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01. September 2024

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Heimisches Start-Up bei internationalem Space Accelerator von AWS

Heimisches Start-Up bei internationalem Space Accelerator von AWS© pexels/nicole avagliano

Amazon Web Services (AWS) hat soeben die 14 globalen Weltraum-Start-Ups für die Teilnahme am AWS Space Accelerator 2023 ausgewählt. Aus Österreich wurde das Unternehmen GATE Space nominiert.

(red/cc) Der AWS Space Accelerator hilft den Start-Ups moderne Cloud-Anwendungen zu nutzen, die ihre Weltraummissionen unterstützen und Innovationen beschleunigen. Das Programm hat den Schwerpunkt, die Start-Ups mit den für sie wesentlichen Kontakten zusammenzubringen und von Erfahrungen aus dem öffentlichen Sektor, von öffentlich-privaten Organisationen und Investoren zu profitieren. Zielsetzung ist eine raschere Markteroberung, Innovationen für die richtigen Herausforderungen zu entwickeln und ihre Lösungen skalieren zu können.

Skalierbare und kosteneffiziente Plug-and-Play-Mobilität
„Das AWS Space Accelerator-Programm ermöglicht uns, wertvolle Einblicke von Branchenexperten zu gewinnen, unser Geschäftsmodell auszubauen und unser Wachstum auf dem internationalen Markt zu beschleunigen“, unterstreicht so Moritz Novak, CEO GATE Space. Das Unternehmen GATE Space beschäftigt sich mit dem Thema Mobilität im Weltraum, indem es skalierbare und kosteneffiziente Plug-and-Play-Mobilität für Satelliten und Orbital-Transferfahrzeuge bereitstellt.

Die aktuell ausgewählten Start-Ups entwickeln allesamt unterschiedliche Innovationen im Kontext mit dem Thema Nachhaltigkeit im Weltraum. Das erstreckt sich von 3D-gedruckten Raumfahrzeugen und Orbitalrobotern sowie auf KI basierende Satellitenlösungen und weiteren weltraumbasierten ressourcenschonenden Initiativen.

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red/cc, Economy Ausgabe Webartikel, 25.04.2023

Schulterschluss beim Thema 5G-Campus-Netzwerke

Schulterschluss beim Thema 5G-Campus-Netzwerke© pexels/fauxels

Deutsche Telekom und Amazon Web Services kooperieren beim Thema 5G-Campus-Netzwerke. Neues Programm verbindet AWS-Services mit betrieblichen Campus-Netz-Lösungen der Deutschen Telekom für Geschäftskunden in Deutschland und Österreich.

(red/cc) Die Deutsche Telekom arbeitet ab sofort als Teil des neuen „Integrated Private Wireless on AWS“-Programms mit Amazon Web Services (AWS) zusammen. Das Programm bringt AWS-Services mit privaten Mobilfunk-Lösungen auf Basis von 5G und LTE aus dem Campus-Netz-Portfolio der Deutschen Telekom zusammen. Via Portal sollen Geschäftskunden schnell und einfach das passende Campus-Netz-Produkt für ihre digitalen Anwendungen auswählen können und mit Experten der Telekom in Kontakt treten.

Mehrwert für Geschäftskunden von Deutscher Telekom und T-Systems
„Ziel der Deutschen Telekom ist es, Innovationen voranzutreiben und neue Lösungen zu entwickeln, um Unternehmen aller Branchen bei der Digitalisierung ihres Geschäfts noch besser zu unterstützen. Die Zusammenarbeit mit AWS bietet uns die Möglichkeit, unsere Campus-Netz-Lösungen weiter zu skalieren und einen noch größeren Mehrwert für Geschäftskunden zu liefern“, sagt Antje Williams, Senior Vice President, 5G Campus Networks, Deutsche Telekom.

Konkret bietet das AWS-Portal Geschäftskunden aus Deutschland und Österreich eine umfassende Auswahl an Telekom Campus-Netz-Paketen, die eine Bandbreite von Anforderungen und Anwendungen unterstützen. Nach Auswahl und Kontaktaufnahme über das Portal erfolgen Planung, Bereitstellung sowie der Betrieb der maßgeschneiderten privaten Mobilfunk-Lösung durch die Deutsche Telekom.

