Unabhängiges Magazin für Wirtschaft und Bildung

27. Juli 2024

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Die verbesserte Verzögerung von Schienenfahrzeugen

Die verbesserte Verzögerung von Schienenfahrzeugen© pexels/daniel frese

Schienenfahrzeuge möglichst rasch abzubremsen ist technisch eine schwierige Aufgabe. Ein neues Christian Doppler Labor an der TU Wien forscht nun gemeinsam mit dem Industriepartner Knorr-Bremsen an neuen Anwendungen.

(red/mich) Schienenfahrzeuge haben einen großen Vorteil gegenüber Fahrzeugen mit Gummireifen. Der Rollwiderstand ist gering, man verliert kaum Energie durch Reibung und genau das macht den Schienenverkehr so effizient und umweltschonend. Bei raschen Verzögerungen und Bremsvorgängen wird genau dieser Vorteil zum Nachteil, denn dann ist möglichst hohe Reibung gefragt.

Ein neues CD-Labor an der TU Wien soll die Bremstechnologie von Schienenfahrzeugen nun genauer untersuchen und verbessern. Industriepartner ist das Unternehmen Knorr-Bremse. Das Labor wird wieder durch eine Programmlinie des BM für Arbeit und Wirtschaft ermöglicht. „Exzellente Forschung, wie in diesem CD-Labor, ist das Fundament für zukünftige Innovationen des Schienenverkehrs. Davon profitieren sowohl Reisende und PendlerInnen wie auch der Standort Österreich und die Umwelt“, sagt Martin Kocher, Bundesminister für Arbeit und Wirtschaft.

Sand und Magnete
„Der Bremsweg ist bei Schienenfahrzeugen normalerweise viel länger als man das vom Auto kennt und Faktoren wie Nässe können das noch verstärken“, sagt Johannes Edelmann, Leiter des neues CD-Labors. Es gibt unterschiedliche Techniken, die Bremswirkung bei Straßenbahnen oder Eisenbahnzügen zu erhöhen. Eine Möglichkeit sind sogenannte Sandungssysteme. Dabei wird im Zug Sand mittransportiert, der dann bei der Bremsung direkt vor den Rädern auf den Schienen verstreut werden kann. Das sorgt für stärkere Reibung.

Außerdem sind in Schienenfahrzeugen oft Magnetschienenbremsen eingebaut. „Dabei handelt es sich um einen Metallrahmen mit Elektromagneten, der im Fahrwerk des Schienenfahrzeugs angebracht ist“, erklärt Edelmann. „Beim Bremsen werden die Elektromagnete an die Schiene gezogen und schleifen auf der Schiene.“ Der Kontakt zwischen Schiene und Rädern spielt in diesem Fall gar keine Rolle – selbst wenn die Räder aufgrund schlechter Bedingungen rutschen, kann die Anhaltung immer noch mit den Magnetschienenbremsen erfolgen.

Bessere Bremsleistung mit weniger Verschleiß und Energieaufwand
Genau herauszufinden, wie solche Bremssysteme optimiert werden können, ist wissenschaftlich kompliziert: „Man muss etwa das dynamische Verhalten während des Bremsprozesses genau verstehen. Die einzelnen Komponenten können schwingen und das kann die Bremswirkung beeinträchtigen“, erläutert Johannes Edelmann. Besonders bei Schienenkreuzungen und Weichen oder auch bei verschmutzten Schienen ist die Interaktion zwischen dem Bremssystem und der Schiene überaus komplex.

Hier greifen dann mehrere Forschungsdisziplinen ineinander: Die Mechanik zur Beschreibung von Bewegung und Berechnung von Reibungskräften, die Elektrodynamik zur Analyse des elektromagnetischen Verhaltens der Magnetschienenbremse und die Tribologie, die sich mit Abnützung und Verschleiß von gegeneinander reibenden Materialien beschäftigt. Im neuen CD-Labor sollen nun mathematische Modelle und komplexe Computersimulationen dazu entstehen. Und für spezifische Messungen wird an der TU Wien ein neuer Prüfstand errichtet.

Erfolgreiche Programmlinie der Christian Doppler Labors
„Es geht darum, gleich mehrere Ziele gleichzeitig zu erreichen“, sagt Johannes Edelmann. „Wir möchten eine gute Bremsleistung, besonders auch bei schwierigen Bedingungen. Außerdem soll durch bessere Bremssysteme der Verschleiß minimiert und die Infrastruktur geschont werden. Und zusätzlich möchten wir auch noch das Gewicht der Bremssysteme minimieren, um Energie zu sparen“, so der Leiter des neuen CD-Labors.

Grundsätzlich wird in den Christian Doppler Labors anwendungsorientierte Grundlagenforschung in Zusammenarbeit mit innovativen Unternehmen aus Industrie und Mittelstand betrieben. Dieses kooperative Modell gilt auch international als Best-Practice-Beispiel. Die Christian Doppler Labors werden von der öffentlichen Hand und den beteiligten Unternehmen gemeinsam finanziert. Wichtigster öffentlicher Fördergeber ist das Bundesministerium für Arbeit und Wirtschaft (BMAW).

