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Über 30 Millionen Euro für niederösterreichische Fachhochschulen

Über 30 Millionen Euro für niederösterreichische Fachhochschulen© pexels/cottonbro studio

Land Niederösterreich verstärkt Finanzierungen für alle Fachhochschulen des Landes. Landeschefin Johanna Mikl-Leitner unterstreicht bildungspolitische Wertigkeit dieser regionalen Bildungsinstitutionen in Krems, St. Pölten und Wr. Neustadt.

(red/mich/cc) Über 11.600 Studierende nutzen aktuell das breite Studienangebot der niederösterreichischen Fachhochschulen IMC Krems, St. Pölten und Wiener Neustadt. Doch auch diese regional wichtigen Bildungsinstitutionen stehen derzeit vor großen Herausforderungen, wie der starken Teuerungsrate, einer wachsenden Mangelsituation am Arbeitsmarkt oder die überproportional gestiegenen Energiepreise.

Neue Förderverträge bis Dezember 2025
„Niederösterreich weiß, was es an seinen Fachhochschulen hat, daher wollen wir in dieser schwierigen Phase entsprechend unterstützen. Wir haben nicht nur eine Steigerung der Fördersätze beschlossen, sondern auch einmalige Kompensationszahlungen“, erläutert Johanna Mikl-Leitner, Landeshauptfrau und Regierungschefin (ÖVP) von Niederösterreich.

Konkret erhalten die Fachhochschulen St. Pölten, IMC Krems und Wiener Neustadt eine Einmalzahlung von insgesamt rund 500.000 Euro. Die exakte Höhe richtet sich nach den jeweiligen Studierendenzahlen. Zusätzlich kommt es zu beträchtlichen Erhöhungen der laufenden Landesfinanzierung für die drei Fachhochschul-Standorte im Rahmen neuer Förderverträge für den Zeitraum von Jänner 2023 bis Dezember 2025.

Zusätzliche Forschungsfinanzierung in Form von Stiftungsprofessuren oder Kompetenzteams
Dabei wird die Landesfinanzierung für Studienplätze allein im heurigen Jahr um 6,5 Prozent im Vergleich zu 2022 angehoben. In den Jahren 2024 und 2025 sind Erhöhungen von fünf und 3,5 Prozent vorgesehen. Auch die jährliche Forschungsbasisfinanzierung wird pro Jahr um 30 Prozent auf jeweils 130.000 Euro erhöht. „Dadurch sollen die Fachhochschulen bei der Akquise von Drittmitteln, also Förderungen des Bundes oder der Europäischen Union, unterstützt werden“, so Mikl-Leitner.

Dazu wird den drei Fachhochschulen wiederum ermöglicht, im Rahmen der neuen Verträge eine Forschungsfinanzierung in Form von Stiftungsprofessuren oder Kompetenzteams zu erhalten. Damit unterstützt und würdigt das Land die von den Fachhochschulen jeweils gezielt aufgebaute Forschungskompetenz über die letzten beiden Jahrzehnte. Diese Förderung beträgt 1,2 Millionen Euro pro Fachhochschule für einen Zeitraum von fünf Jahren.

Fachhochschulen als regionaler Impulsgeber für Innovation und Wirtschaft
In Summe stellt das Land Niederösterreich somit für die nächsten drei Jahre knapp 30 Millionen Euro für die Fachhochschulen IMC Krems, St. Pölten und Wiener Neustadt zur Verfügung. „All diese Maßnahmen haben nicht nur einen Nutzen für unsere Fachhochschulen, sondern auch einen Nutzen für das Bundesland Niederösterreich. Wir garantieren damit nämlich nicht nur hochwertige Ausbildungsplätze, sondern auch hochwertige Forschung am Puls der Zeit“, betont die Niederösterreichische Regierungschefin Mikl-Leitner.

„Die Fachhochschulen in NÖ sind wichtiger Impulsgeber für Innovation und Wirtschaft in den Regionen. Die AbsolventInnen der Fachhochschulen federn nicht nur den akuten Fachkräftemangel ab, sie bringen zudem neueste Erkenntnisse und Innovation in die Unternehmen in Niederösterreich ein“, ergänzt Ulrike Prommer, Präsidentin der österreichischen Fachhochschul-Konferenz und Geschäftsführerin der IMC FH Krems. „Das Land Niederösterreich hat diese Wichtigkeit erkannt und wir freuen uns über die gute Zusammenarbeit und die neuen finanziellen Rahmenbedingungen“, unterstreicht die Niederösterreichische Bildungsexpertin.

