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26. Juli 2024

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Von sprechenden Spiegeln und lernender Patientenversorgung

Von sprechenden Spiegeln und lernender Patientenversorgung© Bilderbox.com

Neue Entwicklungen bei Künstlicher Intelligenz bereiten den Weg zu neuen Dienstleistungen und zusätzlichen Business-Modellen.

(Christian Czaak) Der Zugriff auf verlässliche Daten ist wohl in keinem anderen Bereich relevanter als in der medizinischen Versorgung. Von der Aufnahme bis zum OP-Saal sind gesicherte Informationen buchstäblich überlebenswichtig und hier werden nun verstärkt Anwendungen im Bereich Künstlicher Intelligenz (KI) eingesetzt.

Um die Qualität von KI-Diensten in diesem sensiblen Bereich zu gewährleisten, arbeitet etwa Kapsch BusinessCom mit Universitäten und Instituten zusammen und verwendet dabei anonymisierte Datensätze. „Ziel ist Ärzte und Pflegepersonal von Routineaufgaben zu befreien oder die Verordnung von Medikamenten zu optimieren,“ sagt Sinan Tankaz, Leiter Artificial Intelligence bei Kapsch BusinessCom.

Diagnostische Bildanalyse
Aktuell entwickelt der IT-Dienstleister eine KI in der diagnostischen Bildanalyse zur Erkennung von Lebererkrankungen. Bereits weit fortgeschritten ist die Technologie in der Analyse von Dokumenten. Hier werden primär Informationen über Medikation, Symptome oder Krankheitsverlauf gesammelt und ausgewertet. „Da findet sich die KI-Engine bereits selbständig zurecht und bei medikamentösen Wechselwirkungen ist sie oft sogar schon Ärzten überlegen“, so Tankaz.

Weitere Anwendungen zur automatisierten Analyse unstrukturierter Dokumente betreffen auch Versicherungsträger. Hier können bereits E-Mails, Anhänge und sogar handschriftliche Vermerke ausgewertet werden. Auch bei Abrechnungen prüft die KI-Anwendung die jeweilige Leistung und die Deckung durch die Versicherung. In Deutschland hat Kapsch mit einer Krankenkasse ein Projekt umgesetzt, wo es um die medizinische Aktualität von Verschreibungen geht.

Service und Mehrwert
Ein anderer Bereich, wo intelligente Anwendungen zunehmend zum Einsatz kommen ist der Handel. Umständliche Sortimentsauswahl und Zahlungsprozesse oder langes Warten an der Kasse entsprechen längst nicht mehr der Erwartungshaltung moderner Kunden. Aus einem einst stationär physischen Einkaufsumfeld wurde eine komplett digitalisierte Wertschöpfungskette, wo nun auch neue intelligente wie interaktive Zusatzservices zur Anwendung kommen.

Der Zahlungsdienstleister Wirecard hat mit dem „Smart Mirror“ einen intelligenten Spiegel entwickelt, der Kunden mehr Service und Händlern mehr Umsatz bringen kann. „Ein integriertes Display zeigt eine Vielzahl an Informationen wie vorhandene Kleidergrößen oder zusätzliche Farben, die dann auch auf andere Sortimente aufmerksam machen können“, erläutert Roland Toch, Managing Director CEE bei Wirecard.

Hat sich der Kunde dann entschieden, wird auch die Bezahlung mittels am Spiegel angezeigten QR-Code und Smartphone sicher und einfach umgesetzt. „Händler können sich so auf die Bedürfnisse ihrer Kunden konzentrieren und profitieren von zusätzlichen Service- und Verkaufs-Möglichkeiten, die der interaktive Spiegel auch personalisiert ermöglicht“, so Toch. Über das intelligente Display können zudem ausgewählte Kleidungsstücke in den sozialen Medien geteilt werden, inklusive Verlinkung zum Onlineshop des Händlers.

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red/czaak, Economy Ausgabe Webartikel, 02.12.2019

Psychotherapie via Internet

Psychotherapie via Internet© Bilderbox.com

Eine gemeinsame Studie von Donau-Universität Krems und Partneruniversitäten untersuchte die Effekte von internetbasierten psychotherapeutischen Programmen.

(red/czaak) Laut der Weltgesundheitsorganisation (WHO) haben weltweit 300 Millionen Menschen Depressionen, wobei Frauen häufiger betroffen sind als Männer. Personen mit Depression haben oft gedrückte Stimmung, Antriebslosigkeit und Freudlosigkeit. Ausgelöst werden diese unter anderem durch genetische Faktoren, traumatische Erlebnisse oder chronische Arbeitsüberlastung.

