Unabhängiges Magazin für Wirtschaft und Bildung

27. Juli 2024

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Reform bei Einkommenssteuer und Grundsicherung für mehr Beschäftigung

Reform bei Einkommenssteuer und Grundsicherung für mehr Beschäftigung© pexels/nataliya vaitkevuch

Das Münchner ifo-Institut schlägt für Deutschland eine Reform der Einkommenssteuer und der Grundsicherung vor, ohne zusätzliche Kosten für den Staatshaushalt. Die Experten liefern dazu exakte Berechnungen.

(red/mich/cc) Das Münchner ifo Institut schlägt eine Reform der Einkommenssteuer und der Grundsicherung vor, die keine zusätzlichen Kosten für den Staatshaushalt verursachen würde. „Durch die Reform würde die Zahl der geleisteten Arbeitsstunden im Umfang von 184.000 Vollzeitstellen steigen. Gleichzeitig würden 172.000 Personen eine Beschäftigung aufnehmen“, rechnet Andreas Peichl, Leiter des ifo Zentrums für Makroökonomik vor. Insbesondere würde die Anzahl der Beschäftigten in Vollzeitstellen steigen, so das deutsche ifo-Institut.

Reform bei der Besteuerung von Familien
Die ifo-Experten schlagen nun vor, die Besteuerung von Familien zu reformieren. Dazu soll das Ehegattensplitting in ein Realsplitting umgewandelt und die Kinderfreibeträge erhöht werden. Zudem soll der Grundfreibetrag von aktuell 10.908 Euro um 500 Euro und der Werbungskostenpauschbetrag von aktuell 1.230 Euro um 200 Euro steigen. Der Solidaritätszuschlag soll vollständig abgeschafft werden. An seine Stelle tritt eine Anhebung des Spitzensteuersatzes und des Reichensteuersatzes um je 2 Prozentpunkte.

Der neue Spitzensteuersatz von 44 Prozent würde nach wie vor ab einem zu versteuernden Einkommen von 62.809 Euro greifen. Der neue Reichensteuersatz für Menschen mit einem zu versteuernden Einkommen ab 302.825 Euro würde entsprechend 47 Prozent betragen. Die Einkommensgrenze würde sich hier also um 25.000 Euro erhöhen. Aktuell gilt ein Spitzensteuersatz von 42 Prozent und ein Reichensteuersatz von 45 Prozent. Letzterer wird bei einem zu versteuernden Einkommen ab 278.000 Euro fällig, so das ifo-Instutut.

Hinzuverdienst-Regelung von Bürgergeld-Haushalten
“Auch bei der Grundsicherung gibt es trotz der jüngsten Bürgergeldreform immer noch Verbesserungspotential. Gerade bei Alleinstehenden könnten weitere Arbeitsanreize geschaffen werden, durch die sie ihr verfügbares Einkommen steigern könnten”, sagt ifo-Forscher Maximilian Blömer, Koautor der Studie.

Deswegen soll die Hinzuverdienst-Regelung von Bürgergeld-Haushalten reformiert werden: Haushalte mit Kindern haben nach wie vor einen Freibetrag von 100 Euro. Darüber hinaus verdientes Einkommen bis 360 Euro würde zu 80 Prozent angerechnet. Einkommen, das 360 Euro übersteigt, würde wie bei Haushalten ohne Kinder zu 60 Prozent angerechnet. Bei Haushalten ohne Kinder würde der Freibetrag wegfallen, so die Berechnungen und Erhebungen des ifo-Instituts (D).

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red/mich/cc, Economy Ausgabe Webartikel, 19.09.2023

Soziales Engagement zum Thema Kinderkrebshilfe

Soziales Engagement zum Thema Kinderkrebshilfe© Omega

Das IT-Handelsunternehmen Omega veranstaltete auch heuer wieder den Charity Golf Cup. Im Fontana-Club in Oberwaltersdorf sammelten Partner und Freunde für das Projekt „Kinderkrebs Sozialhilfe“.

