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26. Juli 2024

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Ein neuer Blick auf seltsame Metalle

Ein neuer Blick auf seltsame Metalle© TU Wien

TU Wien schafft Durchbruch bei neuem Syntheseverfahren zur Erforschung „seltsamer Metalle“. Renommiertes Fachmagazin „Science“ publiziert Ergebnisse.

(red/czaak) Supraleiter können elektrischen Strom komplett ohne Widerstand leiten, das aber nur unterhalb einer bestimmten sogenannten Sprungtemperatur. Viele Materialien müssen dafür bis fast an den absoluten Temperatur-Nullpunkt abgekühlt werden, manche Materialien hingegen bleiben bis hin zu viel höheren Temperaturen supraleitend. Wie diese „Hochtemperatur-Supraleitung“ funktioniert und wie Materialien entwickelt werden können, die etwaig auch bei normaler Raumtemperatur noch supraleitend bleiben ist entsprechend intensiver Forschungsgegenstand der modernen Physik.

Durchleuchtung extrem dünner Schichten
Ein Schlüssel zum Erfolg könnten dabei nun die Untersuchungen von „seltsamen Metallen“ sein. Das sind spezielle Materialien, deren elektrischer Widerstand ein sehr ungewöhnliches Temperaturverhalten zeigt. Dieses Phänomen ist eng mit Supraleitung verwandt: Viele Klassen von Hochtemperatursupraleitern zeigen dieses „seltsame Metall“-Verhalten.

Einem Forschungsteam der TU Wien und der Rice University (Houston, Texas/US) gelang nun mit der Entwicklung eines neuen Verfahrens der Durchbruch. Dabei werden extrem dünne Schichten aus solchen Materialien hergestellt, um sie dann zu durchleuchten. Damit können wichtige Daten über diese Materialien ermitteln werden, die sich sonst nicht messen lassen, und neue Theorien der Hochtemperatur-Supraleitung entwickelt. Die Ergebnisse wurde nun im Fachjournal „Science“ publiziert.

Der Schlüssel zur Supraleitung
„Das Verständnis dieses Phänomens ist trotz langjähriger Forschungen immer noch unzureichend. Wissen tun wir, dass seltsame Metalle eng mit dieser technologisch so wichtigen Art von Supraleitung in Verbindung stehen“, so Silke Bühler-Paschen vom Institut für Festkörperphysik der TU Wien. „Im Gegensatz zu einfachen Metallen wie Kupfer oder Gold scheint der elektrische Widerstand in seltsamen Metallen nicht durch die thermische Bewegung der Atome bedingt zu sein, sondern durch bestimmte Quantenfluktuationen“, erklärt Bühler-Paschen.

Um diese Vermutung zu bestätigen und die Natur der Quantenfluktuationen zu ergründen, muss nicht nur die Temperaturabhängigkeit des Widerstandes untersucht werden, sondern auch seine Frequenzabhängigkeit. Das gelingt am besten mit der Bestrahlung des Materials mit Licht im passenden Frequenzbereich. „Hochgenaue Messungen sind nur in Transmission möglich, also wenn das Material vom Terahertz-Strahl durchdrungen wird“, betont Bühler-Paschen die aufwändige Methodik.

Ganz spezielles Herstellungsverfahren
Für das neue Verfahren zur Herstellung dieser extrem dünnen Material-Schichten entwickelte die TU Wien eine entsprechend aufwändige Methodik, das sogenannte Molekularepitaxie-Verfahren. „Ytterbium, Rhodium und Silizium werden genau dosiert verdampft und treffen, quasi Atom für Atom, auf einem Substrat auf“, erläutert Maxwell Andrews vom Institut für Festkörperelektronik der TU-Wien.

„Sind alle Parameter richtig eingestellt und wird die Dauer des Wachstumsprozesses richtig gewählt, erreicht man genau die gewünschte Schichtdicke“, so Forscher Andrews. „Entscheidend war die Findung von Germanium als geometrisch perfekt passendes Substrat, auf dem man diese Schichten aufbringen kann“, unterstreicht Lukas Prochaska vom TU-Forscherteam.

