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27. Juli 2024

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Die Wirtschaft hilft der Wirtschaft

Die Wirtschaft hilft der Wirtschaft© Pexels.com/fauxels

Zahlreiche Unternehmen unterstützen Initiative des Wirtschaftsministeriums „Wirtschaft hilft Wirtschaft“. Aktueller Fokus von Digital Team Österreich auf kostenlose digitale Werkzeuge für Kleinbetriebe und Mittelstand.

(red/mich) Viele Unternehmen stellen in der aktuellen Corona-Krise auf Homeoffice um. Die notwendigen digitalen Werkzeuge sind bei zahlreichen Betrieben jedoch nicht verfügbar. Auf Initiative von Digital- und Wirtschaftsministerin Margarete Schramböck wurde gemeinsam mit der Internet Offensive Österreich und fit4internet das Digital Team Österreich gegründet. Seit 16. März können sich Anbieter auf einer eigenen Online-Plattform (siehe Link) melden, um ihre digitalen Dienste kostenlos für Klein- und Mittelunternehmen anzubieten. „Die Bestellung der Services erfolgt über die Website der jeweiligen Anbieter und ist drei Monate kostenfrei ohne jegliche Bindung“, so das Digitalministerium in einer Aussendung.
 
„Bei der Bewältigung der Corona-Krise ist es mir wichtig dafür zu sorgen, dass unsere Unternehmen liquide bleiben und so Arbeitsplätze in Österreich gesichert werden. Darauf zielen all unsere Maßnahmen ab. Allen Unternehmen - die großen, mittleren und kleinen - leisten dabei maximale Unterstützung. Beim ‚Digital Team Österreich‘ unterstützen große Unternehmen die kleinen und mittleren Unternehmen, um etwa mobiles Arbeiten zu ermöglichen“, so Margarete Schramböck, Digital- und Wirtschaftsministerin.

Großer Dank an alle beteiligten Unternehmen
Binnen fünf Wochen haben sich bereits über 100 Unternehmen mit zahlreichen verschiedenen Services gemeldet, etwa in den Bereichen Videokonferenz und Online Meeting, Kommunikation und Zusammenarbeit, Cyber-Security, Internetzugang sowie digitale Aus- und Weiterbildung angeboten. „Wirtschaft hilft Wirtschaft. Das Angebot des Digital Team Österreich umfasst einen Maßnahmenmix, um Menschen die Arbeit von daheim zu erleichtern und gleichzeitig die Kinder von zuhause betreuen zu können. Mein großer Dank gilt den beteiligten engagierten Unternehmen aus der Digitalisierungsbranche“, betont Schramböck.
 
Home-Office ist ein wirksames Mittel, um das Risiko einer Ansteckung mit dem Coronavirus so weit wie möglich zu reduzieren. „Unsere ausdrückliche Empfehlung ist weiterhin, wo immer es möglich ist, auf Home-Office und Teleworking zu setzen. Wir sind allen Unternehmern und ihren MitarbeiterInnen zu Dank verpflichtet, dass sie bis jetzt so tatkräftig an einer Eindämmung des Virus mitgeholfen haben. Lassen wir nun bitte nicht locker! Jetzt gilt es weiterhin alles zu tun, um einen positiven Trend nicht zu gefährden“, unterstreicht Schramböck.

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red/mich, Economy Ausgabe Webartikel, 20.04.2020

Flächendeckendes Online-Shopping in Ungarn

Flächendeckendes Online-Shopping in Ungarn© Pexels.com/PhotoMIX Ltd.

Zahlungsdienstleister Wirecard und ungarischer E-Commerce-Betreiber UNAS schließen Partnerschaft. Rund 5.000 ungarische Internet-Shops können ab nun breite Palette an digitalen Zahlungsservices nutzen.

(red/czaak) Wirecard, weltweit führender Innovationstreiber für digitale Finanztechnologie, schließt eine strategische Partnerschaft mit der führenden ungarischen E-Commerce-Agentur UNAS. Im Rahmen der Zusammenarbeit stellt UNAS seinen knapp 5.000 Händlern die Zahlungslösungen von Wirecard zur Verfügung. Wirecard fungiert dabei als Payment Service Provider (PSP), damit Händler und deren Kunden alle gängigen Zahlungslösungen in ihrem Online-Shop nutzen können.