Vom lokal verstärkten öffentlichen Mobilfunk bis zum eigenen exklusiven Campus-Netz
Campus Netze ermöglichen eine hochverfügbare und maßgeschneiderte Netzabdeckung für Betriebsgelände jeder Größe. Je nach Bedarf kombinieren die Campus-Lösungen das öffentliche Mobilfunknetz mit der Exklusivität eines privaten Netzes. Adressiert ist primär unternehmenskritischer rein maschineller Datenverkehr von Industrie 4.0.-Anwendungen, Logistik-Anwendungen und Produktionsstraßen inklusive.

Campus-Netze bieten Unternehmen dabei oft eine kostengünstigere, flexiblere und sicherere Konnektivität als WLAN-Lösungen. Das Angebot reicht von lokal verstärktem öffentlichem Mobilfunk auf dem Firmengelände bis hin zum eigenen privaten Campus-Netz auf Basis einer sogenannten 5G Standalone-Technologie.

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red/cc, Economy Ausgabe Webartikel, 25.04.2023

Intelligente Plattformtechnologie für moderne E-Mobilität

Intelligente Plattformtechnologie für moderne E-Mobilität© T-Systems_Enio

Neue Cloud-Dienste erlauben die Modernisierung der IT und die parallele Entwicklung von Neugeschäft. E-Mobilitätsdienstleister Enio setzt bei Betriebssteuerung und Abrechnung auf die neue Sovereign-Cloud von T-Systems.

(red/czaak) Die Menschen werden immer mobiler und umweltbewusster und das verändert auch den Anspruch an die Verkehrsinfrastruktur. Eine zukunftsweisende Basis ist die Elektro-Mobilität und das beinhaltet die Verfügbarkeit von Ladestationen als auch die einfache Nutzung und Abrechnung. Das österreichische Unternehmen Enio entwickelt und vertreibt Software für diese Infrastruktur und das inkludiert auch die Steuerung und Abrechnung von damit verbundenen Dienstleistungen an den bis dato 5.000 betreuten Ladepunkten in Zentral- und Osteuropa.

Wartungsaufwand bei Altbestand
Eine Herausforderung bei der Versorgung von immer mehr Elektroautos ist die Vermeidung von Stromspitzen, die das Netz belasten. Dafür braucht es genügend Ressourcen seitens der Energieversorger, Anreize für eine abgestimmte Nutzung der Verbraucher aber auch innovative Technologien, die ein bedarfsorientiertes, netzschonendes und umweltfreundliches Laden ermöglichen.

Enio bietet neben der Betriebssteuerung und Verrechnung auch das Last- und Energiemanagement an und so entstanden mit der Zeit eine große Anzahl unterschiedlicher Applikationen mit hohem Wartungsaufwand. Das Unternehmen suchte nach einer ökonomischeren Lösung, die eine dynamische Ressourcenbereitstellung auch bei Lastspitzen erlaubt und darüber hinaus die Einführung neuer Kundenservices unterstützt. Ebenso gefragt war eine Transformation der Applikationen in eine flexiblere IT-Architektur für gezielte Dienste.

„Bedarfsorientierte Dynamik und die flexible Nutzung bei Lastspitzen sowie eine parallele Entwicklung neuer Dienste unabhängig vom Tagesgeschäft entsprechen dem Einsatzprofil moderner Cloud-Anwendungen“, sagt Peter Lenz, Vorsitzender der Geschäftsführung von T-Systems Austria. Zum Einsatz bei Enio kommt nun die sogenannte Google-Sovereign-Cloud von T-Systems, eine spezielle Entwicklung für sensible Daten.

Einfache Skalierung und Ausfallssicherheit
Die dynamischen Applikationsdienste werden hier auf Basis einer Containerplattform in der Public Cloud betrieben. Zur Unterstützung der Entwicklung neuer Kundenservices kommen bei Enio auch eigene Automatisierungstools zum Einsatz, sogenannte Continuous Deployments (CDs). Diese gewährleisten eine verbesserte Bereitstellung der Software, von Testphasen bis zur finalen Implementierung.

