Unabhängiges Magazin für Wirtschaft und Bildung

27. Juli 2024

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Die datengestützte Steuerung des Unternehmens

Die datengestützte Steuerung des Unternehmens© pexels/george becker

Übergreifend vernetztes Informationsmanagement ermöglicht neue betriebliche Wertschöpfung. Digitale Innovationen optimieren dabei neben Produktionsabläufen und Logistikketten auch Vertrieb und Kundenbetreuung.

(Christian Czaak) Bei nahezu allen Digitalisierungsprojekten spielt Management, Auswertung und punktgenaue Verfügbarkeit der Daten eine zentrale Rolle. Das betrifft Abläufe zwischen verschiedenen Abteilungen und Standorten sowie insbesondere Kommunikation und Vertrieb mit den Kunden. Branchenübergreifend beinhalten derart vernetzte Datenmodelle nun auch persönliche Vorlieben der Kunden und das gilt auch für international tätige Industriebetriebe mit Kundensegmenten im b2b-Bereich.

Mehr Umsatz
Ein aktuelles Beispiel ist die Voestalpine mit den Bereichen Vertrieb und Marketing, wo die High Performance Metals Division nun auf eine cloudbasierte CRM-Analytics-Anwendung von Salesforce setzt. Primär gefordert war die verbesserte Identifikation relevanter Kunden, die Optimierung von Marketingkampagnen und mehr Umsatz durch sogenanntes Upselling über individuelle Produktangebote.

Die übergreifende Verfügbarkeit von Echtzeitdaten über interaktive Dashboards soll nun Mehrwert für Mitarbeiter wie Kunden und neue Wertschöpfung bieten. Eine flexible Visualisierung der Daten ermöglicht dabei, Berichte nach länderspezifischen Präferenzen anzusehen. Vertriebsmanager in Deutschland bevorzugen etwa wöchentliche Analysen von Bestellungen, während das Team in Asien tägliche Berichte benötigt.

Die analytische Funktionalität erlaubt den NutzerInnen den individuellen Zugriff auf die für sie relevanten Kennzahlen in Echtzeit. Durch die gezielte Identifizierung und Ansprache relevanter Kunden für neue Produktangebote sollen die Vertriebsmitarbeiter ihre Ressourcen gezielter einsetzen, exakte Umsatzprognosen erstellen und profitablere wie nachhaltigere Geschäftsbeziehungen aufbauen können.

Präzisere Prognosen
„Echtzeit-Daten helfen uns Wettbewerbsvorteile zu sichern. CRM Analytics hilft uns zu visualisieren, wo wir unsere wertvollsten Ressourcen einsetzen, und drängt uns dazu, uns auf die richtigen KundInnen zu konzentrieren“, sagt Martin Bileck, Global CRM Coordinator voestalpine.

Für noch präzisere Prognosen plant die Voestalpine im nächsten Schritt Künstliche Intelligenz (KI) in die neue CRM-Analytics Anwendung zu integrieren. Salesforce hat kürzlich mit „Einstein GPT“ die Entwicklung der weltweit ersten generativen KI für CRM gestartet. „Neben der Produktivität soll damit auch der Personalisierungsgrad bei jeder Interaktion von Vertrieb, Kundenservice oder Marketing gesteigert werden“, sagt Katrin Lamberger, Co-Landeschefin von Salesforce Österreich.

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red/czaak, Economy Ausgabe Webartikel, 17.10.2023

Nachhaltigkeit und Cyber-Security im Fokus der Digitalisierung

Nachhaltigkeit und Cyber-Security im Fokus der Digitalisierung© TSA Peter Lenz

Klimaziele von morgen können nicht mit den Technologien von gestern erreicht werden. Ein Expertenkommentar von Peter Lenz, Vorsitzender
der Geschäftsführung T-Systems Austria.

