Unabhängiges Magazin für Wirtschaft und Bildung

28. Juli 2024

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Breite Investitionsbereitschaft und neue Arbeitsplätze

Breite Investitionsbereitschaft und neue Arbeitsplätze© NLK Pfeiffer

NÖ-Wirtschaft freut sich über guten Jahresstart. Motivierte MitarbeiterInnen und Innovationskraft und Gründungszahlen. Wirtschaftskammerchefs Mahrer und Ecker loben 842 Mio.-schweres Investitionsprogramm der NÖ-Landesregierung.

(red/mich/cc) Die Niederösterreichische Wirtschaft blickt optimistisch in das neue Jahr. Das zeigt sich insbesondere an der Bereitschaft neue Investitionen zu tätigen und beim Thema MitarbeiterInnen. Eine aktuelle Erhebung des Instituts für Demoskopie und Datenanalyse (IFDD) ergibt, dass etwa über ein Drittel der Unternehmen fix investieren werden und rund 15 Prozent der Betriebe werden neue Mitarbeiter einstellen. Drei Viertel geben auch an, den Arbeitskräftestand nicht zu verringern.

Auch die NÖ-Wirtschaftsagentur Ecoplus wird heuer wieder umfangreiche Gelder investieren. „Vorab sind 52 Millionen Euro geplant“, so Jochen Danninger (VP), verantwortlicher Landesrat für die Wirtschaft. Der Fokus liegt einmal mehr auf regionaler Wertschöpfung für die Wirtschaft und die Lebensqualität der Bevölkerung Niederösterreichs. Am Umsetzungsplan stehen etwa Wohn- und Büroprojekte in Amstetten und Bruck an der Leitha und das Thema Infrastruktur in Technologie- und Forschungszentren wie dem Technikum in Wiener Neustadt.

Menschen und Unternehmen gut durch die Krise bringen
Alle diese Themen standen auch beim Neujahrsempfang der Wirtschaftskammer Niederösterreich im Mittelpunkt, wo Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner, Wirtschaftskammer-Präsident Harald Mahrer, der Präsident der Wirtschaftskammer Niederösterreich, Wolfgang Ecker, und Wirtschaftslandesrat Jochen Danninger vor über 300 Gästen aus Wirtschaft, Wissenschaft und Kultur im Palais Niederösterreich auf das vergangene Jahr zurückblickten und einen Ausblick in die Zukunft gaben.

„Auch nach dem wohl herausfordernsten Jahr unserer Generation bleiben die beiden Stoßrichtungen unserer Arbeit in Niederösterreich gleich. Zum einen alles tun, um die Menschen und Unternehmen gut durch die Krise zu bringen und zum anderen weiter in wichtige Zukunftsfelder investieren“, betonte Johanna Mikl-Leitner (VP), Landeshauptfrau von Niederösterreich in ihrer Eröffnungsrede.

Investitionen in Zukunftsfelder als entscheidender Treibstoff für Wirtschaftswachstum und Arbeitsmarkt
Als Beispiele nannte Mikl-Leitner Investitionen des Landes in die Energieunabhängigkeit und Verkehr, in Gesundheitsversorgung und Kinderbetreuung sowie in Bildung und Wissenschaft. „Diese Investitionen in Zukunftsfelder sind der entscheidende Treibstoff für Wirtschaftswachstum und Arbeitsmarkt“, unterstreicht die Chefin der VP-geführten Landesregierung. Die Ausgangssituation in Österreichs größtem Bundesland ist in der Tat gut, Niederösterreich ist besser durch die Krise gekommen als andere Regionen.

Das belegen Vergleiche bei Kaufkraft, Beschäftigung oder Betriebsansiedelungen. „Bei all den Herausforderungen haben wir mit dem Land Niederösterreich und unseren Sozialpartnern an einem Strang gezogen und unsere Schlagkraft gezeigt“, so Wolfgang Ecker, Präsident der Wirtschaftskammer Niederösterreich. Harald Mahrer, Chef der Wirtschaftskammer Österreich betont auch den betrieblichen Energiekostenzuschuss der VP-geführten Bundesregierung: „Das gibt die Stabilität, die wir jetzt brauchen“.

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red/mich/cc, Economy Ausgabe Webartikel, 23.01.2023

Millionenschwere Unterstützung und Digitalisierungsinitiative für die Landwirtschaft

Millionenschwere Unterstützung und Digitalisierungsinitiative für die Landwirtschaft© Pexels.com/rodolfo clinx

Niederösterreich festigt regionale Versorgungssicherheit durch landwirtschaftliche Betriebe. Fokus auf Direktvermarkter und soziale Betriebshilfe. Zudem neue Schwerpunktaktion Digitalisierung in der Nutztierhaltung.

(red/mich/cc) Das Land Niederösterreich startet ein neues Unterstützungspaket für die bäuerlichen Betriebe in der Höhe von insgesamt 2,5 Millionen Euro. Gefördert werden damit vor allem Direktvermarkter, die soziale Betriebshilfe und die Digitalisierung. „Wir haben europaweit nicht die größten landwirtschaftlichen Betriebe, aber die besten. Sie stehen für Versorgungssicherheit, Nachhaltigkeit, Ökologisierung und Zuverlässigkeit“, betonen Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner (ÖVP) und LH-Stellvertreter Stephan Pernkopf (ÖVP) bei der Präsentation.