Um depressive Symptome zu lindern, wurden in den letzten Jahren internetbasierte psychotherapeutische Interventionsprogramme entwickelt. Thomas Probst vom Department für Psychotherapie und Biopsychosoziale Gesundheit an der Donau Uni Krems untersuchte nun aktuell in Kooperation mit Universitäten aus Deutschland, Schweiz und England das Therapieprogramm Deprexis.

Positiver Effekt bei Personen mit sozialer Angst
Insgesamt wurden in dieser Studie 1013 Personen mit leichten bis moderaten depressiven Symptomen über ein Jahr untersucht. Eine Gruppe erhielt die Routineversorgung, während die andere Gruppe zusätzlich zur Routineversorgung für drei Monate Zugang zu der internetbasierten psychotherapeutischen Intervention hatte. Das Potential der internetbasierten Behandlung zeigte sich gegenüber der Routineversorgung besonders bei Personen, die depressive Symptome und zusätzlich soziale Angst hatten.

Während sich in der Routineversorgung die depressiven Symptome bei Personen mit sozialer Angst schlechter entwickelten als bei Personen ohne soziale Angst, wirkte das internetbasierte Programm dem Risiko eines ungünstigeren Verlaufs bei Personen mit sozialer Angst entgegen.

Nachdenkprozess beginnen
„Diese Ergebnisse zeigen, dass internetbasierte psychotherapeutische Interventionen bei bestimmten Personen die depressiven Symptomverläufe positiv beeinflussen. Der zielgerichtete Einsatz könnte existierende Behandlungsformen nach einer qualifizierten Depressions-Diagnose durch Psychotherapeuten oder Ärzte ergänzen und somit Betroffenen helfen“, so Thomas Probst, „Es braucht dazu saubere wissenschaftliche Wirksamkeitsnachweise in Form randomisiert kontrollierter Studien, wo sowohl die Internet-Programme wie auch existierende Behandlungen vorliegen.“

Die Internetrichtlinie für Psychotherapeuten des Bundesministeriums für Arbeit, Soziales, Gesundheit und Konsumentenschutz verweist darauf, „dass derzeit keine Psychotherapie via Internet im Sinne eines wissenschaftlich begründeten und evaluierten Vorgehens existiert“. „Es bedürfe weiterer Studien vor allem in Österreich, doch ermutigten die ersten Forschungsergebnisse dazu, einen Nachdenkprozess über internetbasierte psychotherapeutische Interventionen als Unterstützung zu beginnen, so der Psychotherapiewissenschaftler Probst von der Donau Uni Krems.

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red/czaak, Economy Ausgabe Webartikel, 29.11.2019

Mobile Datenübertragung per Ultraschall

Mobile Datenübertragung per Ultraschall© FH St.Pölten

FH St. Pölten entwickelt neue Methode für sicheres Datenmanagement per Nahfeldkommunikation. Open-Source-Kit „SoniTalk“ ermöglicht individuelle Anwendungsformen für Apps und diverse mobile Geräte und Einsatzszenarien.

(red/czaak) Durch das Internet-of-Things (IoT) kommunizieren zunehmend mehr Geräte miteinander. Ultraschallkommunikation ist dabei eine völlig neue Methode für den Datenaustausch zwischen IoT-Geräten und Mobiltelefonen. Die Kommunikation ist unhörbar und benötigt mit Mikrofon und Lautsprecher nur ein Minimum an Hardware.

Forscher der Fachhochschule St. Pölten haben nun ein erstes offenes Kommunikationsprotokoll samt Open-Source-Entwicklungs-Kit für Ultraschallkommunikation mit dem Namen SoniTalk entwickelt. Die Technik ist frei verfügbar und setzt im Gegensatz zu ähnlichen Technologien ihren Schwerpunkt auf Sicherheit und Datenschutz. SoniTalk ermöglicht den Nutzern frei zu entscheiden, in welchen Fällen welche Apps und Geräte mit Ultraschall kommunizieren dürfen.

Frei verfügbare Technik und besserer Datenschutz
„Ansätze zur Ultraschallkommunikation wurden bereits von einzelnen Firmen entwickelt, die Technik ist aber im Copyright der Firmen und wirft teilweise Fragen bezüglich des Schutzes der Privatsphäre der User auf. Ein offenes Protokoll war daher dringend notwendig, um sichere Kommunikation zu gewährleisten und die Privatsphäre zu schützen“, erläutert Matthias Zeppelzauer, Senior Researcher am Institut für Creative\Media/Technologies der FH St. Pölten.