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red/mich/cc, Economy Ausgabe Webartikel, 09.01.2023

Unterschiedliche Entwicklung bei Privatkonkursen

Unterschiedliche Entwicklung bei Privatkonkursen© pexels/lil artsy

Gläubigerschutzverband Creditreform analysiert endgültige Zahlen bei privaten Konkursen 2022. Gesamtzahl steigt um rund 19 Prozent. Mangels Vermögen abgewiesene Verfahren steigen um 72 Prozent.

(red/czaak) Neben den Zahlen bei Unternehmen (siehe gesonderter Bericht), hat der Gläubigerschutzverband Creditreform auch die finalen Zahlen bei den Privatinsolvenzen für das Jahr 2022 in Österreich analysiert. Die Gesamtzahl ist hier um rund 19 Prozent auf 9.079 Verfahren angestiegen und hat damit noch nicht das Vorpandemieniveau erreicht. Die Zahl der eröffneten Schuldenregulierungsverfahren ist um 15 Prozent auf rund 8.300 geklettert, die mangels Vermögen abgewiesenen Insolvenzen gar um 72 Prozent auf 771 Verfahren.

„Der Trend bei den Privatinsolvenzen zeigt stark nach oben. Trotz guter Arbeitsmarktlage und staatlicher Hilfen führt die allgemeine Teuerungswelle bei immer mehr ÖsterreicherInnen zur Zahlungsunfähigkeit und diese Verschärfung wird sich auch im heurigen Jahr 2023 fortsetzen“, sagt Gerhard M. Weinhofer, Geschäftsführer des Gläubigerschutzverbandes Creditreform.

Die Ursachen und die Entwicklung in den Bundesländern
Die Ursachen für Insolvenzen bei Privatpersonen liegen meist im Verlust des Arbeitsplatzes, in der gescheiterten Selbständigkeit sowie generell im sorglosen Umgang mit Geld begründet. Dazu kommen oft weitere, die Insolvenz auslösende Faktoren im persönlichen Bereich wie etwa Krankheit oder Scheidung. Neu hinzu kommen die Auswirkungen von Inflation und steigender Zinsen nach dem Ende der Nullzinspolitik der EZB, so weitere Analysen der Creditreform.

Der Blick auf die Bundesländer zeigt überall steigende Insolvenzen. In Wien gab es mit einem Plus von 7 Prozent den geringsten Zuwachs. Dennoch ereignete sich ein Drittel aller Privatinsolvenzen in der Bundeshauptstadt, die Spitzenreiter bei der absoluten Zahl (2.991 Insolvenzen) ist. Fast 19 von 10.000 erwachsenen Wienern mussten Insolvenz anmelden. Burgenländer sind mit 6 von 10.000 Erwachsenen am wenigsten insolvenzgefährdet. Österreichweit waren 12 von 10.000 Erwachsenen zahlungsunfähig.

Einschätzung und Ausblick
Die pandemiebedingten Zeiten sinkender Privatinsolvenzen sind vorbei. Corona und die eigene Gesundheit stehen nicht mehr vorrangig im Fokus. Die Leute kümmern sich nun wieder verstärkt um ihre finanziellen Angelegenheiten und nehmen die durch die Insolvenzrechtsnovelle 2021 eingeführte schnellere Entschuldung in Anspruch. Die hohe Inflation zwingt viele zu Entscheidungen, welche Rechnungen vorrangig zu bezahlen sind. Die niedrige Arbeitslosigkeit und staatliche Zuschüsse helfen derzeit noch über diese Entscheidung hinweg, so die Einschätzung der Creditreform-Experten.
Im neuen Jahr werden nun höhere Stromrechnungen und Mieten schlagend und ein Blick in den Einkaufswagen zeigt die massive Verteuerung zahlreicher Produkte. Dazu kommen die durch die Zinserhöhungen angehobenen Kreditraten. „Inflation und hohe Zinsen sowie die Auswirkungen der drohenden Rezession werden 2023 die Treiber für weiter steigende Privatinsolvenzen sein. Es müßten schon massive staatliche Eingriffe durch Ausgleichszahlungen und Preiskontrollen erfolgen, wollte man das Überschreiten der Schwelle von 10.000 Privatinsolvenzen gegen Ende des Jahres verhindern“, so die abschliessende Analyse von Gerhard M. Weinhofer, Geschäftsführer von Creditreform.

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red/czaak, Economy Ausgabe Webartikel, 09.01.2023

Business Angels und Start-Ups bitte warten

Business Angels und Start-Ups bitte warten © pexels/pela studios

Seit Jahreswechsel verhindert in Deutschland fehlende Richtlinie neue Start-Up-Förderungen. Business Angels sollen mit Investitionen warten als aktuelle „Empfehlung“ des Ministeriums. Branchenverband Bitkom fordert umgehende Behebung.

