Unabhängiges Magazin für Wirtschaft und Bildung

26. Juli 2024

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Die nächste Generation soll das Ruder übernehmen

Die nächste Generation soll das Ruder übernehmen© pexels/cottonbro studio

Fast die Hälfte der deutschen Familienunternehmen steht vor der Übergabe an die nächste Generation. Das betrifft insbesondere größere Betriebe, so eine aktuelle Erhebung des ifo-Instituts.

(red/cc) In den nächsten drei Jahren steht bei 43 Prozent der Familienunternehmen eine Unternehmens- oder Anteilsübertragung an. 42 Prozent aller befragten Unternehmen haben allerdings noch keinen Nachfolger für die Geschäftsleitung aus der Familie. Die Inhaber werden immer älter, und es bekommen immer weniger Familienunternehmen eine familieninterne Nachfolge hin. Zuletzt waren das nur 34 Prozent.

„Vor allem die größeren Unternehmen mit mehr als 250 Mitarbeitern planen in den nächsten drei Jahren den Generationenwechsel, und zwar 50 Prozent von ihnen“, sagt Annette von Maltzan vom ifo Institut. Diese Zahlen haben das Münchner ifo-Institut und die Stiftung Familienunternehmen 2023 ermittelt und analysiert.

Erbschaft- oder Schenkungsteuer eine starke Belastung
Auch in den Aufsichtsräten ist Nachwuchs aus den eigenen Reihen selten. Nur ein Viertel der Unternehmen kann das Gremium mit Familienmitgliedern nachbesetzen. Das Ausscheiden der Babyboomer-Jahrgänge beeinflusst demnach nicht nur das Angebot an Fachkräften, sondern auch an Unternehmensnachfolger. Ein Stimmungsmonitor im Sommer 2023 zeigte zudem, dass für 61 Prozent der Familienunternehmen die Erbschaft- oder Schenkungsteuer eine starke Belastung ist.

Noch untermauern die Zahlen die Langlebigkeit von Familienunternehmen. Fast die Hälfte befindet sich in der zweiten und dritten Generation. Rund ein Fünftel schafft es darüber hinaus. Die ältesten Unternehmen existieren laut den Erhebungen bereits seit dem 14. Jahrhundert. Fünf Prozent sind vor 1900 gegründet worden, weitere zehn Prozent in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts.

Bürokratie, Energiepreise, Fachkräftemangel und Steuerlast
Das deutsche ifo-Institut erhebt seit 2017 für die Stiftung Familienunternehmen zentrale Gesellschafterdaten in Umfragen zu wirtschaftspolitischen Themen. Jedes Jahr nehmen daran 1.500 bis 2.000 Unternehmen teil. Das Spektrum reicht branchenübergreifend von Familienunternehmen und Nicht-Familienunternehmen unterschiedlichster Größe. Die Datenbank umfasst mittlerweile Angaben zufolge mehr als 12.000 Unternehmen, die Hälfte davon Familienunternehmen.

„Die zugrunde liegende Datenbank „FamData“ ist ein wertvolles Instrument in der Forschung, gerade auch rund um das Thema Nachfolge. Die kommende Unternehmergeneration hat großes Zutrauen in die Leistungs- und Innovationsfähigkeit ihrer Familienunternehmen“, erläutert Rainer Kirchdörfer, Vorstand der Stiftung Familienunternehmen. „Radikal verbessern müssen sich die Rahmenbedingungen für Familienunternehmen. Bürokratie, Energiepreise, Fachkräftemangel und Steuerlast entmutigen die Nachfolgegeneration“, betont Kirchdörfer.

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red/cc, Economy Ausgabe Webartikel, 29.01.2024

Deutsche Telekom wertvollste Telekom-Marke der Welt

Deutsche Telekom wertvollste Telekom-Marke der Welt© Deutsche Telekom

In Europa ist der Telekom- und IT-Konzern auf Platz Eins der wertvollsten Marken und weltweit nun erstmals auch unter den Top 10, so die aktuelle Brand Finance Studie Global 500.

Die Deutsche Telekom, Konzernmutter von T-Systems und Magenta Telekom, ist eine der wertvollsten Marken der Welt. Das belegt die aktuelle Studie „Brand Finance Global 500“. Die Experten notieren den Konzern im Gesamtranking als einziges europäisches Unternehmen unter den Top 10. Damit verbessert er sich im Vergleich zum Vorjahr um zwei Plätze auf den neunten Rang. Zudem wird die Deutsche Telekom erstmalig die wertvollste Telekommunikationsmarke der Welt, noch vor Verizon und AT&T.

Mit über 73 Mrd. US-Dollar an Markenwert bleibt das „T“ Europas Unternehmensmarke Nummer Eins
Mit Blick auf Europa ist das „T“ weiterhin die Unternehmensmarke Nummer 1. Die wertvollste Marke weltweit ist Apple vor Microsoft, Google und Amazon. Das britische Marktforschungsinstitut Brand Finance veröffentlichte die internationale Studie im Rahmen des Weltwirtschaftsforums in Davos. Das erfolgreiche Abschneiden der Telekom basiert auf ihrem aktuellen Markenwert, dem höchsten in der Geschichte des Unternehmens.

Dieser beläuft sich laut Studie auf 73,3 Milliarden US-Dollar. Der Zuwachs im Vergleich zum Vorjahreswert (62,9 Milliarden US-Dollar) beträgt 17 Prozent. Seit 2020 stieg der Markenwert um 84 Prozent. In dieser Zeit entwickelte sich die Telekom vom Viertplatzierten zur stärksten Telekommunikationsmarke weltweit.

Leading Digital Telco
„Wir haben es als eine der stärksten Marken in die Top 10 der Welt geschafft. Das ist für unser Unternehmen ein riesiger Erfolg“, sagt Ulrich Klenke, Markenchef der Deutschen Telekom. „Unsere globale Dachmarkenstrategie greift erfolgreich, unsere Investitionen in eine starke Marke zahlen sich aus. Sie geht Hand in Hand mit unseren wirtschaftlichen und technologischen Erfolgen in Deutschland, Europa und den USA. Die Deutsche Telekom etabliert sich damit auch als Leading Digital Telco“, so Klenke.

Brand Finance ist ein weltweit agierendes, unabhängiges Institut für Markenbewertung und Markenanalyse mit Hauptsitz in London. Das Institut weist das Ranking der 500 weltweit wertvollsten Marken nach dem Markenwert in US-Dollar aus. Die Markenwerte werden auf Grundlage der Fragestellung berechnet, welche Lizenzgebühren ein Unternehmen bezahlen müsste, wenn es die Marke nicht in Besitz hätte.

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red/cc, Economy Ausgabe Webartikel, 26.01.2024

Das schwierig gemachte Leben eines Traums

Das schwierig gemachte Leben eines Traums© economy_Jungverleger Laurin Czaak auf einem Cover 2009

Nach Unternehmensgründung 1999 mit Webmagazin und Veranstaltungen folgt 2005 die Wochenzeitung economy. Höhen und Tiefen und Höhen im eigenen Verlag im letzten Teil der Jubiläumsgeschichten.

(Christian Czaak) Eintritt Mediengeschäft 1989 beim Standard, 1995 dann Mitbegründer derStandard.at als kommerzieller Projektleiter, ab 1996 Leiter Marketing und Werbung für Print und Online mit mehreren legendären Innovationsprojekten. 1999 dann Abgang beim Standard und Gründung des eigenen Kommunikationsunternehmens mit Start von economyaustria, kurz ECAustria, als webbasierte Community-Plattform zu F&E, Innovation und Technologie plus österreichweite b2b-Veranstaltungen & Messen.

Die letzte Gründung für den Standard
Das waren im Kurzdurchgang die ersten zehn Jahre im Mediengeschäft, genaueres dazu ist den ersten drei Ausgaben der Jubiläumsserie zu 35 Jahre Mediengeschäft und 25 Jahre Unternehmertum geschrieben. Wie dann am Ende des dritten Teils angeführt, sind spätestens ab 2003 österreichweit alle relevanten IT-Firmen und FE-Zentren aus den kurz zuvor gestarteten Programmlinien k-ind, k-net, k-plus (entspricht den heutigen COMET-Zentren) Partner von economyaustria.

