bereich besitzt die Kardiologie Innsbruck hohe Expertise und wird den komplexen Herausforderungen nicht zuletzt mit einer erst kürzlich mit dem Mediziner und Physiker Clemens Dlaska besetzten neuen Professur für Digitale Medizin in der Kardiologie gerecht. Zudem startete letztes Jahr das von der Innsbrucker Kardiologie geleitete Austrian Digital Heart Program. Das von der Ludwig-Boltzmann-Gesellschaft mit acht Millionen Euro geförderte Forschungsvorhaben zielt auf die frühe und bevölkerungsweite Diagnose und Therapie von Vorhofflimmern zur Senkung der Schlaganfallrate.

Ältere Menschen mit höherem Risiko nehmen Vorsorge selbst in die Hand
Vorhofflimmern ist die häufigste Herzrhythmusstörung weltweit und erhöht das Sterblichkeitsrisiko deutlich. Weil diese Rhythmusstörung aber oft unerkannt bleibt und Früherkennung hier lebensrettend sein kann, wird im Rahmen des über acht Jahre laufenden Projekts eine auf digitalen Technologien und intelligenten Geräten (z.B. Smartphones) basierende Vorhofflimmer-Screening- und -Behandlungsstrategie entwickelt und überprüft. Diese soll österreichweit zum Einsatz kommen und letztlich in das Gesundheitssystem integriert werden.

„Vision des Projektes ist es, dass gerade ältere Menschen mit höherem Risiko für unerkanntes Vorhofflimmern die Vorsorge selbst in die Hand nehmen“, so Bauer, dessen Team den Nutzen der App wie auch der vorbeugenden Behandlung – etwa eine blutverdünnende Therapie – in einer groß angelegten Studie mit rund 40.000 Teilnehmerinnen und Teilnehmern österreichweit testen wird. Das klinische Großprojekt ist in dieser Form einzigartig, auch, weil es die Gewinnung großer klinischer Datenmengen verspricht, die wiederum in Forschung und Therapieoptimierung investiert werden können.

Innovation in der Intensivbehandlung
Innovative Technologien, die an der Innsbrucker Kardiologie im Bereich der Rhythmologie bereits seit kurzem zum Einsatz kommen, standen ebenso auf dem Programm des Kongresses. Die Rede ist etwa von der sogenannten Pulsed Field Ablation (PFA). Diese neuartige nicht-thermische Ablationsmethode verspricht eine noch sicherere, schnellere und effektivere Behandlung für Patienten mit Vorhofflimmern.
„Bei der neuartigen PFA werden elektrische Hochspannungsimpulse von kurzer Dauer über Katheter im Herzen abgegeben. Damit werden Poren in die Membran von bestimmten Zellen gebohrt, sodass diese keine Herzrhythmusstörungen mehr verursachen können. Weil Herzmuskelzellen empfindlicher auf diesen Reiz reagieren als viele andere Zellen, nehmen angrenzende Strukturen weniger Schaden“, erklärt Markus Stühlinger, leitender Oberarzt der Klinik.

Bewährter Know-how Transfer
Dass der konkrete Bezug zur klinischen Praxis im Fokus der wissenschaftlichen Tagung stand, war bereits das erklärte Ziel des mittlerweile verstorbenen Innsbrucker Kardiologie-Vorstandes Otmar Pachinger, der den Kardiologie-Kongress 1998 ins Leben gerufen hatte. „Es hat sich bewährt, neueste Entwicklungen der Kardiologie aus den verschiedensten Fachbereichen zu präsentieren und deren gemeinsame praktische Umsetzung mit nationalen und internationalen Kolleginnen und Kollegen zu diskutieren. Dieser unmittelbare Know-how-Transfer kommt letztlich den Patient:innen zugute“, resümiert Christoph Brenner als stellvertretender Direktor der Klinik.

Neben diesen Erkenntnissen spielte auch die Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses eine wichtige Rolle. Ein besonderes Highlight bildete dabei die Keynote-Lecture, für die in diesem Jahr der renommierte Herzchirurg Günther Laufer gewonnen werden konnte. Der ehemalige Vorstand der Innsbrucker Univ.-Klinik für Herzchirurgie hielt einen Vortrag zum Thema „Eine Zeitreise durch die kardiovaskuläre Medizin“.

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red/czaak, Economy Ausgabe Webartikel, 19.03.2024

Erhöhte Angst vor Cyberattacken

Erhöhte Angst vor Cyberattacken© pexels/christina morillo

Führungskräfte aus Unternehmen und Verwaltung stufen Cyberattacken aktuell als größtes Risiko ein. Künstliche Intelligenz spielt dabei eine immer bedeutendere Rolle. Budgets für Sicherheit werden erhöht.

(red/czaak) Heimische Führungskräfte aus Wirtschaft, Technologie, Institutionen und Verwaltung stufen aktuell Cyberattacken als das größte Risiko ein. Sechzig Prozent der Unternehmen möchten entsprechend ihre Budgets für Cybersicherheit erhöhen. Die Hälfte der Unternehmenslenker geht davon aus, dass es im Laufe des Jahres auch zu massiven Künstliche Intelligenz (KI)-Angriffen kommen wird und viele planen selbst generative KI-Anwendungen für die Cyberabwehr einzusetzen. Ein besonderes hohes Risiko besteht für Gesundheitseinrichtungen, hier verursachen Angriffe höhere Schäden als in anderen Branchen.

Über die Hälfte der Befragten plant generative KI-Anwendungen einzusetzen
Das sind die zentralen Ergebnisse der aktuellen Ausgabe der jährlich erscheinenden globalen „Digital Trust Insights“-Studie der Wirtschaftsprüfungs- und Beratungsgesellschaft PwC, wo Angaben zufolge rund 3.800 Führungskräfte aus Wirtschaft und Technologie in 71 Ländern teilgenommen haben, Österreich inklusive. Ein weiteres Ergebnis ist, dass Österreichische Unternehmen 2024 vermehrt auf den Ausbau ihrer Expertise zum Thema Cybersicherheit setzen und entsprechend in Schutzmaßnahmen investieren wollen.

