Unabhängiges Magazin für Wirtschaft und Bildung

26. Juli 2024

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Digitale Innovationen für Unternehmen

Digitale Innovationen für Unternehmen© Pexels.com

Kapsch BusinessCom übernimmt Evolaris und beteiligt sich an Start-Up Tablet Solutions. Digitale Assistenzsysteme und digitale Montage- und Serviceprozesse ergänzen Serviceportfolio des führenden IT-Dienstleisters.

(red/czaak) Bereits vor vier Jahren beteiligte sich Kapsch BusinessCom an dem Grazer Innovationszentrum Evolaris, nun wurde es zu 100 Prozent übernommen. Das Anfang 2000 im Rahmen der vom Wirtschaftsministerium entwickelten Forschungsprogrammlinie k-ind gegründete Evolaris, entwickelt vor allem digitale Assistenzsysteme, welche die physische und digitale Welt verschmelzen.

Eingesetzt in Produktion, Logistik und im Servicebereich, unterstützen die Systeme beispielsweise bei der Reparatur und Wartung von Maschinen. Kapsch setzte die Evolaris-Technologien bereits mehrmals bei Kundenprojekten im Bereich Smart Manufacturing sowie bei Modernisierungen von Seilbahnen ein (economy berichtete).

Vielversprechende Start-Up-Lösung WorkHeld 
Am Wiener Start-Up Tablet Solutions ist Kapsch seit kurzem mit zehn Prozent beteiligt. Die Lösung WorkHeld ergänzt bereits seit einiger Zeit das Portfolio von Kapsch. WorkHeld ist eine von Tablet Solutions entwickelte Plattform für produktive Auftragsabwicklung von Montage-, Instandhaltungs- und Serviceprozessen. Es bildet alle Schritte - von Auftragszuteilung über Dokumentation bis zur Unterschrift - digital ab. Zusätzlich erfasst das System per Spracheingabe Arbeitszeiten, Mängel und Messwerte. 

Zum Einsatz kommt WorkHeld beispielsweise beim Unternehmen Messer Austria (Anm. führender Anbieter von Industriegasen), wo die Software als Ersatz für viele Listen in der technischen Instandhaltung dient (economy berichtete). „Für uns als Start-Up ist es natürlich das Traumszenario, wenn man eine Lösung entwickelt und dann einen Partner mit langjähriger technologischer Expertise und operativer Markterfahrung mit an Bord hat. Kapsch ist der perfekte Anbieter für unsere Lösung,“ freut sich Benjamin Schwärzler, Gründer und CEO von Tablet Solutions.

Breites Ecosystem 
Mit der Übernahme von Evolaris und der neuen Beteiligung an Tablet Solutions verfolgt Kapsch seine kontinuierliche Strategie, den Business Value seiner Kunden zu erhöhen. Dazu entwickelt der Digitalisierungsexperte gemeinsam mit Kunden, Start-Ups und Forschungsinstituten laufend neue Lösungen. 

„Wir erweitern stetig unser Know-How in den Bereichen Digitalisierung und Security. Ziel ist, unseren Kunden ganzheitliche digitale Lösungen anbieten zu können,“ unterstreicht Jochen Borenich, Mitglied des Vorstands bei Kapsch BusinessCom. „Die Zusammenarbeit mit Evolaris und Tablet Solutions hat bereits in vielen Projekten gut geklappt. Es ist an der Zeit diese Partnerschaften zu intensivieren und das bedeutet auch unmittelbaren Einfluss auf die Weiterentwicklung der Unternehmen.“

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red/cc, Economy Ausgabe Webartikel, 09.12.2019

Cloud als Basis für internationale Digitalstrategie

Cloud als Basis für internationale Digitalstrategie© Microsoft_Bernard_Lachaud

OMV und Microsoft vereinbaren strategische Partnerschaft. Hybride Cloud-Technologien, IoT, KI, Big Data und Office-Software als zentrale Bestandteile für konzernweite Innovationsoffensive des größten österreichischen Industriekonzerns.