Dazu kommen Bildungs- und Standortinstitutionen in Bund und Ländern sowie die verwandten Ministerien. Als Ergänzung zu Web-Plattform und Veranstaltungen passiert parallel zur EU-Auszeichnung unserer Plattform dann 2003 mit dem Start des wöchentlich als eigener Teil der Tageszeitung erscheinenden Forschung-Special noch einmal eine Gründung für den Standard. Es wird die letzte sein.

Eine letztaktuelle Datenbank mit 30.000 Entscheidungsträgern als Ausgangsbasis
Der Kommunikationsbedarf der über 50 ECAustria-Partner zu deren systemimmanent abstrakten Inhalten aus FE & IT ist entsprechend umfangreich und von den über Web-Plattform und (insbesondere) jahrelangen Veranstaltungen & Messen lukrierten rd. 30.000 Entscheidern aus Wirtschaft, Verwaltung und Bildung gibt es einen großen Informationsbedarf zu diesen Themen.

Das Internet ist immer noch jung, Business-to-Business-Produkte und entsprechender Einsatzbedarf noch jünger bzw. gerade erst im Entstehen und auf dieser einmal rationalen Basis entsteht dann im Frühjahr 2005 der Plan ein eigenes Printprodukt für diese Community zu entwickeln.

Ein historisch untermauerter Traum und eine Wertschöpfungskomponente
Monothematische Fachmagazine gibt es zur Genüge, aber das würde auch nicht meinem entsprungenem Standard-Stall entsprechen, und so reift der alte Traum eine eigene Wochenzeitung als Publikumsmedium zu starten. Im Kontext mit dem Thema Geld gibt es zudem eine ökonomisch wertschöpferische wie haftungstechnische Komponente.

Immer noch Einzelunternehmer, schaffe ich zu diesem Zeitpunkt gemeinsam mit einer (1) Kollegin Jahresumsätze von rd. 2,6 Millionen Euro. Die sogenannten Deckungsbeträge sind auch herzeigbar, und so freut sich der Finanzminister über Steuersätze von fast 50 Prozent. Dieses Geld kann sinnvoller mit neuer Wertschöpfung verwendet werden und so erfolgt im ersten Schritt die zusätzliche Gründung der Economy Verlags GmbH.

Technologische Innovation bei Publishing und Herstellung
Das verlegerische Know-how betreffend Druck, Vertrieb, Anzeigen und Marketing ist langjährig gelernt und ausreichend vorhanden, bleiben die Themen Geld, Produktion bzw. Publishing-Technology, Grafik und vor allem die Inhalte, sprich die Redaktion. Die Finanzierung ist über meine damalige Hausbank Bank Austria durch die vorliegenden Umsätze und Erträge schnell erledigt.

Als nächster Punkt Produktion bzw. Publishing, vulgo Herstellung, und hier nutzen wir eine gerade erst auf den Markt gekommene Innovation (K4-Software & In Design). Hier können Redakteure nun direkt in das fertige Layout hineinschreiben und damit ersparen wir uns die bis dato übliche sogenannte Vorstufe. Auf Sicht zeittechnisch wie finanziell ein großer Vorteil, der dann auch die hohen Anschaffungskosten rechtfertigt. Bernd Gorbach (be-go GmbH) liefert und betreut uns dabei empfehlungswürdig, inklusive Support für unsere gesamte Apple-Hardware.

Ein Mix aus Guardian und Economist als Orientierung bei Layout und Elementen
Nächster Schritt Grafik und Layout und dafür engagiere ich mit Michael Bergmeister (bw works gmbh) meinen superguten Grafikmeister aus vergangenen Projekten wie etwa Cyberschool oder Technologiepark & Anwenderforum auf der ITnT-Messe. Als Orientierung für economy dienen Guardian und Economist.

Ich definiere das sogenannte Halbformat (Anm. 210 x 265mm) als Blattformat, die Ressorts „Wirtschaft“, „Technologie“, „Wissenschaft“, „Leben“ und „Dossier“ sowie ein Verlags-Ressort „Innovation“ für bezahlte Medienkooperationen. Gemeinsam entwickeln wir eine unterstützende Farbensprache sowie Ressortelemente und Rubriken. Zur Schaffung einer ersten Nullnummer und dann auch als Chefredakteur (CR) für den Echtbetrieb engagiere ich Ernst S., seinerzeitiger Chefredakteur eines bekannten Wirtschaftsmagazins.

Informativer Lesespaß über Transkription abstrakter, technokratischer Inhalte
Das anvisierte Publikumsmedium bedeutet die abstrakten, technokratischen Inhalte aus Forschung, Innovation und Technologie in verständliche Sprache zu transkribieren. Eine Art Lesevergnügen soll auch erreicht werden, und so wird die begriffliche Spange „Informativer Lesespaß“ die Ausgangsbasis für das redaktionelle Konzept.

Die Nullnummer ist rechtzeitig zum Forum Alpbach 2005 fertig und dort beginne ich dann mit der Akquise der ersten Anzeigenkunden aus Wissenschaft, Forschung und verwandte Ministerien. Es folgen die wichtigsten IT-Firmen und eine erste Präsentationsrunde bei wichtigen Mediaagenturen und großen Finanzdienstleistern. Im Spätherbst 2005 liegen dann ausreichend Werbebuchungen vor und so fällt die Entscheidung zum realen Start der ersten Ausgabe am 13. Jänner 2006.

Die erste Enttäuschung noch vor dem offiziellen Start
Bei Übermittlung dieser Entscheidung mit dem Auftrag für Sichtung und Engagement passender Redakteure, folgt dann die erste Enttäuschung. Rund zwei Monate vor dem bereits offiziell verlautbarten Start sagt mir Ernst S. als CR ab, er glaube nicht an tatsächliche Umsetzung bzw. Erfolg des Unterfangens. Ich zahle ihn aus mit dem vereinbarten Honorar für die Nullnummer und beginne selbst mit der Suche nach geeigneten Journalisten.

Rund ein Jahr nach erfolgreichem Start von economy wird mir Ernst S. dann ohne irgendeine Vorankündigung eine Art Frust-Klage betr. angeblich zu geringem Honorar für die Nullnummer schicken. Die Klage wird erfolgreich abgewehrt. Parallel mit der Suche nach Redakteuren folgt der Druckvertrag mit der Druckerei Bzoch (Anm. druckt damals auch noch den „Falter“) und die Fixierung der Auflage auf 30.000 Stück mit einem 2-wöchigen Erscheinungsmodus.

Elf angestellte Redakteure und drei Verlagsmenschen auf KV-Basis
Rund ein Monat später steht dann auch die Redaktion von economy. Wir starten mit einer Doppelspitze in der Chefredaktion (CR), mit sechs RedakteurInnen für die Ressorts und mit drei Personen für Grafik und Produktion. Die Journalisten kommen von Standard, Presse, Wirtschaftsblatt und von Fachmagazinen wie der Computerwelt. Das gesamte Redaktionsteam ist auf Basis des Kollektivvertrags (KV) für Journalisten angestellt.

Das bedeutet damals noch 16 Monatsgehälter plus Quinquennien (Anm. zusätzliche automatische Gehaltsvorrückungen ) neben den normalen KV-Erhöhungen. Als Unterstützung für die redaktionellen Ressorts engagiere ich vier weitere Journalisten auf Werkvertragsbasis. Die Redaktion für das Special Innovation lagere ich an den ehem. stv. Chef des Wirtschaftsressorts vom Standard aus. Im Verlagsbereich arbeiten drei angestellte Personen, Basis ist auch hier der KV.

Verlegerkollegen zweifeln an meiner Zurechnungsfähigkeit
Verlegerkollegen zweifeln im Kontext mit den KV-Anstellungen an meiner geistig-kaufmännischen Zurechnungsfähigkeit, mir selbst ist Identifikation, Wertschätzung und Bindung wichtiger. In Verbindung mit meinem redaktionellen Konzept „Informatives Lesevergnügen“ definiere ich mit der Redaktion längere magazinöse Texte entlang unserer Ressorts und dabei auch regelmäßig über den Tellerrand Österreichs und Europas hinauszublicken.

