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25. Juli 2024

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Schlechtere Kenntnisse in Mathematik

Schlechtere Kenntnisse in Mathematik© Bilderbox.com

Viele Studien zeigen, dass Schüler zunehmend Mängel in Mathe haben. Zu Sommerbeginn beklagte auch die TU-Wien ein Absinken der Mathe-Kenntnisse von Maturanten. Die Uni müsse speziell mit beginnendem Uni-Start im Herbst viele Ressourcen investieren um neuen Studenten die erforderlichen Kompetenzen zu vermitteln.

Offener Brief an Bildungsminister
Die Technische Universität (TU) Wien beklagte zuletzt eine kontinuierliche Reduktion mathematischer Fertigkeiten in einem offenen Brief an Bildungsminister Hein Faßmann und forderte darin insbesondere eine Verbesserung der schulischen Maßnahmen. Es gäbe eine steigende Diskrepanz zu den an der Uni nötigen Kenntnissen und dies sei dann nur über ressourcenintensive Zusatzaktivitäten zu lindern.

Mehr Begeisterung für die MINT-Fächer
Neben einer grundsätzlich positiven Sichtweise die Zentralmatura betreffend der Herstellung von Mindeststandards, regt die TU-Wien zielgerichtete Maßnahmen im Bereich der sogenannten MINT-Fächer bereits an den Schulen an. Für Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik soll mehr Begeisterung entstehen und parallel soll auch das Problembewusstsein für die Bedürfnisse technischer Unis gestärkt werden.

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APA-Science/red/cc, Economy Ausgabe Webartikel, 13.09.2018

Software gegen Fake News

Software gegen Fake News© Bilderbox.com

Ein neuer Algorithmus kann mittels Sprachanalyse nahezu 80 Prozent von Falschmeldungen erkennen und erzielt damit bessere Werte als menschlich-händische Überwachung.

Forscher der University of Michigan haben eine Software entwickelt, die Nachrichtenagenturen und Social-Media-Seiten helfen soll, das Problem von Fake News in den Griff zu bekommen. Das System mit einem speziellen Algorithmus nutzt eine speziell entwickelte Form der Sprachanalyse zur Identifikation verdächtiger Meldungen. Bei ersten Tests konnten 76 Prozent von gefakten Beiträgen korrekt gefunden werden. Im Vergleich schaffen menschliche Kontrolleure nur 70 Prozent.

Flut an Meldungen überfordert Redakteure
"Das Auffinden von Fake News kann ziemlich schwierig sein. Nachrichtenportale und Social-Media-Plattformen müssen sich hierbei vor allem auf ihre Redakteure verlassen, die aber oft mit der enormen Flut an neuen Meldungen, die über sie hereinstürzen, einfach überfordert sind", so Rada Mihalcea, Professorin für Informatik und Ingenieurwesen an der University of Michigan gegenüber TechXplore und Pressetext-Austria. Oft dauere es auch sehr lange, bis die Fakten zu einer Meldung extern verifiziert werden. "Meistens ist dann, wenn klar ist, dass eine Story gefälscht ist, der Schaden bereits angerichtet", betont die Projektleiterin. Um möglichst schnell und genau zu arbeiten, seien technische Hilfsmittel unumgänglich.

Viele unterschiedliche mediale Einsatzgebiete
"Linguistische Sprachanalyse durch speziell dafür entwickelte Algorithmen eröffnet hier ganz neue Möglichkeiten. Sie ist viel schneller und lässt sich auf die verschiedensten Arten von Nachrichtenartikeln anwenden", so Mihalcea. Damit die Software automatisch richtige von gefälschten News-Meldungen unterscheiden konnte, musste sie zunächst einem ausgiebigen Training unterzogen werden. Hierzu rekrutierten die Forscher ein Online-Team aus Redakteuren, deren Aufgabe es war, wahre Storys in Fake-News zu verwandeln. Am Ende dieses Prozesses entstand ein Datenset mit insgesamt 500 echten und falschen Beiträgen.

