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21. Juli 2024

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Firmenwagen als Briefkasten

Firmenwagen als Briefkasten© piqs.de/kevin dooley

Die Post testet die Kofferraumzustellung auf Baustellen, IT-Dienstleister T-Systems steuert technische Umsetzung.

Ob auf Baustellen oder bei Wartungs- und Reparaturdiensten – Monteure und Handwerker brauchen stets ein gutes Sortiment an Werkzeugen, Montage- und Ersatzteilen – und das immer griffbereit im Firmenfahrzeug. Hier sieht die Österreichische Post ein ideales Anwendungsgebiet für die Paket-Zustellung in den Kofferraum. Derzeit absolviert das Logistikunternehmen im Raum Linz einen Pilotversuch, der Anwendbarkeit und Potenziale der Baustellenbelieferung in den Kofferraum ausloten soll.
Die Testphase der Kofferraumzustellung der Post geht jetzt in die zweite Runde. Während vergangenen Herbst der reibungslose Prozessablauf und die Funktionalität der Ortungs- und Entriegelungs-App getestet wurden, werden nun erstmals reale Kunden beliefert. Dabei erhält die Firma Muggenhumer Energiesysteme ihre Bestellungen beim Sanitärgroßhandel ÖAG bis Anfang August direkt in ihre Firmenfahrzeuge zugestellt.

Ablauf
Der Kunde bestellt die benötigten Teile bei seinem Zulieferer. Dieser avisiert bei der Post eine „Kofferraumzustellung“. Am Tag der Auslieferung kann der Zusteller mittels App die genaue Position des Fahrzeuges orten und durch ein hochsicheres Identifikations- und Berechtigungssystem von T-Systems den Kofferraum entriegeln und die Sendung direkt in das entsprechende Firmenfahrzeug einlegen. Die Identity- und Access-Lösung stellt dabei sicher, dass nur der autorisierte Zusteller das Auto öffnen kann. Der Zustellprozess inklusive Öffnen und Schließen des Kofferraums wird dabei protokolliert. Der Empfänger wird per E-Mail, SMS oder App informiert, sobald das Paket in den Kofferraum gelegt wurde.
Die Vorteile der Kofferraumlogistik liegen auf der Hand: Der Empfänger erhält seine Bestellungen direkt ins Auto, die benötigten Artikel sind somit sofort einsatzbereit. Die Post erzielt eine höhere Erstzustellquote. Der Versender profitiert von zufriedenen, rasch belieferten Kunden.

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red/stem, Economy Ausgabe Webartikel, 02.07.2016

„Beeindruckend schlechte Zahlen“

„Beeindruckend schlechte Zahlen“@ Bilderbox.com

Die Bürokratie kostet Gewerbe und Handwerk in Niederösterreich jedes Jahr 344 Millionen Euro.

Das Gewerbe in Niederösterreich wird pro Jahr mit 344 Millionen Euro belastet. Das ist der Wert von 4.300 Vollzeitarbeitsplätzen mit rund sieben Millionen Arbeitsstunden. Die Bürokratiekosten pro Beschäftigten belaufen sich auf 2.371 Euro pro Jahr, vor drei Jahren sind es noch 2.208 Euro – um rund sieben Prozent weniger – gewesen.
Das ergibt eine Studie der KMU Forschung Austria im Auftrag der Sparte Gewerbe und Handwerk der niederösterreichischen Wirtschaftskammer. Studienautor Walter Bornett spricht von „beeindruckend schlechten Zahlen.“

Auf allen Ebenen wachsende Regelungsdichte
„Natürlich muss es Regeln geben, aber doch nicht in diesem Ausmaß“, meint WKNÖ-Präsidentin Sonja Zwazl. „Das muss weniger werden“, fordert sie gemeinsam mit Gewerbe-Obmann Wolfgang Ecker. Die auf allen Ebenen wachsende Regelungsdichte raube speziell den kleinen und mittleren Unternehmen die Luft zum Atmen.
Die 344 Millionen Kosten setzen sich aus 264 Millionen interne Kosten und 80 Millionen für externe Kosten, wie Steuerberater oder externe Lohnverrechnung zusammen. Buchhaltung, Jahresabschluss, Steuererklärungen und Umsatzsteuermeldungen bilden mit 156 Millionen den größten Kosten-Brocken. Dahinter kommen Lohnverrechnung, Meldungen an die Sozialversicherungen mit 56 Millionen Euro und Dokumentationen, Archivierung, sowie Veröffentlichungspflichten mit 48,4 Millionen Euro.