Regionale Produktion und Versorgung mit hochwertigen Lebensmitteln
Die Landwirtschaft und insbesondere die Bauern stehen für die Produktion und die regionale Versorgung mit hochwertigen Lebensmitteln. Gerade die Krisen der vergangenen Jahre zeigen die große Wertigkeit einer regionalen Versorgungssicherheit. „Niederösterreich ist das Agrarland Nummer eins. Jeder vierte landwirtschaftliche Betrieb und jeder zweite Acker Österreichs liegt bei uns in Niederösterreich. Acht von zehn Erdäpfeln kommen von unseren Äckern, jeder fünfte Liter Milch stammt von einem blau-gelben Bauernhof“, unterstreicht NÖ-Landeschefin Mikl-Leitner (ÖVP).

Vom neuen Unterstützungspaket in Höhe von 2,5 Millionen Euro sind 1,5 Millionen für die landwirtschaftlichen Direktvermarkter bereitgestellt. In Niederösterreich gibt es mittlerweile knapp 10.000 dieser Direktvermarkter, Tendenz kontinuierlich steigend. Der Fokus bei den Förderungen geht in Richtung Investitionen im Bereich technische Aufrüstung in Ab Hof-Läden und bei der Anschaffung von Bezahl-, Überwachungs- und Kontrollsystemen. Ein zentraler Aspekt betrifft dann noch das Thema soziale Betriebshilfe.

Hilfe bei Schicksalsschlägen und Kommunikation entlegener Landwirtschaftsbetriebe
„Dies ist vor allem bei Schicksalsschlägen, aber auch bei erfreulichen Anlässen wie Geburten von großer Bedeutung. Wir haben schon bisher zahlreiche DorfhelferInnen im Landesdienst, dazu kommen Zivildiener sowie die Angebote von Maschinenring oder Sozialversicherung“, präzisiert Johanna Mikl-Leitner. Das Land Niederösterreich setzt sich zudem auf Bundesebene für eine Ausweitung und Erhöhung der finanziellen Beiträge zur sozialen Betriebshilfe ein. „Die Verhandlungen laufen bereits, als Land treten wir mit einer halben Million Euro in Vorlage“, so die Landeshauptfrau.

Dritter Schwerpunkt der neuen Niederösterreichischen Initiative ist die Digitalisierung. Das betrifft etwa Unterstützungen zur Förderung des Mobilfunks für den Empfang von Handy und Internet bei entlegenen Landwirtschaftsbetrieben und Bauernhöfen. Hier geht es um 500 Euro bzw. 50 Prozent der Anschaffungskosten. Für Klein-Investitionen im Bereich der Digitalisierung wird es eine Unterstützung von maximal 25 Prozent bis zu einer Investition von 15.000 Euro geben, ebenso bei der Anschaffung von Sicherheits- und Kontrollsystemen.

Langfristige Sicherung der Nutztiergesundheit und Arbeitserleichterung
Im Kontext mit den neuen Unterstützungen für Direktvermarkter unterstützt das Land Niederösterreich ab sofort auch noch bei den Tierarzt-Beschaukosten. Berechnungen zufolge ergibt sich hier eine Entlastung von bis zu 3.000 Euro pro Jahr. Gleichzeitig will das Land auch Anreize schaffen für Nutztierärzte in den ländlichen Regionen und so wird es auch eine Anhebung der tierärztlichen Beschautarife geben. „Diese Pakete helfen vor allem den kleinen Betrieben. Die sichern Arbeitsplätze am Land und die regionale Versorgung mit hochwertigen Produkten“, unterstreicht LH-Stellvertreter Stephan Pernkopf (ÖVP).

Ein weiteres Projekt betrifft den generell zunehmenden Mangel an Tierärzten im Nutztierbereich mit der entsprechenden Gefahr einer Unterversorgung der landwirtschaftlichen Betriebe. Das Land Niederösterreich möchte hier nun einen Beitrag zur nachhaltigen Sicherstellung der Nutztiergesundheit leisten und startet gemeinsam mit der Veterinärmedizinischen Universität Wien das Projekt „HOLSTEIN“ (Anm. „Holistischer Ansatz zur nachhaltigen Sicherstellung der Nutztiergesundheit in Niederösterreich“). Zur Verbesserung der Tiergesundheit werden digitale Technologien wie vernetzte Sensoren und permanentes Monitoring eingesetzt und dadurch sollen Krankheiten von Nutztieren früher erkannt sowie Akutfälle reduziert werden.

Aufwertung des Tierärzteberufs und die Wirkung angewandter Innovation
Ein weiterer Ansatz ist die Attraktivierung des Tierärzteberufs in der Nutztiergesundheit und die Kommunikation zwischen den Ärzten und den Landwirten. Das Projekt wird vor allem an der VetFarm der Veterinärmedizinischen Universität Wien im niederösterreichischen Kremesberg umgesetzt. „Mit Holstein wollen wir das Potenzial der Digitalisierung auch in der Landwirtschaft nutzen. Ein Fokus betrifft die Arbeitserleichterung bei Notfällen in der Nutztiermedizin“, erklärt Petra Winter, Rektorin der Veterinärmedizinischen Universität Wien. „Holstein hat das Potenzial, die tiermedizinische Versorgung an Wochenenden und in der Nacht deutlich zu verbessern und damit auch den tierärztlichen Beruf familienfreundlicher und attraktiver zu machen“, ergänzen Peter M. Roth und Bernd Wachmann von der VetMed.