(red/cc) Rund 300 Kinder und Jugendliche erkranken in Österreich Jahr für Jahr an Krebs. Bei Weitem nicht alle Kosten, die durch die Erkrankung entstehen, werden von den Kassen gedeckt. Der gemeinnützige Verein Mission Hoffnung hilft Familien, die durch die Krebserkrankung ihres Kindes in Not geraten sind. Anfang September 2023 fand nun der traditionelle Omega Charity Golf Cup in Oberwaltersdorf statt, wo der IT-Großhändler Omega Partner und Freunde einlud, um einen Tag für den guten Zweck abzuschlagen.

Erste Bank führt prominente Sponsorenliste an
Mithilfe von 80 spendenfreudigen Teilnehmern und Sponsoren wie HP, SMS/Evoko, Dell, LG, Logitech und Apple sowie einer Großspende der Erste Bank in Höhe von 1.500 Euro konnten 5.400 Euro für die „Mission Hoffnung: Kinderkrebs Sozialhilfe“ gesammelt werden. Günter Neubauer, Gründungsmitglied und Boss von Omega, übergab gemeinsam mit Markus Kriegler von der Erste Group Bank der ehrenamtlichen Generalsekretärin von Mission Hoffnung, Barbara Steinkellner, den Jubiläums- Scheck.

20 Jahre Engagement für karitative Einrichtungen
Mit dem Charity Golf Cup unterstützt Omega seit 20 Jahren karitative Einrichtungen wie das St. Anna Kinderspital, das Projekt Sterntalerhof, Debra Austria – Hilfe für Schmetterlingskinder, das Projekt Österreich hilft Österreich oder im letzten Jahr das Österreichische Rote Kreuz. „Dieses Jahr haben wir uns für die Unterstützung des gemeinnützigen Vereins Mission Hoffnung: Kinderkrebs Sozialhilfe entschieden, der vor allem Familien hilft, die durch die Krebserkrankung ihres Kindes in Not geraten sind“, unterstreicht Günter Neubauer von Omega.

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red/cc, Economy Ausgabe Webartikel, 15.09.2023

Zu Hause kann es produktiver sein

Zu Hause kann es produktiver sein© pexels/ekaterina bolovtsova

Das deutsche ifo-Institut hat das Arbeitsumfeld untersucht. Die Deutschen verbringen 17 Prozent ihrer Arbeitsstunden im Homeoffice. Knapp die Hälfte der Jobs sind mit einem Homeoffice vereinbar.

(red/ruck/cc) Die Deutschen verbringen 17 Prozent ihrer Arbeitsstunden zuhause. Das geht aus einer aktuellen Unternehmensumfrage des Münchner ifo Instituts hervor. „Allerdings sind auch nur knapp die Hälfte aller Stellen überhaupt mit Homeoffice vereinbar“, sagt ifo-Experte Jean-Victor Alipour. „Wo Homeoffice möglich ist, arbeiten die Beschäftigten im Durchschnitt 1,5 Tage pro Woche von zuhause.“

Werbung und IT-Branche versus Gastro und Bau
Der Umfang der Hausarbeit unterscheidet sich sehr stark zwischen den Branchen. In der IT-Branche wird fast zwei Drittel der Arbeitszeit von zuhause gearbeitet, ebenso in den Branchen Werbung, Marketing und PR. Bei den Unternehmensberatern ist es ein Viertel. In der Telekommunikation und bei den Rundfunkveranstaltern 38 Prozent. Am unteren Ende landen die Gastronomie und die Beherbergungsbranche mit unter einem Prozent. Auf dem Bau sind es nur drei Prozent, bei den Getränke-Herstellern zwei Prozent.

Ein integraler Teil der Arbeitskultur
Der Anteil der Beschäftigten, die mindestens teilweise im Homeoffice arbeiten, stieg im August leicht auf 25 Prozent von 24 Prozent im April. Auch hier gibt es große Unterschiede zwischen den Branchen. „Diese Quote ist seit Aufhebung der Homeofficepflicht im März 2022 nahezu unverändert“, so Alipour. „Homeoffice ist mittlerweile ein integraler Teil der Arbeitskultur in Deutschland und wird es künftig auch bleiben. Hybride Modelle setzen sich durch“, unterstreicht der Experte vom ifo-Institut.

