Unabhängiges Magazin für Wirtschaft und Bildung

26. Juli 2024

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Das virtuelle Gemeindeleben

Das virtuelle Gemeindeleben© pexels.com

Digitalisierung ermöglicht Bürgern und Städten vernetzte Services und interaktive Kommunikation. Eine aktuelle Gemeinde-, Info- und Service-Applikation in Verbindung mit einer Cloud-Plattform zeigt Wege einer modernen Gestaltung des kommunalen Zusammenlebens.

(red/czaak) Der Umzug ist bereits ein paar Tage her, das Einleben in die neue Gemeinde gestaltet sich noch schwierig. Es ist unklar, was sich in der Gemeinde eigentlich tut und wer bei wichtigen Anliegen auf Seiten der Verwaltung helfen kann. Das oberösterreichische Unternehmens RIS hat mit „Gem2Go“ eine Gemeinde-, Info- und Service-Applikation entwickelt, welche die Interaktion innerhalb von Städten und Kommunen entsprechend verbessern soll.

Die Informations- und Service-App basiert auf der Microsoft Cloud Plattform Azure und soll vernetzte und interaktive Bürgerservices sowie entsprechende Kommunikationsdienste einfach, sicher und kostenökonomisch umsetzen. Angaben zufolge betreiben mittlerweile mehr als 1100 der insgesamt 2096 österreichischen Kommunen ihre Gemeinde-Website mit dem „RIS Kommunal“ genannten System, nach den gesetzlichen Vorschriften und barrierefrei.

Verbindende Kommunikation
Die App Gem2Go ist primär eine interaktive Plattform für moderne Bürgerservices. Sie stellt dabei etwa einfach und sicher Informationen für die Kommune und ihre Bürger oder auch für Touristen zur Verfügung. Integrierte E-Government Funktionen ermöglichen den jeweiligen Einwohnern die häusliche Fertigung von Formularen und die entsprechende Ersparnis zeitaufwändiger Amtswege. Über Smartphone oder Tablet kommunizierte Informationen und Services zu Veranstaltungen, zur Müllentsorgung oder welcher Supermarkt wann offen hat und wo in der Gemeinde man ein gutes Schnitzel genießen kann, ergänzen die in Summe umfangreichen Bürgerdienste.

“BürgerInnen sollen durch die App mehr Informationen bekommen und zugleich eine neue Möglichkeit der Interaktion mit der Gemeinde haben. Mittels Push-Nachrichten können sie sich ausgewählte Informationen, wie Straßenabsperrungen, Wetterwarnungen, Wasserabmeldungen und vieles mehr direkt von der Gemeinde zusenden lassen, ohne dabei persönliche Daten hergeben zu müssen”, erklärt Michael Kölbl, Geschäftsführer und Gem2Go-Erfinder.

Microsoft Azur als zugrunde liegende Cloud-Plattform
Jede Gemeinde kann individuell entscheiden, welche Funktionen zur Verfügung gestellt werden soll. Die Einwohner bestimmen, welche Informationen sie erhalten möchten und die App stellt sicher, dass alle Daten und Informationen korrekt und sicher aufbewahrt werden. Der Datenschutz spielt dabei eine wesentliche Rolle - alle Daten werden stets verschlüsselt verarbeitet. „Damit stellt RIS Kommunal sicher, dass ungefragter Zugriff auf vertrauliche Daten der Gemeinde nicht möglich ist“, betont Kölbl.

Die im oberösterreichischen Steyr angesiedelte RIS GmbH arbeitet mit Microsoft zusammen und die zugrunde liegende Microsoft Azure Plattform soll als offene und flexible nutzbare Cloud Computing-Plattform nicht nur Sicherheit, sondern auch die nötige Zuverlässigkeit bieten. Angaben zufolge können aktuell bis zu 2 Millionen Bürger aus mehr als 600 Gemeinden auf das Service zurückgreifen. „Unsere Cloud unterstützt und verbessert die Gem2Go App hinsichtlich Echtzeitinformationen und hoher Serverkapazitäten und sie entlastet zudem die Gemeinde bei alltäglichen Aufgaben und Funktionen“, so Harald Leitenmüller, Chief Technology Officer bei Microsoft Österreich.

