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27. Juli 2024

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Sichere Datenräume für nachhaltige Fertigungen in Europa

Sichere Datenräume für nachhaltige Fertigungen in Europa© TU Wien_Matthias Heisler

Die digitalen Pilotfabriken an den österreichischen Unis vernetzen sich und laden Betriebe zur Mitarbeit beim neuen Austrian Manufacturing Innovation Data Space. Im Fokus steht sichere Digitalisierung von Produktionsprozessen.

(red/czaak) Die Teilnahme an Datenräumen ist die Grundlage für die Geschäftsprozesse und die Produktion von morgen. Daten und die daraus abgeleiteten Unternehmensentscheidungen bestimmen schon heute den wirtschaftlichen Erfolg. Kundenbedürfnisse, Marktbedingungen, Lieferketten, Krisen und andere Faktoren haben Einfluss auf die Produktion. In Zukunft wird den Datenräumen aber eine noch viel größere Bedeutung zukommen.

Eigens geschaffene Universitäre Pilotfabriken können hier nun das Bindeglied zwischen Forschung und industrieller Anwendung sein. Sie wurden als Innovations- und praxisbezogene Lernfabriken ins Leben gerufen, um den Transfer von digitalen Technologien in die Unternehmen zu fördern. Ein gesonderter Fokus betrifft dabei das Thema Sicherheit und Datenmanagement.

Ein österreichischer Datenraum als Teil der europäischen Gaia-X-Initiative
Die drei österreichischen Pilotfabriken „TU Wien Pilotfabrik Industrie 4.0“, „smartfactory@tugraz“ und „LIT Factory (JKU Linz)“ haben sich aktuell im Rahmen einer vom Bundesministerium für Klimaschutz, Umwelt, Energie, Mobilität, Innovation und Technologie (BMK) finanzierten Initiative vernetzt, um gemeinsam den Datenraum für die Produktion und Fertigung der Zukunft zu gestalten.

Im Verbund mit 29 Partnern aus Industrie und Forschung soll in den kommenden fünf Jahren ein österreichischer Datenraum als Teil der europäischen Gaia-X-Initiative entwickelt und erforscht werden. In diesem Zeitraum werden zwei Referenzprojekte die Anwendung und den unmittelbaren Nutzen für österreichische Unternehmen demonstrieren. Claudia Schickling, Leiterin der TU Wien Pilotfabrik „Industrie 4.0“, koordiniert das Vernetzungsprojekt.

Sechs Lernfabriken bieten Unternehmen modernste Entwicklungsräume
Gaia-X ist ein Standard, der die europäischen Datenschutzanforderungen sowie die Anforderungen an Transparenz und Kompatibilität vereinheitlichen soll. Im Zuge dessen werden Werkzeuge und Infrastrukturen geschaffen, die einen sicheren europäischen Datenraum schaffen und damit auch den sicheren Austausch von Daten gewährleisten.

Mithilfe des Vereins AMIDS (Austrian Manufacturing Innovation Data Space) soll österreichischen Unternehmen eine niederschwellige Möglichkeit geboten werden, den Gaia-X-Datenraum für ihre konkreten Produktionsprozesse zu testen und zu evaluieren. Ein Fokus ist ein Innovationsnetzwerk für produzierende Unternehmen, denen nun sechs Lernfabriken (neben den drei Uni-Pilotfabriken, die Digital Factory Vorarlberg, die FH Joanneum Kapfenberg und die FH Technikum Wien) mit modernster digitaler IKT-Infrastruktur zur Verfügung stehen.

Praxisbezogene Referenzprojekte wesentlich für Umsetzung europäischer Lösungen
„Die Projekte PilotLin-X und ResearchLin-X zur Vernetzung der Pilotfabriken stellen einen wichtigen Baustein für die Integration entlang von Wertschöpfungsketten dar. Innovationen und praxisbezogene Referenzprojekte können wesentlich für die Umsetzung europäischer Lösungen und zur Wahrung einer technologischen Souveränität sein“, so Michael Wiesmüller, Abteilungsleiter für Schlüsseltechnologien für die industrielle Innovation im BMK.

„Gemeinsam mit der Industrie werden wir an Referenzen für den Datenraum forschen. Die Ergebnisse fließen unmittelbar in den neu gegründeten Verein AMIDS ein, der österreichischen Unternehmen eine Plattform für Innovationen an Produkten und Prozessen bietet“, ergänzt Claudia Schickling, Koordinatorin des Vernetzungsprojektes der Pilotfabriken und Leiterin der TU Wien Pilotfabrik Industrie 4.0. „Wir laden alle Unternehmen ein, den Verein AMIDS zu nützen, um die Digitalisierung in ihren Unternehmen voranzutreiben.“

Die Partnerunternehmen der Universitären Pilotfabriken
Die folgenden Unternehmen und Institutionen sind bereits Partner bei den Universitären Pilotfabriken. A1 Digital, AUVA, AVL List, Axtesys, Blue Danube Robotics, Contact Software, Digital Factory Vorarlberg, EIT Manufacturing East, Emco,Engel Austria,
Evva Sicherheitstechnik.