(red/cc) Keine guten Nachrichten für deutsche Start-Ups und Investoren: Weil die aktuelle Förderrichtline mit Ende 2022 ausgelaufen ist und sich die Fertigstellung der angekündigten Neufassung verzögert, können aktuell keine Anträge für das Wagniskapital-Förderprogramm „Invest“ gestellt werden. Die Bundesregierung hatte im Koalitionsvertrag ursprünglich angekündigt, das Programm fortführen zu wollen – jetzt ist das auf unbestimmte Zeit aufgeschoben.

Business Angels wird auf der Invest-Webseite des zuständigen Bundesamtes für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (Bafa) empfohlen, vorerst auf Investitionen zu verzichten, wenn sie sich die Möglichkeit einer Förderung offenhalten wollen. Bislang erhielten Business Angels für Wagniskapital-Investitionen ab 25.000 Euro 20 Prozent der Investitionssumme steuerfrei erstattet.

Aktuelle Förderlücke muss schnellstmöglich geschlossen werden
„Das Invest-Programm leistet seit fast zehn Jahren einen wichtigen Beitrag, um ganz jungen Start-Ups den Zugang zu Wagniskapital zu erleichtern. Gerade in der aktuell wirtschaftlich schwierigen Situation benötigen mehr Start-Ups Geld und Know-how von Business Angels“, sagt Achim Berg, Präsident des Branchenverbandes Bitkom. „Start-Ups brauchen Planungssicherheit. Die aktuelle Förderlücke muss schnellstmöglich geschlossen und eine neue Förderrichtlinie auf den Weg gebracht werden“, fordert Berg.

Die neue Förderrichtlinie sollte laut Bitkom auch die zuletzt aufgenommenen Änderungen rückgängig machen, etwa die Herausnahme von Folgefinanzierungen aus der Förderung und die Begrenzung auf Erstfinanzierung. Fördermittel sollten zudem nicht zurückgefordert werden, wenn vor Ablauf der Drei-Jahres-Frist das Start-Up mit einem anderen Unternehmen verschmilzt, ohne dass dem Investor Veräußerungserlöse zufließen.

„Der Zugang zu Wagniskapital ist einer der größten Standortnachteile für deutsche Start-Ups. Es braucht entsprechend Förderprogramme ohne neue Hürden“, betont Achim Berg vom Bitkom-Verband.

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red/cc, Economy Ausgabe Webartikel, 09.01.2023

Massiver Anstieg der Firmeninsolvenzen

Massiver Anstieg der Firmeninsolvenzen© pexels/engin akyurt

Gläubigerschutzverband Creditreform analysiert finale Zahlen bei Firmeninsolvenzen 2022 in Österreich. Gesamtzahl steigt um rund 60 Prozent. Mangels Vermögen abgewiesene Verfahren steigen um 96 Prozent.

(red/czaak) Der Gläubigerschutzverband Creditreform hat die endgültigen Zahlen bei den Firmeninsolvenzen für das Jahr 2022 in Österreich analysiert. Die Gesamtzahl an Firmeninsolvenzen stieg um knapp 60 Prozent auf 4.913 Verfahren. Die Zahl der eröffneten Verfahren ist dabei um 42,5 Prozent auf rund 3.000 gestiegen und die Zahl der mangels Vermögen abgewiesenen Verfahren gar um 95,5 Prozent auf 1.951. Auch die Insolvenzpassiva sind mit rund 2 Mrd. Euro stark angestiegen und das gilt auch für die betroffenen Arbeitsplätze mit rund 16.000.

Zu viele aufeinander folgende Krisen
Die pandemiebedingten Zeiten eines geringen Insolvenzgeschehens sind vorbei. „Nach dem Auslaufen der Corona-Hilfsmaßnahmen war mit einer Rückkehr auf das Vorpandemieniveau zu rechnen. Nun sind primär viele Kleinunternehmen insolvent geworden, die nur durch die staatlichen Hilfen über die Pandemie hinweggerettet wurden“, sagt Gerhard M. Weinhofer, Geschäftsführer des Gläubigerschutzverbandes Creditreform. „Dass viele dieser Unternehmen schon zuvor Probleme hatten, zeigt die stark ansteigende Zahl an vermögenslosen Abweisungen. Gläubiger erleiden dadurch einen Totalausfall“, so Weinhofer.

Die Insolvenzursachen liegen im Kapitalmangel und damit konkret in Problemen bei der Rückzahlung der gestundeten Abgaben und Steuern sowie in der allgemeinen Wirtschaftslage. Lieferkettenprobleme, Fachkräftemangel und vor allem steigende Preise bei Materialien und Vorprodukte führen zu sinkenden oder gar negativen Margen, da die Teuerung nicht immer an den Endverbraucher weitergegeben werden kann, so die Einschätzung der Experten von Creditreform. „Zuerst die Lockdowns, dann der Ukraine-Krieg und dann noch die Inflation waren einfach für viele Unternehmen zu viele Krisen“, erläutert Weinhofer.