Die Bewegung von Ladungsträgern genau verstehen
Von der mit der TU-Wien beim Projekt kooperierenden texanischen Rice University führte der Forscher Xinwei Li dann weitere hochgenaue Tetahertz-Messungen an den dünnen YbRh2Si2-Filmen durch und dabei ergaben sich entscheidende neue Hinweise „Unsere Vermutung, dass quantenkritische Ladungsfluktuationen eine entscheidende Rolle spielen ist damit nun bestätigt“, sagt Silke Bühler-Paschen.

Bühler-Paschen hatte bereits 2004 mit dem Rice-Theoretiker Qimiao Si die Notwendigkeit von dynamischen Messungen erkannt, aber die technischen Grundlagen für eine experimentelle Realisierung fehlten. „Nun konnten wir diesen Prozess endlich genauer analysieren und verstehen“, so Bühler-Paschen. „Wir hoffen nun auf die Entwicklung noch besserer Supraleiter mit deutlich höherer Sprungtemperatur – das wäre ein gewaltiger technologischer Erfolg“, resümiert die TU-Forscherin.

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red/czaak, Economy Ausgabe Webartikel, 20.01.2020

Schlüsseltechnologie für Wirtschaftsstandort

Schlüsseltechnologie für Wirtschaftsstandort© BKA_Arno Melicharek

Nach Magenta und Drei startet nun auch A1 mit neuem 5G-Netz. Am 25. Jänner erfolgt Inbetriebnahme in 129 Gemeinden und an 350 Standorten. Kanzler Kurz begrüßt standortpolitische Bedeutung besonders für ländlichen Raum.

(red/cc) Mit aktuell rd. 54.000 km Länge laut eigenen Angaben hat A1 das größte Glasfasernetz in Österreich. Bei der Frequenzauktion 2019 hat der österreichische Telekomkonzern mit der Ersteigerung der 3,5 GHz Frequenz die beste 5G Frequenzausstattung erworben. Mit dieser Kombination aus beiden Technologien (Anm. Glasfaser und 5G) startet A1 nun das neue 5-Giganetz. 

A1-Breitbandnetz mehr als doppelt so groß wie Magenta und Drei zusammen
Mit 25. Jänner 2020 werden flächendeckend 350 5G-Standorte in 129 Gemeinden in Betrieb genommen. Gegenüber den Mitbewerbern Magenta und Drei startet A1 das mit deutlichem Abstand größte 5G Netz in Österreich. Laut A1-Boss Thomas Arnoldner ist das A1-Breitband-Netz „mehr als doppelt so groß, wie das Netz von Magenta und Drei zusammen“. Eigenen Angaben zufolge investiert der A1-Konzern jedes Jahr rund 450 Mio. Euro in die digitale Infrastruktur ländlicher Räume wie auch Städte.

Treiber und Wegbegleiter der Digitalisierung
„5G ist die Basis der Digitalisierung Österreichs und wird ungeahnte Möglichkeiten für neue Dienste und Anwendungen eröffnen. Als A1 haben wir uns bei der ersten 5G Auktion 2019 die beste Frequenzausstattung sichern können“, erläutert Thomas Arnoldner, CEO A1 Telekom Austria Group. „Wir sehen uns als Treiber und Wegbegleiter der Digitalisierung und unterstützen damit Industrie, Wirtschaft und Private gleichermaßen“, betont Arnoldner.

Sebastian Kurz begrüßt Entwicklung für ländlichen Raum
„Wir haben das Ziel, Österreich zu einer der führenden Digitalnationen Europas zu machen. Dafür braucht es eine flächendeckende Breitband-Versorgung in ganz Österreich. Wir wollen, dass vor allem der ländliche Raum von dieser Entwicklung profitiert“, ergänzt Bundeskanzler Sebastian Kurz, der wie seinerzeit beim Magenta-Launch nun gemeinsam mit Margarete Schramböck (Ministerin für Digitalisierung und Wirtschaft) und Elisabeth Köstinger (Ministerin für Landwirtschaft) auch die A1-Präsentation besuchte. Der A1-Verkauf adäquater Geräte beginnt am 27. Jänner 2020.

