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26. Juli 2024

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Führende Expertise bei autonomen Luftfahrtsystemen

Führende Expertise bei autonomen Luftfahrtsystemen© Pexels.com

Frequentis erhält von Norwegen Auftrag für Steuerungs-System unbemannter Luftfahrtsysteme. Parallel laufen beim österreichischen Vorzeigebetrieb für sicherheitskritische Informationssysteme nationale und internationale Forschungsprojekte zum Thema Drohnen-Management.

(red/czaak) Norwegen erstellte bereits 2018 eine umfassende Strategie, wie Drohnen effizient und sicher für wirtschaftliche und infrastrukturspezifische sowie soziale Belange eingesetzt werden können. Aktuell beauftragte nun die norwegische Flugsicherung Avinor ANS im Rahmen einer Wettbewerbsausschreibung Frequentis mit der Lieferung eines Systems zur Steuerung von unbemannten Luftfahrtsystemen.

Der international führende Anbieter von Kommunikations- und Informationslösungen für sicherheitskritische Kontrollzentralen wird gemeinsam mit dem britischen Partner Altitude Angel eine UTM-Lösung (Unmanned Traffic Management) zur Steuerung von unbemannten Luftfahrtsystemen bereitstellen. Das neue System soll Avinor die sichere Integration von Drohnen im kontrollierten Luftraum an allen 18 norwegischen Flughäfen ermöglichen und inkludiert ein breites Einsatzspektrum – von Search & Rescue Aufgaben bis zur Unterstützung von Blaulichtorganisationen und Paketdiensten.

Komplettlösung mit zentraler Datenplattform
„Wir sind stolz auf diesen Auftrag der norwegischen Flugsicherung“, so Norbert Haslacher CEO von Frequentis. „Als anerkannter Innovationsführer bei informationsverarbeitenden Systemen im sicherheitskritischen Bereich machen wir neue Technologien möglichst rasch für den Einsatz nutzbar und dieser Auftrag bestätigt unsere führende Position auch im Bereich Drohnenmanagement“, unterstreicht Haslacher.

Der aktuelle Auftrag umfasst eine UTM-Komplettlösung. Die Produkte und Dienstleistungen umfassen ein Flight Information Management System als zentrale Datenaustauschplattform, ein Registrierungssystem für Drohnen sowie eine Web- und mobile Flugplanungsanwendung. „Die skalierbare Lösung wird die Basis für die sichere Integration von unbemannten Luftfahrtsystemen in den von Norwegen kontrollierten Luftraum bilden“, so Frequentis in einer Aussendung.

Innovation und Forschung im Bereich Drohnenmanagement
Kompetenz und Innovation zum Thema verbindet Frequentis auch mit international wie nationalen Forschungsprojekten. Beim EU-Projekt „SESAR GOF U-space“ geht es um den sicheren und umweltfreundlichen Drohnenflugbetrieb im bodennahen Luftraum. Hier fanden im Golf von Finnland großangelegte Validierungen für kommerziellen Nutzen und Integration von Drohnen bzw. autonomen Flugkörpern in einen gemeinsamen Luftraum statt. Das deutsche Projekt „FALKE“ (Anm. „Fähigkeit des Abfangens von in gesperrte Lufträume eindringenden Kleinfluggeräten durch zivile Einsatzmittel“) betrifft wiederum ein Drohnenabwehrsystem im Flughafenumfeld.

In Österreich verantwortet Frequentis eine führende Rolle bei der AIRlabs Austria GmbH. Hier geht es um Testgebiete für unbemannte Luftfahrzeuge und bemannte Passagierdrohnen. Ebenfalls beteiligt als österreichischer Vorzeigebetrieb für sicherheitskritische Informationssysteme ist Frequentis beim Projekt „Drone Risk Austria“ der FH Kärnten. Gemeinsam mit der österreichischen Flugsicherung Austro Control und dem Wetterdienst UBIMET wird hier eine Risikobewertung von Drohnenflügen entwickelt.

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red/czaak, Economy Ausgabe Webartikel, 10.02.2020

Gegen die Sanierung der Sanierung

Gegen die Sanierung der Sanierung© TU Wien

TU-Wien entwickelt zwei neue Messverfahren für Farbentest und Rissvermeidung beim Ausmalen. Patent bezieht sich primär auf Dehnfähigkeit von Wandfarben und eignet sich für zahlreiche Anwendungen und Branchen.

(red/czaak) Das Problem ist vom Renovieren oder generellen Baumaßnahmen bekannt: Gebäude sind keine starren Körper, insbesondere Wände und Decken können sich im Lauf der Zeit minimal bewegen und dann kommt es oft zu Rissen in der Wandfarbe. Bisher gab es keine zuverlässige Testmethode zur Messung der Dehnfähigkeit einer Wandfarbe bzw. um entsprechend Risse dauerhaft zu verdecken. Die TU-Wien entwickelte nun zwei verschiedene Verfahren zur Hilfestellung und beide wurden nun patentiert.

Renoviert und gleich wieder sanierungsbedürftig
„Sollen Risse in der Wand vermieden werden, braucht es die richtigen Materialien und das erstreckt sich von der Spachtelmasse bis zur Innenwandfarbe. Bisher musste man sich hier in erster Linie auf Erfahrungswerte verlassen und das führte oftmals zu Rissen sogar in neu renovierten Gebäuden bzw. zur Notwendigkeit einer neuerlichen Sanierung“, erläutert Aleksandar Radoevski vom Institut für Hochbau, Baudynamik und Gebäudetechnik der TU-Wien.

Radoevski entwickelte nun Methoden, das Dehnverhalten von Innenraumbeschichtungen und Beschichtungssystemen zuverlässig zu charakterisieren - um genau vorhersagen zu können, mit welchen Beschichtungen sich Risse so gut wie möglich vermeiden lassen. Seine Arbeit, die er am Institut für Hochbau, Baudynamik und Gebäudetechnik der TU Wien durchführte, wurde u.a. von der Hochschuljubiläumsstiftung der Stadt Wien finanziert und bereits 2018 mit einem Christiana-Hörbiger-Preis ausgezeichnet.