Bundesländer und Branchen im Vergleich
Runtergebrochen auf die Bundesländer steigen die Firmeninsolvenzen im hohen zweistelligen Prozentbereich. Den stärksten Zuwachs verzeichneten Vorarlberg (+127,5 Prozent) vor Oberösterreich (+107) und Tirol (+94). Die höchste Insolvenzbetroffenheit herrschte in der Bundeshauptstadt Wien mit 17 Insolvenzen pro 1.000 Unternehmen, die geringste in Vorarlberg mit weniger als 6 von 1.000 Unternehmen. Österreichweit mussten mehr als 10 von 1.000 Unternehmen einen Insolvenzantrag stellen, so die Zahlen der Creditreform.

Im Vergleich einzelner Branchen gab es absolut betrachtet die meisten Insolvenzen im Handel (862), gefolgt von Unternehmensbezogenen Dienstleistungen (841) und dem Bauwesen (805). Die größte relative Insolvenzbetroffenheit herrschte im Bau mit rund 23 von 1.000 Branchenunternehmen, während in der Industrie lediglich nicht ganz 8 von 1.000 Branchenunternehmen den Gang zum Insolvenzgericht antreten mussten.

Ausblick auf 2023
Ein Zuwachs um 60 Prozent bei den Firmeninsolvenzen scheint auf den ersten Blick alarmierend, ist aber durch den Aufholeffekt nach historisch niedrigen Insolvenzzahlen zu Pandemiezeiten zu erklären. „Das österreichische Insolvenzgeschehen kehrt zur Normalität zurück und die heimische Wirtschaft schlägt sich (noch) recht gut“, so Gerhard Weinhofer. Niedrige Arbeitslosigkeit, nach wie vor gute Eigenkapitalquoten bei der Mehrzahl der Unternehmen, robuster Export, gutes Weihnachtsgeschäft im Handel und in Relation gute Konjunkturprognosen seien dazu die wichtigsten Kennzahlen.
Staatliche Hilfen wie Energiepreisbremse, Klimabonus, Abschaffung der kalten Progression dürften zusammen mit den hohen Gehaltsabschlüssen den wichtigen Binnenkonsum stabilisieren. Hoffnung geben hier auch Indikatoren wie der steigende Einkaufsmanagerindex (EMI) der deutschen Industrie. „Heimischen Unternehmen sei dennoch zur Vorsicht geraten. Steigende Energiekosten und Mieten sowie hohe Lohnabschlüsse gepaart mit einer erwarteten Rezession bilden ein gefährliches Umfeld. Daher kann leider keine Entwarnung bei den Insolvenzen gegeben werden“, betont Weinhofer. Der Wirtschaftsexperte von Creditreform rechnet für 2023 mit rund 6.000 Firmeninsolvenzen.

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red/czaak, Economy Ausgabe Webartikel, 09.01.2023

Bessere Geschäftslage und Lieferketten plus weniger Inflation

Bessere Geschäftslage und Lieferketten plus weniger Inflation© pexels/tom fisk

Das deutsche ifo Institut beleuchtet in aktuellen Analysen die Autoindustrie und branchenübergreifend die Situation bei Materiallieferungen. Bei der Inflation wird weltweit ein Rückgang erwartet.

(red/czaak) Das in München (D) ansässige ifo Institut erhebt regelmäßig die Stimmungslage in deutschen Unternehmen. Aktuell wurden nun Berichte zu den Bereichen Autoindustrie sowie branchenübergreifend Materialverfügung und Lieferketten publiziert und dazu eine Einschätzung zum Thema Inflation. Beim Ausblick auf die Geschäftslage haben sich die Einschätzungen der deutschen Autoindustrie und ihrer Zulieferbetriebe verbessert.

Die Erwartungen sind zwar nach wie vor zurückhaltend, im Vergleich zur letzten Umfrage im September 2022, wo eine „massiv einbrechende Ertragslage“ erwartet wurde, jedoch deutlich positiver. „Die deutsche Autoindustrie insgesamt scheint heute besser aufgestellt zu sein als im Spätsommer 2022“, sagt Oliver Falck, Leiter des ifo Zentrums für Industrieökonomik und neue Technologien.
Zuversicht bei Autoherstellern und Entspannung bei Versorgung mit Vorprodukten