Und bitte weg auch vom sogenannten Mainstream, vulgo österreichtypischer Einheitsbrei, wo sich die meisten Journalisten nur für das interessieren, was ihre Ressortkollegen im Konkurrenzmedium geschrieben haben. Ansonsten gab es keine Vorgaben. Inhaltliche Linie, redaktioneller Freiraum, Entlohnung, stressfreier 2-Wochen-Rhythmus mit modernem Publishing-System für im Schnitt 4 Texte je Redakteur in einem 350m2 Altbau-Büro im Ersten müssen doch motivierend sein. Und eine Spaßbasis für spannende Themen und Texte.

Eine zweite Enttäuschung mit großer Wirkung
Leider irre ich mich mit dieser Einschätzung. Über die ersten Ausgaben werden zwei Tage vor Produktionsschluss nahezu ausschließlich umadaptierte APA-Texte zu bereits genügend in anderen Medien abgehandelten Themen „produziert“. Wir reden, ich denke es braucht Zeit für gelernte Tagezeitungsredakteure und hoffe auf Veränderung. Die passiert dann wiederum nur punktuell und primär von den freiberuflich tätigen Journalisten. Wir reden wieder und nun kommt das Argument der Überlastung und das mit/bei vier längeren Texten pro Person in zwei Wochen.

Es passiert eine Art Blockbildung gegen mich, der kollektivvertragliche Probemonat ist lange vorbei und es kommt zu kontinuierlichen Konflikten. Für das investiere und bezahle ich dann doch zu viel und so kündige ich rund ein halbes Jahr nach Start die – gesamte - angestellte Redaktion. Gewerkschaft und Journalisten-KV mit drei Monaten Kündigungsfrist und aliquoten Sondersonderzahlungen packen noch einmal so richtig zu.

Never ever again angestellte Journalisten
Eine schwierige Phase auch für das Team von Verlag und Grafik, aber wir tauchen durch. Übernehme die Funktion des Herausgebers, finde mit dem männlichen Part des früheren CR-Teams noch einmal eine Regelung auf Werkvertrags-Basis und engagiere vier neue Journalisten auf freiberuflicher Honorarbasis. Wir ändern das inhaltliche Konzept auf monothematische Schwerpunktthemen, die wir unter dem Blickwinkel des jeweiligen Ressorts durch die ganze Zeitung ziehen.

Unverändert bleibt das Special Innovation, was inhaltlich wie von Werbebuchungen her vom Beginn weg verlässlich funktioniert. Das dortige 3-köpfige Team liefert übrigens +/- 25 Texte alle zwei Wochen. Mit diesen Veränderungen beginnen wir ab 2007 das „informative Lesevergnügen“ nun auch zu liefern, inklusive Blick „über den Tellerrand“ mit internationalen Geschichten. Ein Beispiel dafür ist ein damals österreichweit erster China-Schwerpunkt, der im Einzelhandel (Trafiken) de facto ausverkauft ist.

60.000 LeserInnen für Printausgabe und 40.000 für Website
Die verlegerische Entwicklung ist generell zufriedenstellend. Neben den über Jahrespakete fixierten Werbebuchungen für das Special Innovation, beginnen auch andere Branchen Anzeigen zu buchen und parallel wandeln wir die vom Start weg beschickten 30.000 Personen Schritt für Schritt in zahlende Abonnenten um. Um die erfolgreiche Entwicklung auch objektiv prüfen und bestätigen zu lassen, werden wir Mitglied bei Österreichischer Auflagenkontrolle und Österreichischer Webanalyse.

Die Österreichische Mediaanalyse prüft und misst uns als sogenannten Grautitel (Anm. ein offizieller Mitgliedsstatus würde rund 40.000 Euro kosten) und weist eine erste Reichweite von 58.000 LeserInnen aus. Die Webanalyse bescheinigt uns knapp 40.000 sogenannte Clients als Nutzer der Website. Mit diesen Daten überzeugen wir weitere Mediaagenturen und Firmen für Werbebuchungen.

Wolfgang „Jetz’n wer ma de Valega aufmisch’n“ Katzian
Anstatt sich nun ausschließlich der weiteren Etablierung von Wochenmagazin und Website widmen zu können, treten neue Sorgen rund um meine selbständigen MitarbeiterInnen auf. Wolfgang Katzian, damals (2007) erst kurz Chef der Drucker- und Journalistengewerkschaft, tätigt in einem Interview mit derStandard.at in gewohnt, äh, proletariatsnaher Weise den Schlachtruf – Zitat: „Jetz’n wer ma de Valega (Anm. Verleger) aufmisch’n“.

Was das heißen soll, erfahre ich kurze Zeit später. In einer konzertierten Aktion spähen Gewerkschaft und SV/Krankenkasse (damalige Wiener Gebietskrankenkasse/WGKK) freiberuflich tätige Medienmitarbeiter (MA) aus, kontaktieren diese und erfragen die genaue Art ihres Beschäftigungsverhältnisses. Gibt es eine eMail-Adresse des Verlages, fixe Arbeitszeiten und -Vorgaben, einen fixen physischen Arbeitsplatz?

Ein treuloser Verräter und ein treuer Verratender
Erwähnt sei, dass es zahlreiche große Medienhäuser gibt, wo als freiberuflich deklarierte Mitarbeiter einen fixen Arbeitsplatz mit fixen Arbeitszeiten hatten und das einem sogenannten versteckten und abgabenpflichtigen Angestellten-Dienstverhältnis entspricht. Einer meiner freien Mitarbeiter informiert mich über einen erhaltenen Spähanruf und verrät mir, Gewerken und WGKK/Sozialversicherung hätten bereits einen genauen Überblick über alle Mitarbeiter und Arbeitsweisen bei uns.

Kurz danach erhalte ich eine Art Vorladung auf den Wienerberg (Sitz der Wiener Gebietskrankenkasse) und staune dort, dass für dieses Projekt eine komplette Etage mit dutzenden Kollegas zur Verfügung steht. Im Gespräch kann ich alle Verdächtigungen ausräumen und belegen, dass sich meine freiberuflichen Mitarbeiter nur an einen Abgabetermin für die Texte halten müssen und bei Zeit und Ort entsprechend „frei“ sind.

Klage auf Wiederanstellung mit Unterstützung der Gewerken
Ein strittiger Punkt bleibt die eMail-Adresse, aber das ändern wir entsprechend und es kommt zu keinen finanziell belastenden Auswirkungen. Interessanterweise erhalte ich dann kurz danach von einem früheren leitenden Mitarbeiter eine gewerkschaftlich unterstützte Klage auf Wiederanstellung, fast ein (!) Jahr nach dessen Austritt. Glücklicherweise unterstützt mich ein anderer Mitarbeiter mit Belegen, dass dieser Kollega schon während seiner angestellten economy-Zeit verbotenerweise auch für andere Auftraggeber gearbeitet hatte.

Damit kann auch dieser Angriff abgewehrt werden. Juristisch excellente Unterstützung bekomme ich bei all diesen Schlachten von dem auch persönlich sehr geschätzten Alfred Noll. Was bleibt, sind emotional tiefe Spuren nach diesen Erfahrungen. Aber, nach wie vor funktioniert unser Medium inhaltlich und werbetechnisch, und auch die begleitenden Veranstaltungen und Messen laufen unverändert gut.

Die nächste Innovation mit Transformation zu einem Zeitungsmagazin
Ab 2008 folgt bei der gedruckten Ausgabe der nächste Innovationsschritt. Wir vergrößern das Format auf A3 und transformieren zu einem Zeitungsmagazin mit einem den Papierkern umhüllenden 4c-(Magazin)-Mantel. Damit wollen wir eine größere optische Aufmerksamkeit im Einzelhandel (Trafiken) erreichen und damit wollen wir auch die Werbewirtschaft mit ihren primär in Hochglanz-Magazinen eingesetzten Farb-Sujets ansprechen.

Parallel führen wir über in allen Landeshauptstädten (Anm. bis auf Salzburg) gehängten Selbstbedienungstaschen eine zusätzliche Vertriebsform ein. Das hat weniger mit den Erlösen zu tun, die aus Standard-Erfahrungswerten gering sind, sondern mit dem Thema Reichweite – und darüber dann höhere und zusätzliche Werbeerlöse zu erzielen.