Zeppelzauer und seine Kollegen Alexis Ringot und Florian Taurer haben mit SoniTalk ein solches offenes und transparentes Kommunikationsprotokoll für die Datenübertragung mittels Ultraschall (Data-over-Sound) entwickelt. SoniTalk ist als Open-Source frei verfügbar. Das gleichnamige Software-Development-Kit hinter SoniTalk wurde mittels Java für Android umgesetzt und ermöglicht das Senden und Empfangen beliebiger Daten im Ultraschallfrequenzbereich. „SoniTalk stellt damit eine kostengünstige Alternative zu Bluetooth und anderen funkbasierten Kommunikationstechniken wie RFID (Radio-frequency identification) und NFC (Near Field Communication) dar“, so Zeppelzauer weiter.

Vorläuferprojekt Ultraschallfirewall und juristische Überlegungen
Mobiltelefone und Tablets können durch sogenanntes Audiotracking mittels Ultraschall auch unbemerkt das Verhalten ihrer Benutzer verfolgen – etwa das Betrachten bestimmter Videos oder den Aufenthalt an bestimmten Räumen und Plätzen. Vergangenes Jahr im Frühjahr haben Zeppelzauer und seine Kollegen die von ihnen entwickelte App SoniControl veröffentlicht, mit der das akustische Tracking blockiert werden kann. Derzeit wird die App weiterentwickelt, um sie noch attraktiver zu machen. Sie soll in Zukunft in das SoniTalk-Protokoll integriert werden, um dort sichere Datenübertragung zu gewährleisten.

Zwei Wiener Datenschutz- und IT-Juristen haben nach der Veröffentlichung von SoniControl eine rechtliche Einordnung dieser Form des Trackings vorgenommen und zu mehr Transparenz im Umgang mit der neuen Technik aufgerufen. Ein wesentlicher Punkt sei die explizite Zustimmung der Nutzer zur Datenübertragung mittels Ultraschall. „Dies wird nun durch SoniTalk und das technische Protokoll dahinter möglich“, so Zeppelzauer.

Nutzen für Industrie, Mittelstand, Kunst und Dienstleister
SoniTalk ermögliche neue Funktionen und Services für die Digitalisierung, etwa zur Authentifikation und Verifikation von Daten und Personen, zum Verfolgen von Objekten in der Produktion (Asset Tracking), zum Aufbau von lokalen Netzwerken (Ad-hoc Netzwerke), für mobile Zahlungen und Geldtransfer, zur Gerätekopplung und zur Steuerung von Smart Homes, so die FH St. Pölten in einer Aussendung.

SoniTalk soll in naher Zukunft in ersten Industrie-4.0-Anwendungen in der Praxis evaluiert werden. Zielgruppe sind laut Zeppelzauer Firmen und Personen im Bereich der IT-Sicherheit und Industrie 4.0, Anbieter von Indoor-Navigations-Systemen sowie von bargeld- und kontaktlosen Zahlsystemen, Künstler und Museen, die Ausstellungen interaktiv gestalten wollen, sowie die Open-Source-Community.

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red/czaak, Economy Ausgabe Webartikel, 29.11.2019
Unabhängiges Magazin für Wirtschaft und Bildung 26.07.2024
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Verfügbarkeit und Sicherheit als digitale Querschnittsthemen

Verfügbarkeit und Sicherheit als digitale Querschnittsthemen© Bilderbox.com

Gesicherte Information und schnelle Reaktion ist besonders in versorgungskritischen Einsatzgebieten unabdingbar. Basis ist die exakte Verfügbarkeit der Daten sowie ein mehrstufiges Sicherheitskonzept für Schutz und Nutzungsberechtigungen.

(red/czaak) Internet-of-Things (IoT) Anwendungen und die sichere Verfügbarkeit steigender Datenströme sind wesentliche Elemente der betrieblichen Digitalisierung. Im Fokus steht dabei die Vernetzung der zugrunde liegenden Sensoren und Daten mit Endgeräten über Abteilungen hinweg.

Gebäudemanagement über „Connected Things Hub”
Beim dänischen Gebäude-Dienstleister ISS Facility Services wird mittels einer IoT-Anwendung von T-Systems der Energiebedarf von Gebäuden gesteuert. Basis ist die IoT-Plattform „Connected Things Hub“ von T-Systems, die nun als eine Art Datenplattform zur Steuerungszentrale von ISS wird.