Die Zuversicht kommt vor allem bei den Autoherstellern zurück. Die Auftragslage stabilisierte sich und die Hersteller waren deutlich zufriedener mit ihrem Auftragsbestand. „Alle Autobauer leiden jedoch weiterhin unter einem Mangel an Vorprodukten“, sagt Falck. „Dadurch konnten einige Aufträge nicht abgearbeitet werden. Für die nächsten Monate erwarten sie mehr produzieren zu können.“

Vergleichsweise angespannt bleibt die Situation unter den Zulieferern. Hier bleiben die Indikatoren für Lage und Geschäftserwartungen auch im Dezember im Negativen. „Aber zumindest die Versorgung mit Vorprodukten entspannt sich“, erläutert Oliver Falck. Im Dezember berichteten nur noch 55 Prozent der Zulieferer von Problemen bei der Anlieferung von Rohmaterialien. Das ist der kleinste Anteil seit August 2021, so die ifo-Experten.

Branchenübergreifend merklich weniger Materialengpässe
Ebenso merklich entspannt hat sich die Lage beim Thema Material. Im Vergleich zu den Vormonaten ist das nun für weitere zwanzig Prozent der Firmen kein Problemthema mehr. Dies ist der dritte Rückgang in Folge. „Eine Auflösung der Engpässe scheint sich nun in vielen Branchen abzuzeichnen. Dies wird die Konjunktur in den kommenden Monaten stützen“, sagt Klaus Wohlrabe, Leiter der ifo Umfragen. Wohlrabe weist aber auch auf die unsichere Corona-Lage in China hin mit etwaig neuerlichen Auswirkungen auf Materialverfügung und Lieferketten.

Generell aber ist die Anzahl der Firmen mit Materialengpässen in nahezu allen Branchen der Industrie gesunken. Vergleichsweise stark betroffen sind weiterhin der Maschinenbau und die Automobilbranche, wo jeweils rund 75 Prozent von Problemen berichten. In der Elektroindustrie sind es rund 63 Prozent. Das Papiergewerbe ist mit 11 Prozent gegenwärtig am wenigsten betroffen, so die Analysen der Experten vom ifo Institut.

Weltweiter Rückgang der Inflation
Beim bestimmenden Thema Inflation erwarten Wirtschaftsexperten aus aller Welt nun einen kontinuierlichen Rückgang. Das belegt der aktuelle Economic Experts Survey von ifo Institut und Institut für Schweizer Wirtschaftspolitik. Demnach soll die Inflationsrate 2023 weltweit 7,1 Prozent erreichen, 2024 dann 5,8 Prozent und 2026 dann 4,5 Prozent. „Die Erwartungen zum Jahresbeginn sind ermutigend, weil die Experten im Vergleich niedrigere Inflationsraten sehen“, sagt ifo-Forscher Niklas Potrafke.

Runtergebrochen auf einzelne Kontinente und Länder erwarten die Experten in Westeuropa 5,4 Prozent, in Nordamerika 5,2 Prozent und in Südostasien 5,3 Prozent. Hier liegen die Inflationserwartungen für 2023 deutlich unter dem globalen Durchschnitt. Sehr hoch sind die Inflationserwartungen dagegen in Südasien (23 Prozent), in Südamerika (25 Prozent), in Nordafrika (32 Prozent) und in Ostafrika (knapp 35). An der Umfrage zum Thema Inflation nahmen laut ifo 1.537 ExpertInnen aus 133 Ländern teil.

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red/czaak, Economy Ausgabe Webartikel, 09.01.2023

„Es braucht Sicherheit und Planbarkeit für Menschen und Unternehmen“

„Es braucht Sicherheit und Planbarkeit für Menschen und Unternehmen“© NLK Pfeiffer

Land Niederösterreich investiert 850 Millionen Euro in Gesundheit, Pflege, Wohnen und Verkehr. Landeschefin Johanna Mikl-Leitner betont Fokus auf Krisenbewältigung und Zukunftssicherung. Landesinvestments bringen weitere 3 Milliarden Euro an Investitionen und sichern 50.000 Arbeitsplätze.

(red/czaak) Das Land Niederösterreich startet mit weiteren standortrelevanten Initiativen in das neue Jahr 2023. Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner (ÖVP) und Landesrat Ludwig Schleritzko (ÖVP) informierten einen Tag nach Neujahr über Landes-Investitionen in der Höhe von 842 Millionen Euro, die Berechnungen zufolge weitere 3,1 Milliarden Euro an Investitionen auslösen und rund 50.000 Arbeitsplätze absichern oder neu schaffen. Die Mittel des Landes fließen dabei vor allem in Projekte in den Bereichen Gesundheit, Pflege, leistbares Wohnen und Mobilität.

