Unabhängiges Magazin für Wirtschaft und Bildung

27. Juli 2024

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Wissenschaftliche Karrieren und die Verantwortung für Kinder

Wissenschaftliche Karrieren und die Verantwortung für Kinder© pexels/tatiana syrikova

Interdisziplinäre Studie von TU Wien und Frauennetzwerk FemChem untersucht Erfahrungen von Eltern mit der Vereinbarkeit von Beruf und Familie und bezieht auch WissenschaftlerInnen ohne Kinder ein.

(red/rucz) Die Fakultät für Technische Chemie und das Frauennetzwerk der Fakultät FemChem initiierte gemeinsam mit dem Vize-Rektorat für Personal und Gender der TU Wien die Studie PARENT (PArents in REsearch aNd Technology). Zwischen 2022 und 2023 untersuchten die Gender-Expertinnen Marita Haas (Ward Howell International) und Bettina Stadler (FORBA und Universität Graz) die Frage, ob und wie sich Elternschaft auf eine wissenschaftliche Karriere speziell im Fachbereich Chemie auswirkt.

„PARENT“ ist eine Folgestudie zur Situation des wissenschaftlichen Nachwuchses an der Fakultät aus dem Jahr 2019. Die damalige Kernfrage lautete: Warum schlägt sich die Anzahl der Frauen im Studium nicht auf die Anzahl der Frauen in Spitzenpositionen nieder.

Systemische Hürden oder Fehler identifizieren
Frauen sind in der Wissenschaft weltweit unterrepräsentiert. Je höher die Karriereleiter, umso geringer wird der Frauenanteil und das gilt auch in Bereichen, wo mehr Frauen als Männer studieren. Daten deuten auf zu hohe Hürden für Frauen und nicht an einem begrenzten Pool an fähigen Frauen. „Als Fakultät wollen wir systemische Hürden oder Fehler identifizieren, bestmöglich bereinigen und so ein Umfeld schaffen, wo sich KollegInnen über alle Karrierestufen hinweg gleichermaßen entwickeln können“, erläutert Marko Mihovilovic, Uni-Dekan.

„Unser Ziel sind attraktive Rahmenbedingungen, um keine Talente zu verlieren und neue Potentiale zu erschließen. Deshalb war es wichtig, nach den Erkenntnissen der vorangegangenen Studie nunmehr das Thema Elternschaft als relevanten Faktor zu untersuchen“, so Mihovilovic.

Viele Faktoren verursachen Mangel an Frauen in MINT-Berufen
43 Prozent der Mütter verlassen MINT-Berufe in den 4-7 Jahren nach der Geburt des ersten Kindes. Damit sind Frauen unverhältnismäßig stark betroffen, denn bei Männern trifft das nur auf 23 Prozent zu. „Das Karrieremuster unserer Gesellschaft passe nicht zu Menschen mit Betreuungspflichten. Die meritokratische Vorstellung des idealen Wissenschaftlers basiere auf der Figur eines Mannes ohne oder nur mit geringen Betreuungspflichten“, so die Erkenntnisse.

Und dies führe zur sogenannten „homo-sozialen" Reproduktion: Junge WissenschaftlerInnen, die ihrem Vorgänger ähneln, sind eher bereit, eine wissenschaftliche Laufbahn einzuschlagen als solche, die ein anderes Lebenskonzept oder Karrieremuster haben. Darüber hinaus besteht eine große Abhängigkeit von Vorgesetzten, um in der wissenschaftlichen Laufbahn erfolgreich zu sein und von der Anzahl und Wirkung der Veröffentlichungen, die oft der wichtigste messbare Faktor zur Bestimmung von „Exzellenz" sind.

Inklusivität und die Auswirkungen auf wissenschaftlichen Fortschritt
Grundsätzlich sollte „PARENT“ die Erfahrungen von Eltern mit der Vereinbarkeit von Beruf und Familie näher untersuchen. Einbezogen wurden auch Erfahrungen und Erwartungen von WissenschafterInnen die keine Kinder haben. Auf Grundlage einer fundierten Analyse wurden dabei auch Vorschläge für Maßnahmen zur Verbesserung der Situation für Eltern und insbesondere für Frauen identifiziert. Da sich die Vorschläge im Rahmen eines Organisationsentwicklungskonzeptes an Personen mit Führungsaufgaben richten, wurden die Maßnahmen auch mit Führungskräften diskutiert.

Ziel war es, das Bewusstsein für das Thema innerhalb der Organisation zu schärfen. „Inklusivität hat weitreichende Auswirkungen auf den wissenschaftlichen Fortschritt, die wirtschaftliche Entwicklung, das gesellschaftliche Wohlergehen und den Fortschritt des menschlichen Wissens“, so die Studien-Macher. Operativ wurden zwei Fokusgruppen organisiert und mit diesen Ergebnissen wurde ein Fragebogen für die spezielle Situation an der Fakultät für Technische Chemie der TU Wien entwickelt. Dann folgten Workshops mit Vorgesetzten, um auch hier konkrete Lösungsansätze zu erarbeiten. Zudem wurde eine Good-Practice-Recherche durchgeführt, die einen Vergleich mit anderen Forschungseinrichtungen ermöglichte.