Weiters FH Joanneum Kapfenberg, FH Technikum Wien, GGW Gruber & Co, Haidlmair, Punzenberger Copa-Data, Inmox, Johannes Kepler Uni Linz, Kraken, Motan Holding, Pankl Racing Systems, Plattform Industrie 4.0 Österreich, Resch, Siemens Österreich, Software Österreich, TU Graz, TU Wien, T-Systems Austria und Westcam Datentechnik.

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red/czaak, Economy Ausgabe Webartikel, 27.03.2023

„Soziale Medien bilden nicht immer die Realität ab“

„Soziale Medien bilden nicht immer die Realität ab“© pexels/ali pazani

Saferinternet hat wieder die Social-Media-Favoriten von Österreichs Jugend ermittelt. WhatsApp, YouTube und Instagram bleiben meistgenutzte Plattformen. App BeReal ist neuer Aufsteiger. Gaming Netzwerk Discord verliert.

(red/czaak) Der Jugend-Internet-Monitor ist eine von der Plattform Saferinternet jährlich durchgeführte Erhebung zur Social-Media-Nutzung von Österreichs Jugendlichen. Welche Sozialen Netzwerke stehen bei den jungen ÖsterreicherInnen hoch im Kurs? Welche Netzwerke werden am liebsten von Mädchen genutzt? Welche haben bei Jungs die Nase vorne?

Staatssekretärin unterstreicht Notwendigkeit umfassender Information
Die Erhebung wird vom Jugendstaatssekretariat im Bundeskanzleramt unterstützt und vom Institut für Jugendkulturforschung durchgeführt. 400 Jugendliche aus ganz Österreich im Alter von elf bis 17 Jahren nahmen an dieser repräsentativen Online-Befragung teil. „Die Studie zeigt einmal mehr, dass soziale Medien ein bedeutender Bestandteil im Leben junger Menschen sind“, sagt Claudia Plakolm, Staatssekretärin für die Jugend in der Österreichischen Bundesregierung.

„Es gilt daher auch aufzuzeigen, dass soziale Medien nicht immer die Realität abbilden. Oftmals werden nur die Sonnenseiten des Lebens beleuchtet, aber auch die absichtliche Verbreitung von Falschinformationen nimmt ständig zu. Wir wirken dem entgegen und stellen gemeinsam mit Saferinternet ein umfassendes Service-Paket für Jugendliche, Eltern, Lehrer und Vereine bereit“, erläutert Claudia Plakolm.

WhatsApp und Snapchat und TikTok
An der Spitze der beliebtesten Internetplattformen österreichischer Jugendlicher liegen auch in diesem Jahr WhatsApp (Nutzung insgesamt 96 Prozent, davon 91 Prozent täglich), YouTube (94 und 59) und Instagram (insgesamt 75 und davon 71 Prozent täglich).

Die Foto-Sharing-App Snapchat (insgesamt 69 und davon 76 Prozent täglich) und die Video-App TikTok (68 und davon 80 Prozent täglich) befinden sich praktisch auf demselben Niveau wie im Vorjahr. Snapchat hat jedoch im Jahresvergleich mit plus neun Prozentpunkten den stärksten Zuwachs bei der täglichen Nutzung verzeichnet.

Discord und Pinterest und Telegram
Aus den Top sechs herausgefallen ist die bei GamerInnen beliebte Chat-Plattform Discord mit einer Nutzung von insgesamt 34 Prozent und einem Verlust von 12 Prozent im Jahresvergleich. Die digitale Pinnwand Pinterest (insgesamt 39 Prozent und davon täglich 16 Prozent) hat Discord dieses Jahr überholt.

Der Messenger-Dienst Telegram verzeichnet ein Minus von sieben Prozentpunkten (insgesamt nur 17 Prozent) und ist erstmalig nicht einmal mehr unter den Top 14 vertreten. Das erste Mal vertreten ist hingegen die Instant-Foto-Plattform BeReal, die rasch wächst und inzwischen von 18 Prozent der befragten Jugendlichen genutzt wird, davon bereits von 71 Prozent täglich.

Große geschlechterspezifische Unterschiede bei der Social-Media-Nutzung
Der aktuelle Jugend-Internet-Monitor 2023 zeigt auch auf, dass es weiterhin in vielen Bereichen große Nutzungsunterschiede zwischen den Geschlechtern gibt. Pinterest ist weiterhin bei der weiblichen Zielgruppe (58 Prozent) deutlich beliebter als bei männlichen Jugendlichen (21 Prozent).

Im Gegensatz dazu werden die aus dem Gaming-Bereich stammenden Plattformen Twitch (Mädchen: 13, Jungs: 38 Prozent) und Discord (Mädchen: 14, Jungs: 54) von wesentlich mehr männlichen Jugendlichen genutzt. Auch das Bild-Forum Reddit (Mädchen: 9, Jungs: 30) ist vor allem bei männlichen Jugendlichen beliebt. Ausnahme bleibt dabei weiterhin die Spieleplattform Roblox, die gleich häufig genutzt wird (jeweils 21 Prozent).