Schnelltest oder ausführlicher Test
Bei Radoevskis „Biegebalken-Dehnmessverfahren“ wird die Wandfarbe zunächst auf genau definierte Weise auf einen Balken aufgetragen. Dann wird die beschichtete Seite des Balkens innerhalb von fünf bis fünfzehn Minuten langsam gedehnt. Eine Kamera nimmt von dieser Balkenseite jede Sekunde zwei hochauflösende Bilder auf und so lässt sich danach präzise auswerten, bei welcher Dehnung Risse auftreten. Entscheidend ist, wann eine Rissbreite von 0,2 mm erreicht wird – das ist nach einschlägiger DIN-Norm die Grenze, ab der ein Riss als Mangel gilt.

„Diese Testmethode ist einfach und rasch durchführbar und das ist wiederum perfekt für die Qualitätskontrolle in der Serienproduktion – wenn man etwa als Farbenhersteller überprüfen möchte, ob die Farbe nach wie vor die geplante Dehnfähigkeit aufweist“, so Radoevski. „Nachteil ist, dass der Balken, auf den die Farbe aufgetragen wird, aus einem bestimmten Trägermaterial bestehen muss und hier verwendet man idealerweise ein Material, das der auszumalenden Wand möglichst ähnlich ist“, ergänzt der TU-Experte.

Geringere Sanierungskosten
Manchmal soll aber die Farbe selbst untersucht werden, ganz unabhängig vom Trägermaterial und auch dafür haben die TU-Forscher nun eine Lösung gefunden. „Wir haben untersucht, wie man aus der Farbe alleine einen Probekörper herstellen kann, den man dann in einem Dehnversuch untersucht – ganz ohne Trägermaterial“, berichtet Aleksandar Radoevski. „Diese Methode ist etwas aufwändiger und dauert länger, aber dafür ist sie auch genauer.“

Beide Verfahren wurden nun aktuell mit Unterstützung des Forschungs- und Transfersupports der TU-Wien zum Patent angemeldet. „Durch diese Verfahren ist es nun möglich, für einen bestimmten Einsatzzweck die genau passende, ausreichend dehnfähige Wandbeschichtung zu finden“, unterstreicht Radoevski. „Damit wird die Sanierung von Rissen in Bauwerken sowohl qualitativ hochwertiger wie auch kosteneffizienter.Beide Verfahren bringen etwa für Farbhersteller und auch für Prüfinstitute große Vorteile“, resümiert Aleksandar Radoevski vom Institut für Hochbau, Baudynamik und Gebäudetechnik der TU-Wien.

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red/czaak, Economy Ausgabe Webartikel, 07.02.2020

„Man lebt das Leben vorwärts und versteht es rückwärts“

„Man lebt das Leben vorwärts und versteht es rückwärts“© Andy Urban

Die Unternehmerin und Gründerin Gabriele Lang im zweiten Teil des economy-Gesprächs über ambivalente Erlebnisse mit Förderinstitutionen, die männlich dominierte Investorenbranche und Durchhaltevermögen als (mit)entscheidenden Faktor für die Etablierung ihrer Unternehmen.

Bild 1: „Sie sind anders, aber es hilft“, erinnert sich Gabriele Lang an ihre ersten Beurteilungen.
Bild 2: „Unternehmen wie auch die Verwaltung investieren Millionen in tolle Innovationsprozesse und verlieren Millionen durch Reibungsverluste und Konflikte“, unterstreicht Lang ihre langjährigen Erfahrungen.
Bild 3: „Ich gebe mein Wissen aus Psychologie, Wirtschaft und Systemik in einer einfachen, kostengünstigen und betriebswirtschaftlich messbaren Form weiter“, fasst Lang Innovation und Nutzen ihres neuen Unternehmens bzw. die Dienstleistungen zusammen.
Foto-Credit/s: Andreas Urban

Economy: UP’N’CHANGE ist der Name Ihres StartUps, einer internetbasierten Plattform und damit ein digitales Geschäftsmodell. Was ist unternehmerische Idee und Strategie dahinter?

Gabriele Lang: Unternehmen sind auf nachhaltigen Erfolg und Innovation angewiesen. Sie investieren Millionen, um tolle Innovationsprozesse aufzubauen, verlieren aber Millionen durch Reibungsverluste und Konflikte.
Hier setzen wir an. Unsere Vision ist der einfache Zugang zu Hilfe und Unterstützung für jeden Menschen bei Stress im Arbeitsleben.
UP’N’CHANGE bietet diese Hilfe in Form digitaler Tools.
Diese digiTools werden mittels digitaler Entscheidungsbäume, hinter denen ausgeklügelte Algorithmen stehen, dargestellt. Weiters werden Typologien gezielt zum Entwickeln eingesetzt.
Werkzeuge bzw. Tools wie Techniken wurden am Markt oftmals analog getestet, funktionieren mit wenigen manuellen Eingriffen und werden bei easyCoaching in der Prozesskette um eine emotionale Abholung erweitert.

Economy: Sie waren viele Jahre im Management großer Unternehmen wie CocaCola oder Mondi, dann der Wechsel in die Beratung zu Egon Zehnder – und 2010 dann der „Sprung“ in die unternehmerische Selbstständigkeit. Warum?

Lang: Ich konnte mir nicht mehr vorstellen, noch weitere 20 Jahre nur Führungskräfte zu rekrutieren oder zu evaluieren.
Der zweite Grund war, dass mir die Leute gesagt haben, ich bin anders, aber es hilft. Bei Zehnder war ich damals die erste weibliche Beraterin und noch dazu Psychologin. Also einfach anders.
Als Jungunternehmerin war natürlich anfänglich noch Angst und Unsicherheit vorhanden: was ist, wenn ich krank werde, wenn ich ein Kind habe?
Und Selbständigkeit ist in Österreich nicht unbedingt nur positiv besetzt.

Economy: Warum?