Alle gängigen Zahlungsformen aus einer Hand
Das Unternehmen UNAS mit Hauptsitz in Sopron, Ungarn, ermöglicht es Händlern jeglicher Art (Anm. von Autoverkäufern bis hin zu Möbelhäusern) ihr Geschäft online zu betreiben. UNAS bietet dazu umfangreiche Service-Module für E-Commerce an und mittels eines speziellen Abo-Modells haben Händler Zugriff auf viele bereits integrierte Dienste und Optionen zum Aufbau und Betrieb einer zeitgemäßen E-Commerce-Seite. Dazu gehören Marketing-Optionen, Incentives, Einbindung sozialer Netzwerke sowie zahlreiche Zahlungsoptionen.
 
Ein wesentliches Erfolgskriterium für einen Online-Shops ist, dass Verbraucher ihr bevorzugtes Zahlungsmittel verwenden können und der Einkaufsprozess sicher und einfach verläuft. Der international führende Payment-Spezialist Wirecard bietet alle gängigen digitalen Zahlungsarten an und damit können wiederum die Händler alle beliebten und wichtigen Zahlungsformen ihrer Kunden akzeptieren. Zudem profitieren sie von einer einfachen Integration über standardisierte Schnittstellen, von der Wirecard-Expertise beim Thema Betrugsprävention sowie von zusätzlichen Banking-Services des globalen Zahlungsdienstleisters.

Wettbewerbsfähig auf globaler Ebene
„Wir eröffnen Unternehmen, die bisher nur auf dem traditionellen stationären Einzelhandel gesetzt haben eine ganz neue Welt. Mit unseren Lösungen können Händler jeder Größe und Branche ihren Online-Shop in wenigen Minuten starten und in Betrieb nehmen“, erklärt Gáll T. Barna, Business Development Manager bei UNAS. „Um auf globaler Ebene wettbewerbsfähig zu sein, ist eine reibungslose Zahlungsabwicklung für alle Kunden unabdingbar. Wirecard bietet die umfassendste Zahlungstechnologie auf dem Markt und war daher eine naheliegende Wahl als Zahlungsdienstleister“, erläutert Barna.
 
UNAS war seinerzeit das erste Unternehmen auf dem ungarischen Markt, das E-Commerce-Seiten als Dienstleistung angeboten hat, und unterstützt heute bereits jeden fünften ungarischen Online-Shop. Seit Gründung haben 27 Millionen Kunden auf über UNAS betriebenen Online-Shops eingekauft. „Wirecard bietet einen echten Mehrwert für die Händler, mit denen UNAS zusammenarbeitet. Dank unserer Payment-Lösungen können sie nun die von ihren Kunden geforderten Zahlungsmethoden schnell und einfach in ihren Online-Shop integrieren“, ergänzt Roland Toch, Managing Director Central Eastern Europe bei Wirecard. „Egal ob großes globales Unternehmen oder traditioneller Familienbetrieb – jeder Händler profitiert von den Leistungen unserer innovativen digitalen Financial Commerce-Plattform“, betont Wirecard-Manager Toch.

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red/czaak, Economy Ausgabe Webartikel, 20.04.2020

Der Motor in der Krise

Der Motor in der Krise© Pexels.com/Mike

Digitalisierung auch für Deutsche Wirtschaft zentrale Basis für betrieblichen Fortbestand und Gegensteuern im Krisenmodus. 70 Prozent der Deutschen bestätigen entsprechendes Potential digitaler Technologien, so aktuelle Umfrage des deutschen eco-Verbandes.

(red/cc) IT-Unternehmen sind der Motor in der aktuellen Krise und halten die deutsche Wirtschaft am Laufen. Diese Meinung teilt auch ein Großteil der deutschen Bevölkerung. In einer vom Verband der deutschen Internetwirtschaft eco beauftragten repräsentativen Umfrage sind knapp 70 Prozent der 2.500 befragten Personen der Auffassung, dass es die deutsche Wirtschaft in der aktuellen Krise ohne digitale Technologien noch stärker getroffen hätte. 
 
„In Zeiten von Abstandsregelungen und Ausgehbeschränkungen bieten digitale Technologien und Dienste verlässliche und funktionierende Möglichkeiten, dennoch miteinander zu kommunizieren, zusammen zu arbeiten und Einkäufe von zuhause aus zu erledigen“, sagt Oliver Süme, Vorstandsvorsitzender von eco. „Digitale Unternehmen leisten damit einen erheblichen Beitrag zur Eindämmung der Pandemie und ihrer wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Folgen“, betont Süme. 
 
Soziale Medien, Home Office und Online Shopping besonders nachgefragt
Besonders der Bedarf für digitale Arbeitswerkzeuge ist in der Krise deutlich gestiegen: So gab über ein Viertel (26 Prozent) der Befragten an, aktuell stärker auf Online-Dienste zum digitalen Arbeiten zurückzugreifen. Ebenfalls rund 26 Prozent nutzen häufiger soziale Medien. Über 20 Prozent der Befragten gibt an, häufiger als vorher online einzukaufen. 
 