Mehr als die Hälfte der Befragten (53 Prozent) plant dabei auch generative KI-Anwendungen für die Cyberabwehr einzusetzen. „KI bietet viele Möglichkeiten, sowohl für Unternehmen als auch für Cyberkriminelle. Um alle Potentiale dieser Technologie sicher zu nutzen, braucht es eine proaktive Strategieentwicklung, wo alle Chancen und Risiken aufgezeigt werden müssen“, erklärt Rudolf Krickl, CEO von PwC Österreich.

Finanzielle Schäden durch Cyberattacken nehmen zu
Dem generell wachsenden Bewusstsein für Cybersicherheit im eigenen Unternehmen gehen zunächst oft kostspielige Sicherheitsvorfälle voraus. Bedingt durch die rasche Verbreitung von generativer KI (GenKI) erwarten 50 Prozent der Manager hierzulande, dass diese Technologie heuer zu verheerenden Cyberangriffen führen wird. Sechs von zehn (60 Prozent) beabsichtigen, GenKI auf ethische und verantwortungsvolle Weise zu nutzen. Drei Viertel der Führungskräfte äußern neben der Sorge vor Angriffen aber auch Begeisterung für das Potenzial der generativen KI und erwarten damit die Erschließung neuer Geschäftsfelder.

67 Prozent gehen davon aus, dass der individuelle Einsatz generativer KI-Technologien durch die Mitarbeitenden ihre Produktivität spürbar steigern wird und 63 Prozent glauben, dass KI-gesteuerte Prozesse innerhalb eines Unternehmens die allgemeine Produktivität steigern werden. „Die Cyberverantwortlichen müssen sich mit den KI-Initiativen ihrer Unternehmen vertraut machen und die Risiken absichern. Zumindest muss es eine klare Regelung zur Verwendung von Cloud basierter KI geben”, erklärt Georg Beham, Experte für Cybersecurity bei PwC Österreich.

Unternehmen erhöhen Investitionen in Cybersicherheit
Zu den drei am häufigsten genannten Cyber-Bedrohungen zählen Angriffe auf vernetzte Geräte sowie Hacking und Data Leaks bzw. E-Mail-Angriffe. Investitionen fließen hierzulande hauptsächlich in Network Security und fortlaufende Sicherheitstrainings, während im globalen Vergleich ein Großteil auf Cloud Security setzt. Knapp die Hälfte der Führungskräfte gibt allerdings an, die Cyber-Risiken nicht zu verstehen, die von neuen Technologien ausgehen. Dazu zählen etwa Anwendungen für virtuelle Umgebungen, generative KI, Enterprise Blockchain, Quantencomputing sowie Virtual und Augmented Reality.

PwC hat die „Digital Trust Insights“-Studie entwickelt, um von Führungskräften zu erfahren, welche Chancen und Herausforderungen sie mittelfristig in Hinblick auf die Cybersicherheit in ihren Unternehmen erwarten. Die Kernfragen sind so konzipiert, dass sie von Befragten aller Berufsgruppen beantwortet werden können. Ein zusätzlicher Satz von Fragen wurde speziell für die Bereiche Sicherheit und IT entwickelt. Die Ergebnisse basieren auf Antworten von 3.876 Befragten aus 71 Ländern, darunter auch Österreich. Die Teilnehmer stammen aus verschiedenen Branchen und Unternehmensgrößen.

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red/czaak, Economy Ausgabe Webartikel, 19.03.2024

Österreichs Jugend wird möglicherweise nachdenklicher

Österreichs Jugend wird möglicherweise nachdenklicher© Saferinternet_OeIAT

Neuer Jugend-Internet-Monitor belegt Trendumkehr bei Nutzung von Social Media von Österreichs Jugend. Vor allem WhatsApp und YouTube haben massiv an Relevanz verloren. Zugelegt hat TikTok.

(red/czaak) Saferinternet hat auch heuer wieder die Social-Media-Favoriten von Österreichs Jugendlichen ermittelt. Auch wenn es an der Spitze nur geringe Verschiebungen gibt, zeigt sich eine geringere Nutzung von sozialen Netzwerken durch Jugendliche. Vor allem WhatsApp und YouTube haben massiv an Nutzerinnen und Nutzern verloren. Deutliche Zugewinne verzeichnet einzig die Instant-Foto-App BeReal.

„Soziale Medien bilden nicht immer die Realität ab“ unterstreicht das Bundeskanzleramt

Welche Sozialen Netzwerke werden von jungen Menschen in Österreich gerne genutzt? Gibt es einen Unterschied zwischen Mädchen und Burschen? Der Jugend-Internet-Monitor der EU-Initiative Saferinternet.at untersucht seit neun Jahren die Nutzung von sozialen Netzwerken der österreichischen Jugend. Die Datenerhebung wurde wieder vom Jugendstaatssekretariates im Bundeskanzleramt unterstützt und vom Institut für Jugendkulturforschung durchgeführt. Befragt wurden 400 Jugendliche im Alter von 11 bis 17 Jahren aus ganz Österreich.

„Die Studie zeigt einmal mehr, dass soziale Medien ein bedeutender Teil des Lebens junger Menschen sind. Gerade deswegen ist es uns wichtig, auch aufzuzeigen, dass soziale Medien nicht immer die Realität abbilden. Gemeinsam mit Saferinternet stellen wir ein umfassendes Service-Paket für Jugendliche, Eltern, Lehrer und Vereine bereit“, erläutert Claudia Plakolm, Jugendstaatssekretärin (ÖVP) im Bundeskanzleramt.

