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27. Juli 2024

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Vernetzte Geschäftsbereiche und Produktionsprozesse

Vernetzte Geschäftsbereiche und ProduktionsprozessePexels.com/Quang Nguyen Vinh

Die Raiffeisen Ware Austria setzt verstärkt auf Digitalisierung und Anwendungen im Bereich von Internet-of-Things. Zielsetzung sind vernetzte Prozesse und Abläufe. Die technologische Infrastruktur kommt von Magenta Telekom.

(red/cc) Die Raiffeisen Ware Austria (RWA) verstärkt ihre Digitalisierungsprozesse und setzt zukünftig auf IoT-Lösungen. Ziel ist sowohl konzernweit als auch im Lagerhaus-Verbund über das so genannte „Internet der Dinge“ bestehende Systeme digital zu vernetzen und damit Abläufe wie Prozesse zu verbessern. Basis dafür ist eine Kooperation mit Magenta Telekom als Anbieter von Mobil- und Leitungsnetzen für Telekommunikation und Business-Lösungen, die auch entsprechende IoT-Infrastrukturen beinhalten.

Digitale Transformation
„Die RWA hat sich in den letzten Jahren innerhalb ihrer Geschäftsbereiche verschiedene Systeme und Services aufgebaut, die einer immer digitaleren Welt gerecht werden. Nun geht es darum diese Systeme miteinander zu vernetzen, um Prozesse noch effektiver zu gestalten und im Lagerhaus-Verbund neue Leistungen anzubieten“, so Christoph Metzker, Vorstandsmitglied bei der RWA.

Die RWA setzt auf eine Vielzahl an digital basierten Systemen, angefangen von digitalen Sensoren in Agrarlagern über den „Oil Fox“ als digitales Tool zur Heizöl-Überwachung bis hin zu digitalen Wetterstationen für die Landwirtschaft. Nun gilt es die bislang parallel gelaufenen digitalen und analogen Systeme zu vernetzen und eine entsprechend zukunftssichere Plattform zu schaffen, mit der neue digitale Lösungen in der Landwirtschaft einfach integriert werden können.

Narroband IoT-Netz
Neue Möglichkeiten ergeben sich dabei etwa mit dem speziellen Netz für das Internet der Dinge, Narrowband-IoT (NB-IoT). Der Funkstandard erfüllt sämtliche IoT-Anforderungen wie niedriger Energieverbrauch bzw. lange Batterielaufzeit für die Sensoren, eine hohe Anzahl an Geräten und tiefe Gebäudedurchdringung. „NB-IoT ist die ideale Lösung für Anwendungen in der Landwirtschaft, eine Vernetzung ist mit minimalem Aufwand möglich“, so Magenta in einer Aussendung.

Magenta Telekom selbst hat kürzlich den Jahresbericht für 2019 präsentiert. Der Jahresumsatz im Vorjahr stieg um 21 Prozent auf knapp 1,3 Milliarden Euro. Das bereinigte EBITDA stieg um 36 Prozent auf knapp über 467 Millionen Euro und das Kundenwachstum betrug Angaben zufolge fünf Prozent. Rund 250 Millionen Euro werden in neue oder verbesserte Netzinfrastrukturen investiert, darunter auch das neue 5G-Netz. 612.000 Kunden von in Summe über fünf Millionen SIM-Kartenbesitzern nutzen mittlerweile das Magenta-Breitbandnetz.

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red/cc, Economy Ausgabe Webartikel, 09.03.2020

Wenn Maschinen lernen

Wenn Maschinen lernen © Pexels.com/pixabay

Ein neues Christian-Doppler-Labor an der TU-Wien untersucht die Einbettung künstlicher Intelligenz in technische Systeme. Ein Schwerpunkt betrifft den Bereich maschinelles Lernen.

(red/mich) Computer lernen bereits und auch das Thema „Machine Learning“ ist in der IT-Industrie bereits angekommen. Ein Computer arbeitet etwa nicht einfach nur eine Serie vorgefertigter Befehle ab, sondern entwickelt Systeme, die trainiert werden und dazulernen können. So lassen sich Aufgaben bewältigen, die auf andere Weise kaum lösbar werden, etwa im Bereich der Bilderkennung. Die Hardwareanforderungen sind dafür oftmals sehr umfangreich, entsprechend müssen Hochleistungscomputer oder große Computercluster verwendet werden.

Die TU-Wien wählt nun einen praxistauglicheren Weg und untersucht in einem neuen CD-Labor, wie Machine Learning auf möglichst effiziente und ressourcenschonende Weise in „Embedded Systems“ genutzt werden kann. Embedded Systems sind elektronische Rechner, die oft auf kompakte, kaum sichtbare Weise in verschiedensten Geräten eingebaut sein können - vom Auto bis zur Fertigungsanlage in der Industrie. Damit soll künstliche Intelligenz Schritt für Schritt im Alltag Einzug halten. 

