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02. Mai 2024

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Zielsetzung: weltweit führend

Zielsetzung: weltweit führend© BMWFW

Mit einer neuen Strategie sollen die Life Sciences in Österreich gestärkt werden.

Staatssekretär Harald Mahrer hat aktuell die Zukunftsstrategie Life Sciences und Pharmastandort Österreich präsentiert: „Ziel der Strategie ist es, Österreich zu einem weltweit führenden Life Sciences- und Pharmastandort auszubauen. Die Maßnahmen sollen Life Sciences als Schwerpunkt in Österreich verankern.“
Österreich hat laut Mahrer schon früh Erfolge erzielen können. Von der Entwicklung magensaftresistenten Penicilins über einen Impfstoff gegen Frühsommerenzephalitis bis hin zu kortisonfreien Medikamenten für die Behandlung von Hauterkrankungen und moderner Krebstherapie. Heute werden in der Start-up-Szene Medikamente gegen Alzheimer, personalisierte Krebstherapien und moderne Impfstoffe gegen Grippe uvm entwickelt.

Ausbau
Mit der Umsetzung der Strategie wird der Ausbau eines Unternehmenssektors vorangetrieben, der einen beachtlichen ökonomischen Einfluss ausübt. „Die Biotechnologie-, Pharma- und Medizintechnologie-Unternehmen verzeichnen ein deutliches Umsatzwachstum und generieren schon heute 2,8 Prozent der österreichischen Bruttowertschöpfung“, so Mahrer.
Der akademische Life Sciences-Sektor überzeugt mit 59.000 Studierenden, jährlich 8.000 Studienabschlüssen, über 8.700 wissenschaftlichen Publikationen und im Schnitt 215 Patentanmeldungen. Der Life Sciences-Unternehmenssektor umfasst über 800 Unternehmen mit mehr als 52.000 Beschäftigten und 19,1 Milliarden Euro Umsatz.
50 Prozent der Weltproduktion von Biosimilars (Arzneimittel, die biologische Moleküle als Wirkstoffe enthalten) wurden 2015 in Österreich hergestellt. Auch Prozessentwicklungen von Weltformat wie die Wirkstoffproduktion mit dem Hefepilz Pichia Pastoris kommen aus Österreich und wegen der Blutspendefreudigkeit der österreichischen Bevölkerung ist Österreich ein bedeutender Standort für die Gewinnung von Blutersatzmedikamenten aus menschlichem Blut.

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red/stem/czaa, Economy Ausgabe Webartikel, 12.12.2016

Neu erfinden

Neu erfinden© piqs.ed/alfiheik

Die digitalen Technologien verändern vor allem Kundenbeziehungen. Und sie zwingen die Unternehmen zu teils drastischen Kurswechseln.

Ob Onlinebezahlung, digitale Kundenbetreuung oder automatisierte Produktion – der Einfluss der digitalen Revolution auf den Mittelstand steigt ungebremst und zwingt immer mehr Betriebe dazu, sich neu zu erfinden. Fast jedes zweite bereitet schon jetzt eine Anpassung des Geschäftsmodells innerhalb der nächsten fünf Jahre vor, fast jeder zehnte möchte dieses sogar deutlich verändern. Insgesamt gehen drei Viertel der Mittelstandsunternehmen in Österreich davon aus, dass die Bedeutung digitaler Technologien für ihr Unternehmen in den nächsten fünf Jahren steigen wird, jeder Dritte rechnet sogar mit einer deutlichen Steigerung.
Am stärksten zeigt sich der Einfluss digitaler Technologien auf die Kundenbeziehungen. 73 Prozent jener Unternehmen, für die digitale Technologien eine Rolle spielen, interagieren mit ihren Kunden wenigstens teilweise auf digitalem Weg. 68 Prozent beobachten eine starke Nutzung von mobilen Endgeräten, für 49 Prozent manifestiert sich die Bedeutung digitaler Technologien vor allem in Online-Produktverkauf und Online-Bezahlung.