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red/ruck/cc, Economy Ausgabe Webartikel, 15.09.2023
Unabhängiges Magazin für Wirtschaft und Bildung 27.07.2024
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Innovation mittels Digitalisierung und Bildung

Innovation mittels Digitalisierung und Bildung© Rudolf Czaak

Economy freut sich über redaktionelle Verstärkung. Rudolf F. Czaak steht für die Themen Wissenstransfer, Organisationsmanagement sowie Digitalisierung und Marktforschung und schreibt ab sofort für die Ressorts Bildung und Technologie.

(Christian Czaak) Rudolf Czaak wird ab nun die Redaktion von economy verstärken und primär Texte für die Ressorts Bildung, Forschung und Technologie liefern. Czaak, geboren 1948 und ebenso Spross der weitverzweigten Czaak-Familie (wir sind eine Art Groß-Cousins), blickt auf eine über 40-jährige internationale Berufslaufbahn zurück, die im Wesentlichen die Bereiche Informationstechnik und Organisationsentwicklung sowie Bildungstransfer und Innovationsmanagement umfasst. In den letzten Jahren machte sich Czaak auch als Autor von themenverwandten Texten und Büchern einen Namen.

Legendäre WANG-Laboratories und Berater Diebold
Die wichtigsten Karriere-Stationen von Czaak waren bei IBM und insbesondere bei den (seinerzeit überaus innovativen) WANG Laboratories, wo er unter anderem in den 1980er-Jahren in internationalen Management-Teams die strategische Produktentwicklung für den Einsatz von EDV-, Bild- und Sprachverarbeitung gestaltete. Danach leitete Czaak beim internationalen Management- und Technologieberatungsunternehmen Diebold den Bereich Marktforschung für Zentral- und Osteuropa, wo er mit allen namhaften IT-Anbietern zusammenarbeitete.

Wissensmanagement und langfristige digitale Archivierung und Qualitätssicherung
Anfang der 1990er-Jahre gründet Rudi Czaak sein eigenes Unternehmen im Bereich Marktforschung, Organisation und IT-Beratung, wozu dann auch die Veranstaltung von themenspezifischen Kongressen und Seminaren gehört. Ab den 2000er- Jahren beschäftigt er sich intensiver mit den Themen Wissensmanagement, langfristige digitale Archivierung und Qualitätssicherung. Es folgt ein mehrjähriger Abstecher ins Management beim Anbieter SER Solutions und hier kreuzen sich dann erstmals unsere beruflichen Wege (SER wird Partner der Plattform economyaustria).

EU-Auszeichnung für Projekt „Papierlose Gesetzgebung“
Gesondert hervorzuheben sind Projekte im Bereich der Automatisation von (papierlosen) Verwaltungsprozessen und Wissensmanagement, etwa in Moskau, weiters für das Historische Landesarchiv Wien zum Thema langfristige (digitale) Archivierung oder die Softwareumstellung für den internationalen Zahlungsverkehr SEPA und EURO2. Diese Projekte setzt Czaak als zertifizierter Projektmanager und selbständiger Unternehmer um. Sein Projekt „Rinderlogistik“ (im Kontext mit dem damaligen BSE-Skandal) erhält für die erfolgreiche Umsetzung als „Papierlose Gesetzgebung“ eine EU-Auszeichnung.

Ein „schicksalshafter“ Segeltörn
Czaak ist auch als Autor tätig, wo er sich primär mit den Themen Knowledge-Management & Digital Education bzw. Enterprise Content Management & Archivierung beschäftigt. Seit seinem offiziellen „Ruhestand“ 2018 arbeitet Czaak zudem als professioneller Skipper-Trainer und ist mittlerweile auch hier Autor mehrerer Bücher (economy berichtete). Sein letzter Job als Skipper-Trainer führte Rudi Czaak diesen Sommer nach Kroatien. Hier traf er auf den besonders gelehrigen Schüler Christian Czaak - und dabei entstand dann Idee und Basis für die neue redaktionelle Zusammenarbeit.