Unternehmerische Nachhaltigkeit hat aktuell bei zahlreichen Unternehmen höchste Priorität. Das gilt auch bei uns als T-Systems und das inkludiert auch verantwortungsvolles Investieren. Digitale Technologien schaffen einen positiven Kreislauf. Neben weniger Energieverbrauch braucht es intelligente IT-Systeme und das inkludiert Souveräne Cloud-Dienste.

Dabei geht es um die eigene geschäftliche Souveränität in enger Verbindung mit der digitalen Souveränität. Zur Datensouveränität gehört die völlige Kontrolle über den Datenzugriff. Die Souveräne Cloud muss jede Abhängigkeit ihrer Nutzer vermeiden. Dienste müssen einfach auf andere Plattformen migrierbar sein. Der Cloud-Betreiber darf bei Weiterentwicklungen dieses Souveränitätsprinzip nicht unterhöhlen. Und final darf es keinen unbefugten Zugriff über originäre Funktionen der Plattform geben.

Optimaler Schutz für Systeme und Daten
Unser zweites großes Thema ist Cyber-Security. Jeder Betrieb sollte seine Systeme und Daten optimal schützen können. Seit Corona werden verstärkt agile Arbeitsmethoden genutzt. Wir bewegen uns virtuell auf verschiedenen Plattformen und experimentieren mit neuen Technologien.

Dabei werden oft Unternehmensregeln und die IT-Strategie umgangen, was zu einer Art Schatten-IT führt, auch auf Service-Ebene. Als T-Systems unterstützen wir hier mit passgenauen Schutzmaßnahmen. Betriebe sollten aktiv werden, bevor ein Angriff erfolgreich ist. Ein vergleichsweise geringes Investment verhindert Schaden – finanziell, imagemässig, bis zur unternehmerischen Existenz.

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Peter Lenz, Economy Ausgabe Webartikel, 17.10.2023

Herausragende Wissenschaft und Forschung

Herausragende Wissenschaft und Forschung© NLK Burchhart

Bei der diesjährigen Verleihung des Niederösterreichischen Wissenschaftspreise standen abermals die Themen Gesundheit, Energie, Umwelt und Nachhaltigkeit im Fokus. Vögel und Geschichte waren Thema bei den gesonderten Würdigungspreisen.

(red/rucz/mich) Wissenschaft und Forschung und Innovation sichern die Zukunft des Standortes im Wettbewerb der Regionen und Märkte. Und sie unterstützen und begleiten Menschen und Wirtschaft. Im glanzvollen Ambiente des Auditorium Grafenegg wurden nun im Rahmen der traditionellen Wissenschaftsgala die Wissenschaftspreise des Landes Niederösterreich für das Jahr 2023 vergeben.

Österreichs größtes Bundesland fördert seit 1964 herausragende Forscherinnen und Forscher, die durch ihre Arbeit einen wesentlichen Beitrag zur wissenschaftlichen Eigenständigkeit des Landes leisten. Neben den traditionellen Würdigungspreisen wurde auch heuer der „Wissenschaft Zukunft Preis“ für den Forschungsnachwuchs in mehreren Kategorien vergeben. Wissenschaft und Forschung sind in Niederösterreich Chefsache, Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner (ÖVP) und ihr Stellvertreter Stephan Pernkopf (ÖVP) überreichten wiederum die Auszeichnungen.

Ecoplus, Accent und Tecnet Equity unterstützen im Land ebenso wie ein eigener Risikofonds
„Dieser Abend unterstreicht einmal mehr, wie wichtig uns Wissenschaft und Forschung in Niederösterreich ist“, betonte die Landeshauptfrau. Mikl-Leitner und Pernkopf verwiesen in ihren Einleitungen dann auch auf die Wissenschaftsachse von Krems über Klosterneuburg mit dem international beachteten IST Austria, über das Forschungszentrum für Landwirtschaft und Nachhaltigkeit in Tulln, die FH St. Pölten mit ihrer Spezialisierung auf Digitalisierung, Cyber Security und KI, bis hin zum Campus Wieselburg und insbesondere Wiener Neustadt mit dem zweiten internationalen Leuchtturm MedAustron.