(red/czaak) Ressourcenabhängig flexible und entsprechend kostenökonomische Skalierbarkeit etwa im Bereich der Datenspeicherung und -verarbeitung ist oftmals einer der grundsätzlichen Beweggründe für die betriebliche Nutzung von Cloud-Services.

Im Falle der aktuellen Vereinbarung zwischen OMV und Microsoft werden nun Microsoft Cloud-Technologien wie die hybride Cloud-Plattform Azure implementiert. Ein weiterer Bestandteil ist die Einführung der Software Office 365. Hier stehen die Themen Produktivitätssteigerung, Konvergenz und Kommunikation der OMV-MitarbeiterInnen im Mittelpunkt.

Eigenes Cloud Center of Excellence
Beide Unternehmen möchten zudem nun auch innovative Lösungen für die Energiebranche identifizieren, die neben Cloud-Services auch die Bereiche künstliche Intelligenz (KI), Internet of Things (IoT), Big Data und Mixed Reality abdecken.

Ein neues Cloud Center of Excellence (CCoE) soll OMV-Innovationen beschleunigen und parallel die Gesamtkosten für entsprechende digitale Transformationsprozesse reduzieren. Die Aktivitäten umfassen zudem die Implementierung der LinkedIn-Learning-Plattform, mit deren Hilfe die OMV neue Talente aufbauen und mittels personalisiertem E-Learning-Ansatz weiterbilden kann.

Globale Partnerschaft
„Unsere digitale Roadmap umfasst Anwendungsfälle für den gesamten Konzern wie Corporate, Upstream und Downstream und wird fortschrittliche, konzernweite digitale Plattformen und Technologien bereitstellen. Durch die globale Partnerschaft mit Microsoft profitieren wir an der Spitze von der Entwicklung innovativer digitaler Technologien“, erläutert Reinhard Florey, Finanzvorstand der OMV.

„Wir freuen uns auf die Partnerschaft mit der OMV auf ihrem Weg zur digitalen Transformation, die dazu beiträgt, die nächste Innovationswelle im Energiesektor zu definieren und zu beschleunigen“, ergänzt Jean-Philippe Courtois, leitender Manager Microsoft International. 

Digital Projects Coordination Team
Im Rahmen der neuen Partnerschaft kann die OMV auch das Know-how der Microsoft Research F&E-Abteilung nutzen, um innovative Projekte praxiskonform zu entwickeln und sodann entsprechend umzusetzen. Zudem informiert Microsoft die technischen Abteilungen der OMV zu Test- und Bewertungszwecken über zukünftige Entwicklungen und Technologien in der Betaphase.

Inkludiert ist dabei ein Digital Projects Coordination Team speziell für die erfolgreiche Umsetzung der Partnerschaft zwischen OMV und Microsoft. Dieses Team soll Machbarkeitsnachweise und Prototypen empfehlen, um die Praxistauglichkeit von innovativen Modellen in den Bereichen Kundenerfahrung, Talentmanagement, betriebliche Abläufe sowie die digitale Bereitstellung von Produkten und Services zu bewerten.

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red/czaak, Economy Ausgabe Webartikel, 09.12.2019

Starkes Umsatzplus bei deutscher Autoindustrie

Starkes Umsatzplus bei deutscher Autoindustrie© Pexels.com

Deutsche Autokonzerne im dritten Quartal weltweit mit stärkstem Umsatzplus. Positive Impulse für österreichische Zulieferindustrie. Automobile Zukunft entscheidet sich über E-Mobilität und Kooperationen, so aktuelle Studie von EY.

(red/czaak) Nach einem schwachen ersten Halbjahr haben die deutschen Autokonzerne im dritten Quartal wieder Gas gegeben und den Großteil der übrigen Autohersteller hinter sich gelassen. „Das ist besonders erfreulich, weil so auch mit positiven Effekten für die österreichische Zulieferindustrie zu rechnen ist“, so Gerhard Schwartz, Leiter des Bereichs Industrial Products bei EY Österreich.

