Unabhängiges Magazin für Wirtschaft und Bildung

28. Juli 2024

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Eine differenzierte Zeitreise mit Klimt

Eine differenzierte Zeitreise mit Klimt© George Heidegger

In der Arbeit des Künstlers Günther George Heidegger geht es vorwiegend um das Beschwören intakter Mythen. In seinem aktuellen Buch „Klimt, geht …“ spannt er nun einen gemeinsamen intimfiktiven Bogen von 1900 bis zur Gegenwart.

(red/czaak) Günther George Heidegger wurde 1960 in Bregenz geboren und ist nach seinem Studium der Kunstgeschichte an der Uni Innsbruck als Maler und Schriftsteller tätig. In seinen Bildern nimmt er primär Bezug auf alte und moderne Mythen, die auf bewusste oder auch unbewusste Art und Weise sein und unser Leben bestimmen. Gleiche und ähnliche Themen behandelt er in seinen bereits zahlreich erschienenen Büchern, darunter „Im Auge des Wolfes“ (Löcker Verlag), „Fickschwein“, „Englischer Sommer“, „Schelm“ oder „Taps der Kater“ (alle im Eigenverlag).

Ängste vor Leere, Einsamkeit und Inhaltslosigkeit
Im gesonderten Fokus stehen die Themen Inhalt und Zuflucht bzw. die Überwindung von Ängsten vor Leere, Einsamkeit und Inhaltslosigkeit sowie die daraus resultierenden und nötigen Aufbrüche in neue Räume und Welten. In den Malarbeiten entstehen dann objekthaft skizzierte Szenen, die sich einer exakten Deutung entziehen (möchten) und damit eine intensive Auseinandersetzung mit dem jeweiligen Werk auslösen. Ähnliches gilt für sein literarisches Werk und hier fügt sich nun auch sein neues Buch „Klimt, geht …“ ein.

Heideggers Geschichte von Klimt spielt sich im Sommer ab. Es ist ein ungewöhnlicher Sommer, lang, heiß und schwül. Dieser ungewöhnliche Sommer lässt den „Klimt der Vergangenheit“ auferstehen - und dann gibt es auch den anderen, den „Klimt der Gegenwart. Beide sind eine Person, die Grenzen sind fließend, und beide sind nicht wirklich freie Künstler. „Sie unterwerfen sich, der Klimt von damals seiner Zeit, der Schönheit, dem Oberflächlichen - und der moderne Klimt von heute dem Geschäft, dem Business“, so Heidegger zu seinem neuen Buch.

Wer war Klimt wirklich, und welche Kunst würde er heute machen als zentrale Fragen
Auf einer anderen Ebene ist das neue Buch aber auch eine Liebesgeschichte. Klimt wird geliebt von Monique, aber er nimmt diese Liebe einfach nicht wahr und benützt sie nur, als Modell und Partnerin. Das Auge des Erzählers bewegt sich beispielsweise durch eine Straße, schwenkt nach oben und erblickt offene Fenster, die von fächelnden, leichten Rollos verdeckt werden. Ein Atelier, auch hier eine Hitze, sie wird von einem Ventilator, der sich träge an der Decke dreht, umgerührt.

Das Atelier hat weiße, hohe Wände an denen Bilder hängen, Stühle, einen Tisch, die Staffelei - und ein großes Bett. „Dort liegt Klimt, nackt, im Dämmerschlaf mit geschlossenen Augen. Er atmet hörbar, seine Haut glänzt, ein feiner Schweißfilm bedeckt seinen muskulösen Körper“, so ein Auszug aus dem Buch. Wer ist, wer war Klimt wirklich? Welche Art von Kunst würde er in diesen Zeiten machen? Diese Fragen aufspüren und nachspüren, auch davon handelt diese Geschichte. „Klimt, geht …“ ist im Verlag Bibliothek der Provinz erschienen (ISBN: 978-3-99126-033-2; Euro 15,-) und im Buchhandel erhältlich.

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red/czaak, Economy Ausgabe Webartikel, 19.09.2022

Nachhaltige Regionalförderung für Wirtschaft und Lebensqualität

Nachhaltige Regionalförderung für Wirtschaft und Lebensqualität© NLK Filzwieser

Niederösterreich feiert 35-jähriges Jubiläum der ecoplus Regionalförderung. Landeschefin Johanna Mikl-Leitner blickt auf 3.600 Projekte für ein lebenswertes und wettbewerbsfähiges Land. In Summe wurden knapp 1,5 Mrd. Euro investiert.