80 Stunden
„Kleinbetriebe sind besonders betroffen“, sagt Bornett. In Unternehmen mit bis zu neun Beschäftigten beträgt der Bürokratieaufwand pro Beschäftigtem mehr als 80 Stunden pro Jahr, bei größeren Betrieben mit 50 und mehr Beschäftigten sind es 30,5 Stunden. Dort seien „mehr Auslagerungen möglich“, erklärt der Studienautor.
Als Beispiel nennt Sonja Zwazl Reinigungsmittel, wie sie in jedem Haushalt eingesetzt werden. „Verwendet sie jedoch ein Unternehmen, werden sie plötzlich gefährlich“, kritisiert Zwazl: „Denn dann muss man sie in einer Dokumentation als gefährliche Arbeitsstoffe führen und dafür eigene Sicherheitsdatenblätter anlegen.“

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NOe-Wirtschaftspressedienst/red/stem, Economy Ausgabe Webartikel, 02.07.2016

Komplizierte Vereinfachungen

Komplizierte Vereinfachungen© Siemens

Hintergründige Analysen einer immer komplizierter werdenden Welt – das sucht der Siemens CEE Press Award 2016.

Siemens führt heuer erstmals auch in Österreich den Siemens CEE Press Award 2016 durch. Der Wettbewerb wird mittlerweile in zehn Ländern Zentral- und Südosteuropas abgehalten – neben Österreich in der Slowakei, Rumänien, Ungarn, Bulgarien, Kroatien, Slowenien, Bosnien und Herzegowina, Montenegro und Serbien.
Teilnahmeberechtigt sind alle Medienvertreter, die zwischen dem 1. September 2015 und dem 1. September 2016 veröffentlichte Medienbeiträge zum Thema Intelligente Infrastruktur einsenden. Eingereicht werden können alle Texte aus Print- und Onlinemedien, Berichte von Agenturjournalisten, sowie Ausstrahlungen in elektronischen Medien, TV und Radio.
Beiträge, die das Thema Intelligente Infrastruktur plausibel aufbereiten, formatgerecht vermitteln und darüber hinaus faktentreu, sachlich und verständlich sind, haben eine Chance auf den Sieg.

Sprachliche Brillanz
„Wir leben in einer Welt der Vereinfachungen, die immer komplizierter wird. Daher wollen wir hintergründige Analysen und Texte, die Zeit für Recherche brauchen, eine sprachliche Brillanz aufweisen und soziale Verantwortung wahrnehmen, vor den Vorhang holen und besonders ehren", sagt Katharina Swoboda, Leitung Communications von Siemens in Österreich und der CEE-Region.
Die eingereichten Arbeiten werden von einer Expertenjury bewertet. Die drei besten Arbeiten aus jedem Land qualifizieren sich für das Finale des Wettbewerbs, das am 29. September in der Wiener Siemens City stattfinden wird. Hier werden im Rahmen eines Galaabends die besten drei journalistischen Arbeiten der Region CEE gekürt. Der Hauptpreis ist eine Studienreise zum Thema des Wettbewerbs.
Einsendeschluss ist der 1. September 2016. Weiterführende Informationen zu den Wettbewerbskriterien, sowie zu den Teilnahmebedingungen können auf einer eigens eingerichteten Webseite abgerufen.

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red/stem, Economy Ausgabe Webartikel, 01.07.2016

In-Memory-Computing und unternehmenskritische Anwendungen

In-Memory-Computing und unternehmenskritische Anwendungen© Fujitsu

Fujitsu stellt aktuell eine neue Servergeneration mit bis zu 192 Prozessor-Kernen vor und setzt mit den Servern der PRIMEQUEST-Reihe Maßstäbe in Hinblick auf Stabilität, Leistungsfähigkeit und Langlebigkeit.