Neuronale Netze
„Die Grundidee von Machine Learning ist recht einfach: Wir schicken einen bestimmten Input in ein Computersystem, zum Beispiel ein Bild. Und das System liefert dann einen bestimmten Output – zum Beispiel, ob auf dem Bild ein Hund oder eine Katze zu sehen ist“, erklärt Axel Jantsch von der TU-Wien. „Es geht also darum, die inneren Eigenschaften des Systems Schritt für Schritt so anzupassen, dass es immer den richtigen Output liefert.“

Das gelingt mit neuronalen Netzen – einer Technik, die biologischen Nervensystemen nachempfunden ist. Beispielsweise verändern sich die Verbindungen zwischen den Nervenzellen bei Lernprozessen und auf ähnliche Weise werden beim Machine Learning die Verbindungen zwischen den Knotenpunkten eines digitalen Netzes verändert. Wenn das Netz auf die richtige Weise mit riesengroßen Datenmengen trainiert wird, kann es danach hochkomplizierte Aufgaben lösen.

Umfangreiche Anwendungsgebiete und Herausforderungen
Ein praktisches Beispiel sind autonome und selbstfahrende Autos. Das Fahrzeug kann seine Bilddaten nicht ständig auf einen Hochleistungs-Computer hochladen und dort von neuronalen Netzen ermitteln lassen, ob es jetzt bremsen muss oder nicht. Die Daten müssen vor Ort verarbeitet werden – und zwar innerhalb kurzer Zeit, mit hoher Verlässlichkeit. Typischerweise geschieht das in einer kleinen Box etwa hinter dem Rückspiegel, mit begrenzter Kapazität und limitiertem Stromverbrauch.

„In der Praxis muss man oft mit beschränkten Ressourcen auskommen. Energie, Speicherplatz und Rechenzeit sind nicht in unbegrenztem Maß verfügbar“, bestätigt Jantsch. Um nun ressourcensparendes Machine Learning in bestehende Technologie zu integrieren, braucht es nicht nur Softwareinnovationen. „Im neuen CD-Labor forschen wir auch an Konfigurationen für Hardware. Welche Chips eignen sich für welche Anwendung? Welche Rechnerarchitektur, welche Plattformen und Tools ermöglichen die höchste Effizienz“, so Jantsch zu den Forschungsgebieten.

Wirtschaftsministerium fördert Innovation
Das neue CD-Labor wird vom BM für Digitalisierung und Wirtschaft (BMDW) und den Firmenpartnern Mission Embedded, Siemens Österreich und AVL List unterstützt. Als wissenschaftlicher Partner ist auch die TU-Graz beteiligt. „Für automatische Verkehrslenkung etwa müssen Ampeln mit wenig Strom und Speicherplatz lebenslang lernen, und sich bei jedem Wetter an ihre Umgebung anpassen können“, erläutert Margarete Schramböck, Bundesministerin für Digitalisierung und Wirtschaft.

„Damit das funktioniert und Österreich vorne dabei sein kann, braucht es Grundlagenforschung in Künstlicher Intelligenz und Maschinellem Lernen wie in diesem CD-Labor. Hier entsteht neues Wissen, das die Wissenschaft voranbringt und bei den Unternehmenspartnern in neue Produkte einfließen kann“, betont Schramböck.

Im Zentrum der aktuellen Forschungen an der TU Wien steht Bildanalyse und Objekterkennung. Die Einsatzbereiche für solche Technologien reichen vom adaptiven Regeln von Raum und Gebäudeklima über selbstfahrende Autos bis zur Qualitätskontrolle bei Produktionsanlagen in der Industrie und personalisierter Sensorik zur Analyse von Körpersignalen in der Medizin und Sport. Christian Doppler Labors werden von der öffentlichen Hand und den beteiligten Unternehmen gemeinsam finanziert. Wichtigster öffentlicher Fördergeber ist das BM für Digitalisierung und Wirtschaft (BMDW).

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red/mich, Economy Ausgabe Webartikel, 09.03.2020

Weltweite Restrukturierung

Weltweite Restrukturierung© Pexels.com/Pixbay

Anwaltskanzlei DLA Piper schließt Beratung chinesischer Wanfeng Group für Restrukturierung ab. Mandat für Luftfahrt-Konzern umfasste weltweite Due-Diligence mit Unternehmen in Europa, Amerika und Asien.