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red/cc, Economy Ausgabe Webartikel, 20.01.2020

Saubere Wäsche dank innovativer Logistik

Saubere Wäsche dank innovativer Logistik© Bilderbox.com

Im medizinischen Bereich ist ausfallssichere und rasche Versorgung unverzichtbar. T-Systems Austria verantwortet für Salesianer-Gruppe IT-Dienste im Bereich Logistik, SAP oder auch Datenmanagement und Software-Applikationsentwicklung.

(Christian Czaak) Täglich rund 1,5 Millionen Wäscheteile von tausenden Kunden abzuholen, in insgesamt 30 Filialbetrieben zu reinigen und dann wieder auszuliefern ist eine logistische Herausforderung. Salesianer, führendes österreichisches Unternehmen im Bereich Wäschedienstleistungen, absolviert diese Aufgabe mittels jahrzehntelang aufgebauter Kompetenz sowie dank leistungsfähiger IT-Lösungen.

Das 1916 in Wien gegründete Familienunternehmen betreibt 30 Wäschereibetriebe, davon 17 im Inland und 13 in den CEE-Ländern Ungarn, Slowenien, Tschechien, Slowakei, Kroatien, Rumänien, Polen und Serbien. Die in 3. Generation von Thomas Krautschneider geführte Salesianer-Gruppe beschäftigt rund 3.400 MitarbeiterInnen und bearbeitet täglich 545 Tonnen Wäsche. Hans Krautschneider, Sohn der Gründerin, importierte in den 1970er-Jahren aus den USA die Idee der Vermietung von Wäsche und Bekleidung.

Punktgenaue Nachverfolgung im Wäschekreislauf
Das Leistungsportfolio umfasst Hygiene und Versorgungssicherheit bei Wäschediensten und Miettextilien für Gesundheitswesen, Hotellerie und Gastronomie sowie Berufsbekleidung für Industrie und Gewerbe. Waschraumhygiene und Mattenservice ergänzen das Programm. Beim Thema technologischer Innovation vertraut Salesianer seit über 20 Jahren auf die Expertise des IT-Dienstleisters T-Systems Austria. Daraus entwickelte sich eine vertrauensvolle und gegenseitig unterstützende Geschäftsbeziehung, die nun auch in den kommenden Jahren fortgesetzt wird.

Um etwa jederzeit die richtigen Versorgungsmengen an sauberer Wäsche für die Kunden sicherzustellen, ist es für Salesianer unerlässlich, jedes Wäschestück an jedem Punkt im Wäschekreislauf nachverfolgen zu können. Dazu sind die Wäscheteile mit Barcodes oder RFID-Transpondern ausgestattet, und der gesamte Reinigungsprozess wird von speziell vernetzten IT-Systemen unterstützt.

Qualität und Versorgungssicherheit
„Höchste Qualität, Hygiene und Versorgungssicherheit für unsere Kunden sind unsere obersten Prämissen, die wir trotz unseres stetigen Wachstums dank modernster Prozess- und Logistiklösungen sicherstellen können“, so Thomas Krautschneider, geschäftsführender Gesellschafter der Salesianer-Gruppe. Damit auch Bestellungen und Verrechnung effizient elektronisch abgewickelt werden können, ist eine Anbindung der Logistiksoftware an die entsprechenden Systeme notwendig. Das gilt insbesondere für die SAP-Systeme, die im hochsicheren Wiener T-Rechenzentrum von T-Systems betrieben werden.

T-Systems verantwortet dabei bestehende Betriebsservices für die Fachapplikationen ITM und ABS, weitere Betriebsservices für die bestehende SAP-Landschaft und unterstützende Leistungen für ITM. „Salesianer nützt das langjährige Know-how und die Unterstützung im Bereich des Software-Integration(SI)-Applikationsmanagements von T-Systems“, so Dieter Kögler, Sales-Manger bei T-Systems Austria. Aktuell wurde nun eine Verlängerung von SAP Hana-Services für die Konzernbuchhaltung sowie für den Betrieb der Oracle-Datenbank und der Windows-Systeme für die Spezialsoftware zur Wäscheverfolgung vereinbart.