„Die Vorteile der T-Systems Sovereign Cloud liegen in der Flexibilisierung und einfachen Skalierung des Businessmodells, in der höheren Ausfallsicherheit und kürzeren Releasezyklen sowie in der DSGVO-konformen Verarbeitung unserer sensiblen Kundendaten“, sagt Michael Viktor Fischer, CEO von Enio. „Dazu bietet diese Cloud-Lösung volle Kostentrans¬parenz durch ein Pay-as-Use-Preismodell.“

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red/czaak, Economy Ausgabe Webartikel, 25.04.2023

„Final zählt die Business-Relevanz“

„Final zählt die Business-Relevanz“© KBC

Digitale Innovation unterstützt die betriebliche Ökonomie und schafft neue Wertschöpfung. Welche Entwicklungen relevant sind, erläutert Christian Wenner, Vice President Strategy and Portfoliomanagement bei K-Businesscom.

Welche Themen sind in der Business-IT aktuell relevant?
Aus Sicht unserer Kunden ist das derzeit bestimmende Thema einmal der Fachkräftemangel. Dazu die Bereiche Sicherheit und Resilienz und das quer durch alle Branchen und Unternehmensgrößen. Konstant relevant ist zudem die Automatisierung diverser interner wie externer Prozesse, auch unter Einbindung der Lieferanten und dann noch die Digitalisierung der kundenorientierten Services.

Digitale Transformation ist zu einem betrieblichen Querschnittsthema geworden. Um welche Ziele geht es grundsätzlich?
Ein allgemein gültiger Ansatz ist schneller werden und Kosten sparen. Digitale Dienste sollen Freiraum für neue Wertschöpfung schaffen, bis hin zur Findung neuer Geschäftsmodelle. Wichtig ist eben auch die Einbindung der Lieferanten und alle verbundenen Prozessketten mitabzubilden, inklusive Logistik. Ein weiterer Punkt ist die Entlastung der Mitarbeiter, etwa bei Routinearbeiten.

Wo soll ein Unternehmen starten?
Meine Empfehlung ist beim Kunden anzufangen und dann die Kanäle in das Unternehmen rein, die entstehenden Daten mitdenken und diese Prozesse Schritt für Schritt digitalisieren. Am Start mit einem kleinen Projekt anfangen und dann „größer“ werden. Gleich zu Beginn ein großes Projekt kann aufwendig werden. Stichwort Zeit und Kosten mit der zunehmenden Erwartungshaltung nach einem raschen Nutzen für das Investment. Wir denken daher für unsere Kunden das Thema „Time to Market“ immer mit.

Was gehört aktuell noch zum Anforderungsprofil?
Die Digitalisierung bildet verstärkt die Themen Ökologie, Energieressourcen sowie Nachhaltigkeit und Resilienz ab. Hier ist nicht zuletzt krisenbedingt eine neue Erwartungshaltung entstanden, bis hin zum Begriff der Transition, wo auch die Bereiche Decarbonisation und Deglobalization inkludiert sind. K-Businesscom hat hier mehrere Plattformen entwickelt, vom Engergiemanagement bis hin zu IoT-Plattformen für eine sensorgesteuerte Optimierung von Produktionen mit gewachsenen und dann oft heterogenen Maschinenparks.

Gibt es weitere Beispiele ?
Smart-Offices oder -Buildings, also eine primär energie- und anwenderorientierte Nutzung von Büros und Gebäuden sind auch ein gutes Beispiel für Nachhaltigkeit. Aus der Pandemie heraus entstanden ist das Thema Besuchermanagement und daraus haben sich dann Anwendungen im Bereich Frequenzmessung und Kundenerfassung entwickelt. Zielsetzung sind verbesserte Services für Kunden wie Mitarbeiter. Ein wichtiger Punkt ist auch das datenschutzkonforme und sichere Management der Daten. Final zusammengefasst geht es um die Business-Relevanz.