(red/czaak) Die Wanfeng Gruppe ist ein börsennotierter Hersteller von Bauteilen für die Auto- und Luftfahrtindustrie mit rund 12.000 Mitarbeitern weltweit, der Hauptsitz liegt in der chinesischen Provinz Xinchang. Bereits 2017, beim ersten großvolumigen M&A-Deal zwischen China und Österreich mit dem Erwerb des österreichischen Flugzeugherstellers Diamond Aircraft, hatte der chinesische Konzern DLA Piper mandatiert.

Spezialisierter China-Desk
Das steigende Interesse chinesischer Investoren am österreichischen Markt hat DLA Piper zum Aufbau eines eigens auf diese Thematik spezialisierten China-Desk veranlasst und nun wurde die Kanzlei auch mit der aktuellen gesellschaftsrechtlichen Restrukturierung beauftragt. Im Rahmen dieser Transaktion übertrug Wanfeng Aicraft Industry ihren hundertprozentigen Anteil an der Wanfeng Aviation (UK) an die Zhejiang Wanfeng Auto Wheel. Die weltweite Due Diligence-Prüfung wurde international von DLA Piper umgesetzt.

Chinesische Investoren am österreichischen Markt
Die Neustrukturierung umfasste Luftfahrtunternehmen in Österreich, Deutschland, Tschechien, Kroatien, Kanada, Großbritannien, USA und China. “Wir sehen nach wie vor eine verstärkte Nachfrage nach Rechtsberatung für chinesische Investments in europäische Unternehmen. Das betrifft auch Folgeprojekte, wie aktuell die weltweite Restrukturierung für die Wanfeng Gruppe“, erläutert Christoph Mager, Partner und Leiter der Corporate Praxis im Wiener DLA Piper Büro. Der chinesische Teil der Wanfeng-Transaktion wurde von der Grandall Law Firm betreut.
 
DLA Piper
Mit Büros in mehr als 40 Ländern in Europa, Asien-Pazifik, dem Nahen Osten sowie Nord- und Südamerika ist DLA Piper eine der weltweit größten Anwaltskanzleien mit umfangreicher Expertise etwa im internationalen Gesellschafts- und Wirtschaftsrecht. In Österreich ist die Kanzlei durch DLA Piper Weiss-Tessbach mit 65 Juristen in einem Büro in der Wiener Innenstadt vertreten.

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red/czaak, Economy Ausgabe Webartikel, 09.03.2020

Künstliche Intelligenz für KMU

Künstliche Intelligenz für KMU© Pexels.com/Alex Knight

Oberösterreich startet neues Forschungsprojekt KI-NET. Grenzüberschreitende Plattform soll speziell für KMU Wissen und Anwendungen aus Oberösterreich, Salzburg, Tirol und Bayern bündeln.

(red/czaak) Für Klein- und Mittelbetriebe stellt der Einsatz von Künstlicher Intelligenz in der Produktion eine besondere Herausforderung dar. Das neue grenzüberschreitende Forschungsprojekt KI-NET soll unter der Federführung des oberösterreichischen Software Competence Center Hagenberg (SCCH) den Einsatz von Künstlicher Intelligenz in Produktions- und Instandhaltungsprozessen für KMU erleichtern. Das Projekt wird vom INTERREG-Programm der EU gefördert.

Oberösterreich als Vorreiter beim Thema KI für KMU
„Fünf Projektpartner aus Oberösterreich, Salzburg, Tirol und Bayern bündeln hier über die Landesgrenzen hinaus ihr Know-how, um eine für Europa und insbesondere auch den Wirtschaftsraum Oberösterreich-Bayern wesentliche Reindustrialisierung mit den neuesten Technologien voranzutreiben“, erläutert Markus Achleitner, Wirtschafts- und Forschungs-Landesrat in OÖ. „KI-NET bietet eine große Chance für Oberösterreich, Vorreiter im Thema KI zu sein“, betont Achleitner.

Das Projekt KI-NET erhielt Anfang des Jahres den Zuschlag mit einem Budget von 1,32 Mio. Euro bei 30 Monaten Laufzeit. Die Förderquote für das SCCH beträgt dank der 10-prozentigen Kofinanzierung des Landes Oberösterreich 85 Prozent. Die Projektpartner von KI-NET sind das Hagenberg SCCH (Bereich Data- & Software Science), FH Salzburg (Informationstechnik & Systemmanagement), Hochschule Kempten (Fakultät Elektrotechnik), Technische Hochschule Rosenheim (Fakultät für Informatik) und die Universität Innsbruck (Semantic Technology Institute/STI).