Starke Verluste für WhatsApp und YouTube

Die Nummer eins der beliebtesten Internetplattformen österreichischer Jugendlicher ist auch in diesem Jahr WhatsApp (Nutzung insgesamt: 76 Prozent, davon 77 täglich), knapp gefolgt von Instagram (71) und YouTube (70, davon 51Prozent tägl.). Allerdings haben vor allem WhatsApp mit minus 20 Prozentpunkten und YouTube mit minus 24 Prozentpunkten massive Rückgänge zu verzeichnen. 

Durch die Vielzahl an Plattformen mit teilweise sehr ähnlichen Funktionen verlieren etablierte soziale Netzwerke bei den 11- bis 17-Jährigen zunehmend an Bedeutung. So findet die Kommunikation zwischen Jugendlichen längst auch über andere Kanäle statt. Vor allem bei den Jüngeren verliert auch YouTube immer mehr an Relevanz, da inzwischen alle großen Netzwerke auf die Einbindung von Videos setzen. Möglicherweise spielt auch die zunehmende Nutzung etablierter Plattformen durch Eltern und Großeltern eine Rolle. Um sich abzugrenzen, wandern Jugendliche verstärkt von großen Diensten zu neueren Plattformen ab, wo sie sich noch ungestört fühlen.

65 Prozent nutzen TikTok und das ergibt Platz vier vor Snapchat

Auf Platz vier des diesjährigen Jugend-Internet-Monitors landet TikTok: Die Video-App (Nutzung insgesamt: 65 Prozent, davon 72 täglich) konnte die Foto-Sharing-App Snapchat (insg. 61, davon 72 Prozent tägl.) erstmals überholen. Die beiden Netzwerke liegen jedoch weiterhin nah beieinander. Snapchat hat dabei im Jahresvergleich mit minus 8 Prozentpunkten den drittstärksten Verlust zu verzeichnen.

Weiterhin in den Top sechs vertreten ist die digitale Pinnwand Pinterest mit einer Nutzung von insgesamt 42 Prozent. BeReal konnte auch dieses Jahr weiter zulegen und landet mit dem größten Zuwachs von plus 13 Prozentpunkten nun auf Platz 8 (Nutzung insgesamt: 31 Prozent). Zulegen konnte auch X (vormals Twitter) mit plus sechs Prozentpunkten (Nutzung insgesamt: 24 Prozent). Wieder zurück in den Top 14 ist dieses Jahr Telegram mit einer Nutzung von insgesamt 18 Prozent. 

Weiterhin große geschlechterspezifische Unterschiede bei Social-Media-Nutzung

Wie der Jugend-Internet-Monitor 2024 ebenso zeigt, gibt es weiterhin in vielen Bereichen große Nutzungsunterschiede zwischen den Geschlechtern. Mit 89 Prozent ist WhatsApp erstmals bei der weiblichen Zielgruppe deutlich beliebter als bei männlichen Jugendlichen (65 Prozent). Auch die Plattformen Pinterest (Mädchen: 53, Jungs: 31), Snapchat (Mädchen: 72, Jungs: 52), Instagram (Mädchen: 79, Jungs: 63) und YouTube (Mädchen: 76 Jungs: 65 Prozent) werden vor allem von weiblichen Jugendlichen genutzt.

Im Gegensatz dazu werden die aus dem Gaming-Bereich stammenden Plattformen Discord (Mädchen: 13 Prozent, Jungs: 48) und Twitch (Mädchen: 7, Jungs: 39) weiterhin von wesentlich mehr männlichen Jugendlichen genutzt. Auch X (Mädchen: 11, Jungs: 35) sowie die Messenger-Dienste Telegram (Mädchen: 10, Jungs: 25) und Signal (Mädchen: 11, Jungs: 26 Prozent) sind bei männlichen Jugendlichen beliebter. Eine Trendänderung lässt sich bei Roblox beobachten. Die Online-Spieleplattform wurde zuletzt von beiden Geschlechtern gleichermaßen genutzt, aktuell ist sie bei Jungs (28 Prozent) deutlicher beliebter als bei Mädchen (10). 

Generative Chatbots wie ChatGPT werden von Jugendlichen regelmäßig genutzt

Im Rahmen des Jugend-Internet-Monitors wurde auch die Nutzung von generativen Chatbots abgefragt, konkret ChatGPT. 71 Prozent der befragten Jugendlichen haben dieses Tool zumindest schon einmal genutzt, vor allem männliche Jugendliche (78). Auffallend ist, dass es keinen Unterschied zwischen der Altersgruppe der 11- bis 14-Jährigen (70) und der 15- bis 17-Jährigen (71) gibt. Genutzt wird ChatGPT vorrangig direkt auf der Plattform OpenAI (81 Prozent), gefolgt vom Snapchat-Chatbot My AI (28). Nur 8 Prozent nutzen ChatGPT über Microsofts Suchmaschine Bing.

Geschlechterspezifische Unterschiede gibt es vor allem beim Chatbot My AI, der hauptsächlich von weiblichen Jugendlichen (41 Prozent, Jungs: 19) genutzt wird. Der Jugend-Internet-Monitor ist eine jährlich durchgeführte und repräsentative Studie im Auftrag von Saferinternet.at. Erhoben wird, wie und welche sozialen Netzwerke und Online-Plattformen von Jugendlichen (11 bis 17 Jahre) in Österreich genutzt werden und welche Veränderungen es in der Mediennutzung in dieser Bevölkerungsgruppe gibt.

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red/czaak, Economy Ausgabe Webartikel, 15.03.2024

„Fuck-Ups sind ganz wichtig im Leben“

„Fuck-Ups sind ganz wichtig im Leben“© NLK Pfeiffer

Anlässlich des Frauentages erläuterte Landeschefin Johanna Mikl-Leitner mit Katharina Schneider, Katharina List-Nagl, Petra Kroneder und Anna Zalesak in der Gründeragentur „riz up“ kritische Faktoren für erfolgreiches Unternehmertum.