Was gilt es bei Security zu beachten?
Bei den operativen Ansätzen und Maßnahmen verstärkt sich der Fokus auf die Wiederherstellung. Bei allen vorhandenen Schutzvorrichtungen kann ein Angriff oder Einfall passieren und dann geht es um die rasche Behebung und die Aktualisierung der Sicherheitsmaßnahmen.

Wo liegen die gängigen Sicherheitsprobleme?
Zusammengefasst und nach wie vor der Faktor Mensch, einmal innerbetrieblich. Dazu kommt die zunehmende Vernetzung nach außen und das erstreckt sich von den Lieferanten bis hin zu den Kunden. In Summe entstehen immer mehr Schnittstellen und damit Einfallstore.

Wie gegensteuern?
Hier braucht es ein Gesamtkonzept, wo die komplette Architektur erfasst ist. Dazu gehören auch die Themen mobile Endgeräte im Unternehmen und eben auch der Endkundenbereich, Stichwort Kundenportale oder Social Media und andere Kanäle.

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red/czaak, Economy Ausgabe Webartikel, 25.04.2023
Unabhängiges Magazin für Wirtschaft und Bildung 01.09.2024
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Deutsche Autoindustrie wieder auf Kurs

Deutsche Autoindustrie wieder auf Kurs© pexels/Julio Nery

Die Geschäftslage der deutschen Autohersteller und ihrer Zulieferer hat sich deutlich verbessert, so eine aktuelle Erhebung des Münchner ifo-Instituts für den März.

(red/cc) Das ifo-Institut in München (D) erhebt regelmäßig wichtige Kennzahlen zu deutschen Unternehmen und Märkten. Laufend werden auch einzelne Branchensegmente befragt und evaluiert, so auch der Bereich Automotive inklusive der Zulieferbetriebe. Hier gibt es nun für den Monat März neue Ergebnisse.

Geschäftslage der Zulieferer besser als die der Autohersteller
„Sowohl die Autobauer als auch die Zulieferer haben ihre aktuelle Lage besser bewertet“, sagt Oliver Falck, Leiter des ifo Zentrums für Industrieökonomik und neue Technologien. „Dabei ist die Geschäftslage der Zulieferer besser als die der Autohersteller – das war in den letzten zwei Jahren selten“, betont Falck.

Gute Werte beim aktuellen Auftragsbestand
Die Hersteller bewerten insbesondere ihren aktuellen Auftragsbestand sehr gut. Die Produktion wird in den nächsten Monaten aber nicht mehr so stark erhöht wie noch im Februar. „Vorzieheffekte bei Autokäufen aufgrund der zum Jahresende ausgelaufenen Fördermöglichkeiten verringern möglicherweise die Nachfrage“, ergänzt Falck.

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red/czaak, Economy Ausgabe Webartikel, 17.04.2023

Cybersicherheit und Kommunikationssicherheit

Cybersicherheit und Kommunikationssicherheit© pexels/pixabay

Frequentis übernimmt Unternehmen Frafos. Zertifizierter Betrieb für sicherheitskritische Installationen für Regierungsorganisationen wird Komponenten für alle relevanten Lösungsbereiche von Frequentis liefern.

(red/mich/cc) Frafos, gegründet im Jahr 2010, ist ein führender Anbieter von IT-Sicherheitslösungen für VoIP-Kommunikation in Deutschland. Das Unternehmen bietet verschiedene Softwareprodukte an und dazu gehören auch Cloud-Dienste für virtualisierte Umgebungen sowie für den öffentlichen Dienst zugelassene Lösungen für sicherheitskritische Installationen.

