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20. Juli 2024

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Der museale Bauchladen

Der museale BauchladenAuf der heurigen Art Austria sollen auch Kunsthändler nur mehr Skulpturen und Gemälde zeigen. Im Bild Arbeiten von Alfred Kornberger, der auch in der musealen Sammlung Leopold vertreten ist. (c) econoomy

Die Kunstmesse ArtAustria verliert zahlreiche renommierte Galerien als Aussteller und füllt Lücken mit regionalen Kunst- und Antik-Händlern.

Die vielen juristischen Verfahren von ehemaligen Ausstellern und Lieferanten gegen die Firma Art-Port als Veranstalter von Kunstmessen wie art austria, art salzburg und der letzten ViennaFair verbunden mit Differenzen etwa ob der ordnungsgemäßen Verwendung kassierter Werbekostenbeiträge oder stark differierender Messestand-Kosten, dürften nunmehr auch massive Auswirkung auf die kommende Art Austria (10.3. bis 13.3.) haben.“
Renommierte Galerien wie beispielweise Charim, Hilger, Kratochwill oder Krobath sowie etablierte junge Galerien wie Artemons, 2CforArt, Galerie Czaak oder die Galerie Gugging sind nicht mehr auf der diesjährigen Art Austria vertreten und zudem fehlen auch prominente Wiener Kunsthändler wie Giese & Schweiger, Wienerroither & Kohlbacher oder Josef Schütz mit ihren hochwertigen Klassikern der österreichischen Moderne wie etwa Boeckl, Klimt, Schiele oder Weiler.

Volkskunst und Antikes Baumaterial
Um nun trotzdem die vorhandenen Flächen der im Wiener Leopold Museum stattfindenden Kunstmesse zu bespielen und zu finanzieren, kommen nun auch regionale Kunsthändler aus den Bundesländern zum Zug. Laut aktueller Ausstellerliste sind dabei auch Händler deren Schwerpunkte laut eigener Webseite im Bereich „Volkskunst“ oder „Antikes Baumaterial“ liegen. Ein weiter Kunsthändler ist wiederum auf „Interior Design“ mit einem Mix aus Möbeln, Sesseln, Silberbesteck und Gegenwartskunst spezialisiert.
Auf Kritik von Galerien an diesem – Zitat: „Bauchladen“, reagiert der Veranstalter auf der Art-Austria-Website zumindest pr-mässig: „Die Art Austria ist eine der wenigen Kunstveranstaltungen bei der sich Kunsthandel und Galerieszene an einem Messeplatz treffen ... und diese Ambivalenz macht die Spannung im positiven Sinn aus“. Zudem will man „das Profil schärfen und heuer nur Bilder und Skulpturen zeigen“, so eine weitere Ankündigung.

Kopriva, Maringer und Ziwna mit Meisterschülern von Robin Christian Andersen
Einige der verbliebenen Galerien reagieren nun auf diese Entwicklung indem sie jüngere oder noch nicht so bekannte Künstler präsentieren. Die Wiener Galerie Ziwna etwa zeigt u.a. Julia Hanzl und ihr „Grotesk Art-Programm“ oder den türkisch-österreichischen Maler Sinasi Bozatli sowie den Andersen-Schüler Leopold Ganzer.
Die Galerie Kopriva wiederum präsentiert eine Personale von Franz Hradil (Salzburg 1925 – 2007 Wien; Schüler von Andersen und Boeckl) mit Papier- und Ölarbeiten von europäischen Metropolen. Ebenso auf einen Meisterschüler von Robin Christian Andersen setzt die Galerie Maringer mit dem bekannten Expressionisten Alfred Kornberger (Wien 1933 – 2002 Wien) und seinen eindrucksvollen Aktmotiven.
Abseits vom Programm will der Art-Austria-Veranstalter dafür mit einem „hohen Qualitätsanspruch bei der Messepräsenation“ punkten. Dies soll damit erreicht werden, dass „den besten heimischen Galerien und hier vor allem den Leitgalerien der Szene wie Krinzinger und nächst St. Stephan das Untergeschoss 2 des Leopold Museum vorbehalten ist“.