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red/mich, Economy Ausgabe Webartikel, 13.06.2023

Neue Wertschöpfung aus Kundendaten

Neue Wertschöpfung aus Kundendaten© pexels/Tima Miroshnichenko

Salesforce, global führender CRM-Anbieter via Cloud und Google Cloud bauen ihre bestehende Zusammenarbeit weiter aus. Im Fokus stehen KI-Anwendungen zum Ausbau personalisierter Kundenservices.

(red/czaak) Daten sind eine wichtige Grundlage zur Steigerung der Produktivität von Unternehmen. Das denken 80 Prozent der IT-Führungskräfte. Gleichzeitig sind 41 Prozent der Meinung, dass ihre Datenlandschaft zu komplex und unzugänglich ist und damit noch keinen optimalen Nutzen bringt.

Verknüpfung von Salesforce Data Cloud + Google BigQuery
Salesforce und Google Cloud erweitern ihre seit 2017 bestehende strategische Partnerschaft, um das Potenzial von Daten und CRM via Künstlicher Intelligenz (KI) rascher und einfacher in betrieblich verwertbare Erkenntnisse zu verwandeln. Ein Fokus liegt auf personalisierten Kundenservices.

Die beiden Unternehmen kündigen nun zwei neue Entwicklungen an. Eine betrifft die Verschränkung von Salesforce Data Cloud + Google BigQuery mit den Themen geringere Kosten und Komplexität. Die neue Integration zwischen diesen Anwendungen soll es Unternehmen ermöglichen, leichter einheitliche Kundenprofile zu erstellen und personalisierte Erfahrungen zu schaffen.

Genauigkeit und Effizienz von KI-Vorhersagen
Salesforce und Google bieten Unternehmen hier einen nahtlosen Datenzugriff über Plattformen und Clouds hinweg. Dadurch sollen Kosten entfallen sowie die Komplexität des Verschiebens oder Kopierens von Daten und Fehlerquellen reduziert werden. Betriebe sollen etwa ihre eigenen Modelle aus Vertex auf der Salesforce Plattform verwenden, um ihre spezifischen Anforderungen zu bedienen.

Das beinhaltet dann auch Themen wie die Vorhersage des Kaufverhaltens oder die Abwanderungswahrscheinlichkeit (engl. Churn Rate). Der Datenzugriff ohne Kopieren verschafft Unternehmen sofortigen Zugriff auf einheitliche Kundendaten für das Training ihrer KI-Modelle. Der Modellentwicklungsprozess wird rationalisiert und das soll dann die Genauigkeit und Effizienz von KI-Vorhersagen und -Einsichten verbessern.

Personalisierte Interaktionen anhand von Praxisbeispielen
Ein Modehändler kann durch CRM-Daten beispielsweise die Kaufhistorie von Kunden oder Service-Interaktionen mit Echtzeit-Online-Aktivitäten oder der Stimmung in sozialen Medien verbinden. Werden zudem benutzerdefinierte KI-Modelle eingesetzt, die datenbasiert vorhersagen, mit welcher Wahrscheinlichkeit Kunden bestimmte Kleidungsstücke kaufen, können diese dann über den zielführendsten Kanal (E-Mail, mobile App oder soziale Medien) angesprochen werden.

Ein Unternehmen im Gesundheitswesen kann CRM-Daten wie Terminhistorie und Patientenfeedback mit demografischen Daten der Patienten oder aus Krankengeschichten kombinieren. Benutzerdefinierte KI-Modelle können dann vorhersagen, wie hoch das Risiko für einen Rückfall ist. Ein weiteres Thema sind personalisierte Pflegepläne für Risikopatienten, um bessere medizinische Ergebnisse zu erzielen.

Ein Finanzinstitut wiederum kann CRM-Daten wie die Transaktionshistorie, die Kreditwürdigkeit und die finanziellen Ziele von Kunden mit Nicht-CRM-Daten wie Marktanalysen oder wirtschaftlichen Trends koppeln. Anschließend können benutzerdefinierte KI-Modelle das Ausgabeverhalten, die Investitionspräferenzen und die finanziellen Ziele der Kunden vorhersagen – und daraus dann personalisierte Bankdienste anbieten.

Ein bedeutender Schritt für neue Wertschöpfung aus Kundendaten
„Salesforce und Google ermöglichen Unternehmen, das volle Potenzial ihrer Daten zu erschließen, KI-Erkenntnisse in Aktionen umzusetzen und Kundenerlebnisse zu personalisieren. Diese Partnerschaft ebnet den Weg für Innovationen und Geschäftsvorteile für unsere Kunden“, so David Schmaier, Chief Product Officer von Salesforce.