(red/czaak) 1987 erfolgte die Gründung von ecoplus, seither wurden 3.600 Projekte im ganzen Bundesland mit rund 1,5 Milliarden Euro an Regionalförderung unterstützt. Zielsetzung war, aus dem damaligen Agrar- und Industrieland Niederösterreich einen vielfältig wettbewerbsfähigen Standort für Wirtschaft, Tourismus, Wissenschaft und Kultur zu machen, dabei regionale Schwerpunkte zu setzen und bei all diesen Aktivitäten immer auch die Lebensqualität der Menschen im Auge zu behalten.

Kontinuität und Engagement auch in der Krise
„Niederösterreich hat sich in diesen 35 Jahren vor allem auch gleichmäßig entwickelt, keine Region musste zurückstehen und das ist der ecoplus Regionalförderung und den Menschen zu verdanken, die sich einsetzen und einzigartige Projekte initiieren und umsetzen“, betonte Johanna Mikl-Leitner, Landeschefin von Niederösterreich. Angesprochen auch auf die aktuellen Krisen, verwies Mikl-Leitner auf die zahlreichen raschen Maßnahmen zur Unterstützung von Unternehmen und Menschen, darunter etwa der neue blau-gelbe Strompreisrabatt oder das eigene Schulgeld für Familien.

Jede Region hat unterschiedliche Potenziale
Auch Landesrat Jochen Danninger lobte die Bandbreite an Themen und Projektinitiativen der ecoplus. „Vom Betriebsgebiet über touristische Infrastruktur mit Top-Radrouten bis zu Technologie- und Forschungszentren hat jede Region unterschiedliche Potenziale und die gehören bestmöglich unterstützt und ausgeschöpft.“ Im Kontext mit der Digitalisierung und regionalen Schwerpunktsetzungen nannte Danninger etwa das neue Haus der Digitalisierung in Tulln mit dem speziellen Fokus auf KMU oder Förderungen wie „digi4wirtschaft“, die im Kontext mit Breitband-Infrastrukturen „riesengroße Chancen vor allem für die ländlichen Regionen bieten.“

Kleinere regionale Betriebe müssen auch in Zukunft erhalten bleiben
Die Wichtigkeit des regionalen Zusammenhalts ließ sich auch in einer interdisziplinär besetzten Diskussionsrunde erkennen, wo sich die ManagerInnen von Arge Beste Gesundheit, Bergerlebniswelt St. Corona, Althof Retz, Feriendorf Königsleitn und Best Research einig waren, dass es künftig noch mehr Vernetzung und Kooperation zwischen den Regionen brauche und insbesondere, dass kleinere regionale Betriebe aus allen Bereichen auch in Zukunft erhalten bleiben und weitergeführt werden. „Die Regionalförderung wird auch in Zukunft ein verlässlicher und kompetenter Partner für die Menschen und Regionen in Niederösterreich sein“, unterstrich denn auch Helmut Miernicki als Geschäftsführer von ecoplus.

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red/czaak, Economy Ausgabe Webartikel, 19.09.2022

Intelligente Plattformen für industrielle Fertigungsketten

Intelligente Plattformen für industrielle Fertigungsketten© Pexels.com/Castorly Stock

Neue IT-Architekturen und Software-Anwendungen beim Datenmanagement ermöglichen bei Digitalisierungsprojekten nun auch die vernetzte Einbindung älterer Maschinen. K-Businesscom setzt in diesem Kontext nun für Evva ein umfassendes Projekt um.

(Christian Czaak) Ein wesentlicher Eckpfeiler bei vielen betrieblichen Digitalisierungsprojekten ist das ganzheitliche Management von Daten. Deren intelligente Vernetzung kann einzelne Prozessabläufe optimieren bis hin zu übergreifenden Wertschöpfungsketten und neuen Geschäftsmodellen. Das gilt innerhalb eines Unternehmens über unterschiedliche Abteilungen oder betriebsübergreifend und das erstreckt sich von effizienten Produktionsfertigungen über die automatisierte Verwaltung der Kundendaten bis hin zu zielgenauem Lieferantenmanagement mit den verbundenen Logistikketten.

Industrie, Handel, Dienstleister, Gewerbe oder auch Gesundheitseinrichtungen, branchenübergreifend sammeln Unternehmen und Institutionen Daten, bereiten sie auf und analysieren sie anschließend. Im Ergebnis zeigen sich ökonomischere Prozesse, Kostenreduktionen oder eine höhere Qualität der Produkte und Services. Ein Segment, wo die die punktgenaue Verfügbarkeit von aktuellen Daten erfolgskritische Relevanz hat, sind auch industrielle Fertigungsbetriebe.