Lang: Na ja, man denkt sich oft der Grund für Selbständigkeit ist, keinen Job gefunden zu haben. Der oder die ist jetzt 40+, findet eben keinen Job und macht sich deshalb selbständig. Das war bei mir aber eben nicht der Fall.
Final reifte Entscheidung und Sicherheit selbständige Unternehmerin zu werden und dann habe ich es einfach Schritt für Schritt umgesetzt.

Economy: Was waren die prägendsten Erfahrungen?

Lang: Es ist schon ein Risiko. Man beginnt nicht bei null, sondern etwa nötige Finanzierungen miteinbindend, bei minus zehn.
Bei mir kam dann noch die familiäre Vereinbarkeit dazu, denn parallel mit der Gründung bin ich auch Mutter geworden. Man muss sich dann schon mit seinen Ängsten gründlich auseinandersetzen.
Man lebt das Leben vorwärts und versteht es rückwärts. Sehr positiv ist der Freiraum selbständig zu gestalten und die Freude bei Projekten die positiven Veränderungen zu erleben und letztlich ja auch zu verantworten.
Ich glaub‘, ich kann von außen mehr tun als von innen, da hätte ich mit so vielen Dingen zu kämpfen. Und bis heute hab‘ ich es keinen Moment lang bereut.

Economy: Stichwort Finanzierung. Wie ist es Ihnen da als Jungunternehmerin gegangen?

Lang: Durchwachsen. Jeder in Österreich erzählt, wie gut man als StartUp gefördert wird, vor allem als Frau und im digitalen Bereich.
Ich habe es anders erlebt. Man ist lange alleine auf dem Weg.
Seedinvestment (Anm. Gründungsfinanzierung) ist in Österreich immer noch ein Fremdwort. Noch dazu in meinem Themenbereich. Emotionale Intelligenz und Kreativität ist sowie schon einmal vor allem für Männer spooky.
Es gibt viele Förder- und Finanzierungsinstitutionen, die meisten wollen aber Sicherheiten und vergleichen etwa emotionale Themen mit kreativen Bereichen wie Design oder Architektur. Also Äpfel mit Birnen.
Viele beurteilten mein Projekt als spannend, empfahlen mir aber einmal zu starten, Umsätze zu machen und dann nochmal zu kommen. So unter dem Motto, „wir haben unseren Fuß in ihrer Tür.“
Aber Hilfe hätte ich in der Entwicklung und jetzt am Start benötigt, nicht wenn das Ding schon rund läuft.

Economy: Hatten Sie auch Kontakt zu öffentlichen Finanzierungseinrichtungen wie AWS oder FFG?

Lang: Natürlich. Wir waren überall, von diesen Institutionen über die Wiener Wirtschaftsagentur bis hin zu Fördermessen und Förder-Cockpit und haben uns absolut professionell vorbereitet, auch mit externen Spezialisten.
Banken wurden natürlich ebenso besucht. Deren Feedback war besonders interessant mit: Wir investieren generell nicht in digitale Projekte. Übersetzt: wir wollen das nicht riskieren.

Economy: Das ist allerdings eine interessante Aussage. Wie wirkt sich so eine Reaktion auf die Motivation aus?

Lang: Das ist schon frustrierend, vor allem das Verhalten einiger öffentlicher Förderinstitutionen nach wochenlangem Ausfüllen von Förderanträgen.
In Wien gab es auf einen unserer Anträge null schriftliche Reaktion, etwa bei der Wiener Wirtschaftsagentur erst auf telefonische Nachfrage. Wissen Sie, wie emotional das ist, wenn Sie das Geld wirklich benötigen?
Zumindest einen tollen Ansprechpartner mit fundiertem Feedback gab es bei der AWS im Rahmen unserer Einreichung bei AWS-Impulse-Call, vor allem Frau Waltraud Weikl.
Dort waren wir aber mit Themenbereichen wie Design und Architektur in einem Topf, und es gab leider trotz gutem Feedback eine Absage, da andere Projekte bei der dortigen Jury mehr Punkte bekamen. Knapp daneben ist eben auch daneben.

Economy: Gab es auch Kontakt mit privaten Investoren?

Lang: Ja, ebenso mit denkwürdigem Feedback. Erst kürzlich bei der Veranstaltung „Zukunft.Frauen“ in Kooperation mit der Industriellenvereinigung meinte der bekannte Investor Michael Altrichter, dass er sich schon frage, warum ein StartUp keine öffentlichen Förderungen erhält.
So auf die Art: da muss was nicht stimmen. Dazu erwarte er, dass Gründer sich zeitlich maximal auf das StartUp fokussieren. Spannende Aussagen, vor allem für working mums.
Ich halte es zudem für bedenklich, dass die Zielgruppe für StartUps oftmals auf 20 bis 30-Jährige und Technologie fokussiert wird. Und dann wundert man sich, warum so wenige Frauen gründen.

Economy: Wiederum nicht sehr motivierend und das bei all dem bekannten Aufwand für Finanzierungseinreichungen…

Lang: … Das generelle Problem ist die oftmals fehlende Kompetenz der richtigen Einordnung. Bei meinen Inhalten trifft der sprichwörtliche Vergleich zwischen Äpfel und Birnen zu.
Und all diese Erfahrungen im Kontext mit einem enormen Aufwand. Wir sind zu zweit vier Wochen Tag und Nacht bei Business-Plänen, Stärken-Schwächen-Analysen und Förder-Anträgen gesessen, haben uns externe Förderberater dazu geholt.
In Summe sehr frustrierend und anfänglich auch mit Selbstzweifel verbunden, da braucht es schon ein starkes Durchhaltevermögen.
Förderungen im Bereich der emotionalen Intelligenz würde ich mir wünschen. Das mache ich dann, wenn unser Unternehmen etabliert ist (lacht).

Economy: Eigentlich traurig und unverständlich. Sie haben langjährige Managementexpertise in Bereichen wie Marketing, Vertrieb und Mitarbeiterentwicklung und führen ja schon 10 Jahre erfolgreich ein Unternehmen. Wie haben Sie dann die aktuelle Neugründung geschafft?