Vom Gemeindeverein zum speziellen IT-Dienstleister für Gemeinden
Ein Verein aus 40 Gemeinden, die Ennskraftwerke und zwei Banken gründeten das Unternehmen RIS vor rund 20 Jahren als reinen Internet Provider. Bald folgte die Idee Gemeinde-Websites und Inhalte anzubieten und heute entwickelt das Unternehmen digitale Lösungen für Kommunen sowie kleine und mittelständische Unternehmen. Das System „RIS Kommunal“ ist zu einem modernen und umfangreichen Content-Management-System (CMS) für Gemeinden und Städte herangewachsen, wo etwa Webseiten den gesetzlichen Vorschriften entsprechend barrierefrei, einfach und nahe am Bürger umgesetzt werden.

Parallel setzt das spezielle Stammportal aktuelle und zeitgemäße Anforderungen in der kommunalen Service- und Datenbearbeitung um. Seit sieben Jahren läuft „RIS Kommunal“ auf der Cloud-Plattform Microsoft Azure. Mit dem Aufkommen mobiler Applikationen (Apps) wurde 2013 die mobile Gem2Go App gestartet und seither kontinuierlich weiterentwickelt. Angaben zufolge ist die App mit rund 100.000 monatlich aktiven Usern und mehr als 200.000 Downloads Österreichs größte und beliebteste Gemeinde-Info- und Service-App. Jede vierte Gemeinde in Österreich ist mittlerweile Gem2Go-Kunde.

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red/czaak, Economy Ausgabe Webartikel, 14.01.2020

Europäische Wirtschaft nimmt weiter Fahrt auf

Europäische Wirtschaft nimmt weiter Fahrt auf© pexels.com/pixabay

Wirtschaft im Euro-Gebiet wächst kontinuierlich weiter, so das übereinstimmende Urteil von gleich drei Forschungsinstituten. Ifo, KOF und Istat prognostizieren nach Plus im vierten Quartal 2019 nun auch Wachstum für komplettes erstes Halbjahr 2020.

(red/czaak) Die international renommierten Wirtschafts- und Forschungsinstitute Ifo (München/D), KOF (Zürich/CH) und Istat (Rom/I) gehen übereinstimmend von einem Plus für das soeben zu Ende gegangene vierte Quartal 2019 aus und sie prognostizieren auch für das erste sowie zweite Quartal des neuen Jahres 2020 eine kontinuierliche Steigerung der Wirtschaftsleistung in der Euro-Zone.

Der Haupttreiber dieser Entwicklung ist der Konsum der privaten Haushalte, dieser steigt jeweils um 0,3 Prozent, so die Institute in einer Aussendung. Parallel zu dieser Entwicklung werden im ersten Halbjahr 2020 auch Industrieproduktion und Investitionen wieder anziehen.

Inflation weiterhin weit unter Radar der EZB
Die Preissteigerung wird im vierten Quartal 2019 etwa 1,0 Prozent betragen, im ersten 2020 dann 1,3 und im zweiten Quartal schließlich 1,2 Prozent. Das ist weit unter den knapp 2,0 Prozent, welche die Europäische Zentralbank (EZB) anstrebt. Die Prognose beruht auf einem Ölpreis von 65 Dollar pro Barrel Rohöl und einem Kurs von 1,12 Dollar pro Euro.

Etwaige Beeinflussungen für das Wachstum im Eurogebiet haben sich verringert, diesbezügliche Punkte wie der Handelsstreit USA/China und der Brexit bleiben aber bestehen. In diesem Kontext werden auch die Streiks in Frankreich gegen die Rentenreform von Präsident Emmanuel Macron angeführt und die ganz aktuellen Spannungen zwischen den USA und dem Iran.

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(red/czaak), Economy Ausgabe Webartikel, 13.01.2020
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Neues Leben für alte Leintücher

Neues Leben für alte Leintücher© vishnudeep dixit von Pexels

Allein in Europa fallen jährlich fünf Millionen Tonnen Textilabfälle an. TU-Wien, Boku-Wien und Montanuni Leoben entwickeln gemeinsam neue biochemische Methoden für effizientes Recyceln von Mischtextilien.