Vernetzte Sensoren
Ein Beispiel für ein Digitalisierungsprojekt zur intelligenten Steuerung von Produktionsprozessen ist das Unternehmen Evva. Der 1919 gegründete Familienbetrieb für mechanische und elektronische Zutrittssysteme beauftragte K-Businesscom mit der automatisierten Auslesung und Verarbeitung von Maschinendaten. Zielsetzung war eine höhere Effizienz in der Herstellung und eine ganzheitlich gesteigerte betriebliche Wertschöpfung.

Das Anforderungsprofil beinhaltete ein flexibles Konzept zur digitalen Erfassung der Anlagendaten, welches sich entsprechend leicht an die unterschiedlichen Maschinen anpassen lässt und einfach zu betreiben ist. Um nun die Daten aus den über die Jahre gewachsenen und entsprechend heterogen Maschinenanlagen konsistent abrufen, verarbeiten und weiterleiten zu können, wurden software-gestützte Sensoren in verschiedenen Bereichen der maschinellen Produktionsstrecke implementiert und vernetzt. Im zweiten Schritt werden die sodann gewonnen Daten in einer cloud-basierten Datenbank gespeichert und strukturiert aufbereitet.

Datenbank in der Cloud
„Bei den modernen CNC-Maschinen von Evva werden Daten über spezielle Software-Systeme wie Open Source Fledge erfasst, die technologisch auf offenen Plattformen mit standardisierten Schnittstellen beruhen, sogenannte Open Platform Communication“, sagt Thomas Nenning, Solution Architect bei K-Businesscom. Ältere Maschinen wiederum werden für die Datenerfassung mit sensorgestützten Koppelungen als Internet-of-Things-Anwendung ausgestattet.

Alle derart gesammelten Daten werden sodann aggregiert und in die spezielle Datenbank in der Cloud von Microsoft Azure weitergesendet, um sie dort zu archivieren und zu visualisieren. „Der Proof of Concept war für uns entscheidend. Die von K-Businesscom dafür vorgeschlagenen Bausteine haben optimal zu unserer Digitalisierungsstrategie gepasst, das Projekt wurde End-to-End gedacht und gemacht. Wir haben in diesem ganzen Prozess eine Menge für unser Unternehmen gelernt“, sagt Florian Pauker, Projektmanager Digitalisierung bei Evva.

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red/czaak, Economy Ausgabe Webartikel, 19.09.2022

Outsourcing als fixer Bestandteil der Unternehmensstrategie

Outsourcing als fixer Bestandteil der Unternehmensstrategie© Pexels.com/neosiam

Neue Wertschöpfung. Betriebe setzen beim Thema Innovationstransfer zunehmend auf Cloud-Plattformen über externe IT-Dienstleister. Der Lebensmittelproduzent Frutura lagert seine SAP-Systeme in das Wiener Rechenzentrum von T-Systems aus.

(red/czaak) Die Geschwindigkeit der Digitalisierung verändert die Bedürfnisse des Marktes und damit auch die technologischen Anforderungen an Unternehmen. Dieser Trend gilt insbesondere für die wettbewerbsintensive Handelsbranche und damit sind dann auch die dortigen Zulieferbetriebe gefordert.

Produzent und Lieferant für Lebensmittelhandel
Das steiermärkische Unternehmen Frutura produziert Gemüse- und Obstsorten in zertifizierter Bioqualität und beliefert einen der größten Lebensmittelhändler Österreichs. Effiziente Prozesse für Produktion und Vermarktung sind unternehmenskritische Erfolgsfaktoren. Die komplette Warenwirtschaft von Auftragseingang über Verpackung bis Abrechnung basiert auf SAP-Systemen.

Die IT-Infrastruktur muss absolut zuverlässig und performant zur Verfügung stehen und so entschied sich Frutura zur Auslagerung des SAP-Betriebes in das Wiener Rechenzentrum von T-Systems. „IT und Geschäft sind bei uns eng verzahnt. Eine hohe Verfügbarkeit der SAP-Systeme ist für uns business-kritisch“, sagt Gerald Goldgruber, SAP-Verantwortlicher bei Frutura.