Musik- und Videostreaming mit Netflix weiterhin auf dem ersten Platz
Bereits zum dritten Mal wurde im Rahmen des Jugend-Internet-Monitors ebenfalls erhoben, welche und wie häufig Musik- und Videostreaming-Plattformen von Österreichs Jugendlichen genutzt werden. 75 Prozent der Jugendlichen nutzen Netflix, davon 38 Prozent täglich. Mit deutlichem Abstand folgen Amazon Prime Video (58, davon 19 Prozent täglich), Spotify (68 und 64), Sky (17 und 26), Apple Music (12 und 57)

Es folgen Soundcloud (10 und 27) und Dazn (11 Prozent gesamt und davon 29 Prozent täglich). Mehrfachnennungen waren möglich. Bei den Streaming-Diensten Netflix (Mädchen 80 und Jungs 70 Prozent) und Disney+ (Mädchen 41 und Jungs 33 Prozent) zeigte sich im Rahmen der Erhebung, dass diese von deutlich mehr weiblichen als männlichen Jugendlichen genutzt werden.

Der Jugend-Internet-Monitor und Saferinternet
Der Jugend-Internet-Monitor ist eine jährlich durchgeführte repräsentative Studie im Auftrag von Saferinternet und erhebt, wie und welche Sozialen Netzwerke und Online-Plattformen von Jugendlichen (11–17 Jahre) in Österreich genutzt werden und welche Veränderungen es in der Mediennutzung in dieser Bevölkerungsgruppe gibt.

Detailinformationen zur aktuellen Studie und Erhebungsdaten zu weiteren Online- und Social-Media-Plattformen wie Facebook, Reddit & Co. finden sich unter www.jugendinternetmonitor.at (siehe auch Link). Unter www.saferinternet.at gibt es dann umfassende Angebote, Informationen und Tipps zur sicheren und verantwortungsvollen Internetnutzung. Die umfassenden Serviceportale werden von Bundeskanzleramt, BM Finanzen, BM Bildung, der EU und weiteren österreichischen Institutionen unterstützt.

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red/czaak, Economy Ausgabe Webartikel, 27.03.2023

Die Annäherung an die Normalität

Die Annäherung an die Normalität© pexels/polina zimmerman

Zahl der Firmeninsolvenzen befindet sich wieder auf Vorkrisenniveau aus dem Jahr 2019. Gegenüber 2022 Steigerung um 22 Prozent. EU erörtert Harmonisierung des Insolvenzrechts zur Stärkung der Gläubiger.

(red/cc) Laut aktueller Hochrechnung des Kreditschutzverbandes KSV 1870 sind im ersten Quartal des heurigen Jahres 1.279 heimische Unternehmen von einer Insolvenz betroffen. Das entspricht einem Plus von 22 Prozent gegenüber 2022 und einem Plus von einem/1 Prozent gegenüber dem Vorcoronajahr 2019. Den größten Zuwachs verzeichnet Wien mit plus 40 Prozent, die größte Abnahme Vorarlberg mit minus 13 Prozent.

Die bislang größte Firmenpleite betrifft die Pharmazeutische Fabrik Montavit mit Passiva von 45 Mio. Euro. Insgesamt haben sich die vorläufigen Passiva um 2,5 Prozent auf 286 Mio. Euro erhöht. Die Zahl der betroffenen Mitarbeiter ist auf 4.200 Personen (+ 45 Prozent) und jene der betroffenen Gläubiger auf 7.600 Geschädigte (+ 43 Prozent) angewachsen. Die Experten vom KSV1870 rechnen bis Jahresende mit bis zu 5.500 Firmenpleiten.

Fristen und Umstände bis zum Insolvenzantrag
„Die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen des Vorjahres haben sich zu Jahresbeginn fortgesetzt, weshalb der Trend vergangener Monate anhält. Es war daher nur eine Frage der Zeit, bis das Vorkrisenniveau erreicht wird“, erklärt Karl-Heinz Götze, Leiter KSV1870 Insolvenz. Neben dem deutlichen Zuwachs (+ 35,5 Prozent) bei den Eröffnungen fällt auf, dass auch die Zahl der mangels Kostendeckung nichteröffneten Verfahren (+ 5 Prozent) gestiegen ist.

„Nachdem zu lange mit einem Insolvenzantrag gewartet wurde, müssen diese Unternehmen liquidiert werden. Für die Mitarbeiter bedeutet das den Verlust ihrer Jobs und die Gläubiger sehen keinen Cent“, so Götze. Aus Sicht des KSV1870 wäre es eine Option, zukünftig über die Eröffnung von aktuell nichteröffneten Fällen nachzudenken. Damit könnten verwertbare Assets gefunden werden, die zugunsten der Gläubiger ausgelegt werden könnten.