Lang: Dank des privaten Investors Peter Czabala. Und letztlich auch dank eines tollen Teams, das teilweise selber investiert hat (Anm. SweatEquity). Dafür bin ich auch sehr dankbar.
Zusammenhängend braucht sich auch niemand zu fragen, warum es so wenig weibliche Gründerinnen gibt. Die Investoren- und Förderszene ist aus meiner Sicht primär männlich dominiert.
Wenn man Mutter ist, bereits ein Unternehmen hat und dann noch ein zweites stemmt in einem Bereich, der grundsätzlich einmal nicht etabliert ist, dann passt man scheinbar nirgendwo dazu.
Jetzt haben wir uns aber wieder beworben für den Female-Founders-Accelerator, da warten wir noch auf Feedback.

Economy: Wie ist jetzt der weitere Plan mit dem neuen Unternehmen?

Lang: Wir haben viele Pläne. Aber step by step. Momentan liegt der Fokus auf dem Vertrieb und die Plattform UP’N’CHANGE bekannter zu machen. Dazu dienen auch die ersten Referenzbeispiele mit einer Beurteilung unserer NutzerInnen bzw. Kunden.
In der Schublade liegen drei weitere fix und fertige digi-Tools – etwa, wenn jemand unser erstes vorhandenes Tool genutzt hat und dann weiter machen möchte.
Dazu gibt es Verhandlungen mit weiteren Investoren.

Economy: Was wären oder sind dann weitere Schritte?

Lang: Als nächstes der Aufbau eines Marktplatzes. Es gibt viele gut dazu passende Projekte und Services, insbesondere auch von Frauen initiiert und die wollen wir hier kooperativ einbauen.
Thematische Spange ist dabei Unterstützung für Körper, Geist und Seele - eben wissend auch von den immer aktueller werdenden psychosomatischen Zusammenhängen in der modernen Arbeitswelt.
Und als weiteren Punkt dann noch das Thema Internationalisierung mit mehrsprachigen Anboten.

Economy: Wenn Sie jetzt nochmal Innovation und Nutzen des neuen Unternehmens bzw. sein Produkt zusammenfassen, wie würde das lauten?

Lang: Jeder der möchte, hat einfachen Zugang zu Hilfe und Unterstützung bei Stillstand und Konflikten. Ich habe meine langjährigen Erfahrungen im Bereich Executive-Coaching digitalisiert und gebe dieses Wissen aus Psychologie, Wirtschaft und Systemik kondensiert in einer einfachen und kostengünstigen Form weiter, den digiTools.
Analog wäre das vergleichsweise weitaus aufwendiger und entsprechend schwierig. Das ist die Idee für die Gründung des neuen Unternehmens UP’N’CHANGE.
Es geht um die einfache digitale Unterstützung und Entwicklung bei Themen wie Zusammenarbeit, Kommunikation und Kreativität – im Kontext mit Gesundheit, Wohlbefinden und Produktivität. Für den einzelnen Mitarbeiter, die Führungskraft und letztlich für den Betrieb.

Economy: Das hat eigentlich auch eine volkswirtschaftliche Bedeutung oder zumindest eine arbeits- und gesundheitspolitische …

Lang: … in der Tat. Und daher ist das auch ein Thema für Betriebsräte, Versicherungsträger, Krankenkassen, Gesundheitseinrichtungen oder Arbeitnehmer- und Arbeitgeber-Institutionen.

Hier lesen Sie den ersten Teil des Interviews mit Gabriele Lang: „Veränderung macht Angst“

red/czaak, Economy Ausgabe Webartikel, 07.02.2020
Unabhängiges Magazin für Wirtschaft und Bildung 26.07.2024
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Sichere Infrastruktur für Internet-of-Things

Sichere Infrastruktur für Internet-of-Things© Pexel.com/Sparsh Karki

Netzwerke als Basis bei kritischen Infrastrukturbereichen wie Energie, Verkehr und Steuerungsprozessen in Echtzeit. Für diese IoT-Umgebungen hat Cisco nun neue Sicherheitsarchitektur entwickelt.

(red/czaak) Die Basis für moderne betriebliche Produktionsumgebungen wie kritische Infrastrukturen bilden Netzwerke und intelligente Softwareapplikationen. Für eine flexible wie ressourcenoptimierte Steuerung dieser Systeme und für einen Zugriff auf die Daten in Echtzeit benötigen Unternehmen, Institutionen und öffentliche Infrastrukturbetreiber entsprechend hochverfügbare und sichere Architekturen.

Cisco hat nun aktuell eine IoT-Sicherheitsarchitektur vorgestellt, die eine verbesserte Transparenz für derartige IT-Umgebungen bietet und industrielle Prozesse verstärkt schützen soll. Sie ermöglicht die Erfassung und Extraktion von Daten und damit einen effizienteren und rascheren Entscheidungsprozess bei entsprechenden Digitalisierungsprojekten.

Steigende Cybersecurity-Bedrohungen und finanzielle Risiken
„Änderungen an Geräten und Verbindungen müssen schnell erkannt, auf Schwachstellen untersucht und bei Bedarf behoben werden, bevor die Sicherheit der Organisation untergraben wird“, so Sid Snitkin, Vice President der ARC Advisory Group im Kontext mit steigenden Cybersecurity-Bedrohungen und finanziellen Risiken für kritische Infrastrukturen.

Durch die Zusammenführung von IT und OT (Anm. Operation Technology) in sogenannte Security Operations Centern will Cisco umfassende Sicherheit mit fortschrittlicher Anomalie-Erkennung und integrierter Bedrohungsanalyse bieten. „Betriebe benötigen vollständigen Einblick in unterschiedliche Netzwerkumgebungen, um das Risiko von Cyber-Bedrohungen zu senken und ihre Prozesse zu optimieren“, ergänzt Liz Centoni, Senior Vice President und General Manager Cloud, Compute und IoT bei Cisco.