Gesicherte Verfügbarkeit
Im Anforderungsprofil enthalten waren die Professionalisierung des Betriebs für geschäftskritische Prozesse in einer ausschließlich Frutura betreffenden Private Cloud, die mehrfach abgesicherte Systemverfügbarkeit inklusive Notfallpläne für Betreibung und Wiederherstellung (engl. Disaster-Recovery), die bedarfsorientierte Skalierbarkeit für weiteres Wachstum sowie Kostenoptimierung und ein nachhaltiger IT-Betrieb.

Durch den Transfer in die Private Cloud hat Frutura nun ein State-of-the-Art SAP-System mit der Fähigkeit, Infrastruktur-Ressourcen flexibel zu skalieren und mit dem Geschäft zu wachsen. Die dynamische Plattform ermöglicht schnelle Reaktionen auf Lastspitzen, bedarfsgerechte Kosten und die sichere Nutzung von allen Systemen für alle Anwender.

Daten in Echtzeit
Die zugrunde liegende technologische Infrastruktur auf Basis der Software VMware blieb dabei erhalten und auch den Schritt zu SAP-Hana hatte Frutura bereits zuvor vollzogen. Diese Datenbank-Anwendung ermöglicht die rasche Verarbeitung auch großer Datenmengen mit der Konsolidierung relevanter Geschäftsinformationen aus SAP-Anwendungen oder externen Datenquellen und sie beinhaltet zudem intelligente Analysewerkzeuge.

Der gesamte Migrationsprozess der SAP-Systeme von Frutura in das Rechenzentrum von T-Systems erfolgte ohne Beeinträchtigung des laufenden Geschäftes. „Für uns bestätigte T-Systems das Vertrauen, das wir in ihre SAP-Expertise hatten und wir haben uns in allen Phasen des Projektes gut aufgehoben gefühlt“, betont Gerald Goldgruber von Frutura.

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red/czaak, Economy Ausgabe Webartikel, 19.09.2022

Das Handy als Türöffner

Das Handy als Türöffner© Pexels.com/cottonbro

Infineon entwickelt Anwendung für den kontaktlosen Umgang mit Sperrschlössern. Die Energie für Auf- oder Zusperren kommt dabei von smarten Mobiltelefon, das sogenannte Energy Harvesting.

(red/czaak) Der Markt für intelligente Schlösser ist im Aufschwung. Im Jahr 2020 wurde das weltweite Volumen auf 1,4 Mrd. USD geschätzt, bis 2028 soll sich das mit jährlichen Wachstumsraten von durchschnittlich 18 Prozent auf über fünf Mrd. US-Dollar erhöhen. Der Einsatz von batterielosen Geräten wird das Wachstum noch einmal beschleunigen und damit wird der Einsatz von Schlüsseln in vielen Lebensbereichen der Vergangenheit angehören.

Die Infineon Technologies AG bringt nun eine Lösung auf den Markt, mit der über das Mobiltelefon Schlösser geöffnet und geschlossen werden und das ohne den Einsatz von Batterien im Schloss. Die Anwendung zieht die dafür notwendige Energie kontaktlos aus dem Mobiltelefon, das sogenannte Energy Harvesting. Mikroelektronik ist generell das Herzstück von IoT-Lösungen und dafür entwickelt Infineon Sensoren, Aktoren, Mikrocontroller, Kommunikationsmodule und Sicherheitskomponenten.

Verlässlich, wartungsarm und gleichzeitig sicheren
„Infineon ebnet mit der neuen Lösung den Weg für die Abschaffung des Schlüssels“, sagt Adam White, Divisionspräsident Power & Sensor Systems von Infineon. „Durch den Verzicht auf Batterien ermöglichen wir erstmals einen verlässlichen, wartungsarmen und gleichzeitig sicheren Weg, um intelligente Schlösser zu öffnen und zu schließen“, so White.

Infineon will die Lösung zur kontaktlosen Übertragung und Nutzung von Energie auch in weiteren Anwendungen zum Einsatz zu bringen. „Unsere neue Lösung spart Ressourcen durch den Batterieverzicht und zudem werden neue Anwendungen ermöglicht, wo der Einsatz von Batterien bislang zu aufwendig oder zu kostenintensiv war“, erläutert White. Ein Beispiel sind Messungen an schwer zugänglichen Orten, beispielsweise mit einem passiven Fahrrad-Reifendruckensor.

NFC plus programmierbarer Mikrocontroller plus Verschlüsselung
Um das intelligente Schloss zu betätigen, muss das Mobiltelefon an das Schloss gehalten werden. Über eine Nahfeldkommunikation (Near Field Communications/NFC) plus Verschlüsselungstechnologie wird geprüft, dass das Gerät auch wirklich zum Öffnen berechtigt ist. Gleichzeitig wird Energie drahtlos an einen Kondensator übertragen, der das Schloss öffnet oder schließt.