Große voran
Bei den kleineren Mittelständlern könnte das Potenzial der Digitalisierung noch stärker genutzt werden. Hier spielen digitale Technologien bei 53 Prozent der Betriebe eine zumindest mittelgroße Rolle. In der Umsatzklasse zwischen 30 und 100 Millionen Euro liegt der Anteil bereits bei 55 Prozent und in der Umsatzklasse über 100 Millionen Euro sogar bei 63 Prozent.
„Sich für die Zukunft strategisch aufzustellen, darf keine Frage der Größe sein“, warnt Martin Unger, EY Österreich. „Digitale Technologien werden künftig noch mehr integraler Bestandteil von Unternehmensstrategien sein.“ Dieser Bericht ist der letzte Teil mit den Ergebnissen einer Studie der Prüfungs- und Beratungsorganisation EY, für die 900 mittelständische Unternehmen befragt wurden.

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red/stem, Economy Ausgabe Webartikel, 12.12.2016

„Unverzichtbar für eine plurale Demokratie!“

„Unverzichtbar für eine plurale Demokratie!“© economy

(Wien; Video/Text) Di Fabio analysiert trefflich, Thurnher ist gallischer Miraculix, Nowak redet Blödsinn und Pfabigan vermisst verlegerische Innovation, so die Positionen bei dokumentationswürdiger VÖZ-Diskussion zum aktuellen medialen Public-Value-Bericht.

(Ein Kommentar von Christian Czaak) Zur informativen Unterhaltung eines thematisch versierten Publikums mittels einer angriffigen Diskussion mit kleinfeinen Gemeinheiten ohne Verletzungen braucht es überzeugendes Wissen, geistiges Niveau und persönlichen Respekt.
Das gilt für Armin Thurnher, Chefredakteur der Wochenzeitung „Falter“ und für Rainer Nowak, Chefredakteur der Tageszeitung „Die Presse“. Aus subjektiv-kritischer Lesersicht aktuell die zwei besten Printprodukte in Österreich mit entsprechendem persönlichen Nutzen durch inhaltliche Vielfalt, differenzierte Erörterung breiter Themen, Recherche und weitgehend sauberer Trennung zwischen Information und Meinung, alles auf Grundlage der jeweiligen Blattlinie und Mediengattung.
Und das gilt auch für Alfred Pfabigan, Rechtswissenschafter und politischer Philosoph wie auch für Udo di Fabio, deutscher Verfassungsrechtler und Europarechtsexperte. Beide zeichnet fundiertes Wissen und Analysefähigkeit aus und beide können ihre Expertise verständlich greifbar und nachhaltig übermitteln. Diese Männer diskutierten den journalistischen Wandel in digitalen Zeiten bei der Public-Value-Veranstaltung des Österreichischen Zeitungsherausgeberverbandes (VÖZ) in Wien (siehe economy-Bericht „4 von meinen 400 Studenten lesen eine Zeitung“).

Die vierte Gewalt im Staate
Die Eröffnung der Veranstaltung selbst passiert mit einer nachgelesenen und gefühlt eine Stunde lang dauernden Einleitung des VÖZ-Präsidenten Thomas Kralinger mit der zentralen Botschaft: „Die österreichische Presselandschaft versorgt unsere Demokratie mit Frischluft ... und erzeugt damit Public Value.“ Mit der Frage „ob die Rolle der Medien als vierte Gewalt im Staat in Auflösung sei“ eröffnet Moderatorin Julia Schnizlein-Riedler („News“) die Diskussion und Alfred Pfabigan antwortet: „Nein, weil Facebook ja auch ein Medium ist, noch in der Pubertät, aber die Presse ist genauso zivilisiert worden.“

Alt gegen jung, analog gegen digital, Leser gegen Werbung, Gewohnheit gegen Innovation
Die weitere Diskussion spiegelt primär die unterschiedlichen Philosophien von Thurnher und Nowak wieder. Analog gegen digital, alt gegen jung, Leser gegen Werbung, Gewohnheit gegen Innovation, unternehmerische Individualität gegen (globalen) Konzernimperialismus. Als älterer Printfanatiker und jüngerer Online-Adept, der von 1989 an als Verlagsmanager die Gründungsphase der damaligen Qualitätszeitung „Der Standard“ und dann dazu den „Online-Standard“ kommerziell zu gestalten hatte und seit 1999 mit dem eigenen Medium Gründung und Transformation von Online zu Print und dann wieder retour nur zu Online umsetzen musste, gibt es Sympathie und Zustimmung für die Positionen von Thurnher wie von Nowak - und ein großes Fragezeichen zu den von Pfabigan avisierten Zivilisierungschancen von Facebook & Co..