Bauwirtschaft, Handel, Tourismus und Gastronomie als Treiber
Wie im Vorjahr sind auch im ersten Quartal 2023 die Bauwirtschaft (274 Fälle) sowie Handel, inklusive Instandhaltung und Reparatur von Kraftfahrzeugen (217) und Tourismus/Gastronomie (181) jene Bereiche, in denen sich die meisten Insolvenzen ereignet haben. „Hohe Kosten und fehlendes Personal bilden jenen gefährlichen Mix, der für viele Betriebe über einen längeren Zeitraum nicht zu stemmen ist“, so Götze.

Dieser Schritt erfolgt häufig jedoch zu spät, auch bei den Nichteröffnungen mangels verwertbarer Masse ist der Handel (69 Fälle), die Bauwirtschaft (68) und der Bereich Tourismus/Gastronomie (59), neben dem Gesundheits- und Sozialwesen (89 Fälle), die Branche mit den meisten Fälle.

Richtlinie zur Harmonisierung des Insolvenzrechts
Die Europäische Union möchte den Weg zur Harmonisierung bestimmter Aspekte des Insolvenzrechtes ebnen und veröffentlichte dazu letzten Dezember einen Vorschlag. Mit dieser Richtlinie (RL) zu präventiven Restrukturierungsverfahren sollen die Mitgliedsstaaten nationales Recht schaffen, wo das materiellrechtliche, vorinsolvenzrechtliche Verfahren europaweit harmonisiert wird. Das Ziel lautet: Durch die angestrebten Verfahrensänderungen soll es gelingen, Geldrückflüsse für Gläubiger und Anleger zu erhöhen.

Die angedachte Harmonisierung hätte auch für das von Klein- und Mittelbetrieben geprägte Österreich bzw. dessen Insolvenzsystem weitreichende Folgen. Im Vorjahr wären etwa 92 Prozent (!) aller 4.775 Firmenpleiten Kleinstunternehmen betroffen gewesen. Diese etwaige Harmonisierung würde demnach das gesamte heimische Insolvenzsystem nicht nur auf den Kopf stellen, sondern zu einer massiven Verschlechterung führen, so der KSV1870.

KSV1870 sieht EU-Richtlinie für Harmonisierung äußerst kritisch
Das Ziel, Liquidationsverfahren von Kleinstunternehmen zu verbessern, kann aus unserer Sicht mithilfe dieser Richtlinie (Effizienzsteigerung von Insolvenzverfahren; Verkürzung der Verfahrensdauer; Kostensenkung der Abwicklung) nicht erreicht werden“, so der KSV1870 in einer Aussendung.

Und: „Der KSV1870 steht daher einer Harmonisierung des Insolvenzrechts innerhalb der EU auf Basis dieser Richtlinie äußerst kritisch gegenüber.“ Eine entsprechende Stellungnahme wurde sowohl an die zuständige EU-Kommission wie auch an die Österreichische Insolvenzrechts-Reformkommission übermittelt.

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red/cc, Economy Ausgabe Webartikel, 27.03.2023

Die Gletscher werden instabil

Die Gletscher werden instabil© pexels/gianluca grisenti

Ein gemeinsames Projekt von Akademie der Wissenschaften mit den Unis Innsbruck, Heidelberg und Zürich zeigt die zunehmende Instabilität von Gletscherformationen am Beispiel des Tiroler Öztals.

(red/mich) ForscherInnen der Österreichischen Akademie der Wissenschaften (OeAW) und der Universitäten Innsbruck, Heidelberg und Zürich zeigen mittels Kombination von historischen Daten mit Luftaufnahmen, Laserscans und neuen Messungen, dass der Blockgletscher im Äußeren Hochebenkar im österreichischen Ötztal im unteren Bereich durch wärmere Verhältnisse instabil wird.

Die genaue Beobachtung dieser Blockgletscher erlaubt ein besseres Verständnis der komplexen Fließdynamik und gibt Hinweise, wie sich klimatische Veränderungen auf die Bewegung der Blockgletscher auswirken. Die Methoden könnten künftig helfen, Gefahren, die durch auftauenden Permafrost entstehen, besser abzuschätzen. Für Laien sieht der Blockgletscher im Hochebenkar wie eine gewöhnliche Schutthalde aus, in Wahrheit ist er aber weitaus interessanter und informativer.

Geschichte des Blockgletschers von 1950 bis heute
“Blockgletscher sind Permafrostphänomene, Gemische aus Steinblöcken, Schutt und Eis, die stetig Richtung Tal kriechen. Wenn ein Blockgletscher nicht mehr gleichmäßig fließt, sondern in manchen Bereichen viel schneller wird und sich Risse bilden, spricht man von einer Destabilisierung“, erklärt Lea Hartl vom Institut für Interdisziplinäre Gebirgsforschung der ÖAW. „Das Material verhält sich dann ähnlich wie bei einer Hangrutschung“, so Hartl. Eine solche Destabilisierung zeigt sich aktuell im Hochebenkar im unteren Bereich des Blockgletschers.