Beim Umsatz legten die drei deutschen Konzerne um neun Prozent zu, während Japan, Frankreich und USA jeweils rückläufige Umsätze meldeten. Eine ähnliche Entwicklung gab es beim Neuwagenabsatz, der bei den deutschen Autobauern insgesamt um fünf Prozent zulegte, während der Gesamtmarkt um zwei Prozent schrumpfte. Besonders in China zeigt der Trend nach unten: Um sechs Prozent sanken die Verkäufe der 16 weltweit führenden Autokonzerne im Reich der Mitte.

Die US-Hersteller verzeichneten einen Rückgang um 20 Prozent, bei den japanischen Herstellern schrumpfte das China-Geschäft um 28 Prozent, bei den französischen Autobauern sogar um 55 Prozent. Nur die deutschen Autobauer konnten insgesamt dem Abwärtstrend trotzen und steigerten die Neuwagenverkäufe in China um ein Prozent. Das sind Ergebnisse einer Analyse der Finanzkennzahlen der 16 größten Autokonzerne der Welt, die die Prüfungs- und Beratungsorganisation EY quartalsweise erstellt.

Umsatzwachstum dank SUVs und Pick-Ups
Nur fünf der 16 analysierten Unternehmen konnten ihren Pkw-Absatz im dritten Quartal erhöhen. Das stärkste Plus verzeichneten die drei deutschen Konzerne: Daimler legte um acht Prozent zu, Volkswagen und BMW jeweils um vier Prozent. Außer den deutschen Autobauern konnten nur Kia und Toyota mehr Autos verkaufen als im Vorjahreszeitraum.

Beim weltweiten Umsatz konnte hingegen immerhin die Hälfte der Unternehmen zulegen, or allem dank des anhaltenden Booms bei SUVs und Pick-Ups. So schafften etwa die US-Konzerne trotz eines Absatzrückgangs um sieben Prozent ein Gewinnplus von zehn Prozent. „Der Trend zu größeren und teureren Autos federt derzeit noch die Auswirkungen sinkender Stückzahlen ab und sorgt für steigende Gewinne“, betont Schwartz.

Kräftiger Absatzanstieg von Elektroautos und Bewährungsprobe
Um die CO2-Bilanz der eigenen Neuwagenflotte aufzubessern und hohe Strafzahlungen zu vermeiden, setzen viele Autokonzerne zunehmend auf Elektroautos. „Im kommenden Jahr werden wir einen kräftigen Absatzanstieg von Elektroautos sehen. Neue Modelle auch im Kleinwagen- und Kompaktsegment kommen auf den Markt“, so Schwartz. Mit der prognostizierten Entwicklung der Elektromobilität hin zum Massenmarkt passiert parallel der technologische Umbruch in der Autoindustrie.

„Die eigentliche Bewährungsprobe für die Autobranche steht noch bevor. Es gilt die Fabriken umzurüsten, die Kostenstruktur an niedrigere Margen anzupassen, dabei gleichzeitig noch genug Geld für Zukunftsinvestitionen zur Verfügung zu haben. Ob dies mit der weltweit subventionierten Elektrooffensive funktionieren kann, bleibt weiterhin die größte Wette der Automobilindustrie“, so der EY-Experte.

In jedem Fall steht ein tiefgreifender Umbau an, den nicht alle Unternehmen meistern können. „Um Kosten und Risiken auf mehrere Schultern zu verteilen, geht der Trend hin zu immer weiter reichenden Kooperationen, Partnerschaften und auch Fusionen. Coopetition wird zur Erfolgsformel: Nur wer strategische Allianzen oder Kooperationen mit Wettbewerbern eingeht, wird überleben können. Die FCA-PSA-Fusion dürfte erst der Anfang einer neuen Konsolidierungswelle sein“, resümiert Schwartz.

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red/czaak, Economy Ausgabe Webartikel, 09.12.2019

Deutsches Geschäftsklima verstärkt positiv

Deutsches Geschäftsklima verstärkt positiv© Pexels.com

Die Stimmung unter den deutschen Managern hat sich weiter verbessert, so der neue ifo-Geschäftsklimaindex für November. Ifo Institut rechnet zudem mit Anstieg des Bruttoinlandsprodukts im vierten Quartal.