Schuldgefühle und die Vereinbarkeit von Beruf und Familie
Untersucht wurden auch die organisatorischen Strukturen und Prozesse, die zu einer pessimistischen Einschätzung von Frauen und zur geringen Anzahl von Frauenkarrieren führen. „Generell werden in unserer Gesellschaft Männer beglückwünscht, wenn sie sich um die Kinder kümmern, während es bei Frauen als selbstverständlich angesehen wird“, so ein weiterer Befund im Rahmen der Studie.

Männer und Frauen sind mit unterschiedlichen Herausforderungen konfrontiert, auch weil sie ihre Kinder in unterschiedlichen Entwicklungsstadien betreuen. Zumeist sind Frauen in Karenz, wenn die Kinder noch sehr abhängig sind und das beschränkt dann die Möglichkeit hier wissenschaftlich weiterzuarbeiten. Parallel nehmen immer mehr Männer verschiedene Formen des Elternurlaubs in Anspruch, auch bedingt durch einen Generationswechsel. Männer wie Frauen betonen, wie schwierig die hohen wissenschaftlichen Leistungsanforderungen sind, wenn man kleine Kinder hat.
Umdenken bei Beurteilungskriterien

Final kommen die Studienautorinnen zum Schluss, dass „Frauen sich eher schuldig fühlen, wenn sie sich weder der wissenschaftlichen Arbeit noch der Mutterschaft zu 100 Prozent widmen können“ und Männer aufgrund der unterschiedlichen gesellschaftlichen Wahrnehmung „positiver eingestellt sind.“ Ein Grund dafür sei, „weil Männer in der Regel die Entscheidungen treffen“ und das zeige auch die Studie. Was Männer und Frauen eint, sind Sorgen zur Arbeitsstabilität. Die Studienautorinnen bemängeln hier die Transparenz. Die Frage nach den „richtigen Schritten“ für eine erfolgreiche wissenschaftliche Karriere „ist kaum zu beantworten.“

Die Studienautorinnen plädieren nun für ein Überdenken der Bewertungskriterien für den akademischen Karriereweg. Der „unsichtbaren Arbeit“ mit Lehre, Mentoring und Administration soll mehr Wert beigemessen werden. Darüber hinaus soll die Bewertung an den tatsächlichen Zeitaufwand für eine wissenschaftliche Karriere, beispielsweise während einer Arbeitsverkürzung, angepasst werden. Teilzeitstellen sollten bei der Berechnung eines „wissenschaftlichen Alters" Berücksichtigung finden.

Finale Erkenntnisse und Forderungen und Handlungsoptionen
Marita Haas und Bettina Stadler fordern außerdem ein Überdenken der Aufgabenverteilung, mehr Unterstützung und die Förderung der Zusammenarbeit und des Wissenstransfers. Zusätzlicher Lösungsansatz sind erleichterte Möglichkeiten, um während Schwangerschaft und Stillzeit wissenschaftliche Ergebnisse zu erzielen, beispielsweise durch eigene Schwangerschaftslabors.

"FemChem wurde gegründet, um die spezifischen Herausforderungen von Frauen in der Wissenschaft zu identifizieren, damit sie gemeinsam reduziert oder eliminiert werden können. Die Studienergebnisse zeigen konkrete Handlungsfelder auf, wo wir gemeinsam Lösungen entwickeln werden“, unterstreicht Bettina Mihalyi-Schneider, Vorsitzende von FemChem.

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red/rucz, Economy Ausgabe Webartikel, 26.09.2023

Die Probleme von Selbstständigen und Einzelhändlern

Die Probleme von Selbstständigen und Einzelhändlern© pexels/antoni shkraba

Das Geschäftsklima für Selbständige kühlt immer mehr ab und auch die Unternehmen in den meisten Einzelhandelssparten bewerten ihre Geschäftslage schlechter, so aktuelle Analysen des deutschen ifo-Instituts.

(red/mich) In Deutschland hat sich das Geschäftsklima für Selbständige weiter verschlechtert. Und auch die Unternehmen in den meisten Einzelhandelssparten bewerten ihre Geschäftslage schlechter. Das ergeben die aktuellen ifo-Analysen für diese Segmente. „Die Lage in der deutschen Wirtschaft ist angespannt“, sagt ifo-Expertin Katrin Demmelhuber. „Für die Selbständigen steigt die Gefahr, in einen Abwärtsstrudel zu geraten.“

„Die weitere Abkühlung der Konjunktur trifft auch die Einzelhändler, die bereits zuletzt schon von einer schwächelnden Konsumnachfrage belastet waren. Auch die Erwartung an die kommenden Monate bleibt verhalten“, ergänzt ifo-Experte Patrick Höppner. Vor allem die Unzufriedenheit mit den laufenden Geschäften hat deutlich zugenommen, aber auch die Erwartungen bleiben pessimistisch. Immer weniger Selbständige planen in den kommenden Monaten, ihre Preise zu erhöhen.

Deutliche Einbrüche bei Freiberuflern
Bei den Dienstleistern rutschte der erhobene Indikator erstmals im Jahr 2023 unter null. Die Geschäftsaussichten und die Umsatzerwartungen verdüstern sich hier, auch das Urteil zur aktuellen Lage fiel schlechter aus. „Die Durststrecke aufgrund der fehlenden Nachfrage verlängert sich“, ergänzt Demmelhuber. Während sich die Lage im Gastgewerbe im August leicht erholte, gab es bei den Freiberuflern in den Branchen Design, Fotografie und Übersetzung deutliche Einbrüche.