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red/czaak, Economy Ausgabe Webartikel, 20.01.2020

Erfolgreicher Start der neuen Landesgalerie Niederösterreich

Erfolgreicher Start der neuen Landesgalerie Niederösterreich© NLK_Pfeiffer

Die an der Kremser Kunstmeile befindliche neue Landesgalerie Niederösterreich entwickelt sich zum Besuchermagneten. Seit der Eröffnung letzten Mai besuchten 70.000 Menschen das neue Zentrum für Kunst und Architektur.

(red/mich) Die Ende Mai eröffnete Landesgalerie Niederösterreich kann auf einen erfolgreichen Start zurückblicken. Bis Ende 2019 besuchten rund 70.000 Besucher den neuen Mittelpunkt der Kunstmeile Krems. „Die Zahlen belegen es: Mit der Landesgalerie Niederösterreich gewinnt unser Kulturland über die Grenzen hinaus nachhaltig an Strahlkraft. Als Kunst- und Architekturjuwel ist sie ein inspirierender Begegnungsort für Gäste von Nah und Fern“, unterstrich Johanna Mikl-Leitner, NOe-Landeschefin, anlässlich einer Rückschau die wichtige Bedeutung für die Region.

Ausgezeichnete Architektur
Primär bestückt aus dem reichen Fundus der Landessammlungen Niederösterreich, wurden seit Mai in Summe sieben Ausstellungen gezeigt und eröffnet. Diese kreisten um drei zentrale Themen: die Landschaft als Natur- und Kulturraum, den Menschen und das Sammeln. Neben den erfreulichen Besucherzahlen gab es auch umfangreiche positive Resonanzen in Fachkreisen und Medien.

Diese erfreuliche Resonanz betrifft auch den prägnanten Neubau der Vorarlberger Architekten Bernhard und Stefan Marte. Das neue Zentrum der Kunstmeile Krems wurde bereits mit zwei Architekturpreisen prämiert: mit dem Iconic Award für innovative Architektur und dem German Design Award für Excellent Architecture.

Kunstvermittlung für alle Generationen
Ein weiterer Schwerpunkt betrifft die Kunstvermittlung an jüngere Menschen. Mit dem Projekt ABENTEUER MUSEUM! konnten etwa alle Kindergartengruppen und Schulklassen in Niederösterreich sowohl die Landesgalerie wie auch Kunsthalle, Karikaturmuseum und Forum Frohner kostenfrei besuchen. Neben jüngeren Generationen nehmen auch ältere Menschen das neue Kulturanbot der Kunstmeile Krems gut an und das nicht nur am Wochenende.

Bei einem aktuellen Besuch von economy letzten Mittwoch, wurde sowohl die neue Landesgalerie wie auch die gegenüber liegende Kunsthalle Krems gleich von mehreren Seniorengruppen besucht und dazu auch kuratorische Führungen gebucht. „Eine Führung ist wichtig, damit Ihr Euch in der Kunst richtig auskennt“, meinte eine Dame zu Ihrer Freundesgruppe.

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red/mich, Economy Ausgabe Webartikel, 17.01.2020

Digitale Innovation bei Krebsbehandlung

Digitale Innovation bei Krebsbehandlung@ Pexels.com

MedUni Wien nutzt cloudbasiertes Artficial Intelligence für neue Diagnosewege bei Krebskrankheiten. Verbesserung der Lebensqualität von Patienten sowie raschere und genauere Klassifizierung von Tumorzellen als primäre Zielsetzung. Technologiepartner ist Microsoft.

(red/czaak) Die aktuellen Erkenntnisse eines medizinischen Forscherteams der Medizinischen Universität Wien belegen, dass die Fortschritte in der Charakterisierung von Tumorzellen weit hinter anderen Fachgebieten zurückbleiben. Während etwa die radiologische Forschung von Methoden des maschinellen Lernens bei CT- und MRT-Technologien profitiert, stützt sich die Tumorforschung weiterhin auf vergleichsweise ältere Verfahren und das beinhaltet dann (weiterhin) langwierige und oftmals schmerzhafte Behandlungen.