„Google Cloud und Salesforce verbindet das Ziel, Unternehmen bei ihrer datengesteuerten Transformation zu unterstützen. Die Partnerschaft bringt eine der weltweit größten Daten-Clouds von Salesforce mit den Analyse- und KI-Fähigkeiten von Google Cloud zusammen“, ergänzt Thomas Kurian, CEO von Google Cloud. „Das ist ein bedeutender Schritt für Unternehmen, um neue Wertschöpfung aus ihren Kundendaten zu generieren.“

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red/czaak, Economy Ausgabe Webartikel, 13.06.2023

Daten und Interaktion als entscheidende Erfolgsfaktoren

Daten und Interaktion als entscheidende Erfolgsfaktoren© pexels/pixabay

Voestalpine setzt auf analytische CRM-Anwendung von Salesforce. Echtzeit-Daten und interaktive Dashboards für Vertrieb und Marketing sollen Upselling und neue Produktangebote forcieren.

(red/czaak) Technologische Innovation ist ein zentraler Erfolgsfaktor in der Transformation von Unternehmen und das gilt insbesondere für international tätige Industriebetriebe mit ihren zahlreichen Standorten und betriebsübergreifenden Produktionsprozessen und Wertschöpfungsketten. Ein aktuelles Beispiel ist die Voestalpine mit den Bereichen Vertrieb und Marketing.

Das österreichische Stahl- und Technologieunternehmen setzt hier nun auf die CRM Analytics Lösungen von Salesforce. Die High Performance Metals Division von Voestalpine nutzt die CRM-Anwendung, um relevante Kunden zu identifizieren, Marketingkampagnen zu optimieren und den Umsatz durch sogenanntes Upselling und neue Produktangebote zu steigern.

Flexibilität für globale Anforderungen
Eine Herausforderung des CRM-Systems bestand darin, dass es auf globaler Ebene unterschiedliche analytische Anforderungen erfüllen musste. Die neue Anwendung soll nun tiefere Einblicke in die Daten von CRM- und Website ermöglichen und damit fundiertere Entscheidungen gewährleisten. Final soll die übergreifende Verfügbarkeit von Echtzeitdaten über interaktive Dashboards Mehrwert und neue Wertschöpfung gewährleisten.

Mitentscheidend für die erfolgreiche Einführung der analytischen CRM-Anwendung war die entsprechende Schulung der NutzerInnen. Mit einer spezifische ausgewählten Fokusgruppe von 50 MitarbeiterInnen des Marketingteams wurden globale Webinare umgesetzt und die Lösung sodann passgenau angepasst. Aktuell nutzen 240 Kollegen aus Vertrieb, Marketing und Produktentwicklung die CRM-Anwendung.

Echtzeit-Daten für den Wettbewerbsvorteil
Die flexible Visualisierung der Daten ermöglicht es, Berichte nach individuellen Präferenzen anzusehen. Vertriebsmanager in Deutschland bevorzugen etwa eine wöchentliche Analyse von Bestellungen, während das Team in Asien tägliche Berichte benötigt. Die analytische Funktionalität erlaubt den NutzerInnen den individuellen Zugriff auf die für sie relevanten Kennzahlen in Echtzeit.

Die CRM Analytics Lösung von Salesforce hat damit einen direkten Einfluss auf den Geschäftserfolg von voestalpine. „Die Sales- und Marketingteams arbeiten effizienter zusammen, können Investment bzw. Ertrag (ROI) von Marketingkampagnen genauer berechnen und durch die Identifizierung relevanter Kunden für neue Produktangebote profitablere wie nachhaltigere Geschäftsbeziehungen aufbauen“, so Salesforce in einer Aussendung.

Direkter Einfluss auf Geschäftserfolg
„Echtzeit-Daten helfen uns, unseren Wettbewerbsvorteil zu sichern. Die MitarbeiterInnen nutzen die Daten, um verwertbare Erkenntnisse zu gewinnen, und sie sehen, welche Auswirkungen diese auf unsere Geschäftsziele haben“, sagt Martin Bileck, Global CRM Coordinator voestalpine. „CRM Analytics hilft uns zu visualisieren, wo wir unsere wertvollsten Ressourcen einsetzen, und drängt uns dazu, uns auf die richtigen KundInnen zu konzentrieren“, so Bileck.

Voestalpine plant im nächsten Schritt künstliche Intelligenz in ihre Analyselösungen zu integrieren, um noch präzisere Prognosen zu erstellen. „Durch die Nutzung von Salesforce CRM Analytics kann voestalpine das volle Potenzial seiner Daten ausschöpfen, um den Unternehmenserfolg weiter voranzutreiben“, sagt Katrin Lamberger, Co-Landeschefin von Salesforce Österreich.

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red/czaak, Economy Ausgabe Webartikel, 13.06.2023

Ambivalente Marktentwicklungen in Automobilbranche

Ambivalente Marktentwicklungen in Automobilbranche© pexels/nastyaseinsei

In EU steigen Neuzulassungen um 17 Prozent, in Österreich um 13 Prozent. Genereller Absatz weiter um 30 Prozent unter Vorkrisenniveau. Verkäufe von Hybriden und E-Autos steigen, so aktuelle Analyse von EY.