(red/mich) Alte Textilien sind oftmals viel zu schade für den Abfall. Umgekehrt ist es oft nicht einfach sie zu neuen, hochwertigen Produkten weiterzuverarbeiten und das gilt vor allem dann, wenn es sich um Mischfasern handelt, die etwa aus Baumwolle und Polyester bestehen. In einem großen Forschungsprojekt, an dem neben der TU Wien, der Universität für Bodenkultur Wien und der Montanuni Leoben auch verschiedene Industriepartner beteiligt waren, wurde nun eine Methode entwickelt, textile Abfälle aus Mischfasern chemisch aufzutrennen. Die Baumwolle wird dabei in Zucker umgewandelt, der Polyesteranteil wird aufbereitet und wiederverwendet. Am Ende entstehen neue Textilien mit derselben Qualität wie die alten.

5 Millionen Tonnen Textilabfälle
In Europa fallen pro Jahr etwa 5 Millionen Tonnen Textilabfälle an. Ein großer Teil davon wird verbrannt oder deponiert. Nun schreibt eine neue EU-Richtlinie vor, dass Alttextilien ab 2025 getrennt gesammelt werden müssen. „Ganz besonders viele Alttextilien fallen in Hotels oder in Krankenhäusern an“, sagt Andreas Bartl vom Institut für Verfahrenstechnik, Umwelttechnik und technische Biowissenschaften der TU Wien. „Nach ungefähr 100 Waschgängen sind die Textilien kaputt. Durch das wiederholte Waschen und Trocknen brechen die Fasern, das Material löst sich auf und bekommt Löcher“, so Bartl weiter.

Das Forscherteam arbeitete mit Leintüchern, die aus 60 Prozent Baumwolle und 40 Prozent Polyester bestehen. Zunächst passierte die Zerteilung in feine Flocken, dann wurde die Baumwolle mit Hilfe von Enzymen vom Polyester getrennt und in Glucose umgewandelt. „Dieser Schritt ist entscheidend, man braucht dafür ganz spezifische Enzyme und außerdem muss man Wege finden, den Prozess auf großen, industriellen Maßstab zu skalieren“, erläutert Bartl.

Nach der enzymatischen Trennung entstehen Polyesterfasern und Zuckerlösung. Die Fasern werden getrocknet und gereinigt, in speziellen Recyclinganlagen aufgeschmolzen und zu Granulat aufbereitet. Dieses Granulat wird dann zu einem Garn versponnen, der dann beispielsweise durch Zugabe von neuer Baumwolle weiterverarbeitet werden kann. So entsteht am Ende wieder eine Materialmischung, die dem Ausgangsstoff entspricht und dieselbe Qualität hat. 

Weniger CO2 und Auszeichnung für Projekt
Bisher wird Polyester aus fossilen Rohstoffen gewonnen. Recycling von Textilien ist daher ein wichtiger Schritt zur Verbesserung der CO2-Bilanz. „Wir wollen mit unserem Projekt die Grundlage für eine nachhaltige Kreislaufwirtschaft schaffen“, unterstreicht TU-Forscher Andreas Bartl. Dieser enzymatische Prozess wurde an der Universität für Bodenkultur entwickelt, an der TU Wien wurde das Verfahren auf großen Maßstab skaliert und an der Montanuniversität Leoben wurden die Eigenschaften des Kunststoffs genau analysiert, um eine möglichst gute Qualität zu gewährleisten.

Im Rahmen des Projekts konnten die Universitäten in enger Zusammenarbeit mit den Firmenpartnern die Machbarkeit des Prozesses demonstrieren. Das Projekt wurde im November 2019 mit dem „Clusterland Award 2019“ ausgezeichnet, einem mit 5.000 Euro dotierten Preis, der von der Raiffeisen-Landesbank Niederösterreich-Wien als Generalsponsor und ecoplus, der Wirtschaftsagentur des Landes Niederösterreich, vergeben wird. Aktuell arbeiten die Projektpartner bereits an einem Nachfolgeprojekt, um einen optimierten, KMU-tauglichen Prozess für ein qualitätsgesichertes stoffliches Recycling zu entwickeln.