Hainburg mit Biotechnologie als neuer Knoten auf der Wissenschaftsachse
„Und künftig gibt es einen neuen Knoten auf dieser Wissenschaftsachse in Hainburg“, so die Landeschefin, „wo wir uns dem Thema Biotechnologie widmen.“ Besonders an die Jungforscher appellierte Mikl-Leitner, ihre neuen Erkenntnisse und Forschungsergebnisse auch zu einem Geschäftsmodell zu machen. Hier biete man mit der Wirtschaftsagentur ecoplus, dem Inkubator accent und tecnet equity mit Businessplänen, Marketingkonzepten und Hilfe bei der Investorensuche umfassende Unterstützung. Besondere Projekte, die Wissenschaft in Wertschöpfung transformieren, unterstützt das Land zudem mit einem eigenen Venture Capital Fonds.

Organische Batterien, Enzyme in Medikamenten und Quantendynamik
Die Anerkennungspreise wurden am gestrigen Abend an Stefan Freunberger (forscht an Batterien, die auf organischen Stoffen wie Sauerstoff, Schwefel oder Stickstoff basieren), Leonid Sazanov (Komplexe Enzyme als Grundlage für neue Medikamenten) und Maksym Serbyn (Kondensierte Materie und Quantendynamik für Ingenieurswissenschaft). Alle drei Preisträger forschen am Institute of Science and Technology (ISTA) in Klosterneuburg. Eine weitere Auszeichnug ging hier an Eva Oburger (Uni für Bodenkultur Wien) am Universitäts- und Forschungszentrum Tulln für ihre Forschung zu sogenannten Rhizosphärenprozessen der Pflanzenwirtschaft.

Die sozialen Fähigkeiten von Vögeln und mittelalterliche Handschriften
Den Würdigungspreis für sein Gesamtwerk erhielt Thomas Bugnyar von der Uni Wien, Leiter der Forschungsstation Haidlhof, der seit Jahren das Verhalten und die sozialen Fähigkeiten von Vögeln (speziell bei Keas und Rabenvögeln) untersucht. Ebenfalls für ihr Gesamtwerk gewürdigt wurde Christine Glaßner, Leiterin der Abteilung Schrift- und Buchwesen am Institut für Mittelalterforschung, die unter anderem mittelalterliche Handschriften, besonders in den Stiften Göttweig und Melk erforscht.

Die Wissenschaft Zukunft Preise des Landes Niederösterreich
Die Wissenschaft Zukunft Preise wurden in den Kategorien Bachelorarbeit, Master-/Diplomarbeit und Dissertation/PhD für wissenschaftliche Leistungen am Karrierebeginn an die Jungforscherinnen Jisha Puthenpurayil (Bachelorarbeit), Maria Peer (Masterarbeit), Agnes Kim (Diplomarbeit), Catherine Rosenfeld (Dissertationen/PhD) und Karin Tengler (Dissertationen/PhD) vergeben.

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red/rucz/mich, Economy Ausgabe Webartikel, 13.10.2023

Die Zauberworte heißen Flexibilität und Eigenverantwortung

Die Zauberworte heißen Flexibilität und Eigenverantwortung© pexels/rdne stock project

T-Systems Österreich verlängert das Gleitzeitmodell für eine selbständige Einteilung von Arbeit und Privat bis zum Jahresende. Der Change-Prozess wurde vom Start weg ganzheitlich aufgesetzt und mit laufenden Studien begleitet. Veränderte arbeitspolitische Rahmenbedingungen im Kontext mit Digitalisierung und Nachhaltigkeit sind auch Thema.