„Das Projekt Holstein zeigt, wie wichtig Wissenschaft, Forschung und Technologie für unsere Gesellschaft sind, auch in Bereichen, wo man es vielleicht nicht auf den ersten Blick erwarten würde. Durch den Einsatz digitaler Technologien wird die Arbeit von TierärztInnen aber auch von LandwirtInnen massiv erleichtert“, resümiert Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner (ÖVP). Das Land Niederösterreich stellt für dieses Projekt über 400.000 Euro für die Dauer von drei Jahren zur Verfügung.

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red/mich/cc, Economy Ausgabe Webartikel, 20.01.2023

Sichere Vorhersagen zu Coronaviren

Sichere Vorhersagen zu Coronaviren© MUI_F.Lechner

Med Uni Innsbruck entwickelt neues Modell für sichere Analysen von Coronaviren. Im Fokus des Forscherteams rund um Dorothee van Laer steht Prognose von Resistenzen gegen antivirale Medikamente mit breiten Anwendungsformen.

(red/mich) Das Coronamedikament Paxlovid wird bereits zur Behandlung von Hochrisikopatienten eingesetzt. Nun entwickeln ForscherInnen rund um die renommierte Wissenschaftlerin Dorothee von Laer und ihrem Doktoranden Emmanuel Heilmann am Institut für Virologie der Medizinischen Universität Innsbruck am Beispiel von Paxlovid ein neues Modell, das unter sicheren Bedingungen die Prognose von Resistenzen gegen antivirale Medikamente erlauben soll.

Krankheitserreger werden früher oder später gegen Medikamente resistent und dieses Problem ist WissenschafterInnen global bekannt. Die Virologen der Med Uni Innsbruck haben nun ein ungefährliches und einfach umsetzbares Modell entwickelt, das die Vorhersage solcher Virusresistenzen erlauben soll. Dabei sollen Mutationen identifiziert werden, welche künftig die Wirksamkeit von Nirmatrelvir beeinträchtigen könnten. Dieser Wirkstoff ist Hauptbestandteil des Medikaments Paxlovid, das zur Behandlung von Coronainfektionen bei Hochrisikopatienten eingesetzt wird.

Modell nutzt vergleichsweise harmloses Ersatzvirus 
Grundsätzlich ist die Forschungsarbeit mit Viren nicht ungefährlich. „Selbst im Hochsicherheitslabor wäre es aus ethischen und sicherheitstechnischen Gründen bedenklich, so genannte Gain-of-Function-Experimente durchzuführen. Wenn man einem Organismus etwas Neues beibringt (Anm. gain of function), in unserem Fall eine Resistenz, dann existieren folglich Viren, die resistent sind“, erläutert Emmanuel Heilmann. „Es ist zwar unwahrscheinlich, aber es besteht das Risiko, dass diese neuen, gefährlichen Viren aus dem Labor auskommen könnten“, so Heilmann zum Projekthintergrund. 
 
Im Zuge seiner Doktorarbeit erarbeitete Heilmann ein System, um die Resistenzentwicklung gegen Proteasehemmer wie Paxlovid mithilfe des sicheren, therapeutischen Vesikulären Stomatitis Virus (VSV) zu beobachten: Er baute die Protease von Sars-Cov-2 in VSV ein. Mit dem neu entstandenen, harmlosen Ersatzvirus können die ForscherInnen in der Zellkultur nun verschiedene Szenarien der Virusentwicklung bei Paxlovid-Verabreichung untersuchen.

Paxlovid kann bis zu 90 Prozent der Krankenhauseinweisungen verhindern
Eine Protease ist ein Enzym, das Proteine spaltet. Im Fall von SARS-CoV-2 ist die Protease ein wichtiger Virusbestandteil, der es den Erregern erst ermöglicht, sich zu vermehren. „Wenn man die Protease hemmt, funktioniert das Virus nicht mehr. Das gilt für HIV, Hepatitis C und auch für Coronaviren“, erklärt Institutsleiterin von Laer. Dem Innsbrucker Team ist es gelungen, eine ganze Reihe von Mutationen zu identifizieren, die künftig zu Resistenzen führen könnten. Laut von Laer sei dies in absehbarer Zeit jedoch unwahrscheinlich.

„Paxlovid ist ein sehr wirksames Mittel, das 90 Prozent der Krankenhauseinweisungen verhindern kann. Es wird nur HochrisikopatientInnen verabreicht und nur für die Dauer von in der Regel fünf Tagen. Wichtig ist aber, dass es sofort bei den ersten Beschwerden einer Coronainfektion gegeben wird", betont die Virologin. Über das Innsbrucker Projekt berichtete bereits das international renommierte Fachjournal Science Translational Medicine.