“In den letzten Jahren hat sich die Fließgeschwindigkeit stark erhöht und das vermehrte Auftreten von Spalten und Rissen an der Oberfläche zeigt, dass sich auch das Fließverhalten ändert. Der Klimawandel spielt hier sicher eine Rolle, aber wir haben durch die Analyse historischer Daten gesehen, dass es zwischen Anfang der 1950er-Jahre und Mitte der 1970er schon einmal eine Destabilisierung gegeben haben muss”, sagt Hartl.

Gefahr durch Steinschlag für Infrastruktur
Durch die Analyse von historischen Aufzeichnungen zur Bewegung des Blockgletschers und einzelner größerer Steinblöcke in Kombination mit Luftaufnahmen und von Drohnen durchgeführten Laserscans, konnten die Forscher die Geschichte des Blockgletschers von 1950 bis heute fast lückenlos analysieren und detaillierte Modelle erstellen.

“Wir sehen, dass solche Destabilisierungen für Blockgletscher zyklische Ereignisse sein können und wissen damit auch, dass sich instabile Bereiche wieder stabilisieren können, ohne dass der gesamte Blockgletscher in Mitleidenschaft gezogen wird. Aber wenn es zu warm wird und der Permafrost im Blockgletscher taut, bleiben am Ende nur Geröllhaufen”, sagt Hartl.

Fortsetzung der Forschungen für besseres Verständnis
Im Hochebenkar ist eine Erholung derzeit nicht in Sicht. Der untere Bereich des Blockgletschers bewegt sich mit bis zu 30 Metern pro Jahr auf eine nahe gelegene Straße zu, die zur Versorgung einer Schutzhütte dient. Durch die schnelle Bewegung des Blockgletschers kommt es häufiger zu Steinschlag, der die Straße gefährdet. Durch moderne Werkzeuge wie GPS, Drohnen und hochauflösende Luftaufnahmen lässt sich die äußere Entwicklung von Rissen und Spalten im Geschiebe exakt erfassen, im Inneren ist das Verhalten aber noch wenig erforscht.

“Wir vermuten, dass flüssiges Wasser für die Destabilisierung eine wichtige Rolle spielt. Das Wasser dient als Gleitmittel und der Blockgletscher rutscht bergab. Je weiter der Blockgletscher nach unten fließt, desto wärmer wird die Umgebung und der Prozess beschleunigt sich. Diese Fließdynamik ist aber noch kaum erforscht“, erläutert Hartl. „Wenn wir die bestehenden Beobachtungen weiterführen und mit neuen Methoden ergänzen, haben wir gute Chancen, die Bewegung der Blockgletscher und die potenziellen Gefahren besser zu verstehen”, resümiert Lea Hartl vom Institut für Interdisziplinäre Gebirgsforschung der Österreichischen Akademie der Wissenschaften (ÖAW).

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red/mich, Economy Ausgabe Webartikel, 24.03.2023

Treffsichere und nicht treffsichere Förderungen

Treffsichere und nicht treffsichere Förderungen© pexels/kampus productions

Unternehmens-Energiekostenzuschuss II bringt hohe Belastungen für Bundesbudget und birgt Verbesserungspotential im Design der Maßnahmen, so der Fiskalrat in einer aktuellen Analyse.

(red/cc) Der Fiskalrat errechnet für den Ende Dezember 2022 vorgestellten Energiekostenzuschuss II für Unternehmen (EKZ II) budgetäre Kosten im Umfang von sieben bis acht Milliarden Euro. Das ergibt eine deutlich höhere budgetäre Belastung im Vergleich zu den vom Finanzministerium erwarteten Kosten in Höhe von 5,7 Milliarden Euro. Aktuelle Preisentwicklungen auf den Energiemärkten besitzen nur einen geringen Einfluss auf die zu erwartende Budgetbelastung.
Auch der Effekt unterschiedlicher Einkaufsstrategien der Energieversorger auf die geschätzte budgetäre Belastung ist gering. Der erwartete Förderumfang des EKZ II ist weitgehend ident mit der Wirkung der deutschen Energiepreisbremsen. Damit kann die relative Wettbewerbsfähigkeit der österreichischen Unternehmen, im Speziellen gegenüber deutschen Unternehmen, sichergestellt werden.

Unterstützung in außergewöhnlichen Krisensituationen
Der EKZ II beinhaltet 5 Förderstufen, die zum Teil von unternehmensspezifischen Kennzahlen abhängen. Für Unternehmen mit Förderungen aus der Stufe 1 übernimmt der Staat für 60Prozent der Energiekosten vollständig das unternehmerische Risiko von Preiserhöhungen. Dies geht über das Ziel einer Unterstützung von Unternehmen in außergewöhnlichen, extern hervorgerufenen Krisensituationen hinaus.

Die vorgesehene Förderung ab dem ersten Cent der Preiserhöhung im Jahr 2023 gegenüber 2021 führt bei Förderungen der Stufe 1 weiters zu einer möglichen Unterstützung mittelfristig nicht überlebensfähiger Unternehmen, deren Fortbestand nicht durch Förderungen ermöglicht werden sollte. Förderungen aus den Stufen 1 und 2 werden unabhängig von energiekostengetriebenen Verlusten und der Energieintensität der Unternehmen vergeben. Diese Förderungen stehen folglich allen förderbaren Unternehmen mit Sitz in Österreich zur Verfügung und seien somit nicht treffsicher, so die Experten vom Fiskalrat.