Die Sehnsucht der laufradgetriebenen Gesellschaft
Die qualitative Nische wird immer einen Markt finden und, so es keine hausgemachten Management-Fehler ala Styria und Wirtschaftsblatt oder aktuell Kleine Zeitung-Online und Kurier (redaktionell) gibt, auch kaufmännisch funktionieren. Einen entsprechenden (persönlichen) Nutzen für User/Leser vorausgesetzt, kann auch die Monetarisierung über den digitalen Endkunden passieren und nicht nur über den Werbemarkt. Zudem beinhalten starke Pendelbewegungen immer zwei Richtungen, und die messbare Sehnsucht der laufradgetriebenen Gesellschaft nach Entschleunigung und haltgebender Orientierung mittels entsprechender „Inseln“ kann ein Medium wunderbar abbilden und daraus eine auch kaufmännisch darstellbare „Community“ machen. Richtig eingesetzt dienen die Sozialen Medien dafür als Marketingkanal, sowohl für neue Leser wie auch für Werbekunden und für die nötige Ansprache junger Zielgruppen sind sie geradezu überlebensnötig.

Klassische Medien erreichen keine jungen und jüngeren Menschen mehr
Klassische Medien erreichen nahezu keine Menschen bis 30 Jahre mehr. Internen Studien sozialer Medienmanager nach informieren sich diese jungen Bürger nahezu ausschließlich nur über die Sozialen Netzwerke, und spätestens hier kommt nun der demokratiepolitische Aspekt ins Spiel. Als jüngere wie ältere Bürger, als Unternehmen und in letzter Konsequenz als Staat können wir nicht zulassen, dass Information und Meinungsbildung ausschließlich über subjektiv gesteuerte Maschinen passiert. Die freie Presse im Sinne eines objektiv-kritischen Korrektivs ist unverzichtbar als tragende vierte Säule einer pluralistischen Demokratie – aktuelle Beispiele in Polen, Ungarn oder der Türkei sowie die aktuelle US-Wahl zeigen und bestätigen wo autokratische Machttendenzen zuerst ansetzen.

Journalistische Ordnungsfunktion wird zerstört
Armin Thurnher sieht ein grundsätzliches Problem: „Durch die aktuelle Asymetrie mit der damit verbundenen ökonomischen Macht und der globalen Neuordnung des Medienmarktes werden die journalistisch-redaktionellen Ordnungsfunktionen tendenziell zerstört.“ Rainer Nowak hingegen begrüßt Facebook und die sozialen Medien generell: „Das ist doch großartig, ich kann über diese Kanäle jetzt noch zusätzlich kommunizieren.“ Für Thurnher ist das „Blödsinn, gleichzusetzen mit Verlegern, die durch massives Verschenken ihrer Inhalte ihr eigenes Dilemma mit herbeigeführt haben und bei jedem einzelnen Artikel Werbung für etwas machen, was ihnen den Teppich unter den Füssen weg zieht.“

Unabhängige Pressemedien auf öffentlich-rechtlicher Basis
In Blickrichtung der zunehmenden Finanzierungsproblematik klassischer Pressehäuser regt Thurnher dann auch eine Erörterung der demokratiepolitischen Funktion an: „Wir könnten sagen, die Presse muss ein öffentlich-rechtliches Medium sein, nicht nur der ORF, dann haben wir eine Existenzperspektive.“ Nowak kontert: „Sie wissen schon, dass es da draußen einen digitalen Markt gibt wo man Werbung lukrieren kann.“ Es braucht dafür „eine Reichweite und die erreicht man, wenn man auf Facebook aktiv ist.“ Auch Di Fabio fordert einmal „eine unternehmerische Antwort“ und „nicht zuerst nach dem Staate rufen“ und bringt den deutschen Axel-Springer Konzern als Beispiel, der „voll auf das Netz gesetzt hat.“

Guter Journalismus muss Bürgern was wert sein
An die Adresse der Sozialen Mediengiganten gerichtet sieht Di Fabio aber auch „knallharte Ausbeutungsmodelle“ und „mit dieser Bezeichnung kann man auch politischen Gegendruck erzeugen.“ Allerdings: „Wenn man mit Hilfe des Staates faire Rahmenbedingungen für die Presse reguliert, dann macht sich die freie Presse ein Stück weit abhängig,“ so der Verfassungsexperte. Di Fabio nimmt aber auch ein kritisches Publikum in die Pflicht: „Die Bürger müssen sich fragen, was sie für einen guten Journalismus bereit sind zu tun.“ Thurnher spricht in Folge eine weitere Diskrepanz an: „Wenn man sich den Sozialen Medien in die Arme wirft, dann macht man sich abhängig und das ist genau das was sie wollen.“