Zahlreiche Auswahlparameter
Die gesammelten Daten wurden anschließend vom Algorithmus mittels linguistischer Analyse ausgewertet. Dabei wurde etwa besonders auf Eigenschaften wie die grammatische Struktur, Wortwahl, Interpunktion und Komplexität geachtet. Nach dem Training mit diesen Daten wurde die Software dann auf echte Nachrichten aus dem Web losgelassen und erzielte dabei bessere Werte als menschliche Mitarbeiter. "Mit mehr Training lässt sich die Erfolgsrate sicher noch steigern", resümiert Mihalcea.

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PressetextAustria/red/cc, Economy Ausgabe Webartikel, 13.09.2018

Angewandte Innovation als Geschäftsmodell

Angewandte Innovation als Geschäftsmodell©Bilderbox.com

Das Austrian Institute of Technology (AIT) hat die Mehrheit am OÖ-Innovationsunternehmen Profactor übernommen. Ausgangsbasis für den Zusammenschluss sind ergänzende Projekte und Disziplinen im Bereich der angewandten Forschung und Wissenschaft. Zudem gibt es auch gemeinsame Kunden.

Forschungspartner für den Standort Oberösterreich
Profactor beschäftigt 75 Mitarbeiter und erwirtschaftete zuletzt einen Umsatz von 7,5 Mio. Euro. Das AIT übernimmt 51 Prozent von der Vereinigung zur Förderung der Modernisierung der Produktionstechnologien in Österreich (VPTÖ - 1995 Gründer von Profactor) und von der Zukunftsakademie Mostviertel. Die restlichen 49 Prozent hält die Forschungsgesellschaft Upper Austrian Research des Landes Oberösterreich.

Automatisierung, Digitalisierung und Nanotechnologien.
Für Hannes Androsch, AIT-Aufsichtsratschef ergeben sich durch die Zusammenarbeit nun insbesondere neue Schwerpunkte im Bereich wirtschaftspolitisch wichtiger Themen wie Automatisierung, Digitalisierung und Nanotechnologien. Der AIT-Mastermind hatte schon früher angekündigt, dass im kleinen Österreich Kooperationen sinnvoll sind und eine Zersplitterung vermeiden. Mit dem neuen Status sind nun etwa auch Profactor-Projekte mit AIT-Kooperationspartnern wie TU-Wien oder Institut für Automatisierungs- und Regelungstechnik (ACIN) machbar.

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APA-Science/red/cc, Economy Ausgabe Webartikel, 13.09.2018

Der Roboter als Künstler

Der Roboter als Künstler© TU Wien

Als „String Art“ bezeichnet man Bilder aus kunstvoll gespannten Fäden. Was bisher Erfahrung und eine ruhige Hand benötigte, ist an der TU-Wien nun mit einem Roboter gelungen. Das ganze dient auch als Beispiel für komplexere Aufgaben etwa in der digitalen Fabrikation.

In der Grundidee befinden sich auf einem Brett Nägel, wo dazwischen lange Faden so hin und her gespannt werden, dass ein bestimmtes Bild entsteht. Damit lassen sich interessante geometrische Muster produzieren und mittels einer ausgeklügelten Anordnung der Fadenlinien auch Portraits. An der TU Wien wurde diese Kunstform nun automatisiert: Beliebige Bilder können verwendet werden, der Computer berechnet den optimalen Faden-Weg, der das gewünschte Bild möglichst exakt wiedergibt. Ein Industrie-Roboter übernimmt sodann die Arbeit des Fadenspannens und erzeugt ein kreisrundes Fadenbild.