(red/czaak) Frauen machen 52 Prozent der gesamten Bevölkerung aus sie sind entsprechend auch wirtschaftlich und unternehmerisch ein wesentlicher Faktor und dieser Zugang war die Themenspange bei einer Veranstaltung von Niederösterreichs Gründeragentur „riz-up“ anlässlich des internationalen Weltfrauentages.

„Als erste Landeshauptfrau in Niederösterreich und einzige Landeshauptfrau in Österreich ist es mir wichtig, dass viele Frauen in Führungspositionen kommen. Seit ich Landeshauptfrau sein darf, haben wir 60 Prozent mehr Frauen in Führungspositionen. Das heißt: Es funktioniert und alle machen wirklich einen sehr, sehr guten Job“, betonte Landeschefin Johanna Mikl-Leitner in ihrer Einleitung.

Kein Beruf ist es wert, um auf Kinder zu verzichten
Im Hinblick auf Karriere und Familie brauche es laut der Landeshauptfrau kein Entweder-oder, sondern ein Sowohl-als-auch: „Es gibt keinen einzigen Beruf, der es wert ist, um auf Kinder zu verzichten“, unterstrich sie. „Sucht euch einen Job, der Spaß macht und bleibt finanziell unabhängig. Probiert etwas aus, damit ihr wisst, wo eure Stärken sind und wie ihr eure Kompetenzen ausleben könnt. Arbeit ist etwas Schönes, erfüllend, macht Freude und gibt Kraft. Wenn es sich so anfühlt, ist es der richtige Job“, so Mikl-Leitner.

Unternehmerin und Investorin Katharina Schneider
Unternehmerin und Investorin Katharina Schneider ist zufällig zum Unternehmertum gekommen. 2002 hat sie ihr erstes Unternehmen gegründet. Gerade beim Unternehmertum seien laut Schneider „Männer wesentlich selbstbewusster als Frauen. Frauen können ganz viel, bedenken aber viel mehr als Männer. Um erfolgreich zu sein, gehöre auch Scheitern. „Fuck-Ups sind ganz wichtig im Leben. Auf Social Media seht ihr nur Erfolgsstorys, aber diese Geschichten gibt es nicht. Keine von uns ist so vom Himmel geflogen und hat alles richtiggemacht. Probiert viel aus, macht, was euch Spaß macht, und lasst euch nicht von anderen beeinflussen“, so Katharina Schneider.

Katharina List-Nagl, CEO F. List GmbH
Katharina List-Nagl, CEO F. List GmbH, erklärte, dass man rausfinden müsse, was man tun möchte: „Kommt ins Tun, probiert Dinge aus. Reisen ist zwar super, aber verbindet das mit Schul- und Arbeitsauslandsaufenthalten.“ Im Hinblick auf Kind oder Karriere solle man sich nicht irritieren lassen: „Es geht immer beides, es ist eine Organisationssache. Lasst euch nicht – vor allem von Männern - auf Kind oder Karriere reduzieren“, betont die Chefin der List GmbH.

Petra Kroneder und der Regionalladen „Das LLOIS“ in Langenlois.
Petra Kroneder wiederum sagte, der Beginn ins Unternehmertum sie ihr mit 48 Jahren „passiert“. Sie hat sich 2018 aus einem Angestelltenverhältnis heraus selbstständig gemacht und betreibt heute den Regionalladen „Das LLOIS“ in Langenlois. Sie gab den jungen Damen den Rat, „authentisch zu bleiben und den Ausgleich zu schaffen. „Balance zu finden war und ist meine größte Herausforderung“, unterstrich Petra Kroneder.

Anna Zalesak als Chefin für 32 Mitarbeiter:innen und über 40.000 Kunden
Anna Zalesak hat sich vor zehn Jahren selbstständig gemacht und betreibt heute mit „HELLOCASH“ eine kostenlose online Registrierkasse in sieben Ländern mit über 40.000 Kunden und 32 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern in Wieselburg: „Es ist wichtig, sich mit anderen Frauen auszutauschen. Und sich Ziele zu setzen, damit man genau weiß, was man möchte.“ Anna Zalaseks finaler Tipp: „Wenn man nicht aufgibt, ist alles erreichbar.“

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red/czaak, Economy Ausgabe Webartikel, 15.03.2024
Unabhängiges Magazin für Wirtschaft und Bildung 26.07.2024
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„Wir müssen Erfahrung sammeln“

„Wir müssen Erfahrung sammeln“© economy/Czaak

Die HAK Krems wird Testschule zum Thema Künstliche Intelligenz. NÖ-Landesrätin Teschl-Hofmeister und Minister Pollaschek erläutern vor Schülern und Lehrern Beweggründe für diese weitere Innovationsinitiative von Bund und Land Niederösterreich.

(Christian Czaak) Künstliche Intelligenz (KI) verändert unsere Gesellschaft. Sie wird unseren Alltag und unsere Arbeitswelt durchdringen und das betrifft entsprechend auch die Themen Bildung und Schule. Bereits heute bietet Künstliche Intelligenz zahlreiche Möglichkeiten, Lernprozesse und Lehrkräfte wirksam zu unterstützen. KI-gestützte Lernprogramme etwa zeichnen sich durch die Zurverfügungstellung von individualisierten Lernpfaden aus. Aber auch eigenständig arbeitende KI-Modelle wie ChatGPT haben das Potenzial, die Bildungslandschaft als virtuelle Lernhilfen zu revolutionieren.