Kooperativer Forschungsansatz
Um nun auch verbesserte Ansätze für die Tumorklassifizierung zu entwickeln, arbeitet die MedUni Wien mit Microsoft als Technologiepartner. Schwerpunkt sind dabei die Themen AI und Cloud Computing mittels der Microsoft-Plattform Azure. Primäre Zielsetzung ist eine korrekte Klassifizierung von Tumorzellen möglichst ohne die Entnahme von Gewebe, sogenannte Biopsien. Die aktuellen Forschungsprojekte basieren auf einer Kooperation von Forscherteams des Zentrums für Medizinische Physik und Biomedizinische Technik, vertreten durch Thomas Beyer und den Doktoranden Laszlo Papp sowie der Klinischen Abteilung für Nuklearmedizin, vertreten durch den Leiter Marcus Hacker.

„Wir wollen Prognosemodelle entwickeln, die auf hybrider, anato-metabolischer Bildgebung basieren und ohne eine Entnahme von Gewebeproben auskommen. Derartige Biopsien sind weder angenehm noch sonderlich präzise“, erklärt Laszlo Papp. „Durch hybride Bildgebungsverfahren, etwa mittels Positronen-Emissions-Tomographien, können wir uns nun eine 3D-Ansicht vom Tumor verschaffen und hieraus ziehen wir dann wesentliche Informationen über die biologischen Eigenschaften“, so Papp.

Qualitätsverbesserung durch AI und Cloud
Die onkologische Routinediagnostik erfolgt üblicherweise durch eine invasive Biopsie. Hierbei spielt auch die bildgebende Diagnostik eine Rolle - um Läsionen zu erkennen, visuell auszuwerten und die Gewebeentnahme korrekt durchzuführen. Da jedoch jede Krebsart individuell ist, handelt es sich hierbei um ein komplexes, laborintensives und nicht immer vollkommen akkurates Verfahren. Entsprechend sinnvoll sind neue Ansätze.

Technologisch kann das Forscherteam nun mittels Microsoft Azure IaaS (Anm. Infrastructure-as-a-Service) sowie Microsoft Azure Cognitive Services auf künstliche Intelligenz bei den genutzten hybriden Bildgebungsverfahren zurückgreifen. „Als wir unsere Ideen und Erfordernisse zur Durchführung des Projekts schilderten, war sich Microsoft sofort seiner Bedeutung bewusst und entsprechend intensiv bei der Sache“, erläutert Papp vom Zentrum für Medizinische Physik & Biomedizinische Technik an der MedUni Wien.

„Wir verstehen damit nun Tumore noch besser“, betont auch Marcus Hacker, Leiter der Klinischen Abteilung für Nuklearmedizin. „Wir arbeiten parallel an mehreren Projekten und konzentrieren uns aktuell auf Tumorzellen, die unter anderem im Rahmen von Gebärmutterhals-, Prostata- oder Brustkrebs entstehen“, so Hacker zu den jetzigen Schwerpunkten des Gemeinschaftsprojektes mit Microsoft.

Exakte Prognosemodelle sparen wertvolle Lebenszeit
Mit den aktuellen Standardverfahren liegt das Ergebnis einer Biopsie erst nach bis zu zwei Wochen vor – das ist wertvolle Zeit, in der schnell wachsende Tumore erheblichen Schaden verursachen können. Zudem durchlaufen die PatientInnen einen entsprechend unangenehmen Warteprozess. „Anstatt sich einer schmerzhaften, ungenauen Biopsie und einer langwierigen Therapie auszusetzen, kann die künstliche Intelligenz eine detaillierte Analyse der CT-Bilder erstellen – und zwar direkt mit Abschluss des bildgebenden Verfahrens“, unterstreicht Papp die neuen Möglichkeiten. „Das Ergebnis wird rasch an die behandelnden Ärzte übermittelt und damit kann schnellstmöglich ein individuell abgestimmter Therapieplan entwickelt werden“, ergänzt der Mediziner.

Alle drei Experten bekräftigen, dass ihr Konzept für eine optimierte Diagnostik die Behandlung für PatientInnen deutlich angenehmer gestalten und langfristig erhebliche Kostensenkungen mit sich bringen dürfte. Parallel wurde dem Forscherteam bewusst, dass die Erhebung der erforderlichen extremen Datenmengen eine enorme Herausforderung darstellen würde. Diese Daten sind jedoch notwendig, um computergestützte Prognosemodelle darauf zu trainieren, Muster bei der hybriden Bildgebung effektiv zu antizipieren. „Für einen derart anspruchsvollen Rechenprozess sind normalerweise enorme technische Ressourcen nötig und dies ist an einer Universität einfach nicht vorhanden“, sagt Papp.

