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20. Juli 2024

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731 Museen öffnen für die 16. Lange Nacht der Museen

731 Museen öffnen für die 16. Lange Nacht der Museen„Der Schrei“ in der Version von Alfred Kornberger. (c) Galerie Czaak

Wenn 731 Museen, Galerien und Kulturinstitutionen in ganz Österreich, der Schweiz und Liechtenstein bis ein Uhr früh ihre Tore öffnen, dann ist wieder "Lange Nacht der Museen". Die 16. Ausgabe des ORF-Events steht am 3. Oktober auf dem Kalender und darf sich mit bisher fünf Mio. Besuchern als "größte Kulturinitiative des Landes" bezeichnen, so ORF-Generaldirektor Alexander Wrabetz.

Der ORF verstehe sich als Kultur-Plattform und daher sei es auch eine besondere Aufgabe, maßgeblich "zu einem Off-Air-Kulturerlebnis" beizutragen. "Gerade in bewegten Tagen wie diesen sieht man, dass es ein unglaubliches Privileg ist, dass wir uns nächtens durch das Land bewegen, um Kulturschätze zu sehen", so der Generaldirektor in Hinblick auf die aktuelle Flüchtlingssituation.

„Der Schrei“ von Edvard Munch und „Der Schrei“ von Alfred Kornberger
In Wien ist der Maria-Theresien-Platz Ausgangspunkt zu den 127 teilnehmenden Institutionen. Zu den Highlights zählt etwa die Albertina, die sich ganz dem Künstler Edvard Munch verschreibt und u.a. den "eigenen Schrei" der Besucher auf die Wände der Eingangshalle projizieren wird. Parallel zeigt die Wiener Galerie Czaak die ebenso eindrucksvolle Version von „Der Schrei“ des bedeutenden österreichischen Malers Alfred Kornberger.
Im Kunst Haus Wien erwartet die Besucher die Ausstellung des amerikanischen Fotografen Joel Meyerowitz, der als zentrale Figur der amerikanischen "New Color Photography" gilt. Das Leopold Museum steuert mit einem Schiele-Selbstporträt heuer das Motiv für die "Lange Nacht der Museen" bei und lässt das Publikum in die Kunstwelt rund um 1900 eintauchen. Das Verkehrsmuseum der Wiener Linien wiederum lädt auf eine Zeitreise durch 150 Jahre öffentlichen Verkehr und bietet einen eigenen Oldtimershuttle zwischen Schwedenplatz und "Remise".
Zum ersten Mal dabei ist u.a. das im März 2015 eröffnete Viktor Frankl Museum, das die Besucher einlädt, mit dem Begründer der Logotherapie in Dialog zu treten. Eine Sonderausstellung zu den Beatles gibt es anlässlich des 75. Geburtstags von John Lennon im Wiener Phonomuseum, das ebenfalls erstmals dabei ist.

Von Lipizzanern bis Kristalle
Wer sich für besonders junge Künstler interessiert, wird im Salzburger Atelier & Galerie Reiser fündig, rätselhafte Wasserexperimente für Kinder gibt es in der Wasserwelt Salzburg. Im ganzen Bundesland nehmen 60 Kultureinrichtungen teil. Vom Lippizanergestüt Piber bis zur Bibliothek des Benediktinerstifts Admont reicht das 82 Institutionen umfassende Angebot in der Steiermark. Zahlreiche Neuigkeiten gibt es in den Tiroler Swarovski Kristallwelten, 32 der 68 Museen bieten ein spezielles Kinderprogramm.
Länderübergreifend geht es ganz im Westen zu, wo 91 Museen in Vorarlberg, Liechtenstein und der Schweiz ihre Tore öffnen, darunter die Dornbirner Mohrenbrauerei oder das Frauenmuseum Hittisau, wo Kinder auf einem Matratzenlager rasten und dabei in die Welt der Sagen eintauchen können.
Bei jedem "Treffpunkt Museum" sind Tickets, Booklets mit umfangreichen Informationen zu den Programmangeboten und Infos zu den Bus- und Fußrouten der "ORF-Langen Nacht der Museen" erhältlich. Gleichzeitig nehmen hier die meisten Bus- und Fußrouten ihren Ausgang.