„Wir befinden uns am Beginn eines Jahres, von dem keiner weiß, was es noch bringen wird – in Europa, in Österreich, in Niederösterreich. Wir befinden uns in einer Zeit, in der die Herausforderungen weiterhin groß bleiben. Die Stoßrichtungen des Landes bleiben daher gleich: Einerseits alles tun, damit die Menschen gut durch die Krise kommen, und andererseits weiterhin wichtige Investitionen in Zukunftsfelder tätigen“, erläuterte Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner im Rahmen der Präsentation die Stoßrichtung für Österreichs größtes Bundesland.

Doppelbudget für die Jahre 2022 und 2023 mit gesamt 7,3 Milliarden für 2023
„In Zeiten von globalen Krisen braucht es für die Menschen im Land größtmögliche Sicherheit und Planbarkeit. Daher braucht es Investitionen, um den Wachstumsmotor für Wirtschaft und Arbeitsplätze am Laufen zu halten“, so Mikl-Leitner. Das Landesbudget – für 2022 und 2023 wurde ein Doppelbudget beschlossen – sieht für das Jahr 2023 eine Summe von 7,3 Milliarden Euro vor. Enthalten sind hier etwa Ausgaben für das Personal in den Kliniken sowie den Pflege- und Betreuungseinrichtungen oder auch Finanzmittel für die Bildungseinrichtungen von den Kindergärten über die Schulen bis hin zu den universitären Einrichtungen.

Ein weiterer wichtiger Teil sind die Landes-Investitionen, weil diese weitere Investments auslösen und die Niederösterreichische Wirtschaft ankurbeln. „Mit unseren Landes-Investitionen von 842 Millionen Euro können wir als öffentlicher Auftraggeber weiterhin Stabilität, Sicherheit und Planbarkeit garantieren“, präzisierte die Chefin der ÖVP-geführten Landesregierung. Drei Viertel der Investitionen fließen in die Bereiche Gesundheit und Pflege, Wohnen und Mobilität, dazu kommen Investitionen in die Infrastruktur für Kliniken und Pflegeeinrichtungen, in das leistbare Wohnen oder auch in Schiene und Straße.

Positive Effekte für Wirtschaftswachstum und Arbeitsplätze
Das wiederum habe „positive Effekte für Wirtschaftswachstum und Arbeitsplätze“, verwies die Landeshauptfrau auf die dadurch ausgelösten Gesamt-Investitionen von 3,1 Milliarden. „Gewaltige Summen für konkrete Projekte, an denen wir auch in schwierigen Zeiten festhalten. Damit geben wir den Gemeinden, Betrieben und den Landsleuten Sicherheit und Planbarkeit“, unterstrich Mikl-Leitner. Im Jahr 2022 ist die Wirtschaftsleistung in Österreich um rund 4,7 Prozent gewachsen, für 2023 sind nur noch 0,3 Prozent prognostiziert. „Umso wichtiger, dass Gemeinden wie Land weiter als kräftige Investitionsgeber auftreten“, ergänzte Ludwig Schleritzko, ÖVP-Landesrat für Finanzen in Niederösterreich.

Diese Investitionen sind in der Tat ein relevanter Impulsgeber für die Niederösterreichische Wirtschaft und die damit verbundenen Arbeitsplätze. Schleritzko verwies in dem Kontext auch auf das blau-gelbe Entlastungspaket für Städte und Gemeinden in Höhe von 80 Millionen Euro. 2023 würden die Gemeinden rund 800 Millionen Euro investieren, zusammen mit den Geldern des Landes ergebe das eine Summe von 1,6 Milliarden Euro für Projekte wie z. B. im Hochwasserschutz, in der Umsetzung der Kinderbetreuungsoffensive oder auch für Photovoltaik-Anlagen.

„Die Menschen im Land können sich auf uns verlassen“
Als Beispiele für Investitionen des Landes im Gesundheitswesen nannte Schleritzko dann noch die Erweiterung der Strahlentherapie in Krems oder neue Computertomographien in den Landeskliniken Hollabrunn und Mödling. Und für die Bereiche Mobilität und Verkehr die Investitionen in die Bahn-Infrastruktur, wie z. B. entlang der Pottendorfer Linie oder der Kamptalbahn. Ein besonderer Schwerpunkt für Niederösterreich ist zudem die Schul- und Kindergarten-Infrastruktur mit Beispielen wie die Schaffung von weiteren Kindergartengruppen in Wiener Neustadt oder der Bildungscampus in Hollabrunn.