„Auch für unsere Schulen ist das Thema Künstliche Intelligenz Herausforderung und Chance zugleich und daher müssen wir Erfahrungen sammeln, positive wie negative“, so Christiane Teschl-Hofmeister, Landesrätin für Bildung in Niederösterreich und Martin Polaschek, Bundesminister für Bildung und Wissenschaft. Teschl-Hofmeister und Polaschek besuchten aktuell die Handelsakademie Krems (HAK Krems), um der Schule zur Nominierung als eine von österreichweit 100 KI-Testschulen (Anm. davon 11 in Niederösterreich) zu gratulieren und das Projekt vorzustellen.

Schule muss Schüler:innen auf Leben in KI-beeinflusster Welt vorbereiten
Im Rahmen des vom Bildungsministerium österreichweit ausgerollten Projekts wird eine Gruppe von Expert:innen aus Universitäten und Pädagogischen Hochschulen eingesetzt, die Maßnahmen vorschlagen, reflektieren und begleiten. Sie sollen dann die Gefahren und Herausforderungen erkennen und Potenziale sowie Chancen freilegen. Operativer Start ist im Schuljahr 2024/2025. „Die Schule muss dieses Thema umfassend behandeln, um alle Schülerinnen und Schüler auf ein selbstbestimmtes und verantwortungsvolles Leben in einer durch die KI beeinflussten Welt vorzubereiten“, unterstreichen Polaschek und Teschl-Hofmeister (beide ÖVP).

Die Kremser Schule vereint unter ihrem Dach eine HAK, eine Handelsschule (HASCH), eine sogenannte Vino-HAK mit Schwerpunkt Management und Marketing rund um das Winzergeschäft (Anm. auch via Kooperation mit der Weinbauschule Krems), eine Bizz-HAK mit Fokus auf die Themen Entrepreneurship, Management und Sprachen sowie eine Comit-Hak, wo die Digitale Schule bereits erfolgreich gelebte Realität ist und Unterricht wie Lernen sowohl operativ wie didaktisch (nahezu) ausschließlich elektronisch erfolgt. Die HAK Krems und ihr Team gilt landesweit als überaus innovative Schule, sie wurde bereits in der Vergangenheit für zahlreiche gesonderte Projekte ausgewählt und ausgezeichnet.

Kremser HAK landesweit als eine der innovativsten Schulen
Martina Geyer, Direktorin der HAK Krems erwähnt in ihrer Begrüßung zur neuen KI-Initiative etwa die Zertifizierung für mehre Übungsfirmen, die Mitgliedschaft bei EU-Projekten, die enge praxisfördernde Zusammenarbeit mit der örtlichen Wirtschaft oder Auszeichnungen beim Projekt „Digi-Check“. Allein im Eingangsbereich der HAK Krems hängen an die vierzig Urkunden und Prämierungen für erfolgreiche Innovationsprojekte der letzten Jahre. Zahlreiche Schüler:innen schaffen regelmäßig ihren Abschluss „Summa cum Laude“.

Die Initialzündung für das aktuelle Engagement zum Thema KI ging von Yvonne Zauner aus, die an der HAK Krems sämtliche IT-Belange verantwortet. „KI ist Realität und ein Innovationsthema. Als Schule sollen und müssen wir für Innovation offen sein und das gilt insbesondere für ein so breit gefächertes Thema wie Künstliche Intelligenz“, betont Zauner gegenüber economy.

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red/czaak, Economy Ausgabe Webartikel, 12.03.2024

Verständnis und übergreifende Expertise in Gesundheitsberufen

Verständnis und übergreifende Expertise in Gesundheitsberufen© pexels/matthias zomer

Der Druck auf Gesundheitssysteme nimmt kontinuierlich zu. Internationales Forschungsprojekt von FH St. Pölten für bessere Ausbildung im Bereich der Patientenversorgung mit einem fächerübergreifenden Fokus.

(red/cc) Der Druck auf das europäische Gesundheitssystem nimmt erheblich zu: Es gibt immer mehr ältere Menschen und Patient:innen mit chronischen Krankheiten, die Rehabilitation und Pflege benötigen. Gleichzeitig mangelt es an Arbeitskräften und die Kosten für die Gesundheitsversorgung steigen weiter. Um dem entgegenzuwirken, werden verschiedene Maßnahmen vorgeschlagen, etwa die Verkürzung der Aufenthaltsdauer in Krankenhäusern oder Rehazentren durch Verbesserung der interprofessionellen und personenzentrierten Zusammenarbeit zwischen Angehörigen der Gesundheits- und Sozialberufe.

750 Studierende, 66 Praktiker und 54 Lehrende aus 4 Ländern
„Dafür braucht es ein gemeinsames Verstehen. Jede Disziplin hat ihre eigenen Fachbegriffe. Expert:innen aller Disziplinen sollen sich aber gut austauschen können. Und auch die Patienten sollen natürlich zum Verständnis ihrer Anliegen beitragen und alles verstehen, was in ihren Befunden steht und mit ihnen besprochen wird“, sagt Anita Kidritsch, Koordinatorin des Projekts an der FH St. Pölten und dort Senior Researcher am Institut für Gesundheitswissenschaften.

Das internationale Projekt INPRO unter Beteiligung der Fachhochschule St. Pölten widmete sich dem gegenseitigen Verständnis zwischen verschiedenen Gesundheits- und Sozialberufen. Ziel sind eine fächerübergreifende Ausbildung und Praxis, um die Versorgung von Patient:innen zu verbessern. 750 Studierende, 66 Praktiker und 54 Lehrende aus 4 Ländern lernten dazu in interdisziplinären Teams auch mit, von und über Patient:innen.

Interdisziplinär fächerübergreifender Transfer von Wissen
Zentrales Thema des Projekts war der Transfer von Wissen aus der Hochschul-Bildung in die Praxis durch interprofessionelle, also fächerübergreifende Ausbildung und kollaborative, praktische Zusammenarbeit in der Rehabilitation. Entstanden sind Module und Instrumente für Ausbildung und Praxis. Das Projekt ist Teil einer größeren Initiative an der FH St. Pölten, die sich der interdisziplinären Zusammenarbeit zwischen den Studiengängen Physiotherapie, Diätologie, Gesundheits- und KrankenpflegePLUS und Soziale Arbeit widmen.