Im Einzelhandel sind viele Betriebe zudem auch pessimistisch, was ihre Zukunft angeht. „Viele Händler spüren weiterhin die Zurückhaltung der Verbraucher aufgrund der hohen Inflationsraten“, sagt Demmelhuber. Bei Nahrungs- und Genussmitteln sind immer noch viele Händler zumindest punktuell von Lieferproblemen betroffen. 73 Prozent meldeten das im August, nach 70 Prozent im Juli. „Lieferprobleme aufgrund von Preis- und Konditionenstreitigkeiten zwischen Herstellern und Händlern gehen dabei eher zurück“, sagt Höppner.

Zurückhaltung der Verbraucher durch hohe Inflationsraten
Allerdings führten stockende Tarifverhandlungen zuletzt vermehrt zu Streiks in der Logistik einiger Händler und damit auch zu Lieferproblemen. Bei den Autohändlern waren im August noch über die Hälfte der Unternehmen von Engpässen betroffen. Bei Computern und Software, elektrischen Haushaltsgeräten und bei der Unterhaltungselektronik lag der Anteil jeweils noch bei über einem Viertel.

Wegen der eingetrübten Geschäftssituation im Einzelhandel haben Firmen in einigen Sparten auch Beschäftigung abgebaut. Der Fachkräftemangel ist in den meisten Sparten kein so großes Problem mehr wie zuletzt noch. Insgesamt melden für das dritte Quartal 35 Prozent der Einzelhändler Probleme bei der Fachkräftegewinnung, nach knapp 37 Prozent im zweiten Quartal. Besonders ausgeprägt ist die Problematik im Bekleidungseinzelhandel und im Einzelhandel mit Nahrungs- und Genussmitteln.

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red/mich, Economy Ausgabe Webartikel, 26.09.2023

Steigende Unternehmensinsolvenzen und betroffene Mitarbeiter

Steigende Unternehmensinsolvenzen und betroffene Mitarbeiter© pexels/andrea piacquadio

Firmenpleiten sind gegenüber dem Vorjahr angewachsen und liegen knapp über Vorkrisenniveau 2019. Massiv gestiegen sind die betroffenen Mitarbeiter. Baubranche und Einzelhandel als Sorgenkinder, so aktuelle Analysen des KSV1870.

(red/czaak) Laut aktueller Hochrechnung des Kreditschutzverbandes KSV1870 sind in den ersten drei Quartalen 2023 in Österreich 3.906 Unternehmen (plus 10 Prozent gegenüber 2022) von einer Insolvenz betroffen. Den deutlichsten Zuwachs verzeichnet Kärnten (plus 39), den größten Rückgang vermeldet Tirol (minus 5 Prozent).

Die vorläufigen Passiva haben sich um knapp 25 Prozent auf 1,88 Mrd. Euro erhöht. Immer mehr unter Druck gerät die Bauwirtschaft, während sich der Einzelhandel bereits seit längerer Zeit in der Krise befindet. Mit Blickrichtung Jahresende werden in Österreich insgesamt bis zu 5.300 Firmenpleiten erwartet, so die Einschätzung der Experten vom KSV1870.

Österreichs Wirtschaft insgesamt recht krisenresistent
Österreichs Wirtschaft scheint trotz anhaltender wirtschaftlicher Herausforderungen insgesamt recht krisenresistent zu sein. Zwar ist die Zahl der Unternehmensinsolvenzen mit den 3.906 Fällen in den ersten drei Quartalen des Jahres 2023 um knapp zehn Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum gestiegen, dennoch liegt das aktuelle Ergebnis nur um 2,6 Prozent über jenem aus dem Vorkrisenjahr 2019. Parallel dazu sind die mangels Kostendeckung nicht eröffneten Insolvenzen um 6,4 Prozent auf 1.507 Pleiten gestiegen.

„Anhand der aktuellen Zahlen von einer Insolvenzwelle zu sprechen, wäre falsch. Bei dem Anstieg handelt es sich um die vom KSV1870 seit längerem prognostizierte Nivellierung, die uns wohl auch in nächster Zeit begleiten wird“, erklärt Karl-Heinz Götze, Leiter Insolvenzen beim KSV1870. „Die mitunter subjektive Wahrnehmung vermehrter Insolvenzen ist den zuletzt prominenten Handelsunternehmen geschuldet“, so Götze. Stark angestiegen um 80 Prozent auf 18.400 Personen ist die Zahl der betroffenen Mitarbeiter. Stärker angestiegen sind mit 44 Prozent auf 31.400 jene der betroffenen Gläubiger.

Insolvenztreiber Handel, Bauwirtschaft und Gastronomie
Neben den aktuellen Fallzahlen haben sich auch die vorläufigen Passiva im Vergleich zum Vorjahr um rund 25 Prozent auf 1,9 Mrd. Euro erhöht. Geschuldet ist diese Entwicklung vor allem den bis dato größten Insolvenzen des Jahres. Neben Leiner und Kika mit 132 Mio. Passiva sind das mit der KSR Group GmbH (80 Mio. Euro) und Zentrasport Österreich (69 Mio. Euro) zwei weitere Handelsunternehmen. Ein Blick in die Bundesländer zeigt, dass die Passiva in Tirol mit einem Plus von knapp 146 Prozent am deutlichsten gestiegen sind. Im Burgenland haben sich die Verbindlichkeiten hingegen um rund zwei Drittel reduziert.