(red/czaak) Auf dem EU-Neuwagenmarkt geht es weiter kräftig aufwärts: Die Zahl der Pkw Neuzulassungen stieg laut Branchenverband ACEA gegenüber April 2022 um 17 Prozent, in Österreich wurde ein Wachstum von 13 Prozent registriert. Der Einbruch der Vorjahre ist aber damit noch nicht aufgeholt: Im Vergleich zu April 2019 ergibt sich ein EU-weites Minus von 30 Prozent, in Österreich beträgt die Lücke 42 Prozent. In 25 der 27 EU-Mitgliedsländern lag der Absatz im vergangenen Monat unter dem Niveau von April 2019, so aktuelle Erhebungen der Berater von EY.

„Derzeit arbeiten die Hersteller die Bestellungen aus dem vergangenen Jahr ab, die Wartezeiten werden kürzer“, erläutert Axel Preiss, Leiter Advanced Manufacturing & Mobility bei EY. Preiss rechnet damit, dass sich die Liefersituation im Jahresverlauf weiter entspannen wird. „Auch wenn wir das Vor-Corona-Niveau nicht erreichen werden, sehen wir doch eine deutliche Normalisierung der Situation.“

Generelle Nachfrage weiter höher als Angebot
Ob dies auch für die Neuwagenpreise gilt, die in den vergangenen Jahren stark gestiegen waren, bezweifelt Preiss allerdings: „Gestiegene Rohstoff- und Energiepreise und höhere Kosten in der Lieferkette sorgen für ein dauerhaft höheres Kostenniveau, das die Hersteller an die Kunden weiterreichen werden. Zudem gibt es nach wie vor Produktionsengpässe, so dass die Nachfrage noch eine Weile höher sein wird als das Angebot.“

Preiss verweist auch auf das beachtliche Auftragspolster und den erheblichen Nachholbedarf nach mehreren Krisenjahren: „Im Vergleich zum durchschnittlichen Absatzniveau vor der Pandemie wurden in der EU in den vergangenen drei Jahren etwa neun Millionen Neuwagen weniger verkauft. Selbst wenn jetzt eine schwächelnde Konjunktur und hohe Preise für Zurückhaltung bei den Kunden sorgen, gibt es doch einen strukturellen Ersatzbedarf, der weitere Wachstumsimpulse geben wird“, so der Experte von EY.

Wachstum bei Elektroautos
Bei reinen Elektroautos legten die Neuzulassungen im April in der EU insgesamt um 52 Prozent zu, nachdem sie im ersten Quartal um 43 Prozent gestiegen waren. Der Marktanteil von Elektroautos stieg in der EU im Vergleich zu April 2022 von 9 auf 12 Prozent. In Österreich kletterte der Absatz sogar um 84 Prozent, der Marktanteil stieg von 11 auf 18 Prozent. „Dank staatlicher Förderungen wächst der Markt für Elektroautos kräftig,“ sagt Preiss.

Die höchsten Marktanteile gibt es wieder in Skandinavien: In Schweden lag der Wert bei 34 Prozent, in Finnland bei 32 und in Dänemark bei 29 Prozent. Die niedrigsten Marktanteile weisen Elektroautos in Osteuropa auf. Zypern liegt im April bei zwei Prozent und die Slowakei und Tschechien bei jeweils drei Prozent. Österreich liegt mit 19 Prozent im oberen Mittelfeld. „Bis zu einem Durchbruch der Elektromobilität ist es noch ein sehr weiter Weg, was mit hohen Preisen, einer lückenhaften Ladeinfrastruktur, zu geringen Reichweiten und einem überschaubaren Angebot im Kleinwagensegment zusammenhängt“, resümiert Axel Preiss von EY.

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red/czaak, Economy Ausgabe Webartikel, 13.06.2023

Veränderungen bei Start-Up-Investments von Family Offices

Veränderungen bei Start-Up-Investments von Family Offices© pexels/rdne stock project

Fast minus fünfzig Prozent bei globalen Investitionen von Eigentümerfamilien in Start-Ups und Verlagerung auf Later-Stage-Start-Ups. Gegen Trend verdoppeln sich heimische Investments, so Studie von PwC und Family Capital.

(red/mich/cc) Nach dem Rekordjahr 2021 sind die von Family Offices, vulgo Eigentümerfamilien, getätigten Investitionen in Start-Ups im Jahr 2022 weltweit massiv gesunken. Der Gesamtwert fiel um knapp 45 Prozent auf rd. 162 Milliarden Dollar (2021: 295 Milliarden Dollar). Die Anzahl der Investments sank um 22 Prozent auf 4.736 (2021: 6.092). Grund für den ersten Rückgang seit elf Jahren ist eine risikoaverse Investment-Strategie in Hinblick auf die unsichere Wirtschaftslage.

Das sind Ergebnisse der aktuellen Studie „Family Office Deals“ der Wirtschaftsprüfungs- und Beratungsgesellschaft PwC und Family Capital. Die Studie basiert Angaben zufolge auf einer Analyse von weltweit 6.530 Family Offices und gäbe „Einblick in die diskrete Welt der Vermögensverwaltung von Eigentümerfamilien“, so PwC in einer Aussendung.