(red/czaak) Durch zahlreiche Erhebungen mit Kolleginnen und Kollegen kennt T-Systems Beweggründe und Anforderungen, die Mitarbeitende an ein Unternehmen binden. Was braucht es, damit ein Arbeitgeber attraktiv ist und was, um neue Arbeitskräfte zu begeistern. Der größte gemeinsame Nenner wurde schließlich in Flexibilität hinsichtlich Arbeitsort und Zeit gefunden und dabei spielen auch die Themen Nachhaltigkeit und Resilienz eine immer größere Rolle.

T-Systems startete Anfang 2023 ein Projekt, wo Mitarbeitende unterschiedliche Arbeitszeitmodelle ausprobieren konnten - solange die individuelle und teamspezifische Leistungserbringung nicht in Mitleidenschaft gezogen und gesetzliche Arbeitszeitregelungen eingehalten wurden. Begleitet wurde dieser Pilot durch unternehmensinterne Befragungen und eine eigens aufgesetzte Studie (Anm. „Impact-Enabler“ von Up’N Change).

Worauf muss eine Unternehmensführung achten, worauf Mitarbeitende und Betriebsrat
Die Ergebnisse der sechsmonatigen Pilotphase fielen überwiegend positiv aus und so verlängerte T-Systems Österreich im gesamten Unternehmen die Richtlinie für die Arbeitszeit-Flexibilisierung bis Ende 2023. Zentraler Bestandteil ist weiterhin eine flexible Gleitzeitrichtlinie, wo etwa auch wöchentlich ein Gleittag selbständig erarbeitet werden kann. Dieser Gleittag fördert die bessere Balance zwischen Arbeit und Freizeit. Ebenso möglich ist eine zusätzliche Gleitzeitwoche, die vor allem während der Ferienzeit bei der „Transformation“ zwischen Privat und Arbeit unterstützen soll.

Voraussetzungen für diese hohe Flexibilität ist ein vollständiger Abbau aller vorhandenen Urlaubstage bis Ende 2023. „Im Moment ist das Thema Arbeitszeitverkürzung ein politisch stark diskutiertes Thema. In Kombination mit intelligenten Technologien kann es daher gut sein, dass es zu neuen Regulatorien für eine Arbeitszeitverkürzung kommen wird“, sagt Gertrud Götze, Vice President Human Resources T-Systems Austria.

Götze weiter: „Mit unserem interimistisch angepassten Gleitzeitmodell stehen wir in den Startlöchern und sammeln Erfahrungswerte. Was ist zu bedenken, worauf muss eine Unternehmensführung, worauf müssen Mitarbeitender und Betriebsrat ihr Augenmerk legen.“

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red/czaak, Economy Ausgabe Webartikel, 13.10.2023
Unabhängiges Magazin für Wirtschaft und Bildung 27.07.2024
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Smarte Digitalisierung in der Industrie

Smarte Digitalisierung in der Industrie© NLK Pfeffer

Land Niederösterreich hat erstes Research Studio zum Thema „Smart Digital Industries and Services“. Die Research Studios Austria Forschungsgesellschaft eröffnet an FH St. Pölten neuen Innovationsstandort. Im Fokus stehen industrielle Forschungen zu Trends wie IoT, KI oder Security.

(red/czaak) Die Research Studios Austria Forschungsgesellschaft (RSA FG) eröffnet an der Fachhochschule St. Pölten ein neues Research Studio zum Thema „Smart Digital Industries and Services“ (SDIS) eröffnet. „Wir wollen einen Leuchtturm der KI-bezogenen Forschung hier in Niederösterreich implementieren, wo interdisziplinäre und praxisorientierte Zusammenarbeit realisiert wird“, unterstreicht Christian Helmenstein als Eigentümervertreter der RSA FG und Chefökonom der Industriellenvereinigung Österreich bei der Eröffnung.