Vorhersage-Modelle von Resistenzen sind mehrfach von großem Nutzen
Modelle zur Vorhersage von Resistenzen sind mehrfach von großem Nutzen. Die Ergebnisse des Mutationsmodells können mit globalen Virus-Datenbanken abgeglichen werden, ob die im Labor festgestellte Mutation bereits irgendwo real auf der Welt kursiert oder nicht. Das System kann klinisch genutzt werden, um die Wirksamkeit vorhandener Proteasehemmer zu testen und das geeignete Medikament für die jeweiligen PatientInnen auszuwählen. Zudem dienen Resistenz-Vorhersagemodelle auch den Pharmaunternehmen beim Design neuer Wirkstoffe, um bereits bekannten Resistenzproblemen auszuweichen. 
 
„Ein Modell wie dieses, mit dem man unter relativ sicheren Bedingungen Resistenzuntersuchungen machen kann, gab es zum Coronavirus bisher noch nicht“, sagt von Laer. Neben der einfachen Handhabung seien dessen breite Anwendungsmöglichkeiten ein großer Vorteil. „Es ist im Prinzip für alle Medikamente verwendbar, die gegen virale Proteasen eingesetzt werden, um Resistenzen zu identifizieren und neue Mutationen zu finden“, ergänzt Dorothee van Laer. Kollege Emmanuel Heilmann möchte das Prinzip künftig etwa auch auf MERS und Medikamente gegen die MERS-Protease anwenden.

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red/mich, Economy Ausgabe Webartikel, 20.01.2023
Unabhängiges Magazin für Wirtschaft und Bildung 28.07.2024
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Die Grenzen der Kleinheit

Die Grenzen der Kleinheit© pexels/vincent tan

Die zunehmende Miniaturisierung der Elektronik kann die Fehleranfälligkeit erhöhen. Die TU Wien zeigt nun neue Ansätze zur Problemlösung und startet damit bereits bei der Planung von Schaltungen mit Mikrochips.

(red/mich/cc) Transistoren gelten als das Herzstück von Computerchips und sie werden immer kleiner. Dadurch lassen sich diese elektronischen Komponenten in vielerlei Geräten immer kompakter, schneller und auch leistungsfähiger herstellen. Allerdings, je kleiner die Bauteile, umso größer die Gefahr, dass einzelne Defekte in der kleinen (atomaren) Struktur das Verhalten des Bauteils deutlich verändern. Das gilt für die etablierte Siliziumtechnologie, aber auch für neuartige Nanotechnologien, die auf 2D-Materialien basieren.

Transistoren sind auf atomarer Ebene niemals perfekt
Die TU Wien beschäftigt sich seit längerem mit der physikalischen Beschreibung dieses Problems auf der Ebene von Transistoren. Aktuell betrachtet wird nun auch der Einfluss der Defekte auf der Ebene von elektronischen Schaltungen und die bestehen aus sehr vielen, manchmal sogar aus Milliarden von Transistoren. Manchmal ist es möglich, dass einzelne Transistoren zwar außerhalb der gewünschten Spezifikation arbeiten, als Teil einer Schaltung über mehrere Transistoren aber immer noch gute Dienste leisten.

Mit dieser neuen Betrachtungsweise auf Schaltungs-Ebene sollen noch große Fortschritte bei der Miniaturisierung möglich sein. „Die kleinsten Transistoren messen heute nur noch wenige Nanometer, man ist also auf die atomare Skala vorgedrungen“, sagt Michael Waltl vom Institut für Mikroelektronik der TU Wien. Doch Transistoren sind auf atomarer Ebene niemals perfekt: Manchmal sitzt vielleicht ein Atom an der falschen Stelle, manchmal ist die Verbindung zwischen zwei unterschiedlichen Kristallen nicht ganz exakt.

Nötige Veränderungen mit entsprechend negativen Auswirkungen auf Leistungsfähigkeit und Preis
„Bei größeren Bauteilen spielen solche Fehler keine so dominante Rolle, aber bei winzigen Transistoren kann schon ein einzelner Defekt dazu führen, dass die Kennlinien des Transistors weit außerhalb des vorgegebenen Toleranzbereichs liegen und sie somit unbrauchbar werden“, erklärt Waltl. Materialfehler in elektronischen Bauteilen werden in der Industrie meist statistisch vermessen. So kann berechnet werden, ob diese Transistoren verwendbar sind, oder ob Geometrie oder Produktionsprozess angepasst und eine etwaige Fehleranzahl verringert werden muss.

Im schlimmsten Fall müsste dann die Fläche des Chips vergrößert werden – mit entsprechend negativen Auswirkungen auf Leistungsfähigkeit und Preis. „Das alleinige Suchen nach Transistoren mit Eigenschaften außerhalb des gewünschten Parameterbereichs ist aber eigentlich eine allzu vereinfachte Sichtweise“, so Michael Waltl. „Entscheidend ist nicht die Frage, ob ein einzelner Transistor bestimmte abstrakte Kriterien erfüllt, wenn auf atomarer Ebene Fehler auftreten, sondern ob die ganze Schaltung sich dann noch korrekt verhält“, sagt Waltl.

Auch fehlerbehaftete Transistoren nicht notwendigerweise nutzlos
Die TU Experten untersuchten diese Frage mit Experimenten und aufwändigen Computersimulationen. Dabei zeigte sich, dass auch fehlerbehaftete Transistoren nicht notwendigerweise nutzlos sind. „Die Fehlertoleranz hängt von der Schaltung ab. Der Transistor kann etwa an einer bestimmten Stelle der elektronischen Schaltung besonders fehlerarm sein und bei einem anderen Transistor derselben Schaltung sind die Toleranzen aber größer“, erläutert Waltl.