Die aktuelle Wild-West-Phase erfordert gemeinsames Sammeln und Finden
Rainer Nowak sieht hier keinen anderen Weg: „Was ist die Alternative? Ein gallisches Dorf zu bilden mit Armin Thurnher als Miraculix, die Welt da draußen auszublenden und auf Pause zu drücken?“ Thurnher: „Ich hab’ ein gewisses Faible für gallische Dörfer, es gibt Alternativen, man muss versuchen Gegenmodelle zu entwickeln.“ Auf Nowaks Gegenfrage welche das wären, antwortet Thurnher: „Wenn ich das wüsste, säße ich vielleicht nicht hier.“ Nowak fordert „in dieser Wildwest-Phase ein gemeinsames Sammeln und Finden, es bleibe nichts anderes über, weil am Ende des Tages doch niemand ernsthaft glauben kann, dass Facebook als einziges Medium über bleibt und es keine Journalisten mehr gibt.“

AToogle ist längst überfällig
Aufhorchen lässt Alfred Pfabigan, der eine unternehmerische Antwort vermisst, wo „ein über Crowdfunding finanzierter Schulterschluss europäischer Zeitungsverleger eine eigene Suchmaschine betreiben könnte.“ Im Gespräch mit economy darauf angesprochen, verweist VÖZ-Präsident Thomas Kralinger auf das deutsche „Studi-VZ“ (Anm. gegründet seinerzeit vom Holtzbrinck-Verlag, zudem u.a. auch „Die Zeit“ gehört), ein „Portal was einst größer als Facebook war, aber auf Grund der unterschiedlichen Rahmenbedingungen nicht funktioniert hat.“ Es ist bezeichnend, dass ein Philosoph wie Pfabigan eine fehlende verlegerische Innovationsinitiative ansprechen muss und damit sicher auch das längst überfällige „AToogle“ meint – economy bringt hiermit die ersten 1.000 Euro ein und verpflichtet sich zumindest auch die letzten 1.000 Euro zu finanzieren.

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Christian Czaak, Economy Ausgabe Webartikel, 12.12.2016

The bottle in our hand luggage

The bottle in our hand luggage© piqs.de/iwona

Two new screening systems that will allow passengers to leave liquids and laptops in their hand luggage when passing through airport security has been tested by Amsterdam Schiphol airport, so an announcement of the israel homeland security report.

New software in the scanning devices will give security staff a 360 degree view of the contents of each bag being screened, allowing them to more closely inspect them for prohibited items, according to the Schiphol Group website. The project will take place in two security lanes in the departure halls where transfer passengers are checked. Passengers will be notified of the trials before their baggage is screened, notes Amsterdam Schiphol.
All will still have to put their liquids and gels in a resealable, plastic bag with a volume of not more than one litre, with none of the containers in the bag holding more than 100 ml. However, in the specific lane where the pilot project is being carried out, passengers will receive a separate instruction: the one litre bag with liquids and gels may remain in their bag.

A pioneer in more customer friendly security areas
The airport sources say “another purpose of the pilot project is to find out whether the screening process can be made simpler and faster for passengers”. “If everything goes according to plan and the pilot project is completed successfully, Schiphol will gradually introduce these new and innovative hand baggage scanning devices in all 67 security lanes”. “We expect to see this process finished in late 2017.”

The airport is certainly a pioneer in the creation of new, more customer friendly security areas, and claims to be “working continuously to improve the security process, with the aim of making the security check more pleasant and more comfortable for passengers and ensuring a safe and efficient security process at the airport”.
The pilot project is run in conjunction with the National Coordinator for Security and Counterterrorism and KLM. This collaboration over the past few years has, among other things, resulted in the introduction of the very first security scan for passengers, crew and staff and the new security lane in 2015.

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red/czaak, Economy Ausgabe Webartikel, 09.12.2016

Schlichtweg unfähig

Schlichtweg unfähig© piqs.de/alex

Viele Führungskräfte sehen ihre Unternehmen nicht befähigt, die möglichen Vorteile der Digitalisierung einzusetzen und zu nutzen, so eine aktuelle weltweite Studie.