Unzählige Möglichkeiten
„Aus wissenschaftlicher Sicht ist das ein sehr interessantes Problem, weil es ganz besonders schwer zu lösen ist“, erläutert Przemyslaw Musialski vom Institut für Diskrete Mathematik und Geometrie der TU Wien. Im Allgemeinen lässt sich ein Bild auf diese Weise nicht exakt reproduzieren – schließlich kann mit der Faden-Methode keine einzelnen Bildpunkte gesetzt werden, sondern nur durchgängige Linien. Aufgabe ist eine möglichst gute Näherungslösung zu finden.
Zudem ist die Anzahl der Möglichkeiten, wie ein Faden zwischen einer größeren Anzahl von Nägeln gespannt werden kann, astronomisch hoch. Es ist völlig unmöglich, alle denkbaren Varianten durchzuprobieren. „Zu dieser Klasse von Aufgaben gehören Rechenprobleme, die mit Computern in überschaubarer Zeit nicht exakt gelöst werden können“, so Musialski.
Für die Erstellung des Bildes wird ein Kreis aus 256 Haken verwendet. Der Faden kann jeweils von der rechten oder linken Seite jedes Hakens zur rechten oder linken Seite jedes anderen Hakens gespannt werden. Schon bei ungefähr 30 Fadenlinien ergeben sich somit mehr mögliche Varianten als das beobachtbare Universum Atome hat. Um ein erkennbares Bild wiederzugeben, braucht man nun noch viel mehr Linien. Es ist daher eine große mathematische Herausforderung, aus der unüberblickbaren Vielzahl an möglichen Wegen den einen herauszufinden, der das gewünschte Bild möglichst gut reproduziert.

Der Präzisions-Roboterarm als Fadenkünstler
Die mathematische Lösung des Problems war eine Herausforderung, finales Ziel war echte „String Art“ völlig automatisiert zu produzieren und dafür wurde ein hochpräziser Industrie-Roboter eingesetzt, der normalerweise an der Fakultät für Architektur der TU Wien zum Fräsen komplizierter 3D-Formen verwendet wird. Der Roboterarm spannt einen einzigen langen Faden zwischen den 256 Haken, sodass am Ende ein kreisrundes Fadenbild mit 63cm Durchmesser entsteht. Auch für den Industrieroboter ist die Aufgabe nicht im Handumdrehen erledigt: Je nach Bildmotiv dauert die Produktion 2-5 Stunden und benötigt zwischen 2 und 6 Kilometer Faden.
Unterstützt wurde das Team der TU Wien von Peter Wonkas Arbeitsgruppe an der King Abdullah University of Science and Technology in Saudi-Arabien. „Auch wenn unser Roboter hübsche Bilder erzeugt, ist unsere Arbeit natürlich kein Kunstprojekt“, betont Musialski. „Letztlich wollen wir zeigen, wie man besonders schwierige technische Probleme am besten lösen kann. Im String-Art-Projekt arbeiten wir mit Methoden, die in Zukunft auch in der digitalen Fabrikation eine wichtige Rolle spielen werden.“

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red/cc, Economy Ausgabe Webartikel, 13.09.2018

Wiener schätzen zunehmend flexible Mobilität

Wiener schätzen zunehmend flexible Mobilität©Car2go

Carsharing-Anbieter car2go meldet 150.000 Kunden in Wien und erweitert Flotte vor Ort um 60 neue Mercedes-Benz Modelle.

car2go ist seit 2011 in Wien aktiv und scheint in den vergangenen Jahren zahlreiche Stadtbewohner vom Prinzip der spontanen Automiete überzeugt zu haben. Auf Grund der kontinuierlich steigenden Nutzung, wurden bereits im Juli 60 zusätzliche Smart-Fahrzeuge zur Verfügung gestellt und nun folgen 60 neue Mercedes der B-Klasse.

Starkes Wachstum
„Die Zeichen stehen auch in der ersten Jahreshälfte 2018 weiter auf Wachstum. Innerhalb eines Jahres haben wir unsere Kundenzahl um 17 Prozent gesteigert, wir haben jetzt die Marke von 150.000 Kunden geknackt“, so Alexander Hovorka, car2go Geschäftsführer Österreich. Mit der Einführung der B-Klasse als Kompakt-Van entspreche der Mobilitätsdienstleister dem Wunsch vieler Kunden, für Großeinkäufe oder Familienausflüge „auch mal ein geräumigeres Fahrzeug zur Auswahl zu haben.“

Wien mit größter Carsharing-Flotte des Landes
Mit 800 Fahrzeugen sind in Wien nun genauso viele car2go Autos unterwegs wie am Standort in Mailand. Größere Flotten gibt es weltweit nur in Berlin, Hamburg und im kanadischen Vancouver. Nach dem smart fortwo, der Mercedes-Benz A-Klasse sowie den Mercedes-Benz CLA und GLA ist die B-Klasse das fünfte Fahrzeugmodell, das den Wiener car2go Kunden zur Verfügung steht. 