Kern der Lösung ist ein neuer programmierbarer Mikrocontroller (Anm. 32-bit ARM® Cortex®-M0) mit einem eingebetteten NFC-Modul. Weitere Funktionalitäten wie Beschleuniger und Zufallsgenerator ermöglichen die Ver- und Entschlüsselung von Daten mit extrem niedrigem Stromverbrauch.

Büros, Krankenhäuser, Fahrradschlösser oder Briefkästen als Einsatzgebiete
Die Infineon-Technologie ist besonders gut für Schlösser geeignet, die einen geringen mechanischen Aufwand benötigen, das erstreckt sich von Büros, Krankenhäusern oder Fitnessstudios bis hin zu Fahrradschlösser oder Briefkästen und Paketboxen. Im Fokus stehen Komfort und Flexibilität sowie parallel reduzierte Kosten für die Schlüsselverwaltung in privaten und gewerblich genutzten Immobilien.

Die neue Lösung von Infineon kann aber auch in komplexen Schließsystemen, etwa in Haustüren, eingesetzt werden. Ein weiterer Anwendungsfall sind auch Notfalllösungen, wenn Batterien in gängigen Smart Locks keine Energie mehr haben oder Schlüssel verlorengehen. Die Reaktionszeit komplexerer Türschlösser liegt zwar höher, doch auf den kostenintensiven Schlüsseldienst kann verzichtet werden.

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red/czaak, Economy Ausgabe Webartikel, 16.09.2022

Moderne Technologie gegen Lebensmittelverschwendung

Moderne Technologie gegen Lebensmittelverschwendung© Spar

Handelskonzern SPAR setzt gegen die Verschwendung von Lebensmitteln auf Künstliche Intelligenz und Cloudanwendungen. Spar-eigene IT und Microsoft entwickeln innovative Lösung für die Lieferketten an allen Standorten.

(red/czaak) Beim Handelskonzern Spar werden Angaben zufolge nur rund ein Prozent der angebotenen Lebensmittel nicht verkauft und das Unternehmen arbeitet kontinuierlich an weiteren Verbesserungen zur Eindämmung der Lebensmittelverschwendung. Das wichtigste Instrument ist eine möglichst genaue Bestellung, um die nachgefragte Menge in den Filialen anzubieten. Produkte, die kurz vor dem Ablauf des Mindesthaltbarkeitsdatum stehen, werden vergünstigt abgegeben und Produkte, die auch dann nicht verkauft werden konnten, spendet Spar an Sozialorganisationen.

Gelebte Realität im Kampf gegen Verschwendung
Jede Spar-, Eurospar- und Interspar-Filiale in deren Umgebung es eine Sozialorganisation gibt, hat einen fixen Kooperationspartner, dazu gehören etwa die Wiener Tafeln, Soma, Team Österreich Tafeln, Rotes Kreuz, Flachgauer Tafeln oder Tischlein deck dich. Maßnahmen gegen Lebensmittelverschwendung, die in Frankreich gesetzlich vorgeschrieben werden mussten, seien „bei Spar schon gelebte Realität“.

Nun hat das Handelsunternehmen mit der unternehmenseigenen IT-Unit (Anm. Spar-ICS), Microsoft und IT-Dienstleister Paigo eine neue Lösung entwickelt, um mittels Daten und künstlicher Intelligenz noch gezieltere Bestellvorgänge für alle Standorte des Konzerns zu ermöglichen. Die Ware soll damit künftig noch zielgenauer bestellt und die Lieferkette entsprechend effizient gestaltet werden. 

Neue Technologien ermöglichen neue Lösungsansätze
Konkret analysiert die von Spar-ICS entwickelte IT-Lösung Daten mittels Künstlicher Intelligenz und bindet hier von Verkaufsmengen und Wetterbedingungen über Sonderangebote und Marketingaktionen bis hin zu Saisonalität und andere Faktoren ein. Das ermöglicht eine exakte Vorhersage der optimalen Mengen pro Filiale. Basis für die Weiterentwicklung war eine bereits vorhandene und weitgehend automatisierte Warenbestellung. Aktuell wurde nun die adaptierte Version erstmals im Bereich Obst und Gemüse eingesetzt. 