Bei der Microsoft Azure-Plattform handelt es sich entsprechend um eine sehr vielfältig einsetzbare Cloudlösung, die enorme Datenmengen speichern kann. Durch die Zusammenarbeit mit dem IT-Dienstleister können die Mediziner Beyer, Hacker und Papp nun die komplexen Dimensionen der Tumorklassifizierung weiter ergründen – mit dem Ziel, den Weg von Diagnose bis Behandlung erheblich verkürzen. „Wir glauben, dass das Zusammenspiel aus AI und hybrider Bildgebung in der Krebstherapie die Überlebenschancen und schlussendlich auch die Lebensqualität unserer Patientinnen maßgeblich steigern wird“, betonen die Forscher übereinstimmend.

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red/czaak, Economy Ausgabe Webartikel, 17.01.2020
Unabhängiges Magazin für Wirtschaft und Bildung 26.07.2024
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Digitale Verwaltungsoffensive für NÖ-Landeskindergärten

Digitale Verwaltungsoffensive für NÖ-Landeskindergärten © NLK Pfeiffer

Das Thema Digitalisierung hält nun auch in der niederösterreichischen Kindergartenorganisation Einzug. Entlastung und Mehrwert für die Pädagoginnen als zentraler Schwerpunkt einer modernen Verwaltung in Österreichs größtem Bundesland.

(red/czaak) In nahezu allen österreichischen Kindergärten gibt es aktuell immer noch eine Vielzahl von oft händisch geführten Listen und Formularen. Zeitgemäß moderne Schnittstellen zwischen den Stellen im Kindergarten-Verwaltungsprozess fehlen, der bürokratische Aufwand für alle Beteiligten ist entsprechend groß und belastet die Ressourcen. In Niederösterreich soll sich das nun mittels des digitalen Verwaltungsprogramms ändern und das von Beginn weg flächendeckend in allen 1.058 Landeskindergärten der 573 Gemeinden und vier Statuarstädten von Österreichs größtem Bundesland.

„Wir wollen die PädagogInnen von Verwaltungsaufgaben entlasten, damit sie noch mehr Zeit für die Betreuung der Kinder in den Landeskindergärten haben“, erläutert Johanna Mikl-Leitner, Landeshauptfrau von Niederösterreich bei der gemeinsamen Präsentation mit Christiane Teschl-Hofmeister, NOe-Bildungslandesrätin. Vom Verwaltungsaufwand sollen zudem auch alle für die Kindergartenverwaltung zuständigen Behörden entlastet werden. „Wir wollen weg von der Zettelwirtschaft hin zu einer digitalen Verwaltung, was zu einer Win-Win-Situation für alle Beteiligten führt“, unterstrich die NOe-Landeschefin.

Laptops und pädagogisch sinnvolle Maßnahmen für alle Landeskindergärten
Ab dem Kindergartenjahr 2020/21 wird in 46 Kindergärten der Echtbetrieb erprobt und ab dem Frühjahr 2021 dann in allen Kindergärten umgesetzt. Parallel dazu werden die zuständigen Verwaltungsbehörden etappenweise in das System eingebunden. Damit alle Landeskindergärten diese verwaltungstechnische Digitalisierungs-Offensive mittragen können, werden sie ab dem Herbst 2020 mit Laptops ausgestattet. Laut einer Studie werde damit der Verwaltungsaufwand im Kindergartenbereich um bis zu 20 Prozent reduziert. „Dafür nehmen wir eine Million Euro in die Hand“, so Mikl-Leitner weiter.

Generell seien in Niederösterreich über 52.000 Kindergartenkinder und 8.800 Mitarbeiter in die Digitalisierungs-Offensive integriert, so Teschl-Hofmeister. Pro Jahr gibt es in den Kindergärten rund 15.000 Neuanmeldungen – ab nun sollen alle Schritte in der Verwaltung automatisiert passieren. Um die Kinder spielerisch auf die Digitalisierung vorzubereiten, sind alle 1.700 Kindergartenstandorte mit sogenannten Bee-Bot-Sets ausgestattet. Die Kommunikation mit den Eltern und zuständigen Stellen funktioniert wiederum mit einem Online-Mitteilungsheft.