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red/mich, Economy Ausgabe Webartikel, 16.12.2019

Innovationskompetenz bei Digital Banking and Finance

Innovationskompetenz bei Digital Banking and Finance© Pexels.com

Schweizer Open Finance Plattform Inventx setzt auf Expertise des FinTechs ndgit-Next Digital Banking. Innovatives „Prosumer-Konzept“ für Schweizer Finanz- und Versicherungsdienstleister vereint Konsumenten und Produzenten in einer Plattform.

(red/cc) ndgit, Anbieter der international führenden Open Banking-Plattform Technologie, liefert die API-Lösung für die neu lancierte Open Finance Plattform der Inventx AG. Inventx ist Schweizer IT-Partner für Finanz- und Versicherungsdienstleister. Das Unternehmen setzt die ndgit-Technologie als integrative Basis innerhalb der sogenannten ix.OpenFinancePlattform ein. Teilnehmende Parteien können in diesem „Prosumer-Netzwerk“ sowohl als Service-Konsumenten (Consumer) wie auch als Service-Produzenten (Producer) agieren.

Operativ realisiert Inventx eine Open Finance Plattform und setzt für die Anbindung von Drittanbietern und FinTechs auf die Technologie des Münchner FinTechs ndgit. Die API-Plattform (Application Programm Interface) von ndgit bietet dafür standardisierte Schnittstellen, sogenannte Open APIs. Über diese können Services von den Finanzinstituten selbst, aber auch von Software-Partnern und FinTechs bereitgestellt und einfach integriert werden.

Strategische Vorteile
Zielsetzung ist ein umfangreicher und differenzierender Kundennutzen. In der Open Finance Plattform der Inventx eingesetzte Technologien wie etwa Kubernetes und Docker sollen dabei für einen hohen Automatisierungsgrad, schlanke Architekturen und höchste Skalierbarkeit sorgen. "Die Partnerschaft mit Inventx bringt uns klare strategische Vorteile, weiter im lokalen Markt zu wachsen und unser Angebot an FinTech-Lösungen für Schweizer Kunden auszubauen“, so Roger Wisler, Business Manager Schweiz bei ndgit. „Die innovative Open Finance Plattform der Inventx ist der nächste logische Schritt, um Open Banking in der Schweiz weiter voranzutreiben und FinTechs mit optimierten Schnittstellen bei Finanzdienstleistern sicher zu integrieren“, unterstreicht Wisler.

"ndgit ist für die Inventx ein ideales Werkzeug, um das Thema Standardisierung und offene Schnittstellen anzugehen. Mit einem stark wachsenden Team an Software Engineers ermöglicht Inventx den Kunden «Open Banking» zu leben, ohne dass sie sich um die technischen Herausforderungen wie Systemkommunikation und -orchestration kümmern müssen“, ergänzt Pascal Wild, Leiter Consulting & Software Solutions bei Inventx.

„Wir freuen uns, mit ndgit den passenden Technologie-Partner gefunden zu haben, um ein mannigfaltiges Service-Ökosystem für die Schweizer Finanzindustrie aufzubauen“, resümiert Wild. Die in Europa führende Open Banking Plattform von ndgit wurde allein im letzten Jahr von über zwanzig Banken eingeführt, unter ihnen auch Institute in der Schweiz, Deutschland und Österreich (Anm. Bawag-Gruppe; economy berichtete). Die Open Banking Projekte von ndgit werden von der global tätigen Managementberatung Synpulse unterstützt.

ndgit und Inventx
ndgit entwickelt das technologische Rückgrat für vernetztes Banking und Insurance und stellt damit die Basis für die digitale Transformation klassischer Finanzdienstleister wie Banken und Versicherungen. Die von ndgit eigens entwickelte API-Plattform ermöglicht es traditionellen Finanzdienstleistern, sich für digitale Partner mit Open Banking APIs und PSD2-Lösungen zu öffnen, um spezifische Kundenservices zu liefern, zu konsumieren oder zu steuern.

Das Unternehmen mit dem Stammsitz in München und zahlreichen europäischen Niederlassungen hat bereits 2017 gemeinsam mit der Hypothekarbank Lenzburg das erste Open Banking der Schweiz implementiert und wurde für die beste Zusammenarbeit zwischen Bank und FinTech mit dem Euro Finance Tech Award 2017 ausgezeichnet. 2019 wurde das Projekt zusätzlich mit dem Finance IT-Innovation Award geehrt. 2018 gewann die ndgit API Plattform mit der CEE Fintech Challenge den größten FinTech-Wettbewerb in Zentral- und Osteuropa.