Ein folgenschwerer Schuss ins eigene Knie
Und es hat mit der Entscheidung zu tun, bei der mit rund 14.000 Euro kostenpflichtigen Leser-Analyse-Entscheidungsträger (LAE) dabei zu sein, welche die dortige Reichweite eines Mediums misst. Wir haben mittlerweile rund 36.000 letztaktuell gepflegte Entscheider als Abonnenten und die Mediaanalyse (MA) hat uns ein Jahr zuvor mit gesamt rund 58.000 LeserInnen ausgewertet.

Ich erhoffe mir mit dieser besonders für die Werbewirtschaft relevanten Auswertung einen weiteren Schub für das Anzeigengeschäft. Das Ergebnis ist dann aber mit angeblich nur 6.600 erreichten Entscheidern regelrecht schockierend. Wir drucken und verbreiten mittlerweile ÖAK-geprüft knapp 40.000 Stück auf Basis der von Beginn weg und kontinuierlich aktuell aufgebauten wie gepflegten Adressdatenbank. Wie geht das?!

Eine 450.000 Euro teure Studie arbeitet mit einem fünf Jahre alten Datenmaterial
Bei einer entsprechend kritischen Befragung der LAE-Verantwortlichen stellt sich heraus, dass der der Befragung zugrunde liegende Datenpool der Statistik-Austria fünf, fünf Jahre alt ist. Eine Studie mit einem Gesamtbudget von damals rund 450.000 Euro greift auf einen fünf Jahre alten Datenpool zurück. Das Ergebnis für ein zwei Jahre zuvor gestartetes Medium kann damit nur so aussehen wie es aussieht.

Im Kontext mit den zuvor getrommelten rund 36.000 Entscheidern büßen wir ggü. der Werbewirtschaft massiv an Glaubwürdigkeit ein. Ein Rettungsversuch über eine PR-Offensive in Fachmedien nützt wenig, mit einem Schlag verlieren wir einen Großteil der Buchungen über Mediaagenturen. Zudem schreiben wir 2008, der internetgetriebene Neue (Börsen)-Markt implodiert, eine langjährige Finanzkrise startet und die wirkt sich nun auch negativ auf unsere Stamminserenten aus der IT-Branche im Special Innovation aus.

Die nächste juristische Auseinandersetzung - und dazu mit „meinem“ Standard
Als ob das nicht ausreichen würde, startet dann auch noch eine juristische Auseinandersetzung mit dem Standard. Seit 2003 und immer noch läuft das von mir finanzierte und über meine FE-Institutionen, IT-Firmen und Ministerien bespielte FE-Special. Mein katholisch geprägter Nachfolger als Verlagsleiter beim Standard beginnt über seinen Ministerfreund aus dem damaligen Wissenschaftsressort heimlich die Werbegelder der Ministerien abzuwerben und folgend dann auch die der großen FE-Institutionen.

Ich erfahre davon über die mir gewogene Beamtenebene (von dort kamen auch die Werbebudgets), prüfe die Causa und parallel auch die Leistungen des Standard juristisch – und stelle die Zahlungen ein. Hätte es ein Gespräch gegeben mit einer Art Abschlagszahlung für die langjährige risikoreiche Aufbauarbeit, hätte ich wenig gegen eine Trennung vorbringen können. So kommt es zur Klage. Soll sein. Und dann erhalte ich exakt einen (!) Tag vor der Verhandlung ein Vergleichsangebot und wir einigen uns. Warum nicht gleich?!

Elf gerichtliche Verfahren in zehn Jahren und die Gründung einer Familie
Unabhängig von den finanziellen Auswirkungen kostet die Sache wieder viel Substanz und davon ist nach den vorherigen Auseinandersetzungen ohnehin nicht mehr viel da. In Summe kommt es in zehn Jahren zu elf Verfahren, darunter gegen Republik (neuer Sektionschef (SC) wollte bereits über ein Jahr erfüllten Vertrag mit bisherigem SC rückwirkend auflösen), gegen Gewerkschaft, Medienhäuser und div. Lieferanten. Nur einen Prozess mit einer Fotografin zum Thema Urheberrecht verliere ich davon. Für mich persönlich bedeuten diese gewonnenen Verfahren auch eine Art Abschluss als "Doktor Praxis" im (fast komplexnahen) Kontext mit meinem seinerzeit berufsbedingt nicht abgeschlossenen Jus-Studium.

Umso wohltuender und freudvoller wirkt sich dafür eine private Entwicklung aus. Ich werde 2008 erstmals Vater eines Sohnes (Laurin, der auch das Titelbild ziert mit einer damaligen economy-Ausgabe) und 2009 Vater einer Tochter namens Hannah. Es gibt sie also, eine Art ausgleichende Gerechtigkeit im Leben. Reduziere die Frequenz der gedruckten economy-Ausgabe von 14-tägig auf monatlich und als sich die Werbeumsätze weiter verschlechtern stelle ich Ende 2010 die Printausgabe komplett ein. Alleine hätte ich es mir vielleicht noch weiter angeschaut, jetzt gibt es eine neue Verantwortung für eine vier-köpfige Familie.

Österreichweit erster Video-Channel und Doku-Reihen
Mit einem reduzierten Team konzentrieren wir uns ab 2011 auf die Website und auch da bleibt das Thema Innovation Antriebskraft mit Vorbildwirkung. Mit einem Fokus auf Bildung, Forschung und Wirtschaft, starten wir als erstes österreichisches Publikums-Medium zwei-sprachige Texte (in E), starten ebenso als erstes österreichisches Medium und noch vor Standard & Co. einen Video-Channel mit Kurz-Formaten und weiten das kurz darauf um längere Doku-Reihen aus.

Thema sind aus Anwender- und Anbieter-Sicht erzählte Referenz-Beispiele aus Technologie & Forschung sowie eine Interview-Reihe mit standortpolitisch relevanten Menschen (siehe Ressort "Video"). Auch das Neugründen bleibt Thema. Gemeinsam mit meiner Frau Michaela gründen wir eine Galerie für Zeitgenössische Bildende Kunst mit einem Ladengeschäft in der Wiener Innenstadt (was wir aktuell gerade um Produkte rund um Interieur, Design und Deco erweitern).

Das demokratiepolitisch so bedeutsame Mediengeschäft wird immer eine Leidenschaft bleiben
Economy bzw. nunmehr economy.at existiert aktuell seit 25 Jahren, die Galerie mit dem Kunsthandel nun auch schon wieder 15 Jahre. Genau in dem Alter sind auch meine zwei wunderbaren Teeniekidis. Es ist also ein vielseitiges und sicher auch emotionales Jubiläumsjahr, dieses 2024. "You Can't Always Get What You Want. But If You Try, Sometime, You Get What You Need" texteten und musizierten schon Mick Jagger & Keith Richards mit den Stones. Das muss also stimmen. Das demokratiepolitisch und wirtschaftspolitisch so bedeutsame Mediengeschäft wird immer ein leidenschaftlicher Bestandteil meines Lebens bleiben.

Macht, im Sinne von Wirkung, fundierter Diskursförderung und positiver Veränderung, ist mit keinem anderen Bereich mehr verbunden, auch nicht in der Politik. Und wäre ich zumindest ein Jahrzehnt jünger, dann würde mich möglicherweise doch wieder ein neues Medien-Projekt reizen: Eine unternehmerische Antwort auf europäischer Ebene gegen die amerikanischen und chinesischen Imperialisten Amazon, Google, Facebook, ByteDance (TicToc) & Co.. Es ist ein gefährliches und unverständliches Armutszeugnis, dass es diese Antwort nicht schon längst gibt.

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red/czaak, Economy Ausgabe Webartikel, 26.01.2024
Unabhängiges Magazin für Wirtschaft und Bildung 26.07.2024
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„Der Umgang mit Kindern zeigt die Reife einer Gesellschaft“

„Der Umgang mit Kindern zeigt die Reife einer Gesellschaft“© pexels/alexander dummer

Kindermedizin folgt anderen Mechanismen als die Therapie von Erwachsenen. Der Wissenschaftstalk „Spontan gefragt“ von Kurier und Wiener Wissenschaftsfonds hat mit Spezialisten neue Entwicklungen erörtert.