USA, Indien, Großbritannien, Deutschland und Frankreich als wichtigste Zielmärkte
„Durch die jüngsten geopolitischen Turbulenzen sind die Investments bei Start-Ups gesunken. Parallel legen Family Offices ihren Fokus auf mittelgroße Deals und schließen sich mit anderen Investoren zu Club Deals zusammen", so Georg Erdélyi, Partner bei PwC Österreich. „Trotz des Rückgangs haben sich Family Offices zu einer wichtigen Investorengruppe für Start-Ups etabliert. Fast ein Drittel des weltweit investierten Startkapitals stammte 2022 von Family Offices“, ergänzt Erdélyi.

Besonders beliebt bei Family-Investments waren im vergangenen Jahr Start-Ups in den Bereichen Software as a Service („SaaS“) sowie Tech, Medien und Telekommunikation. Lösungen für Finanztechnologie („FinTechs“) standen an dritter Stelle. Gemessen an der Anzahl der Deals zählen 2022 vor allem die USA, Indien, Großbritannien, Deutschland und Frankreich zu den wichtigsten Zielmärkten. Das mit Abstand meiste Kapital ging an Start-Ups mit Sitz in den USA.

Langzeit Trends und Investitionen Österreichischer Family Offices
Bis 2018 investierten Family Offices überwiegend in sogenannte Early-Stage-Start-Ups. Ab 2018 konzentrierten sie sich dann primär auf Later-Stage-Start-ups. Dies deute darauf hin, dass „Family Offices risikoaverser geworden sind und eine Vorliebe für zuverlässigere und etabliertere Geschäftsmodelle zeigen.“ Zuletzt kam es immer öfter zu sogenannten Club Deals, wo sich Family Offices mit anderen Investoren zusammenschließen. 2021 machten diese 92 Prozent der Investitionen aus, 2022 fielen sie leicht auf 89 Prozent zurück.

Österreichische Family Offices hingegen kontern den globalen Trend und investierten 2022 mehr als doppelt so viel Kapital in Start-Ups als im Vorjahr. Während sie 2021 elf Investitionen im Gesamtwert von 64 Millionen tätigten, stieg 2022 die Investitionssumme im Rahmen von 16 Deals auf 145 Millionen Dollar an. „Zu den stärksten Industrien für heimische Family Office Transaktionen zählten 2022 etwa „Software as a Service gemeinsam mit Mobile, KI, FinTech und Medizin-Technologie", so PwC-Experte Erdélyi.

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red/mich/cc, Economy Ausgabe Webartikel, 13.06.2023
Unabhängiges Magazin für Wirtschaft und Bildung 27.07.2024
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Vom Partner über eine Spielerei bis zur Angst

Vom Partner über eine Spielerei bis zur Angst© pexels/cottonbro

56 Prozent der Österreicher sehen künftig Künstliche Intelligenz unverzichtbar für Beruf und privaten Alltag. 66 Prozent vertrauen Freunden oder Kollegen mehr als KI und 34 Prozent haben Angst, so eine aktuelle Studie im Auftrag von Salesforce.

(red/czaak) Das Thema Künstliche Intelligenz (KI) ist im Kontext mit der Anwendung ChatGPT nun für viele Menschen greifbarer geworden. Für ein Stimmungsbild der österreichischen Bevölkerung hat der CRM-Anbieter Salesforce beim Marktforscher marketagent eine repräsentative Umfrage in Auftrag gegeben.

Mehr als ein Drittel der Befragten (37 Prozent) sieht KI zwar als Chance, weiß aber noch nicht, wohin die Reise gehen wird. 29 Prozent halten KI für eine spannende neue Möglichkeit. Für acht Prozent ist KI noch „Science Fiction“. Diese Gruppe kann mit KI nichts anfangen, fürchtet sich aber auch nicht vor ihr. 34 Prozent sehen KI als beängstigende Entwicklung, so die wichtigsten Ergebnisse der Studie.

KI als Unterstützung unbewusst präsent
Im Alltag ist der Einsatz von KI oft nicht bewusst. Für sieben Prozent ist KI unverzichtbar in der Arbeit, für sechs Prozent im Privatleben. Zusätzlich stufen 14 Prozent KI privat als „nette Spielerei“ ein und 13 Prozent halten KI beruflich für ein nicht wirklich nötiges „nice to have“.

Zahlreiche KI-gestützte Assistenten wie Alexa, Siri, Cortana & Co sind bereits länger eingeführt und assistieren bei Musik-Vorlieben und Online-Shopping oder durchsuchen das Internet nach Informationen. Im Auto verarbeiten Navigationssysteme Verkehrsinformationen in Echtzeit und suchen etwa den schnellsten Weg. Im betrieblichen Bereich wird KI in der Medizin, im Qualitätsmanagement, in Produktionsprozessen oder bei der Datenanalyse genutzt.