Konditionen für Leitgalerien
„Fraglich ist nur welche Konditionen diesen letzten zwei Leitgalerien für ihren Untergeschoss-Auftritt im Vergleich etwa zu „Nichtleit-Galerien“ oder anderen Ausstellern gewährt wurden“, sagt eine Wiener Galeristin, die auf Grund eines aktuell laufenden Verfahrens gegen Art-Port nicht namentlich genannt werden möchte. „Die bei der letzten ViennaFair vom gleichen Veranstalter praktizierte Ankündigungspolitik mit diesen Galerien als Lockvögel für andere Galerien hat diesmal ja augenscheinlich nicht mehr funktioniert“, so die Galeristin weiter.
„Entscheiden über Erfolg oder Misserfolg dieser Kunstmesse werden letztendlich die Besucher und die Verkäufe, jeder Aussteller gibt schon allein auf Grund der umfangreichen Investitionen sicher sein Bestes und allen verbliebenen Kollegen ist ein kommerzieller Erfolg zu wünschen“, so ein ebenfalls nicht mehr teilnehmender Salzburger Galerist gegenüber economy.

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red/mich, Economy Ausgabe Webartikel, 08.03.2016

Kunst im Gewerbegebiet

Kunst im GewerbegebietWuerth

Im Art Room Würth Austria begegnen sich eine brasilianische Künstlerin und ein österreichischer Künstler.

Bis 30. September zeigt der Art Room Würth Austria in Böheimkirchen Werke von Georgia Creimer und Thomas Reinhold. In der Ausstellung liquid:morph loten die in Brasilien geborene Creimer und der Wiener Reinhold Gemeinsamkeiten in ihrem Schaffen aus.
Obwohl von der Werkgenese vollkommen verschieden, ergeben sich in dieser gemeinsamen Ausstellung überraschende Schnittstellen. Sowohl Creimer als auch Reinhold verfremden, dekonstruieren und überschreiben Ausgangsformen, holen sie verzerrt wieder ins Bild hinein und fordern auf, neue Wahrnehmungsmuster zuzulassen.
Die großformatigen Tafelbilder des 1953 geborene Reinhold entstehen im Prozess des steten Überprüfens bildnerischer Möglichkeiten. „Die Abstraktion spielt in meiner Malerei keine wirkliche Rolle. Mein Interesse gilt eher der Medienreflexion, dem Strukturellen und Prozessualen.“ Die Leinwand wird auf Kisten aufgebockt und flüssige Farbe in die Nähe einer skizzierten Linie geschüttet. Die Farbe wird mit den Händen längs der Innen- oder Außenfläche der Kreisformen geschoben und rinnt über die angehobene Leinwand.

Pissbilder
Auch in der Arbeit von Georgia Creimer, die 1964 in Sao Paulo geboren wurde, spielt das Zufällige, nicht Vorhersehbare eine Rolle. Ein Jahr lang fotografierte die Künstlerin Spuren von Hundeurin auf Gehsteigen in Wien. Begonnen als Notizen des Banalen veränderte sich im Laufe der Zeit ihr Blick auf das, was sie fotografierte. „Ich habe angefangen, in diesen freien Formen eine Art Zufalls-Graffiti, das versucht, eine Botschaft zu hinterlassen, zu sehen.“
Würth führt neben dem Museum am Stammsitz in Künzelsau elf Kunstdependancen in den europäischen Landesgesellschaften der Würth-Gruppe. Deren Ausstellungsprogramm basiert auf der in Deutschland angesiedelten Sammlung Würth, die Reinhold Würth seit den 1960er Jahren aufbaut. Sie umfasst heute rund 17.000 Werke moderner und zeitgenössischer Kunst sowie spätmittelalterlicher Malerei und Skulptur.

Art Room Würth Austria, Würth Straße 1, 3071 Böheimkirchen
Öffnungszeiten: Montag – Donnerstag: 7.00 bis 17.00 Uhr, Freitag: 7.00 bis 12.00 Uhr, Eintritt frei.