Innovationsbestandteile für neue IoT-Security-Architektur
Bestandteile der neuen IoT-Sicherheits-Architektur für industrielle Netzwerkumgebung sind etwa Analysen des Datenverkehrs von vernetzten Anlagen und die Erstellung von Segmentierungsrichtlinien um eine Verbreitung von Bedrohungen in den Betriebsumgebungen zu verhindern. Die Lösung basiert auf der Talos Threat Intelligence von Cisco und bietet zudem ein Echtzeit-Monitoring von Cybersecurity-Gefahren für industrielle Anlagen und Prozesse, die sich auf die Betriebszeit, Produktivität und Sicherheit auswirken.

Die Cisco-Entwicklung ist als solche auch die erste softwarebasierte Sicherheitslösung für die automatische Erkennung von industriellen Anlagen, die über das Cisco Industrial IoT (IIoT) Netzwerk-Portfolio bereitgestellt wird. Ein weiteres Thema ist die Daten-Governance: Integriert in Ciscos industrielle Netzwerke vereinfacht Cisco Edge Intelligence die Extraktion von Daten am Netzwerkrand und erhöht die Effizienz der Datenbereitstellung für Multi-Cloud- und sogenannten On-Prem-Systemen. „Mit dieser Entwicklung stellt Cisco einfache IoT-Cybersecurity-Lösungen bereit, die sich auf jedem beliebigen Gateway, Switch oder Router von Cisco verwalten lassen und dazu wird End-to-End-Security mit vereinfachtem Datenmanagement verschränkt“, so Cisco in einer Aussendung.

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red/czaak, Economy Ausgabe Webartikel, 03.02.2020

Rekordwert bei guten Beschäftigungsaussichten

Rekordwert bei guten Beschäftigungsaussichten© Pexels.com

Laut aktueller Erhebung des Deutschen Ifo-Instituts zum Thema Personalsuche steigt das zugrunde liegende Beschäftigungsbarometer in der Deutschen Wirtschaft auf den höchsten Wert seit Juni 2019.

(red/cc) Die deutschen Unternehmen wollen ihr Engagement bei der Personalsuche wieder intensivieren. Das ifo Beschäftigungsbarometer ist im Januar auf 99,7 Punkte gestiegen, von 98,9 Punkten im Dezember. Dies ist der höchste Wert seit Juni 2019. „Der deutsche Arbeitsmarkt startet optimistisch ins neue Jahr“, so das Ifo-Institut in einer Aussendung. Passend dazu sind im Jänner auch in Österreich die Arbeitszahlen gesunken.

Dienstleistungsbranche als Treiber
Verantwortlicher Treiber in Deutschland war die Entwicklung in der Dienstleistungsbranche. Hier stieg der Wert auf den höchsten Stand seit März 2019. Insbesondere Architekten- und Ingenieurbüros wollen mehr Mitarbeiter einstellen. Aber auch die IT-Branche sucht weiter verstärkt nach neuem Personal. Im Bauhauptgewerbe steigt die Zahl der Mitarbeiter ebenfalls kontinuierlich. Beim Handel dagegen ist im Moment wenig Bewegung. Personal abbauen wollen die Betriebe einzig im Verarbeitenden Gewerbe.

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red/cc, Economy Ausgabe Webartikel, 03.02.2020

„Veränderung macht Angst“

„Veränderung macht Angst“© Andreas Urban

Gabriele Lang, langjährige Unternehmerin im Bereich Organisationsentwicklung und Executive Coaching hat nun auch ein digitales StartUp gegründet. Economy sprach mit der promovierten Psychologin und Wirtschaftsexpertin über Kosten von Konflikten, Geld als Hygienefaktor und die Lust an der Provokation.

Bild 1: „Ich bin gerne provokativ“, so Gabriele Lang über Methoden der Konfliktbewältigung in größeren Gruppen.
Bild 2: "Es gibt Leute, die sehr viel schlucken“, unterstreicht Lang unterschiedliche Verhaltensformen in betrieblichen Konfliktsituationen.
Bild 3: „Ständiger Zeitmangel bedeutet Stress und das ist die Ist-Situation“, resümiert Gabriele Lang im Gespräch mit economy-Chefredakteur Christian Czaak
Foto-Credit/s: Andreas Urban

Economy: Sie haben mit UP’N’CHANGE ein neues Unternehmen im Bereich Digitale Unterstützung bei Stillstand und Konflikten gegründet. Hier geht es auch um einen sogenannten „Stress des Ist-Faktors“ geht. Was hat es damit auf sich?

Gabriele Lang: Das betrifft das generelle Problem des Zeitmangels. Das heißt, der bildliche Tisch ist schon einmal mit kurzfristigen Aufgaben voll und für alle mittel- oder gar langfristigen Themen oder andere Prioritäten ist keine Zeit. Dieser ständige Zeitmangel bedeutet Stress und das ist die Ist-Situation.
In einem Team kommen dann noch Mitarbeiter oder Geschäftspartner hinzu und da kommt es dann erfahrungsgemäß zu Kommunikationsproblemen oder Auffassungsunterschieden eine Zusammenarbeit betreffend.

Economy: Es geht also primär um menschliche Verhaltensweisen.

Lang: Ja. Hier prallen letztlich unterschiedliche Typologien bzw. Charaktere aufeinander. Das kann insbesondere diverse Teams betreffen. Wenn wir im Stress gleich ticken, ist das angenehm. Wenn wir aber anders ticken, dann kann es problematisch werden.
Die oder der Eine ist etwa ein rationaler Mensch und verlässt sich auf Zahlen oder bestimmte Pläne. Andere sind eher kreativ und spontan und jede/r will dann seine Sichtweise durchbringen. Aus solchen Situationen können dann schnell massive Konflikte entstehen.

Economy: Das heißt Zeit und Stress sind die primären Ansatzfaktoren?

Lang: Ja. Gemeinsam mit fehlender Kommunikation sind das größte Hemmfaktoren für die Entfaltung von Kreativität.
Mit unserem neuen digitalen InnoSparker sollen Mitarbeiter und Führungskräfte unter anderem Kreativitätspotential herausfinden.