Grenzübergreifendes Kompetenz-Netzwerk
„Primäres Ziel von KI-NET ist die Entwicklung eines grenzübergreifenden Kompetenz-Netzwerks, welches grundlegende Bausteine für die KI-basierte Optimierung untersucht und erforscht. Damit sollen Erkenntnisse gewonnen werden, in welchen Bereichen der industriellen Fertigung KI nutzbringend eingesetzt werden kann, wie KI-basierte Fertigungssysteme aufgebaut werden können und welche Technologien, Methoden und Verfahren dazu nötig sind“, ergänzt Achleitner.
  
Im Rahmen von KI-NET werden etwa 3 Software-Prototypen als Best-Practice-Beispiele entwickelt: „Digitale Zwillinge“, „Lernende Systeme“ und „Systems Engineering“. „In den drei Bereichen kann anhand der Software-Prototypen exemplarisch gezeigt werden, wie KI-basierte Software in der industriellen Fertigung eingesetzt werden kann. KMUs können sich mit ihren Fragenstellungen an das Konsortium wenden und erhalten dort Beratung, welches die passende oder beste Methode für ihren Use Case ist“, erklärt Bernhard Freudenthaler, Leiter des Bereichs Data Science am SCCH.

Das INTERREG Österreich-Bayern Programm
Das INTERREG Österreich-Bayern Programm 2014-2020 fördert grenzüberschreitende Projekte im Bereich der unternehmensbezogenen Forschung, Entwicklung und Innovation. „Österreich und Bayern haben eine sehr gut aufgestellte KMU-Landschaft im Bereich Produktion und Fertigung. Deshalb war unser Ansatz, hier nicht nur lokal und kooperativ mit einzelnen Unternehmen zu forschen, sondern auch fünf regionenübergreifende Partner zusammenzubringen“, so Freudenthaler, der neben seiner Forschungstätigkeit am SCCH auch schon zahlreiche internationale Forschungsprojekte koordiniert hat.
 
Das Software Competence Center Hagenberg GmbH (SCCH) ist ein unabhängiges Forschungszentrum und zählt zu den Beteiligungsgesellschaften der Upper Austrian Research GmbH (Anm. Leitgesellschaft für Forschung des Landes OÖ). Seit seiner Gründung 1999 setzt das Kompetenzzentrum auf anwendungsorientierte Forschung und Entwicklung mit dem Schwerpunkt auf Data & Software Science und Kooperationen mit Partnern aus Wissenschaft und Wirtschaft. Der FE- und Technologiepark Hagenberg wurde seinerzeit von Bruno Buchberger initiiert.

Gründungspartner war etwa die Johannes-Keppler-Uni in Linz (JKU). Das COMET-Zentrum Software Competence Center Hagenberg wird im Rahmen der COMET-Förderprogrammlinie (COMET – Competence Centers for Excellent Technologies) durch das BM für Klimaschutz, Umwelt, Energie, Mobilität, Innovation und Technologie (BMK), das BM für Digitalisierung und Wirtschaft (BMDW) und Land Oberösterreich gefördert. Die Abwicklung der Programmlinie COMET passiert durch die Österreichische Forschungs- und Fördergesellschaft (FFG).

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red/czaak, Economy Ausgabe Webartikel, 09.03.2020

Wirtschaftsorientierte Forschung zu Eisen und Phosphaten

Wirtschaftsorientierte Forschung zu Eisen und Phosphaten© pexels.com/pixabay

Med Uni Innsbruck eröffnet neues Christian Doppler Labor zum Thema Eisen- und Phosphatbiologie. Schwerpunkte der angewandten Forschungen im Bereich Eisenmangel, Phosphatspiegel und neue Behandlungsformen mit intravenösem Eisen.

(red/mich) In Innsbruck wurde an der dortigen Medizinischen Universität das „CD-Labor für Eisen- und Phosphatbiologie“ eröffnet. Die Med Uni konnte damit bereits das siebente Christian Doppler (CD)-Labor einwerben. Inhaltliche Schwerpunkte der CD-typisch angewandt wirtschaftsorientierten Forschungen liegen beim Zusammenhang von Eisenmangel, der Behandlung mit intravenösem Eisen und der bei bestimmten Präparaten daraus resultierenden unerwünschten Senkung des Phosphatspiegels. Heinz Zoller, Gastroenterologe und Hepatologe leitet das neue Labor, das in den kommenden sieben Jahren mit rund 800.000 Euro gefördert wird, davon 400.000 von der öffentlichen Hand.

Exzellent und anwendungsorientiert
Grundsätzlich sind CD-Labors Stätten herausragender Forschung, deren Einrichtung grundsätzlich an zwei Voraussetzungen geknüpft ist: Einerseits muss der konkrete Bedarf eines Unternehmens an Wissen aus der anwendungsorientierten Grundlagenforschung bestehen, andererseits braucht es die Bereitschaft von Wissenschaftlern, sich diesem unternehmerischen Bedarf langfristig zu öffnen. Die Laufzeit eines CD-Labor-Projektes beträgt sieben Jahre.