Um den Übergang von der Hochschulbildung in die Praxis zu unterstützen, arbeiteten Rehabilitationszentren und Hochschulen über drei Jahre regional und europaweit eng zusammen. Gemeinsam entstand eine Modulreihe von den Grundlagen bis hin zu fortgeschrittenen Kompetenzen interprofessioneller und personenzentrierter Zusammenarbeit. Ein besonderer Fokus lag auf dem interdisziplinären Erfahrungsaustausch. Über regionale Projekte in Bildung und Rehabilitationspraxis hat INPRO dabei auch praxisnahe Ansätze hinsichtlich ihrer Wirksamkeit und europaweiten Anwendbarkeit erprobt.

Frei verfügbare Materialien und die internationalen Partner des Projekts
Das Projektkonsortium entwickelte dabei sowohl ein Studiengangskonzept und Lehrmaterialien, die in die Berufspraxis übergreifen, als auch Richtlinien für die Einrichtung und den Betrieb einer von Studierenden geführten interprofessionellen Lernstation in einem Rehabilitationszentrum. Die Materialien sind über die Projektwebseite frei verfügbar (Anm. siehe Link). Interessierte können sie in ihren eigenen Arbeitsbereichen und Regionen anwenden.

Partner im Projekt waren die Hanze University of Applied Sciences (Projektleitung, NL), die AP University of Applied Sciences (B), weiters die Jamk University of Applies Sciences (FIN) sowie das Gesundheits- und Rehabilitationszentrum Moorheilbad Harbach (A), das Revalidatie Friesland (NL) und Coronaria Healthcare and Rehabilitation Services (FIN). Kofinanziert wurde das Projekt durch das Programm „ERASMUS +“ der Europäischen Union.

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red/cc, Economy Ausgabe Webartikel, 12.03.2024

Die dringende Notwendigkeit für umfassende Reformen

Die dringende Notwendigkeit für umfassende Reformen© pexels/hilip deus

EY hat über 600 mittelständische Unternehmen mit 30 bis 2.000 Mitarbeitern zum Thema Digitalisierung befragt und dabei auch die einzelnen Bundesländer und Branchen sowie die Rahmenbedingungen beleuchtet.

(red/czaak) Digitale Technologien haben branchenübergreifend unterschiedliche Relevanz. Sie sind etwa für Geschäftsmodelle von Unternehmen mit Jahresumsätzen jenseits der 30 Millionen Grenze deutlich wichtiger als für Unternehmen mit weniger als zehn Millionen Euro. Der Anteil der Unternehmen, die digitalen Technologien eine sehr große oder mittelgroße Bedeutung beimessen, liegt bei größeren Unternehmen mit fast siebzig Prozent deutlich höher als bei Unternehmen mit Jahresumsätzen von weniger als zehn Millionen Euro (59 Prozent).

Bedeutung der Digitalisierung steigt deutlich
Aber auch für Unternehmen, die zwischen zehn und 30 Millionen Euro Jahresumsatz machen, sind digitale Technologien nahezu gleich bedeutsam: 66 Prozent weisen ihnen eine große oder mittelgroße Bedeutung zu. Das sind einige Ergebnisse einer kürzlich von EY veröffentlichten umfassenden Studie zur Bedeutung der Digitalen Transformation für Österreichs Unternehmen (economy berichete). „Insbesondere für kleine Betriebe ist es essenziell, neue Entwicklungen im Technologiebereich in die Geschäftsmodelle zu integrieren. Die digitale Transformation macht keinen Halt und es gilt, den Anschluss an den Mitbewerb nicht zu verlieren“, sagt Susanne Zach, Leiterin AI & Data bei EY Österreich.

Die meisten Unternehmen – unabhängig von der Umsatzkategorie – sind sich aber einig, dass dem technologischen Fortschritt eine große Bedeutung zuzuschreiben ist. 65 Prozent der heimischen Unternehmen sehen in der zunehmenden Digitalisierung der Wirtschaft für das eigene Unternehmen eine Chance, während lediglich sechs Prozent in dieser Entwicklung eine Bedrohung sehen. Gegenüber Jahresbeginn 2023 ist damit der Anteil der Befürworter deutlich – um sechs Prozentpunkte – gestiegen.

Unterschiede bei der Chancen-Bewertung
Vor allem große Unternehmen sehen Chancen in der zunehmenden Digitalisierung. Größere Betriebe mit Jahresumsätzen jenseits der Dreißig-Millionen-Marke bewerten die steigende Digitalisierung im Durchschnitt deutlich häufiger als Chance als kleinere Unternehmen (81 Prozent). Bei Unternehmen mit einem Umsatz zwischen zehn und 30 Millionen Euro sinkt die Zustimmung bereits, während bei Betrieben mit weniger als zehn Millionen Euro Umsatz die zunehmende Digitalisierung der Wirtschaft durchschnittlich von 59 Prozent als Chance beurteilt wird. Gleichzeitig ist bei letztgenannten Unternehmen der Anteil derer, die der zunehmenden Digitalisierung indifferent gegenüberstehen, mit 36 Prozent deutlich höher als bei größeren Unternehmen (14 Prozent).

Nicht nur bei der Umsatzgröße, sondern auch quer durch die einzelnen Sektoren gibt es Unterschiede bei der Chancen-Bewertung: Unternehmen aus dem Finanzsektor (88 Prozent) und im Bereich Transport, Verkehr und Energie (77) sowie Soziales, Wissenschaft, Bildung und Kultur (72) sind besonders chancenorientiert. Heimische Unternehmen im Immobilien- und Baugewerbe nehmen die digitale Transformation hingegen kritisch bedrohlich wahr (14). Wirft man einen Blick auf die Bundesländer, so sehen vor allem Wiener, Niederösterreichische und Salzburger Betriebe die Digitalisierung als Chance. In der Steiermark, in Kärnten und in Tirol empfinden die Betriebe sie jedoch eher als Risiko.