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red/czaak, Economy Ausgabe Webartikel, 14.01.2020

Für die Erde ins All oder warum der Klimaschutz die Raumfahrt braucht

Für die Erde ins All oder warum der Klimaschutz die Raumfahrt braucht© pexels.com/pixabay

Club Research beleuchtet in kommender Veranstaltung globale Herausforderungen und europäische Antworten für aktuelle Szenarien im Bereich Weltraumforschung und Klimapolitik. International renommierte Experten bei Podiumsdiskussion am 29. Jänner in Wien.

(red/mich) Der Blick aus dem All auf die Erde hat sich zu einem entscheidenden Instrument für Wissenschaft und Wertschöpfung entwickelt, insbesondere auch für die Klimaforschung. Weltrauminfrastrukturen wie das europäische Erdbeobachtungsprogramm Copernicus und das europäische Navigationssystem Galileo tragen wesentlich dazu bei, die Faktoren hinter dem fortschreitenden Klimawandel zu identifizieren und zu verstehen, wie wir sie beeinflussen können. Und sie helfen mit ihren Services und Daten, Verkehr und Logistik effizienter und nachhaltiger zu gestalten.

Die aktuelle Rolle der Weltraumtechnologien
Welche Rolle spielen die Weltraumtechnologien daher heute, um den Herausforderungen des Klimawandels zu begegnen? Was sind drängende Fragen der Klimaforschung, die nach mehr Daten aus dem All rufen? Welches Gewicht hat die Erdbeobachtung auf politischer und wirtschaftlicher Ebene und in den Agenden der großen Raumfahrtagenturen? Welche weiteren Missionen – wie etwa für das CO2-Monitoring – planen die EU und die Europäische Raumfahrtorganisation ESA? Wie agieren die zunehmend in den Markt drängenden privaten Raumfahrtunternehmen in diesem Feld? Und wie können die gigantischen Datenmengen aus dem All effizient analysiert und in Anwendungen für den Klimaschutz gebracht werden?

Zur Diskussion all dieser Themen lädt der club research gemeinsam mit dem Bundesministerium für Verkehr, Innovation und Technologie und der Österreichischen Gesellschaft für Umwelt und Technik ein. Die Keynote hält dabei Josef Aschbacher, Direktor für Erdbeoachtung der Europäischen Weltraumorganisation (ESA) und die anschließende Diskussion eröffnen dann Andrea Steiner, Direktorin Wegener Center für Klima und Globalen Wandel an der Uni Graz sowie Klaus Hebenstreit, Geschäftsführer, Verbund Energy 4 Flex, Thomas Nagler, Ceo Enveo und Michael Staudinger, Direktor Zamg. Die Moderation verantwortet wie gewohnt Johannes Steiner, Gründer und Leiter vom Club Research.

Der kommende Club Research Event findet am Mittwoch, den 29. Jänner 2020 um 18:00 Uhr im Reitersaal der OeKB in der Strauchgasse 3 in 1010 Wien statt. Freier Eintritt mit vorheriger Anmeldung.

(Anm. der Redaktion: Für den Bericht wurden Textelemente aus dem aktuellen Programm der Club Research Veranstaltung übernommen).

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red/mich, Economy Ausgabe Webartikel, 14.01.2020

Digitale Plattform für häusliche Pflege

Digitale Plattform für häusliche Pflege© pexels.com

Niederösterreichische Firma Life Systems entwickelt Plattform und App für Pflegebetreuung in eigenen vier Wänden. Mit der Kombination der Themen medizinische Pflege und soziale Betreuung erreicht die Lissi Care genannte App Auszeichnung beim Niederösterreichischen Innovationspreis.

(NOe-WP/red/cc) Mit der digitalen Plattform „Lissi Care“ will die Firma Life Systems GmbH aus dem niederösterreichischen Hofamt Priel (Bezirk Melk) dem Trend zu häuslichen Pflege Rechnung tragen. Die Plattform kann den gesamten Pflege- und Betreuungsprozess abbilden, sie stellt alle relevanten Informationen für eine Vernetzung zur Verfügung. Unterschiedliche persönliche Zugriffsrechte ermöglichen eine Auswahl der Informationen nach den jeweils beteiligten Personen, von den Angehörigen über die Ärzte bis zum Pflege- und Betreuungspersonal. Verwaltet werden können auch Einkaufslisten für Lebensmittel.