Wie die aktuelle KSV1870 Hochrechnung noch zeigt, sind der Handel (737 Fälle und plus 12 Prozent gegenüber 2022), die Bauwirtschaft (650 Fälle, plus 13) und der Bereich Gastronomie/Beherbergung (507 Fälle, plus 19 Prozent) weiterhin die Insolvenztreiber des Landes. Zwar verzeichnet unter diesen drei Branchen aktuell die Gastronomie den größten Zuwachs, doch ist es vor allem die Bauwirtschaft, die sich immer mehr zum Sorgenkind der heimischen Wirtschaft entwickelt.

Auftragslage in gesamter Baubranche stark rückläufig
„Im Vergleich zu 2019 sprechen wir aktuell von rund zehn Prozent mehr Pleiten im Baugewerbe, Tendenz steigend. Die Auftragslage in der gesamten Baubranche ist stark rückläufig. Insgesamt ist die Auftragslage für 2023 schwach und auch 2024 wird aus heutiger Sicht nicht besser werden“, ergänzt Ricardo-José Vybiral, CEO der KSV1870 Holding AG. Gründe dafür sind rückläufige Baubewilligungen in Österreich, gegenüber 2019 um rund ein Drittel. Vor allem Projektentwickler im Wohnbau und dabei beauftragte Bauunternehmen leiden unter den verschärften Kreditbedingungen, steigenden Zinsen und erhöhten Baukosten.

Hintergrund ist die drastische gesunkene Nachfrage von Endverbrauchern aufgrund fehlender Finanzierungsmöglichkeiten. Bauvorhaben sind damit nicht mehr rentabel. Diese Entwicklungen spiegelt sich auch bei den Hypothekar- bzw. Immobilienfinanzierungen, die im ersten Halbjahr 2023 um 51 Prozent gegenüber dem Vorjahr zurückgegangen sind. In Summe prognostizieren die KSV-Experten 5.300 Firmenpleiten für das heurige Jahr. „Trotz der Situation in Handel und Baugewerbe sehen wir aktuell weiterhin keine Insolvenzwelle auf Österreich zukommen“, so Karl-Heinz Götze, Leiter KSV1870 Insolvenz.

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red/czaak, Economy Ausgabe Webartikel, 26.09.2023

Der digitale Zwilling einer Werkzeugmaschine

Der digitale Zwilling einer Werkzeugmaschine© Siemens DMGMori

Weniger Ausschuss und Schäden und effizientere Produktionsabläufe. Maschinenhersteller Dmg Mori und Siemens zeigen auf Siemens Xcelerator Marketplace erstes komplettes digitales Abbild einer Werkzeugmaschine.

(red/czaak) Siemens ist schon länger auch in den Bereichen Automatisierung und Digitalisierung tätig und DMG MORI ist ein weltweit führender Anbieter von Werkzeugmaschinen zum Drehen, Fräsen und Schleifen sowie für die additive Fertigung. Nun zeigen beide Unternehmen den ersten durchgängigen digitalen Zwilling für die Bearbeitung mit Werkzeugmaschinen auf der digitalen Plattform Siemens Xcelerator.

Testen und Einfahren passiert nun in der virtuellen Welt
Ein digitaler Zwilling für Maschinen soll umfassende Verbesserungen bei Nachhaltigkeit und Flexibilität sowie bei Vertrieb und Lieferung bringen. Weiters sollen Programmierfehler vermieden werden welche Ausschüsse und Schäden an der realen Maschine verursachen. Ebenso ermöglicht wird ein weitaus schnellerer Produktionslauf und eine Reduktion des Energieverbrauchs der realen Maschine.

Das Angebot unterstützt dann noch die umfangreiche Minimierung von unproduktiven Zeiten, da das Testen und Einfahren von Programmen von der realen Maschine in die virtuelle Welt verlegt wird. „Mit unserem DMG MORI Digital Twin ermöglichen wir unseren Kunden höhere Produktivität, indem wir unproduktive Aufgaben von der Maschine in die Virtualität verlagern. Siemens Xcelerator als offene, digitale Business-Plattform wird unsere digitale Transformation beschleunigen“, sagt Alfred Geißler, CEO DMG MORI AG.

Unterschiedliche Partner in einem digitalen Ökosystem
Mit Siemens Xcelerator möchte Siemens seinen Innovationswillen bei der Kombination der realen mit der digitalen Welt unterstreichen. Zentraler Bestandteil für das moderne CNC-System für hochproduktive Werkzeugmaschinen ist die Anwendung Sinumerik One. Diese unterstützt die digitale Transformation und hilft, Bearbeitungsprozesse vollständig virtuell zu simulieren. Damit können NC-Programme komplett in einer virtuellen Umgebung programmiert, simuliert und optimiert werden, bevor Werkstücke real gefertigt werden.

„Der Ansatz von Siemens Xcelerator, unterschiedliche Partner in einem Ökosystem zum Nutzen aller zu verknüpfen, wird in der Partnerschaft von Siemens mit DMG MORI eindrucksvoll deutlich“, sagt Achim Peltz, CEO von Siemens Motion Control. Siemens Xcelerator unterstützt als offene digitale Plattform ein Ökosystem von Partnern, um gemeinsam die digitale Transformation zu beschleunigen. Im Fokus stehen dabei auch die spezifischen Geschäftsziele der jeweiligen Kunden.