(red/czaak) Kinder sind keine kleinen Erwachsenen und das gilt auch in medizinischer Hinsicht. Sie sind hier nicht mit erwachsenen Personen zu vergleichen, ihr Stoffwechsel, die Funktion ihrer Organe oder auch ihr Immunsystem unterscheiden sich grundlegend. Und das erfordert auch eine andere Herangehensweise bei Diagnose und Therapie. Die Kindermedizin spielt auch in der Forschung eine spezielle Rolle und damit beschäftigte sich der aktuelle Wissenschaftstalk, ein Format von Kurier und Wiener Wissenschafts-, Forschungs- und Technologiefonds (WWTF).

Aktuelles Thema waren neue wissenschaftliche Erkenntnisse in der Pädiatrie, die von Lilian Klebov, Mutter zweier Kinder und Schauspielerin, und Kaan Boztug, renommierter Kinderarzt und wissenschaftlicher Direktor am St. Anna Kinderspital, gemeinsam mit Moderator und Humangenetiker Markus Hengstschläger erörtert wurden. Ein Thema war etwa, welche Parameter braucht es, um den Job als Kinderarzt gut umsetzen zu können.

Laufende Einbindung der Eltern mitentscheidend für Genesung
„Wie in den meisten anderen Berufen muss man mögen, was man macht“, betont Kaan Boztug. „Ich liebe Kinder, deshalb war für mich meine Fachrichtung schnell klar“, so der Kinderarzt. Auch aus der Sicht von Eltern ist das bei der Wahl des Kinderarztes ein relevantes Thema. „Man muss das Gefühl haben, er ist an den Kindern interessiert und nimmt sie wichtig. Gleichzeitig muss auch ein guter Austausch mit den Eltern stattfinden“, sagt Lilian Klebov.
Die Schauspielerin erläutert beispielhaft Krankheit und Behandlung ihrer Nichte. „Das Entscheidende für die Genesung war auch, dass ihre Eltern in jeden Schritt der Therapie einbezogen wurden und bei ihr sein konnten“, unterstreicht Klebov. Auch aus Sicht des Arztes und Forschers ist die Rolle der Eltern und Familie sehr relevant. „Für uns Kinderärzte ist es aber auch eine Herausforderung. Jede Familie ist anders und das reicht vom sozialen Hintergrund bis hin zu, was sie zu leisten vermag“, ergänzt Kaan Boztug.

Die Frage der Medikamententestung an Kindern
In der Folge wechselt Markus Hengstschläger zum Thema Medikamente und der Frage, ob Medikamente für Kinder an Kindern getestet werden. „Es ist ein moralisches Dilemma, denn wir als Gesellschaft wollen keine Medikamente an Kindern testen“, sagt Kaan Boztug. „Somit können wir aber nicht präzise sagen, ob diese bei Kindern genauso wirken und welche Dosierung wahrscheinlich adäquat ist.“

Es liege aber auch daran, dass es – glücklicherweise – in Summe weniger pädiatrische PatientInnen gebe und daher das Interesse der Industrie an Kindermedizin und ihrer Forschung geringer sei. Forschungstechnisch beschäftigt sich Boztug mit dem Thema Kinderkrebs, ein aus seiner Sicht wissenschaftlich spannendes Gebiet. „Die Mechanismen, wie Krebs bei Kindern entsteht, sind grundlegend anders als bei Erwachsenen. Es gibt auch Sorten, die man bei Erwachsenen teilweise gar nicht sieht“, erzählt Boztug. Sein zweites Forschungsgebiet sind die sogenannten seltenen Erkrankungen.

Präzisionsmedizin und personalisierte Medizin in der Pädiatrie
Eine seltene Erkrankung betrifft per Definition höchstens einen von 2000 Mitbürgern. In Summe existieren gleichzeitig ca. 10.000 verschiedene seltene Erkrankungen. Boztug schildert das Zitat eines seiner Professoren: „Vor die Therapie hat der liebe Gott die Diagnose gestellt“. Boztug weiter: Wenn man die genetische Ursache eine Erkrankung nicht kennt, fällt es schwer, eine gute Behandlung zu etablieren. Und mit dem Wissen, dass an den Universitätskliniken jedes zweite stationäre Bett von einem Kind mit seltener Erkrankung belegt wird, ist da enorm viel zu tun“, so der Kinderarzt.

In Folge spricht Markus Hengstschläger die Themen Präzisionsmedizin und personalisierte Medizin in der Pädiatrie an. Kaan Boztug, auch wissenschaftlicher Direktor der St. Anna Kinderkrebsforschung, illustriert die Antwort im Kontext der Kinderkrebsforschung. „Über die letzten 40 Jahre ist die Überlebensrate auf 80 Prozent gestiegen, das ist ein enormer medizinischer Erfolg. Jetzt kommt vielleicht ein Plateau, denn bei 20 Prozent spricht die Therapie nicht an, weil der Tumor offensichtlich anders ist. Wo der Unterschied liegt und wie man dennoch therapieren kann, ist ein Beispiel für Präzisionsmedizin“, skizziert Boztug.

„Das war eine Lehre in puncto Demut“
Im weiteren Verlauf erzählt Lilian Klebow von Reisen nach Uganda in iher Funktion als Ehrenbotschafterin des Jane Goodall-Instituts Austria. „Ich habe dort Kinderkrankheiten gesehen, die es hier gar nicht mehr gibt. Polio etwa“, so die Schauspielerin. „Das war eine Lehre in puncto Demut. Dankbar zu sein, dass es bei uns Spezialisten gibt, denen wir vertrauen können.“

Kaan Boztug entgegnet: „Es heißt: ,Die Reife der Gesellschaft zeigt sich, wie sie mit ihren Kindern umgeht.‘ Das kann man auch auf die Forschung ummünzen: Hier zu investieren, dient allen. Die ausreichende Förderung der Forschung ist daher mein größter Wunsch an die Zukunft“, so der Kindermediziner und Krebsspezialist vom St. Anna Kinderspital.

Der Wissenschaftstalk „Spontan gefragt“ ist eine regelmäßige Veranstaltungsreihe von Kurier und Wiener Wissenschafts-, Forschungs- und Technologiefonds (WWTF). Das vom renommierten Genetiker Markus Hengstschläger moderierte Format zu aktuellen Themen rund um Medizin und Forschung wird als Video über die Website vom Kurier übertragen.

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red/czaak, Economy Ausgabe Webartikel, 23.01.2024

Die Ungleichheit sinkt ein wenig

Die Ungleichheit sinkt ein wenig© Agenda Austria

Die EZB hat eine Datenbank zur ungleichen Verteilung der Vermögenswerte veröffentlicht. Die Agenda Austria hat sich das für Österreich angeschaut und fordert Maßnahmen zum Vermögensaufbau von ärmeren Haushalten.

(red/cc) Die Reichen werden immer reicher, die Armen immer ärmer. So lauten die gängigen Schlagzeilen in den Medien. Die Europäische Zentralbank (EZB) hat kürzlich die sogenannten „Distributional Wealth Accounts“ veröffentlicht, eine Datenbank, die nun genauere Analysen von Vermögensdaten ermöglicht.

Der österreichische Wirtschafts-Think-Tank Agenda Austria hat sich diese Daten für Österreich angeschaut und eine interessante Entwicklung ermittelt. „Seit dem Jahr 2011 hat sich die Vermögensungleichheit in Österreich reduziert“, so die Agenda Austria in einer Aussendung, die diese Aussage auch mit einer entsprechenden Grafik untermauert.

Vermögen reicher Haushalte bis zu 90-Mal höher
Kernaussage ist, dass die durchschnittlichen Vermögen der reichsten zehn Prozent der heimischen Haushalte demnach langsamer gestiegen sind als jene der unteren 50 Prozent. Das ändere aber nichts daran, dass „die Vermögensungleichheit in Österreich immer noch hoch ist.“ Und wie: Das Vermögen eines Haushalts im reichsten Dezil (Anm. ein Zehntel) ist durchschnittlich 90-Mal so hoch wie das eines Haushalts in der unteren Hälfte.