(red/cc) Die deutschen Unternehmer sind zufriedener mit ihrer aktuellen Geschäftslage und das betrifft auch ihre Erwartungshaltung. Auch insgesamt zeigt sich die deutsche Konjunktur widerstandsfähig und so rechnet das ifo Institut mit einem Anstieg des Bruttoinlandsprodukts um 0,2 Prozent im vierten Quartal.

Verarbeitendes Gewerbe, Handel und Baubranche
Etwas zurückhaltender zeigt sich das verarbeitende Gewerbe, wo der Index im November nach dem Anstieg im Oktober wieder sank. Grund hierfür war eine etwas schlechtere Geschäftslage. Die Erwartungen hellten sich hingegen auf. Verbessert hat sich das Geschäftsklima im Dienstleistungssektor. Hier zeigt sich Zufriedenheit mit der aktuellen Geschäftslage und den zukünftigen Erwartungen.

Auch im Handel ist der Index merklich gestiegen und auch hier ist die Erwartungshaltung für die Zukunft inkludiert, etwa beim Weihnachtsgeschäft. Im Baugewerbe ist der Geschäftsklimaindikator leicht gefallen, und auch die Erwartungen sind geringfügig gesunken.

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red/cc, Economy Ausgabe Webartikel, 09.12.2019

Neuer Supercomputer für die Forschung

Neuer Supercomputer für die Forschung

Österreichs leistungsfähigster Computer startet Betrieb für wissenschaftliche Forschung. Als Gemeinschaftsprojekt mehrerer Unis durchbricht der „Vienna Scientific Cluster 4“ erstmals die Petaflop-Schallmauer und erreicht 2,7 Millionen Milliarden Rechenoperationen - pro Sekunde.

(red/mich) Mit dem neuen „Vienna Scientific Cluster 4“ steht der österreichischen Wissenschaft nun ein Supercomputer auf Weltklasseniveau zur Verfügung. Mit der VSC-4-Maschine wird dabei erstmals in Österreich die sogenannte Petaflop-Schallmauer durchbrochen. Der Megacomputer schafft im Dauerbetrieb 2,7 Petaflops (Millionen Milliarden Rechenoperationen pro Sekunde) und belegt damit aktuell in der Top-500-Weltrangliste Platz 93.

Beim Vienna Scientific Cluster 4 handelt es sich um ein Gemeinschaftsprojekt von fünf österreichischen Universitäten mit TU-Wien, Uni Wien, Boku Wien, TU Graz und Uni Innsbruck. Das Bundesministerium für Bildung, Wissenschaft und Forschung finanziert den Hauptanteil des Projekts. Die Komponenten stammen von Lenovo, installiert wurde der VSC-4 von der Firma EDV-Design.

Gemeinsam mehr Leistung
„Die Strategie der VSC-Partneruniversitäten, gemeinsam einen Supercomputer auf internationalem Spitzenniveau zu betreiben, hat sich in den vergangenen Jahren bestens bewährt“, so Regina Hitzenberger, Vizerektorin für Infrastruktur an der Universität Wien, und Johannes Fröhlich, Vizerektor für Forschung und Innovation an der TU Wien, als Vertreter der VSC-Eigentümer.

„Mit Unterstützung des Wissenschaftsministeriums können wir gemeinsam unseren Forschungsgruppen ausgezeichnete Infrastruktur im Bereich High-Performance-Computing zur Verfügung stellen. Für eine Universität alleine wäre das in dieser Qualität nicht möglich“, so die Uni-Manager weiter.

Vom Urknall über Medizin bis Verkehrsmanagement
In Summe verfügt der VSC-4 Supercomputer über 790 Knoten zu je 2 Prozessoren mit je 24 Kernen – also insgesamt 37.920 Prozessorkerne. Um Energie zu sparen erhielt der VSC-4 eine speziell entwickelte effiziente Wasserkühlung. „Mit dem VSC-4 ist sichergestellt, dass der Wissenschaftsstandort Österreich im Bereich High-Performance-Computing auch in Zukunft einen internationalen Spitzenplatz einnehmen kann“, betont Iris Rauskala, Wissenschaftsministerin.