Forschungstransfer in die Wirtschaft
„Die Erkenntnisse aus der Forschung transferieren wir in die Wirtschaft, in Zusammenarbeit mit der Industrie, der Verwaltung und mit Start-Ups“, so Helmenstein zum Kontext der digitalen Transformation. Das neue Research Studio ist ein weiterer standort- und bildungspolitischer Baustein in den landesweiten wie regionalen Aktivitäten des Landes Niederösterreich. „Das besondere Augenmerk muss darauf liegen, das Wissen aus Forschung und Entwicklung in die Wirtschaft zu transferieren und für Land und Leute nutzbar zu machen“, betont auch Johanna Mikl-Leitner, Landeschefin von Niederösterreich.

Neuer Schwerpunkt in Niederösterreichs Forschungslandschaft
Das neue SDIS soll sich eingliedern in bestehende Institutionen wie Campus Krems, Technologiezentrum Tulln, MedAustron Wiener Neustadt oder das ISTA in Klosterneuburg und eben die FH St. Pölten. „Wir sehen uns selbst als Plattform für Kollaboration. Es ist klar, dass wir höhere Bildung ins Zentrum rücken, aber Bildung braucht auch Innovation, die Gesellschaft, angewandte Forschung und vieles mehr“, ergänzt Hannes Raffaseder, Geschäftsführer der FH St. Pölten.

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red/czaak, Economy Ausgabe Webartikel, 10.10.2023

Regulierung und Cyber-Kriminalität und Digitalisierung

Regulierung und Cyber-Kriminalität und Digitalisierung © pexels/cottonbro studio

Die Österreichische Versicherungsbranche sorgt sich um aktuelle wirtschaftliche und gesellschaftliche Entwicklungen. Im Fokus stehen behördliche Eingriffe, steigende Cyber-Attacken und die digitale Transformation.

(red/rucz/mich) Die geopolitischen Spannungen, Wetterextreme sowie die durch Inflation erhöhten Lebenshaltungskosten und die Digitalisierung sind über alle Branchen hinweg aktuelle Herausforderungen. Die Studie „Insurance Banana Skins“ des Beratungshauses von PwC erhob wiederum die Risiken, Sorgen und Stolpersteinen, welchen die globale und heimische Versicherungsbranche aktuell gegenübersteht.

Die Erhebung wird seit 2007 alle zwei Jahre mit dem Centre for the Study of Financial Innovation (CSFI) umgesetzt. Diesmal nahmen 580 VersicherungsexpertInnen aus 39 Ländern (u.a. Europa, Afrika, Asien) teil, darunter 11 aus Österreich.
Eine der Hauptsorgen betrifft die zunehmende Regulierung in Europa, die für die Branche mit hohen bürokratischen Kosten und erschwerten Geschäftsbedingungen verbunden wird, insbesondere für kleinere Marktteilnehmer. An zweiter Stelle folgt mittlerweile bereits das Thema Cyber-Kriminalität (global Platz Eins). Durch die großen Volumina an Kundendaten gilt die Versicherungsbranche als lohnendes Ziel für Cyberangriffe.

Die anstehende digitale Transformation
Als nächstes folgt die voranschreitende technologische Entwicklung mit der anstehenden digitalen Transformation. Bei Finanzdienstleistern wie Banken und Versicherungen betrifft das sowohl die internen Prozesse wie auch die nach außen zu den Kunden. Es geht um abteilungsübergreifende Vernetzung mit Echtzeit-Daten und in dem Kontext um die schnellen technischen Entwicklungen, um die gestiegene Erwartungshaltung der KundenInnen und die Kostenfrage für die nötigen neuen Systeme und Geräte.

Als viertes Thema folgt der Bereich Klimawandel mit vermehrt auftretenden Unwettern und den damit verbundenen Schäden. Die Makroökonomie kommt auf Platz fünf der Sorgen. Im Wesentlichen geht es hier um geopolitische Spannungen und um die hohe Inflation im Kontext mit einem Rückgang der Nachfrage an Versicherungsprodukten - was dann etwaig mit einem Preisdruck auf die Prämien verbunden wäre.