Bundeshauptstadt Wien als Digitalisierungshotspot und schlechte Noten für Standortpolitik
Im Bundesländer-Ranking punkten Unternehmen mit Sitz in Wien: 38 Prozent der Unternehmen geben an, dass die Digitalisierung bereits jetzt eine sehr große Rolle für das eigene Geschäftsmodell spielt, für weitere 29 Prozent eine mittelgroße. Dahinter folgen Betriebe in Salzburg, Tirol oder Kärnten. Betrachtet man die Zahlen aus den Vorjahren, geht die Bedeutung digitaler Technologien in den Bundesländern zurück.

Die Rahmenbedingungen für die Digitalisierung bezogen auf den eigenen Standort sehen weniger als fünfzig Prozent positiv (41 Prozent). Das sind weniger als vor einem Jahr, als der Anteil bei 50 Prozent lag. 2022 bewerteten diese noch 63 Prozent positiv. Nur 14 Prozent der Unternehmen bewerten sie aktuell als ausgezeichnet. Gleichzeitig ist der Anteil derer, die die Rahmenbedingungen für die Digitalisierung als schlecht bezeichnen, auf einen neuen Höchstwert von 13 Prozent gestiegen.

Bewertung und Sichtweisen der Bundesländer
Betrachtet man die Bundesländer darauf bezogen, sind Unternehmen in Vorarlberg am zufriedensten mit den Standortbedingungen für Digitalisierung, gefolgt von Wien und Salzburg. Am unzufriedensten sind Unternehmen in der Steiermark und Kärnten mit den Rahmenbedingungen – sowohl Abläufe und Produktion als auch Geschäftsmodell betreffend. Wirft man einen Blick auf die Branchen, zeigt sich der Finanzsektor am zufriedensten mit den Standortbedingungen, gefolgt vom Tourismus und dem Sektor Immobilien und Baugewerbe. Im Handel, aber auch im Bereich Gesundheit/Life Science, der im Vorjahr noch am zufriedensten war, ist die Zufriedenheit am geringsten ausgeprägt.

„In einer Zeit, in der digitale Transformation eine Notwendigkeit für den Wirtschaftsstandort Österreich ist, zeigen die Studienergebnisse deutlich, dass wir vor erheblichen Herausforderungen stehen. Es ist alarmierend, dass nur weniger als die Hälfte der Unternehmen die Rahmenbedingungen für Digitalisierung als positiv bewertet“, so das Resümee von Susanne Zach von EY Österreich. „Dies unterstreicht die dringende Notwendigkeit für umfassende Reformen und eine proaktive Standortpolitik, um Österreichs Wettbewerbsfähigkeit zu stärken.“

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red/czaak, Economy Ausgabe Webartikel, 12.03.2024

Die Deutsche Digitalwirtschaft und der Digital Networks Act (DNA)

Die Deutsche Digitalwirtschaft und der Digital Networks Act (DNA)© pexels/abdel rahman abu baker

Die EU-Kommission stellte kürzlich ihr Konnektivitätspaket zu digitalen Netzen und Infrastrukturen vor. Ein Teil davon sind auch Vorschläge für den Digital Networks Act und dazu gibt es nun Erläuterungen des Deutschen Bitkom Verbandes.

(red/cc) Die von der EU-Kommission vorgenommene Bestandsaufnahme der Trends und Herausforderungen des digitalen Infrastruktursektors sind für verschiedene branchenspezifische wie unternehmensübergreifende Segmente richtungsweisend. Für den Verband der Deutschen Digitalwirtschaft Bitkom sind auch die inhaltlichen Schwerpunkte des Digital Networks Act gut gewählt.

„Wir begrüßen insbesondere, dass die EU-Kommission ihre Vorschläge in einer breit angelegten öffentlichen Konsultation diskutiert. Aus Bitkom-Sicht kommt es bei der weiteren Ausgestaltung der Vorschläge darauf an, erstens die Technologieneutralität zu wahren und zweitens Telekommunikationsnetze in die EU-Taxonomie aufzunehmen“, sagt Bernhard Rohleder, Hauptgeschäftsführer beim Bitkom-Verband.

Europas Wirtschaft und Gesellschaft brauchen eine leistungsfähige und sichere digitale Infrastruktur
Diese Vorgehensweise stärke damit auch die Investitionen in die Netze deutlich. Digitale Infrastrukturen sind aus Sicht des Verbandes für nachhaltige Technologien und auch für eine erfolgreiche Energiewende unverzichtbar. „Europas Wirtschaft und Gesellschaft brauchen eine leistungsfähige, sichere und resiliente digitale Infrastruktur. Bitkom begrüßt daher ausdrücklich die Pläne der EU-Kommission zur Schaffung eines echten europäischen Binnenmarktes für Telekommunikation“, betont Rohleder.

„Ein EU-weit harmonisierter Markt verbessert die Investitions- und Ausbaubedingungen und stärkt damit die Konkurrenzfähigkeit der europäischen Unternehmen - sie hängen in allen Bereichen von der digitalen Infrastruktur ab“, so Bitkom-Boss Rohleder abschließend.

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red/cc, Economy Ausgabe Webartikel, 12.03.2024

„Reden wir über mentale Gesundheit!“

„Reden wir über mentale Gesundheit!“© MedUni Innsbruck

Med Uni Innsbruck veranstaltet vom 11. bis 15. März wieder „Woche des Gehirns“. Psychisches Wohlbefinden und Therapeutische Ansätze und Vorgänge im Gehirn als Themenschwerpunkte.