Tickets unter http://tickets.orf.at, bei allen teilnehmenden Institutionen sowie beim "Treffpunkt Museum".

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APA-Science/red/cc, Economy Ausgabe Webartikel, 25.09.2015

Freizeiträume statt Aktenregale

Freizeiträume statt AktenregaleJohannes Bischofvon Konica Minolta Austria. (c) Konica Minolta Austria

Clean-Desk-Policy wird Realität. Über Dinge, die künftig nicht mehr im Büro benötigt werden.

Ein Expertenkommentar von Johannes Bischof, Geschäftsführer Österreich von Konica Minolta Business Solutions. Mit der Digitalisierung werden Bürohilfsmittel zur Dekoration am Schreibtisch. Einiges an Zubehör, das über Jahrzehnte einen Stammplatz hatte, ist bald Vergangenheit. Doch keine Sorge: Bald gibt es mehr Platz am Schreibtisch und eine „Clean Desk Policy“ scheint endlich realisierbar. Adé dem Eingangsstempel, denn Stempeln passiert künftig virtuell, sobald eine Rechnung oder ein Dokument in der Poststelle einlangt. Ebenso verschwinden wird die traditionelle Hauspost.

Der Weg zum leeren Schreibtisch
Sie wird ersetzt durch elektronische Dokumente in Echtzeit auf dem Rechner. Virtuelle Aktenordner sparen nicht nur Raum, im Vergleich zu deren physischen Pendants können sie auch nicht verlegt werden. Statt meterlanger Aktenregale gibt es dort vielleicht Platz für einen Freizeitraum. Ebenso sind handschriftliche Signaturen und somit Kugelschreiber Vergangenheit. Statt Klammermaschine und Büroklammern hält zukünftig der Server Dokumente zusammen. So einfach kann der Weg zum leeren Schreibtisch sein.

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Johannes Bischof, Economy Ausgabe Webartikel, 25.09.2015

Unternehmensinsolvenzen in Österreich weiter rückläufig

Unternehmensinsolvenzen in Österreich weiter rückläufigBilderbox.com

Laut einer aktuellen KSV-Statistik verringern sich in den heurigen ersten Monaten alle Parameter im Bereich der Betriebskonkurse und dieser Trend soll auch für das ganze Jahr 2015 gelten.

3.822 Unternehmensinsolvenzen ergeben minus 7 Prozent gegenüber 2014, rund 1,445 Mrd. an Insolvenzsumme ein Minus von rund 30 Prozent und in Summe 13.700 betroffene Mitarbeiter eine Reduktion von minus 15 Prozent.
Größere Unterschiede bei den Insolvenzen zeigen sich im Vergleich der Bundesländer, etwa in Vorarlberg (-36%), Tirol (-30%) und Oberösterreich (-14%), hingegen in Wien, Niederösterreich und Kärnten kaum Bewegung.
„Einerseits gibt es einen unterschiedlichen Branchenmix, jedoch spielt zweifellos auch die individuelle Dynamik in den Bundesländern hinein, wie sich an der Statistik der Kammermitglieder der WKO ablesen lässt“, so Hans-Georg Kantner, Leiter KSV1870 Insolvenz, über die Gründe für diese Unterschiede.

Analyse der Bundesländer
Bei einem durchschnittlichen Zuwachs an Kammermitgliedern von 84 % in ganz Österreich liegen die Bundesländer Tirol und Vorarlberg deutlich unter Schnitt, die großen Bundesländer Niederösterreich und Oberösterreich dagegen darüber. Wo wenig gegründet wird, gibt es auch weniger Insolvenzen. „Man sieht daran auch, dass wenige Insolvenzen nicht ausschließlich ein Signal der Stärke sein müssen, sondern eben auch eines für geringere Dynamik sein können“, so Kantner.
Die Bundesländer Tirol und Vorarlberg sind wirtschaftlich potente Bundesländer, was auch an der Arbeitslosenstatistik abzulesen ist: Während Wien und Kärnten Spitzenreiter sind, finden sich Tirol und Vorarlberg deutlich unter dem Österreich-Schnitt von 5,8 %. Die starke industrielle Komponente verbunden mit exportorientierter Wirtschaft sind laut KSV offenbar die Schlüssel für diese Positionen.
Dies lässt sich an Oberösterreich, Österreichs Exportweltmeister (mit einem Anteil von 25 % an allen heimischen Exporten) ablesen. „Niedrige Insolvenzzahlen beruhen auf einem Ursachenmix aus relativer wirtschaftlicher Stärke gekreuzt mit relativer wirtschaftlicher Dynamik und lassen sich nicht eindimensional erklären“, erläutert KSV-Experte Kantner.