„Die Digitalbranche ist in der aktuellen Krise zumindest vorab einmal besser aufgestellt als andere Branchen“, so Süme weiter. „Klar ist aber auch, Digitalunternehmen funktionieren auch nur in einem funktionierenden Ökosystem mit starken Anwenderindustrien und Onlinemärkten. Bricht dieses Ökosystem als Folge einer weltweiten Wirtschaftskrise ganz oder teilweise ein, wird dies auch an der Digitalbranche nicht spurlos vorbeigehen“, erläutert eco-Experte Süme. 
 
eco Jubiläum - 25 Jahre Netz mit Verantwortung
eco als Verband der Internetwirtschaft e. V. feiert im Jahr 2020 sein 25-jähriges Jubiläum. Der inzwischen größte Verband der Internetwirtschaft in Europa wurde 1995 von Vordenkern und digitalen Pionieren in Köln gegründet, mit dem Ziel die Digitalisierung in Deutschland voranzutreiben. „Seit 25 Jahren setzt sich eco gemeinsam mit Partnern aus Wirtschaft, Politik und Zivilgesellschaft für einen verantwortungsvollen Umgang mit dem Internet und digitalen Technologien ein“, so der Verband in einer Aussendung.

Mit über 1.100 Mitgliedsunternehmen gestaltet eco seit 1995 das Internet, fördert neue Technologien, schafft Rahmenbedingungen und vertritt die Interessen seiner Mitglieder gegenüber der Politik und in internationalen Gremien. Die Zuverlässigkeit und Stärkung der digitalen Infrastruktur, IT-Sicherheit und Vertrauen sowie eine ethisch orientierte Digitalisierung bilden Schwerpunkte der Verbandsarbeit. eco setzt sich zudem für ein freies, technikneutrales und leistungsstarkes Internet ein, so das abschließende Resümee des Verbandes in seiner Jubiläumsaussendung.

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red/cc, Economy Ausgabe Webartikel, 20.04.2020

Erleichterung für Kreditstundungen

Erleichterung für Kreditstundungen© Pexels.com/Negative Space

Erste Bank und Sparkassen erleichtern Kleinbetrieben und Privatpersonen Kreditstundungen und Finanzplanung durch einfache Online-Abwicklung.

(red/czaak) Aufgrund der aktuellen Corona-Krise führen Arbeitslosigkeit, Kurzarbeit oder der Wegfall von Einnahmen bei Kleinunternehmen vielfach dazu, dass monatliche Kreditraten nicht mehr beglichen werden können. Das von Regierung und Bankenbranche gemeinsam neu beschlossene staatliche Kreditmoratorium soll nun genau auf diese Personengruppen abzielen und gewährt sowohl Privaten als auch Kleinst- und Kleinunternehmen mit weniger als 10 Beschäftigten und einem Jahresumsatz von maximal zwei Millionen Euro Umsatz die Stundung ihrer Kredite von April bis Juni.

Online-Banking-Plattform „George“
Die Erste Bank und ihre Sparkassen-Institute erleichtern nun sowohl Privatpersonen wie auch Kleinbetrieben die Kreditstundungen durch eine vereinfachte Online-Abwicklung. Der betroffene Kunde füllt auf der Homepage (siehe Link) ein Online-Formular aus, schickt es ab und erhält die Stundung. Das Formular für die Stundung ist auch über die Digital-Banking-Plattform „George“ abrufbar.
 
„Das Kreditmoratorium ist eine sehr vernünftige Maßnahme zur Entspannung in der Corona-Krise. Jetzt geht es um rasche und unbürokratische Abwicklung der Stundung. Der Kunde soll nicht erst kommen oder anfragen müssen, sondern einfach online ausfüllen und die Stundung in Anspruch nehmen“, so Peter Bosek, CEO der Erste Bank. „Falls die April-Rate bereits bezahlt wurde, kann diese auch rückgebucht werden. Dies ist ebenfalls so wie die Stundungszusage ganz rasch online möglich“, erklärt Gerhard Fabisch, Präsident des Österreichischen Sparkassenverbandes.

Abfederung des finanziellen Drucks
„Außerdem werden die gestundeten Zinsen und Raten nicht im Juli fällig, sondern erst am Ende der Kreditlaufzeit. Diese verlängert sich um die gestundeten Raten und die dafür anfallenden Zinsen. Die Verzinsung bleibt für den gestundeten Teil unverändert, Verzugszinsen werden keine verrechnet. Das ist ein praktikables Modell, das den finanziellen Druck für unsere Privat- und kleineren Firmenkunden durch Corona wirksam abfedern wird“, unterstreicht Fabisch.
 