Inventx AG – Innovation, Interaktion, Swissness – Inventx ist der Schweizer IT- und Digitalisierungspartner für Finanzdienstleister. Das Unternehmen steht für Qualitäts- und Sicherheitsexpertise sowie sichere Datenhaltung in der Schweiz und betreibt IT- und Cloud-Lösungen für führende Schweizer Finanzdienstleister und Versicherungen. Mit der Swiss Financial Cloud bietet Inventx ein hybrides IT-Betriebsmodell, das Flexibilität in der Bereitstellung von Ressourcen für neue Businessanforderungen mit einem hohen Anspruch an Datensicherheit kombiniert, so das Unternehmen in einer Aussendung.

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red/czaak, Economy Ausgabe Webartikel, 16.12.2019

Beste Innovationen aus Tirol

Beste Innovationen aus Tirol© Standortagentur_Tirol

Beim Cluster-Award der Tiroler Standortagentur messen sich Unternehmen zum Thema wirtschaftsorientierte Innovation. Heuer wurden Projekte im Bereich Life Sciences, Mechatronik, Erneuerbare Energien sowie IT und Wellness prämiert.

(red/czaak) Auch in diesem Jahr kamen wiederum rund 200 Unternehmen aus den fünf Clustern der Standortagentur Tirol sowie dem Holzcluster zum Clusterpartnertreffen zusammen. Die Veranstaltung in der Messe Innsbruck diente wiederum zur Vernetzung und zur Präsentation nachhaltiger Innovationen aus Forschung und Entwicklung. Mit den diesjährigen Clusterawards ausgezeichnet wurden sodann Projekte in den Kategorien Erneuerbare Energien, Forst und Holz, Informationstechnologien, Life Sciences, Mechatronik und Wellness.

Eine Expertenjury mit Vertretern aus Wirtschaft, Wissenschaft und öffentlicher Verwaltung wählte aus insgesamt 32 Einreichungen die besten Innovationen aus. Bewertungskriterien waren Projektziel und -inhalte, Innovationsgrad, wirtschaftliche Umsetzung, regionale Relevanz sowie Organisation und Qualität der Kooperation hinter der Innovation. "Erfolgreiche Innovationsarbeit braucht den engen Austausch mit Wissenschaft und der Forschung. Die Clusternetzwerke sind dabei wichtige Brückenbauer und Partnervermittler", so Patrizia Zoller-Frischauf, Tiroler Wirtschaftslandesrätin im Rahmen der Verleihung der Clusterawards 2019.

Die einzelnen Gewinner der Clusterawards 2019
In der Kategorie Erneuerbare Energien siegte die Heliotherm Wärmepumpentechnik GesmbH aus Langkampfen mit dem Projekt "Invisible Heatpump". In der Kategorie Forst und Holz das Unternehmen Holzbau Unterrainer aus Ainet mit "Radiusholz - Fertigung gebogener Brettsperrholzelemente". Die Lo.La Peak Solutions GmbH aus Trins punktete in der Kategorie IT mit "LO.LA Safety - Digitales Safety-Management im Skigebiet".

Die Kategorie Life Sciences ging an die Oroboros Instruments GmbH aus Innsbruck für "Next Generation O2k”. Es folgte die Kategorie Mechatronik, die ALPEX Technologies GmbH aus Mils mit "EVEREST 4.0" für sich entschied. In der Kategorie Wellness schließlich siegte Organoid Technologies GmbH aus Fließ für "saunataugliche Naturoberflächen aus Heu".

Ausgeschrieben wurden die Clusterawards 2019 von der Standortagentur Tirol gemeinsam mit dem Verein proHolz.
Gefördert wird die Arbeit der Cluster der Standortagentur Tirol aus Mitteln des Landes Tirol sowie des Europäischen Fonds für regionale Entwicklung.