Hauptgrund dafür ist aus Sicht der Agenda Austria, dass in Österreich, im Gegensatz zu ärmeren Ländern, zu wenige Menschen in der eigenen Immobilie leben. Zudem greift der Steuerstaat so stark zu, dass der Vermögensaufbau kaum noch möglich ist. „Durch zielgerichtete Maßnahmen muss es künftig vor allem ärmeren Haushalten erleichtert werden, Vermögen aufzubauen“, sagt Carmen Treml, Ökonomin der Agenda Austria. „So kann die Vermögenskluft weiter schrumpfen.“

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red/cc, Economy Ausgabe Webartikel, 23.01.2024

Personenbezogene Daten innerhalb Europas

Personenbezogene Daten innerhalb Europas© pexels/google deepmind

Microsoft kündigt Veränderung seiner EU-Datengrenze für die Microsoft Cloud an. Kunden sollen damit nun alle personenbezogenen Daten innerhalb der EU speichern und verarbeiten können.

(red/czaak) Im vergangenen Jahr hatte Microsoft in einem ersten Schritt die Möglichkeit geschaffen, Kundendaten für Dienste und Software-Applikationen wie Microsoft 365, Azure, Power Platform und Dynamics 365 Services innerhalb der EU-Datengrenze zu speichern und zu verarbeiten.

Darauf aufbauend wird nun die lokale Speicherung und Verarbeitung auf alle personenbezogenen Daten erweitert und das inkludiert auch sogenannte pseudonymisierte personenbezogene Daten, die in automatisierten Systemprotokollen enthalten sind. Microsoft ist nun ein weiterer Cloud-Anbieter, der europäischen Kunden diese Art der Datenresidenz bietet.

Neue Transparenzressourcen über eigene Trust Center Website
Der US-Softwareriese bietet auch neue Transparenzressourcen an, die Kunden auf einer eigenen Trust Center Website für die EU-Datengrenze einsehen können. Aktuell verlautbart wurden auch weitere Investitionen in EU-basierte Technologien, um den Schutz von pseudonymisierten personenbezogenen Daten innerhalb der Grenze weiter zu verbessern.

„Die EU-Datengrenze geht über die europäischen Compliance-Anforderungen hinaus und sie zeigt das Engagement von Microsoft für die Bereitstellung vertrauenswürdiger Cloud-Services, welche die Vorteile der Public Cloud voll ausschöpfen und gleichzeitig die europäischen Werte respektieren“, so Microsoft in einer Aussendung.

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red/czaak, Economy Ausgabe Webartikel, 23.01.2024

Fachkräftemangel bleibt große Belastung für Betriebe

Fachkräftemangel bleibt große Belastung für Betriebe© pexels/jara

Engagement neuer Mitarbeiter weiterhin zentrale Herausforderung der heimischen Wirtschaft. 82 Prozent der Unternehmen haben Probleme bei der Findung geeigneter Fachkräfte, so eine aktuelle Erhebung von EY.

(red/czaak) Österreichs Wirtschaft fehlt es bereits seit einigen Jahren branchenübergreifend an qualifiziertem Personal. Letztes Jahr erreichte der Fachkräftemangel mit 87 Prozent einen Höchststand. Und auch dieses Jahr haben 82 Prozent der befragten Unternehmen Schwierigkeiten bei der Findung neuer und ausreichend qualifizierter Mitarbeiter. Ein zentraler Faktor sind dabei auch die steigenden Rekrutierungskosten, wo aktuell jedes zweite heimische Unternehmen angibt, dass diese Kosten in den vergangenen fünf Jahren kontinuierlich gestiegen sind.

Anteil heimischer Unternehmer besonders hoch
Dabei ist besonders der Anteil heimischer Unternehmer so hoch wie nie (47 Prozent). Im Jänner 2022 waren das noch 27 Prozent, im Jänner 2023 hatten dann bereits 42 Prozent große Schwierigkeiten bei der Rekrutierung. Das sind Ergebnisse der Studie „Beschäftigung und Fachkräftemangel in Österreich“ von der Prüfungs- und Beratungsorganisation EY, wo österreichweit rund 600 Verantwortliche von mittelständischen Unternehmen mit 30 bis 2.000 MitarbeiterInnen befragt wurden.

Nur rund jedem fünften Mittelständler (18 Prozent) fällt es eigenen Angaben zufolge derzeit leicht Fachpersonal zu finden. Damit hat sich die Lage im Vergleich zum Vorjahr gleichzeitig auch etwas entspannt. 2023 hatten nur 13 Prozent „leicht“ Personal gefunden. Zwei Drittel (66) der österreichischen UnternehmerInnen sehen den Fachkräftemangel darüber hinaus auch als enormes Risiko für die Zukunft des Betriebs - und das noch vor hohen Rohstoffpreisen, möglicher Rezession und Inflation.

Die Auswirkungen in einzelnen Branchen
Branchenspezifisch haben besonders die Bereiche Gesundheit und Life Science mit Rekrutierungsschwierigkeiten zu kämpfen. 60 Prozent geben hier an, sehr schwer Personal zu finden, 29 Prozent finden eher schwer Fachkräfte. Stark betroffen ist auch der Tourismus (60 bzw. 27 Prozent), gefolgt von der Industrie (50 bzw. 31 Prozent). „Der anhaltende Fachkräftemangel stellt eine der größten Herausforderungen für den österreichischen Mittelstand dar. Trotz intensiver Bemühungen der Unternehmen, qualifiziertes Personal zu rekrutieren, wurde die Lücke sogar größer“, betont Erich Lehner, Managing Partner und Mittelstandsexperte bei EY Österreich.

Ein anderes Thema im Kontext neue Mitarbeiter ist die aktuelle Konjunktur. Nur mehr jeder fünfte Betrieb (21Prozent) in Österreich will künftig zusätzliche Beschäftigte einstellen. Parallel ist der Anteil derer, die Stellen streichen wollen, gegenüber Jänner 2023 spürbar von 15 auf 18 Prozent gestiegen. So hoch war der Prozentsatz seit 2009, dem Höhepunkt der weltweiten Wirtschafts- und Finanzkrise, nicht mehr.

Der Faktor Fachkräftemangel und betriebliche Umsatzeinbußen
Umgekehrt planen lediglich drei Prozent der Betriebe zusätzliche Stellen zu schaffen. Eine ähnlich geringe Beschäftigungsdynamik wurde zuletzt 2013 verzeichnet (4 Prozent), selbst im Corona-Krisenjahr 2021 lag der Saldo mit neun Prozent noch höher als aktuell. Die meisten neuen Stellen wollen Unternehmen in Vorarlberg (30 Prozent), Wien (24) und Kärnten (21) schaffen. Am wenigsten neue Arbeitsplätze sind im Burgenland (10 Prozent) geplant, so EY in einer Aussendung.

In Österreich gestaltet sich der Fachkräftemangel auch wirtschaftlich herausfordernd. Knapp die Hälfte aller Unternehmen (45 Prozent) verzeichnet Umsatzeinbußen infolge der Personalnot – genauso viele wie vor einem Jahr. Allerdings ist der Anteil jener, die erhebliche Einbußen von mehr als fünf Prozent des Umsatzes beklagen, von 16 auf 19 Prozent gestiegen. Besonders ausgeprägt sind die wirtschaftlichen Folgen des Fachkräftemangels im Gesundheitsbereich (69 Prozent), im Tourismus (50) und in der Industrie (40 Prozent).

Die Situation in den Bundesländern
Runtergebrochen auf die Österreichischen Bundesländer zeigen sich regionale Unterschiede: Am ausgeprägtesten ist der Fachkräftemangel in Oberösterreich, wo 86 (!) Prozent große Probleme angeben, vor der Steiermark (83), Tirol (80) und Wien (79 Prozent). Am besten ist die Situation noch in Niederösterreich und im Burgenland, aber auch hier klagen mehr als 30 Prozent über große Schwierigkeiten bei der Fachkräfterekrutierung.