Auf der Website von Erste Bank und Sparkasse finden Unternehmen nicht nur das Formular für die Stundung, sondern auch hilfreiche Informationen zu den Förderprogrammen und sonstigen Unterstützungsmaßnahmen. Das reicht von Werkzeugen für die Liquiditätsplanung bis zu Anträgen für Überbrückungsfinanzierungen und Ratenstundungen. Eine eigene Corona-Helpline der ERSTE- und Sparkassen-Gruppe für Unternehmen und freie Berufe und Private steht unter +43/(0) 50100-51510 jeden Tag (auch am Wochenende) von 8.00 bis 18.00 Uhr für Fragen zur Verfügung.

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red/czaak, Economy Ausgabe Webartikel, 20.04.2020

Ambivalente Entwicklung bei Insolvenzen

Ambivalente Entwicklung bei Insolvenzen© pexels.com/Kaique Rocha

Im ersten Quartal in Österreich fast 15 Prozent weniger Insolvenzen gegenüber Vorjahr. Corona-Krise zeigt erste Auswirkungen ab Mitte März. Bei Summe Passiva Verdoppelung gegenüber Vorjahr.

(red/czaak) In Österreich sind die Insolvenzzahlen im ersten Quartal 2020 im Vergleich zu 2019 deutlich rückläufig. In Summe wurden zwischen Jänner und März 1.151 Unternehmen insolvent und das bedeutet einen Rückgang von rund 9 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum. 668 Insolvenzverfahren wurden eröffnet und auch das ergibt Reduktion von fast 14 Prozent.

Die Passiva haben sich im Vergleichszeitraum allerdings auf 750 Millionen Euro fast verdoppelt. 4.463 Dienstnehmer waren von Insolvenzen betroffen, das bedeutet ein Plus von 12 Prozent gegenüber dem Vorjahr 2019. „Wann die „Nach-Corona-Zeitrechnung“ beginnt ist weiterhin ungewiss“, so der Kreditschutzverband (KSV) von 1870 in einer Aussendung.

Einführung einer neuen Zeitrechnung
Aus Sicht es KSV wird das Jahr 2020 zukünftig in einen Zeitraum vor Corona und einen danach eingeteilt werden. Angesprochen sind hier die einschneidenden Maßnahmen ab der zweiten Märzwoche, die große Teile des Wirtschaftslebens vollkommen zum Erliegen brachten und andere zumindest erheblich in Mitleidenschaft ziehen. „Dies geschieht in einem Ausmaß, der heute noch nicht einmal annähernd seriös überblickt werden kann“, so Ricardo-Jose Vybiral, Chef des KSV von 1870, der heuer sein 150-jähriges Bestandsjubiläum begeht.

Dieser Einschnitt mit Mitte März hat aus Sicht der KSV-Experten auch schon in der Insolvenzstatistik Niederschlag gefunden: waren die Zahlen der Gesamtinsolvenzen im Februar 2020 noch 3 Prozent über dem selben Monat des Vorjahres, so haben alleine zwei Wochen im März einen rund 50 %-igen Einbruch erbracht - sowohl bei den Eröffnungen, als auch bei den mangels Vermögens nicht eröffneten Verfahren.
Schwierige Vergleichsstatistik

In einem derart kurzen Zeitraum wie dem ersten Quartal (Anm. 13 Wochen), spielen zwei Wochen und zwei Tage schon statistisch eine bedeutende Rolle – sie spiegeln rund ein Sechstel des Beobachtungszeitraums. Und so schlägt der 50 %-ige Einbruch der Insolvenzzahlen in dieser kurzen Zeit entsprechend auf die Gesamtstatistik durch.

Der 12 %-ige Zuwachs an betroffenen Dienstnehmern entgegen dem Gesamtbild der Eröffnungen ist vor allem darauf zurückzuführen, dass diese Zahl im ersten Quartal 2019 besonders niedrig war (42 Prozent unter 2018) und die gegenwärtig durchschnittlich rund 7 (exakt 6,7) betroffenen Dienstnehmer eher einem langjährigen Schnitt entsprechen, als der Vorjahreswert.