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red/czaak, Economy Ausgabe Webartikel, 16.12.2019

Crowdinvesting für Gesundheitsinnovation

Crowdinvesting für Gesundheitsinnovation© Piurlmage_yield

Österreichisches MedTech-Unternehmen entwickelt neue 3D-Ultraschallbehandlung zur Früherkennung von Schlaganfällen und Herzinfarkten. Technologie ermöglicht zudem Aufrüstung herkömmlicher Bilddiagnostik. Finanzierung über Crowd-Plattform Green Rocket.

(red/czaak) Eine Neuentwicklung des österreichischen Medtech-Unternehmens Piur Imaging bei 3D-Ultraschall Technologien ermöglicht neue medizinische Anwendungen in der bildgebenden Diagnostik und zudem eine Aufrüstung herkömmlicher Ultraschallgeräte. Ein aufsteckbarer Sensor verwandelt dabei kostenökonomisch bisherige 2D-Ultraschallgeräte in 3D-Systeme, wo etwa Nerven, Blutgefäße und Organe besser bzw. hochaufgelöster abgebildet werden.

Die Positionsdaten der Ultraschallsonde sowie 2D-Ultraschallbilder werden kabellos an einen Standard-Laptop gesendet. Dieser verarbeitet die Daten und erstellt mit Hilfe von künstlicher Intelligenz dreidimensionale Ultraschallbilder. Mittelfristig sollen so Anzeichen für Schlaganfälle und Herzinfarkte frühzeitig erkannt und verhindert werden.

Brücke zwischen 2D und 3D-Ultraschall
„Das tUS Infinity-System ist plattformunabhängig und verwandelt jedes Standard-Ultraschallgerät in ein System mit tomografischer Bildgebung. Damit passiert eine Brücke von zweidimensionalem Ultraschall zu regulären 3D-Schnittbildverfahren wie CT oder Kernspintomografie (MRT)“, so PIUR-Geschäftsführer Frederik Bender.

„Werden Plaqueablagerungen in der Halsschlagader rechtzeitig erkannt und richtig analysiert, kann Schlaganfällen und Herzinfarkten präventiv vorgebeugt werden“, ergänzt Charles McCollum, Gefäßchirurg an der University of Manchester in Großbritannien, der an der Entwicklung des PIUR tUS Infinity maßgeblich beteiligt war. Eingesetzt wird das System bereits am Wiener AKH, an der Uniklinik Augsburg sowie in der Neuropraxis Fürth oder in Brasilien und Kolumbien.

Finanzierung mittels Crowdinvesting
Ein weiteres und bereits bewährtes Einsatzgebiet des tUS-Infinity-Tools ist die Dialyse – ein blutreinigendes Verfahren, das die Funktion nicht mehr richtig arbeitender Nieren ersetzt. Mit der neuen Anwendung wird die Handhabung von sogenannten Shunts (Anm. künstlich erzeugte Kurzschlüsse zwischen Arterie und Vene zum optimalen Blutdurchfluss) während des Dialysevorgangs optimiert.

Der Arzt kann zudem den Eingriff zum Anlegen des Shunts besser planen, es verbessert die Präzision beim Stechen der Dialysenadel und ermöglicht in Summe präziseres Monitoring der Shunts bzw. die Verhinderung von Komplikationen. Die Finanzierung des neuen Ultraschallsystems erfolgt mittels Crowdinvesting über die Plattform Green Rocket. Unternehmensangaben zufolge konnten bis dato Euro 320.000,- lukriert werden, die Kampagne läuft noch bis Mitte Jänner 2020.

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red/czaak, Economy Ausgabe Webartikel, 13.12.2019

Flüssige Innovation

Flüssige Innovation© TU Wien

Techniker der TU-Wien entwickelt neuen Sensor für Dichtemessung von Flüssigkeiten und erhält Fehrerpreis. Innovation ermöglicht auch Bestimmung der Viskosität. Unterschiedliche Anwendbarkeit für Wein, Blut oder Motoröl.

(red/mich) Der Fehrer-Preis der TU-Wien geht an den Elektrotechniker Georg Pfusterschmied. Er entwickelte einen Sensor, mit dem man die Dichte und die Viskosität unterschiedlicher Flüssigkeiten messen kann. Einen Löffel aus einem Glas Wasser herauszuziehen, ist kein Problem. Befindet sich der Löffel in einem Honigglas, wird die Sache schon mühsamer, und wenn der Löffel in klebrigem Bitumen im Asphalt steckt, dann geht er ohne Hilfsmittel vielleicht überhaupt nicht mehr heraus.