Besorgter und besser vorbereitet
„Die österreichischen Versicherer und ihre internationalen KollegInnen beschäftigen Regulierung, Cyber-Kriminalität, technologischer Wandel und die Auswirkungen der Klimakrise“, fasst Thomas Windhager von PwC Österreich zusammen. „Die anhaltenden inflationsbedingten Kostenerhöhungen könnten das Interesse an Versicherungsprodukten reduzieren und dann müssten Versicherungen etwaig ihre Preisgestaltung anpassen“, ergänzt Windhager. „Das ist aber noch nicht absehbar und muss weiter beobachtet werden.“ Beim Thema KI sehen die Versicherer Chancen wie Herausforderungen durch fehlende Regulierungen sowie Transparenz und Sicherheitsrisiken.

Im globalen Vergleich ist Österreich besorgter, sieht sich aber dann auch besser vorbereitet. In kaum einem anderen Land ist die durchschnittliche Risikobewertung so hoch wie in Österreich (Anm. Platz 3 hinter Südafrika und Nigeria). Gleichzeitig fühlt sich die Branche aber besser auf Risiken vorbereitet als ihre internationalen Kollegen (Platz 2 hinter Spanien) und auch Reputationsrisiken werden von den heimischen Versicherern weniger als Herausforderung wahrgenommen (Österreich: Platz 20, weltweit: Platz 13).

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red/rucz/mich, Economy Ausgabe Webartikel, 10.10.2023

Anleger setzen auf Ende der Zinserhöhungen

Anleger setzen auf Ende der Zinserhöhungen© pexels/vlada karpovich

In den USA steigert sich das Volumen bei Börsengängen. In China und Europa schwächelt der Markt noch. Tech-Companies und Nachhaltigkeit im Fokus der Investoren und die setzen auf mittelfristigen Stop der Zinserhöhungen von US-Fed und EZB.

(red/cc) Im dritten Quartal 2023 gingen weltweit 350 Unternehmen an die Börse. Das sind sechs Prozent weniger als im Vorjahresquartal (371). Das Emissionsvolumen schrumpfte um 27 Prozent auf 38 Milliarden US-Dollar. Runtergebrochen war die Entwicklung in den großen Wirtschaftsräumen uneinheitlich: Die USA verzeichneten 33 Initial Public Offerings (IPOs), was mit einem Emissionsvolumen von 8,6 Milliarden US-Dollar (2,5 Milliarden in Q3/22) ein Plus von 14 Prozent ergibt. Das sind Ergebnisse des aktuellen IPO-Barometers des Prüfungs- und Beratungsunternehmens EY.

Anleger setzen auf mittelfristiges Ende der Zinserhöhungen der Zentralbanken
China erreichte vergleichsweise nur 105 IPOs mit einem Emissionsvolumen von 17 Milliarden und das macht ein Minus von 33 Prozent. An den europäischen Börsen ließen sich insgesamt 40 Unternehmen listen mit einem Emissionsvolumen von rund 5,5 Milliarden US-Dollar. Bei der Anzahl ergibt das ein Minus von fünf Prozent und beim Volumen macht das ein Minus von satten 53 Prozent.

Vom weltweiten Emissionsvolumen im dritten Quartal 2023 von 38 Milliarden US-Dollar entfielen rund 40 Prozent auf den Technologie-Sektor. Mit dem Listing des britischen Technologie-Unternehmens Arm Holding und dem Emissionsvolumen von 5,2 Milliarden US-Dollar gab es im abgelaufenen Quartal den größten Börsengang des Jahres in den USA. Mit Schott und Nucera im dritten Quartal waren zwei deutsche Unternehmen die zweit- und drittgrößten Börsengänger in Europa. Im weltweiten Ranking belegen diese beiden Transaktionen die Plätze sechs und neun.