Bundesländer im Vergleich
Die Bundesländer zeigen deutlich unterschiedliche Einbrüche des Insolvenzgeschehens ab dem 16.03.2020. „Die Zahlen zeigen eher ein Bild der Justiz und der jeweils ergriffenen Maßnahmen der einzelnen Insolvenzgerichte, als einen Spiegel des Wirtschaftsgeschehens im ersten Quartal 2020“, so die Einschätzung des KSV. In einem einzelnen Insolvenzgericht gingen zum Beispiel die Eröffnungen um 81 Prozent zurück, in der gesamten Steiermark wiederum jedoch nur um 6 Prozent.

Generell gingen die Insolvenzeröffnungen in den letzten beiden Märzwochen mit 53 Prozent weit stärker zurück als die mangels Vermögens nicht eröffneten Verfahren. „Das hat damit zu tun, dass ein wesentlicher Teil der Eröffnungen auf Eigenanträgen der Schuldner basiert, die nun aber deutlich zurückgehen“, so der KSV. Die mangels Vermögens nicht eröffneten Fälle sanken in den letzten beiden Märzwochen nur um 39 Prozent.

Kurzer Beobachtungszeitraum
„Das wiederum hat damit zu tun, dass das Verfahren bis zu einem Nichteröffnungsbeschluss typischerweise 2 bis 3 Monate in Anspruch nimmt und da Schuldner vielfach nicht zur Einvernahme erscheinen, oftmals als reines Aktenverfahren gehandhabt wird - das natürlich ungehindert weiterlaufen konnte“, so die Experten des Österreichischen Kreditschutzverbandes

Die „Ausreißer“ bei den Passiva ergeben sich durch den kurzen Beobachtungszeitraum und den Umstand, dass vor allem einzelne Großverfahren entsprechenden Niederschlag finden. Immerhin wurde im ersten Quartal 2020 eine Bank insolvent: der erste Fall eines Bankkonkurses seit 1999 (ohne Berücksichtigung der Abwicklungsinstitute, die ja keine Konkurse waren).

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red/czaak, Economy Ausgabe Webartikel, 17.04.2020

Weltmeister im retournieren

Weltmeister im retournieren© pexels.com/Andrea Piacquadio

Österreicher machen massiven Gebrauch von Warenretouren. 83 Prozent nützen Recht auf Umtausch oder Rücksendung. Viele bestellen nur bei Händlern mit kostenloser Rücksendungsmöglichkeit, so eine repräsentative Studie des E-Commerce-Gütezeichens.

(red/czaak) Ein Großteil des stationären Einzelhandels ist corona-bedingt geschlossen und die Online-Einkäufe boomen entsprechend. Auch jetzt werden die online bestellten Waren nicht immer behalten und zahlreiche Retouren passieren. Das betrifft etwa eine Auswahl an bestellter Bekleidung, Produkte, die doch nicht gefallen oder passen sowie letztlich dann doch (leider) „unliebsame“ Geschenke. Derartige Rücksendungen sind im Online-Handel mittlerweile selbstverständlich.

Es gibt kaum Online-Konsumenten, die noch nie vom sogenannten Rücktrittsrecht Gebrauch gemacht haben. Im Rahmen einer repräsentativen Studie des Österreichischen E-Commerce-Gütezeichens wurden aktuell nun 1.000 ÖsterreicherInnen zu ihrem Rücksende-Verhalten beim Online-Shopping befragt – und dabei zeigt sich einmal mehr: Die Österreicher sind überaus fleißige Retournierer.

Jeder fünfte Artikel wird zurückgeschickt
Gemäß dem gesetzlichen Rücktrittsrecht müssen Online-Verkäufer ihren Kunden die Möglichkeit einer Rücksendung binnen 14 Tagen nach Erhalt der Ware anbieten. „Innerhalb dieser Frist kann der Kunde ohne Angabe von Gründen vom Kaufvertrag zurücktreten. Dieses Recht nutzen 83 Prozent der befragten ÖsterreicherInnen“, so Thorsten Behrens, Geschäftsführer des Österreichischen E-Commerce-Gütezeichens. Frauen nehmen diese Möglichkeit häufiger in Anspruch als Männer und im Altersvergleich zeigt sich, dass jüngere Einkäufer (Anm. 14 bis 29 Jahren) besonders retournierfreudig sind.

Wenig überraschend ist Bekleidung die am häufigsten retournierte Warengruppe. Knapp 75 Prozent der befragten Online-Shopper geben an, dass sie Bekleidung, Schuhe und Accessoires wieder zurücksenden. „Im Gegensatz zu anderen Warengruppen, muss in der Modebranche die Größe exakt passen. Häufig sind auch Farben und Stoffe anders als am Bild ersichtlich und viele Konsumenten bestellen von vornherein mehrere Artikel zur Auswahl“, so Behrens. Auf den Plätzen zwei und drei der Produkt-Retouren finden sich Unterhaltungselektronik (rund 14 Prozent) sowie Sport- und Freizeitartikel (12,5 Prozent).