„Der Fachkräftemangel wird zum größten Risiko für Unternehmen und kann sogar als existenzbedrohend bezeichnet werden. Wir müssen jetzt gezielte Maßnahmen ergreifen, um die Ausbildung und Weiterbildung zu fördern, Anreize für Fachkräfte zu schaffen und vielleicht auch neue Wege in der Arbeitsmigration zu beschreiten“, unterstreicht Erich Lehner von EY Österreich. „Der Fachkräftemangel ist ein komplexes Problem, das eine vielschichtige und nachhaltige Strategie erfordert.“

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red/czaak, Economy Ausgabe Webartikel, 23.01.2024

Gründen als Grundlage für die weiteren Gründungen

Gründen als Grundlage für die weiteren Gründungen© economy_Erste ECAustria-Website mit CMS von derStandard.at

Vom Standard zum StartUp sowie Kommunikationsbedarf für Technologie und Forschung als Ausgangspunkt für die Gründung eines eigenen Internet-Mediums. Teil 3 der Jubiläumsserie nun anlässlich 25 Jahre Economy.

(Christian Czaak) Wie im letzten Serienteil anlässlich 30 Jahre Mediengeschäft und 25 Jahre economy angeführt, war mein Abgang als Marketingchef beim Standard mit einem Konsulentenvertrag verbunden und der unterstützte den Sprung in die unternehmerische Selbständigkeit sowohl inhaltlich wie finanziell. Gleichzeitig war es aber auch eine existenzielle Abhängigkeit und so war klar, dass es unternehmerisch möglichst rasch neue und eigene Projekte geben muss.

Eine Plattform für abstrakte und erklärungsbedürftige Themen
Naheliegender Ansatz dafür waren die langjährigen Kontakte zur IT-Branche, die etwa schon Gründung und Etablierung von derStandard.at ermöglichten. Ein zweiter Ansatz waren die Themen Bildung und Forschung, wo aus der Standard-Zeit von Projekten wie etwa Cyberschool ebenso langjährige Kontakte bestanden. Beide Branchen eint abstrakte und entsprechend erklärungsbedürftigen Themen und so entstand die Idee ein für beide Bereiche passendes mediales Kommunikationsprodukt zu entwickeln.

Langjährige Projektpartner bei Cyberschool waren die Bundesministerien für Bildung und Wirtschaft, seinerzeit geführt von Elisabeth Gehrer (Bildung/BMUKK) und Martin Bartenstein (Wirtschaft/BMWA) und die IT-Wirtschaft etwa mit Telekom Austria (TA), One oder Microsoft und IBM. Ich entwickle ein inhaltliches Konzept für eine internetbasierte Informations- und Serviceplattform und bereits Ende November 1999 startet economyaustria.at, kurz ECAustria.at.

Der Start von economyaustria.at als ausgelagerte ASP-Lösung über derStandard.at
Um einen aufwändigen Entwicklungsprozess zu vermeiden und sofort einen letztaktuellen Internet-Auftritt nutzen zu können, lagere ich das Projekt über eine ASP-Lösung (Application-Service-Providing, ein Bestandteil des heutigen Cloud-Computing) an den Online-Standard aus. Eigene CI, channels und Themen-Ressorts und ein feines Content-Management-System (CMS) gegen Bezahlung. Und für derStandard.at ist ECAustria.at das Referenzprojekt zur Etablierung eines neuen Geschäftsfeldes.

Es ist Anfang 2000, das Internet wird zunehmend ein Business-Thema und in der IT-Industrie zeigt sich der Bedarf nach einem die Internet-Plattform ergänzenden Veranstaltungsformat. Mit einem Konzept aus Plenum und anwendungsorientierten Arbeitskreisen hole ich weitere IT-Partner mit an Bord und mit dem Know-how aus rund 150 Veranstaltungen aus der Standard-Zeit starten wir eine österreichweite b2b-Veranstaltungsreihe. Das Konzept ist überaus erfolgreich, wir zählen auch in den Bundesländern jeweils über 300 Teilnehmer aus der ersten und zweiten Managementebene und quer durch alle Branchen.

Internet wird Business-to-Business-Thema und im Wirtschaftsministerium starten industrienahe Forschungsprogramme
Im Wirtschaftsministerium (BMWA) starten zu diesem Zeitpunkt mit sogenannten Kompetenz-Zentren neue FE-Programm-Linien (damals K-ind, heute COMET-Zentren) für Industrie und Mittelstand, um das immer noch junge Medium Internet auch betrieblich zu nutzen und damit auch das Thema Innovation stärker ins unternehmerische Bewusstsein zu rücken. Begleitender Ausgangspunkt war eine Studie der Abteilungen für Wirtschaftsinformatik an der Wiener WU und TU, wo rund zwei Drittel der befragten Unternehmen meinten, das Internet werde keine großen Auswirkungen auf die/ihre unternehmerischen Abläufe haben…

Mit Hannes Werthner und A Min Tjoa lerne ich die leitenden Uni-Professoren und Studienmacher kennen und gemeinsam definieren wir weitere relevante Themenbereiche, wo dann erstmals auch der Begriff E-Commerce fällt, der Handel über das Internet. Die beiden Experten liefern ab da neue internationale Trends und Studien für Web-Portal wie Veranstaltungen und das zieht noch mehr User, Veranstaltungsbesucher und auch IT-Partner an. Werthner und Tjoa werden im Rahmen der k-ind Programmlinie des BMWA die Chefs des ersten FE-Zentrums für E-Commerce, das EC3 im Tech Gate und so lerne ich Ende 2000 dann mit Peter Kowalski den (u.a.) die FE-Programmlinien leitenden Beamten im Wirtschaftsministerium kennen. Der Zufall will es, dass das Bartenstein-Ressort als Unterstützung für die diversen FE-Programmlinien eine webbasierte Info- und Service-Plattform starten möchte, die dafür engagierten PR-Agenturen das aber nicht umsetzen können.

Alle relevanten IT-Firmen, FE-Zentren und Institutionen und der Staatspreis für Multimedia und E-Business als weitere Aufgabe
Ich stelle ECAustria mit den Partnern aus IT und Medien vor und wir einigen uns rasch auf eine Erweiterung von Website und Veranstaltungen mit den FE-Themen. Mit dem BMWA im Rücken hole ich nun auch alle relevanten FE-Zentren und FE-Institutionen als mitfinanzierende und inhaltsbringende Partner mit an Bord. Parallel betraut mich das BMWA mit Konzeption und Marketing für den Staatspreis für Multimedia und E-Business und die hier auch involvierte Wirtschaftskammer Österreich mit Konzept und Umsetzung für Marketing & PR für den parallel neu startenden E-Business-Day.

Mit Ende 2001 sind bei Economyaustria neben allen größeren IT- und Telekom-Firmen dann auch alle anwendungsorientierten FE-Zentren wie EC3, evolaris (Graz), KERP (Graz), ALPs (Innsbruck), Softwarepark Hagenberg (inkl. seiner Ausgründungen wie etwa RISc), CURE („Usability“ in Wien/Sbg), Seibersdorf, Salzburg Research, div. FHs oder das IMBA (Wien) und dazu das Wirtschafts- und Bildungs- bzw. Wissenschaftsministerium, Akademie der Wissenschaften, BIT (damaliges Büro für internat. Technologiekooperationen), FWF (Grundlagenforschung), FFF (damaliger Forschungs-Förderungs-Fond für angewandte FE, heutige FFG), IV, WKÖ, Steirische und Wiener Wirtschaftsförderung, die Bürges (noch mit Helmut Dorn), das RIZ-NÖ, Eco-Plus NÖ oder die OÖTM GmbH Partner.

Economyaustria hat 25.000 Abonnenten und wird aus 162 europäischen Initiativen als europaweites Vorzeigeprojekt nominiert
Mit den neuen Inhalten, der Strahlkraft von FE-Größen wie Bruno Buchberger (Gründer Softwarepark Hagenberg), Josef Penninger (IMBA), Alois („Mr. Wearables“) Ferscha, Hannes Werthner, A Min Tjoa & Co. und der vereinten Marketing-Power sprechen wir nun über Website und Veranstaltungen und Direct-Marketing und Werbeanzeigen im Standard neben den betrieblichen Entscheidern auch die gesamte Community aus Lehre (UNIs, FHs) sowie FE an und dazu auch die standort-politischen Entscheidungsträger in Bund und Land. Der Informationsbedarf ist so stark, dass wir 2002 mit eigenen „Business-Breakfasts“ eine zusätzliche (bezahlte) Veranstaltungsreihe umsetzen. Ende 2002 abonnieren dann bereits rund 25.000 Personen den wöchentlichen ECAustria-Newsletter.