Mehr als die Hälfte der Firmenchefs glaubt, in fünf Jahren gäbe es ihr Unternehmen in seiner derzeitigen Form vermutlich nicht mehr. Grund dafür sind die Folgen der digitalen Revolution. Das ist ein Ergebnis der weltweiten Studie Fit for Digital: Co-creation in the Age of Disruption von Fujitsu.
Während sich nahezu alle der Befragten darüber im Klaren sind, dass ihr Unternehmen bereits von der Digitalisierung beeinflusst wird, glauben 92 Prozent, dass sie sich noch wesentlich besser darauf einstellen müssen. Immerhin zwei Drittel sind der Überzeugung, dass sich ihre jeweilige Branche bis 2021 entscheidend verändern wird.
Die maßgeblichen externen Faktoren sind die Kunden (45 Prozent der Nennungen) und die Wettbewerber (31 Prozent). Auf die Frage, wer an der Spitze des digitalen Wandels in der jeweiligen Branche steht, verweisen gerade einmal 12 Prozent auf sich selbst. Ganze 45 Prozent hingegen führen hier vor allem Startups und Organisatoren außerhalb ihrer Branchen auf.

Dramatischer Wandel
Obwohl die Führungskräfte einen dramatischen Wandel innerhalb der nächsten Jahre erwarten, glauben 72 Prozent, dass die Digitalisierung vor allem interessante neue Möglichkeiten bietet. 71 Prozent der Befragten würden sich aber eine schnellere Innovationstaktung für ihre Firma wünschen. Am stärksten trifft das auf finnische Teilnehmer zu (97 Prozent), am wenigsten auf spanische (36 Prozent).
Die Frage, was dazu denn nötig ist, beantworteten 72 Prozent mit mehr strategischen Kollaborationen, insbesondere mit solchen Organisationen, die über ergänzende Kompetenzen verfügen. Ganze 73 Prozent glauben an die entscheidende Rolle der Technologie, 67 Prozent setzen auf die Unterstützung externer Technologie-Experten.

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red/stem/czaak, Economy Ausgabe Webartikel, 09.12.2016

Europaweit führend

Europaweit führend© Bilderbox.com

Österreichs Klein- und Mittelbetriebe gehören in Europa zur Spitze.

Die aktuelle Leistungsüberprüfung der EU-Kommission stellt laut Wirtschaftsminister Reinhold Mitterlehner Österreichs KMU-Sektor ein gutes Zeugnis aus. „Unser KMU-Sektor war einer der anpassungsfähigsten während der Krise, wie die EU-Kommission in ihrer Bewertung festhält“, sagt Mitterlehner. Von 2010 bis 2015 wuchs die Wertschöpfung durch KMU mit einer durchschnittlichen Rate von drei Prozent pro Jahr, insgesamt um 16 Prozent. Die Beschäftigung wuchs um insgesamt sieben Prozent, wodurch mehr als 122.000 Arbeitsplätze geschaffen wurden. „Von 2016 ausgehend wird erwartet, dass das KMU-Wachstum anhält. Auch die Prognosen für Wertschöpfung und Arbeitsplätze sind positiv“, so Mitterlehner.

Herausforderung Finanzierungsmöglichkeiten
Bei vier Kategorien liegt Österreich über dem EU-Durchschnitt: bei der Internationalisierung, beim Thema Nachhaltigkeit, Umwelt und Energie, bei Weiterqualifizierung und Innovation sowie bei der Positionierung im Binnenmarkt. Seit der Einführung des Small Business Act im Jahr 2008 konnte sich Österreich in sechs Bereichen verbessern. Künftige Herausforderungen liegen insbesondere beim Zugang zu Finanzierungsmöglichkeiten. „Daher stellen wir zinsgünstige Finanzierungen zur Verfügung und verbessern die Versorgung mit Risikokapital“, erklärt Mitterlehner.

Impulse
Wichtige Impulse wird die neue KMU-Investitionszuwachsprämie setzen, die 2017 und 2018 ein Volumen von insgesamt 175 Millionen Euro aufweist. Handlungsbedarf sieht Mitterlehner beim Bürokratie-Abbau: „Klein- und Mittelbetriebe brauchen mehr Zeit für ihr eigentliches Geschäft“, sagt Mitterlehner. Zur Verbesserung beigetragen haben die erweiterte Genehmigungsfreistellung und das neue „Gewerbeinformationssystem Austria“ (GISA), womit Gewerbeanmeldungen, Standortverlegungen und Betriebseröffnungen leichter möglich sind. Von der elektronischen Gewerbeanmeldung haben bereits 30.000 zusätzliche Betriebe Gebrauch gemacht.