In so einem Fall könnten eben zwei unterschiedliche Typen eingesetzt werden, um sicherzustellen, dass die Schaltung am Ende ihre Aufgabe zuverlässig erfüllt. „Unsere Ergebnisse treffen sowohl auf Silizium-Transistoren als auch auf neuartige 2D-Halbleiter zu“, ergänzt Michael Waltl. „Man sollte die Auswirkung unvermeidlicher Fehler jedenfalls nicht wie bisher nur empirisch beschreiben sondern auf physikalische Computermodelle zurückgreifen, um unterschiedliche Schaltvorgänge zu simulieren und so das Beste herauszuholen“, betont Michael Waltl, vom Institut für Mikroelektronik der TU Wien.

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red/mich/cc, Economy Ausgabe Webartikel, 17.01.2023

„Junge Menschen brauchen Chance auf eigenes Heim“

„Junge Menschen brauchen Chance auf eigenes Heim“© pexels/pixabay

Land Niederösterreich fordert von Finanzmarktaufsicht praxistaugliche Wohnraumfinanzierung. Zur Entschärfung der zu rigiden Kreditrichtlinien bestätigt Landeschefin Johanna Mikl-Leitner nun eigene Unterstützungen für Familien.

(red/czaak) Die heimischen Banken bestätigen nun das, was das Land Niederösterreich bereits im Oktober prognostiziert hat. Die neuen Kreditvergaberichtlinien für den Erwerb von Eigenheimen sind überbordend und führen zu einem Rückgang an Kreditanträgen (economy berichtete). „Das Eigenheim muss weiterhin leistbar bleiben, denn Eigentum ist die beste Altersvorsorge und schützt vor Altersarmut“, fordert NÖ-Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner (ÖVP) zum wiederholten Male.

Niederösterreich übernimmt Haftungen zur Reduktion der Eigenmittelquote
Das Land Niederösterreich kritisierte bereits mehrmals, dass die sogenannte KIM-Verordnung der Österreichischen Finanzmarktaufsicht (FMA) entschärft werden muss und nun gibt es entsprechend Freude über einen neuen bzw. weiteren Verhandlungstermin im Jänner. „Final braucht es praxistaugliche Lösungen, damit junge Menschen auch weiterhin eine Chance auf das eigene Heim haben“, unterstreicht die NÖ-Landeschefin.

Mikl-Leitner fordert auch die Möglichkeit, dass die Bundesländer bei der Finanzierung des Eigenkapitals stärker unterstützen können. „Das Land Niederösterreich wird künftig bei der Aufbringung der Eigenmittelquote eine Haftungsübernahme von fünf Prozent anbieten, damit wird die Eigenmittelquote auf 15 Prozent reduziert“, so die Niederösterreichische Landeshauptfrau.

Längere Darlehenslaufzeit für geringere Raten als weitere niederösterreichische Maßnahme
„Zusätzlich ermöglichen wir, dass Fördernehmer eines Wohnbaudarlehens nach Wunsch die Laufzeit des Darlehens von 27,5 auf 34,5 Jahre verlängern können und damit die monatlichen Belastungen verringern“, ergänzt Martin Eichtinger (ÖVP), verantwortlicher Landesrat in NÖ für das Thema Wohnen. Angaben zufolge hat die Niederösterreichische Landesregierung für diesen Schritt bereits alle nötigen Beschlüsse umgesetzt. „Wir sind startklar“, bestätigt Martin Eichtinger.

Österreichs größtes Bundesland ist in der Tat das Land des Eigentums. Aktuell liegt die Eigentumsquote in Niederösterreich bei rund 70 Prozent. Österreichweit ergibt das den zweiten Platz im Vergleich mit den anderen Bundesländern. „Eigentum schafft Werte und die Möglichkeit, diese Werte auch an die nächste Generation weiterzugeben“, so Martin Eichtinger, Landesrat der ÖVP-geführten Niederösterreichischen Landesregierung.

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red/czaak, Economy Ausgabe Webartikel, 17.01.2023

Strategische Partnerschaft für die betriebliche Digitalisierung

Strategische Partnerschaft für die betriebliche Digitalisierung© pexels/marko klaric

Salzburg AG und Microsoft intensivieren Zusammenarbeit im Bereich Cloud-Computing. Im Fokus stehen Plattformen und Produkte für eine neue Effizienz bei betrieblichen Prozessen und Mehrwert für die Kunden des Dienstleisters.

(red/czaak) Die Salzburg AG ist ein Dienstleistungsbetrieb für alle Bereiche rund um Energie, Telekommunikation sowie Verkehr und E-Mobilität. Ein zunehmend wichtiges Segment ist das Thema Green Tech, wo insbesondere Innovation und Nachhaltigkeit eine wichtige Rolle spielen. Entsprechend relevant ist der Einsatz digitaler Technologien.

Kostenoptimierte Effizienz und Produktivität plus moderne Arbeitsumgebungen
Bei der Salzburg AG erstreckt sich das über mehrere Ebenen. Einerseits soll mit digitalen Produkten und Plattformen ein wesentlicher Mehrwert für die Kunden erreicht werden und parallel wird die Digitalisierung auf Prozesse und MitarbeiterInnen ausgerichtet. Damit soll kostenoptimierte Effizienz und Produktivität gesteigert und dazu auch die operativen Arbeitstätigkeiten erleichtert werden. Zum Einsatz kommen Technologien und Services aus der Cloud, die im Rahmen einer strategischen Partnerschaft von Microsoft Österreich bereitgestellt werden.