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www.car2go.at, Economy Ausgabe Webartikel, 13.09.2018

Die Zukunft der Medien

Die Zukunft der Medien©Bilderbox.com

„Aufbruch“, so lautet das diesjährige Motto der Österreichischen Medientage vom 26. bis 27. September am Wiener Erste Campus. Zahlreiche internationale und nationale Experten sowie prominente Medienmanager erörtern Themen rund um neue Technologien, einen veränderten Medienkonsum und entsprechende Ansätze bei Vertrieb und Monetarisierung.

„Die Anforderungen an die Branche haben sich massiv verändert“, betont Marlene Auer, Herausgeberin und Chefredakteurin vom Fachmagazin Horizont des Manstein Verlages, der heuer das 25-jährige Jubiläum des nunmehr auch international bedeutsamen Branchentreffs verantwortet. „Neue Technologien werden zu steigendem Medienkonsum führen und dafür braucht es frische Ideen und neue Angebote. Die Medientage sind Plattform für Diskussionen, dieses Jahr auch mit neuen inhaltlichen Formaten“, erläutert Auer.

Alle Mediengattungen und verwandte Branchen
Ihr Kommen zugesagt haben eine Vielzahl internationaler Top-Speaker, darunter etwa Jeff Zucker (Präsident CNN Worldwide), Barbara Hans (Chefredakteurin Spiegel Online), Moritz von Laffert (Vice President Condé Nast Verlag), Gerhard Zeiler (Turner Broadcasting), Ladina Heimgartner (SRG), Ulrich Wilhelm (BR/ARD), Thomas Bellut (ZDF), Hans Demmel (Vaunet) oder Donata Hopfen.
Weiters noch Kai Diekmann (Journalist), Georg Kofler (Social Chain Group), Kristina Bulle (Procter & Gamble), Kay Dammholz (Dazn), Andreas Bierwirth (T-Mobile), Holger Enßlin (Sky), Sebastian Matthes (Handelsblatt), Mirjam Blechner (Microsoft), Jens Redmer (Google), Kai Herzberger (Facebook), Stefan Häckel (Vice) oder Daniel Drepper (Buzzfeed).

Neue Formate
Neben dem Talk mit CNN-Präsident Jeff Zucker, gibt es weitere neue Formate: So sprechen etwa die Medienmanager Gerhard Zeiler und Georg Kofler über Erlebnisse, Überraschungen und Anekdoten der vergangenen 25 Jahre und im Europa-Schwerpunkt anlässlich des EU-Ratsvorsitzes von Österreich gibt es eine Reihe von Panelen mit Experten zu europapolitischen Medienthemen.
Im Duell der Medienmacher trifft Boulevardpresse (Wolfgang Fellner & Kai Diekmann) auf Qualitätspresse (Rainer Nowak & Christian Rainer). Bei „Wer ist der beste Präsident“ treten die Vorsitzenden der diversen Medienverbände gegeneinander an, und im Thema Print trifft die junge Verlegergeneration auf die (oftmals väterlichen) Wegbereiter im Printbereich.

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red/czaak, Economy Ausgabe Webartikel, 13.09.2018
Unabhängiges Magazin für Wirtschaft und Bildung 25.07.2024
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Automatisierte Erkennung von Fake-Shops

Automatisierte Erkennung von Fake-Shops© Bilderbox.com

Im Forschungsprojekt „KOSOH“ (KOnsumentenSchutz im OnlineHandel) erproben die angewandten Wissenschaftszentren ÖIAT und AIT die automatische Fake-Shop-Erkennung mittels intelligentem Machine-Learning.

Betrügerische und gefälschte Online-Shops, sogenannte „Fake-Shops“, sind ein rasant wachsendes Cyberkriminalitätsdelikt, zu dem das Projekt „Watchlist Internet“ des ÖIAT (Österreichisches Institut für Angewandte Telekommunikation) seit 2013 ein praxisnahes Präventionsangebot bietet.