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red/czaak, Economy Ausgabe Webartikel, 26.09.2023

Gewinnsprünge bei Europas Banken im US-Vergleich

Gewinnsprünge bei Europas Banken im US-Vergleich© pexels/cottonbro studio

Im ersten Halbjahr erreichen die zehn größten europäischen Banken ein Gewinnplus von 80 Prozent. Der Hauptanteil entfällt auf die UBS. US-Banken wachsen nur um sieben Prozent, so eine aktuelle Analyse von EY.

(red/cc) Die kumulierten Nettogewinne der zehn nach Bilanzsumme größten europäischen Banken haben im ersten Halbjahr mit 75 Mrd. Euro einen deutlichen Zuwachs von 80 Prozent erzielt. Sie liegen damit fast gleichauf mit den kumulierten Nettogewinnen der nach Bilanzsumme zehn größten US-Pendants.

Veränderung bei Profitabilität
Mit einem Konzernergebnis von 27,4 Mrd. Euro per Ende Juni ist dieser deutliche Anstieg ist vor allem auf den Gewinnsprung bei der Schweizer Bank UBS nach deren Übernahme der Credit Suisse (CS) zurückzuführen. Die zehn größten US-Kreditinstitute konnten im ersten Halbjahr ebenfalls gestiegene Nettogewinne bilanzieren, sie wuchsen um sieben Prozent auf rund 82 Mrd. Euro.

Bei Thema Profitabilität gibt es erstmals seit zehn Jahren eine Veränderung: Der Return on Equity (RoE) der europäischen Banken lag per 30.06.2023 bei 15,5 Prozent, ein Plus von knapp sechs Prozentpunkten im Vergleich zum Vorjahr. Das ist allerdings primär auf das stark verbesserte Ergebnis der UBS aufgrund der Übernahme und erstmaligen Konsolidierung der Credit Suisse zurückzuführen ist (ohne CS liegt der UBS-Nettogewinn bei knapp zwei Mrd. Euro).

Das Thema Börsenwerte
Damit ist dieser Wert der mit Abstand höchste der vergangenen zehn Jahre. Die amerikanischen Banken wiesen per Ende Juni einen RoE von 12,6 Prozent auf – und damit erstmals in den vergangenen zehn Jahren einen niedrigeren Wert als die europäischen Top 10. Das sind die wichtigsten Ergebnisse einer Analyse der Bilanzen von EY, wo jeweils die zehn größten Banken in den Vereinigten Staaten und Europa nach Bilanzsumme gereiht wurden.

Bestverdiener unter allen zwanzig analysierten Banken war im ersten Halbjahr 2023 die UBS mit einem Nettogewinn von 27 Mrd. Euro, gefolgt von der US-Bank JPMorgan Chase mit knapp 25 Mrd. Euro. Bei der Marktkapitalisierung verzeichneten die europäischen Institute insgesamt einen Anstieg um 14 Prozent auf über 522 Mrd. Euro. Der kumulierte Börsenwert der US-Banken sank im gleichen Zeitraum hingegen um sechs Prozent auf 1,15 Billionen Euro.

Die weitere Zinsentwicklung ist maßgeblich entscheidend
„Die großen Banken in Europa haben von den jüngsten Zinserhöhungen der Europäischen Zentralbank erheblich profitiert, genauso wie ihre amerikanischen Pendants. Diese Maßnahme hat negative Auswirkungen wie den Ukraine-Konflikt, Inflation und das langsame Wirtschaftswachstum in Europa mehr als ausgeglichen“, so Armin Schmitt, Leiter Banking bei EY Österreich.

„Obwohl höhere Zinsen die US-Banken begünstigt haben, haben andere Faktoren ihre Erträge beeinträchtigt. Insbesondere Probleme wie der Bankrott der Silicon Valley Bank, Unruhen im Technologiesektor und eine schwache Performance im Bereich Börsengänge und Fusionen hatten einen negativen Einfluss.“ Ergänzt Gunther Reimoser, Leiter Financial Services bei EY Österreich.

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red/cc, Economy Ausgabe Webartikel, 22.09.2023

Neues Kompetenzzentrum in Innsbruck

Neues Kompetenzzentrum in Innsbruck© Infineon APA

Infineon eröffnet System-Kompetenzzentrum in Innsbruck. Im Fokus stehen die Themen Elektromobilität, Life-Science, erneuerbare Energien oder Robotik.

(red/rucz/cc) Mikroelektronik ist essenziell für die digitale und grüne Transformation und damit für die großen Themen Dekarbonisierung und Digitalisierung. Infineon startet in Innsbruck ein neues Kompetenzzentrum für die Entwicklung von Referenz-Systemen in den Bereichen Elektromobilität, Life-Science, erneuerbare Energien und Robotik. Final sollen innovative Anwendungen noch schneller zur Marktreife gebracht werden. Angesiedelt in der Südbahnstraße, dienen die neuen Räumlichkeiten auch als Vernetzungsplattform mit Bildungspartnern und Studierenden.

Starker Hightech-Impuls für Standort Tirol
„Mit dem Infineon System-Kompetenzzentrum setzen wir einen weiteren starken Hightech-Impuls für den Standort Tirol und bauen auf Erfahrungen durch Kooperationen mit regionalen Wissenspartnern in Forschung und Lehre“, sagt Sabine Herlitschka, Vorstandsvorsitzende von Infineon Austria. „Durch die nun noch stärkere Infineon-Präsenz können wir einen permanenten Innovations- und Netzwerkinkubator im Herzen Innsbrucks etablieren“, unterstreicht die Chefin von Infineon.