Beschleunigte Prozesse und Hilfe bei Routineaufgaben für mehr Freiraum
Zum Thema zukünftige Einschätzungen, meint mehr als die Hälfte der Befragten, dass Künstliche Intelligenz (KI) ein unverzichtbarer Teil ihres beruflichen oder privaten Alltags sein wird (56 Prozent). Aktuell bzw. vorab wird KI primär als unterstützendes Werkzeug verstanden, etwa bei Routineaufgaben, um Zeit für andere kreativere Tätigkeiten zu schaffen.

Auf die Frage, welche Veränderungen sich die Befragten für Ihren Arbeitsalltag von KI-Anwendungen wünschen, geben 27 Prozent „beschleunigte Prozesse“ an. 23 Prozent möchten „monotone und einfache Aufgaben“ an die KI abgeben und 22 Prozent erhoffen sich „mehr Freizeit, weil Arbeiten schneller erledigt werden“ können.

Aktuell ist Vertrauen in menschliche Interaktion höher
Ein Zehntel der Befragten geht davon aus, sich eines Tages mehr auf den Rat einer KI als auf Freunde oder Kollegen zu verlassen. Die überwiegende Mehrheit (66 Prozent) glaubt das keinesfalls. Das Ergebnis zeigt, dass, obwohl KI als nützlich erachtet wird, das Vertrauen in menschliche Interaktion und persönlichen Rat nach wie vor höher ist. Das Ergebnis zeigt aber auch, dass viele Menschen sich nicht bewusst sind, wie viel KI sie bereits im Alltag nutzen.

„Effektive KI wird zukünftig in vielen Bereichen ein wertvoller Partner für Menschen sein - aber diese keineswegs ersetzen“, sagt David Hable, Co-Country Leader von Salesforce Österreich. Und: „Die intelligente Automatisierung nicht-wertschöpfender Tätigkeiten kann Menschen wichtige Freiräume schaffen, etwa um fundiertere Entscheidungen zu treffen oder für mehr Zeit bei komplexen Aufgaben und für menschliche Beziehungen“, ergänzt Hable.

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red/czaak, Economy Ausgabe Webartikel, 05.06.2023

„Das ist seit Jahrzehnten unsere Aufgabe“

„Das ist seit Jahrzehnten unsere Aufgabe“ © KBC

Vor einem Jahr wurde aus Kapsch BusinessCom K-Businesscom (KBC) und mit „We transform for the better“ eine neue Strategie gestartet. Mario Johann Brenner, Vice President Systems Integration bei KBC über erste Erfahrungswerte im Markt und neue Anforderungen der Kunden an IT-Dienstleister.

Wie wurde die neue Strategie von KBC im Markt etabliert?
Das »we« steht für unsere umfassende Digitalisierungs-Expertise, einmal im Verbund mit anderen Technologieführern wie Cisco, HP oder Microsoft und auch mit Partnern aus unterschiedlichen Branchen, mit denen wir gemeinsam Innovationen vorantreiben.

»Transform« ist dann die nächste Stufe und im Sinne von »Veränderung«, auch über die technische Ebene hinaus. Und »Better« steht für nachhaltige Verbesserung und das betrifft die Aspekte »People – Planet – Profit«. Wir müssen die Menschen mitnehmen, auf den Planeten achten und ein nachhaltiges Geschäftsmodell besitzen.

Wie lässt sich das technologisch abbilden?
Als Beispiel die überwiegend bereits vollzogene Transformation der klassischen Themen Telefonie und Netzwerk hin zu IT- und Collaboration. Hier wird nun orts- und zeitflexibel gemeinsam gearbeitet, Daten multimedial ausgetauscht und man sieht sich dabei auch. Oder der Bereich Security. Früher ging es darum, die Burg von außen zu sichern, heute muss das auch im Inneren passieren. Stichwort Zero Trust.

Was heißt das für die betriebliche Praxis?
Einer unserer Schwerpunkte ist die Digitalisierung von Prozessen bis hin zur Digital Factory als primär datenzentrierte Unternehmensführung. Hier gilt es etwa heimische Produktionsstätten sicherer zu machen und zu analysieren, wo es Angriffspunkte auch in der Operation-Technology (OT) gibt. Ziel ist dabei auch, die oftmals vorhandenen Gräben zwischen IT und OT zu schließen beziehungsweise Brücken zu bauen.

Alles wächst zusammen…
… Ja, und das zeigt sich nicht nur auf technologischer Ebene, sondern auch bei den Wünschen unserer Kunden und organisatorisch bis hin zu sich wandelnden Geschäftsmodellen. Der End-to-End-Gedanke spielt da eine immer wichtigere Rolle. Unternehmen und Institutionen möchten verstärkt, dass wir sie nicht nur bei Beratung und Implementierung begleiten, sondern den kompletten End-to-End-Prozess verantworten, bis zur Betriebsführung.

Wie lässt sich das begründen?
Unternehmen können aufgrund der komplexer werdenden Vielfalt beim eigenen Bedarf und den möglichen Anwendungen immer weniger Knowhow im eigenen Betrieb aufbauen und es für die nötigen Problemlösungen einsetzen.