„Die Vorteile sind vielfältig – nicht nur für das Unternehmen, die LieferantInnen, die KundInnen und die MitarbeiterInnen – sondern auch und vor allem für die Umwelt“, erläutert Markus Kaser, Vorstand bei Spar. „Neue Technologie sowie die richtigen digitalen Tools bieten Lösungsansätze für die großen Herausforderungen unserer Zeit, wie den Klimawandel“, unterstreicht Kaser.

IT-Unit von Spar entwickelt die innovative Lösung
Erste Ergebnisse zeigen eine Genauigkeit der Vorhersage von über 90 Prozent. Das ermöglicht die exakt benötigten Mengen zur richtigen Zeit in der richtigen Filiale - und das reduziert die Lebensmittelverschwendung nun noch stärker. „Die Vorhersagen sind auch eine wertvolle Unterstützung für die MitarbeiterInnen beim Bestellprozess. Künstliche Intelligenz ersetzt dabei nicht die bisherigen Prozesse, sondern ergänzt das Team als wertvolles Mitglied“, ergänzt Hans K. Reisch, stellvertretender Vorstand bei Spar.

Umgesetzt wurde das Projekt von der Spar-eigenen IT-Unit, der Spar-ICS mit den Partnern Microsoft und dem auf Finanzmanagement spezialisierten IT-Dienstleister Paiqo. Durch die großen Datenmengen und dem variablen Bedarf an Rechenleistung fiel die Wahl auf die Microsoft Cloud Azure und begleitende Analysetools (Anm. Advanced Analytics). „Gerade im Bereich von datenintensiver künstlicher Intelligenz benötigen wir flexible Rechenleistung. Diese Anforderung lässt sich speziell über eine hochskalierbare Cloud kosteneffizient abdecken“, erklärt Andreas Kranabitl, Geschäftsführer von Spar-ICS.

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red/czaak, Economy Ausgabe Webartikel, 16.09.2022
Unabhängiges Magazin für Wirtschaft und Bildung 28.07.2024
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Verknüpfte Wertschöpfungsketten für eine globale Nutzung

Verknüpfte Wertschöpfungsketten für eine globale Nutzung© Pexels.com/Porapak Apichodilok

Die zunehmende Vernetzung bringt neue Anforderungen an IT-Systeme und Datenmanagement eines Unternehmens. Individuell einsetzbare wie skalierbare Cloud-Services ermöglichen die flexible Erweiterung einzelner Segmente oder ganzheitliche Harmonisierung.

(Christian Czaak) Internationale Industriebetriebe setzen bei der Modernisierung ihrer IT-Infrastrukturen auf eine Vereinheitlichung der oftmals dezentral gewachsenen Systeme und auf einen Innovationstransfer über externe Dienstleister. Der Egston Konzern steht für elektromechanische Lösungen für Automotive und industrielle Bauelemente mit Produktionsstandorten in Europa, Indien und China. In der IT-Infrastruktur spielen SAP-Systeme eine wichtige Rolle und um hier die Kosten für den Anwendungsbereich zu senken, die Performance zu optimieren und letztlich die gesamten Prozesse effizienter zu gestalten, lagerte Egston den SAP-Betrieb in das Wiener Rechenzentrum von T-Systems aus.

Datenmanagement in Echtzeit
Der Betrieb läuft nun auf einer dynamischen Plattform im T-Center, auf die alle Anwender der internationalen Egston-Standorte zu jeder Zeit zugreifen können. „Die neue Infrastruktur erlaubt eine schnelle Reaktion auf Lastspitzen und Marktveränderungen mit einer bedarfsgerechten Gestaltung der Kosten und höchster Verfügbarkeit für System und Applikationen", so Karina Eibensteiner, Senior Account Managerin bei T-Systems. Neben dem SAP-Basisbetrieb wurde auch ein Modul auf SAP-HANA transferiert, eine Hochleistungsdatenbank für das Datenmanagement in Echtzeit.

„Das Update auf HANA war für uns wichtig, um technisch am Ball zu bleiben und etwa Reports im Controlling von zuvor Stunden auf nun wenige Minuten zu beschleunigen", ergänzt Ralph Alexander, IT-Manager Global von Egston. Ein weiteres Beispiel für die Harmonisierung internationaler Prozessabläufe betrifft Kapsch TrafficCom mit den Bereichen Vertrieb und Marketing. Der Familienbetrieb aus Wien steht für nachhaltige Verkehrs- und Mobilitätslösungen und betreut Kunden in über 25 Ländern. Um einen transparenten und aktuellen Überblick über den gesamten globalen Markt zu haben, setzt Kapsch TrafficCom nun auf ein cloud-basiertes Kundenmanagement-System (CRM) von Salesforce.