Im Fokus des neuen CD-Labors für Eisen- und Phosphatbiologie steht der Zusammenhang von Eisenmangel, Behandlung mit intravenösen Eisenpräparaten und Phosphatspiegel. Eine durch die Gabe von bestimmten Eisenpräparaten bedingte unerwünschte Absenkung des Phosphatspiegels ist mit schwerwiegenden Folgen wie Muskelschwäche und Knochendegenerationen verbunden. Ein besseres Verständnis des zugrundeliegenden Mechanismus ist etwa ein Ziel des neuen CD-Labors.

CD-Programmlinie als internationales Best-Practice-Modell
Gemeinsam mit dem Industriepartner Pharmacosmos A/S sollen nun potenzielle neuartige Wirkstoffe für seltene Stoffwechselerkrankungen, für die Knochengesundheit und gegen Knochenmetastasen identifiziert werden. „Mittels detaillierter molekularer Studien wollen wir die Regulation, die Spaltung und bestimmte Rezeptorbindungen untersuchen“, erklärt Heinz Zoller, designierter Leiter des neuen CD-Labors.

Die Christian Doppler Labors werden von der öffentlichen Hand und den beteiligten Unternehmen gemeinsam finanziert. Das kooperative Forschungsmodell gilt auch international als Vorzeigeprojekt. Wichtigster öffentlicher Fördergeber ist das Bundesministerium für Digitalisierung und Wirtschaft (BMDW). „Mehr Grundlagenwissen aus dem CD-Labor kann entscheidende Fortschritte bringen. Davon profitieren vor allem die Patienten, aber auch unsere Unis sowie der Wissenschafts- und Wirtschaftsstandort Österreich insgesamt“, betont Margarete Schramböck, Wirtschaftsministerin.

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red/mich, Economy Ausgabe Webartikel, 06.03.2020

Künstliche Intelligenz für medizinische Diagnosen

Künstliche Intelligenz für medizinische Diagnosen© pexels.com/linkedin

Mensch und Computer werden zukünftig auch in der Medizin zusammenarbeiten. Das von Alumnis der TU-Wien gegründete Start-Up Contextflow soll nun mittels KI die radiologische Diagnostik verbessern.

(red/czaak) Ärztliches Einfühlungsvermögen wird sich wohl nie durch Computerprogramme ersetzen lassen. Bei Diagnosen spielt intelligente Software jedoch bereits heute eine relevante Rolle. Das Startup contextflow, mit Wurzeln an TU-Wien und Med Uni Wien, entwickelt künstliche Intelligenz, die ärztliche Befunde und Bilder aus Computertomographen rasch mit ähnlichen Fällen vergleicht und so die Diagnose einfacher, zuverlässiger und sicherer machen soll. Unterstützt wird contextflow vom Innovation Incubation Center der TU-Wien und aktuell wurde das junge Unternehmen nun offiziell vom TÜV zertifiziert. „Damit kann es als Medizinprodukt verwendet werden“, so die TU-Wien in einer Aussendung.

Bildsuche und Textsuche
Den Start mit einem Konzept für die automatisierte Bildersuche in der Radiologie ermöglichte dem Alumni-Team der TU-Wien rund um Markus Holzer eine EU-Forschungsförderung bereits 2010. „Entscheidend war für uns in Folge, auf große medizinische Bild-Datenbanken zugreifen zu können, daher führten wir dieses Projekt an der Medizinischen Universität durch“, erläutert Holzer.

Im Kern sucht der Computer zu einem bestimmten Bild automatisch ähnliche Bilder aus der Datenbank. Bestimmte Bildregionen werden markiert und bekommen ähnliche Fälle angezeigt, ohne mühsam Archive durchstöbern zu müssen. contextflow durchsucht aber nicht nur Bilddatenbanken, sondern auch dazu erstellte Diagnose-Texte. Dann verbindet die Software automatisiert die medizinischen Begriffe der radiologischen Befunde mit den Bilddaten und schlägt proaktiv eine Diagnose für ein bestimmtes Bild vor.

Neuronale Netze
„Wir arbeiten mit neuronalen Netzen, die gezielt trainiert werden und sich selbst verbessern“, erklärt Holzer den innovativen Deep-Learning Ansatz für diese komplexe Thematik. Was ein klassisches Computerprogramm macht, lässt sich Programmzeile für Programmzeile nachvollziehen – die Vorgänge in einem neuronalen Netz sind allerdings weitaus schwieriger zu verstehen. „Auch daran arbeiten wir. Die Software soll auch Auskunft darüber geben, wie sie zu ihrem Ergebnis gekommen ist“, ergänzt Holzer.