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red/czaak, Economy Ausgabe Webartikel, 12.09.2023

Aktuelle Sicherheitslücken in der Industrie-IT

Aktuelle Sicherheitslücken in der Industrie-IT© pexels/cottonbro

Studierende von FH St. Pölten und CyberDanube finden Sicherheitslücken in industriellen IoT-Geräten. Im Fokus stand das Thema sichere Datenübertragung in industriellen Umgebungen.

(red/mich) Um die Lehre praxisnah zu gestalten, suchen Studierende der Studiengänge für IT-Sicherheit an der FH St. Pölten regelmäßig nach Schwachstellen in IT-Komponenten. Im vergangenen Sommersemester war nun das Thema Firmware von vernetzten Industrie-Geräten im Industrial Internet of Things (IIoT) an der Reihe.

Echte Geräte und digitale Zwillinge
„Ziel der Übung war es, bereits bekannte Schwachstellen selbst aufzufinden und entsprechend zu dokumentieren. Dabei haben die Studierenden aber auch neue, noch nicht bekannte, sogenannte Zero-Day-Schwachstellen in den Geräten gefunden. Das ist eine tolle Erfahrung und ein beachtlicher Erfolg“, sagt Christoph Lang-Muhr, Studiengangsleiter der FH St. Pölten.

Die analysierten Geräte gehören zur Kategorie der industriellen Kommunikationslösungen und dienen dazu, eine zuverlässige und sichere Datenübertragung in industriellen Umgebungen zu ermöglichen. Da die Studenten keine physischen Geräte zur Verfügung hatten, arbeiteten sie auf virtuellen Replikationen (engl. Digital Twins). „Die Geräte sind von branchebekannten Anbietern wie „Phoenix Contact“ und „Advantech“, beide führende Unternehmen im Bereich Industrial Internet of Things (IIoT)“, so die FH St. Pölten.

Beleg für die praxisnahe Ausbildung der Studierenden
Vorgetragen und koordiniert hat die Lehrveranstaltung das IT-Sicherheitsunternehmen CyberDanube, das auch die Lösung MEDUSA, d.h. die Technik & Infrastruktur für die digitalen Zwillinge bereitstellte. CyberDanube ist eine von zwei CNAs (CVE Numbering Authority) in Österreich und damit autorisiert, weltweit anerkannte Schwachstellennummern, sogenannte CVEs, zu vergeben.

„Es war für uns eine spannende Erfahrung, mit besonders motivierten Studierenden in diesem Bereich der Cyber Security zusammen zu arbeiten. Auch wir können relevante Erkenntnisse einarbeiten“, sagt Mario-Valentin Trompeter, einer der Gründer von CyberDanube. „Die gefundenen Schwachstellen belegen die Relevanz der Forschung in diesem Bereich und die praxisnahe Ausbildung der Studierenden an der FH St. Pölten“, unterstreicht Lang-Muhr.

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red/mich, Economy Ausgabe Webartikel, 12.09.2023

Internationale Spitzenforschung an der TU Wien

Internationale Spitzenforschung an der TU Wien© pexels/marek piwnicki

Festkörper-Physik, Human-Centered Technology und künstliches Knochengewebe. Die Technische Universität Wien erhält bei der diesjährigen Vergabe der ERC-Grants gleich drei Prämierungen.

(red/cc) Die ERC-Grants des European Research Council (ERC) sind die wohl prestigeträchtigsten und höchstdotierten Förderungen Europas. Aktuell wurde nun bekanntgegeben, wer die diesjährigen „ERC Starting Grants“ bekommt. Dabei handelt es sich um Förderungen für exzellente junge WissenschaftlerInnen am Beginn ihrer wissenschaftlichen Karriere. Mit der hochdotierten Förderung sollen sie sich mit einer eigenen Forschungsgruppe international etablieren können.

Atominstitut und Institut für Visual Computing & Human-Centered Technology
Über gleich drei dieser Auszeichnungen kann sich diesmal die TU Wien freuen: Julian Leonard vom Atominstitut der TU Wien forscht an Quantensimulatoren und ungelösten Fragen der Festkörperphysik. Katta Spiel vom Institut für Visual Computing and Human-Centered Technology erforscht, wie Menschen mit Behinderung ihren Zugang zu Technologien wahrnehmen. Und Xiao-Hua Qin, der an der TU Wien promovierte und derzeit an der ETH Zürich forscht, wird mit seinem ERC Grant an die TU Wien zurückkehren und an der künstlichen Herstellung von Knochengewebe im Biochip forschen.