Das Kriterium der Energieintensität
Bei Förderungen aus der Stufe 5 entfällt das Kriterium der Energieintensität ebenfalls. Eine Verknüpfung aller Förderungen mit unternehmensspezifischen Kennzahlen und Energieverbräuchen sollte eine Mindestvoraussetzung für alle Stufen darstellen und könnte die hohen budgetären Kosten der Maßnahme senken.

Bei der anstehenden Formulierung der Richtlinien könnten etwa durch die Reduktion der förderbaren Verbrauchsmengen die Anreize von Unternehmen für Energieeinsparungen erhöht bzw. erhalten und der nötige Transformationsprozess im Energieeinsatz der Unternehmen beschleunigt werden, so der Fiskalrat.

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red/cc, Economy Ausgabe Webartikel, 24.03.2023
Unabhängiges Magazin für Wirtschaft und Bildung 27.07.2024
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Neues Zentrum für Kreativwirtschaft und digitale Medien

Neues Zentrum für Kreativwirtschaft und digitale Medien© pexels/pixabay

Fachhochschule St. Pölten startet Open Innovation Hub „Creative Industries and Digital Media”. Regionale Innovation, Wachstum und unternehmerische Kreativität plus internationale Vernetzung im Fokus.

(red/mich/cc) Die FH St. Pölten hat den Open Innovation Hub “Creative Industries and Digital Media” gestartet. Das Projekt wird von der EIT HEI Initiative gefördert und im Rahmen des sogenannten E.I.N.S. Projektes aufgebaut. Als neues Innovationszentrum an der FH versteht sich der Hub als Katalysator für Kreativität, Innovation und Wachstum in den Bereichen Kreativwirtschaft und digitale Medien.

Das inhaltliche Angebot reicht von unternehmerischer Ausbildung bis zur Unterstützung von regionalen Start-Ups und Unternehmerinnen. Die Gründung von Unternehmen fördern und unterstützen soll auch direkt Projekte von Studierenden und Forschern der FH St. Pölten. Ein Schwerpunkt sind dabei auch vielfältige regionale wie europäische Netzwerkaktivitäten.

Lebendiges Ökosystem für Innovationen in St. Pölten
“Wir bieten Kooperationspartnern Zugang zu hochmodernen Einrichtungen an unserer FH, Workshops oder Hackathons. Wir verbinden mit Mentoren, bieten Vernetzungsmöglichkeiten und Ressourcen zur Entwicklung neuer Produkte, Dienstleistungen und Geschäftsmodellen“, sagt Malgorzata Zofia Goraczek, die den Hub an der FH St. Pölten koordiniert.
„Die erfolgreichsten digitalen Innovationen haben sich in den vergangenen Jahren vielfach abseits traditioneller Forschungzentren entwickelt. Es ist ein rasanter Wandel von Ökosystemen für digitale Innovationen zu beobachten, wo sich kreative Umgebungen und kollaborative Methoden sowie beschleunigte zyklische Entwicklungsprozesse etablieren“, sagt Hannes Raffaseder, Geschäftsführer der FH-St. Pölten.

Regionaler Hub auf europäischer Ebene
Der neue Hub entstand im Rahmen des Projektes E.I.N.S. - E³UDRES² Entrepreneurship and Innovation Network for Smart and Sustainable European Regions, gefördert von der EIT HEI Initiative, die Hochschulen beim Aufbau und der Umsetzung von Kapazitäten im Bereich Innovation und Unternehmertum unterstützt.

Dieses Netzwerk hat die von der FH St. Pölten koordinierte European University E³UDRES² gemeinsam mit dem University Industry Interaction Network (UIIN) ins Leben gerufen. Sieben Hochschulen und außeruniversitäre Forschungseinrichtungen aus E³UDRES² haben sich zusammengeschlossen, um eben Entrepreneurship und Innovationen in ihren Regionen voranzutreiben. Das Projekt wird von der Europäische Kommission im Rahmen der EIT HEI Initiative finanziert.

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red/mich/cc, Economy Ausgabe Webartikel, 21.03.2023

Die Suche dauert drei bis vier Monate

Die Suche dauert drei bis vier Monate© pexels/fancis seura

Deutsche Unternehmen suchen im Schnitt drei bis vier Monate nach Fachkräften. Entsprechend formulierte Stellenanzeigen und gezielte Ansprachen und betriebliche Diversität als Werkzeuge für erfolgreiche Mitarbeiteransprache.

(red/cc) Deutsche Unternehmen suchen durchschnittlich drei bis vier Monate nach Fachkräften. So lange benötigen 38 Prozent der befragten Personalleiter von der Ausschreibung bis zur Unterschrift. 25 Prozent konnten eine offene Stelle innerhalb von ein bis zwei Monaten mit einer Fachkraft besetzen. Aus mittelgroßen Unternehmen meldeten das 37 Prozent. Und 17 Prozent kleine Unternehmen sind in den ersten vier Wochen erfolgreich.