Trennung von Kommunikationssystemen und Netzwerken
Die Anwendung Frafos Session Border Control (SBC) etwa trennt Kommunikationssysteme und Netzwerke von offenem, nicht vertrauenswürdigem Internetzugang, blockiert DoS-Angriffe und Betrugsversuche, versteckt die interne Netzwerkstruktur vor Außenstehenden und setzt verdächtige Quellen auf schwarze Listen. Inkludiert ist dabei auch ein zentraler Protokollierungs- und Überwachungspunkt mit konfigurierten Richtlinien für Sicherheit, Verfügbarkeit und Routing, einschließlich der Anzahl der zulässigen Anrufe, der zu blockierenden IP-Adressen und des Server-Routings.
„Software-Lösungen in virtualisierten Umgebungen erfordern erhöhte Sicherheit und Netzwerküberwachung, um gegen mögliche Cyberangriffe zu schützen. Mit Frafos haben wir einen Experten für VoIP-Firewalls gefunden, der uns durch einen erweiterten Schutz vor Denial-of-Service-Angriffen (DoS) sowie Betrugsversuchen an der Grenze zu Netzwerkinfrastrukturen unterstützt“, sagt Norbert Haslacher, CEO Frequentis.

Einzige zertifizierte Lösung vom Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI)
Eine von Frafos in Kooperation mit Secunet entwickelte Lösung kombiniert IP-Firewall und SBC und ermöglicht die notwendige Trennung von Daten- und Sprachnetzwerken in Regierungsumgebungen. Diese Anwendung (Anm. Frafos Secunet SBC) ist die einzige Lösung in Deutschland, die vom Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) zertifiziert und zugelassen ist.
„Wir freuen uns sehr, Mitglied der Frequentis-Gruppe zu werden, mit der wir bereits in den letzten Jahren starke Beziehungen aufgebaut haben, und somit Teil eines innovativen Familienunternehmens zu sein. Zusammen können wir unsere Präsenz im öffentlichen und privaten Sektor ausbauen und speziell den Markt ATM (Air Traffic Management) adressieren“, sagt Dorgham Sisalem, Mitgründer von Frafos.

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red/mich/cc, Economy Ausgabe Webartikel, 17.04.2023

Die Entwicklung der Start-Ups in Europa

Die Entwicklung der Start-Ups in Europa© pexels/pixabay

Finanzierungen für Start-Ups in Europa brechen 2022 nach Rekordstart ein. In Summe über 8.400 Finanzierungsrunden mit rund 75 Mrd. Euro. Großbritannien weiter auf Platz eins vor Deutschland und Frankreich, so die neue Analyse von EY.

(red/cc) Die Rekordjagd bei Europas Start-Ups hat sich im zweiten Halbjahr 2022 deutlich abgebremst. Nachdem in der ersten Jahreshälfte mit über 46 Milliarden Euro mehr Risikokapitalinvestitionen als je zuvor in Jungunternehmen geflossen sind, gab es in der zweiten Jahreshälfte einen deutlichen Rückgang um 39 Prozent auf etwas mehr als 28 Milliarden Euro. Das ist der niedrigste Wert seit 2020. Insgesamt ist das Gesamtvolumen damit um 15 Prozent von 88 auf 75 Milliarden Euro zurückgegangen.

Österreich fällt im europaweiten Vergleich von Rang 11 auf Rang 16
In Österreich folgte die Entwicklung 2022 dem europäischen Trend. Der Gesamtwert der Investitionen sank im Vergleich zum bisherigen Rekordjahr 2021 um knapp 18 Prozent – allerdings fiel das Minus im zweiten Halbjahr mit 83 Prozent deutlich höher aus. Mit rund einer Milliarde Euro Investitionsvolumen fällt Österreich im europaweiten Vergleich von Rang 11 auf Rang 16 zurück (2021 mit 1,23 Mrd. Euro). Im Gegensatz zu den Volumina gab es bei den Finanzierungsrunden keine Rückgänge: Mit 8.409 gab es fast genau gleich viele wie 2021 mit 8.397 Runden. In Österreich passierte ein Anstieg um fast 14 Prozent von 130 auf 148 Runden.