Anleger setzen auf mittelfristiges Ende der Zinserhöhungen der Zentralbanken
„Das IPO-Sentiment hat sich im dritten Quartal im Vergleich zum ersten Halbjahr verbessert. Treiber waren vor allem die zurückgehende Volatilität, erholte Bewertungsniveaus und das sich abzeichnende Ende des Zinserhöhungszyklus von EZB und Fed“, sagte Stefan Uher, Leiter der Wirtschaftsprüfung bei EY. „Trotz bleibender Unsicherheiten haben Anleger mehr Vertrauen in die Robustheit der Aktienmärkte und investieren wieder in qualitativ hochwertige IPOs mit einer überzeugenden Equity Story, wo nachhaltige Geschäftsmodelle und Wertsteigerungspotenzial im Fokus stehen“, ergänzt Uher.

In Österreich gab es mit der EuroTeleSites AG gab es kürzlich trotz herausfordernder Rahmenbedingungen das zweite Listing im Top-Segment prime market. Ein starkes Wachstum verbucht der Anleihenbereich und das gilt auch im Bereich der nachhaltigen Anleihen. Das diesbezügliche Vienna ESG Segment für an internationalen Standards ausgerichtete nachhaltige Anleihen überschritt erstmals die Marke von 100. „Emittenten haben hier insgesamt über 20 Milliarden Euro an Finanzierungen aufgenommen, welche der nachhaltigen Transformation zugutekommen“, so EY in einer Aussendung.

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red/cc, Economy Ausgabe Webartikel, 10.10.2023

Ökonomieprofessoren kritisieren Wirtschaftspolitik

Ökonomieprofessoren kritisieren Wirtschaftspolitik© pexels/niki nagy

In Deutschland bewerten führende Ökonomieprofessoren die bisherige Wirtschaftspolitik der Ampel-Regierung kritisch. Im Fokus steht das Thema standortrelevante Industrie-Subventionen in der Energiepolitik.

(red/cc) Das deutsche ifo-Institut und die Frankfurter Allgemeine Zeitung (FAZ/FAS) haben die Ergebnisse ihres aktuellen Ökonomiepanels veröffentlicht, wo im September 205 WirtschaftsprofessorInnen teilgenommen haben. Zentrale Themen der Erhebung waren Fragen zur Energiepolitik und Kostenbelastungen für die Industrie im Wettbewerb der Standorte.
„Besonders kritisch bewerten die Teilnehmer energiepolitische Vorhaben der Ampel-Parteien“, sagt Niklas Potrafke vom deutschen ifo-Institut. 58 Prozent der Teilnehmenden seien demnach gegen den endgültigen Atomausstieg nach dem russischen Angriffskrieg, 38 Prozent sind dafür. „Durch den Atomausstieg haben wir eine klimafreundliche Energiequelle abgestellt und lassen weiter Federn im internationalen Standortwettbewerb durch hohe Energiepreise“, so Potrafke.

Weniger Anreiz für energiesparende Produktio
Einen subventionierten Industriestrompreis, wie er auch in der Ampel gegenwärtig kontrovers diskutiert wird, lehnen 83 Prozent der teilnehmenden Ökonomen ab, nur 13 Prozent befürworten ihn. „Der Industriestrompreis würde den Anreiz der Unternehmen reduzieren, energiesparend zu produzieren. Außerdem besteht die Gefahr der dauerhaften Subvention“, so Potrafke zu den geäußerten Befürchtungen.

Mit 60 zu 32 Prozent lehnen die Ökonomen auch das neue Heizungsgesetz ab. Unterstützung gibt es für die Anhebung des Mindestlohnes von 12,00 auf 12,41 Euro je Stunde zum 1. Januar 2024. Hier sind 64 Prozent dafür und 29 Prozent dagegen. „Insgesamt wird die Wirtschaftspolitik der Ampel zur Halbzeit mit der Schulnote 4,0 bewertet“, so das ifo-Institut.