Im Wohnbereich wiederum unterstützt das Land tausende neue Wohneinheiten auch in regionalen Gebieten oder den Anschluss von rund 35.000 Haushalten an das Glasfasernetz. „Alle diese Investitionen garantieren Planungssicherheit für die Gemeinden, Unternehmen und die Landsleute“, betonte Landesrat Ludwig Schleritzko (ÖVP) abschließend. „Niederösterreich steht zu seinen Investitionen, die Menschen im Land können sich auf uns verlassen.“

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red/czaak, Economy Ausgabe Webartikel, 09.01.2023

Auf dass es nun aber jetzt und wirklich bald spürbar besser wird

Auf dass es nun aber jetzt und wirklich bald spürbar besser wird© pexels/luna lovegood

Und auf dass unsere heurigen 483 Geschichten wiederum informatives Lesevergnügen vermitteln konnten. economy wünscht allen Lesern und und Werbekunden ein freudvolles Weihnachtsfest.

(red/cc) Redaktion und Verlag von economy wünschen allen Lesern und wie gewohnt natürlich auch allen Leserinnen und WerbekundInnen ein geschenkereiches Weihnachtsfest. Dazu ebenso wie gewohnt neue und abermals schrei(b)befreiende Erkenntnisse zur Findung neuer Horizonte.

Diese dürfen nur von einer sinneserfreuenden Anreise, vulgo Rutsch, mit einem möglichst unfallfreien Ankommen im neuen 2+23er Jahr ergänzt werden. Also, auf in ein fried- und freudvolles 2+23er im 24. Jahr nach unserer Gründung - und das beginnt aus Sicht von economy so richtig wieder am Dienstag, den 10. Jänner 2023.

red/cc, Economy Ausgabe Webartikel, 20.12.2022

4.000 gefakte Online-Shops in einem Jahr

4.000 gefakte Online-Shops in einem Jahr© Pexels.com/antoni Shkraba

Die Cyberkriminalität nimmt laufend zu und damit steigt auch der Bedarf an Gegenmaßnahmen. Die vom Sozialministerium unterstütze Serviceplattform Watchlist Internet verzeichnete heuer über drei Millionen Besuche.

(red/mich) Phishing, Fake-Shops oder Datenklau: Cyberkriminalität nimmt weiter zu und die Betrugsmaschen sind oft so raffiniert, dass selbst versierte Internetnutzer in die Falle tappen. Mit erstmals mehr als drei Millionen Besuchern und über sieben Millionen Seitenaufrufen in einem Jahr verzeichnet die Watchlist Internet heuer einen neuen Rekord. Die unabhängige Plattform kommt dem steigenden Informationsbedarf zum Thema Internetbetrug nun mit einem Relaunch des Webauftritts nach.

1.800 Warnmeldungen und 65.000 Meldungen von Nutzern
Seit 2013 versorgt Watchlist Internet (siehe Link) Österreichs Konsumenten laufend mit Informationen zu Betrugsfällen im Internet. Neben Warnmeldungen zu aktuellen Betrugsmaschen und Fake-Shops gibt sie auch praktische Tipps, wie Privatpersonen und Unternehmen sich vor Online-Fallen schützen können. Insgesamt wurden bislang mehr als 1.800 Warnmeldungen verfasst, über 65.000 Meldungen von Nutzern ausgewertet und mehr als 20.000 Domains auf Warnlisten veröffentlicht. 

Allein in den letzten zwölf Monaten wurden rund 4.000 Fake-Shop-Domains veröffentlicht. Und auch die User-Beteiligung ist im Steigen begriffen: Über 11.000 Meldungen wurden 2022 ausgewertet. „Der Informationsbedarf steigt laufend und diese Entwicklung bestärkt uns, Watchlist-Internet weiter zu unterstützen. Besonders erfreulich ist, dass die Konsumenten das Angebot der Watchlist Internet nicht nur immer häufiger nutzen, sondern sich auch aktiv einbringen“, sagt Johannes Rauch, Bundesminister für Konsumentenschutz und Soziales.

Relaunch der Webseite
Dieser gestiegenen Nachfrage kommt Watchlist Internet nun auch mit einem komplett erneuerten Webauftritt nach. Enthalten sind eine verbesserte Suchfunktion, wo etwa Warnungen und Tipps sowie Hinweise zu unseriösen Websites nach Themen geordnet sind. Die Nutzer können ihre Beobachtungen über ein Meldeformular mitteilen. Kompakte, leicht verständliche Erklärvideos sollen zusätzlich unterstützen, Internetbetrug zu erkennen und Online-Fallen zu vermeiden.