Das durchschnittlich pro Finanzierungsrunde lukrierte Kapital für ein europäisches Start-Up ging damit, nach einem erheblichen Sprung im Vorjahr, wieder um rund ein Drittel auf 9,0 Millionen Euro zurück. Das höchste Investitionsvolumen pro Finanzierungsrunde erzielten Start-Ups aus Frankreich mit rund 15,5 Millionen Euro, gefolgt von Schweden (15) und Belgien (11 Millionen Euro). Österreich verzeichnet einen Rückgang von 8,3 Millionen auf rund 7,0 Millionen Euro. Das sind die Ergebnisse des Start-Up-Barometer Europa der Prüfungs- und Beratungsorganisation EY. Als Start-Ups werden dabei Unternehmen gewertet, die nicht älter als zehn Jahre sind.

Schwedischer Batterie-Hersteller Northvolt sowie Logistik-Unternehmen Getir und Bolt plus GoStudent und TTTech Auto
Die drei größten Start-Up-Finanzierungen des Jahres gingen allesamt an Unternehmen außerhalb der dominanten europäischen Märkte UK, Frankreich und Deutschland. Der schwedische Batterie-Hersteller Northvolt erhielt 2022 mit rund einer Milliarde Euro die größte Finanzspritze. Auf Platz zwei folgt das türkische Liefer-Scale-up Getir mit 720 Millionen Euro, Rang drei geht an das Mobilitäts- und Liefer-Unternehmen Bolt aus Estland mit 628 Millionen Euro. Die größte Transaktion in Österreich war eine Finanzspritze von 300 Millionen Euro für das EduTech-Unternehmen GoStudent, gefolgt von TTTech Auto mit rund 250 Millionen Euro.

Österreich hat sich abermals fast genau im europäischen Durchschnitt entwickelt. Der Gesamtwert der Investitionen sank um 18 Prozent von 1,23 auf rund eine Milliarde Euro. Bei der Anzahl der Finanzierungsrunden gab es einen Anstieg um knapp 14 Prozent von 130 auf 148 Runden. Damit gehört Österreich zu jenen neun der Top 15-Standorte, die 2022 mehr Finanzierungsrunden als im Vorjahr verzeichneten. An sechs Standorten, darunter Deutschland als einziger der Top-3-Standorte, gab es hingegen einen Rückgang der Finanzierungsrunden.

London bleibt trotz Rückgang Europas Start-Up-Hauptstadt
„Nachdem es im ersten Halbjahr noch einen neuen Finanzierungsrekord gab, ist der Markt im zweiten Halbjahr deutlich ruhiger geworden. Gerade bei der Wachstumsfinanzierung, die in Österreich fast ausschließlich durch internationale Investorengruppen getätigt wird, wird sich die bereits in der zweiten Jahreshälfte zu beobachtende starke Zurückhaltung von Risikokapitalgebern auch in den nächsten Monaten weiter niederschlagen“, sagt Florian Haas, Head of Start-Up bei EY Österreich.

Wie in den Vorjahren vereinigte die Londoner Start-Up-Szene 2022 trotz eines deutlichen Rückgangs das mit Abstand höchste Finanzierungsvolumen auf sich: Mit rund 16,8 Milliarden Euro wurde dort mehr Risikokapital investiert als ganz Frankreich oder in ganz Deutschland zusammen. Allerdings verzeichnete London gegenüber 2021 mit einem Minus von 17 Prozent einen deutlichen Rückgang an Investitionszuflüssen. In Berlin gab es ein Minus von 53 Prozent. Start-Ups mit Sitz in Wien brachten es auf ein Gesamtfinanzierungsvolumen von 814 Millionen Euro, bedeutet Rang 14 im europäischen Städteranking, ein Platz schlechter als 2021.

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red/cc, Economy Ausgabe Webartikel, 17.04.2023

Die ambivalente Situation beim Budget

Die ambivalente Situation beim Budget © pexels/skitterfoto

Wirtschaftliche Lage begünstigt Budgetentwicklung. Gleichzeitig erhöhen krisenbedingte Unterstützungen das Budgetdefizit. Verbesserter Budgetsaldo verschiebt sich auf 2024, so aktueller Budgetausblick von Fiskalrat.