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red/cc, Economy Ausgabe Webartikel, 25.09.2015

Selber machen oder doch kaufen?

Selber machen oder doch kaufen?T-Systems-Experte Axel Quitt. (c) T-Systems Austria

Business Intelligence als Entscheidungsbasis.

Ein Expertenkommentar von Axel Quitt, T-Systems Österreich. Erfolgreiche Unternehmen nutzen Business Intelligence (BI-) Werkzeuge intensiv zur Entscheidungsunterstützung. Da hier Geschäftsinterna dargestellt und für Analysen verfügbar gemacht werden, herrscht das Dogma, dass man BI nur innerhalb der eigenen Unternehmensmauern betreibt. Sieht man genauer hin, erkennt man häufig einen riesigen Overhead an Aufgaben, die mit der eigentlichen BI-Anwendung nichts zu tun haben.

Geringer Overhead und einfache Skalierung
Fachbereiche oder regionale Geschäftsstellen stöhnen unter einer Unterversorgung an analytischen Fähigkeiten und bekämpfen diese mit ausuferndem Excel-Einsatz. Produktivitäts- und Effizienzvorteile, die BI eigentlich erwirtschaften sollen, bleiben auf der Strecke. Dabei geht es auch anders! „BI as a Service“ kann man heute als Cloud-Lösung von nahezu jedem namhaften BI-Hersteller zukaufen. Geringer Overhead, einfache Skalierung und flexible pay-per-use Verrechnungsmodelle sind dabei die Vorteile. Die IT-Security hält jedem Vergleich mit dem internen Betrieb stand.

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Axel Quitt, Economy Ausgabe Webartikel, 25.09.2015

Hilfe in allerletzter Minute

Hilfe in allerletzter MinuteBilderbox.com

In Zeiten von Pisa und fehlender Schulreform boomt ein teils im Schwarzmarkt angesiedelter Wirtschaftsbereich: die Nachhilfe. Die Preise steigen, Nachhilfeinstitute verzeichnen Rekordzuwächse.