Bei bereits zuletzt mit Wirtschaftspartnern und Uni-Kliniken durchgeführten Projekten hat sich die Software bewährt und mit der offiziellen TÜV-Zertifizierung (Anm. ISO 13485:2016) gelang nun der nächste entscheidende Schritt. „Damit erfüllen wir alle Anforderungen an ein umfassendes Qualitätsmanagementsystem für Design, Herstellung und Verknüpfung von Medizinprodukten“, betont Markus Holzer. „Besonderes Augenmerk wurde dabei auch auf die Sicherheit beim Verarbeiten der personenbezogenen Daten von Patienten gelegt“, unterstreicht der Jungunternehmer.

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red/czaak, Economy Ausgabe Webartikel, 06.03.2020
Unabhängiges Magazin für Wirtschaft und Bildung 27.07.2024
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Innovationen bei Banking-Applikationen

Innovationen bei Banking-Applikationen© Pexels.com/Artem Beliaikin

Fintech Finastra entwickelt neue Apps für Retail-Banking mit Fokus auf Spareinlagen, Kostenkontrolle und persönliches Finanzmanagement. Einfache Integration in Banking-Plattformen über offene Schnittstellen.

(red/czaak) Das Fintech Finastra stellt über den eigenen Marktplatz „FusionStore“ ab sofort vier neue Applikationen für das Retail Banking zur Verfügung. Die Innovationen sollen umfassende Services zur Verwaltung von Spareinlagen, zur Kostenkontrolle und zum persönlichen Finanzmanagement bieten. Die Apps sind mit offenen Schnittstellen (Anm. Applikation Interfaces/APIs) ausgestattet, die über die eigene cloudbasierte Entwicklungsplattform „FusionFabric.cloud“ zugänglich sind.

Personalisierte Kundenservices
Im Einzelnen inkludieren die neuen Entwicklungen etwa die App „Flybit“, die individuelles bzw. persönliches Kundenbeziehungs-Management (Customer-Engagement) in einem kontextuellen Rahmen ermöglichen soll. „In Verbindung mit einer situations- und bedarfssensiblen Kontextualisierung entsteht ein Dialog, der den Kunden über den gesamten Zyklus einer Kundenbeziehung hinweg begleitet“ erläutert Deborah Beatty, Vice President of Partnerships bei Flybits. „Durch die offene cloudbasierte Plattform mit bereits vorintegrierten Entwicklungstools und einem umfassenden API-Katalog kann diese Lösung entsprechend rasch und einfach bereitgestellt werden“, ergänzt Beatty.

Künstliche Intelligenz für individuelle Bedarfsvorhersage
Eine weitere neu entwickelte App basiert auf künstlicher Intelligenz (KI) und das soll die individuell persönliche Vorhersage von über 60 unterschiedlicher finanzieller Ereignisse ermöglichen, Kreditthemen inklusive. Technologisch basiert diese Entwicklung auf der sogenannten Predictive-Engagement-Plattform von KapitalWise. „Damit wird ein Kundendialog geschaffen und unterstützt, der exakt auf individuelle Bedürfnisse und Anforderungen zugeschnitten ist“, so Neil Patel, Chief Growth Officer bei KapitalWise. „Wir können noch mehr Banken in die Lage versetzen, ihren Kunden ein hyper-personalisiertes Erlebnis zu bieten, indem sie ihnen genau zur richtigen Zeit die passende Lösung präsentieren“, unterstreicht Patel.

Persönliches Finanzmanagement für Paare
Das Thema persönliches Finanzmanagement soll wiederum mit der App „Hoeyfi“ abgedeckt bzw. erweitert werden. Beispielsweise können hier dann auch Paare ihre Guthaben verwalten und gemeinsame Sparanlageformen umsetzen. „Wer sein Leben mit einem Partner teilt, der will auch gemeinsam Zukunftspläne schmieden. Honeyfi versetzt Paare in die Lage, ihre finanziellen Angelegenheiten gemeinsam voranzutreiben“, so Ramy Serageldin, Mitbegründer & CEO von Honeyfi Inc.