„Als Green Tech Company Salzburg AG setzen wir auf eine ausgeprägte Cloud-Strategie mit der Nutzung neuester Technologien“, sagt Brigitte Bach, Vorstandsmitglied der Salzburg AG. „Gemeinsam mit unseren Technologiepartnern wird es möglich, schnell und flexibel auf IT-Ressourcen und Funktionalitäten zuzugreifen und gleichzeitig individuelle Lösungen für KundInnen und MitarbeiterInnen zu entwickeln“, erläutert Bach.

Führendes Smart-Locker-Netzwerk
In den kommenden Jahren will die Salzburg AG einen signifikanten Teil ihrer Anwendungen in die Cloud-Plattform Azure verlagern. Cloud-Computing ermöglicht einen individuell anwendungsorientierten und bei Bandbreiten und Services flexibel skalierbaren Einsatz der Lösungen. Ein Beispiel in der Partnerschaft von Salzburg AG und Microsoft ist etwa „Myflexbox“, das sich als unternehmenseigenes Start-Up (Gründung 2018) der Salzburg AG zum führenden Smart-Locker-Netzwerk Österreichs entwickelt hat und das auch international vorantreibt.

„Wir wollen in Zukunft ein einzigartiges Kundenerlebnis rund um unser gesamtes Portfolio anbieten. Dafür entwickeln wir eine digitale Plattform als technologisches Fundament des Unternehmens“, skizziert Kristijan Jarc, Chief Digital Officer der Salzburg AG. „Mithilfe der strategischen Partnerschaft mit Microsoft werden wir die digitale Transformation erfolgreich umsetzen und innovative Produkte und Plattformen rund um Smart City, E-Commerce und Internet of Energy entwickeln“, unterstreicht Jarc.

Anforderungen des äußerst volatilen Energie- und Versorgungsmarktes
Operativ setzt die Salzburg AG in den Geschäftsbereichen Green Energy, E-Mobility und Energy-Communities zur Unterstützung durchgängiger Prozesse in der Kundenbetreuung auf die Software „Dynamics 365“ als zentrale Sales- und Marketing Automation Plattform. Ziel ist ein optimales Kundenerlebnis und parallel auf die Anforderungen des äußerst volatilen Energie- und Versorgungsmarktes zu reagieren bzw. diese dann entsprechend kundenorientiert einzubauen.

Die Unternehmen kooperieren auch bei der digitalen Modernisierung von Arbeitsumgebungen. Zahlreiche MitarbeiterInnen der Salzburg AG nutzen etwa die Microsoft-Anwendungen „365 Office“ und „Teams“ für eine produktive Zusammenarbeit und Kommunikation.

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red/czaak, Economy Ausgabe Webartikel, 17.01.2023

Kurzarbeit und Preisniveau bleiben niedrig

Kurzarbeit und Preisniveau bleiben niedrig© pexels/nicola barts

Das deutsche ifo Institut ermittelt regelmäßig relevante Zahlen zum Standort Deutschland. Aktuell wurden im Kontext mit Wirtschaftsentwicklung und Inflation Daten zum Thema Kurzarbeit und Preisentwicklung erhoben.

(red/czaak) Das in München (D) ansässige ifo Institut schaut sich kontinuierlich die Entwicklung der deutschen Wirtschaft nach wissenschaftlichen Kriterien an. Zuletzt wurden die Themen Automotive und Lieferketten beleuchtet (economy berichtete), nun geht es um die Bereiche Kurzarbeit und Arbeitsmarkt sowie um die Entwicklung bei den Preisen mit der damit verbundenen Einschätzung der Inflation.

Die Zahl der Kurzarbeitenden ist im Dezember fast unverändert geblieben. Aktuell sind es 186.000 Menschen, nach 188.000 im November, so die ifo-Erhebungen auf Grundlage der Zahlen der Deutschen Bundesagentur für Arbeit. Dieser Wert entspricht 0,6 Prozent der Beschäftigten. „Dass die Kurzarbeit auf niedrigem Niveau bleibt, scheint ein Hinweis darauf zu sein, dass die erwartete Winter-Rezession sehr mild ausfällt“, kommentiert Sebastian Link, Forscher beim ifo-Institut.

Hohe Anteile bei Papier- und Textilindustrie, geringere Werte bei Chemie und Pharma
Hohe Anteile bei der Kurzarbeit gab es in der Papier-, Leder- und Textilindustrie mit 4,5 Prozent oder 16.000 Personen. Es folgt die Autobranche mit exakt 4 Prozent oder 38.000 Menschen. 3,2 Prozent oder 9.000 Beschäftigte waren es in der Metallerzeugung. Bei Metallprodukten waren es 3 Prozent oder 25.000 Menschen. Danach folgen Chemie und Pharma mit 2,6 Prozent oder 23.000 Menschen und die Druckereien mit 2,5 Prozent bzw. 3.000 Menschen.