Eine zentrale Plattform
Das Anforderungsprofil beinhaltete den Ersatz bisheriger aufwändiger manueller Arbeitsschritte im Vertrieb, Transparenz und übergreifend aktuelle Daten bei den internen Prozessen bei paralleler Abschaffung sogenannter Datensilos mit etwaig veralteten oder doppelt gespeicherten Datensätzen an den verschiedenen Standorten. „Eine zentrale Plattform sorgt nun für eine übergreifend vernetzte Zusammenarbeit und damit haben alle dieselbe aktuelle Sicht auf ihre Kunden“, sagt Steffen Lange, Landeschef von Salesforce Österreich.

Nach der globalen und von Kapsch TrafficCom selbst umgesetzten Einführung des neuen CRM-Systems werden nun weitere Teile der Vertriebskette beginnend beim Marketing in die globale Salesforce Lösung integriert. „Wir wollten innerhalb eines engen Zeitplans unterschiedliche Prozesse und Informationen über alle Regionen hinweg gebündelt in einer Lösung abbilden. Mit Salesforce haben wir die erfolgreiche Umsetzung und eine solide Basis für den weiteren Ausbau der gesamten Vertriebskette geschafft“, so Gerd Gröbminger, Global Business Prime CRM von Kapsch TrafficCom.

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red/czaak, Economy Ausgabe Webartikel, 13.09.2022

Modernisierung im Sinne der menschlichen Gesundheit

Modernisierung im Sinne der menschlichen Gesundheit © Pexels.com/Ksenia Chernaya

Verbesserte Qualität bei gleichzeitiger Kosteneffizienz erfordert technologische Innovation in der medizinischen Leistungserbringung. Zielsetzung ist eine optimale Infrastruktur für Ärzte und Pflegekräfte für eine bestmögliche Betreuung der PatientInnen.

(Christian Czaak) In Zeiten einer Pandemie ist der persönliche Kontakt mit Patienten besonders herausfordernd. Dazu gehört auch das Thema Rehabilitation nach Krankheit oder Unfall und um die dafür nötigen Abläufe effizient und patientenorientiert zu gestalten, sollten Menschen auch digital erreichet werden können. Für diese medizinisch-therapeutische Kommunikation auf rein digitalem Weg müssen aber oftmals erst die entsprechenden Voraussetzungen geschaffen werden.

Die Elektronische Gesundheitsakte „ELGA“ bietet dafür eine Vielzahl an Diensten und die können auch in der Rehabilitationsbehandlung (Reha) eingesetzt werden. Mehrere österreichische Reha-Kliniken haben nun ihre Einrichtungen an die ELGA angebunden und T-Systems als Digitalisierungspartner mit der Implementierung beauftragt. Im Wesentlichen geht es um die Darstellung und Übermittlung von ELGA spezifischen Dokumenten. „Reha.Complete deckt als modulartig konzipierte Medizinanwendung für Kur- und Reha-Einrichtungen alle Anforderungen zentral ab und das umfasst die medizinische, pflegerische und therapeutische Planung und Dokumentation“, sagt Martin Werner, Head of Business Area Health bei T-Systems Österreich.  

Lokal oder in der Cloud
Technologisch kann die Anwendung als Cloud-Variante oder gesondert im jeweiligen System der Einrichtung betrieben werden und die Nutzung ist vollumfänglich auch über mobile Endgeräte möglich. Ein wichtiger Ansatz ist die Vermeidung des fehleranfälligen manuellen Erfassens von bestehenden Befunden. Die Dokumente werden automatisiert übertragen und stehen Ärzten und Therapeuten für weitere therapeutische Maßnahmen zur Verfügung.

„Ziel war, Entlassungsberichte aus der Rehabilitation in die ELGA einstellen zu können. Daten können nun aus einer ELGA Domäne abgefragt und im klinischen Informationssystem Reha.Complete dargestellt werden und strukturiert vorliegende Daten werden hierbei automatisiert, etwa als anamnestische Verordnungen, in die klinische Fallakte des Patienten übernommen. Dies ist für alle Stakeholder eine enorme Erleichterung und reduziert zudem die Fehleranfälligkeit erheblich“, so Werner von T-Systems.
Eigene Anwendungen für effizientere Prozesse

Für effizientere Prozesse und eine gesteigerte Behandlungsqualität kann die Gesundheitsbranche schon länger auf eigene Krankenhausinformationssysteme (KIS) und Softwarelösungen zurückgreifen. Die bausteinartig konzipierten Anwendungen erstrecken sich vom ganzheitlichen Einsatz bis hin zu spezifischen Segmenten wie etwa die Wundbehandlung. Der zunehmende Einsatz mobiler Arbeitsgeräte muss dabei ebenso abgebildet werden, wie ein gesichertes und abteilungsübergreifendes Datenmanagement.