Economy: Gibt es noch andere relevante Faktoren für betriebliche Konflikte?

Lang: Das Augenmerk in Unternehmen und Organisationen liegt nicht primär darauf, wie Leute miteinander kommunizieren oder wie sie zusammenarbeiten. Hier geht es primär um rationale Parameter, wie Pläne, Strukturen, Zahlen oder Ziele.
Aber genau durch dieses Wie entsteht dann Reibung und zusätzlicher Stress.

Economy: Aber irgendwann sollte ja hoffentlich von betroffenen Mitarbeitern ein Aufschrei mit Bewusstmachung und entsprechenden Forderungen passieren.

Lang: Es gibt Leute, die aufschreien, es gibt aber auch introvertierte Persönlichkeiten, die das nicht machen und sehr viel schlucken. Das geht eine Zeit lang gut, aber irgendwann kommt es dann raus und dann kann es auch eskalieren.
Aber auch wenn jemand etwas sagt - das heißt ja noch lange nicht, jetzt gibt es Verständnis oder eine Veränderung.
Die Lösung muss auch nicht immer in mehr Ressourcen liegen. Wenn das Problem etwa rein in der Kommunikation liegt, beim sogenannten Sender-Empfänger-Prinzip, dann bringen mehr Ressourcen nichts.
Die Ursache des Konflikts liegt hier schon in der Kommunikation.

Economy: Wo wäre hier dann ein sinnvoller Lösungsansatz?

Lang: Um Reibungsverluste oder gar Konflikte zu vermeiden, muss ich eben schon bei der Kommunikation ansetzen und ein etwaiges Ressourcenthema kann dann folgen. Diese verschiedenen Unterscheidungen bzw. Tools beinhaltet entsprechend auch unser neues digitales Coaching-Tool, der Konflikt-Facilitator.
Was auf jeden Fall hilft, ist, dass jede/r zuerst seine eigene Rolle definiert. Ich kann mich selber leichter verändern als jemanden anderen. Ein großes Problem liegt auch im klaren Ausdruck: was nervt mich überhaupt oder was gehört verändert.

Economy: Woran liegt das?

Lang: Entweder Leute können es nicht bzw. spielt sich viel auch auf der nicht bewussten Ebene ab. Je besser man sich selber kennen lernt, seine Stärken und Schwächen, und seine Gefühle regulieren kann im Stress, desto optimaler wird Kommunikation und Zusammenarbeit.

Economy: Wie kann man sich Ihr Wirken im Unternehmen jetzt in der operativen Praxis vorstellen?

Lang: Wichtig ist ein klares Ziel, also was soll überhaupt erreicht werden. Ebenso zu wissen, was in der Vergangenheit gut funktioniert hat – und was nicht. Aber nicht nur auf einer fachlichen Ebene, sondern auch in Bezug auf kreative und emotionale Kompetenzen.
Das sind die Bereiche, denen im Normalfall wenig Zeit gewidmet wird. Hier gilt es dann heraus zu finden, ist das der wirkliche Treiber oder steckt da noch was anderes dahinter. Und dann bewahrheitet sich wieder, dass es primär um Emotionen geht, unbewusste Glaubenssätze und Ängste.
Ich bin dann gerne auch provokativ, damit kommt dann oftmals die wahre Botschaft raus.

Economy: Gilt das auch für die Arbeit mit Teams?

Lang: Die Gruppenarbeit ist herausfordernder, hier gibt es Grenzen, etwa bei einer Gruppe mit 14 Personen. Da gibt es klarerweise dann viele unterschiedliche Sichtweisen und dazu kann noch eine Gruppendynamik entstehen, die es schwerer macht auf einzelne Menschen einzugehen.
Mehrere Personen oder Gruppen sind zumeist dann Thema, wenn schon der sprichwörtliche Schuh für die Führungskraft drückt, also schwerwiegende Gründe vorliegen.
Etwa, dass mehrere Personen das Unternehmen bereits verlassen haben oder eine schlechte mediale Berichterstattung oder öffentliche Kritik auf Internet-Plattformen.

Economy: Also eigentlich sehr spät.

Lang: Ja. Hier kapiert dann aber jeder: das kostet uns Geld. Und dann, bzw. erst dann nehmen sich verantwortliche Führungskräfte Zeit.

Economy: Welche Bedeutung hat eigentlich Geld als Motivationsfaktor?

Lang: In der Psychologie sagt man, es gibt Hygienefaktoren und Motivationsfaktoren. Geld ist ein Hygienefaktor

Economy: Hygiene verbinde ich jetzt aber mit Reinigung.

Lang: Hygiene heißt, es muss zwar passen, aber es motiviert mich nicht inhaltlich. In der Psychologie ist Geld kein Motivationsfaktor, also etwas was mich ständig antreibt. Neugierde ist beispielsweise ein Motor, der mich antreibt.

Economy: Bleiben wir beim Thema Geld. Es liegt auf der Hand, dass Konflikte wie unzufriedene Mitarbeiter unterm Strich Kosten verursachen, mitunter hohe.

Lang: Es gibt mehrere Studien, die das klar belegen, etwa eine KPMG-Studie, wo über 100 Unternehmen untersucht wurden und die zeigt, dass Konflikte bis zu 15 Prozent der Arbeitszeit von Betroffenen kosten können und bei Führungskräften zwischen 30 und 50 Prozent.

Economy: Das kann bis zur gesundheitlichen Beeinträchtigung gehen…

Lang: … oder Betroffene bleiben zuhause, um Konfrontationen auszuweichen. Eine Studie des Frankfurter Univ. Prof. Däfler hat das untersucht. Über 20 Prozent der Frauen und rund 11 Prozent der Männer blieben der Arbeit fern, um sich einem Konflikt zu entziehen oder es einem Kollegen oder Vorgesetzten heimzuzahlen.

Economy: Welche Faktoren bestimmen eine Teamführung?