Sensoren in den Gebäuden erfassen Messdaten wie Raumtemperatur und CO2-Werte und eine Software analysiert und visualisiert diese Daten. Bei Überschreitung vorgegebener Grenzwerte kann ISS steuernd eingreifen. Gesammelt werden aber auch Daten, wie Mitarbeiter Besprechungsräume nutzen und das ermöglicht die effiziente Aufteilung und Vermietung von Flächen.

Permanente Analyse von Verbrauchswerten in 18 Ländern
Für eine permanente Analyse von Verbrauchswerten und Kostentreibern installierte ISS allein 2018 über 20.000 derartige Sensoren bei Kunden in 18 Ländern. Der „Connected Things Hub“ ist über standardisierte Schnittstellen mit bestehenden IT-Systemen verknüpfbar und aufwandsabhängig skalierbar.

„Mit IoT-Lösungen können wir unsere Gebäude weltweit steuern und effizienter betreiben. Die Partnerschaft mit T-Systems steigert die Qualität unserer Dienstleistungen und davon profitieren auch unsere Kunden“, so Sam Lavers, Global Head of Digital Excellence & IoT bei ISS.

Datenmanagement im Gesundheitswesen
Die Vernetzung digitaler Anwendungen und die dabei entstehenden Datenmengen steigen, parallel zeigen regelmäßige Vorfälle aber auch eine Zunahme an Sicherheitszwischenfällen. Ein besonders sensibler Bereich ist das Gesundheitswesen. Hier geht es einerseits um den Schutz persönlicher Informationen und parallel aber auch um die rasche Verfügbarkeit von Daten bei medizinischen Notfällen.

„Hier braucht es den richtigen Abgleich zwischen Security zum Schutz sensibler Patientendaten vor unbefugtem Zugriff und Safety, um die rasche Nutzung durch Ärzte oder Pflegepersonal sicherzustellen“, erläutert Robert Jankovics, IT-Sicherheitsexperte bei Kapsch BusinessCom. Aus der Sicht von Kapsch erfordere die zunehmende Digitalisierung ein ganzheitliches Sicherheitskonzept mit Maßnahmen bei Entdeckung und Abwehr im Ereignisfall wie auch bereits bei Vorsorge und Schutz.

Regelmäßige Security-Audits
Im Falle vom Roten Kreuz Niederösterreich wird Kapsch regelmäßig mit Security-Audits betraut. Dabei werden etwaige Schwachstellen evaluiert und das beinhaltet auch das Management von Zugangsberechtigungen oder mobilen Geräten. Ein inkludiertes Audit-Verfahren betrifft zudem die Bereiche Netzwerk, Inhalte und Applikationen mit gesonderter Beachtung des generellen Datenschutzes.

„Ein Hackerangriff oder Vireninfekt ist ein jederzeit denkbares Szenario vor dem wir uns und besonders die Daten unserer Mitarbeiter, Kunden und Patienten schützen möchten“, so Willi Kuhn, stv. Landesgeschäftsführer beim Roten Kreuz Niederösterreich.

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red/czaak, Economy Ausgabe Webartikel, 25.11.2019

Persönlich und individuell

Persönlich und individuell© Kapsch BusinessCom

Digital gesteuerte Informationssysteme werden zu einem selbstverständlichen Teil unseres Lebens. Ein Expertenkommentar von Christian-Thomas Retinger, Business Development Manager bei Kapsch BusinessCom.

Eine digital bespielte Informationstafel vor einer Apotheke fällt nicht weiter auf und doch kann sie für Überraschungen sorgen. Geht ein Raucher vorüber, erscheint der Apotheker auf dem Display, klopft von innen an die Scheibe, ermuntert mit dem Rauchen aufzuhören und lädt zur entsprechenden Beratung ein.

Digitale Informationssysteme (Digital Signage) können zielgruppengenaue, intelligente und dabei auch unterhaltsame Kommunikation bieten. Beispielsweise in Bereichen wie Handel, Tourismus oder auch in Städten können Kunden, Gäste oder Passanten sozusagen im Vorübergehen mit jenen Angeboten, Hinweisen oder Nachrichten versorgt werden, die genau in dem Moment für sie sinnvoll sind.

Branchenübergreifender Einsatz
Solche Infodisplays befinden sich bereits an vielen Orten. Studien zeigen, dass sie bewusst kaum wahrgenommen werden, unbewusst aber sehr wohl und das kann noch gesteigert werden. Kapsch verwendet Kameras zur Objekterkennung und setzt diese beispielsweise in Supermärkten ein. Wenn ein Kunde hier dann etwa Kalbfleisch kauft, erkennt das System dahinter dies und weist auf dazu passende Produkte wie den idealen Wein oder Beilagen hin.