Für ein Drittel ist kostenloser Rückversand entscheidend
Der häufigste Grund für eine Rücksendung ist, dass der Artikel bzw. das Produkt nicht passt (74 Prozent) – was sich vorwiegend auf Bekleidungskäufe bezieht. Weitere Gründe sind: der Artikel gefällt nicht (40,5), ist fehlerhaft (27) oder entspricht nicht der Beschreibung/dem Bild (34 Prozent). Ein Viertel bestellt grundsätzlich mehrere Varianten zur Auswahl. Eine zu späte Lieferung oder dass der Artikel nach der Bestellung woanders günstiger gefunden wurde, spielen eine untergeordnete Rolle.

Laut Studie achten 90 Prozent der ÖsterreicherInnen darauf, ob der Händler die Kosten für die Rücksendung übernimmt. Für mehr als ein Drittel (35) ist dies sogar kaufentscheidend: Sie bestellen grundsätzlich nur bei Online-Anbietern, die einen kostenlosen Rückversand anbieten. Weitere 36,5 Prozent geben an, dass es ihnen egal ist, ob der Online-Shop den Rückversand übernimmt, wenn sie bei der Bestellung bereits wissen, dass sie die Ware jedenfalls behalten werden. Im Zweifel bestellen aber auch sie nur bei Online-Anbietern, die Retouren bezahlen.

Mit zertifizierter Qualität gegen die Corona-Krise
„Retouren sind im Online-Handel ein Teil des Geschäftsmodells“, so Behrens. Die Kosten für Rücksendungen übernehmen häufig die Händler, weshalb sie versuchen, ihre Kunden anzuhalten, weniger zurückzuschicken. „Immer mehr Anbieter gehen aber auch dazu über, einen kleinen Betrag für die Bearbeitung von Retouren einzuheben. Das soll Käufer anregen, nur mehr jene Produkte zu bestellen, die auch wirklich gebraucht werden“, erläutert Behrens.

Das Österreichische E-Commerce-Gütezeichen bietet bis 31. Mai 2020 ein Special für heimische Online-Händler: 50 Prozent Rabatt bei der Zertifizierung mit dem Sicherheitsgütesiegel. Damit können sich KMU im Rennen gegen Konzerne und betrügerische Anbieter besser differenzieren und punkten bei Kunden mit Transparenz, Sicherheit und Seriosität. Die aktuelle repräsentative Studie des Österreichischen E-Commerce-Gütezeichens unter 1.000 ÖsterreicherInnen zwischen 14 und 65 Jahren wurde mittels Online-Befragung von MarketAgent im November/Dezember 2019 durchgeführt.

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red/czaak, Economy Ausgabe Webartikel, 17.04.2020
Unabhängiges Magazin für Wirtschaft und Bildung 27.07.2024
economy
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Die Gewährleistung des Wirtschaftskreislaufs

Die Gewährleistung des Wirtschaftskreislaufs© Pexels.com/Miguel Á. Padriñán

IT-Strategie. Heimarbeitsplätze über betriebliche Netzwerke oder die Unterstützung kritischer Systemerhalter. IKT-Dienstleister sind aktuell bei rascher Verfügbarkeit von IT-Infrastruktur und Applikationen gefragt.

(red/czaak) Vielen IT-Anbietern kommt in der derzeitigen Ausnahmesituation eine besondere Verantwortung zu und das betrifft die Unterstützung des Wirtschaftskreislaufs bei Unternehmen wie auch das weitere verlässliche Funktionieren systemrelevanter Infrastrukturen.

„Egal ob standortunabhängige Steuerung von Produktionsketten, interaktive Wartungsprozesse unter Beiziehung zusätzlicher Servicetechniker, die sichere Gewährleistung versorgungskritischer Infrastrukturen oder die besonders stark gefragten Homeoffice-Arbeitsplätze. All das wäre ohne digitale Anwendungen nicht machbar oder zumindest nicht so rasch und vor allem standortübergreifend“, sagt Peter Weimar-Grötz, Leiter Service Delivery bei Kapsch BusinessCom.

Bedarfsorientierte Nutzung über externe Rechenzentren
Einer der aktuellen Schwerpunkte liegt in der Aufrechterhaltung der prozessorientierten Kommunikation zwischen Mitarbeitern, Unternehmen und seinen Kunden und dafür dienen Remote-Arbeitsplätze mit medienübergreifenden Collaboration-Anwendungen.