Privatpersonen, Pflegedienste und Krankenhäuser
Als Endgerät hat „Lissi care“ ein Smartphone mit einer entsprechenden App, die Nutzung ist auch per Tablet oder Standgerät möglich. „Mit dieser Plattform können alle Personen, die an einer Pflege und Betreuung beteiligt sind, rasch und übersichtlich via App eingebunden werden“, so Jürgen Schnabler, geschäftsführender Gesellschafter von Life Systems zum NÖ Wirtschaftspressedienst. Der Schwerpunkt der Anwendung liegt auf der 24-Stunden-Betreuung, zudem kann auch temporäre Pflege und Hilfe organisiert werden.

Die Nutzung von „Lissi care“ ist Angaben zufolge ab zwei Euro täglich möglich, abgerechnet wird monatsweise. Zur praktischen Anwendung kommen Plattform und App sowohl bei Privatpersonen als auch bei Anbietern von Pflegediensten sowie in einer Krankenanstalt zur digitalen Dokumentation von Hygiene und Reinigungsprozessen. Life Systems ist eine Tochterfirma des Unternehmens Mechatron - Schnabler GmbH.

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NOe-Wirtschaftspressedienst/red/cc, Economy Ausgabe Webartikel, 14.01.2020

Erfolgreiche Digitalisierungslösungen vor den Vorhang

Erfolgreiche Digitalisierungslösungen vor den Vorhang© Bilderbox.com

Österreichs KMU sehen in der Neugewinnung von Kunden die größte Chance der digitalen Transformation. Der Digital Impuls Award von Drei und Die Presse zeichnet auch heuer wieder gelungene Praxisbeispiele aus. Einreichfrist noch bis 31. Jänner 2020.

(red/cc) Um Österreichs KMU bei der digitalen Transformation zu unterstützen, hat das Telekommunikationsunternehmen Drei zuletzt mehrere Initiativen für Business-Kunden gestartet. Neben einem sogenannten Digital Check und Veranstaltungen in einzelnen Bundesländern, wurden mit ausgewählten Unternehmen auch Reisen als Digitalimpuls-Touren in globale Digitalisierungs-Zentren unternommen, im Mai 2019 etwa nach Stockholm. Ziel der Initiative ist es mittels Best-Practice-Beispielen KMU auf ihrem Weg ins digitale Zeitalter zu unterstützen.

Als weiteren Schwerpunkt im Rahmen der Digitalisierungsoffensive veranstalten Drei und das Medienhaus „Die Presse“ heuer neuerlich den Digital Impuls Award. Dieser zeichnet digitale Vorzeigeprojekte österreichischer Unternehmen aus. Ziel ist es Beispiele aufzuzeigen, wie Unternehmen die Chancen der Digitalisierung nutzen. Im heurigen Jahr findet der Wettbewerb in zwei Kategorien statt.

Digital Impuls Award 2020 mit zwei Kategorien
In der Kategorie Transformation werden etwa Unternehmen gesucht, die digitale Technologien nutzen, um Prozesse oder Services so zu transformieren, dass sie daraus einen Wettbewerbsvorteil generieren, beziehungsweise ihr Geschäft ausbauen. Viele Studien belegen, dass KMU in der Gewinnung von Neukunden die größte Chance der digitalen Transformation sehen.

Innovation ist die zweite Kategorie des Awards. Hier können sich Unternehmen bewerben, die mit Hilfe digitaler Technologien entsprechend innovative Produkte oder Services entwickelt haben – diese sollen neu sein, bestehende ersetzen oder betriebliche Wertschöpfungsketten verändern. Die Einreichfrist für die Teilnahme am Digital Impuls Award läuft noch bis zum 31. Jänner 2020 unter dem angeführten Link. Für die kostenlose Anmeldung genügt ein Business-, Projekt- oder Prozessablaufplan benötigt.

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red/cc, Economy Ausgabe Webartikel, 14.01.2020

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