Derartige Systeme können branchenübergreifend eingesetzt werden. Grundsätzlich muss dabei immer eine Strategie formuliert werden und die entsprechenden Ressourcen bereitstehen. Das betrifft insbesondere die Inhalte, die im jeweiligen Kontext auf Produkt, Information und Zielgruppen stimmig und sinnvoll definiert gehören. Dazu kommt die Analyse des Standortes, ein Konzept für die nötige Infrastruktur und eines für die Sicherheit. Ebenso geklärt muss die Wartung sein und die Einhaltung aller rechtlichen Vorschriften. Erst dann kommen technologische Fragen wie Hard- und Software sowie Wege der Kommunikation und Übertragung.

Objektiver Impact-Faktor
Ganz zentral nochmals ist Inhalt und Umsetzung der Information. Menschen merken sich 90 Prozent von dem, was sie sehen – aber nur zehn Prozent von dem, was sie lesen. Diesen Umstand gilt es zu beachten bei Aufbereitung und Platzierung: etwa, wie schnell die Blöcke wechseln oder auch welche Eigenheiten des Transportmediums nach- oder vorteilhaft sind.

Kapsch arbeitet bei derartigen Projekten ganzheitlich mit spezialisierten Experten und die Ergebnisse lassen sich objektiv über den sogenannten Impact-Faktor messen. Werden Digital Signage-Systeme unter Berücksichtigung all der angeführten Parameter richtig eingesetzt, dann belegen Praxiseinsätze etwa im Handel eine nahezu 50%-ige höhere Wahrnehmung einer Marke.

Umsatzsteigerungen von bis zu 30 Prozent
Runtergebrochen auf Produkte konnten Umsatzsteigerungen von bis zu 30 Prozent erzielt werden. Im Shop selbst kann die Verweildauer um ein Drittel verlängert werden und parallel kann die gefühlte Wartezeit reduziert werden. Und mit Systemen, wie das zu Beginn angeführte Beispiel aus der Apotheke, lässt sich das Kundenaufkommen generell steigern.

Viele von uns umgesetzte Praxisbeispiele und auch Studien belegen, dass digitale Informationssysteme mit präzisem Wissen und intelligenten Empfehlungen die Neugier und Erkundungsfreude von Kunden oder Passanten wecken und damit eindeutig positive Auswirkungen auf das Geschäft erzielt werden können.

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Christian-Thomas Retinger, Economy Ausgabe Webartikel, 25.11.2019

Handel und Finanzdienstleister bei Innovation gefordert

Handel und Finanzdienstleister bei Innovation gefordert© Bilderbox.com

Transformation. Online-Shops und Banken müssen auf den zunehmenden Wettbewerb und neue EU-Regularien reagieren.

(red/czaak) Wie sehr die Wettbewerbsfähigkeit heutzutage von rascher Verfügbarkeit digitaler IT-Services abhängt, ist aktuell besonders bei Handel und Finanzdienstleistern ersichtlich. Unternehmen entwickeln hier gemeinsam mit IT-Dienstleistern neue digitale Produkte für Marktvorteile oder neue Geschäftsmodelle.

Besonders der konkurrenzintensiven Handelsbranche sollen diese digitalen Lösungen Vorteile bringen. „Konsumenten wollen das beste Serviceangebot aus allen Welten. Beispielsweise sollten Features wie Zusatzartikel oder Infos zu Produkt und Lagerbestand auch im lokalen Geschäft auf Knopfdruck verfügbar sein“, so Roland Toch, Managing Director Central Eastern Europe bei Wirecard.

Automatisierte Prozesse
Wirecard und SES-imagotag haben ein digitales Preisschild entwickelt, das Prozesse entlang der handelsüblichen Wertschöpfungsketten automatisiert und parallel auch die Vernetzung mit dem Endkunden am Verkaufsort verbessert. Das Preisschild wird vom Kunden per Smartphone gescannt, inklusive Aktivierung über NFC (Near Field Communication) für weitere Sonderangebote und die direkte Bezahlung.

Wirecard bietet dabei den betrieblichen Nutzern wie auch deren Endkunden ein breites Spektrum digitaler Zahlungsoptionen, wo sich auch sogenannte Loyalty- und Couponing-Systeme integrieren lassen. Über standardisierte Schnittstellen erfolgt die Verschränkung mit weiteren Kundenbindungsprogrammen.