„Der Bedarf dafür ist massiv gestiegen und das betrifft Unternehmen quer durch alle Branchen wie auch kritische Infrastrukturerhalter. Bei einem großen Spitalserhalter haben wir die Kommunikationsinfrastruktur innerhalb eines Wochenendes von rund 100 Clients auf über 3.000 aufgestockt und das inkludiert dann auch Serverkapazitäten, Softwareapplikationen und weitere Dienste wie Videoconferencing“, so Weimar-Grötz.

Eine weitere Möglichkeit für Unternehmen und Institutionen ist die Auslagerung bestimmter IT-Bereiche an externe Rechenzentren mit einer bedarfsorientierten Nutzung einzelner Applikationen. „Bei zusätzlichem Bedarf übernehmen wir hier dann über das Rechenzentrum Bereitstellung und kompletten Betrieb der benötigten IT-Dienste“, ergänzt Weimar-Grötz von Kapsch BusinessCom.

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red/czaak, Economy Ausgabe Webartikel, 13.04.2020

Verfügbarkeit und Sicherheit im Krisenmodus

Verfügbarkeit und Sicherheit im Krisenmodus© Pexels.com/PhotoMIX

IT-Management. Gesonderte Sicherheitsaspekte bei standortübergreifender Zusammenarbeit.

(Christian Czaak) Die Bandbreite der krisenbedingt von Betrieben und Behörden nachgefragten IT-Diensten reicht von einfachen Internet-Anwendungen bis hin zu komplexeren Implementierungen in das jeweilige Firmennetzwerk, die dann auch mit weiteren Applikationen verknüpft werden. Das Thema "Home-Office" stellt dabei an Unternehmen eine besondere sicherheitstechnische Herausforderung dar.

Richtige Ressourcenverteilung beim Thema „Firewalls“
Um normale betriebsrelevante Tätigkeiten erbringen zu können, braucht es einen externen Zugriff auf sicherheitskritische Informationen und das muss entsprechend in einem gesondert gesicherten Bereich erfolgen. Virtual-Private-Networks (VPN) erfüllen diese Auflagen. „Über diese gesicherten Netzwerke ist dann auch multimediales gemeinschaftliches Arbeiten über mehrere Standorte möglich“, erläutert Thomas Masicek, Head of Security bei T-Systems Region Alpine Österreich & Schweiz.

Eine besondere Bedeutung kommt dabei dem Thema „Firewall“ zu. „Die befinden sich genau zwischen Internet und Home-Office und brauchen entsprechende Beachtung beim Management der Bandbreiten zwischen Schutz und notwendiger Arbeitsressourcen“, so T-Systems-Experte Masicek. Technologische Abhilfe schaffen hier sogenannte "End-to-End" Lösungen. Damit sind dann auch etwaige Anomalien am Gerät zu Hause erkennbar und das kann wiederum von Security-Management in der Zentrale bewertet werden - um dann gegebenenfalls die geeigneten Reaktionen zu starten.

Kostenreduzierte Remote-Modelle
Für einige der wichtigsten Remote-Lösungen hat T-Systems neue Lizenzmodelle erarbeitet, um diese nun zu reduzierten Preisen anbieten zu können. „Wir verfügen zudem über zentrale Plattformen für VPN-Zugangsmöglichkeiten, die rasch in die Infrastruktur von Betrieben integriert werden können“, erläutert Michael Böhm, Head of Sales bei T-Systems Austria.

Aktuell besonderes hilfreich für kurzfristig einsetzbare IT-Dienste ist Cloud-Computing. „Die Services werden für Unternehmen über unsere Rechenzentren erbracht und lassen sich bei Bandbreite wie benötigter Software-Applikationen flexibel skalieren. Nach oben, wie auch nach unten“, erklärt T-Systems-Experte Böhm.

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red/czaak, Economy Ausgabe Webartikel, 13.04.2020

„Die große Bewährungsprobe der Digitalisierung“

„Die große Bewährungsprobe der Digitalisierung“© Kapsch BusinessCom

IKT-Dienstleister sind aktuell beim verstärkten Bedarf ihrer Kunden gefragt. Jochen Borenich, Mitglied des Vorstands bei Kapsch BusinessCom, erläutert im Gespräch mit economy die Herausforderungen in der Aufrechterhaltung des Wirtschaftskreislaufs.

Economy: Wie erleben Sie die aktuelle Situation rund um die Corona-Krise?
Jochen Borenich: Die jetzige Krise hat bekanntermaßen massive Auswirkungen auf Unternehmen und ihre Mitarbeiter.
Die behördlichen Empfehlungen bedeuten eine Gratwanderung zwischen Gewährleistung der Gesundheit der Mitarbeiter und parallel trotzdem betriebliche Kommunikation, Produktionsketten bzw. final die Bedürfnisse seiner Kunden bestmöglich zu erfüllen.