Wöchentlich über 150 Meldungen zu Fake-Shops
Über 150 Meldungen an Fake-Shops aus den unterschiedlichen Branchen des Online-Handels gehen hier pro Woche zur manuellen Überprüfung ein. Eine der größten Herausforderungen ist dabei, dass diese Shops, sobald sie bekannt sind, sehr schnell vom Netz verschwinden und in leicht abgewandelter Form mit neuen Domains abermals online gestellt werden. Oft sind dutzende dieser Kopien zur selben Zeit online.
Ziel des bis Februar 2020 laufenden Forschungsprojektes ist es, den Überprüfungsprozess mit Hilfe von Methoden des Machine-Learning verstärkt zu automatisieren und zu beschleunigen. Dabei wird das System in einer ersten Phase mit den Daten vieler bekannter Fake-Shops gefüllt. Auf Basis dieser Daten und durch die Entwicklungsarbeit im Projekt lernt das System sodann Schritt für Schritt Fake-Shops selbständig zu erkennen.

Beschleunigte Ähnlichkeits- und Risikoeinschätzung
Das in KOSOH trainierte Modell sogenannter Fake-Shop-Measures ermöglicht in Folge eine Ähnlichkeits- und Risikoeinschätzung beliebiger Webseiten sowie erleichtert und beschleunigt die Erkennung einer größeren Zahl von Fake-Shops im Internet. Dadurch können Konsumenten effektiver vor der Gefahr gewarnt werden, lange bevor andere Wege der Verfolgung solcher Fake-Angebote greifen können.
Das Forschungsprojekt KOSOH ist ein gemeinsames Projekt von ÖIAT (Partner der ACR-Austrian Cooperative Research) und AIT (Austrian Institute for Technology), das durch das österreichische Förderprogramm für Sicherheitsforschung KIRAS des Bundesministeriums für Verkehr, Innovation und Technologie (BMVIT) gefördert wird.

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red/cc, Economy Ausgabe Webartikel, 10.09.2018

Entscheidend für das Überleben

Entscheidend für das Überleben© piqs.de/pg koch

Der Einzelhandel hat eine klar definierte Strategie für die digitale Transformation, stößt aber bei der Umsetzung auf verschiedene Probleme, bis hin zu teilweise massiven Budgetverlusten. Im Kern mangelt es insbesondere an der Verknüpfung von Mensch, Inter-Aktion und Technologie, so die Auszüge einer umfangreichen internationalen Studie von Fujitsu.

Im Rahmen der Studie „The Digital Transformation PACT“ wurden in Summe 1.625 Führungskräfte in 14 Ländern insbesondere zu den vier strategischen Schwerpunkten für eine möglichst erfolgreiche Digitalisierung ihres Unternehmens befragt: Menschen, Aktion, Kollaboration und Technologie. Teil dieses Samples war dann auch die Befragung von knapp 200 Entscheidern im Einzelhandel und hier zeigte sich, dass primär die Angst vorm Scheitern ein ernsthaftes Hindernis einer erfolgreichen Projektumsetzung ist.

Kostennachteile von bis zu 340.000 Euro
Beispielsweise geben 70 Prozent zu, dass diese Angst ihre Projekte verlangsamt. Jeder Fünfte (19 Prozent) hat in den vergangenen zwei Jahren mindestens ein gescheitertes Digitalisierungsprojekt erlebt, das durchschnittlich rund 340.000,- Euro gekostet hat. Zudem bestätigten nahezu ein Viertel (23 Prozent) der Einzelhändler, dass sie digitale Projekte abgesagt haben und auch hier ergaben sich durchschnittliche Verlustkosten von etwas über 180.000,- Euro.
Trotz dieser Rückschläge erwartet die Mehrheit der Einzelhändler eine finanzielle Rendite und operative Vorteile aus den Digitalisierungsprojekten. Ganze 86 Prozent sind zuversichtlich, dass es in ihren Organisationen eine Innovationskultur gibt und 34 Prozent glauben, dass Prozesse und Verhaltensweisen der Säule „Aktion“ der wichtigste Faktor bei der Umsetzung ihrer digitalen Strategien sind, gefolgt vom Faktor „Menschen“ mit 24 Prozent.