Banking am Verkaufsort
Im Finanzdienstleistungsbereich müssen Banken im Rahmen der PSD2-Richtlinie eine Testumgebung und die dazugehörige Dokumentation der Schnittstelle (API) für Kontoinformations- und Zahlungsauslösedienste zur Verfügung stellen. Diese Schnittstelle und damit der Zugang zu den Kunden für Drittanbieter regelt die Zusammenarbeit zwischen traditionellen Finanzdienstleistern und disruptiven Fintechs.

Zielsetzung ist, durch Open Banking den Wettbewerb für alle Teilnehmer zu gleichen Bedingungen zu ermöglichen und Raum für Innovation zu schaffen. Im Ergebnis sollen daraus reduzierte Kosten und Gebühren, verbesserter Kundenservice oder höhere Kontrolle der Daten entstehen und die verstärkte Nutzung digitaler Bankingservices ermöglicht werden.

Sofort-Kredite beim Elektronikkauf
Die Regulierung erwartet dabei höchste Sicherheit durch die parallel vorgeschriebene starke Kundenauthentifizierung sowie den Einklang mit dem EU-Datenschutz. „Modernes Banking findet dort statt, wo es der Kunde gerade benötigt“, erläutert Oliver Dlugosch CEO von NDGIT-Next Digital Banking.

„Das betrifft etwa Leasing-Angebote im Online-Gebrauchtwagenportal, Sofort-Kredite beim Elektronikkauf direkt am Point-of-Sale und ähnliches“, so Dlugosch von NDGIT, ein auf digitale Bankingplattformen spezialisiertes Fintech.

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red/czaak, Economy Ausgabe Webartikel, 25.11.2019

Ganzheitlich muss auch individuell beinhalten

Ganzheitlich muss auch individuell beinhalten© Bilderbox.com

Digitale Innovationen ermöglichen eine personalisierte Kundenbetreuung. Betreuungsintensive Branchen wie Gesundheitswesen oder Handel profitieren von vernetzten Wertschöpfungsprozessen.

(red/czaak) Das Gesundheitswesen ist eine Branche, die laufend mit den Themen Kostenreduktion und Verbesserungspotentiale für Patienten und Personal verbunden wird. Experten sehen in der Verwaltung und bei Betreibern wie Krankenhäusern umfangreichen Bedarf zur Optimierung der gesamten medizinischen Leistungskette.

Elektronische Fieberkurve
Zur Steigerung der Behandlungsqualität und Verschlankung der Prozesse kann die Branche mittlerweile auf ganzheitliche Krankenhausinformationssysteme (KIS) und spezielle Softwarelösungen (i.s.h.med) zurückgreifen. Der zunehmende Einsatz mobiler Arbeitsgeräte muss dabei ebenso integriert werden und damit auch ein sicheres und jederzeit verfügbares Datenmanagement.

Die Steiermärkische Krankenanstaltengesellschaft (KAGes) ist mit 23 Krankenhäusern und Pflegezentren sowie über 17.000 Mitarbeitern eines der größten Spitalsunternehmen Europas. Als Schritt in Richtung papierloses Krankenhaus wurde gemeinsam mit T-Systems das auf SAP aufgebaute Krankenhausinformationssystem i.s.h.med eingeführt und aktuell nun auch die sogenannte Elektronische Fieberkurve.

Hier werden alle für eine Behandlung relevanten Patientendaten digital verschränkt und verfügbar gemacht. „Die Umstellung auf das neue SAP/i.s.h.med war unabdingbar. Die Vielzahl an Funktionen unterstützt Mitarbeiter bei ihren individuellen Arbeitsprozessen und zudem erreichen wir eine zeitgemäße medizinisch-pflegerische Betreuung der Patienten,“ so Karl Kocever, Leiter IKT-Betrieb in der KAGes.

Erweiterbare Servicedienste für individuellen Mehrwert
Ein anderer Bereich, wo die Erwartungshaltung der Kunden laufend steigt ist der Handel. Um deren Bedürfnisse erfüllen zu können, braucht es ebenso ganzheitliche Lösungen, die zudem über erweiterbare Servicedienste individuellen Mehrwert inkludieren. Das steirische Genussunternehmen „Gaumenglück“ bietet für Betriebsrestaurants, Pflegeinrichtungen, Mensen oder Kindergärten individuelle Gastronomiekonzepte mit vielfältigen Speiseanboten. Die Pallette reicht von Automatenservice und Pausenbuffet über Mittagstische bis zur Komplettverpflegung, und das Gaumenglück-Team liefert dabei fertig an oder kocht direkt vor Ort.