Womit Sie als IT-Dienstleister gefordert sind…
… es ist seit Jahrzehnten unsere Aufgabe, Technologie für unsere Kunden nutzbar zu machen. Das spiegelt sich etwa beim Thema Cloud wider. Es gibt bei uns kein typisches Cloud Center of Excellence so wie in vielen anderen Unternehmen, wo Cloud- Strategien zentral, quasi im Glasturm entwickelt werden.

Bei uns ist Cloud in allen Technologiebereichen verankert, von der Netzwerktechnik bis zur IT-Security. Bedarfsorientiert einsetz- und flexibel skalierbar sind Cloud-Dienste ein ideales Werkzeug, um dem Thema Komplexität zu begegnen oder unabhängig vom Tagesgeschäft neue Testumgebungen oder Geschäftsmodelle zu entwickeln.

Ein neues Thema im Kontext mit Digitalisierung lautet Nachhaltigkeit. Wie bildet KBC diese neue Anforderung im Portfolio ab?
Mit branchenübergreifenden Plattformen oder dem Thema Kreislaufwirtschaft. Wie kann man einen Kreislauf auf einer Plattform abbilden, um aus einem bestimmten Bereich einen Nutzen zu ziehen. Hier docken mehrere Firmen an, die die Daten verwenden können, um ihr Geschäft effektiver zu machen oder eben beim Thema Nachhaltigkeit interagieren.

Die Kreislaufwirtschaft bedingt die Zusammenarbeit unterschiedlicher, aber auch gleicher Akteure. Es gibt immer mehr Projekte, bei denen Marktbegleiter nicht gegeneinander agieren, sondern gemeinsame Ziele verfolgen. Themen wie Kreislaufwirtschaft, Fachkräftemangel oder Supply Chain zwingen uns, Hand in Hand im Markt zu agieren. Das ist eine gute Entwicklung.

Abschließend noch Stichwort Fachkräftemangel.
Das Thema Fachkräftemangel ist für KBC mehr Chance, weil unsere Positionierung vergleichsweise für mehr Zulauf von IT-Fachkräften sorgt. Wir bilden auch eigene Fachkräfte aus, Lehrlinge oder MitarbeiterInnen im zweiten oder dritten Ausbildungsweg. Die Kollegen können bei uns zwischen unterschiedlichen Themen switchen.

Abwechslung ist besonders für High Potentials ein wichtiges Kriterium. Dazu kommt, dass wir die Umweltzertifizierung absolviert haben. Damit vermitteln wir wichtige Werte, wo es nicht nur um IT, sondern auch um soziale Positionen geht.
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red/czaak, Economy Ausgabe Webartikel, 05.06.2023

Vernetzte Plattformen für industrielle Fertigungsketten

Vernetzte Plattformen für industrielle Fertigungsketten© pexels/mauricio mascaro

Die Digitalisierung von Prozessen über Abteilungen und Betriebsgrenzen hinaus wird zur Grundlage moderner Produktionsumgebungen. Intelligent automatisierte Technologien unterstützen Kostenreduktion wie auch die Entwicklung neuer Geschäftsfelder.

(red/czaak) In Industrie und Mittelstand starten Digitalisierungsprojekte oftmals in den Bereichen Produktion, Vertrieb und Logistik mit der abteilungsübergreifenden Vernetzung der Prozessketten und der zentralen Nutzung der entstehenden Daten. Die digitale Transformation dieser Abläufe bringt steigende Anforderungen an die IT-Infrastruktur der Unternehmen. Das gilt für die darauf aufbauenden Fertigungen und Lieferstrukturen und insbesondere für das betriebswirtschaftlich relevante SAP-Umfeld mit der Verschränkung von Warenwirtschaftssystemen sowie Buchhaltung und Controlling.

Konsolidierung und Auslagerung
Für eine Konsolidierung derart komplexer IT-Architekturen setzen nun besonders internationale Industriekonzerne verstärkt auf Auslagerung und digitalen Innovationstransfer über professionelle IT-Dienstleister. Die in diesen Industrietrieben zumeist langjährig gewachsenen, entsprechend umfangreichen und aufwändig zu betreibenden IT-Systeme werden dabei zunehmend durch extern bezogene Cloud-Services unterstützt oder ersetzt und das gilt dann auch für die SAP-Systeme.

Eine weitere Variante ist der komplett ausgelagerte Betrieb der IT-Systeme über den IT-Dienstleister. Letztaktuelle Technologien, eine im Regelfall mehrfach abgesicherte Verfügbarkeit, flexible Einsatzmöglichkeiten von bedarfsorientiert kombinierbaren Diensten und Applikationen auch an unterschiedlichen Standorten mit einem entsprechend skalierbaren Kostenmanagement sind dabei sowohl bei Cloud-Services als auch bei der komplett externen IT-Verantwortung die wesentlichen Kriterien.