Wie schon seine Vorgänger VSC, VSC-2 und VSC-3 wird auch der VSC-4 für eine Vielzahl ganz unterschiedlicher Forschungsbereiche genutzt. Das Spektrum reicht von Simulationen des frühen Universums kurz nach dem Urknall über Bioinformatik und medizinische Simulationen bis hin zu quantenphysikalischen Berechnungen für die Entwicklung neuer Materialien oder Modellen zum optimalen Management öffentlicher Verkehrsmittel.

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red/mich, Economy Ausgabe Webartikel, 06.12.2019

Weiterer Entwicklungsschritt bei Herztherapie

Weiterer Entwicklungsschritt bei Herztherapie© Standortagentur Tirol

Innsbrucker Herzchirurgie gelingt Nachweis für neue Auswirkung bei Stoßwellentherapie. Erschütterung des Herzmuskels setzt kleinste Zellmoleküle frei und startet damit Regenerationsprozess des Herzmuskels.

(red/czaak) Das große therapeutische Potential der Stoßwellentherapie für die Regeneration des Herzmuskels nach einem Infarkt konnten Innsbrucker Herzchirurgen in der Zellkultur wie auch im Tiermodell bereits belegen. Nun gelang dem Innsbrucker Team der Nachweis, dass die Stoßwellen bedingte Erschütterung des Herzmuskels die Freisetzung kleinster zellulärer Vesikel auslöst und damit sodann der Regenerationsprozess eingeleitet wird. Die neue Erkenntnis wird nun umgehend in eine laufende klinische Studie in Innsbruck einfließen.

Dass Stoßwellen auch zur Regeneration des minderdurchbluteten Herzmuskels nach Herzinfarkt geeignet sind, belegen die Forschungen rund um die zugrunde liegenden molekularen Mechanismen sowie der Entwicklung eines spezifischen Prototypen für die klinische Praxis durch das Team um Johannes Holfeld von der Innsbrucker Univ.-Klinik für Herzchirurgie. In zahlreichen Zellkultur- und Tiermodellen konnte das Team zeigen, dass Stoßwellen nach einem Herzinfarkt zu einer Neubildung von Blutgefäßen (Angiogenese) führen, indem ein bestimmter Rezeptor (Anm. Toll-like Rezeptor 3/TL-3) des angeborenen Immunsystems aktiviert wird, der die gefäßbildenden und immunmodulierenden Effekte anregt.

Angeborener oder nicht angeborener Mechanismus
Bislang war nicht bekannt, wie TL-3 aktiviert wird. Nun konnten die Herzchirurgen Can Gollmann-Tepeköylü, Leo Pölzl und weitere Kollegen aus dem Team um Holfeld neue molekularbiologische Details dieses Wirkmechanismus‘ aufklären. „In der Zellkultur wie auch im Mausmodell konnten wir erstmals zeigen, dass die für die Angiogenese verantwortlichen Endothelzellen nach der mechanischen Stimulation durch die Stoßwellen kleinste Mikrovesikel, sogenannte Exosomen, freisetzen. Diese extrazellulären Vesikel transportieren Botenstoffe, die TLR-3 aktivieren und so die Gefäßneubildung einleiten“, erläutert Gollmann-Tepeköylü die im renommierten Fachjournal Cardiovascular Research veröffentlichten Erkenntnisse.

Den Innsbrucker Herzspezialisten gelang es zudem, die freigesetzten Exosomen zu isolieren und genauer zu charakterisieren. „Der infarktgeschädigte Herzmuskel von Mäusen regenerierte nach der neuen Methode deutlich besser und genau dieser Mechanismus wird auch durch Stoßwellen ausgelöst, die während einer Bypass-Operation an den geschädigten Herzmuskel abgegeben werden“, ergänzt Leo Pölzl den spezifischen und bislang unbeschriebenen Prozess. In der Freisetzung der Mikrovesikel vermuten die Innsbrucker Experten einen angeborenen Mechanismus, mit dem der Herzmuskel auf die Erschütterungen antwortet. „Es ist quasi ein Hilferuf der Zellen zur Gefäßneubildung“, so Pölzl.