Dieser Widerstand, den eine Flüssigkeit einer Bewegung entgegensetzt, wird als „Viskosität“ bezeichnet. Sie spielt in vielen Anwendungen eine wichtige Rolle, ist aber nicht immer einfach zu messen. Georg Pfusterschmied vom TU-Institut für Sensor- und Aktuatorsysteme entwickelte nun einen Mikrosensor, mit dem man die Dichte und die Viskosität unterschiedlichster Flüssigkeiten ermitteln kann. Der Sensor ist so kompakt, dass ein einziger Tropfen für eine Messung ausreicht. Für diese Innovation wurde Georg Pfusterschmied nun mit dem renommierten Fehrer-Preis der TU-Wien ausgezeichnet.

Schwingende Plättchen im Mikrochip
„Die Dichte und die Viskosität einer Flüssigkeit können in ganz unterschiedlichen Anwendungsbereichen sehr relevant sein“, erläutert Georg Pfusterschmied. „Von der Viskosität des Maschinenöls im Motor hängt ab, ob es die Kolben noch richtig schmiert oder ob ein Ölwechsel nötig ist. Die Viskosität des klebrigen Bitumens im Asphalt sagt, ob der Asphalt noch stabil ist oder erneuert werden muss. Aus der Dichte von Wein kann man ableiten, ob der Gärungsprozess richtig funktioniert hat, und die Viskosität von Blut spielt für medizinische Fragen eine wichtige Rolle“, so der TU-Experte.

Die Viskosität von klebrigem Asphalt bewegt sich allerdings in ganz anderen Größenordnungen als die Viskosität von vergärendem Wein. Pfusterschmied hat einen Mikrochip entwickelt, der für all diese unterschiedlichen Flüssigkeiten einsetzbar ist. „Wir verwenden einen Mikroresonator. Das ist eine winzige Platte, ähnlich dick wie Alufolie, die elektrisch zum Schwingen angeregt wird“, erklärt der Forscher. Der Mikrochip wird in die Flüssigkeit eingetaucht und misst, auf welche Weise sich das Schwingungsverhalten der Platte verändert – und daraus wird die Dichte und die Viskosität berechnet.

Fehrer-Preis
„Der entscheidende Vorteil dieser Messmethode ist, dass der Sensor extrem kompakt gebaut werden kann und dementsprechend auch mit sehr geringen Flüssigkeitsmengen auskommt. Ein paar Mikroliter genügen – anhand eines einzelnen Tropfens lässt sich die Dichte und die Viskosität bestimmen. Für bisher verwendete Viskositäts-Messgeräte braucht man deutlich größere Proben“, unterstreicht TU-Techniker Georg Pfusterschmied.

Für diese innovative Forschung und Entwicklung (FE) wurde Georg Pfusterschmied nun vom Rektorat der TU-Wien mit dem Dr. Ernst Fehrer-Preis ausgezeichnet. Dieser Preis wurde von Rosemarie Fehrer gestiftet, der Witwe des Erfinders und Industriellen Ernst Fehrer. Der Preis wird jährlich für besondere technische Forschungsleistungen mit praktischer Anwendbarkeit vergeben.

Mehrfache Auszeichnungen
Pfusterschmied selbst stammt aus der Steiermark und studierte zunächst Elektrotechnik und Technologiemanagement an der FH Joanneum Kapfenberg. Nach dem Abschluss seines Bachelorstudiums wechselte er an die TU-Wien, wo er nach seinem Masterabschluss in Materialwissenschaften auch promovierte.

Die Entwicklung des Viskositäts-Sensors war Teil seiner Dissertation unter Anleitung von Ulrich Schmid (Prof.). Auslandserfahrung sammelte Pfusterschmied bei Gastaufenthalten an der School of Mathematics and Statistics in Melbourne, am Department of Material Science and Technology in Toronto und am Center for Integrated Microsystems and Components an der Universität von Novi Sad. 2016 wurde Pfusterschmied bereits für Wiener Ingenieurspreis nominiert, im gleichen Jahr siegte er beim Lions Förderpreis und 2015 erhielt er ein Förderstipendium der TU-Wien.

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