Lang: In meiner Zeit bei Egon Zehnder gab es bei der Kompetenz Teamführung unterschiedliche Ausprägungen. Ich sage Ihnen was Sie zu tun haben und Sie tun es, war ein unteres Ausprägungslevel von Teamführung.
Höhere Level waren: Wir diskutieren und ich entscheide bzw. wir diskutieren und entscheiden gemeinsam. Natürlich kann nicht immer im Kollektiv entschieden werden.
Aber wenn ich immer nur direktiv Anweisungen gebe, wie motivierend ist das für das Gegenüber? Noch dazu, wenn das jemand ist, der sich einbringen möchte.

Economy: Wie hat sich generell Kompetenz und Verhalten von Führungskräften in den letzten Jahren entwickelt?

Lang: Komplexität und Anforderungen an Führungskräfte sind sicher höher geworden. Ich kann aber eben nicht alles nur rational steuern, sondern benötige auch eine ausgeprägte emotionale Intelligenz. Das Rekrutieren hat sich dem nicht entsprechend angepasst.
Grundsätzlich muss man sagen, dass eine Auswahl von Teams auf Grund ihrer kreativen und emotionalen Kompetenzen generell eine untergeordnete Rolle hat. Was nach wie vor primär zählt, ist die fachliche, also vergleichsweise rational greifbare Kompetenz.

Economy: Warum haben diese sogenannten weichen Faktoren keinen größeren Stellenwert in Betrieben?

Lang: Weil es betriebswirtschaftlich nicht kontrollierbar ist, zumindest nicht sofort. Bei rationalen Themen wie etwa einem eingesetzten Werbebudget kann ich rasch Erfolg oder Misserfolg messen.
Beim Thema Organisationsberatung oder Konfliktmanagement geht das nicht. Das sind eben die sogenannten weichen Bereiche und da heißt es oft: na ja, was ist das, was bringt das. Das kann eh‘ jeder.

Economy: Innovation und Digitalisierung sind bestimmende betriebliche Themen und haben viel mit Transformation zu tun, auch personell. Wie wirkt sich das aus Ihrer Sicht aus?

Lang: Kreativität und Innovation brauchen bestimmte förderliche Rahmenbedingungen, um sich erfolgreich zu entwickeln – was mit Menschen und organisatorischen Rahmenbedingungen zu tun hat. Deshalb haben wir den InnoSparker entwickelt, wo es genau um diese Rahmenbedingungen geht. Denn in einem unkreativen Umfeld scheitert auch der kreativste Mitarbeiter.
Innovation ist eines der Topthemen jedes Unternehmens und viele fragen sich, wie sie dieses komplexe Thema angehen können. Hier helfen wir mit Antworten.

Economy: Beim Thema Digitalisierung prallen oft unterschiedliche Sichtweisen und Ängste aufeinander bezüglich möglicher Auswirkungen auf den eigenen Arbeitsplatz.

Lang: Veränderung erzeugt oftmals Angst und das gilt insbesondere bei dieser Thematik. Auch hier gilt: Mitarbeiter wie Führungskräfte müssen etwaig eine vertraute Komfortzone verlassen und das erzeugt dann zumindest Unsicherheit, bzw. eben auch Angst, den Job zu verlieren.

Economy: Aber ist das eine Komfortzone, wenn es mir nicht gut geht?

Lang: Ja, einfach weil es bekannt bzw. gewohnt ist. Aber nur weil ich das als unangenehm empfinde, heißt das noch lange nicht, dass ich mich auch verändern will.
Für alt wie jung gilt: wenn man mit sich selbst arbeitet und seine Stärken und Schwächen erkundet, bekommt man mehr Sicherheit mit solchen Entwicklungen umzugehen und auch das soll unser neues digitales Coaching-Tool ermöglichen.

Economy: Teil für Ihr neues digitales Angebot ist eine Art Messinstrument namens InnoSparker. Was hat es damit auf sich?

Lang: Die Entwicklungsarbeit begann vor rund 10 Jahren. Ausgangsbasis war, dass es zu den Themen Kreativität und Innovation keine harten betriebswirtschaftlichen Messzahlen gibt und damit werden diese Themen vom Management nicht oder viel zu wenig beachtet.

Economy: Und was genau kann ich damit messen?

Lang: InnoSparker ist ein OnlineTool mit dem ich mittels 15 Einflussfaktoren rasch überprüfen kann wo ich bezüglich Kreativität und Innovation innerhalb einer Organisation bzw. eines Betriebes stehe, wie nutze ich mein Potential, wo gibt es Schwächen oder gar Blockaden.
Und ich kann mich mit Benchmarks vergleichen. Man kann damit rasch und übersichtlich herausfinden, wo muss ich als Management oder Mitarbeiter ansetzen, um die Rahmenbedingungen zu optimieren. Das spart Zeit und Kosten, weil ich schnell einzelne Bereiche beleuchten kann und weiss wo ich konkret ansetzen muss, um Kreativität und Innovation zu ermöglichen.
Ich kann das in der Teamarbeit einsetzen, einzeln aber auch bei der Rekrutierung sowie bei Entwicklung und Zusammensetzung von (Innovations-)Teams.

Zur Person:
Gabriele Lang, (50) ist promovierte Psychologin (Universität Wien), Inhaberin eines Executive MBA (Wirtschaftsuni Wien, Carlson School of Management, University of Minnesota) sowie ausgebildete Lerntherapeutin. Nach Managementjobs bei Unternehmen wie CocaCola, Mondi oder Egon Zehnder gründete Lang 2010 mit Create Success Consulting ihr erstes Unternehmen um Führungskräfte auf dem Weg zu nachhaltigem Erfolg zu unterstützen, bei Aufarbeitung von Stillstand, Konflikten und Verlusten sowie bei der Umsetzung von Lösungen.