„Ohne Mikrochips gäbe es vom Smartphone über intelligente Haushaltsgeräte bis hin zu Solaranlagen kein modernes Leben. Nur mit einer starken Mikrochip-Industrie können wir Abhängigkeiten von anderen Staaten reduzieren und gleichzeitig Arbeitsplätze und Wohlstand schaffen“, ergänzt Florian Tursky, Staatssekretär für Digitalisierung.

Regionale Netzwerkplattform und Kooperation mit Uni Innsbruck
Das System-Kompetenzzentrum in Innsbruck ist neben Villach (Zentrale), Klagenfurt, Graz, Wien und Linz der sechste Infineon Standort in Österreich. Auf rund 400 m 2-Fläche im sogenannten P3-Tower in der Südbahnstraße in Innsbruck arbeiten die Teams mit modernen Büros und letztaktueller Infrastruktur. Infineon will hier auch jungen Talenten eine regionale Netzwerkplattform für technische Projekte und wissenschaftliche Arbeiten bieten.

„Mit Infineon Austria hat die Universität Innsbruck einen starken Partner aus der Industrie. Unseren Studierenden bietet diese Kooperation die Möglichkeit, über den Tellerrand hinaus zu blicken und Erfahrungen in der Industrie zu sammeln“, sagt Veronika Sexl, Rektorin der Uni Innsbruck. „Das nützt auch der Gesellschaft, denn Innovation findet immer dort statt, wo sich Menschen aus unterschiedlichen Fachbereichen und Kontexten austauschen“, so Sexl.

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red/rucz/cc, Economy Ausgabe Webartikel, 22.09.2023
Unabhängiges Magazin für Wirtschaft und Bildung 27.07.2024
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Neue Wege in der Transplantationsmedizin

Neue Wege in der Transplantationsmedizin© pexels/tara winstead

Gerald Brandacher kommt von der Johns-Hopkins-Universität (US) zurück an die Med Uni Innsbruck. Der Tiroler gilt als internationaler Spitzenmediziner zum Thema Organbanken und längerfristigen Konservierungsmethoden.

(red/czaak) Der Aufbau einer Organbank ist bisher noch Zukunftsmusik. Dabei hätte die Konservierung von menschlichen Organen für die Transplantationsmedizin große Vorteile: Chirurgen könnten aus einer größeren Anzahl von Organen das optimale für ihre jeweiligen PatientInnen aussuchen. Herzen, Nieren oder beispielsweise Lebern können aber aktuell nicht länger gelagert werden. Mit einer neuen Konservierungsmethode für Organe könnte die Organbank nun allerdings bald Realität werden.

Wissenschaftliche Entwicklung von Organbanken
Weltweit wird daran geforscht und zukünftig sollen wichtige Bausteine zur Realisierung auch von der Medizinischen Universität Innsbruck kommen. „Wir wollen an der wissenschaftlichen Entwicklung von Organbanken mitarbeiten“, sagt Gerald Brandacher. Seit 1. September 2023 ist der Tiroler Professor für translationale und experimentelle Transplantationschirurgie an der Medizinischen Universität Innsbruck. Zuletzt war Brandacher als Direktor des renommierten Johns Hopkins Programms für rekonstruktive Transplantation in den USA tätig.

Als designierter Co-Direktor der Innsbrucker Univ.-Klinik für Viszeral-, Transplantation- und Thoraxchirurgie möchte Brandacher nun gemeinsam mit Stefan Schneeberger, Klinikchef und Direktor der Univ.-Klinik für Viszeral-, Transplantation- und Thoraxchirurgie, neue Wege umsetzen. „Wir wollen in Zukunft noch mehr Menschen helfen können, zum Beispiel auch durch Transplantationen nach Krebserkrankungen“, unterstreicht Stefan Schneeberger.

Organe werden medizinisch eingefroren
Organe können für einen längeren Zeitraum nicht einfach eingefroren werden, denn bei üblichen Kühlmethoden kommt es immer zur Eisbildung und damit zu einem Funktionsverlust. Durch eine neue, hochkomplexe Kältekonservierungstechnik, eine Art medizinisches Einfrieren ohne Eis, könnten Organe über Tage, Wochen, oder sogar Monate konserviert werden. Supercooling und Vitrifikation heißen diese Methoden, von denen einige aktuell bereits in der Reproduktionsmedizin zur Konservierung von Embryonen oder Eizellen eingesetzt werden.

„Wir forschen daran, Organe eisfrei unterhalb des Gefrierpunkts zu konservieren. Noch können wir das in der klinischen Routine nicht einsetzen, aber die Forschung ist sehr weit. Wir möchten diese vielversprechende wissenschaftliche Arbeit gemeinsam mit unseren Kollaborationspartnern weiter vorantreiben“, so Gerald Brandacher. Im finalen Fokus steht der Aufbau von Organbanken und hier gilt es nun erste praxistaugliche Bausteine zu entwickeln.