Die Auswahl des Gastronomiekonzeptes und der Speisen passiert primär über das Webportal und als zusätzliches Serviceelement wurde nun mit Wirecard eine neue Bezahlform entwickelt. Die Kunden von Gaumenglück können über ein Online-Portal Geld auf eine standortgebundene Smartcard mit sogenannter Near-Field-Technologie (NFC) laden.

Smartphone als Geldbörse
Am Campus Graz West der Steirischen Wirtschaftsförderung (SFG) wird allen ansässigen Firmen und deren Mitarbeitern diese praktische Möglichkeit zur bargeldlosen Zahlung in der Kantine geboten und im nächsten Schritt werden auch die Getränke- und Snackautomaten vor Ort inkludiert.

„In der heutigen Zeit ist das bargeldlose Zahlen bereits ein gelernter Prozess und daher eine selbstverständliche Option unseres Angebots“, so Lorenz Reichel, Geschäftsführer von Gaumenglück. Für die steigende Nutzung mobiler Endgeräte beinhaltet die Wirecard-Anwendung eine flexible Ausweitung bei mobilen Payment-Lösungen.

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red/czaak, Economy Ausgabe Webartikel, 25.11.2019

Künstliche Intelligenz für Niederösterreich

Künstliche Intelligenz für Niederösterreich© Bilderbox.com

Zentrum für Technologie und Design am WIFI St. Pölten eröffnet eigenen Laborraum für Künstliche Intelligenz. Digitale Innovationen und ihre praktischen Anwendungsgebiete für Wirtschaft und Gesellschaft stehen im Mittelpunkt.

(NOe-WP/red/cc) Das Thema Künstliche Intelligenz (KI) bekommt in vielen Bereichen immer breitere Bedeutung und das betrifft insbesondere auch die Wirtschaft. „Wir möchten herzeigen, wie man KI nutzen kann und welche Anwendungen man eventuell auch für den eigenen Betrieb lukrieren kann“, so Sonja Zwazl, Präsidentin der Wirtschaftskammer Niederösterreich anlässlich der aktuellen Eröffnung des neuen KI-Zentrums.

ActivPanel, Multitouch-Display und InGlass-Technologie
Der von der Innenarchitektin Bianca Schönbichler (Anm. Absolventin der New Design Universität) gestaltete "KI-Space“ soll mittels live und praktisch ausprobierbaren KI-Anwendungen „die Scheu vor der Digitalisierung abbauen helfen und dem Innovationsgeist in Niederösterreich einen zusätzlichen Schub verleihen“, so Zwazl weiter. Der KI-Space ist denn auch Bestandteil der NÖ-Initiative „Haus der Digitalisierung“.

Interessierte haben hier die Möglichkeit, KI live im Einsatz zu erleben und entsprechend selbst aktiv zu werden. Zur Verfügung stehen neben klassischen Info-Elementen unter anderem ein ActivPanel, das als interaktives Multitouch-Display mit InGlass-Technologie zwischen Stift, Touch oder Radieren mit dem Handballen unterscheiden kann. Dazu ein digitales Flipchart, über das mehrere Teilnehmer von ihrem jeweiligen Gerät aus Ideen visualisieren und Projekte gemeinsam entwickeln können.

Intelligenter Aufzug der Firma Kone
Im Rahmen der Bildungsangebote des WIFI-Niederösterreich werden grundsätzlich orientierte Basis-Kurse und darauf aufbauende Erweiterungs-Lehrgänge wie etwa „KI-Anwender“, „KI-Profi“ und „KI-Manager“ angeboten. „Der Stellenwert dieser Know-how-Vermittlung wird auch dadurch unterstrichen, dass das Thema in einer eigenen KI-Akademie bearbeitet wird“, so das WIFI in einer thematisch begleitenden Aussendung.

Bei der Eröffnung des KI-Space zeigten mehrere Unternehmen ihre bereits im betrieblichen Einsatz befindlichen KI-Anwendungen, darunter der Aufzugsanlagenproduzent Kone mit einem intelligenten Aufzug, der Störungen, Notfälle oder auch Vandalismus selbständig erkennt und entsprechende Informationen sofort weitermeldet.

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NOe-Wirtschaftspressedient/red/cc, Economy Ausgabe Webartikel, 21.11.2019

Bildung, Wirtschaft und Lebensqualität

Bildung, Wirtschaft und Lebensqualität© NLK Reinberger

Nach der Hochschulstrategie definiert Niederösterreich nun auch seine Wirtschaftsstrategie für die nächsten Jahre. Bildung, Wirtschaftstransfer, betriebliche Innovation sowie Sicherung und Ausbau von Arbeitsplätzen und Lebensqualität sind die zentralen Schwerpunkte.