Große Krankenanstalten in den Bundesländern und bundesweite Gesundheitsversicherer verwenden diese mit den zentralen SAP-Systemen vernetzbaren KIS-Dienste. Ordensspitäler in Wien und Oberösterreich nutzen wiederum eigene Softwareapplikationen, die Pflegekräften die ortsunabhängige Dokumentation von Wunden ermöglicht. Von der Anamnese bis zur Heilung werden dabei alle Kontakte und Veränderungen lückenlos und ohne Medienbrüche aufgezeichnet.

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red/czaak, Economy Ausgabe Webartikel, 13.09.2022

Die weitreichende Ökonomie intelligenter Energiesysteme

Die weitreichende Ökonomie intelligenter Energiesysteme© Pexels.com/Jo Kassis

Digitalisierung als Basis für Nachhaltigkeit bei systemrelevanten Unternehmen. Sicher verfügbare IT-Systeme und die punktgenaue Nutzung von Daten sind besonders für Betreiber kritischer Infrastrukturen relevant.

(Christian Czaak) Im Bereich der Energiewirtschaft und anderer versorgungskritischer Betriebe steht das Thema Nachhaltigkeit im gesonderten Fokus. Gefragt sind sichere wie effiziente Antworten auf die Herausforderungen, die mit dem steigenden Energiebedarf, der Sicherstellung regionaler Energieautonomie und der anfahrenden E-Mobilität einhergehen.

Intelligente Smart Meter
Die Vorarlberger Energienetze setzen in diesem Kontext auf die weitere Digitalisierung ihrer Produkte und Serviceleistungen. Dazu gehören vor allem intelligent vernetzte Smart-Meter-Lösungen, die nach und nach die bisherigen Stromzähler ablösen sollen. In den nächsten Jahren werden in ganz Vorarlberg 190.000 Geräte nach den neuen gesetzlichen Vorschriften ausgetauscht und dafür erhielt nun der IT-Dienstleister K-Businesscom den Zuschlag.

Ausgangsbasis sind die von „Oesterreichs Energie“ als Interessenvertreter der heimischen Energiewirtschaft definierten Rahmenbedingungen zur Unterstützung eines Smart-Meter-Systems in Österreich. Der wichtigste Punkt dabei ist die Sicherheit von Systemen und Daten und auf Grundlage dieser Vorgaben arbeiten nun auch die Vorarlberger Energienetze mit K-Business.com an der Umsetzung entsprechender Anwendungen.

Spezielle Sicherheitsarchitektur
Die geforderten Bausteine beinhalten die Gesamtverantwortung aus einer Hand für Lieferung, Implementierung und Instandhaltung der gesondert entwickelten Smart Energy Management (SEM) Lösung, eine eigene Anwendung für das Daten-Management sowie ein eigenes System für die neuen smarten Stromzähler. Die speziell entwickelte Sicherheitsarchitektur besteht aus getrennt geschützten Applikationen für das Management der Systeme und der Daten sowie einer eigenen Sicherheitslösung für die Hardware mittels zertifikatsbasierter Authentifizierung und modulbasierter End-to-End-Verschlüsselung.

Weitere Bestandteile in den Anforderungskriterien betrafen die Bereiche intelligente Steuerung und Monitoring sämtlicher Systemeinheiten sowie Verfügbarkeit und Ausfallmanagement der Netzinfrastruktur und Bandbreiten. „K-Businesscom hat uns in der Ausschreibung am meisten überzeugt. Die neue Lösung gewährleistet Sicherheit und Effizienzsteigerungen im Netzbetrieb, besonders bei aufwandsintensiven Arbeitsvorgängen wie Ablesung oder Abrechnung und sie unterstützt uns bei der Integration von dezentralen Erzeugungsanlagen, etwa im Bereich autonomer Photovoltaik-Anlagen“, sagt Gerald Lumpp, Projektleiter Smart Meter der Vorarlberger Energienetze GmbH.

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red/czaak, Economy Ausgabe Webartikel, 13.09.2022

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