Die dritte Generation dieser Server ist mit den neuesten Prozessoren der Intel Xeon-Produktfamilie bestückt und eignet sich durch das breite Leistungsspektrum mit bis zu 192 Prozessorkernen und maximal 24 Terabyte DDR4-RAM für den Betrieb geschäfts- und unternehmenskritischer Anwendungen.

UNIX, Oracle und SAP
Die Einsatzszenarien umfassen UNIX-basierte Umgebungen ebenso wie Oracle-Datenbanken oder Lösungen von SAP. Die neuen PRIMEQUEST-Server wurden darüber hinaus von SAP für den Betrieb der SAP HANA-Plattform zertifiziert, dies unterstreicht die generelle Eignung für moderne In-Memory-Computing-Anwendungen.

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ECONOMY CONTENT AD, Economy Ausgabe Webartikel, 01.07.2016

Kulturmetropole St. Pölten

Kulturmetropole St. Pölten© Bilderbox.com

Die kulturellen Aktivitäten der AK bringen unter anderem Alfred Dorfer, Heinz Marecek, Nada Maleh und die Comedian Harmonists in die Landeshauptstadt.

Leistbare Kultur für Arbeitnehmer bietet Niederösterreichs Arbeiterkammer. Ein Kulturschwerpunkt mit der früheren Festspielhaus-Intendantin Mimi Wunderer umfasst neben ermäßigten Veranstaltungen für alle Mitglieder und der Förderung der Betriebskultur auch die Etablierung eines Kulturtreffpunkts am neuen AKNÖ-Standort in St. Pölten. Der Veranstaltungssaal dort bietet bis zu 420 Besuchern Platz.
Gestartet wird das Kulturprogramm am 8. August mit der Summerstage Academy 2016 für junge Nachwuchstalente. Ab 22. September beginnt dann das Kulturherbst-Programm mit einem Auftritt von Alfred Dorfer. Schon davor gibt es am 9. Juli das Splash Hard am Ratzersdorfer See in St. Pölten mit Namika.

Workshops
Bei der Summerstage Academy wird es sechs 5-tägige Workshops zu den Themen Gesang, Sprech- und Atemtechnik, Kabarett, Schauspiel und Tanz geben. Die Lehrenden sind bekannte Künstler, wie etwa Nina Hartmann (Tanz), Fifi Pissecker (Kabarett) oder Angelika Nidetzky (Schauspiel). Zielgruppe sind Lehrlinge und junge Leute von 14 bis 25. Die Workshops kosten 80 Euro inklusive Vollverpflegung. Anmeldungen sind bis 11. Juli möglich.
Auch die Kulturherbst-Termine stehen bereits fest: 22. September, Alfred Dorfer; 13. Oktober, Heinz Marecek; 24. November, Nada Maleh; 15. Dezember, Comedian Harmonists. Und fürs Frühjahr 2017 hat Mimi Wunderer schon eine Menge prominenter Namen im Köcher, darunter Josef Hader, Roland Düringer, Erwin Steinhauer oder Lukas Resetarits.

Leistbar
Die Tickets werden für Lehrlinge und Schüler 15 Euro kosten, AK-Mitglieder, ÖGB-Mitglieder und Pensionisten zahlen maximal 25 Euro pro Veranstaltung. „Die Künstler verlangen bei uns nicht die normale Gage“, erklärt Mimi Wunderer. Sie will im Rahmen ihres Engagements insbesondere auch die Frauenkultur fördern.
Ab Frühjahr 2017 werden im ANZ in St. Pölten auch Lesungen stattfinden. Einmal pro Monat werden beim Literatur-Mittwoch teils namhafte Künstler, teils Nachwuchs-Literaten zu Gast sein.
Das Projekt Betriebskultur läuft schon seit 2014. Über Betriebsräte und Personalvertreter bietet die AKNÖ „ein vielfältiges Kulturprogramm für Betriebe an, kümmert sich um die Buchung der Künstler und übernimmt die Hälfte der Veranstaltungskosten“, so der Abteilungsleiter für Kulturprojekte, Thomas Fronaschitz. Im Vorjahr haben rund 30 Betriebe dieses Programm in Anspruch genommen, dabei wurden 5.800 Gäste erreicht.