(red/czaak) Die multiplen Krisen der Gegenwart, eine kürzlich überstandene Pandemie, Klimakrise, Kriege, Teuerung – all diese Themen gehen nicht spurlos an den Menschen vorüber. Psychische Belastungen und Erkrankungen nehmen merklich zu. Gleichzeitig bestehen Vorurteile und Mythen in Bezug auf psychische Krankheit weiter, die es den Betroffenen erschweren, zeitgerecht Unterstützung in Anspruch zu nehmen.

Erforschung von psychischen Belastungen, Störungen und Erkrankungen
Dieser Entwicklung wollen Expert:innen der Medizinischen Universität Innsbruck auch während der internationalen Woche des Gehirns vom 11. bis 15. März begegnen. In fünf Vorträgen sprechen sie über die Erforschung von psychischen Belastungen, Störungen und Erkrankungen, erklären Symptome und Vorgänge im Gehirn und zeigen Unterstützungsangebote und Behandlungsmöglichkeiten auf. Im Anschluss an die Vorträge ist das Publikum im Hörsaal und im Live-Chat eingeladen, Fragen zu stellen.

Das entsprechend aufbereitete Vortragsprogramm soll interessierte Laien und Schulklassen ansprechen. Die Vorträge finden von Montag bis Freitag jeweils ab 18:30 Uhr im Großen Hörsaal (Audimax) der Medizinischen Universität Innsbruck, Fritz-Pregl-Straße 3, 6020 Innsbruck statt. Der Eintritt ist frei, der Zugang barrierefrei. Weiterführende Informationen und der Link zum Livestream passiert über die Website (siehe Link am Ende des Textes).

Das genaue Programm
Die mit renommierten Expert:innen besetzten Vorträge starten am Montag, den 11. März mit Christine Bandtlow, Neurowissenschafterin und Vizerektorin für Forschung und Internationales an der Med Uni Innsbruck, zum Thema „Was braucht das Gehirn, um zu funktionieren?“ 100 Milliarden Nervenzellen kommunizieren in unserem Gehirn. Störungen können hier gravierende Folgen haben. Wie funktioniert unser Gehirn und was sind die grundlegenden Strukturen? Diese und weitere Fragen wird Christine Bandtlow beantworten und dabei auch Einblicke in einige wegweisende Erkenntnisse der vergangenen 20 Jahre geben.

Digitale Drogen und die Bereiche Smartphones, Gaming und Social Media
Am Dienstag, den 12. März folgt Martin Fuchs, Medizinischer Psychologe von der Univ.-Klinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie mit den Standorten in Hall und Innsbruck. Sein Thema sind Digitale Drogen oder wie Smartphones und Spielkonsolen süchtig machen können. Das Internet ist seit vielen Jahren unverzichtbarer Begleiter unseres Alltags und das Spielen von Computerspielen zählt zu den sehr beliebten Freizeitbeschäftigungen von Kindern und Jugendlichen. Seit fast 30 Jahren wird erforscht, ob und inwieweit man von "digitaler Unterhaltung" abhängig werden kann und was dabei im Gehirn vor sich geht.

Irrglaube und Realitäten bei Schizophrenie
Wolfgang Fleischhacker, klinischer Psychiater und Rektor der Medizinischen Universität Innsbruck, folgt Mittwoch, den 13. März mit dem Thema „Schizophrenie: Mythen und Fakten“. Menschen, die unter Schizophrenie leiden, verändern sich während ihrer Krankheitsphasen so stark, dass sie auch nahen Angehörigen fremd erscheinen. Sehr ähnlich ergeht es den Betroffenen selbst. Der Irrglaube, es handle sich um eine unbehandelbare Erkrankung, führt dazu, dass viele PatientInnen erst spät von Behandlungen profitieren können. Frühe Therapien ermöglichen mittlerweile bei zwei Dritteln der Betroffenen eine nachhaltige Verbesserung der Symptome, bis hin zur Heilung.

Wenn Angst zur Krankheit wird
Am Donnerstag, den 14. März erläutern Carina Bichler und Philipp Nelles von der Univ.-Klinik für Psychiatrie II das Thema „Wenn Angst zur Krankheit wird“. Wie lassen sich Ängste unterscheiden, welche effektiven Behandlungsansätze gibt es. Die erfahrenen Mediziner Carina Bichler und Philipp Nelles beleuchten die Vielfalt von Angststörungen – von ihrer Entstehung über die verschiedenen Diagnosen bis hin zu den Symptomen und Auswirkungen auf Gesundheit und Lebensqualität. Medikamentöse und psychologisch-psychotherapeutische Ansätze werden ebenso besprochen wie moderne therapeutischen Einsatzmöglichkeiten von virtueller Realität.

Psychodelische Substanzen als Medikamente
Psychodelische Substanzen wie Lysergdiäthylamid (LSD), Magic Mushrooms oder Ketamin und ihre Wirkungsweisen bei bestimmten psychischen Erkrankungen sind dann Thema beim Vortrag von Hans-Günther Knaus vom Institut für Pharmakologie am Freitag, den 15. März. Diese Halluzinogene werden seit Jahrtausenden in unterschiedlichen Kulturen angewandt. Von der Schulmedizin wurden Anwendung und Wirkung lange sehr kontrovers diskutiert, nun erleben sie eine Renaissance, besonders in der psychiatrischen Anwendung. Hans-Günther Knaus erklärt als Pharmakologe Inhaltsstoffe von Psilocybin, LSD oder Ketamin, wo sie im Gehirn wirken und wie sie bei Depression, Angststörungen und Suchterkrankungen Anwendung finden können.

„Woche des Gehirns“. Psychisches Wohlbefinden, Therapeutische Anwendungen und Entwicklungen. Med Uni Innsbruck vom 11. bis 15. März 2024.

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red/czaak, Economy Ausgabe Webartikel, 07.03.2024

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