Antrieb für Therapieentwicklung
Die neuen Ergebnisse aus dem Herzchirurgischen Forschungslabor, die das molekulare Verständnis der Stoßwellentherapie nach Herzinfarkt grundlegend erweitern, sollen nun umgehend in die laufende CAST-Studie (Safety and Efficacy of Cardiac Shockwave Therapy in patients undergoing coronary artery bypass grafting) unter der Leitung von Johannes Holfeld und in der Folge auch in eine geplante multizentrische Studie einfließen.

„Sobald die klinische Prüfung abgeschlossen ist, könnten entsprechende Stoßwellengeräte, wie sie von uns bereits entwickelt wurden, sehr schnell hergestellt und in der klinischen Routine einsetzbar sein“, unterstreicht Holfeld. Von der innovativen Therapie könnten Patienten nach Herzinfarkt und mit Herzschwäche profitieren, die für eine Bypass-Operation vorgesehen sind, so die Erwartung der Innsbrucker Herzchirurgiespezialisten.

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red/czaak, Economy Ausgabe Webartikel, 06.12.2019
Unabhängiges Magazin für Wirtschaft und Bildung 26.07.2024
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Bildung erhöht Wirtschaftskraft

Bildung erhöht Wirtschaftskraft© Bilderbox.com

Bessere Ausbildung und schulische Leistungen könnten Wirtschaft und künftigen Wohlstand spürbar erhöhen, so eine Erhebung des deutschen ifo-Instituts auf Basis einer gemeinsamen Studie mit der amerikanischen Stanford-University im Auftrag der EU.

(red/czaak) Für die gesamte EU liegt die Summe der möglichen wirtschaftlichen Erträge bei 71 Billionen Euro. Auf Großbritannien entfallen dabei 9,7, auf Frankreich 9,5, auf Italien 7,6, auf Spanien 6,0 und auf Österreich 1,5 Billionen Euro. Diese neuen Ergebnisse der PISA Studie der OECD werden am heutigen Dienstag veröffentlicht. Sie sind primär ein Indikator dafür, wie Schüler in Mathematik, Naturwissenschaften und Lesen weltweit abschneiden.

„Wenn sich ihre Leistungen um 25 PISA-Punkte verbessern, würde die deutsche Wirtschaftskraft langfristig um 7,3 Prozent steigen. Das sind rund 14 Billionen Euro für den Rest des Jahrhunderts“, erläutert Ludger Wößmann, Leiter des ifo Zentrums für Bildungsökonomik die Zahlen für Deutschland. Die Daten gehen aus einer neuen Studie hervor, die Wößmann mit Eric Hanushek von der Stanford-Uni/USA im Auftrag der Europäischen Kommission verfasst hat. Sie basieren auf wissenschaftlichen Erkenntnissen, dass es einen engen Zusammenhang zwischen Bildungsleistungen und Wirtschaftswachstum gibt.

Dynamik von Bildungsreformen
„Einige Länder haben durch Reformen bereits eine Steigerung um 25 PISA-Punkte geschafft, darunter Polen und Portugal. Auch in Deutschland ist das in den ersten Jahren nach dem PISA-Schock gelungen“, ergänzt Wößmann. „Für unsere wirtschaftliche Zukunft ist es von existenzieller Bedeutung, dass die Schulen den Kindern und Jugendlichen Kompetenzen vermitteln, mit denen sie sich in der Arbeitswelt der Zukunft behaupten können“, betont der ifo-Experte.

Gerade den in PISA gemessenen Basiskompetenzen in Mathematik und Naturwissenschaften komme dabei eine wichtige Rolle zu. Wößmann und Hanushek vergleichen die Entwicklung des Bruttoinlandsprodukts (BIP) bei verbesserten Bildungsleistungen mit dem Status quo über den Rest des Jahrhunderts. Ihre Prognosen berücksichtigen auch die Dynamik von Bildungsreformen. Es dauert eine gewisse Zeit, bis Bildungspolitik und -programme angepasst werden. Bis diese Reformen sich dann in den Leistungen der Jugendlichen niederschlagen, vergeht ebenfalls Zeit.