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NOe-Wirtschaftspressedienst/red/stem, Economy Ausgabe Webartikel, 01.07.2016

Hochpräzises Kräftemessen

Hochpräzises Kräftemessen© Bilderbox.com

Das Bundesamt für Eich- und Vermessungswesen und die TU Wien haben eine Kraftanlage entwickelt, mit der Messgeräte exakt kalibriert werden können.

Wenn zwei verschiedene Messgeräte unterschiedliche Ergebnisse liefern, welches hat dann recht? Das Institut für Fertigungstechnik und Hochleistungslasertechnik (IFT) der TU Wien hat gemeinsam mit dem Bundesamt für Eich- und Vermessungswesen (BEV) nun eine neue Primärkraftanlage geplant, errichtet und erfolgreich getestet. Sie kann exakt bestimmbare Kräfte darstellen, mit denen man dann Kraftmessgeräte kalibrieren kann.

Bis zu 250.000 Newton
Die Kraftanlage liefert somit einen festen „absoluten“ Ausgangspunkt für andere Kraftmessungen – das ist unverzichtbar, weil die Kraft eine Messgröße ist, die in der Praxis nur relativ gemessen werden kann. Man schließt bei der Messung immer von einer bekannten auf eine unbekannte Kraft. Mitte Juni wurde die Anlage offiziell dem BEV übergeben.
Die neue Anlage, für die eigens ein neues Gebäude errichtet wurde, besteht aus vier Teilanlagen, die für unterschiedlich große Kräfte konzipiert sind. Die größte von ihnen kann Kräfte von bis zu 250 000 Newton darstellen – das entspricht ungefähr der Kraft, mit der eine Masse von 25 Tonnen eine Waage belastet. Durch spezielle hydraulische Übersetzungen ist eine Erweiterung des Kraftbereichs sogar auf bis zu 5 Millionen Newton möglich.

Wirtschaftliche Bedeutung
Möchte man nun einen Kraftmesssensor kalibrieren, kann man ihn in so einer primären Kraftanlage mit genau bekannten Kräften belasten. Viele unterschiedliche Massen können ausgewählt werden, deren Gewicht dann über ein speziell konstruiertes Gehänge auf den Kraftmesssensor einwirkt. Bei der Konstruktion musste eine lange Liste möglicher Störeffekte berücksichtigt werden, etwa die Verbiegung der Balken unter der Belastung, niederfrequente Schwingungen des Gehänges und sogar der Einfluss des Mondzyklus.
In der Produktion und im Handel spielen die angewandten Messverfahren eine wichtige Rolle, wie Robert Edelmaier, der Leiter der Gruppe Eichwesen im BEV, betont. „Gerade die exportorientierte Industrie Österreichs braucht genaue Messungen von Materialeigenschaften, wie sie durch zerstörerische Prüfungen in sogenannten Zug- und Druckprüfanlagen erfolgen. Die internationale Anerkennung dieser Prüfungen ist eine Voraussetzung für den Export, zusätzlich können wiederholte Prüfungen vermieden und dadurch auch Zeit und Kosten gespart werden.“

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red/stem, Economy Ausgabe Webartikel, 01.07.2016

Einsamer Vertreter

Einsamer Vertreter© piqs.de/daniel parks

Die TU Wien schaffte es auf Platz 67 der innovativsten europäischen Universitäten. Platz 1 ging an Leuven in Belgien.

Die Technische Universität Wien gehört zu den 100 innovativsten Hochschulen Europas. Die TU Wien ist die einzige österreichische Uni in einer dieser Tage veröffentlichten Rangliste, sie landete auf Platz 67. Ausgezeichnet wurden im Ranking von Thompson Reuters jene Unis, die am meisten den Fortschritt von Wissenschaft, Technologie und globaler Wirtschaft fördern.
Zu Europas innovativster Uni wurde die Katholische Universität Leuven in Belgien gekürt – wegen der Vielzahl an einflussreichen Erfindungen, der hohen Zahl an Patenten und der vielen Zitierungen von Erfindungen der Uni Leuven in anderen Patentanträgen. Auf Rang zwei landete das Imperial College London, auf Platz drei die Universität Cambridge, gefolgt von der ETH Lausanne und der TU München.