„Mein Sohn ist ein schulischer Volltrottel. Seine Matura hat uns über die Jahre fast einen Kleinwagen gekostet.“ Dieser Ausspruch einer Mutter steht stellvertretend für das Leiden Zigtausender Eltern, die stattliche Summen in eine begehrte Dienstleistung namens Nachhilfe pumpen.
In Österreich, dies belegen Zahlen von Wirtschaftsexper- ten, leisten Eltern jährlich be- reits fast 140 Mio. Euro an polemisch „versteckte Schul- geldaufwendungen“ genannten Kosten. Eine stolze Summe, die nur die offizielle Spitze eines Eisbergs darstellt.
Die Dunkelziffer der Beträge, die jährlich in die Nachschulungsmaßnahmen des Nachwuchses gepumpt werden, liegt sicherlich weit höher. Schließlich boomen in dieser gewinnträchtigen Marktnische nicht nur renommierte Institute und Privatanbieter, sondern auch ein funktionierender Schwarz- markt, der seine Existenzbe- rechtigung in einer Grauzone aus dem „Stigma des Versagens“ bezieht. Viele Erziehungsberechtigte schämen sich nämlich und zahlen heimlich, um ihrem Kind die Erreichung des jeweiligen Klassenziels zu sichern.
Vor allem professionelle Institute haben den lukrativen Wirtschaftsfaktor Nachhilfe längst erkannt. So verweist ei- ner der heimischen Marktfüh- rer, das Lern-Quadrat, ganz offiziell auf seine langjährige Erfahrung und großen Erfolge und stellt an 50 Standorten in ganz Österreich bereits rund 1000 Lehrkräfte zur Verfü- gung, die sich ihr Engagement von über 10.000 ausgewiesenen Kunden bezahlen lassen. In drei Ländern – davon in Österreich in sechs Bundesländern – agiert das IFL (Institut für Nachhilfe), und die Aufzählung von Mitbewerbern ließe sich stundenlang weiterführen.
Die Web-Plattform www. nachhilfe.co.at und ähnliche Webseiten, die sich dem Thema Nachhilfe verschrieben haben, bieten sogar Notrufnummern und anonyme Anmeldungen an und verzeichnen einen ebenso regen Zulauf wie Internet-Foren, in denen Betroffene Erfahrungen, Tipps und rege Diskussionen austauschen können.
Das Thema bewegt, und die Kasse klingelt. Letzteres wieder stärker denn je, denn in Zeiten der Teuerung sind auch in die- sem Marktsegment die Preise gestiegen. So manche Eltern,
die dem Nachwuchs eine zweite Chance zur Erreichung des Lernziels bieten wollen, sind mittlerweile an ihrer finanziellen Schmerzgrenze angelangt.
„Die private Nachhilfe für die Nachprüfung meiner Tochter hat mich diesen Sommer zirka 400 Euro pro Monat gekostet“, meint ein Vater grimmig. Das Mädel hat sich zeitmäßig nicht völlig überfordert, denn der Stundensatz ist heftig. „Um zehn Euro pro Stunde arbeitet niemand“, stellt ein Linguistik- Magister, der sich mit Fremd- sprachenunterricht ein nettes Zubrot verdient, fest.

28 bis 46 Euro pro Stunde
Laut aktueller Erhebung der Arbeiterkammer kostet eine Stunde Nachhilfe im bundesweiten Schnitt rund 19 Euro. Die 28 von der AK geprüften Institute verlangen dabei in der Regel für Hauptfächer wie Deutsch, Fremdsprachen, Mathematik oder Rechnungswesen im Einzelunterricht 28 bis 46 Euro pro Lernstunde, die Preise für Ne- benfächer beginnen bei durchschnittlich 15 Euro.
Die 91 geprüften Privaten lie- gen bei vergleichbarer Qualifi- kation nur wenig darunter und haben dieses Jahr wie ihre großen Vorbilder und Mitbewerber nach einer kleinen Stagnation 2007 die Stundensätze wieder um rund 3,4 Prozent erhöht.
Doch die Kosten, die den Eltern in ihren Bemühungen um schulische Erfolge ihrer Kinder entstehen, verblassen etwas, wenn man im Gegenzug die Beträge betrachtet, die dem Staatshaushalt aus den jährlich rund 35.000 Repetenten entstehen. Hier schlagen nämlich für die Steuerzahler Mehrkosten von rund 300 Mio. Euro zu Buche. Das ist heftig, und darum wird der Ruf nach dem finnischen Modell eines Kurssystems ohne Klassenwiederholung lauter denn je.
Auch Förderprogramme im Rahmen des Schulunterrichts stehen zur Debatte und erzür- nen ebenso Landespolitiker. „Es ist unzumutbar, dass Eltern derart hohe Nachhilfekosten tragen müssen, damit ihre Kinder extern das lernen was eigentlich die Schule gewährleisten müsste“, stellte etwa Bettina Vollath, die steirische Bildungslandesrätin (SPÖ), vor Kurzem fest. Die Branche braucht sich nicht zu fürchten, denn eine umfas- sende Reform des Schulsystems erscheint unrealistisch. Und so bleibt Nachhilfe weiterhin ein einträgliches, heiß begehrtes Geschäft.