Das Wirtschaftsministerium reicht die Plattform bei einem Wettbewerb der EU zum Thema „Transfer & Awareness von FE und Innovation in Richtung Industrie und KMU ein - und wir werden aus 162 eingereichten Projekten prämiert und als europaweites Vorzeigeprojekt ausgewählt. Neben Website und Veranstaltungen läuft zu diesem Zeitpunkt auch eine Medienkooperation mit der Tageszeitung Standard, wo es aber „nur“ um IT-Themen geht. Mit den angeführten FE- und Standortpartnern wird diese Kooperation ausgeweitet und mit Frühjahr 2003 erscheint wöchentlich das Der Standard Forschung-Special. Nochmals eine nachhaltige Neugründung für den Standard, das FE-Special erscheint bis zum heutigen Tag.

Die Gründung der ITnT-Messe und der 1000 m2 große ECAustria-Technologiepark mit 24 hochkarätig besetzte Podiumsdiskussionen in vier Tagen und über 5000 Besuchern
Im Jahre 2004 folgt der nächste Schritt der Innovations-Gründungen mit einer großen Messe-Veranstaltung. Gemeinsam mit Reed als die damaligen neuen Miteigentümer und operativen Betreiber der Wiener Messe und mit dem Fachmagazin Computerwelt (Manfred Weiss) und den wichtigsten IT-Partnern von ECAustria wird die ITnT als neue b2b-Messe aus der Taufe gehoben. Ich konzipiere und verantworte einen 1.000m2 (!) großen Technologiepark, wo wir die Themen Business-IT und angewandte Forschung & Innovation aus einer praxisorientierten Anwendersicht präsentieren.

Ein zentraler Bestandteil neben klassischen Messe-Ständen sind wieder moderierte Publikumsveranstaltungen. Über den Messe-Zeitraum von vier Tagen diskutieren bei 24 (!) Einheiten 120 Manager und leitende Forscher aus IT-Industrie, Bildung & Wissenschaft und FE-Politik. Der Technologiepark wird (über Anmeldung) von über 5.000 Besuchern und Führungskräften besucht und bestens beurteilt. Die ausstellenden FE-Zentren und IT-Companies sind mit ihren „Leads“ ebenso zufrieden, wie Reed mit der neuen Messe an sich. Die ITnT findet mit diesem Konzept auch die nächsten Jahre statt.

30.000 namentlich bekannte Entscheider untermauern Traum eines eigenen Print-Produkts
Anfang 2005 gibt es also Economyaustria.at als Info- und Veranstaltungsplattform, den Internet-Schulwettbewerb Cyberschool, den Staatspreis für Multimedia & E-Business als allesamt österreichweite Projekte und es gibt die Messe ITnT im Großraum Wien. Der Adressbestand der ECAustria-Community ist auf über 30.000 Personen angewachsen, überwiegend Entscheidungsträger der 1. und 2. Management-Ebene aus Industrie und Mittelstand, aus den FE- & Bildungs-Institutionen sowie leitende Forscher, Studenten und Schüler.

Und das ist dann die rationale Basis, als 2005 ein alter Traum mehr und mehr an Gestalt annimmt: die Gründung eines eigenen Printprodukts. Mehr dazu im vierten Teil der Jubiläumsserie am 26. Jänner 2024.

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red/czaak, Economy Ausgabe Webartikel, 19.01.2024

Die Geschäfte mit IT ziehen deutlich an

Die Geschäfte mit IT ziehen deutlich an© pexels/lisa fotios

Neben der gesamten Digital-Branche entwickeln sich auch die Umsätze mit Hardware gut. Die vom deutschen Bitkom-Verband ebenso erhobene Telekom-Branche bleibt stabil, schrumpfen tut die Unterhaltungselektronik.

(red/czaak) Der Markt für IT-Hardware ist nach einem Einbruch im vergangenen Jahr 2023 (minus 5 Prozent auf 52 Milliarden Euro) wieder deutlich ins Plus gedreht und soll für ganz 2024 um rund fünf Prozent auf 54 Milliarden Euro zulegen. Größter Wachstumstreiber bleibt dabei der Bereich Infrastructure-as-Service, also gemietete Server, Netzwerk- und Speicherkapazitäten. Dieses Segment soll um 24 Prozent auf knapp sechs Milliarden Euro zulegen.

Die Entwicklung bei Sicherheitstechnologien
Ebenfalls zweistellig wachsen die Umsätze mit Workstations (plus 18 Prozent auf eine Milliarde Euro) sowie mit sogenannten Wearables (plus 16 Prozent auf knapp drei Milliarden Euro). Das Geschäft mit PCs erholt sich ebenso und legt um vier Prozent auf acht Milliarden Euro zu, so die Erhebungen von Bitkom als Verband der Deutschen IT-Industrie. Unterhalb der Nulllinie entwickeln sich dagegen die Umsätze mit Sicherheitstechnologien, die nach mehreren starken Wachstumsjahren um 1,5 Prozent auf rund eine Milliarde Euro sinken.

„Das Hardware-Geschäft normalisiert sich allmählich auf Vor-Corona-Niveau. Wir haben einen sehr starken Nachfrage-Anstieg mit Beginn der Pandemie gesehen und dann einen deutlichen Einbruch im Vorjahr. Die Unsicherheiten bleiben aber hoch, auch mit Blick auf Lieferketten“, sagt Ralf Wintergerst, Präsident des Bitkom-Verbandes. „Keinesfalls sollte an der IT-Sicherheit gespart werden. Die Bedrohungslage im Cyberspace hat sich weiter verschärft“, betont der Experte.

Unterhaltungselektronik weiter auf Schrumpfkurs
Das vierte Jahr in Folge verzeichnet das Geschäft mit klassischer Unterhaltungselektronik einen Rückgang. Nach einem Minus von zwei Prozent auf 8 Milliarden Euro im vergangenen Jahr erwartet Bitkom für 2024 einen weiteren Umsatzrückgang um drei Prozent auf rund acht Milliarden Euro. „Die klassische Unterhaltungselektronik hat es weiterhin schwer. Die Branche hofft zumindest auf einen leichten Fußball-EM-Effekt bei Fernsehgeräten“, so Wintergerst. Beim Geschäft mit Spielekonsolen erwartet Bitkom in diesem Jahr keinen Sondereffekt durch neue Konsolen-Generationen.

Telekommunikation bleibt insgesamt stabil
Im Markt für Telekommunikation erwartet Bitkom für 2024 ein Wachstum um ein Prozent auf rund 73 Milliarden Euro. Den größten Anteil daran hat das Geschäft mit Telekommunikationsdiensten, die 53 Milliarden Euro ausmachen (plus rd. 1,5 Prozent). Die Investitionen in Telekommunikations-Infrastruktur gehen in der Summe leicht um ein Prozent auf acht Milliarden Euro zurück, allerdings gibt es in diesem Segment deutliche Unterschiede. So schrumpfen die Ausgaben für Ethernet Switches (minus 10 Prozent auf knapp zwei Milliarden Euro) sowie IP PBX, also Voice-over-IP-Telefonie (minus neun Prozent auf 0,2 Milliarden Euro) deutlich.

Steigen tun die Investitionen im Bereich der Zugangsinfrastruktur, sowohl kabelgebundene (plus sieben Prozent auf rund eine Milliarde Euro Umsatz) als auch mobile (plus sechs Prozent auf über eine Milliarde Euro Umsatz). Die Umsätze mit Endgeräten bleiben mit minus 0,2 Prozent auf rund 12 Milliarden Euro auf dem Niveau des Vorjahres. „Die Investitionen in den Ausbau von Festnetz und Mobilfunk bleiben hoch“, unterstreicht Wintergerst. „Das Wachstumspotenzial bei Telekommunikationsdiensten ist aufgrund des scharfen Preis- und Infrastrukturwettbewerbs jedoch begrenzt“, so der Experte vom Bitkom-Verband.

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red/cc, Economy Ausgabe Webartikel, 19.01.2024

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