Einigkeit über mangelnde digitale Kompetenz
Allerdings gilt es, In vielen wichtigen Bereichen gilt es jedoch deutliche Verbesserungen zu erzielen: 71 Prozent der Einzelhändler sehen in ihrem Unternehmen einen deutlichen Mangel an digitalen Kompetenzen. Fast 70 Prozent befürchten wiederum eine zu starke Konzentration auf das Thema „Technologischer Wandel“ und nicht auf die Themen Prozesse und Verhaltensweisen, die hier unterstützend wirken sollten. Während fast die Hälfte der Einzelhändler in IoT-Systeme (Internet of Things) investiert, sorgen sich knapp drei Viertel, wie sie Innovationen wie Künstliche Intelligenz bei sich einrichten können.
Unterm Strich setzen sich viele Einzelhändler intensiv mit der Beseitigung dieser Defizite auseinander. Fast 90 Prozent verbessern ihren Zugang zu digitalen Kompetenzen und investieren in die Zusammenarbeit mit externen Technologieexperten, Kunden oder auch Start-Ups. Im Vergleich zu anderen Branchen sind die Einzelhändler jedoch am wenigsten gewillt, mit Partnern Co-Creation-Projekte durchzuführen. Nur die Hälfte ist dazu bereit und das kann sich als entsprechender Nachteil für die Branche erweisen.

Digitale Geschäftsmodelle versus Schatten-IT
„Der digitale Wandel trifft den Einzelhandel hart und die gesamte Wettbewerbslandschaft verändert sich quasi unbemerkt. Sowohl die Kundenerwartungen zu erfüllen, als auch die Marktdynamik zu handeln, ist für viele Betriebe eine große Herausforderung, die neue Denkansätze erfordert“, kommentiert Richard Clarke, Executive Director, Global Retail bei Fujitsu. „Wenn Einzelhändler erfolgreich sein und digitale Exzellenz erreichen wollen, müssen sie lernen, die vier Schlüsselelemente von People, Actions, Collaboration und Technology (PACT) effektiv miteinander in Einklang zu bringen“, betont Clarke.
Die Studie ergab weiters, dass 35 Prozent der Einzelhändler bereits digitale Projekte umgesetzt haben, weitere 38 Prozent haben Projekte in Arbeit. Mehr als die Hälfte (54 Prozent) integrieren digitale Prozesse in bereits bestehende Geschäftsprozesse und Funktionen. Für ein Drittel (31 Prozent) bedeutet der digitale Wandel die Transformation der Geschäftsmodelle und Umsätze ihrer Unternehmen, während 58 Prozent der Befragten sich auf das Schaffen neuer digitaler Geschäftsprozesse fokussieren. Allerdings bleibt die Schatten-IT ebenfalls ein wichtiges Thema, 70 Prozent sind der Meinung, dass digitale Schattenprojekte die einzige Möglichkeit sind, wie Teile des Unternehmens sinnvolle Innovationen durchführen können.
Für zwei Drittel (66 Prozent) der Einzelhändler sind demnach die Kunden der größte Treiber der digitalen Transformation. 91 Prozent geben zu, dass ihre Kunden mehr Digitalität erwarten und 69 Prozent glauben, dass die digitale Transformation zu mehr Wettbewerb führt. Tatsächlich erschüttert die Digitalisierung den Einzelhandel stärker als andere Branchen: Drei Viertel (75 Prozent) sind sich einig, dass es unmöglich ist, vorherzusagen, wer in zehn Jahren die Konkurrenz sein wird. Insgesamt sind 86 Prozent der Befragten der Meinung, dass die Fähigkeit zur Veränderung entscheidend ist für das Überleben ihres Unternehmens in den nächsten fünf Jahren.

Die Studie
Die Studie The Digital Transformation PACT" wurde vom unabhängigen Marktforschungsunternehmen Censuswide im Auftrag von Fujitsu Technologies International durchgeführt. 1.625 Entscheidungsträger aus 14 Ländern wurden in mittleren und großen Unternehmen aus den Bereichen öffentlicher Sektor, Finanzdienstleistungen, Einzelhandel und Industrie befragt.
Untersucht wurden dabei auch fast 200 Entscheider aus dem Einzelhandel. Alle Befragten hatten entweder bereits ein digitales Transformationsprojekt durchgeführt oder haben Interesse daran bekundet, dies in Zukunft zu tun. Die gesamte Studie „The Digital Transformation PACT" von Fujitsu kann hier heruntergeladen werden: http://www.fujitsu.com/pact