(red/czaak) Das Büro des Fiskalrates erwartet für die Jahre 2023 und 2024 ein gesamtstaatliches Budgetdefizit von 2,3 und 1,1 Prozent des Bruttoinlandsprodukts (BIP). Die Verbesserung des Budgetsaldos gegenüber 2022 ist auf die aus budgetärer Sicht gute wirtschaftliche Lage zurückzuführen. Eine stärkere Verbesserung des Budgetsaldos wird durch zusätzliche temporäre Ausgaben zur Krisenbewältigung im Jahr 2023 auf das Jahr 2024 verschoben. Die Schuldenquote reduziert sich aufgrund des hohen nominellen BIP-Wachstums bis 2024 auf rund 73 Prozent des BIP.

Einer stärkeren Rückführung stehen laufende Budgetdefizite entgegen
Die dynamische Beschäftigungsentwicklung und die inflationsbedingt hohen Lohnabschlüsse führen zu einem deutlichen Anstieg der Lohn- und Gehaltssummen und damit des Lohnsteueraufkommens sowie der Sozialversicherungsbeiträge. Die Abschaffung der kalten Progression verhindert dabei einen darüber hinausgehenden Anstieg des Lohnsteueraufkommens. Inflationsbedingt ist auch das Wachstum des Umsatzsteueraufkommens weiterhin stark. Gleichzeitig besteht ein anhaltend hohes Steueraufkommen aus der Körperschaftsteuer.

Wirtschaftliche Lage begünstigt Budgetentwicklung
Die Staatsausgaben bleiben von der realen wirtschaftlichen Entwicklung aber weitgehend unbeeinflusst. Der starke Preisanstieg führt vor allem 2023 und 2024 zu deutlichen Erhöhungen der Staatsausgaben (Arbeitnehmerentgelte, Pensionsausgaben usw.). Der Anstieg der Marktzinsen erhöht zusätzlich die Zinsausgaben des Staates. In Summe entwickeln sich jedoch konjunkturbedingt die Staatseinnahmen dynamischer als die Staatsausgaben. Dies führt zu einer Verbesserung der Budgetsituation.

2023 kommt es zu einem weiteren Rückgang der Corona-Hilfen im Umfang von 2,5 Mrd. Euro. Gleichzeitig erhöhen sich die Staatsausgaben durch neue Anti-Teuerungsmaßnahmen (v. a. Energiekostenzuschuss II und Strompreisbremse) um 3,0 Mrd Euro, bei gleichzeitigem Auslaufen des erhöhten Klimabonus, des Energiekostenausgleichs und der Einmalzahlungen für vulnerable Gruppen und Pensionisten. Der Wegfall weiterer Corona-Hilfen und des Großteils der Anti-Teuerungsmaßnahmen in Höhe von 9,8 Mrd Euro verbessert den Budgetsaldo 2024 deutlich.

Volumen der krisenbedingten Unterstützungen sinkt erst ab 2024
Diese Prognose steht unter der Annahme, dass keine neuen wirtschaftspolitischen Maßnahmen beschlossen werden. Obwohl die gegenwärtige Konjunkturlage keine weiteren staatlichen Unterstützungsmaßnahmen erfordert, stimulieren die Budgetdefizite die wirtschaftliche Entwicklung weiterhin. Das bedeutet, dass der Staat über das Ziel der makroökonomischen Stabilisierung hinausschießt und damit mehr finanzielle Mittel in die Hand nimmt als derzeit notwendig.

Trotz der weiterhin erwarteten Budgetdefizite und deutlichen Verschlechterung des Marktzinsumfeldes reduziert sich die Schuldenquote bis 2024 um 6 Prozentpunkte. Dieser Rückgang ist ausschließlich auf das inflationsbedingt hohe nominelle BIP-Wachstum zurückzuführen. „Der Rückgang der Schuldenquote stellt daher keinen wirtschaftspolitischen Erfolg dar“, so der Fiskalrat in einer Aussendung.