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red/stem, Economy Ausgabe Webartikel, 08.03.2016

Neue Aufklärung

Neue AufklärungBilderbox.com

700 Stipendien vom Forum Alpbach ausgeschrieben.

Das Europäische Forum Alpbach steht heuer ganz im Zeichen des Themas Neue Aufklärung; wie jedes Jahr treffen namhafte Wissenschaftler mit Entscheidungsträgern aus Politik und Wirtschaft zusammen.
Bis zum 31. März können sich unter 30-jährige um eines von insgesamt 700 Stipendien des Forum Alpbach bewerben. Dotiert sind die Unterstützungspakete mit bis zu 1.300 Euro, heißt es in einer Aussendung. „Mit unserem Stipendienprogramm sprechen wir neben Studierenden und AbsolventInnen österreichischer und internationaler Hochschulen auch gezielt junge Kulturschaffende an“, so Sonja Jöchtl, Geschäftsführerin der Alpbach Stiftung.

Das Forum Alpbach findet heuer von 17. August bis 2. September statt. Insgesamt werden 5.000 Teilnehmer erwartet.

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APA-Science/red/stem, Economy Ausgabe Webartikel, 08.03.2016

Bakterien-Detektor

Bakterien-Detektorpiqs.de/macrobiene

Der ColiMinder eines Wiener Jungunternehmen weist Darmbakterium rasend schnell nach und gewinnt damit einen Innovationspreis in Abu Dhabi.

Das österreichische Jungunternehmen Vienna Water Monitoring GmbH ist beim International Water Summit in Abu Dhabi für eine Technologie zur raschen Messung der Bakterienbelastung von Wasser als First Place Innovator im Industrial Water Sector gekürt worden.
Escherichia coli (E. coli) ist ein Darmbakterium, das Krankheiten hervorrufen kann. Daher muss darauf geachtet werden, dass damit verschmutztes Wasser nicht in Umlauf gerät. Mit den Messgeräten lässt sich die Konzentration von E. coli-Bakterien im Wasser in 15 Minuten analysieren. Bisherige Labortests würden erst nach bis zu 72 Stunden Ergebnisse liefern.

Kompakt
Das Wiener Technologie-Start-up setzt bei der neuen Analysemethode auf die Messung des Bakterien-Stoffwechsels von E. coli-Bakterien. Dafür wird eine Wasserprobe mit Substanzen vermischt, die nur von den Enzymen der Bakterien verarbeitet werden können. So kann die Anzahl der im Wasser vorhandenen Bakterien ermittelt werden. Da die Enzymaktivität wissenschaftlich gut untersucht ist, liefert die Methode exakte Ergebnisse.
Auf Basis dieses Prinzips entwickelte die Firma ein kompaktes Messgerät mit einem Gewicht von lediglich 14 Kilogramm, den ColiMinder. Die Messung erfolgt automatisch und kann online verfolgt werden. So kann rasch auf Veränderungen des Bakteriengehalts reagiert werden. Das erhöht die Sicherheit und spart Ressourcen.
Die Einsatzmöglichkeiten des ColiMinder sind nach Angaben des Unternehmens vielfältig. Die Messwerte der mikrobiologischen Wasserqualität können für Frühwarnsysteme oder zur Steuerung der Trinkwasseraufbereitungverwendet werden.

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APA-Science/red/stem, Economy Ausgabe Webartikel, 08.03.2016

Kein Ehrenamt

Kein EhrenamtBilderbox.com

Das Präsidium des Wissenschaftsfonds FWF wird neu besetzt – nun als hauptberufliche Tätigkeit.

18 Personen, davon fünf Frauen und 13 Männer, haben sich um das Amt des Präsidenten des Wissenschaftsfonds FWF beworben. Vier Bewerbungen kamen aus Deutschland und zwei aus der Schweiz. Das gab der die Grundlagenforschung fördernde Fonds nach Ablauf der Bewerbungsfrist am 29. Februar bekannt.
Die FWF-Delegiertenversammlung wird nun Kandidaten zu einem Hearing Ende April einladen und dann einen Dreiervorschlag erstellen, aus dem der Aufsichtsrat Ende Mai den neuen FWF-Chef kürt, der Anfang September sein Amt antreten wird.