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red/czaak, Economy Ausgabe Webartikel, 10.09.2018

E-Payment für E-Mobiliät

E-Payment für E-Mobiliät© Bilderbox.com

Fintechkonzern Wirecard und Technologiespezialist für E-Ladestationen Wirelane starten neue Payment-Lösung für europaweit rund 6.000 Ladesäulen. Nach ähnlicher Kooperation mit österreichischem E-Infrastrukturanbieter ENIO (economy berichtete) bei rund 8.000 europaweiten E-Ladestationen, entwickelt sich Wirecard zum größten Payment-Dienstleister für Elektromobilität in ganz Europa.

Enormes Zukunftspotential
Wirelane ist Anbieter von Soft- und Hardware zur Steuerung und Verwaltung von privaten wie öffentlichen Ladestationen von E-Fahrzeugen. Knapp 6.000 Ladepunkte nutzen bereits die Wirelane-Software für alle nach gelagerten Abrechnungsvorgänge. In Summe erlaubt die Wirelane-App bereits Zugriff auf 60.000 Ladepunkte über ganz Europa.
Wirecard hat nun ein Modul für das kontaktlose Bezahlen ohne langwierigen Registrierungsprozess entwickelt, wo auch die Pin-Eingabe entfällt. Mit nur einem sogenannten „Tap“ an der Station kann der Endkunde per NFC-fähiger (Near-Field-Communication) Kreditkarte oder über Smartphone-Wallets wie Google Pay oder Apple Pay den Ladevorgang für sein Elektrofahrzeug initiieren. 
„Zusammen mit Wirecard digitalisieren wir den Ladevorgang von E-Fahrzeugen, dazu zählt auch das Bezahlen an der Ladestation. Über unser Backoffice ermöglichen wir bereits Businesspartnern in ganz Europa die Verwaltung der eigenen Infrastruktur. Nun soll auch Endkunden die Nutzung von Lademöglichkeiten erleichtert werden“, erläutert Constantin Schwaab, Geschäftsführer von Wirelane.

Vier Millionen Ladestationen europaweit bis 2030
ENIO prognostiziert allein für die kommenden fünf Jahre einen Bedarf von 500.000 neuen Ladestationen, bis 2030 sollen vier Millionen dazu kommen. „Beim Thema Bezahlen verlassen wir uns auf unseren Partner Wirecard, der in den vergangenen Jahren seine Innovationskraft und Zuverlässigkeit sowohl bei unserer App- als nun auch der kartenbasierten Lösung bewiesen hat“, betonte Fritz Vogel, Geschäftsführer und Partner bei ENIO, im Rahmen der 2016 vorgestellten Partnerschaft mit Wirecard, die heuer nun auch um kontaktlose Zahlungen über Kredit- oder Debitkarten erweitert wurde.
„Das Thema E-Mobilität hat sich zu einem zukunftsweisenden Thema für die gesamte Automobilbranche entwickelt. Bisher waren E-Autofahrer beim Bezahlen aber oft mit langwierigen Registrierungsvorgängen konfrontiert und mussten zudem zwingend Internet-Zugriff haben“, erläutert Axel Puwein, Director of Products & Innovation bei Wirecard CEE. „Wirecard ermöglicht jetzt die barrierefreie und unkomplizierte Bezahlung direkt an der Ladesäulen und wir freuen uns, zusammen mit Wirelane das Aufladen von E-Mobility-Fahrzeugen zu digitalisieren“, so Puwein.
„Wir freuen uns unsere Partner mit innovativen digitalen Zahlungsmethoden zu unterstützen. Zusammen können wir die Nutzung von E-Mobilität in ganz Europa erheblich erweitern und die Digitalisierung von Bezahlungsprozessen im Mobilitätssektor weiter vorantreiben“, unterstreicht auch Roland Toch, Managing Director der Wirecard CEE. Bei den kommenden „Krone E-Mobility-Days“ am 29. und 30. September auf dem Red Bull Ring im steirischen Spielberg präsentieren Wirecard und Wirelane das System in der Praxis.

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red/czaak, Economy Ausgabe Webartikel, 10.09.2018

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