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red/cc, Economy Ausgabe Webartikel, 12.09.2023

Massive Sicherheitslücken im Internet

Massive Sicherheitslücken im Internet© pexels/asif pav

Namenlose Cookies gefährden die Internetsicherheit. Ein Forschungsprojekt der TU Wien widmet sich der Thematik und analysiert Zusammenspiel mit Webframeworks und Software.

(red/czaak) Das Internet hat sich in den letzten Jahren technisch stark verändert und daraus resultieren auch neue Sicherheitsprobleme. Das IT-Sicherheitsteam der TU Wien analysierte nun Sicherheitslücken, die sich durch das Zusammenspiel von Cookies und Webframeworks (Anm. Softwarepakete zum raschen Erstellen von Webseiten) ergeben. Ergebnisse zeigen, dass es bei Browsern und Servern Fehler bei der Verarbeitung von Cookies gibt.

Immer komplexere Codes
Diese Fehler können es dann erlauben, dass durch Attacken von außen Zugriff auf persönliche Accounts und die Durchführung unautorisierter Aktionen ermöglicht wird. „Die internationale IT-Sicherheitscommunity arbeitet nun an der Behebung dieser Lücken. Bei zwei der renommiertesten Sicherheitskonferenzen in Las Vegas und Anaheim (Kalifornien) wurden die Erkenntnisse nun erstmals präsentiert“, so die TU Wien in einer Aussendung.

Der Zugang zu geschützter Information im Internet wird oftmals mit einer Tür mit Schloss verglichen: Wer den Schlüssel hat, oder gefinkelte Tricks kennt, kommt hinein. Heutzutage ist die Sache noch komplexer: Es gibt nicht das eine, wohldefinierte „Schloss“, sondern eine Vielzahl von Codes, die auf komplexe Weise zusammenspielen und von vielen Leuten laufend verändert werden.

Komplexes Zusammenspiel verschiedener Komponenten
„Früher war das Internet bloß eine Distributionsplattform für Information. Heute ist es eine Distributionsplattform für Apps und Codes“, sagt Marco Squarcina vom Institut für Logic und Computation der TU Wien. Viele Webseiten basieren auf sogenannten Frameworks, eine Software mit zahlreichen Funktionen, damit nicht jeder wiederkehrende Schritt bei der Webseitenentwicklung jedes Mal neu programmiert werden muss. Mit Software arbeiten auch die Webserver, die sich über die Jahre ändert, dasselbe gilt für die Browser.

„Oft entstehen Sicherheitsprobleme erst durch dieses komplexe Zusammenspiel verschiedener Komponenten“, ergänzt Squarcina. „Es kann sein, dass zwei dieser Komponenten für sich alleine betrachtet fehlerfrei arbeiten und sich an alle allgemein akzeptierten Vorgaben halten, doch wenn man sie kombiniert, ergeben sich plötzlich Lücken“, so der TU-Experte. Diese Lücken können etwa dazu führen, dass Angreifer von außen eine Web-Session übernehmen können und sich gegenüber einem Server als ein anderer Benutzer ausgeben können – etwa als legitimer Besitzer eines bestimmten Bankkontos.

Die Cookies ohne Namen und falsche Identitäten
Das Team der TU Wien beschäftig sich insbesondere mit Cookies – kleinen Datenportionen, die zwischen Server und Browser ausgetauscht werden, etwa um individuelle Nutzerdaten für den nächsten Besuch einer Webseite zu speichern. „Die gefundenen Sicherheitslücken haben uns regelrecht schockiert“, so Marco Squarcina. Cookies haben meist einen Namen, technisch sind aber auch namenlose Cookies erlaubt. In diesem Fall versagen dann gewisse Sicherheitsmaßnahmen. "Der Angreifer besucht eine legitime Website und erhält eine Sitzungskennung, um mit dem Server zu kommunizieren", erklärt Marco Squarcina.