Neue Regeln
Die Neuwahl erfolgt nach den neuen Regeln, die vergangenes Jahr in einer Novelle zum Forschungs- und Technologieförderungsgesetz (FTFG) fixiert wurden. Bisher wurde das FWF-Präsidium durch die Delegiertenversammlung gewählt.
Die Position des FWF-Präsidenten ist nun auch kein Ehrenamt mehr, sondern eine hauptberufliche Tätigkeit. Die Funktionsperiode beträgt vier Jahre, eine einmalige Wiederwahl ist möglich. Die bisherige Präsidentin Pascal Ehrenfreund wechselte im Sommer vergangenen Jahres an das Deutsche Zentrum für Luft-und Raumfahrt. Seither steht Vizepräsidentin Christine Mannhalter interimistisch an der FWF-Spitze.

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APA-Science/red/stem, Economy Ausgabe Webartikel, 08.03.2016

Flexibilität bei System- und Datenmanagement

Flexibilität bei System- und DatenmanagementBilderbox.com

ACP unterstützt MAGNA Global IT mit Managed Services und mit der Weiterentwicklung der Konzern-IT in den europäischen Hauptrechenzentren und 40 Werken.

Mit mehr als 300 Produktionsbetrieben, 84 Entwicklungszentren und rund 125.000 Mitarbeitern zählt MAGNA weltweit zu den größten Herstellern von Automobil-Teilen. Die IT der 40 europäischen Standorte wird von MAGNA Global IT betrieben. MAGNA hat nun den langjährigen Partner ACP mit zwei Projekten betraut: mit Managed Services in den Bereichen Server und Storage und mit der Zusammenführung der bisherigen Storage-Lösungen.

Erfahrung und Sicherheit
Die Betreuung durch ACP deckt das tägliche System- und Datenmanagement der Storage-Lösung, die Sicherstellung des Windows Server Supports sowie Urlaubs- und Krankenstandsvertretungen ab. „Die Verwaltung und Bereitstellung von Daten und Speicherplatz ist für ein Unternehmen unserer Größe eine Herausforderung. Mit ACP haben wir einen Partner, der uns bei unseren Aufgaben flexibel und mit hohem Know-how unterstützt“, sagt Walter Pinczolits, MAGNA Global IT.

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red/stem/cc, Economy Ausgabe Webartikel, 08.03.2016

Die Wahl des Kanals

Die Wahl des Kanalspiqs.de/hokloe

Zusätzliche Kontaktmöglichkeiten sollen dem Kunden das Leben nicht schwerer, sondern einfacher machen.

Chat, Co-Browsing, Social Media oder Instant Messaging kann ein wichtiger und sinnvoller Schritt für die Verbesserung des Kundenservice sein. Das Anbieten neuer Kanäle macht aber nur Sinn, wenn es zur Unternehmensstrategie passt und auch der Kunde profitiert. „Man sollte nicht den Kunden dazu zwingen, sich für einen Kontaktkanal entscheiden zu müssen, nur weil es in das Unternehmenskonzept passt“, sagt Lorenz Aberle, Digitalexperte beim Dialogspezialisten atms. „Lassen Sie den Kunden immer die Wahl, wie sie Sie kontaktieren möchten.“

Telefon als primärer Kontaktkanal
Freilich sind Anfragen per E-Mails oder Chat praktischer zu beantworten. Trotzdem sollte nicht gleich auf das Telefon verzichtet werden. 80 Prozent der Konsumenten greifen bei Problemen nach wie vor am liebsten zum Hörer. Bei individuellen, komplexen Anfragen bleibt das Telefon der Kontaktkanal Nr.1, da sich telefonisch vieles schneller und direkter klären lässt. „Unnötiges E-Mail-Ping-Pong kann durch Anbieten einer Hotline deutlich reduziert werden”, so Aberle weiter.
Self-Service-Angebote oder der Einsatz von Co-Browsing sind nicht zur sinnvolle Alternativen für Konsumenten, sie können auch das Customer Service entlasten. Im deutschsprachigen Raum hinken die Unternehmen mit diesen digitalen Angeboten noch hinterher. Laut Aberle werden aber die Konsumenten solche Angebote schon bald einfordern.