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red/czaak, Economy Ausgabe Webartikel, 17.04.2023

Innovative Modetrends in der Steinzeit

Innovative Modetrends in der Steinzeit© OeAW M.Bosch

Im Jungpaläolithikum wurden Schneckengehäuse für die Schmuckerzeugung verwendet. Archäozoologin Marjolein D. Bosch von der OeAW findet Nachweis für 45.000 Jahre alten Schmuck aus Meeresschnecken.

(red/mich) Wer schon einmal Muscheln und Gehäuse am Strand gesammelt hat, weiß, dass diese oft nicht mehr gänzlich unversehrt sind. Diese Beeinträchtigungen sind meist durch natürliche Prozesse entstanden. Bei einem archäologisch relevanten Fund stellt sich deshalb besonders die Frage, ob Perforationen in solchen Schalen willentlich oder lediglich natürlich hervorgerufen wurden.

Steinzeitmuscheln aus dem Libanon und von Teneriffa
Vor genau dieser Herausforderung mit der Bestimmung des menschlichen Handelns stand Archäozoologin Marjolein D. Bosch von der Österreichischen Akademie der Wissenschaften. Die Forscherin wollte beweisen, dass über 400 Stücke der spindelförmigen Gehäuse von Meeresschnecken der Spezies Columbella rustica aus dem frühen Paläolithikum (Jungsteinzeit) bewusst durchlöchert worden waren, um aus ihnen Schmuck herzustellen. Die Objekte wurden am Fundplatz Ksâr 'Akil im Libanon entdeckt.

„Diese Zweckwidmung wurde schon lange vermutet, jetzt wollte ich es wissenschaftlich belegen“, erklärt Bosch. Dafür sammelte die gebürtige Niederländerin am Strand im spanischen Teneriffa Gehäuse der Spezies Columbella adansoni, welche jenen von Ksâr ‘Akil sehr ähnlich sind. Vor allem teilen sie das für die Untersuchung notwendige allgemeine Verteilungsmuster der Schalendicke.

Schalenmodelle der Muscheln mit spezieller Scan-Methode
„Zuerst wurden mit Hilfe von Mikro-CT-Scans unberührte Schalen auf robuste und zerbrechliche Zonen gescannt. Im Anschluss haben wir 3D-Modelle der Schalen angefertigt, diese zeigten die genaue Struktur der verschiedenen Muscheln, also wo diese dünner oder dicker waren“, erläutert Marjolein D. Bosch von der OeAW. Ausgehend von den Modellen konnte nun erfasst werden, an welchen Stellen sich die Perforationen befanden.

„Bei den von mir gesammelten Gehäusen vom spanischen Strand traten die überwiegende Mehrheit der Perforationen in strukturschwachen Zonen auf“, so die Expertin. „Bei unseren archäologischen Funden hingegen fanden wir eine höhere Häufigkeit von Perforationen in robusteren Zonen und eine höhere Einheitlichkeit in ihrer Lage, Größe und Form“, skizziert Bosch. Daraus lässt sich klar der Schluss ziehen, dass die Schneckengehäuse einerseits bewusst ausgewählt und andererseits im Zuge eines geplanten Herstellungsprozesses perforiert wurden, um sie danach an Ketten oder Kleidung aufzuhängen.

Symbolische Bedeutung
Wozu aber sind diese Schmuckstücke verwendet worden? Auch damit hat sich die Forscherin auseinandergesetzt. „Da diese keinem Zweck, wie Lebensunterhalt oder Werkzeuggebrauch, gedient haben, gehen wir davon aus, dass sie ‚symbolisch‘ waren“, meint Bosch. Also eine symbolisierte Bedeutung hatten, die von vielen Menschen verstanden wurde, vielleicht auch eine Art gemeinsame Sprache.

So könnte es sich wahrscheinlich um eine Kennzeichnung von Gruppen handeln, man zeigt mit Schmuck an, woher man kommt und wohin man gehört. In diese Richtung will Marjolein D. Bosch in Zukunft weiterforschen, aber auch die Art der Aufhängung mittels Gebrauchsspurenanalyse zu untersuchen steht am Plan der Wissenschaftlerin der Österreichischen Akademie der Wissenschaften.

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red/mich, Economy Ausgabe Webartikel, 14.04.2023

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