Anteil hochqualifizierter Arbeitskräfte
Die Wirtschaft wiederum wird sich erst anpassen, wenn die neuen, hochqualifizierten Arbeitskräfte einen spürbaren Anteil der Erwerbstätigen ausmachen. Weitere Projektionen betrachten Politikszenarien, welche die Leistungen speziell am unteren oder am oberen Ende des Spektrums verbessern oder die Kompetenzen von Schulabbrechern erhöhen. Sie bieten aber alle einen deutlich geringeren wirtschaftlichen Ertrag, als Verbesserungen, die das gesamte Leistungsspektrum erreichen.

Die Studie wurde im Auftrag der Generaldirektion Bildung und Kultur der Europäischen Kommission für das Europäische Expertennetzwerk Bildungsökonomik (EENEE) verfasst, das vom ifo Zentrum für Bildungsökonomik zusammen mit dem Brüsseler Centre for European Policy Studies (CEPS) koordiniert wird.

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red/czaak, Economy Ausgabe Webartikel, 02.12.2019

Rasche Antworten für rasche Maßnahmen

Rasche Antworten für rasche Maßnahmen© Bilderbox.com

IT-Strategie. Kostenreduktion und Innovationstransfer mittels Auslagerung an externe Dienstleister.

(red/czaak) Aktuelle IT-Architekturen von größeren Unternehmen beinhalten oftmals über längere Zeiträume gewachsene IT-Systeme mit einer Vielzahl unterschiedlicher Software-Applikation und dezentralen Sicherheitslösungen.

Für eine Konsolidierung derart komplexer IT-Architekturen und zur Ergänzung neuer Technologien setzen nun besonders internationale Betriebe mit ihren standortübergreifenden Produktionsketten verstärkt auf Auslagerung und digitalen Innovationstransfer über professionelle IT-Dienstleister.

Integration neuer Standorte
Die Prinzhorn Gruppe ist eines der größten Recycling-, Papier- und Verpackungsunternehmen in Europa, jährlich werden über 2 Mio. Tonnen Verpackungspapier und 1,5 Mrd. m2 Wellpappe erzeugt. Historisch gewachsene und heterogen verzweigte IT-Systeme mit einer ineffizienten und intransparenten Kostenstruktur belasteten das betriebliche Wachstum.

Prinzhorn beauftragte T-Systems mit der Zentralisierung und Homogenisierung aller bestehenden Anwendungen sowie mit dem ausgelagerten Betrieb der Systeme im Rechenzentrum des IT-Dienstleisters. Größte Herausforderung war dabei die dezentrale Organisation unzähliger Applikationen auf ebenso unterschiedlichen Betriebssystemen an den internationalen Niederlassungen.

„Die Aufgabe für die IT ist, neben Harmonisierung laufend neue Standorte zu integrieren. Bei unserem Wachstumskurs in mittlerweile 16 Ländern funktioniert das sinnvollerweise mit einem IT-Dienstleister, der überall liefern kann“, sagt Manfred Ofner, CIO der Prinzhorn Gruppe.

Gesicherte Verfügbarkeit
Gefragt bei derartigen Prozessen ist zudem gesicherte Verfügbarkeit der nötigen Bandbreiten und Transparenz für einen bedarfsabhängigen Einsatz der Systeme. Prinzhorn setzt hier mit T-Systems auf ein zentrales Steuerungs- und Monitoring-System. „Was läuft vor Ort in einem Netzwerk, was ist etwaig belastend. Rasche Antworten bedeuten da rasche Maßnahmen“, unterstreicht Ofner.

Unterm Strich geht es um Optimierung und dazu gehört auch das Thema Sicherheit. Prinzhorn hat das Security-Operation-Center (SOC) von T-Systems mit an Bord geholt, um etwa bei den Themen Viren, Schadsoftware oder Spam rasch gegenzusteuern. „Das SOC ist dabei eine Waffe um gruppenweit resistenter zu werden. Zudem arbeiten wir mit T-Systems auch zur Abdeckung neuer Bedrohungsszenarien“, so der Prinzhorn CIO.