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Economy ContentAd, Economy Ausgabe Webartikel, 08.03.2016

Online im Pongau

Online im Pongaupiqs.de/danis

Ein Altenmarkter KMU kommt mit dem Internet und speziellen Google-Services auf eine Exportquote von 85 Prozent.

Digitales Know-how führt zu Wachstum. Ein Beispiel dafür ist die Heat Company aus Altenmarkt im Pongau. Der Einsatz von digitalen Tools und Online-Marketing mit Google AdWords sorgte innerhalb sehr kurzer Zeit für eine massive Umsatzsteigerung bei den Online-Verkäufen und ermöglichte die weltweite Vermarktung der Produkte übers Internet.

Präsenz auf der ganzen Welt
In Folge wurde das Geschäftsmodell des Unternehmens, das bis zu diesem Zeitpunkt ausschließlich auf den Handel ausgerichtet gewesen war, von Grund auf erneuert. Herwig Holzer, Geschäftsführer des KMU, bewertet die Veränderungen als überaus positiv: „Wir sind heute stärker auf den Endkunden fokussiert. Das macht die Produkte und den Service besser. Dank dem Internet und Google haben wir die Möglichkeit, unser Geschäft breiter aufzustellen und so auf der ganzen Welt präsent zu sein.“ Die Exportquote des Unternehmens liegt heute bei rund 85 Prozent und umfasst Länder wie Kanada, Australien und die USA.

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red/stem, Economy Ausgabe Webartikel, 08.03.2016

Mehr als nur Spaß an der Technik

Mehr als nur Spaß an der TechnikBilderbox.com

In einer technikgetriebenen Gesellschaft ist das Interesse der Kinder ein wichtiger Faktor. Mit den schrägen Robotern der TU Wien wird jungen Menschen ein neuer Zugang zu Technologie geboten.

„Der Roboter ist für mich und kann alle Arbeiten in meinem Zimmer erledigen: Aufräumen, Blumen gießen und das Terrarium pflegen. Er soll sozial sein und ein bisschen wie ein Tier. Er darf keinem Menschen Schaden zufügen. Er muss alles tun, was ich sage und auf sich selber aufpassen.“ So malt sich die 12-jährige Ronja aus Wien ihren ganz persönlichen Roboter aus.
Ronja gehört zu einer Gruppe von Schülern, die seit Herbst 2014 an einem Projekt der TU Wien teilgenommen haben. Die dort angesiedelte Gruppe Vision for Robotics hat mit Unterstützung des Wissenschaftsfonds FWF das Vermittlungsprojekt Schräge Roboter entwickelt – mit dem Ziel, Kinder für Technik, Wissenschaft und ihre Anwendungen zu interessieren.

Von der Idee zum Prototyp
„Wir haben gemerkt, dass wir in den Schulen maximal ein Drittel der Kinder erreichen“, berichtet Projektmitglied Markus Vincze im Gespräch mit scilog. Daher suchte man neue Wege: „Wir vermitteln den Kindern nun das ganze Konzept der Produktentwicklung, von der Idee bis zum Prototyp“, sagt Projektleiterin Lara Lammer. So hat das Projekt-Team seinen Ansatz erweitert, mehr Raum für Ideen und nutzerorientierte Wünsche geschaffen. Das neue Programm holt nun die Kinder auf verschiedenen Ebenen ab, die deren Interessen und Talente berücksichtigen. Das reicht von Produktdesign und Ingenieurwesen über Soziologie bis zu Medizin.
Den Kindern wird einiges abverlangt. Die 10- bis 14-Jährigen gehen in die Labors, um den „Roboterforschern“ bei der Arbeit über die Schulter zu blicken. Anschließend erteilt die Geschäftsleitung der Schräge-Roboter-GmbH Projektaufträge an die Schüler, um den ersten Prototyp eines Roboters für Kinder zu bauen. Die Kinder suchen sich in dieser Phase des Projekts aus, ob sie in den Bereichen Konstruktion, Mensch-Roboter-Interaktion, Forschung und Entwicklung, Design oder Marketing und Vertrieb arbeiten wollen.
Schließlich kommen alle Teams zusammen, um den Prototyp zusammenzufügen, das Ergebnis zu evaluieren und zum Abschluss das Endergebnis der Geschäftsleitung an der TU Wien zu präsentieren. Mittlerweile sind auch Studenten der TU eingebunden, indem sie sich das Konzept der Produktentwicklung in Vorlesungen aneignen und ihr erworbenes Wissen dann an die Kinder weitergeben.