(red/czaak) Das Land Niederösterreich präsentierte kürzlich seine Hochschulstrategie und nun wurde auch die neue Wirtschaftsstrategie festgelegt. Für den Bildungs- und Hochschulbereich wurden drei Stoßrichtungen festgelegt. An erster Stelle stehen Studienangebot und die Erhöhung der Studierbarkeit, wo etwa die bestmögliche Unterstützung für Studierende vor allem beim Einstieg verstärkt wird.

„Wir werden dabei verstärktes Augenmerk auf die Übergänge zwischen Schule und Studium bzw. Beruf und Studium legen, etwa durch Brückenkurse vor allem bei den MINT-Fächern (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften, Technik)“, so Johanna Mikl-Leitner, Landehauptfrau von Niederösterreich anlässlich der Präsentation.

Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses
Der zweite Punkt betrifft den Ausbau der Forschung und die Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses. Im Fokus steht dabei die Weiterentwicklung der flächendeckenden Forschungsachse mit entsprechend auch regional über das ganze Bundesland verteilten Bildungs- und Forschungszentren (economy berichtete). Ein Schwerpunkt sind hier etwa neue Stiftungsprofessuren, landeseigene Forschungsförderungsprogramme wie auch internationale Förderungen und dafür wird nun eine eigene Forschungsservicestelle als zentrale Ansprechstelle geschaffen.

Dritte Stoßrichtung ist die Zusammenarbeit der Bereiche Bildung, Wirtschaft und Gesellschaft. Dazu sollen etwa Formate wie die "Science Academy" oder auch Kinder- und Jugenduniversitäten forciert werden. "Der Fokus auf Forschung, Technologie und Innovation ist entscheidend für Wettbewerbsfähigkeit und Wohlstand. Bildung ist der Schlüssel für Erfolg, für Jobchancen und für die Möglichkeiten der persönlichen Entwicklung", so das Land in einer Aussendung.

Unternehmerland Niederösterreich mit Fokus auf KMU
Aktuell wurde nun unter dem Titel „Unternehmerland Niederösterreich. Qualität mit Zukunft.“ die Wirtschaftsstrategie präsentiert. „Wir wollen die Internationalität und die Standortattraktivität weiter erhöhen, Niederösterreich als innovativen Wirtschaftsstandort weiter ausbauen und nachhaltiges Unternehmenswachstum garantieren“, unterstrich Mikl-Leitner bei der Pressekonferenz.

„Besonderes Augenmerk legen wir dabei auf die kleinen und mittleren Unternehmen als wesentliche Säule der niederösterreichischen Wirtschaftskraft“, betonte Petra Bohuslav, Niederösterreichs Landesrätin für Wirtschaft. „Wir werden diese Unternehmen bei der Entwicklung neuer Geschäftsmodelle, aber auch in ihrer Weiterentwicklung und im nachhaltigen Wachstum unterstützen“, so die Wirtschaftschefin von Österreichs größtem Bundesland mit fast 100.000 Unternehmen und über 800.000 Erwerbstätigen.

Internationalisierung, Innovation, Digitalisierung, Nachhaltigkeit
Ein besonderer Fokus bei der Umsetzung dieser Ziele liegt in den Themen Internationalisierung, Innovation, Digitalisierung und Nachhaltigkeit. Etablierte Standorte wie die Technopole und Wirtschaftsparks sollen ausgebaut werden, neue Standorte entstehen und das inkludiert auch Initiativen gegen den Fachkräftemangel. Ein weiterer Schwerpunkt betrifft Transfer und Zusammenarbeit von Unternehmen mit Technologie- und Forschungszentren sowie die Unterstützung von Betrieben bei den Themen Digitalisierung und Nachhaltigkeit.

„Wir haben für die „Wirtschaftsstrategie Niederösterreich 2025“ einen breiten Meinungsbildungsprozess entwickelt, diese Strategie ist zudem flexibel, sie kann rasch an neue Entwicklungen und Herausforderungen angepasst werden kann“, erläutert Petra Bohuslav. „Unsere heimischen Unternehmen produzieren hervorragende Qualität, daran orientiert sich auch das Leitmotiv der Wirtschaftsstrategie und dieses qualitative Image werden wir noch weiter ausbauen“, resümiert Johanna Mikl-Leitner.

Leseempfehlung der Redaktion: „Der Klassenprimus“

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red/czakk, Economy Ausgabe Webartikel, 21.11.2019

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