Innsbruck führendes Zentrum beim Thema „Auftauen“ mittels Maschinenperfusion
Ein wichtiger medizinischer Aspekt ist auch das Thema „Auftauen“. „Wir müssen die Organe wieder erwärmen und ihre Qualität im warmen Zustand testen“, erklärt Brandacher. Hierbei kommt die sogenannte Maschinenperfusion zum Einsatz. Dabei können Organe an ein hochspezialisiertes Gerät angeschlossen werden, dass die Durchblutung mittels einer Perfusionslösung imitiert. Bei Körpertemperatur wird hierbei die Funktion eines Organs außerhalb des Körpers aufrechterhalten, kontrolliert und gegebenenfalls optimiert.

Innsbruck ist bei der Einführung dieser Technik in der klinischen Routine federführend in der EU und bietet damit einen idealen Anknüpfungspunkt für die bisherigen Forschungsarbeiten von Brandacher. „Wir waren unter den ersten in Europa, die für die Leber ein solches Gerät in Betrieb genommen und etabliert haben. Mittlerweile werden 80 Prozent der Lebern in Innsbruck so vorbehandelt. Wir haben hier weltweit erstmals Aufbewahrungszeiten von bis zu 40 Stunden erreicht“, skizziert Schneeberger. Als nächstes sollen Maschinenperfusion nun auch bei Nieren funktionieren.

Rückkehr von US-Eliteuniversität als Auszeichnung für Medizin Uni Innsbruck
An der Innsbrucker Uni-Kinik werden jährlich 80 Lebern und 120 Nieren transplantiert, die Klinik ist generell auch in zahlreichen anderen Disziplinen international führend. „Brandacher und Schneeberger sind Schüler von Raimund Margreiter“, erklärt Rektor Wolfgang Fleischhacker. Der renommierte Chirurg Raimund Margreiter hatte mit mehreren weltweiten Transplantationen einst den Grundstein für Innsbruck als führendes Zentrum gelegt. „Die Johns Hopkins Universität gehört zu den besten Universitäten, einen österreichischen Top-Forscher zurückzuholen ist eine Auszeichnung für die Med Uni Innsbruck und den Wissenschaftsstandort Österreich“, betont Rektor Fleischhacker.

Gerald Brandacher (51) selbst ist in Wattens aufgewachsen und hat sein Studium mit „summa cum laude“ in Innsbruck abgeschlossen. Seine Ausbildung zum Transplantationschirurgen und seine Habilitation erfolgte unter Raimund Margreiter. 2008 ging der Tiroler in die USA, zunächst an die Uni von Pittsburgh. Seit 2010 war Brandacher in führenden Positionen an der Johns Hopkins Universität in Baltimore (USA) tätig. Brandacher war wissenschaftlicher Leiter bei der ersten bilateralen Hand-, und der ersten Armtransplantation in den USA sowie 2018 auch wissenschaftlicher Leiter bei der weltweit ersten vollständigen männlichen Genitaltransplantation.

Der mehrfach ausgezeichnete Arzt, Wissenschafter und engagierte Lehrer hat zahlreiche Forschungsprojekte geleitet und mehr als 25 Millionen USD an Drittmitteln eingeworben sowie über 80 Doktorarbeiten betreut. Brandacher verfügt ist Mitglied in vielen Gesellschaften und hat die „American Society of Reconstructive Transplantation“ (ASRT) mitgegründet und zuletzt als Präsident geleitet. Darüber hinaus ist er medizinischer Berater von mehreren innovativen Firmen, die neue Technologien in der Transplantationschirurgie entwickeln.

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red/czaak, Economy Ausgabe Webartikel, 19.09.2023

Hohe Inflation dämpft nachhaltigen Konsum

Hohe Inflation dämpft nachhaltigen Konsum© pexels/cottonbro studio

Bundeweite Studie von Handelsverband und EY untersucht neuerlich Nachhaltigkeit als Transformationsfaktor der Handelsbranche und beleuchtet Konsumenten wie Händler.

(red/czaak) Die aktuellen multiplen Krisen und die dadurch ausgelöste Flaute der Wirtschaft sowie der Kaufkraftrückgang für die Konsumenten haben auch beim Thema Nachhaltigkeit ihre Spuren hinterlassen. Umweltverträgliches Einkaufen ist den Kunden nach wie vor wichtig, jedoch ist die Bereitschaft, dafür mehr Geld auszugeben oder auf Dinge zu verzichten deutlich gesunken.

Das zeigt die aktuelle, zweite Ausgabe des Sustainable Commerce Report von Handelsverband und EY in Zusammenarbeit mit dem Marktforscher Mindtake, wo über 1.000 Befragungen und eine gesonderte Händlerbefragung unter 107 Mitgliedern des Handelsverbandes erfolgt sind.

Gutes Preis-Leistungsverhältnis und hohe Produktqualität
Die zentralen Ergebnisse des Reports zeigen, dass etwa beim Kauf von Lebensmitteln am stärksten auf ein gutes Preis-Leistungsverhältnis und eine hohe Produktqualität geachtet wird. Im Kontext mit Nachhaltigkeit geht es dann um die Vermeidung von Lebensmittelverschwendung, um Mülltrennung, einen sparsamen Umgang mit Ressourcen und um das Thema Tierwohl.

Handel spürt die Krisen
Auch das Service des Reparaturbonus wurde bereits von jedem/r Vierten in Anspruch genommen. Als häufigste Gründe gegen nachhaltiges Handeln werden die allgemeine Teuerung und der höhere Preis von nachhaltigen Produkten genannt. Bei den Händlern haben die Krisen die Investitionsbereitschaft in Nachhaltigkeit verringert. Ergänzend werden hier dann noch unklare Kundenwünsche und zu wenig Kapital als Hürden für mehr Nachhaltigkeit angeführt.