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red/cc, Economy Ausgabe Webartikel, 09.12.2016

Digitaler Wettbewerb

Digitaler Wettbewerb© piqs.de/mindchange

Die österreichischen Unternehmen wollen in Zukunft verstärkt in die Digitalisierung investieren. Unter anderem, um sich gegen neue Mitbewerber zu rüsten.

Etwa jedes vierte Unternehmen, das in den vergangenen fünf Jahren noch nicht stärker in die Digitalisierung des eigenen Geschäfts investiert hat, möchte dies im laufenden Jahr nachholen. Mit Abstand am meisten investieren Österreichs Mittelstandsunternehmen in mobile Technologien (57 Prozent), digitale Plattformen (53 Prozent) und soziale Netzwerke (43 Prozent). 25 Prozent stecken Geld in Analysen, 20 Prozent in Cloud-Technologien. Immerhin neun Prozent investieren bereits in den 3-D-Druck. Diese Ergebnisse sind ebenfalls Bestandteil einer aktuellen Ernst & Young-Studie (economy berichtete).

Hoher Druck
Durch die neuen technologischen Möglichkeiten verschärft sich aber auch der Wettbewerb: 45 Prozent der Unternehmen in Österreich rechnen für die kommenden fünf Jahren mit neuen, bislang branchenfremden Wettbewerbern im eigenen Geschäftsfeld, rund jeder 12. Befragte sogar in erheblichem Umfang. Mit der intensivsten Wettbewerbsverschärfung rechnen Unternehmen aus der Dienstleistungsbranche und dem Handel.
Dementsprechend betrachten Unternehmen auch das Entstehen neuer Wettbewerber durch niedrigere Marktzugangsschwellen sowie steigenden Kosten- und Margendruck (je 43 Prozent) als die zwei größten Bedrohungen durch die Digitalisierung. Ebenfalls Sorgen bereitet ihnen die potenzielle Vernichtung bestehender immaterieller Werte (40 Prozent). 38 Prozent haben Datenschutz-Bedenken, 30 Prozent fürchten die Entwertung des eigenen Produktes durch neue Technologien.

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red/stem, Economy Ausgabe Webartikel, 09.12.2016

Zeitgemäß kochen

Zeitgemäß kochen© piqs.de/dwahn

Die WIFI-Lehrküche in St. Pölten wurde ausgebaut und modernisiert.

Nach rund 40 Jahren sind die Lehrküchen im WIFI St. Pölten auf den aktuellen Stand der Technik gebracht worden. Insgesamt hat die Wirtschaftskammer Niederösterreich rund 900.000 Euro in die neuen Küchen investiert, „etwa 530.000 Euro davon direkt in die Küchenblöcke“, sagt WIFI-Kurator Gottfried Wieland. Der Rest floss in die erforderliche Aufrüstung der Haustechnik, etwa verstärkte Stromanschlüsse. Jede der drei Lehrküchen besteht aus drei Küchenblöcken mit je vier Arbeitsplätzen – also insgesamt 36 Ausbildungsplätzen. In der Tourismusschule erhalten derzeit 271 Schüler fachpraktischen Unterricht an vier Tagen pro Woche.

Auslastung
Die neuen Lehrküchen sollen aber auch von Kursteilnehmer der Erwachsenenbildung benützt werden. Dadurch ist eine optimale Auslastung gewährleistet. In der Erwachsenenbildung bietet das WIFI mehrere Ausbildungsschienen an – einerseits Lehrgänge für diätetisch und geriatrisch geschulte Köche, andererseits kann man beispielsweise erlernen, wie man Steaks ideal zubereitet oder wie man zum Gewürzsommelier wird. Darüber hinaus gibt es im Rahmen des AMS-Projekts Tourismus-Center eine modulare Ausbildung mit dem Ziel der Integration in den Arbeitsmarkt.

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NOe-Wirtschaftspressedienst/red/stem, Economy Ausgabe Webartikel, 07.12.2016

Optimierte Pflege

Optimierte Pflege© piqs.de/gerdz

Steigende Lebenserwartung bedeutet steigender Bedarf an professioneller Langzeitpflege. Eine fundierte wissenschaftliche Grundlage fehlt aber.