Squarcina weiter: "Das Opfer wird dann zu einer kompromittierten Subdomain geleitet und diese Seite tauscht das Sitzungscookie im Browser des Opfers gegen das Sitzungscookie des Angreifers aus. Wenn sich das Opfer nun erneut bei der ursprünglichen/ersten Domain anmeldet, kann sich der Angreifer ebenfalls anmelden - weil nun ja beide dieselbe Sitzungskennung verwenden.“ So kann der Angreifer eine falsche Identität annehmen, mit dem Webserver kommunizieren, als ob er das Opfer wäre, und unerwünschte Aktionen durchführen oder Zugang zum Website-Konto des Opfers erhalten.

Keine zentrale Sicherheitsbehörde
Die TU-Forscher erläutern die Thematik am Beispiel von Autos, wo klare gesetzliche Sicherheitskriterien gelten. Im Internet ist es komplizierter. „Webstandards werden von internationalen Organisationen verfasst und von Experten überprüft, aber es liegt in der Natur des Internets, dass es keine zentrale Behörde gibt, die durchsetzt, dass diese Standards allgemein übernommen werden. Und manchmal liegen die Probleme auch in der Norm selbst", sagt Marco Squarcina. "Wenn wir Sicherheitslücken wie die angeführte entdecken, diskutieren wir mit allen betroffenen Parteien mögliche Lösungen.“

Große Unternehmen wie Google hätten eigene kundige Sicherheitsteams, „bei kleinen Open-Source-Projekten ist die Problemerörterung aufwändiger.“ Die wichtigsten Sicherheitslücken rund um die an der TU Wien entdeckten Probleme hält Marco Squarcina nun für geschlossen, gewisse Gefahren bleiben aber noch bestehen. Bei zwei wichtigen US-Sicherheitskonferenzen präsentierte Squarcina seine Erkenntnisse nun der internationalen Community – das soll auch das weltweite Bewusstsein schärfen und die Lücken nachhaltig schließen.

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red/czaak, Economy Ausgabe Webartikel, 12.09.2023

Innovation im Bereich Tourismus und Autohandel

Innovation im Bereich Tourismus und Autohandel© pexels/gustavo fring

Individuelle kanalübergreifende Kundenbetreuung als Wettbewerbsvorteil. Der WienTourismus und der Retailbereich der Denzel-Gruppe setzen bei personalisierten Kundenservices auf den CRM-Spezialisten Salesforce.

(red/czaak) Die Themen Kundengewinnung und -Bindung sind Schwerpunkte im Rahmen der digitalen Transformation von Unternehmen. Eine große Relevanz ergibt sich für wettbewerbsintensive Branchen wie Handel und Dienstleistung. Der WienTourismus setzt nun beim Management von Veranstaltungen auf die CRM-Lösungen von Salesforce und führt als Beispiel das jährliche Branchenevent “Tourismuskonferenz” mit rund 3.000 Teilnehmern an.

Events sind ein Teil der Aktivitäten, die der WienTourismus bereits seit 2019 mit Salesforce effektiver umsetzt. Ein umfassendes Optimierungspotenzial hat dabei etwa die Automatisierung von Einladungen für Veranstaltungen gebracht. Auch die Kommunikation mit wichtigen Partnern und Kunden läuft zentral über das CRM-System von Salesforce. Die Schulung der Mitarbeiter erfolgt dabei im Self-Service-Modus über Trailhead, die kostenlose Lernplattform von Salesforce. Hier funktioniert das Lernen über die sogenannte Gamification, etwa über Quizspiele.

Vereinheitlichung und Optimierung der Geschäftsprozesse bei Denzel
Ebenfalls auf die cloud-basierte CRM-Anwendung von Salesforce setzt der Retail-Bereich der Denzel-Gruppe, eines der größten Autohäuser Österreichs. Zielsetzung ist die Vereinheitlichung und Optimierung der Geschäftsprozesse. Bei Denzel hat sich aufgrund der Unternehmensexpansion über mehrere Jahrzehnte eine heterogene IT-Systemlandschaft entwickelt. Gleichzeitig haben sich durch die fortschreitende Digitalisierung zusätzliche Möglichkeiten der Kundenansprache sowie neue Geschäftsfelder ergeben.