„Im Vergleich zu den Coronawintern ist das Niveau der Kurzarbeit sehr gering“, ergänzt Sebastian Link. Im Dezember 2021 lag die Gesamtzahl bei 770.000 Kurzarbeitenden oder 2,3 Prozent. Beim Höchststand im April 2020 waren es sogar 6 Millionen oder 17,8 Prozent. Kurzarbeit kommt vor allem bei Auftragsmangel vor. Beschäftigte erhalten dann Kurzarbeitergeld für die ausfallenden Stunden.
Weniger Firmen wollen ihre Preise erhöhen

Beim Thema Preisentwicklung zeigen die ifo-Erhebungen, dass weniger Unternehmen als im Vormonat planen, ihre Preise zu erhöhen. Die ifo Preiserwartungen sanken für die Gesamtwirtschaft im Dezember auf 40,3 Punkte, von 46,2 im November. Im Verarbeitenden Gewerbe und Baugewerbe gehen die Preiserwartungen am kräftigsten zurück, von über 53 auf 42 bzw. von etwas über 38 auf knapp über 28 Punkte.

Auch im Handel und bei den Dienstleistern planen immer weniger Unternehmen ihre Preise zu erhöhen. Dort sanken die Preiserwartungen von rund 51 auf 42 bzw. von 41 auf 38 Punkte. „Damit dürfte sich der Anstieg der Erzeuger- und Verbraucherpreise in den kommenden Monaten allmählich verlangsamen“, sagt Timo Wollmershäuser, Leiter der ifo Konjunktur-Prognosen. Den generellen Inflationswert sieht Wollmershäuser aber weiterhin hoch.

Preiserhöhungen in Gastronomie sowie Kleiderhandel und bei Heimtextilien
Runtergebrochen auf die Branchen werden nach wie vor höhere Preisanhebungen im Lebensmittel-Einzelhandel geplant, auch wenn die Vergleichswerte zum November gesunken sind. In der Gastronomie planen mehr Unternehmen Preisanhebungen (63 nach 57) und gleiches gilt für den Einzelhandel mit Bekleidung (53 nach 32) sowie mit Heimtextilien und Teppichen (70 nach 48).

Nachgeben tun die Preiserwartungen bei den Drogerien und im Spielwaren-Handel, auf 72 von 91 bzw. auf 77 von 94 Punkten. Umfangreichere Preissenkungen plant einzig die Papierindustrie mit minus 28 nach minus 11. Die Punkte geben an, wie viel Prozent der Unternehmen per Saldo ihre Preise erhöhen wollen. Der Saldo ergibt sich, indem man vom prozentualen Anteil der Unternehmen, die ihre Preise anheben wollen, den prozentualen Anteil derer abzieht, die ihre Preise senken wollen.

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red/czaak, Economy Ausgabe Webartikel, 17.01.2023

Flächendeckende Kinderbetreuung als österreichweites Vorzeigeprojekt

Flächendeckende Kinderbetreuung als österreichweites Vorzeigeprojekt© NLK Filzwieser

Land Niederösterreich weitet Betreuung für Kleinstkinder aus. Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner unterstreicht Fokus auf wohnortnahe Unterstützung für berufstätige Eltern. Parteiübergreifende Anerkennung bei Präsentation mit Städteverband und Gemeindebund.

(red/mich/cc) Die Unterstützung von berufstätigen Eltern in der Betreuung von Kindern gilt als zentrales Element in der regionalpolitischen Arbeit von Bundesländern. Niederösterreich war hier im Bundesländervergleich schon bisher beispielgebend und forcierte neben den klassischen Kindergärten bereits früh auch individuelle Kinderbetreuungsangebote wie Tagesmütter und -Väter, Nachmittagsbetreuung oder Ferienbetreuung.

Bereits bisher die höchste Betreuungsdichte in ganz Österreich
98,3 Prozent der Kinder im Alter zwischen drei und sechs Jahren besuchen bereits jetzt eine institutionelle Kinderbetreuungseinrichtung in Niederösterreich – das ist die höchste Betreuungsdichte in ganz Österreich. Auch bei den Null- bis Zwei-Jährigen werden bereits jetzt viele Kinder betreut. In den letzten Jahren wurden dafür über 200 Kleinkindgruppen geschaffen, wo über 3.000 kleinste Kinder betreut werden können, so die bei der Präsentation skizzierten Zahlen.

„Das Thema Kinderbetreuung zählt zu den wichtigsten Anliegen der Familien, weil vor allem professionelle Betreuung und Entlastung der Eltern notwendig ist, damit sie ihrer Arbeit nachgehen können“, betont Johanna Mikl-Leitner, Landeshauptfrau (ÖVP). „In Summe betreuen wir erstmalig über 70.000 Kinder in institutionellen Einrichtungen, um die Eltern zu entlasten, um Familie und Beruf leichter vereinbaren zu können“, so die Niederösterreichische Landeschefin.

Parteiübergreifende Unterstützung für ÖVP-geführte Landesregierung und einstimmiger Beschluss
Um den Eltern ein wohnortnahes Betreuungsangebot auch für Kleinstkinder flächendeckend anzubieten, werden in Summe 750 Millionen Euro investiert. 400 Millionen kommen direkt vom Land Niederösterreich und 350 Millionen Euro von den Städten und Gemeinden. Die Initiative wird parteiübergreifend unterstützt, der Beschluss in der ÖVP-geführten Landesregierung erfolgte einstimmig auch mit Zustimmung der anderen Parteien. Bei der Präsentation waren Christiane Teschl-Hofmeister (SPÖ), NÖ-Landesrätin sowie Matthias Stadler (SPÖ), Vorsitzender des NÖ-Städtebundes und Johannes Pressl (ÖVP) als Präsident des NÖ-Gemeindebundes anwesend.