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red/cc, Economy Ausgabe Webartikel, 10.10.2023

Rethink the System

Rethink the System © T-Systems Austria

Die Digitalisierung von Unternehmen und Verwaltung beinhaltet nun auch die Themen Nachhaltigkeit und Klimaschutz. Ein Expertenkommentar von Peter Lenz, Managing Director T-Systems Austria.

Ob in der Automobilindustrie, dem Gütertransport und Personenverkehr, der Energieversorgung, dem Fremdenverkehr oder der Digitalisierung – weltweit schenken Unternehmen den Themen Ressourcenschonung, Effizienz im Einsatz eigener Kapazitäten und Sparsamkeit höchste Aufmerksamkeit. Spätestens das aktuelle Zeitgeschehen in Europa mit den globalen Folgen hat den Bewusstseinswandel im Verhalten von Verbrauchern und Unternehmen, Investoren und Beschäftigten rasant beschleunigt. Das beinhaltet, dass auch neue Klimaschutzziele und Regulierungsvorgaben die eigene Nachhaltigkeit in den Fokus der Unternehmen rückt.

Erfolgskritische Faktoren
Wenn man so will, bündelt sich unser aller Interesse in einer simplen Frage: Kann man mit weniger mehr tun? Tatsächlich leben wir in Zeiten, in denen der aktuellen Entwicklung zum Trotz die erfolgskritischen Faktoren neu bestimmt werden: Der Ruf nach Innovationen ist in kaum einer Branche größer, fortschreitende Digitalisierung wird für Unternehmen zur Frage des Überlebens und Investitionspausen führen blitzschnell zum Zurückbleiben.

Aber richtig ist auch, dass Kosten- und Energieeffizienz heute mehr denn je Hand in Hand gehen. Doch stehen unsere Klimaziele und die dafür nötige Besonnenheit und Umsicht damit automatisch für Zurückhaltung? Nein, so einfach ist es nicht. Zu Recht werden Netto-Null-Emissionen, ökologischer Wandel und Klimaneutralität zu wichtigen strategischen Zielen im Top-Management praktisch jedes Unternehmens.

Voraussetzung hierfür sind Innovationen, eine grüne Wertschöpfungskette und eine nachhaltige digitale Transformation, die von ökologischen Faktoren wie Treibhausgasemissionen, CO₂-Zertifikaten und Mobilitätskonzepten beeinflusst werden. Auch wir als T-Systems hinterfragen die heutigen Herausforderungen und den aktuellen Status Quo grundlegend – den unserer Kunden, aber auch unseren eigenen. „Rethink the system“ nennen wir das. Es ist eine Empfehlung, aber am Ende des Tages wohl doch ein „Muss“.

Nachhaltig investieren
Denn die Klimaziele von morgen lassen sich nicht mit den Technologien von gestern erreichen. Um digitales Wachstum mit Investitionen in Nachhaltigkeit zu verbinden und den Wandel für die Zukunft aktiv voranzutreiben, unterstützen wir Unternehmen bei ihrer digitalen, nachhaltigen Transformation. Angefangen bei Beratung und Strategie bis hin zum Betrieb innovativer Technologien geht es dabei um nichts weniger, als Entscheidungen im Sinne von Klimaneutralität und Umwelt zu treffen sowie ökologische Maßnahmen mit Fortschritt und Geschäftserfolg zu verbinden. Im Kleinen wie im Großen.

Technologisch abgebildet erstreckt sich das von modernen Multi-Cloud Umgebungen bis ‚runter‘ zur individuell angepassten Applikation. In diesem Sinne praktizieren wir „Rethink the system“ - für unsere Kunden und als Unternehmen und Dienstleister für digitale Innovation. Es gilt die richtigen Entscheidungen zu treffen, nachhaltiger zu handeln und gemeinsam unsere Zukunft zu gestalten.

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Peter Lenz, Economy Ausgabe Webartikel, 07.10.2023

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