Ausgewählter Artikel aus dem Jahr 2008

Mario Koeppl, Economy Ausgabe 63-09-2008, 23.09.2015

Grafikkarten ohne Grafik

Grafikkarten ohne GrafikGrafik-Innovation. (c) TU-Wien

Rechenpower für die Wissenschaft mittels hochparalleler Computersimulationen, die nunmehr mit Grafikkarten durchgeführt werden können. Die TU Wien wurde aktuell von NVIDIA als „Nvidia GPU Research Center“ ausgezeichnet.

In früheren Zeiten diente der Prozessor des Computers um etwas auszurechnen, und die Grafikkarte, um etwas am Bildschirm darzustellen. Doch Grafikkarten (GPUs) werden immer leistungsfähiger, nicht zuletzt durch hohe Anforderungen von Computerspielen im 3D-Bereich. Mittlerweile sind diese auch für ganz andere Dinge verwendbar, etwa für wissenschaftliche Simulationsrechnungen.
Am Institut für Mikroelektronik der TU Wien werden aktuell Rechenmethoden entwickelt, mit denen man die speziellen Vorteile von Grafikkarten optimal für die Wissenschaft nutzen kann. Der Grafikkartenhersteller Nvidia zeichnet diese Leistungen in diesem Bereich nun aus, indem er das Forschungsteam von Karl Rupp zum „Nvidia GPU Research Center“ macht und auf vielfältige Weise unterstützt.

Hochparalleles Rechnen
„Das Besondere an Grafikkarten ist, dass sie hochgradig parallel rechnen können“, erläutert Karl Rupp, Leiter des GPU Research Centers. „Ein moderner Prozessor hat vielleicht vier Prozessoren, die gleichzeitig Rechenaufgaben lösen können, eine Grafikkarte hingegen kann tausende Threads gleichzeitig abarbeiten“, so Rupp weiter.
Gerade Grafik-Berechnungen lassen sich oft sehr gut in Teilaufgaben zerlegen, die nicht aufeinander aufbauen, sondern gleichzeitig berechnet werden können. Bei anderen Rechenaufgaben hingegen kann man den nächsten Schritt immer erst ausführen, wenn der vorhergehende Schritt fertig berechnet worden ist. Solche Aufgaben sind dann von Grafikkarten nur schwer zu lösen. Ob eine Grafikkarte oder eine herkömmliche CPU schneller zu einem Rechenergebnis kommt, hängt von der Art der Rechenaufgabe ab.

Neue Alternative für die Wissenschaft
Gemeinsam mit seinen Kollegen Josef Weinbub und Florian Rudolf arbeitet Karl Rupp an Rechenmethoden, durch die man die Vorteile von Grafikkarten auch für die Wissenschaft optimal nutzen kann. „Ältere Generationen von Grafikkarten konnten nur Zahlen mit einfacher Genauigkeit verarbeiten“, erklärt Rupp.
„Seit 2009 oder 2010 sind nun aber auch Grafikkarten mit doppelter Genauigkeit verfügbar, wie man sie für die meisten wissenschaftlichen Simulationsrechnungen braucht. Seither sind Grafikkarten für die Wissenschaft als Alternative zum gewöhnlichen Computerprozessor interessant“, sagt Rupp. Grafikkartenhersteller wie Nvidia haben das erkannt und wollen ihre Produkte auch für Anwendungen in der Hochleistungs-Simulationsrechnung vermarkten.

Open Source Library für die Wissenschaft
Am Institut für Mikroelektronik werden aufwändige Computersimulationen entwickelt, mit denen man Halbleitermaterialien und nanoelektronische Schaltungen rechnerisch untersuchen kann. Damit sich solche Rechnungen mit hoher Präzision und in möglichst kurzer Zeit lösen lassen, müssen auch computertechnische und mathematische Grundlagen beachtet werden.
„Wir entwickeln nun Algorithmen, mit denen man Grafikkarten optimal für wichtige mathematische Schritte wie etwa das Lösen von Gleichungssystemen verwenden kann“, erklärt Rupp. Diese Algorithmen bilden die „ViennaCL Library“ und werden gratis auf open-source-Plattformen zur Verfügung gestellt. Wer auch immer in Zukunft mit hochparallelen Grafikkarten rechnen will, kann auf die mathematischen Grundbausteine zurückgreifen, die an der TU Wien entwickelt wurden, so die Uni in einer Aussendung.