Intensiver Kundendialog
Die vierte neue App nennt sich „FinGoal“ und basiert ebenso auf Künstlicher Intelligenz. Hier soll besonders der Kundendialog angeregt und unterstützt werden, indem die App etwa Einsparpotenziale identifiziert oder Informationen zu Spareinlagen von privaten Bankkunden nachhaltig erweitert. „Die intelligenten Algorithmen von FinGoal analysieren individuelle Ausgabemuster und vergleichen Preise in allen erdenklichen Segmenten, von Lebensmitteln über Konsumgüter bis hin zu Versicherungen“, erläutert David Nohe, CEO von FinGoal. „Damit stellt FinGoal sicher, dass Verbraucher stets das Beste für ihr Geld bekommen und monatlich einen spürbaren Betrag einsparen können“, betont Nohe.

Übergreifende Partnerschaft im Sinne des Kunden
„Die Applikationen machen deutlich, wie wichtig Zusammenarbeit in unserer Branche ist und sie unterstreichen die weitreichende Bedeutung von Daten für zukunftsfähige Finanzdienstleistungen“ so Eli Rosner, Chief Product and Technology Officer bei Finastra. „Mit den APIs von Finastra und der intelligenten Einbindung von Transaktions- und Third Party-Daten eröffnen die Apps den Endkunden völlig neue Erlebnisfelder“, ergänzt Rosner. „Banken und Finanzdienstleistern können dank intensiver Zusammenarbeit ihr Versprechen halten und genau die Innovationen liefern, die sich private Bankkunden schon so lange wünschen.“

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red/czaak, Economy Ausgabe Webartikel, 02.03.2020

Geprüfte Expertise im Netz

Geprüfte Expertise im Netz© Pexels.com/Markus Spiske

T-Systems Austria erhält von Innenministerium Berechtigung als "Qualifizierung-Stelle" nach Netz-Informations-Sicherheitsgesetz (NISG) zu prüfen. Langjährige Zertifizierungserfahrung sowie Sicherheitsexpertise als Basis für erteilte Prüfungskompetenz in allen elf Kategorien der NIS-Verordnung.

(red/cc) Die NIS-Richtlinie mit den entsprechenden Gesetzen und Verordnungen (NISV) gewährleisten einen hohen Sicherheitsstandard der Netz- und Informationssysteme innerhalb der EU. Als eine der ersten Prüfstellen in Österreich wurde nun T-Systems Austria als „Qualifizierte Stelle“ des Bundesministeriums für Inneres (BMI) anerkannt.

Durch seine über 70 lokalen Security-Experten kann T-Systems vollumfänglich alle Unternehmensbereiche abdecken und betroffene Unternehmen in allen elf Kategorien nach § 11 NISV überprüfen. Zu diesen Kategorien zählen etwa Bereiche wie Sicherheitsarchitektur, Krisenmanagement, Government und Risikomanagement sowie Erkennung und Bewältigung von Vorfällen, Identitäts- und Risikomanagement und Systemwartung wie Betrieb.
 
Begleiter zur NIS-Compliance
„Wir beschäftigen uns nicht nur aufgrund unserer eigenen Verpflichtung als Tochter der Deutschen Telekom, sondern auch durch unseren breit diversifizierten Kundenstamm aus den Bereichen kritischer Infrastrukturen bereits seit der Entwicklung der NIS-Richtlinie mit den Sicherheitsstandards von Netz- und Informationssicherheitssystemen,“ erläutert Thomas Masicek, Chief Security Officer bei T-Systems.

Die Unterstützung von Unternehmen seitens T-Systems reiche von fachlicher Expertise durch zertifizierte Security Experten, sogenannte Gap-Analysen mittels Best-Practices und Standards bis hin zur Steuerung von Unternehmensprozessen. „Durch die langjährige Erfahrung von über 70 Security-Experten in der Bewältigung von Sicherheitsvorfällen, Erkennung von Anomalien und Implementierung von GRC-Prozessen (Governance, Risk & Compliance) ist T-Systems der ideale Begleiter für Unternehmen auf dem Weg in die NIS-Konformität“, so das Unternehmen in einer Aussendung zur aktuellen Ernennung als Qualifizierungspartner.

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red/cc, Economy Ausgabe Webartikel, 02.03.2020

Digitalisierungsinitiative für KMU

Digitalisierungsinitiative für KMU© Pexels.com/canva studios

Kammer und Ministerium erneuern Förderprogramm „KMU Digital“. 20 Mio. Euro für technologische Innovationen heimischer Betriebe. Programmlinie bedient auch Kammersparte UBIT. Diverse Beratungen als Förderbedingung.

(red/czaak) Das Programm „KMU DIGITAL“ wird fortgesetzt. Die Initiative des Bundesministeriums für Digitalisierung und Wirtschaft (BMDW) und der Wirtschaftskammer Österreich (WKÖ) sei „sehr gut von den heimischen Kleinen und mittleren Unternehmen (KMU) angenommen worden“, so Margarete Schramböck, BMin für Digitalisierung und Wirtschaft und Harald Mahrer, Präsident der Wirtschaftskammer Österreich (WKÖ).