Um nun die Innovationsgeschwindigkeit und Skalierung auf eine neue Basis zu stellen, hat sich der Geschäftsbereich Denzel Retail für die Salesforce-Anwendung Customer 360 entschieden. Das CRM-System soll nicht nur Geschäftsprozesse optimieren und die Produktivität steigern, sondern auch das sogenannte Employer Branding verstärken. Gerade in Zeiten des Fachkräftemangels ist das Arbeiten mit intuitiven wie innovativen Werkzeugen ein entscheidender Pluspunkt im Wettbewerb um Talente. Im Fokus steht die Zufriedenheit der MitarbeiterInnen, wenn sich diese auf ihre Kernaufgaben und wertschöpfende Tätigkeiten fokussieren können.

Die Einführung von Salesforce bedeutet daher auch einen Wandel der Arbeitskultur. „Neben der technologischen Einführung der neuen Lösung ist es uns wichtig, dass unsere Projektpartner den laufenden Veränderungsprozess im Unternehmen intensiv begleiten. Es ist relevant, dass wir jeden Mitarbeiter und jede Mitarbeiterin auf diese Reise mitnehmen. Wir freuen uns, dabei auf die gemeinsame Expertise von Salesforce und allUpp setzen zu können“, so Markus Maryschka, Stellvertretender Leiter IT in der Denzel Gruppe.

Erste Meilensteine
Als Ziele wurden festgelegt, dass rasch erste betrieblich geschäftliche Ergebnisse sichtbar werden und parallel auch die MitarbeiterInnen begeistert werden. „Zum Projektstart haben wir gemeinsam einige Anwendungsbeispiele entlang der Customer Journey definiert. Aufgrund der ausgezeichneten Zusammenarbeit im Projektteam und der hohen Flexibilität der Salesforce-Systeme konnten wir das erste Marketingprojekt in nur wenigen Wochen erfolgreich umsetzen“, sagt Michael Gindl, Salesmanager des Geschäftsbereichs Denzel Retail.

„Als spezialisierter Salesforce Lizenz- und Consultingpartner unterstützen wir den Geschäftsbereich Denzel Retail dabei, Salesforce Customer 360 rasch und zielgerichtet zu implementieren sowie weiterzuentwickeln. Dabei achten wir nicht nur auf die exzellente Umsetzung, sondern begleiten auch die Menschen während des Veränderungsprozesses”, ergänzt Gerald Smech, CEO von allUpp.

Im Anforderungsprofil ebenso enthalten waren die Schaffung neuer kanalübergreifender Kundenerlebnisse (engl. Omnichannel entlang der Customer Journey), wo dann etwa E-Mail-Marketing, Veranstaltungsmanagement und die Personalisierung digitaler Inhalte über verschiedene Kommunikationskanäle verknüpft werden. Finale Zielsetzung beim Salesforce Projekt ist eine Rund-Um-Sicht auf den Kunden für smartere, schnellere und noch stärker personalisierte Kundenservices.

Individuelle Kundenbetreuung als Wettbewerbsvorteil
Eine derartige Ablöse eines langjährig genutzten Systems erfordert auch eine kontinuierliche Begleitung im Change-Management. Das neue CRM-System musste entsprechend in laufende IT- und Organisationsprojekte eingebettet werden, was zu einem teilweisen Parallelbetrieb des bestehenden und des neuen Systems führte. Im Ergebnis erlaubt die Konsolidierung der über Jahre gewachsenen Systemlandschaft in ein zentrales System die Optimierung bestehender Geschäftsprozesse und daraus resultiert Freiraum für neue betriebliche Wertschöpfung. Relevant war dabei die Einbindung aller Abteilungen sowohl in der Konzeptions- wie auch in der Umsetzungs-Phase. Ergänzend erfolgte eine permanente Analyse von Marktveränderungen im Kontext mit der Positionierung der Fahrzeugmarken.