„Cyberkriminelle werden immer einfallsreicher und gewiefter. Gerade deshalb freut es uns, dass die UserInnen offenbar ein gesundes Misstrauen entwickeln und unser Angebot so stark nutzen wie nie zuvor“, so Thorsten Behrens, Projektleiter Watchlist Internet. „Mit dem Relaunch unserer Plattform möchten wir das Nutzungserlebnis verbessern und noch mehr Menschen einen einfachen Zugang zu Informationen rund um Internetbetrug und Online-Fallen ermöglichen.“

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red/mich, Economy Ausgabe Webartikel, 16.12.2022

Schulterschluss gegen die Teuerung

Schulterschluss gegen die Teuerung© NLK Pfeiffer

Land Niederösterreich unterstützt Gemeinden und Städte mit weiteren 80 Millionen Euro gegen Kostenerhöhungen. Im Fokus steht die Sicherung von Arbeitsplätzen und die Unterstützung von Gemeinden als Investitionsmotor für regionale Betriebe.

(red/czaak) Österreichs größtes Bundesland startet ein weiteres Entlastungspaket für seine Kommunen. Mit einem eigens entwickelten „blau-gelben Entlastungspaket für Städte und Gemeinden“ unterstützt das Land Niederösterreich die Städte und Gemeinden zur Abfederung der Teuerungen. In Summe werden 80 Millionen Euro bereitgestellt, vom Bund kommen weitere 180 Millionen. Im Fokus stehen insbesondere die höheren Kosten bei Energie und Personal sowie die weitere Unterstützung von Kommunen als Investitionsmotor primär für regionale Kleinunternehmen.

Kommunen als wichtiger Investitionsmotor für Betriebe und Arbeitsplätze
„Wir wollen den Gemeinden und Städten helfen, die Teuerungen zu stemmen, und wir wollen ihnen Perspektiven und Kalkulierbarkeit geben. Gemeinden und Städte sind ein überaus wichtiger Investitionsmotor für Betriebe und Arbeitsplätze“, betonte Johanna Mikl-Leitner, Niederösterreichs Landeshauptfrau, bei der Präsentation des kurzfristig geschnürten Entlastungspaketes.

Helfen will die Niederösterreichische Landeschefin den Gemeinden auch, die Mittel des Bundes im Zuge des kommunalen Investitionspaketes abzuholen. Hier stehen für Niederösterreich 180 Millionen Euro bereit, zusammen mit den aktuellen 80 Millionen des Landes sind es dann 260 Millionen Euro. „Wenn es darum geht, unsere Gemeinden und Städte zu unterstützen, gibt es in Niederösterreich eine gelebte und funktionierende Partnerschaft“, so Mikl-Leitner auch als Niederösterreichs ÖVP-Chefin.

Wertschätzung für ÖVP-Initiative auch von anderen Parteien wie SPÖ
Respekt und Zustimmung für die Initiative der ÖVP-geführten Landesregierung kommt auch von anderen politischen Parteien wie der SPÖ. „Unsere städtischen Dienstleistungen zumindest in gleicher Qualität anzubieten, kostet 2023 mehrere Millionen zusätzlich pro Stadt. Wir freuen uns daher über dieses frühe Weihnachtsgeschenk vom Land“, sagt etwa Mathias Stadler, SPÖ-Bürgermeister von St. Pölten und Vorsitzender des NÖ-Städtebundes.

„Damit ist ein wichtiger Schritt gelungen. Es wird den Gemeinden ermöglicht, auch die 180 Millionen Euro, die für Niederösterreich zur Verfügung stehen (Anm. vom Bund) abzurufen“, so auch der Ternitzer SPÖ-Bürgermeister Rupert Dworak in seiner Funktion als Präsident des SP-Gemeindevertreterverbandes. „Es gilt den Betrieb der Gemeinden sicherzustellen und es geht um die Weiterführung von Investitionen für regionale Wirtschaftsprojekte“, ergänzte dann noch Johannes Pressl, Präsident des NÖ Gemeindebundes.

Unterstützung soll noch heuer bei den Gemeinen ankommen
„Um die Gelder des Bundes abholen zu können, müssen die Gemeinden 50 Prozent der Investitionen selbst übernehmen, und mit dem 80 Millionen-Paket des Landes stellen wir sicher, dass dies auch gelingt“, unterstrich Ludwig Schleritzko als operativ verantwortlicher Finanzlandesrat in Niederösterreich. Schleritzko (ÖVP) veranschaulichte die Sachlage mit einem Rechenbeispiel aus der Praxis.

Für eine Gemeinde mit 2.000 Einwohnern bedeute dies etwa 96.000 Euro aus dem Landespaket, seitens des Bundes wären es 210.000 Euro und damit in Summe 307.000 Euro an Unterstützungszahlungen. „Das sind rund 50 Euro pro Gemeindebürger aus dem Landespaket und rund 100 Euro pro Kopf aus dem Bundesbudget“, so Schleritzko, der dann noch avisierte, dass das Geld aus dem Landespaket noch heuer bei den Gemeinden ankomme.

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red/czaak, Economy Ausgabe Webartikel, 16.12.2022

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