Fast ein Viertel aus Deutschland
Insgesamt ist Deutschland mit 24 Hochschulen am öftesten in den Top 100 vertreten, gefolgt von Großbritannien (17 Unis). Überdurchschnittlich gut abgeschnitten hat auch Irland, das mit seinen weniger als fünf Millionen Einwohnern mit drei Unis in der Liste aufscheint.
Nur fünf der 100 Top-Unis befinden sich nicht in der EU, davon vier in der Schweiz und die Universität Oslo in Norwegen. Unis der großen Staaten Russland und Türkei und der reichen nordischen Länder Schweden und Finnland scheinen in der Rangliste nicht auf.

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APA-Science/red/stem, Economy Ausgabe Webartikel, 01.07.2016

Nicht auf Kurs

Nicht auf Kurs© piqs.de/renschgro

Österreich wird dem Forschungsrat zufolge das gesteckte Ziel, bis 2020 ein führendes Innovationsland zu werden, nicht erreichen.

Österreich wird bis 2020 kein führendes Innovationsland. Zu diesem Schluss kommt der Rat für Forschung und Technologieentwicklung (RFT) in seinem Bericht zur wissenschaftlichen und technologischen Leistungsfähigkeit Österreichs 2016.
Forschungsrats-Chef Hannes Androsch bezeichnet die Lage als „durchwachsen“. Auch wenn die derzeitige Forschungsquote von knapp über drei Prozent „beachtlich“ sei, „können mit dem Tempo und der Dichte der Umsetzung der Strategie deren Ziele mit Sicherheit nicht erreicht werden“, so Androsch. Das Tempo der Innovationsdynamik sei auch einer der Gründe für die schleppende wirtschaftliche Entwicklung des Landes.

Grundlagenforschung schwächelt
Das Problem sei auch, dass der hohen Forschungsquote kein entsprechender Output folge. „Wir haben ein Effizienz-, Exzellenz-und Fokussierungsproblem.“ Für verschiedene Bereiche wären mehr Mittel erforderlich. Es sei, erklärt der stellvertretende RFT-Vorsitzende, Markus Hengstschläger, „besonders bedauerlich“, dass die kompetitiv vergebenen Mittel für Grundlagenforschung unterdurchschnittlich dotiert seien. Für den Wissenschaftsfonds FWF fordert der Rat daher jährlich 100 Millionen Euro zusätzlich zum derzeitigen Jahresbudget von rund 180 Millionen.
Als weiteres Beispiel für eine ungenügende Dotierung nennt Androsch die aus Zinserträgen der Oesterreichischen Nationalbank (OeNB) sowie des ERP-Fonds gespeiste Nationalstiftung für Forschung. Nachdem diese heuer nur 18 Millionen Euro ausschüttet, wird bereits mit 33,7 Millionen aus dem Österreich-Fonds nachgebessert, der aus Einnahmen durch den neuen 55-Prozent-Steuersatz für Einkommensanteile über 1 Million Euro dotiert wird.
Androsch geht davon aus, dass es einen weiteren Nachschlag für die Nationalstiftung geben wird, nachdem der Notenbankgewinn höher als erwartet ausfällt. In Summe könnte die Nationalstiftung damit heuer 100 Millionen Euro ausschütten, was Androsch als „wichtiges Signal“ anerkennt.