Gezielte Ansprache bestimmter Gruppen von BewerberInnen
Das sind die zentralen Ergebnisse einer ifo Umfrage in Zusammenarbeit mit der Jobplattform Indeed und der Bewertungsseite Glassdoor. „Deutlich verkürzen können Unternehmen die Zeit, wenn sie sich als Arbeitgeber positionieren, der auf Vielfalt in der Belegschaft achtet“, sagt Julia Freuding vom ifo-Institut.

Um vielfältigere Kandidaten anzusprechen, setzen Unternehmen vor allem auf entsprechend formulierte Stellenanzeigen (65 Prozent). Dazu gehört auch die gezielte Ansprache bestimmter Gruppen von BewerberInnen (31). Unternehmen, die angeben bei der Neueinstellung auf Vielfalt zu achten, besetzen dabei ihre Stellen deutlich schneller: 48 Prozent innerhalb von zwei Monaten, davon 18 Prozent innerhalb von vier Wochen.

Kein festes Ziel für eine bestimmte Geschlechter- oder Frauenquote
Von den Unternehmen, die bei der Besetzung von freien Stellen nicht auf Vielfalt achten, besetzen nur 32 Prozent ihre Stellen innerhalb von zwei Monaten. „Vielfalt bei der Stellenbesetzung dient den Unternehmen immer häufiger als Mittel gegen den Fachkräftemangel“, sagt Freuding. Die Belegschaft ist bei der Mehrheit der befragten Betriebe zuletzt vielfältiger geworden und die Unternehmen haben damit überwiegend gute Erfahrungen gemacht.

Die menschliche Bereicherung und eine schnellere Stellenbesetzung stechen als positive Aspekte hervor und das ist vor allem in Zeiten des Arbeitskräftemangels von zentraler Bedeutung. Ein festes Ziel für eine bestimmte Geschlechter- oder Frauenquote haben sich aber die wenigsten Unternehmen gesetzt. Für die Umfrage wurden 554 Personalverantwortliche aus Gewerbe, Handel und Dienstleistungen befragt.

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red/cc, Economy Ausgabe Webartikel, 21.03.2023

Exzellente Forschung für die Energiewende

Exzellente Forschung für die Energiewende© pexels/ali madad sakhirani

Der grundlagenorientierte Wissenschaftsfonds FWF fördert einen von der TU Wien geleiteten Exzellenz-Cluster zur Erforschung von Materialien zur Energiewende. Die TU Wien ist zudem noch an zwei weiteren Clustern beteiligt.

(red/mich) Aktuell wurde gerade die mit Abstand höchstdotierte Forschungsförderung Österreichs vergeben. Der vom Österreichischen Wissenschaftsfonds FWF geförderte „Clusters of Excellence“ soll wissenschaftliche Großprojekte auf internationalem Spitzenniveau ermöglichen. Mindestens drei Forschungseinrichtungen müssen hier beteiligt sein.

Fünf Jahre Laufzeit mit Gesamtkosten von rund 35 Millionen Euro
Einer dieser „Clusters of Excellence“ wird von Günter Rupprechter an der TU Wien geleitet. Bei diesem Großprojekt sind mehrere Forschungsgruppen der TU Wien beteiligt und inhaltlich geht es um die Entwicklung neuer Materialien für eine klimafreundliche Energiewende. Die Laufzeit beträgt zunächst 5 Jahre, die Gesamtkosten des Projektes betragen in diesem Zeitraum rund 35 Millionen Euro, rund 20 Millionen Euro werden an Fördermitteln fließen.

Die TU Wien trägt Angaben zufolge 15 Millionen Euro (Anm. 40 Prozent Eigenmitteln). Mit der Beteiligung an zwei weiteren Exzellenz-Clustern ist sie nun an allen drei naturwissenschaftlichen Clusterprojekten vom FWF dabei. Die restlichen zwei sind im sozial-geisteswissenschaftlichen Bereich angesiedelt. „Die hochdotierte Förderung ermöglich uns Forschung auf Weltniveau in zukunftsträchtigen Bereichen, wir freuen uns sehr“, sagt Johannes Fröhlich, Vizerektor für Forschung und Innovation an der TU Wien.

Materialien für die Energiewende
Es gibt viele vielversprechende Ideen, CO2-Emissionen in Zukunft zu vermeiden und dazu gehört etwa die Speicherung von Alternativenergie, indem man Wasser in Wasserstoff und Sauerstoff aufspaltet. CO2 kann auch in andere Substanzen umgewandelt werden, beispielsweise in Methan oder in E-Fuels – und die können wiederum in bestimmten industriellen Anwendungsbereichen eine interessante Option sein.

Um solche Materialien zu entwickeln, braucht es exaktes Verständnis, was auf atomarer Ebene an der Oberfläche oder an den Kontaktstellen geschieht – und welche Materialien den größten Erfolg versprechen bzw. wie diese weiter verbessert werden können. Ein Weg dafür ist die Kombination von unterschiedlichen Forschungsmethoden.