GPU Research Center
Die Firma Nvidia verleiht nun der Forschungsgruppe von Karl Rupp an der TU Wien den Status eines „Nvidia GPU Research Centers“, vorläufig für ein Jahr. In diesem Rahmen wird die TU Wien auch mit Hardware und speziellem technischen Support versorgt und erhält Zugang zu besonderen Produkten und speziellen Veranstaltungen.
„Für uns ist das eine wunderbare Motivation, weiterhin die besten GPU-Codes für die wissenschaftliche Community zu entwickeln“, betont Rupp. In Zukunft will man insbesondere an Algorithmen für die Verarbeitung großer Matrizen arbeiten, die man etwa für finite Elemente-Methoden braucht – einer Familie von Methoden, die in den Ingenieurswissenschaften und der Industrie eine große Bedeutung erlangt hat.

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red/cc, Economy Ausgabe Webartikel, 23.09.2015

Zukunftsweisende Verkehrskonzepte

Zukunftsweisende VerkehrskonzepteBilderbox.com

Marktgemeinde Wolfurt siegt beim VCÖ-Mobilitätspreis Österreich.

Aus 326 eingereichten Projekten für umweltfreundliche Mobilität wurde die Marktgemeinde Wolfurt als Gesamtsieger beim diesjährigen VCÖ-Mobilitätspreis Österreich ausgezeichnet. Weitere der insgesamt zwölf Preisträger sind die Salzburger Wohnbaugesellschaft, der Verkehrsverbund Tirol, die Region Kopenhagen und das steirische Projekt "Mit dem E-Bike zur S-Bahn".

Mobilität im Wandel als diesjähriges Motto
Das im Jahr 2013 erarbeitete Verkehrskonzept der Wolfurter fördert umweltfreundliche Mobilität und berücksichtigt besonders die Bedürfnisse von Kindern und älteren Menschen. Es gilt nun Tempo 30 auf allen Nebenstraßen, vier Fahrradstraßen wurden eingerichtet. Das Konzept sieht vier Begegnungszonen vor, eine ist bereits umgesetzt.

ÖBB gewinnt Kategorie Forschungsprojekte
Die Kategorie "Forschungsprojekte" gewann das ÖBB-Projekt "SynArea". Dabei wurde die Konzentration des öffentlichen Verkehrs auf regionale Hauptrouten mit dichten Takten und optimierten Anschlüssen durchgespielt. Um den ländlichen Raum vollständig zu erschließen, wird eine Kombination aus einem flächendeckenden Leihsystem für Elektroleichtfahrzeuge sowie ein umfassendes Anrufsammeltaxi erörtert.

Wichtige Vorzeigeprojekte
"Verkehr ist im Bereich Klimaschutz immer noch Schlusslicht, daher sind diese Vorzeigeprojekte so wichtig", betont Andrä Rupprechter, Umweltminister. Alois Stöger, Verkehrsmininster freute sich über die große Anzahl an eingereichten Projekten. Der Mobilitätspreis wird vom Verkehrsclub Österreich (VCÖ) in Kooperation mit Verkehrsministerium, Umweltministerium und den ÖBB durchgeführt und stand heuer unter dem Motto "Mobilität im Wandel".

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APA-Science/red/cc, Economy Ausgabe Webartikel, 23.09.2015

Vorsicht statt Nachsicht

Vorsicht statt NachsichtRaiffeisen Informatik GmbH

IT-Angriffe werden immer raffinierter.

Ein Expertenkommentar von Markus Wollner. Fast täglich sind IT-Verantwortliche mit neuen Szenarien konfrontiert und stehen vor der Herausforderung, zielgerichtete Cyber-Attacken abzuwehren. Dabei stoßen herkömmliche Sicherheitstechnologien oftmals an ihre Grenzen.
Als Reaktion darauf erarbeitet die EU derzeit eine Direktive zur Netz- und Informationssicherheit (NIS). Diese definiert Sicherheitsmaßnahmen, die künftig von Anbietern kritischer Infrastrukturen wie etwa Transport, Energie oder Banken getroffen werden müssen, um Sicherheitsrisiken und -vorfälle zeitnah zu „managen“.