Laut aktueller Aussendung des BMDW wurden im Rahmen des vorigen Durchgangs von KMU Digital (Anm. seit Oktober 2019) über 2.500 Beratungs- und Umsetzungsinitiativen unterstützt. Das entspricht rund einem Viertel der angepeilten 10.000 Beratungen für zumindest 7.000 Betriebe. Diese Zahlen wurden von der letzten Wirtschaftsministerin Udolf-Strobl und Kammer-Boss Mahrer bei der seinerzeitigen Programmverlängerung im September 2019 angegeben (economy berichtete).

Engagement von IT-Beratern als Förderbedingung
Der Start dieses letzten Durchgangs noch im Kabinett Bierlein unter Wirtschaftsministerin Udolf-Strobl war von finanziellen wie inhaltlichen Diskussionen geprägt. Kritiker monierten neuerlich, dass die Unterstützungen mit einem fixen Engagement von IT-Beratern verbunden sind und damit ein verhältnismäßig relevanter Förderbetrag gleich wieder bindend ausgegeben werden muss – zudem für Leistungen, die Unternehmer selbst wissen oder anderwertig weitaus günstiger zukaufen könnten.

Diese IT-Berater sind in der Kammer-Fachgruppe UBIT organisiert und diese Kammer-Sparte kritisierte entsprechend die damals lange nicht gesicherte Fortsetzung mit öffentlichkeitswirksamen standortpolitischen Bedrohungsszenarien - die dann sogar gipfelten „in einer bedrohlichen Situation des Mittelstandes“, so UBIT-Obmann Puaschitz in einer APA-Aussendung am 13. Juni des Vorjahres.

Digitale Transformation schreitet voran
Die damaligen Diskussionen wurden schließlich mit einem Machtwort von Kammer-Boss Mahrer beendet, der die vier Millionen Euro umfassende letzte Förderprogrammschiene mit 210.000 Euro aus Kammergeldern mitfinanzierte, damit die Forderungen der kammereigenen Fachgruppe UBIT bediente und letztlich auch die damalige Wirtschaftsministerin Udolf-Strobl überzeugte. Jetzt investieren BM für Digitalisierung und Wirtschaft sowie Wirtschaftskammer Österreich 20 Millionen über die kommenden vier Jahre.

„Die Digitalisierung der Wirtschaft schreitet zügig voran und KMU benötigen für Implementierung und marktkonforme Anwendungen maßgeschneiderte Unterstützung. Die Verlängerung von KMU Digital ist ein wichtiges Signal, um kleine und mittlere Unternehmen auf diesem Weg zu begleiten“, unterstreicht Mahrer. Fortsetzung und Ausbau der Programmlinie „KMU Digital“ wurde im Regierungsprogramm vereinbart. Die Finanzierung der 20 Millionen Euro wird vom Wirtschaftsministerium beziehungsweise der staatlichen Förderbank Austria Wirtschaftsservice (AWS) sowie der Wirtschaftskammer Österreich (WKÖ) getragen.

Inhaltliche Schwerpunkte mit Fokus Sicherheit
Neuer Schwerpunkt des Programms ist das „Modul Gruppencoaching“, wo KMU in ihren Regionen zu aktuellen Schwerpunktthemen trainiert werden. Welche Schwerpunkte das sind, wurde nicht näher ausgeführt. Weitergeführt werden Beratungsförderung und Umsetzungsförderung. Klein- und Mittelbetriebe aller Branchen sollen dabei „gezielt und ganz ihren individuellen Bedürfnissen entsprechend mit digitalen Tools vertraut gemacht werden.“ Die Betriebe können dabei Status- und Potenzialanalysen sowie als Vertiefung Strategieberatungen in Anspruch nehmen.

Zusätzlich zu Themen wie Geschäfts-Prozesse, E-Commerce, Online Marketing oder IT-Security wird nun der Schwerpunkt Ressourcenoptimierung angeboten. Im Bereich Sicherheit soll mit der Erweiterung zu Cyber-Security den aktuellen Entwicklungen Rechnung getragen werden. „In Österreich sind mit 99,6 Prozent oder 337.800 der Unternehmen KMU und somit das Rückgrat der heimischen Wirtschaft. Fast die Hälfte dieser Betriebe haben allerdings einen geringen Digitalisierungsgrad. Damit der Wirtschaftsstandort Österreich von der Digitalisierung profitiert, müssen wir Unternehmen aller Größen auf diesem Weg mitnehmen“, resümiert Ministerin Schramböck.

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red/czaak, Economy Ausgabe Webartikel, 02.03.2020

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