Mangelnder Fokus
Der Forschungsrat ortet auch qualitativen Handlungsbedarf: „Wir leiden noch immer unter Zersplitterung und mangelnder Fokussierung“, deutet Androsch auf den Umstand, dass es in Österreich 68 verschiedene Forschungsförderstellen von Bund und Ländern gibt.
Dass Österreich seit einigen Jahren in verschiedenen Rankings als Innovationsstandort zurückfällt, ist für RFT-Geschäftsführer Ludovit Garzik nicht dadurch verursacht, dass das Land schlechter werde. „Der Grund ist, dass die anderen Staaten schneller besser werden und jedes Jahr das eine oder andere Land an uns vorbeizieht.“

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APA-Science/red/stem, Economy Ausgabe Webartikel, 01.07.2016

Medienpolitischen Reformstau auflösen

Medienpolitischen Reformstau auflösen© piqs.de/cyrus

Zeitungsherausgeberpräsident Thomas Kralinger fordert abermals medienpolitische Gesamtstrategie zur Stärkung österreichischer Angebote und faire Wettbewerbsbedingungen gegenüber amerikanischen Digital-Konzernen.

Im Rahmen der Generalversammlung sowie der konstituierenden Vorstandssitzung hat der Verband Österreichischer Zeitungen sein Arbeitsprogramm für die Funktionsperiode von 2016 bis 2018 beschlossen. „Die Liste der notwendigen Reformen ist in den letzten Jahren deutlich angewachsen. Leider blieben viele dieser Reformen auf der Strecke“, so Thomas Kralinger.
„Gerade im Hinblick auf die Entwicklung digitaler Geschäftsmodelle braucht es jedoch eine rot-weiß-rote Gesamtstrategie, die österreichische Angebote forciert und faire Wettbewerbsbedingungen garantiert“, betont der soeben einstimmig wiedergewählte VOeZ-Präsident.

Medienminister Drozda gibt Anlass zur Hoffnung
Die jüngsten Aussagen von Medienminister Drozda geben Anlass zur Hoffnung, dass es auch in der Medienpolitik zu einem Neustart kommt. „Es gilt, den Reformstau in diesem Bereich aufzulösen und Themenkomplexen wie der Neugestaltung der Presseförderung, der Schaffung eines Leistungsschutzrechts und der steuerlichen Gleichbehandlung von Digitalprodukten zum Durchbruch zu verhelfen“, so Kralinger weiter.
Vor allem im Digitalbereich herrscht eine extreme Schieflage zwischen US-amerikanischen Unternehmen und europäischen (Medien-)Unternehmen, die auf Grund rigider Regulierungen und Vorschriften viele Initiativen in diesem Bereich erschwert oder behindert. „Hier braucht es einerseits eine deutliche Entlastung und andererseits Maßnahmen, um Fairness und Wettbewerbsgleichheit herzustellen“, forderte Kralinger.

Einstimmige Wiederwahl und neuer Vizepräsident
Thomas Kralinger wurde im Rahmen der 63. Generalversammlung als Präsident des Verbandes Österreichischer Zeitungen (VÖZ) einstimmig wiedergewählt. Markus Mair, Vorstandsvorsitzender der Styria Media Group wurde neuer Vizepräsident.
Als Vizepräsidenten wiedergewählt wurden Max Dasch („Salzburger Nachrichten“), Helmut Hanusch (VGN) sowie Eugen A. Russ (Russmedia). In ihrer Funktion als Präsidiumsmitglieder bestätigt wurden Hermann Petz („Tiroler Tageszeitung“) in seiner Funktion als Schriftführer, Rainer Eder („Österreichische Bauernzeitung“) in seiner Funktion als Kassier sowie Wolfgang Bergmann („Der Standard“). Neu im Präsidium vertreten sind Lorenz Cuturi („OÖNachrichten“) und „NÖN“-Geschäftsführer Friedrich Dungl. Darüber hinaus wurde Christiane Feigl, Geschäftsführerin „Welt der Frau“, in den Vorstand gewählt.