Pflegeheime stehen durch die wachsende Zahl von Personen mit Demenz vor massiven Herausforderungen. Doch bisher gibt es wenige wissenschaftliche Untersuchungen der institutionellen Langzeitpflege. Ein Projekt des Wissenschaftsfonds FWF soll das nun ändern – mit besonderem Augenmerk auf Personen mit Demenz. Erstmals werden nun an der Donau-Universität Krems in Kooperation mit dem oberösterreichischen Verein MAS Alzheimerhilfe und der Karls-Universität Prag Daten für die Situation in der Tschechischen Republik und in Österreich erhoben.

Zusammenhänge
Die Projektleiterin, Stefanie Auer vom Zentrum für Demenzstudien des Departments für Klinische Neurowissenschaften und Präventionsmedizin, konkretisiert die Ziele der Studie: „Im Mittelpunkt der Langzeitpflege steht ja eigentlich der Bedürftige, doch genau der ist wissenschaftliche Terra incognita. Über seine Kognitions- und Leistungsfähigkeit sowie seine Verhaltensmuster ist viel zu wenig bekannt.“ Diese fehlenden Daten werden nun in jeweils sechs zufällig ausgewählten Pflegeeinrichtungen in Österreich und Tschechien erhoben. Die kognitiven Fähigkeiten der Pflegebedürftigen, sowie medizinische und soziale Parameter stehen im Mittelpunkt des Projekts.
Dazu werden drei weitere Bereiche, die Einfluss auf die Pflegesituation nehmen, erfasst: die Betreuungsteams in den Pflegeeinrichtungen und deren Belastungen, die Angehörigen der Pflegebedürftigen sowie die Pflegeeinrichtungen selbst. „Die Praxiserfahrung zeigt, dass Menschen mit Demenz häufig an Depressionen leiden, oft ruhelos sind und ziellos wandern. Obwohl es Hinweise gibt, dass solche Verhaltensweisen durch Umgebungsfaktoren und Ausbildung beeinflusst werden, wissen wir sehr wenig über konkrete Zusammenhänge.“ erläutert Stefanie Auer die Bedeutung einer solchen mehrdimensionalen Datenerhebung.

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red/stem, Economy Ausgabe Webartikel, 07.12.2016

Mehr Hilfsangebote einblenden

Mehr Hilfsangebote einblenden© bilderbox.com

Google und Co. könnten einen größeren Beitrag zur Suizidprävention leisten.

Wenn Nutzer von Suchmaschinen mit bestimmten Suchbegriffen eine Selbstmord-Absicht erkennen lassen, werden Hilfsangebote eingeblendet. Nach Ansicht von Wissenschaftern der Universität München tun sie das aber zu selten. Sie zeigen nun im Fachjournal „Health Communication“, wie solche Angebote zielgerichteter angeboten werden könnten.

„Vergiftung“
Im Online-Bereich sollten Hilfsangebote auch eingeblendet werden, wenn nach bestimmten Begriffen gesucht wird, etwa dem Wort „Vergiftung“, sagt der aus Österreich stammende Kommunikationswissenschafter Florian Arendt von Institut für Kommunikationswissenschaft und Medienforschung der Ludwig-Maximilians-Universität München. Nach Angaben der Wissenschafter weisen mehrere Studien darauf hin, dass sich Selbstmorde verhindern lassen, wenn Betroffene auf entsprechende Hilfsangebote hingewiesen werden. Derzeit werden allerdings nur bei etwa einem Viertel der Anfragen, die auf einen potenziellen Suizid hindeuten, Angebote zur Hilfe angezeigt.

Tagesabhängig
An bestimmten Tagen im Jahr häufen sich Suizide, etwa an spezifischen Wochentagen oder zu bestimmten Feiertagen. Arendt und Scherr haben nun am Beispiel des Suchbegriffs „Vergiftung“ analysiert, an welchen Tagen und zu welchen Zeitpunkten dieses Wort besonders oft eingegeben wurde. Dabei zeigte sich, dass diese Suchanfragen genau an jenen Tagen zunehmen, an denen es auch tatsächlich mehr Selbstmordversuche gibt. „An den Tagen mit erhöhtem Gefährdungspotenzial sollten die Alarmglocken von Google und anderen Suchmaschinen einfach schneller und lauter läuten“, sagt der Kommunikationswissenschafter.

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APA-Science/red/stem, Economy Ausgabe Webartikel, 07.12.2016

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