Quanten und Mikroben
Das Forschungsprojekt „Materials for Energy Conversion and Storage (MECS)“ vereint entsprechend Forschungsgruppen aus Physik und Chemie. Beteiligt sind neben der TU Wien auch die Unis Wien und Innsbruck sowie das IST Austria in Klosterneuburg. Ein weiterer Cluster of Excellence mit Beteiligung der TU Wien trägt den Titel „Quantum Science Austria“.

Hier geht es um Quantentechnologien, die weitreichende technologische Innovationen auslösen können. Auch beim Cluster „Microbiomes Drive Planetary Health“ spielt die TU Wien eine Rolle – dort soll das Verständnis und wechselseitiges Zusammenspiel von Mikroorganismen vertieft werden. Im Board of Directors dieses Großprojekts vertritt Bernhard Lendl vom Institut für Chemische Technologien und Analytik die TU Wien.

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red/mich, Economy Ausgabe Webartikel, 21.03.2023

Unternehmen und das Thema Digitalisierung

Unternehmen und das Thema Digitalisierung© pexels/olia denilevich

Kluft zwischen großen und kleinen Betrieben beim Einsatz digitaler Innovation nimmt zu, so eine Analyse des Beraters EY. Fehlendes Personal, Wertschöpfung und Budget als größte Herausforderung.

(red/czaak) Der digitale Wandel war bei Österreichischen Unternehmen schon vor Corona auf dem Vormarsch und die Pandemie hatte die digitale Transformation in Österreichs Unternehmen noch verstärkt. Nun ist die Bedeutung technologischer Innovation für das Geschäftsmodell wieder zurückgegangen. 67 Prozent der Betriebe weisen ihr eine mittelgroße oder sehr große Bedeutung zu – vor einem Jahr lag dieser Anteil bei 80 Prozent. Das sind Ergebnisse einer EY-Studie, für die über 600 mittelständische Unternehmen in Österreich befragt wurden.

Mehr als ein Fünftel (27 Prozent, Vorjahr: 29) bewertet die Rolle der Digitalisierung aber anhaltend als groß. Gleichzeitig ist der Anteil der Unternehmen, für die digitale Konzepte kaum eine oder gar keine Rolle spielen, seit dem Vorjahr von 20 auf 33 Prozent angestiegen, der höchste Wert seit 2018. In der Finanzdienstleistung (43 Prozent), gefolgt von Gesundheit/Life Science (39) sowie Soziales, Wissenschaft, Bildung und Kultur (36) werden digitale Technologien besonders häufig eingesetzt, Schlusslicht sind Immobilienwirtschaft und Baugewerbe mit 17 Prozent.

Cloud und Data Analytics und Automatisierung und KI und CRM
„In den letzten Jahren ist die Bedeutung digitaler Technologien für heimische Unternehmen konstant gewachsen. Insbesondere war in den Vorjahren aufgrund der Corona-Pandemie ein starker Digitalisierungsdrang bei heimischen Unternehmen zu beobachten, der nun vor allem bei kleineren Unternehmen spürbar zurückgeht“, so Gunther Reimoser von EY Österreich.

Bezogen auf Anwendungen will jedes vierte österreichische Unternehmen in den kommenden zwei Jahren in Cloud Computing und Data Analytics investieren. Ein Fünftel möchte Automatisierung einsetzen, jeder siebente Betrieb Künstliche Intelligenz (KI). Ein weiterer Fokus betrifft noch das Thema digitale Kundenbeziehungen. „Möchte man weiterhin mit der digitalen Transformation Schritt halten, so braucht es Investitionen in Cloud Computing und die damit verbundenen Technologien“, ergänzt Christoph Mayer von EY Österreich.

Die östlichen Bundesländer führen
Im Bundesländer-Ranking punkten Unternehmen mit Sitz in Wien. 80 Prozent der Betriebe geben an, dass die Digitalisierung bereits jetzt eine sehr große oder große Rolle für das eigene Geschäftsmodell spielt. Dahinter folgen Betriebe in Niederösterreich (73 Prozent sehr wichtig oder wichtig) und Vorarlberg (65 Prozent). Für Betriebe in Kärnten haben digitale Technologien die geringste Bedeutung, sie reihen sich am Ende des Rankings ein.

Beim Thema Rahmenbedingungen sieht nur jedes zweite Unternehmen ein positives Umfeld, deutlich weniger als vor einem Jahr mit einem Anteil von 63 Prozent. Runtergebrochen auf die Standortbedingungen in den Bundesländern sind Unternehmen in Wien am zufriedensten (23 Prozent), gefolgt vom Burgenland (19). Am unzufriedensten sind Unternehmen in Tirol (9) und Kärnten (10 Prozent). Das inkludiert sowohl Abläufe und Produktion als auch Geschäftsmodelle, so die Studie von EY.

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red/czaak, Economy Ausgabe Webartikel, 21.03.2023

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