Wie sind die ersten praktischen Erfahrungen als betrieblicher IT-Dienstleister?
Wir sind bei unseren Kunden aktuell besonders gefordert den Kreislauf zwischen Mitarbeiter, Unternehmen und den Kunden der Unternehmen zu unterstützen.
Dank digitaler Technologien und Services ist das im Vergleich zu früheren Zeiten glücklicherweise leichter möglich.

Man mag sich gar nicht vorstellen, wie es derzeit ohne digitale Technologien aussehen würde…
… Richtig. Jetzt ist die große Bewährungsprobe und jetzt erkennen möglicherweise die letzten Kritiker, was moderne digitale Technologie schaffen kann.
Egal ob Heimarbeit, Fernwartung mittels digitaler Datenbrillen, externe Steuerung von Produktionsketten, gesonderte Sicherung kritischer Infrastrukturen oder die aktuell besonders gefragten Remote- und Homeoffice-Arbeitsplätze.
All das wäre ohne digitale Technologien nicht möglich oder zumindest nicht in diesem Ausmaß.

Welche technologische Unterstützung benötigen die Betriebe aktuell besonders?
Ein relevantes Thema zur Aufrechterhaltung betrieblicher Prozesse unter Wahrung der Gesundheit der Mitarbeiter sind die angesprochenen Remote- und Homeoffice-Arbeitsplätze.
Parallel zu den behördlichen Empfehlungen müssen diese raschest zur Verfügung stehen. Der Bedarf dafür ist regelrecht explodiert.

Welche Auswirkung hat das auf die IT-Infrastruktur eines betroffenen Betriebes?
Das bedeutet eine enorme Belastung nicht nur für Organisation und technische Infrastruktur, sondern auch für die IT- und Security-Abteilungen der Unternehmen.
Als IT-Dienstleister sind wir hier besonders gefordert und das betrifft neben organisatorischen Maßnahmen möglichst auch technologische Vielfalt zu gewährleisten. Stichwort Collaboration.

Was bedeutet das genau?
Collaboration beinhaltet vielfältige Anwendungsbereiche für die Zusammenarbeit über externe Standorte und das geht vom einfachen E-Mail-Kontakt bis hin zu Videokonferenzen.
Hier können Betriebe nun rasch und gezielt aus verschiedenen Nutzungsszenarien wählen.

Wie kann man sich das in der Praxis vorstellen?
Das beginnt bei „Plug & Play“-Anwendungen, die einfach über das Internet geladen werden und geht bis zu integrierten Lösungen in das jeweilige Firmen-Netzwerk, die dann etwa auch mit anderen Organisations-Maßnahmen synchronisiert werden.
Ein besonderes Augenmerk muss hier aber auch der IT-Infrastruktur mit Bandbreite und Verfügbarkeit der zugrunde liegenden Netzwerke sowie insbesondere der Sicherheit gelten.

Was sind noch erwähnenswerte Punkte?
Betriebe haben jetzt auch verstärkten Bedarf im Bereich externer Beratung und das reicht von Hilfe bei Installationen direkt am Arbeitsplatz bis zu Integrationen und sicheren Verknüpfungen mit dem Firmennetzwerk.
Für all diese Unterstützungsfälle hat Kaspch eine eigene Service-Card entwickelt, wo Unternehmen gezielt und bedarfsorientiert („on demand“) auf unser ganzes Portfolio zugreifen können.
Das geht dann bis hin zu sogenannten „Managed Services“, wo wir bei Engpässen oder bei erhöhtem Bedarf die Bereitstellung und den kompletten Betrieb der betroffenen IT-Systeme übernehmen.

Sie haben hautnahen Kontakt zur Wirtschaft. Wie lautet ein erstes Resümee in der Krise?
Die Corona-Krise hat die Bedeutung der Digitalisierung für Unternehmen belegt und dazu einen Lerneffekt auch bei begleitenden organisatorischen Maßnahmen ausgelöst. Wenn physische analoge Prozesse nicht mehr funktionieren, dann können bzw. müssen digitale Dienste in vielen Fällen übernehmen.
Wie kann ich mit meinen Mitarbeitern und Kunden in Kontakt bleiben? Wie kann ich die Existenz meines Unternehmens und meiner Mitarbeiter sichern?
Die Digitalisierung konnte und kann hier glücklicherweise Antworten geben.

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