Rudolf Cuturi und Gerda Schaffelhofer treten ab
"OÖN"-Herausgeber Rudolf A. Cuturi stand nicht mehr für die Funktion des Präsidiumsmitglieds zur Verfügung. Er hatte dem VÖZ-Vorstand knapp 20 Jahre sowie dem -Präsidium seit zehn Jahren angehört. Ebenso nicht mehr für den Vorstand kandidiert hat Gerda Schaffelhofer, die langjährige Geschäftsführerin der Wochenzeitung „Furche“ und VÖZ-Präsidiumsmitglied, auf Grund ihres bevorstehenden Pensionsantritts. Kralinger dankte beiden Persönlichkeiten für ihr langes Engagement und ihre Mitarbeit in den Verbandsgremien.
Die weiteren VOeZ-Vorstandsmitglieder sind: Walter Achleitner (Kirchenzeitungen), Maximilian Dasch (Salzburger Woche), Claudia Gradwohl (profil), Wolfgang Hattmannsdorfer (Neues Volksblatt), Raimund Jacoba (Gewinn), Rainer Nowak (Die Presse), Markus Raith (Neue Vorarlberger Tageszeitung), Gerhard Riedler (Kronen Zeitung), Wolfgang Riedler (Wiener Zeitung), Oliver Schmerold (auto touring), Rudolf Schwarz (WirtschaftsBlatt), Klaus Schweighofer (Kleine Zeitung Graz), Thomas Spann (Kleine Zeitung Klagenfurt) und Thomas Zembacher (Österreichischer Wirtschaftsverlag).

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red/czaak, Economy Ausgabe Webartikel, 01.07.2016

Neue Energy-Drinks vom Bisamberg

Neue Energy-Drinks vom Bisamberg© www.mountgreen.at

Zwei Schüler wollen das Softdrink-Sortiment aufmischen.

Ein 18-jähriges Unternehmerduo aus Bisamberg im Bezirk Korneuburg hat den Energy Drink MountGreen mit ausschlielich natürlichen Zutaten entwickelt. Chiara Raab, Schülerin der Handelsakademie Korneuburg und ihr Geschäftspartner Lorenz Trettenhahn, Schüler am Gymnasium, haben bereits 12.000 Stück dieser Getränkedosen herstellen lassen.

Der ewig gleiche Geschmack
Die Initialzündung zur Idee eines neuartigen Getränkes kam Chiara Raab beim Ausgehen. „Mit 17 Jahren war ich Führerschein-Besitzerin und habe beim Fortgehen natürlich keinen Alkohol konsumiert, sondern Energy Drinks. Der ewig gleiche Geschmack der am Markt befindlichen Produkte hat mir aber nie zugesagt“, erzählt die Schülerin. Auch die Zuckermenge und chemischen Inhaltsstoffe der gängigen Produkte haben nicht ihre Begeisterung geschürt.
In dem Hollabrunner Getränkeherstellter BeverageScouts fand Raab einen Partner, der ihre Vorstellung von einem alternativen Energy Drink umsetzen konnte. „Grüntee, Zitronensaft und natürliches Koffein von der Guarana Pflanze sind die Ausgangszutaten. Eine weitere Vorgabe war die absolute Vermeidung von chemischen Konservierungsstoffen und künstlichen Aromen“, berichtet Raab. MountGreen schmeckt nach Zitrone/Limette sowie Grüntee und enthält weniger Zucker als ein Glas Orangen- oder Apfelsaft.

Persönlicher Einsatz
Die Vermarktung erfolgt derzeit durch die zwei jungen Unternehmer persönlich auf großen Veranstaltungen und Festen in Niederösterreich. Die Nah & Frisch-Geschäfte in Würnitz und Tresdorf haben MountGreen bereits in ihr Sortiment aufgenommen, in den Korneuburger Cafés Grünzweig, Trauma und Stadtkern ist die kleine schwarz-grüne Dose ebenfalls erhältlich.
Das nächste große Ziel ist die Platzierung von MountGreen in den Handelsketten. Dort soll die 0,25 Liter-Dose ähnlich wie die großen Konkurrenzprodukte zirka 1,40 Euro kosten.
„Danach wollen wir in den Nachbarländern Deutschland und Schweiz Marketingoffensiven starten. Ein Traum wäre die Eroberung des arabischen Marktes, denn der Geschmack von MountGreen trifft dort genau ins Schwarze“, sagt Raab. Nächstes Jahr wird aber zuerst Matura gemacht.

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NOe-Wirtschaftspressedienst/red/stem/cc, Economy Ausgabe Webartikel, 29.06.2016

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