Mehr Anreize für mehr Nachhaltigkeit
„Im aktuellen Wirtschaftsumfeld mit hoher Inflation und sinkender Kaufkraft hat Nachhaltigkeit in den Köpfen der Menschen immer noch einen hohen Stellenwert. Trotzdem müssen deutlichere Anreize geschaffen werden, damit Nachhaltigkeit für die breite Masse leistbar bleibt“, fasst Martin Unger, Leiter des Sektors Konsumgüter und Handel bei EY Österreich, die aktuelle Marktsituation zusammen.

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red/czaak, Economy Ausgabe Webartikel, 19.09.2023

Schutz von Menschen und Infrastruktur bei Unwettern

Schutz von Menschen und Infrastruktur bei Unwettern© DeutscheTelekom_Marccophoto

Deutsche Telekom und Unternehmen Spekter entwickeln Frühwarnsystem bei Unwettern durch präzise Echtzeit-Übertragung von Niederschlagsmengen und Pegelständen mittels Sensorik und speziellen Netzen.

(red/rucz/cc) Der Klimawandel erhöht die Gefahr von Starkregen und Städte und Gemeinden müssen gegensteuern. Das Unternehmen Spekter, ein Software-Spezialist aus Herzogenaurach (D), und die Deutsche Telekom bieten nun ein Frühalarmsystem für Kommunen an. IoT-Sensoren messen dafür vor Ort Niederschläge, Wasserpegel und das Abflussverhalten in Flüssen und Kanälen.

Über spezielle Maschinen und Sensor-Netze (Anm. NarrowBand IoT/NB-IoT) und ein eigenes LTE-M Netz der Telekom werden die Daten zur Analyse in die Cloud übertragen. Erreichen die Wassermengen kritische Grenzwerte, warnt das System rechtzeitig die Bevölkerung und alarmiert Einsatzkräfte. Erste Eindrücke des Frühalarmsystems zeigt die Telekom am 20. und 21. September auf der Digital X 2023 in Köln.

Sensoren übertragen die lokalen Wetter- und Niederschlagsdaten
Beim Thema Unwetter und Niederschlag übertragen Sensoren die lokalen Wetter- und Niederschlagsdaten über LTE-M Netze. Der Begriff steht für Long Term Evolution for Machines, eine Mobilfunktechnologie für die Kommunikation von Gerät zu Gerät. Für eine autarke, energieeffiziente und zuverlässige Funkvernetzung der Pegelmesser und der Kanaldeckelwächter mittels Sensorik von Spekter sorgt dann das Maschinen- und Sensorennetz NarrowBand IoT der Deutschen Telekom.

Dafür sind die Datenübertragungseinheiten mit einer robusten Industrie-SIM-Karte ausgestattet. Dank der breiten Netzabdeckung der Telekom sowie der tiefen Durchdringung von NB-IoT funktioniert die Übertragung selbst aus unterirdischen Kanälen oder besonders überflutungsgefährdeten Unterführungen zuverlässig. „Umfangreiche Fallback-Lösungen auf alle verfügbaren Netztechnologien der Deutschen Telekom sowie nationales Roaming sichern die unterbrechungsfreie Kommunikation zusätzlich ab“, so die Deutsche Telekom.

Mit Frühalarmsystem rechtzeitig reagieren und schützen
Die hydrologischen Informationen werden via Künstlicher Intelligenz in Echtzeit analysiert. So erhalten regionale Einsatzkräfte und andere kommunale Verantwortliche einen genauen Überblick über die Wetterentwicklung sowie die Gefährdungslage bei Starkregenereignissen und sie gewinnen wertvolle Zeit zum Schutz von Bevölkerung und Infrastruktur.

„Länder und Kommunen haben erkannt, wie groß der Handlungsbedarf beim Risikomanagement für Starkregen-Ereignisse ist. Mit unserem Frühalarmsystem verschaffen wir Einsatzkräften einen wertvollen Zeitgewinn“, sagt Reinhard Brodrecht, Geschäftsführer Spekter. „Mit der Telekom als Partner sind wir dafür optimal aufgestellt. Dank der internationalen Verfügbarkeit von LTE-M und NB-IoT ist es problemlos möglich unsere Lösung rasch und individuell bereitzustellen“, so Brodrecht.

Deutsche Telekom auf der Digital X 2023 in Köln
Die Digital X kommt am 20. und 21. September 2023 wieder nach Köln. Mit Bühnen, Marktplätzen, Markenhäusern und hochkarätigen Vorträgen wird die Kölner Innenstadt auch 2023 zu einer Weltausstellung der Digitalisierung. Megatrends der Zukunft und digitale Lösungen werden erlebbar.

Schwerpunkte betreffen etwa die Themen Zukunft der Arbeit, Digitalisierung der Unternehmen, Sicherheit oder Nachhaltigkeit. Die Digital X ist Europas größte branchenübergreifende Digitalisierungsinitiative. Organisiert von der Deutschen Telekom und ihren Tochterunternehmen T-Systems und Magenta engagieren sich in ihr über 300 nationale und internationale Partner.

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red/rucz/cc, Economy Ausgabe Webartikel, 19.09.2023

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