Aufdeckung von Sicherheitsrisiken in Echtzeit
Hier schafft „Security Information and Event Management“ (SIEM) Abhilfe. SIEM unterstützt Unternehmen mittels komplexer Analysen der IT-Infrastruktur und Applikationen dabei, Sicherheitsbedrohungen und Angriffsmuster frühzeitig zu identifizieren. Durch die Korrelation sämtlicher Log-Daten von Systemen und Applikationen wird ungewöhnliches Verhalten sofort sichtbar. Somit ist es möglich, selbst schwer identifizierbare Sicherheitsrisiken in Echtzeit aufzudecken und nachzuverfolgen.
Im Security Operations Center (SOC) werden die verdächtigen Ereignisse von einem Expertenteam analysiert, bewertet und priorisiert. Dadurch können rechtzeitig Gegenmaßnahmen getroffen werden, um potenzielle Schäden zu verhindern und Angriffe abzuwehren.

Revisionssichere Archivierung
Neben effektivem Risikomanagement und einem positiven Beitrag zur Risikobewertung des Unternehmens erhöht sich durch den Einsatz eines SIEM-Tools die Sichtbarkeit und Transparenz der IT-Umgebung deutlich. Gleichzeitig verbessern sich beispielsweise durch die manipulations- und revisionssichere Archivierung der gesammelten Logs auch die Governance- und Compliance-Standards im Unternehmen.
Bei der Auswahl einer professionellen SIEM-Lösung ist es empfehlenswert, auf herstellerunabhängige Beratung zu setzen und eine Umsetzung zu wählen, die speziell auf die Anforderungen des Unternehmens zugeschnitten ist. Die Anwendung sollte zudem individuell erweiterbar und skalierbar sein.

Der Autor Markus Wollner ist Geschäftsführer der Raiffeisen Informatik GmbH.

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Markus Wollner, Economy Ausgabe Webartikel, 23.09.2015

Steigende Anforderungen an Sicherheit und Prozessoptimierung

Steigende Anforderungen an Sicherheit und ProzessoptimierungBilderbox.com

Das Thema Sicherheit erhält immer größere Bedeutung für die IKT-Infrastrukturen von Unternehmen. Kein Monat vergeht ohne Bekanntwerden neuer Hacker-Angriffe, Schwachstellen in Netzwerken oder firmeninternen Datenlecks. Besonders externe Bedrohungen nehmen zu.

Zuletzt wurde nun auch der Deutsche Bundestag Opfer einer Cyber-Attacke. Nach derzeitigen Informationen hat sich über eine E-Mail eine Schadsoftware im internen Netzwerk auf einer Vielzahl der Systeme verbreitet. Um Unternehmen und Institutionen nun besser zu schützen, empfehlen Experten in einem ersten Schritt ein Security-Assessment mit der Bestandaufnahme aller sensiblen Datenbereiche und etwaiger Schwachstellen bei Netzwerk und benutzten Geräten.

Geschulte Sicherheits-Experten
Für Unternehmen ohne eigene Security-Spezialisten, stellt beispielsweise T-Systems speziell geschulte Sicherheits-Experten zur Verfügung. Für individuelle Anforderungen eines Unternehmens mit verschiedenen Hard- und Sofware-Komponenten kann dann in Folge ein spezifisches Sicherheitskonzept entwickelt werden. Wesentliches Element sind dabei auch Verhaltensrichtlinien und Schulungen für Mitarbeiter.
„Zur kontinuierlichen Überwachung der gesamten IT-Infrastruktur kann eine intelligente Security-Analyse-Software den Netzwerkverkehr sowie Logfiles laufend auf Angriffe oder Malware untersuchen und daraus automatisch kritische Probleme oder Vorgänge identifizieren,“ so Thomas Masicek, Security-Experte bei T-Systems. Mit einer eigenen Cyber Defence Plattform-Lösung bietet T-Systems diese Services speziell für mittelständische Unternehmen.