Geschäftskritische SAP-Systeme
Das Unternehmen Clariant ist global tätiger Produzent von Spezialchemie für Luftfahrt, Landwirtschaft, Konsumgüter oder Gesundheitswesen und arbeitet im SAP-Bereich mit T-Systems zusammen. Der IT-Dienstleister verantwortet den kompletten Betrieb der SAP-Systeme für Warenwirtschaft, Lager und Logistik. Diese decken 24/7 die komplette Wertschöpfungskette von Planung und Arbeitsvorbereitung über Rohmaterialzulieferung und Produktion bis zur Auslieferung ab. Inkludiert sind dabei auch das Datenmanagement in Echtzeit mittels SAP-Hana und eigene Archivierungs- und Security-Services.

In Summe laufen sämtliche geschäftskritischen SAP-Kernanwendungen auf von T-Systems betriebenen Infrastrukturen. Allein im Hana-Bereich sind 93 Datenbanken inkludiert. Clariant profitiert von einem ausfallssicheren und kosteneffizienten Betrieb mit einer hohen Standardisierung, die auch schnelle Anpassungen in Transformationszeiten ermöglicht. „Wir sind mit T-Systems bestens aufgestellt und werden uns auch bei den kommenden Migrations-Projekten wieder auf den IT-Dienstleister verlassen“, sagt Bernd Ehret, Head of Global IT-Application Development, Clariant.

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red/czaak, Economy Ausgabe Webartikel, 05.06.2023

Das intelligente Unternehmen

Das intelligente Unternehmen© TSA

KI schafft branchenübergreifend neue Wertschöpfung. Die Qualität der Daten bestimmt die daraus generierte Information. Ein Expertenkommentar von Markus Berger, Digital Engineer Analytics T-Systems Austria.

Chatbot Generative pre-trained Transformer oder die geläufigere Kurzform ChatGPT ist weltweit in aller Munde und wahrscheinlich sprechen auch die allermeisten Unternehmen darüber. Eigenversuche der Führungskräfte am Wochenende mit oft spektakulären Ergebnissen münden in Diskussionen zur Frage: „Wie können oder müssen wir als Unternehmen zukünftig mit ChatGPT umgehen?“

Eine These wäre, dass die klassische datenvernetzte Betriebsorganisation (engl. Business Intelligence) durch ChatGPT abgelöst wird. Man stellt einfach eine Frage und die künstliche Intelligenz (KI) generiert über verschiedene Datenquellen (intern und extern) selbst die Antwort und formatiert das ganze gleich schön in eine Powerpoint. So wird möglicherweise bald auch die Arbeit der diversen Analysten aussehen. Davor geht es aber noch um Herausforderungen beim Thema Datenschutz. Es ist immer noch die Qualität der Daten, die maßgeblich bestimmt, wie gut die daraus generierten Informationen sind.

Fundierte Vorbereitung
Achtzig Prozent des Aufwandes bei der Organisation einer automatisiert lernenden KI-Anwendung laufen in vorbereitende Maßnahmen wie Datenpunkte identifizieren und strukturieren. Das wird auch künftig so bleiben, wobei KI dabei ebenso behilflich sein kann. ChatGPT wird hier nur einen geringen Beitrag leisten.
Grundsätzlich entwickelt sich alles noch mehr in Richtung datenbasierte Unternehmensführung (Data Driven Company). Daten-Management und -Hoheit rücken entsprechend in den Fokus als strategische Eckpfeiler. Es geht hier dann auch um Steuerung und Sicherung aller Aktivitäten, die den Daten-Schatz anreichern und heben sollen. Daten-Sicherheit und -Qualität werden hier oft vorrangig betrachtet aber auch Architektur und IT-Prozesse müssen mitgedacht werden.
Hier setzen wir dann auch als T-Systems bei unseren Kunden an. Egal ob es um Beratung zum Thema Data Driven Company geht, eine Architektur für den vorhandenen „Datensee“ im Unternehmen oder die Umsetzung von KI-Projekten - ein Blick auf die dahinter liegende Organisation mit einer realistischen Einschätzung der Möglichkeiten hilft die Effektivität einer datenvernetzten Unternehmensführung zu erhöhen.

Gesicherte Erkenntnisse
Erfahrungsgemäß liegt der initiale Fokus unserer Kunden auf Software und Technologie sowie auf der Modellentwicklung einer KI. Genau hier gibt es innerhalb der Unternehmen aber noch zu wenig Erfahrung und parallel erfordert die vielerorts steigende Komplexität den Einsatz von externen Experten, um einmal zu gesicherten Erkenntnissen zu kommen.
Alles wird noch schneller und viele kleine und größere KI-Helferlein werden uns bei den Themen Data Driven Company & Business Intelligence helfen, rascher und besser Informationen aus Datenpunkten zu generieren. Weiterhin braucht es dafür auch menschliches Gehirnschmalz - und harte Arbeit. Freuen wir uns also auf neue Möglichkeiten, darunter auch eine intuitivere, sprachgesteuerte Benutzerführung.

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Markus Berger, Economy Ausgabe Webartikel, 05.06.2023

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