„Bei Investitionen in die Bildung und in die Kinderbetreuung sind die Gemeinden und Städte immer verlässliche Partner. Deshalb war es klar, dass die Städte auch dieses Projekt unterstützen“, sagte Matthias Stadler auch als Bürgermeister von St. Pölten. „Wir sind uns in den Gemeinden bewusst gewesen, dass es notwendig ist, die Kinderbetreuung weiter auszubauen“, ergänzt Johannes Pressl, NÖ-Gemeindebund Präsident und Bürgermeister (ÖVP) im niederösterreichischen Ardagger.

Wahlfreiheit für zusätzliche Betreuungsmöglichkeiten als Partner der Familien
Investiert wird nun primär in weitere personelle Ressourcen und in die Infrastruktur. Berechnungen im Vorfeld zeigen, dass es bis zu 600 zusätzliche Gruppen und damit dann auch 600 weitere Elementarpädagogen sowie rund 1.800 unterstützende BetreuerInnen braucht. Die Niederösterreichische Landesregierung setzt dabei auch auf Maßnahmen, um das Arbeitsumfeld der Pädagogen zu verbessern, Stichwort zukunftsfitte Infrastruktur und entsprechende Investitionsanreize.

Weiters könne man bereits im letzten Ausbildungsjahr Jobzusagen machen und angehenden PädagogInnen bezahlte Praktika anbieten. „Wir sehen uns als Partner unserer Familien und möchten den Eltern eine Wahlfreiheit für zusätzliche Betreuungsmöglichkeiten anbieten“, erläutert NÖ-Landeschefin Johanna Mikl-Leitner weitere Beweggründe der neuen blau-gelben Betreuungsoffensive für Österreichs größtes Bundesland.

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red/mich/cc, Economy Ausgabe Webartikel, 13.01.2023

Innovation und das Thema Mann und Frau

Innovation und das Thema Mann und Frau© pexels/anastasiya lobanovskaya

Geschlechterspezifisches Rollenverhalten in Innovationsprozessen als zentraler Fokus bei kommender Diskussionsveranstaltung von Club Research am 24. Jänner in Wien in Kooperation mit dem Österreichischen Patentamt.

(red/mich/cc) Wie würde unsere Welt heute aussehen, hätte sich Anfang des vergangenen Jahrhunderts nicht Verbrennungsmotoren als Antriebs-Technik individueller Mobilität durchgesetzt, sondern das Elektroauto? Ausschlaggebend sei neben unausgereifter Batterietechnik auch das Faktum gewesen, dass E-Autos als „weiblich“ galten, so die schwedische Journalistin und Bestseller-Autorin Katrine Marçal. Hintergrund ist etwa, dass die nur mit großem Kraftaufwand anzukurbelnden Benzinkarossen eben viel eher dem Selbstverständnis von Männlichkeit entsprochen hätten, so die These.

Katrine Marcal zeigt in ihrem Bestseller „The Mother of Invention“ an Beispielen wie diesem, dass die Definitionsmacht von männlichen und weiblichen Geschlechterzuschreibungen mit den damit verbundenen Wertschätzungen unsere Technikgeschichte wesentlich beeinflusst hat. Die Dominanz der männlichen Perspektive bestimmt unseren Innovationspfad und vernachlässigt innovative Potenziale von Frauen. „Die Zukunft wird von jenen geprägt, die beim Thema Innovation einen differenzierten Blick auf Genderrollen haben“, erläutert Marcal dazu.

Acht Prozent der angemeldeten Patente von Frauen
Ergänzend nennen Club Research und Patentamt eine Studie des Europäischen Patentamts (EPO), wo gerade einmal acht Prozent aller vom EPO angemeldeten Patente aus Österreich von Frauen stammen. Österreich trage damit in Europa das Schlusslicht. Ist Innovation hierzulande also tatsächlich weitgehend männlich? Alle diese Punkte werden bei der Veranstaltungen nach der Einleitung „Mother of Invention – Why Including Women Is the Missing Key to Innovation“ von Katrine Marçal (Economic Editor bei Dagens Nyheter) diskutiert.

Weitere TeilnehmerInnen sind dabei Mariana Karepova (Präsidentin, Österreichisches Patentamt), Martina Opietnik (Senior Expert R&D, Lenzing AG), Stefan Poledna (CTO, TTTech) und Hilda Tellioglu (Associate Professor, TU Wien). Die Moderation verantwortet wie gewohnt Johannes Steiner, promovierter Volkswirtschaftler und Jurist sowie Gründer und Leiter des Club Research.

„Innovation – eine Sache der Männer? Was ein anderer Genderblick verspricht“. Veranstaltung von Club Research in Kooperation dem Österreichischen Patentamt am Dienstag, den 24. Jänner 2022 in der Österreichischen Kontrollbank in Wien.

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red/mich/cc, Economy Ausgabe Webartikel, 13.01.2023

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