Sicherheit, Transparenz und Nahtlosigkeit
Besondere Herausforderungen an die Sicherheit stellt der Onlinehandel. Die Anzahl der elektronisch getätigten Transaktionen bei Onlineshops wächst rasant, eine entsprechend große Bedeutung hat das Verhindern von Missbräuchen.
Der ungarische Onlineshop „220volt“ etwa handelt mit Unterhaltungselektronik und sieht Sicherheit, Transparenz und Nahtlosigkeit als wichtigste Aspekte im E-Commerece. Der Shop selbst ist SSL-verschlüsselt, alle Zahlungen werden ausschließlich in Echtzeit abgewickelt und entsprechen allen aktuellen Anforderungen für eine sichere Zahlungsabwicklungen wie etwa PCI-DSS.

Laufende Anpassung der Prozesse
Als erfolgsentscheidend sehen die Betreiber die laufende Anpassung der Prozesse mit einer Beschleunigung der Vorgänge von der Produktsuche über die Bezahlung bis zur Auslieferung und dies auf allen vom Kunden eingesetzten Endgeräten. Zentrales Element ist aber auch im Onlienhandel die persönliche Beratung mit entsprechend fachlicher Kompetenz. 220volt sieht das als Mehrwert für den Kunden, der sich dann seinerseits mit Vertrauen und Treue revanchiert.
„Aber auch in einer Geschäftsbeziehung ist uns persönliche Beratung besonders wichtig, wir arbeiten ausschließlich mit Unternehmen zusammen, deren Service und Know-how uns überzeugen konnte,“ so Csaba Bánhidi von 220volt. „Als Payment Service Provider war daher Wirecard CEE unsere erste Wahl, da wir den persönlichen Kontakt und das lösungsorientierte Arbeiten sehr schätzen,“ betont Bánhidi.

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red/czaak, Economy Ausgabe Webartikel, 23.09.2015

Was kostet Wissen?

Was kostet Wissen?piqs.de/dancwart

Mit Open Access gegen die Marktmacht der Verlage. Der club research diskutiert am 21. Oktober die Ökonomie wissenschaftlichen Publizierens.

Publikationen sind die Währung der Wissenschaft. Sie bestimmen Wertigkeiten im Wissenschaftsbetrieb. Auf dieser Basis hat sich eine mächtige Industrie entwickelt, die von wenigen großen Wissenschaftsverlagen dominiert wird. Ihre Marktmacht drückt sich in zum Teil exorbitanten Preisen für wissenschaftliche Zeitschriften aus, die große Löcher in die Budgets von Universitäten und Wissenschaftsorganisationen reißen.

Widerstand nimmt zu
Dagegen kämpft eine stetig an Bedeutung gewinnende Open Access Bewegung. Wissenschaftliche Erkenntnisse aus weitgehend öffentlich finanzierter Forschung sollen auch öffentlich zugänglich sein. Erst der freie Zugang sichere die effiziente Verbreitung und Verwertung neuen Wissens. Daher hat die Max-Planck-Gesellschaft einen Plan vorgelegt, wie das Publikationssystem auf Open Access umgestellt werden kann.
Die niederländischen Universitäten wollen Open Access notfalls auch durch den Boykott der Verlage durchsetzen. Die Keynote dieser Veranstaltung hält Gerard Meijer. Der Präsident der Radboud Universiteit Nijmegen wurde von den niederländischen Universitäten als Verhandler mit den Verlagen beauftragt.
Gerard Meijer wird seinen Vortrag auf Englisch halten. Der Diskussion (deutsch) mit Meijer stellen sich Matthias Karmasin, Direktor des ÖAW-Instituts für vergleichende Medien- und Kommunikationsforschung, Falk Reckling, Wissenschaftsfonds FWF, Juliane Ritt, Springer Nature' und die Vizerektorin für Forschung und Nachwuchsförderung der Universität Wien, Susanne Weigelin-Schwiedrzik.

Die club research Veranstaltung am 21. Oktober findet im Presseclub Concordia in Wien statt.

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red/stem, Economy Ausgabe Webartikel, 21.09.2015

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