„Mit dieser neuen kosteneffizienten und flexibel skalierbaren IT-Architektur kann sich Prinzhorn auf die Kernprozesse fokussieren und zudem ist die Zukunftsfähigkeit für den Einsatz neuer Anwendungen gesichert“, ergänzt Christian Litschauer, Key Account Manager bei T-Systems Austria.

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red/czaak, Economy Ausgabe Webartikel, 02.12.2019

Zentral oder dezentral kann eine zentrale Frage sein

Zentral oder dezentral kann eine zentrale Frage sein© Bilderbox.com

Datenmanagement. Das steigende Datenvolumen in industriellen Produktionen erfordert neue Konzepte.

(Christian Czaak) Die gesamte Industriebranche ist ein Bereich, wo Erfassung, Auswertung sowie punktgenaue und sichere Verfügbarkeit von Daten zunehmend erfolgskritische Relevanz hat. IoT- und Industrie 4.0-Anwendungen mit vielen Sensoren direkt an Maschinen erzeugen immer größere Datenströme und bei den Fertigungsprozessen gilt es nun diese Daten gleich dort zu verarbeiten, wo sie entstehen. In vernetzten Fabriken betrifft das etwa Kameras, Messgeräte, Maschinen, Roboter oder auch Wärmesensoren.

Automatisierte Wartung
Kapsch BusinessCom hat in einem Projekt für ein industrielles Produktionsunternehmen eine Art Digitalen Fingerabdruck entwickelt, wo eine intelligente Industriekamera die Oberfläche von Rohstoffen scannt und sodann mit bestimmten Verarbeitungskriterien wie Herkunft oder Beschaffenheit verknüpft. Neben Analyse einzelner Werkstücke und Nachverfolgung der Produktionsprozesse, können dabei auch automatisierte Wartungsservices (Predictive Maintenance) inkludiert werden.

„Modernste Artficial-Intelligence-Lösungen (AI) und umfassende Daten-Analysen können die Verarbeitungs- und Produktqualität vorhersagen und damit lassen sich dann auch Wartungsmaßnahmen und Störzeiten massiv reduzieren“, erläutert Jochen Borenich, Mitglied des Vorstands bei Kapsch BusinessCom.

Um nun eine flexible und effiziente Ressourcenplanung mit größtmöglicher Sicherheit zu verbinden, werden die lokal erfassten Daten aus den einzelnen Produktionsstufen zentral gesichert, etwa in Cloud-Umgebungen. Das ermöglicht dann auch eine strukturelle und visualisierte Aufbereitung sowie eine punktgenaue Verfügbarkeit auch an mehreren (internationalen) Standorten.

Erhöhte Servicequalität und Sicherheit
Die lokale und dezentrale Erfassung der Daten passiert nun zunehmend mittels neuer Entwicklungen wie Edge Computing. Auswertung und Nutzung passiert dort, wo sie gebraucht wird und damit verringern sich Datenvolumen und Übertragungsstrecke sowie Wartezeiten und Kosten. Parallel erhöhen sich Servicequalität und Sicherheit, da die verschlüsselten Dateien näher am Netzwerkkern verarbeitet werden.

„Dezentrales Edge Computing wird manchmal als Gegenteil zum zentralen Cloud-Computing angesehen, aber das ist eigentlich falsch. Es ist kein Entweder-Oder, sondern ein abgestimmtes Zusammenspiel“, ergänzt Borenich. Edge-Rechner werden entsprechend an die Cloud angebunden, um diese Daten zu senden, nur eben nicht alle und ständig. Der Einsatz zwischen IoT-Sensoren und einem Rechenzentrum ermöglicht die lokale Datenverarbeitung und quasi ein „Best of“ an die Zentrale zu senden. Wichtig etwa, wenn IoT-Geräte nicht permanent online sein können.

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red/czaak, Economy Ausgabe Webartikel, 02.12.2019

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