Basis war das von Lang und Partnern entwickelte Online-Tool InnoSparker. Dieses digitale Coachingtool quantifiziert betriebliche Einflussfaktoren für Kreativität und Innovation auf Basis wissenschaftlicher und vor allem betrieblich belastbarer „harter“ Messkriterien. Ende 2019 folgte nun die Gründung ihres zweiten Unternehmens UP’N‘CHANGE GmbH, um mit diesem Wissen und einer digitalen Plattform mehr Unternehmen sowie Führungskräfte und Mitarbeitern beim Erzielen von nachhaltigem, auch persönlichen Erfolg zu unterstützen.

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red/czaak, Economy Ausgabe Webartikel, 03.02.2020

EZB mit unveränderter Geldpolitik

EZB mit unveränderter Geldpolitik© pexels.com

Europäische Zentralbank lässt die wichtigsten Zinssätze unverändert. Inflation abermals entscheidend. Asset Purchase Programmlinie mit Ankauf von Vermögenswerten wird ebenso fortgesetzt. Ende erst bei Erhöhung der Leitzinsen.

(red/czaak) Die Europäische Zentralbank (EZB) beschließt in ihrer aktuellen Sitzung den Zinssatz für die Hauptrefinanzierungsgeschäfte sowie die Zinssätze für die sogenannte Spitzenrefinanzierungsfazilität und die Einlagefazilität unverändert bei 0,0 Prozent, 0,25 Prozent bzw. bei minus 0,50 Prozent zu belassen.

Der EZB-Rat geht davon aus, dass „die EZB-Leitzinsen so lange auf ihrem aktuellen oder einem niedrigeren Niveau bleiben werden, bis sich die Inflationsaussichten einem Niveau annähern, das hinreichend nahe, aber unter 2 Prozent liegt, und dass sich diese Annäherung in der Dynamik der zugrunde liegenden Inflation durchgängig widerspiegelt“, so die EZB in einer von der Österreichischen Nationalbank übermittelten Aussendung.

Aufrechterhaltung der geldpolitischen Akkommodierung
Beim Programm zum Ankauf von Vermögenswerten (Anm. Asset Purchase Programme/APP) wird die EZB die Nettoankäufe in einem monatlichen Umfang von 20 Mrd. Euro fortsetzen. Hier geht der EZB-Rat so lange von einer Fortsetzung aus, wie es für die Verstärkung der akkommodierenden Wirkung seiner Leitzinsen erforderlich ist - und von einer Beendigung, kurz bevor die Erhöhung der EZB-Leitzinsen beginnt.

Die Tilgungsbeträge der im Rahmen des APP erworbenen Wertpapiere sollen weiterhin bei Fälligkeit für längere Zeit über den Zeitpunkt hinaus, zu dem er mit der Erhöhung der Leitzinsen beginnt, vollumfänglich wieder angelegt werden und in jedem Fall so lange wie erforderlich, um günstige Liquiditätsbedingungen und eine umfangreiche geldpolitische Akkommodierung aufrechtzuerhalten, so die weiteren Informationen der EZB.

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red/czaak, Economy Ausgabe Webartikel, 30.01.2020

Produkte und Services für neue 5G-Technologie

Produkte und Services für neue 5G-Technologie© A1

Mobilfunk der fünften Generation mit der Kombination aus Glasfasernetz und 5G-Technologie bringt schnelle Breitbandtechnologie für Betriebe und private Anwender. A1 bringt nun die ersten Geräte und Tarife auf den Markt.

(red/czaak) Der österreichische Telekom- und Mobilfunkprovider A1 startet die 5G-Angebotspalette für Unternehmen und private Kunden mit einer eigenen Bandbreiten-Garantie bei den 5GigaNet Tarifen von A1. Anwender haben damit künftig zu Hause oder im Betrieb entsprechend garantierte Bandbreiten zur Verfügung. „Mit 5Giga Priority und 5Giga Tarifen können Kunden etwa auch bei Großevents oder zu Stoßzeiten bei Smartphone und Cube beste Performance erleben“, so A1 in einer aktuellen Aussendung.

Zum Start des 5Giganetzes präsentiert A1 nun auch neue Smartphone-Tarife mit nicht limitierten bzw. unbegrenzten Datenvolumina. Angaben zufolge reicht Bandbreite und Geschwindigkeit 50Mbit/s im Upload und 100 Mbit/s bis hin zu 300 Mbit/s beim Download. A1-Kunden sollen zudem besonders bei Großevents oder zu Stoßzeiten von den neuen 5GigaMobil Tarifen profitieren: Ihnen stehen bei Vollauslastung der Mobilfunkzelle trotzdem höhere Bandbreiten zur Verfügung. Weiters erhalten alle Kunden in den neuen A1 5GigaMobil Tarifen das Musik-Streaming-Service A1 Xplore Music 6 Monate gratis dazu.

5G Smartphones und neue Internetangebote
Bei den Handygeräten bringt A1 zum Start das Samsung Galaxy Fold 5G, das mit dem Tarif A1 5GigaMobil L ab 649 Euro exklusiv bei A1 verfügbar ist. Weiter erhältlich sind das Samsung Galaxy S10 5G (ab 0 Euro im Tarif A1 5GigaMobil L), das Samsung Galaxy Note 10+ 5G (ab 0 Euro im Tarif A1 5GigaMobil M) sowie das ZTE Axon 10 pro 5G (ab 0 Euro im Tarif A1 5GigaMobil S).

Mit Start des 5Giganetzes gibt es auch Neuerungen im Internetportfolio von A1. Mit den neuen 5GigaNet und 5GigaCube Tarifen von A1 können Kunden individuell und flexibel die gewünschte Up- und Download Geschwindigkeit wählen. Die Bandbreite reicht von 150 Mbit/s bis 500 Mbit/s im Download und von 40 Mbit/s bis zu 70 Mbit/s im Upload. Auch alle 5GigaCube Tarife profitieren von 5Giga Priority und nutzen bei Vollauslastung der Mobilfunkzelle höhere Bandbreiten. Ebenso geboten wird ein eigenes 5Giga-Service mit fix vereinbarten Rückrufterminen.

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red/czaak, Economy Ausgabe Webartikel, 30.01.2020
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