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red/stem, Economy Ausgabe Webartikel, 04.03.2016

Für ein neues Wachstum

Für ein neues Wachstumpiqs.de/oem

BIP-Wachstum ist nicht gleich Wohlstand. Die EU braucht Sozial- und Wirtschaftsinnovationen, heißt es in einer im Auftrag der EU-Kommission erstellten Studie unter Führung des Wifo.

Wachstum ist nötig, aber nicht das Bruttoinlandsprodukt gelte es zu steigern, sondern den Lebensstandard. Dazu sind neue Wege in der Sozial- und Umweltpolitik nötig. Zu diesem Ergebnis kam ein Netzwerk von 34 euopäischen Forschungsinstituten unter Leitung des Wifo.
Die Ergebnisse stellte Wifo-Chef Karl Aiginger im EU-Parlament vor. Abstrakte Ziele sind Strukturerneuerung, soziale Mobilität, Kampf gegen Arbeitslosigkeit, gerechtere Einkommens- und Vermögensverteilung und höhere Chancengleichheit, sowie niedrigerer Ressourcenverbrauch.
Im Gespräch mit dem „Kurier“ wird Aiginger konkreter. Um Wachstum zu schaffen, müssten „die Kosten von Arbeit, die derzeit 20 Prozent des BIP ausmachen, halbiert werden.“ Die Steuern auf Vermögen und Erbschaften sollten um 2,5 Prozent steigen, die Umwelt-Abgaben um 2,4 Prozent, Steuern auf Alkohol und Tabak um 1,5 Prozent. Auch fossile Energieträger gehörten höher besteuert. Damit würden die Beschäftigung um fünf Prozent steigen und die Emissionen um 60 Prozent sinken, rechnet Aiginger vor.

Pro Flüchtlinge
Im Kurier-Interview plädiert er für die Aufnahme von Flüchtlingen. „Mit den Flüchtlingen lösen wir das Problem der Alterung in der EU, bis 2030 gibt es durch die Flüchtlinge keine Knappheit an Arbeitskräften mehr. In 30 Jahren sollen keine fossilen Rohstoffe mehr verwendet werden. Nur mit Innovation und Reformen kann Europa seinen Wohlstand behalten“, so Aiginger, wobei mehr Wohlstand nicht „mehr BIP“ bedeuten müsse, „sondern ein ökonomisches, soziales und ökologisches Gleichgewicht“.
Innovationen müssen sich auf eine Senkung des Energie- und Ressourcenverbrauchs konzentrieren, statt auf die Einsparung von Arbeitskraft. Die Einkommensunterschiede müssten sinken, die Realeinkommen mit der Produktivität steigen. Statt Menschen für Arbeitslosigkeit zu kompensieren, sollte mehr in Bildung, Gesundheit und Arbeitsmarkt investiert werden. Um den Verbrauch von Kohlenstoff im Energiewesen zu senken, sollte zu allererst „die ausgabenintensive Subventionierung fossiler Energieträger beseitigt“ werden.
Schließlich komme dem öffentlichen Sektor mit einem Anteil von etwa 50 Prozent am BIP der EU hohe Bedeutung zu: „Die Umorientierung der Ausgaben in Richtung Forschung und Bildung, soziale Investitionen und eine nachhaltige Beschaffungspolitik sowie die Verlagerung der Steuerlast von Arbeit hin zu Ressourcenverbrauch, Grundvermögen, spekulativen Finanzmarkttransaktionen und Erbschaften können einen bedeutenden Beitrag zur gleichzeitigen Erreichung aller drei strategischen Ziele leisten.“

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APA-Science/red/stem, Economy Ausgabe Webartikel, 04.03.2016

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