„Die Kundenerfahrung wird in der Digital-Ära zum wichtigsten Differenzierungsmerkmal für Unternehmen und hier unterstützen wir insbesondere bei der Etablierung entsprechend kundenzentrierter Geschäftsmodelle“, sagt Katrin Lamberger, Co-Chefin von Salesforce Österreich. „Dank der Expertise von langjährigen Implementierungs-Partnern wie allUpp werden unsere Lösungen entsprechend der zuvor definierten Use Cases noch einmal individuell an die Bedürfnisse unserer Kunden angepasst und das galt und gilt auch für Denzel“, betont Lamberger.

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red/czaak, Economy Ausgabe Webartikel, 12.09.2023

Tiroler Innovationen zum Thema Life-Science

Tiroler Innovationen zum Thema Life-ScienceStandortagentur Tirol

Letzten November startete eine millionenschwere Ausschreibung von Projekten aus F&E im Health Hub Tirol. Unter den 24 Einreichungen wurden nun fünf Unternehmen für Förderungen ausgewählt.

(red/mich) Der Health Hub Tirol ist eine Initiative des Landes Tirol mit dem Ziel, Innovationen in den Bereichen Life Sciences, Medizintechnik, E-Health, Pharma und Biotechnologie voranzutreiben und parallel auch das internationale Image Tirols als Gesundheitsregion mit erfolgreichen Unternehmen zu stärken. Der Hub fußt dabei auf den Säulen wie Infrastruktur, branchenspezifischen Services für Life-Sciences-Unternehmen sowie Zugangsmöglichkeiten zu Förderungen und weiterem (privaten) Kapital.

Angewandte und international wettbewerbsfähige Projekte
„Tirol verfügt über einen erfolgreichen Life-Sciences-Sektor mit etablierten Unternehmen sowie mit Weltmarktführer und Nischenspezialisten“, sagt Mario Gerber, Landesrat für Wirtschaft, Tourismus und Digitalisierung. Für den weiteren Ausbau des Life-Sciences-Standortes Tirol brauche es Unterstützung mit geeigneten Förderprogrammen. „Daher haben wir uns als Land Tirol zu dieser mit 2,4 Millionen Euro dotierten Ausschreibung entschlossen“, so Gerber. Für diese letzten November gestartete Programmlinie gab es bei der mit der Umsetzung betrauten Standortagentur Tirol 24 Einreichungen.

„Förderberechtigt waren forschungsintensive Neugründungen und Unternehmen in den Bereichen Medizintechnik, E-Health, Biotechnologie oder Pharmazeutika“, erläutert Marcus Hofer, Geschäftsführer der Standortagentur Tirol. Die Aktivitäten der Antragsteller müssen zudem einen angewandten und international wettbewerbsfähigen Charakter haben. Bewertet wurden die Projekte von internationalen Experten. Das gesamte Projektvolumen beträgt rund 3,8 Mio. Euro und davon werden 2,3 Mio. Euro (Förderquote 61 Prozent) durch das Land Tirol finanziert.

KI-gestützte Telemedizin und personalisierte Medikamente
Gefördert im Rahmen der aktuellen Förderlinie werden nun die folgenden Unternehmen: Occyo GmbH, wo eine KI-gestützte telemedizinische Lösung für die Diagnose und Überwachung von Augenoberflächenerkrankungen entwickelt wird. Die KinCon biolabs GmbH will die Entwicklung von personalisierten Medikamenten durch den Einsatz einzigartiger molekularer Reporter beschleunigen.

Tragbare medizinische Geräte und Daten und Immuntherapeutika
Leonhard Lang hat sich auf die Entwicklung von innovativen Elektrodensystemen spezialisiert und will nun neuartige Hydrogele für tragbare medizinische Geräte (engl. Wearables) entwickeln. Das Unternehmen syndena befasst sich mit dem Thema Datenmanagement aus elektronischen Patientenberichten. Das fünfte Unternehmen, ViraTherapeutics, arbeitet mit virusbasierten Immuntherapeutika, um ein tieferes Verständnis vom Zusammenspiel zwischen verschiedenen Immun- und Krebszellen zu erlangen.

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red/mich, Economy Ausgabe Webartikel, 12.09.2023

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